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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Befestigungsbügel zum Herstellen einer kraftübertragenden Verbindung zwischen einem Fenster- oder Türrahmen und einem Sturz, sowie einen Rollladenkasten, der einen solchen Befestigungsbügel aufweist.
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Fenster- und Türrahmen (Im Folgenden kurz: „Rahmen”) sind umlaufend an dem sie jeweils umgebenden Mauer- bzw. Bauwerk zu befestigen. Der besseren Lesbarkeit wegen werden nachfolgend die Begriffe „Wand” oder „Mauerwerk” für eine beliebige den Rahmen umgebende Einfassung verwendet, selbst wenn diese nicht gemauert sondern aus einem anderen Material, wie z. B. Holz, gefertigt sein sollte oder wenn die Einfassung bereits Teil einer Geschossdecke ist. Der Wandabschnitt oberhalb eines Fenster- oder Türrahmens wird hier zur einfachen Unterscheidung von anderen Wandabschnitten als „Sturz” bezeichnet, was auch einen tragenden Deckenabschnitt oder -rand einschließt.
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Die Befestigung der Rahmen an dem seitlich und bodenseitig angeordneten Mauerwerk kann in der Regel direkt, d. h. ohne die Verwendung von Zwischenstücken erfolgen. Hierzu werden beispielsweise Schrauben von der Rahmeninnenseite durch den Rahmen in das umliegende Mauerwerk getrieben. Ein zwischen dem Rahmen und dem Mauerwerk befindlicher Spalt kann zur Ausrichtung und Justierung mit schmalen Holzstücken oder ähnlichen Abstandhaltern überbrückt werden. Der übrige Spalt wird mit einem Bauschaum verschlossen. Ist oberhalb des Rahmens ein Rollladenkasten angeordnet, wird herkömmlich der Rahmen an dem Rollladenkasten befestigt, wobei der Rollladenkasten wiederum mit einem darüber liegenden Sturz verbunden ist, der zumeist als Betonsturz auf dem insoweit als Schalung dienenden Rollladenkasten gegossen wird und bei einigen Varianten beispielsweise in hinterschnittene (Schwalbenschwanz)nuten an der Oberseite des Rollladenkastens eingreift. Die Länge des Rollladenkasten ist größer als die Breite der darunter liegenden Fenster- oder Türöffnung, so dass der Rollladenkasten mit einem entsprechenden Überstand auf den seitlichen Wandabschnitten aufliegt, die die Gebäudeöffnung begrenzen.. Eine derartige Befestigung des Rahmens belastet jedoch den weitgehend aus Isoliermaterial hergestellten Rollladenkasten und genügt in vielen Anwendungen nicht mehr den aktuellen Erfordernissen und Baurechtsvorschriften. Außerdem schränkt das Erfordernis einer Befestigung des Rahmens am Rollladenkasten, die Freiheit in der Materialwahl und Gestaltung des Rollladenkastens vor allem in Bezug auf eine optimierte Wärmedämmung ein.
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Als „Rollladenkästen” im Sinne der vorliegenden Erfindung werden auch Raffstorekästen oder sonstige, kastenförmige Hohlräume angesehen, die sich unmittelbar oberhalb von Fenster- oder Türrahmen im Allgemeinen über deren gesamte Breite erstrecken, und die beispielsweis Raffstores, Rollos, Rollläden oder sonstige Einrichtungen, beispielsweise für den Sonnenschutz, aufnehmen können.
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Da Fenster und Türen bei neuen Gebäuden zunehmend höher und breiter konzipiert werden und der anstehende Klimawandel auch höhere Spitzenwindgeschwindigkeiten befürchten lässt, werden die Bauvorschriften hinsichtlich der Befestigung von Fenster- und Türrahmen an den die Rahmen umgebenden Wänden und Decken zunehmend strenger. Dies gilt nicht nur wegen der häufig mehrfach verglasten Fenster und Türen, deren Verglasung ein Gewicht von bis zu 30 kg/m2 haben kann, sondern vor allem auch wegen der auf Fenster und Türen wirkenden Windlasten, die mit der Größe von Fenstern und Türen zunehmen. Moderne Baustoffe mit sehr guten Wärmedämmeigenschaften weisen häufig eine große Vielzahl von Lufteinschlüssen auf, sodass ein aus einem solchen Material hergestellter Rollladenkasten unter Umständen nicht die erforderliche Festigkeit aufweist, um die auf ihn wirkenden Kräfte aufnehmen zu können.
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Ein Problem stellt in diesem Zusammenhang auch die Tatsache dar, dass unter anderem zum Zweck der besseren Wärmeisolierung auch das Mauerwerk von modernen Gebäuden oft aus sehr filigran aufgebauten Ziegeln oder anderen für Befestigungselemente nur wenig mechanischen Halt bietendem Material hergestellt sind. Wenn dann auch entlang der Oberseite eines breiten Fensters der Rahmen nur unzureichend befestigt ist bzw. großes Bewegungsspiel hat, werden die Verankerungen in den seitlichen Wänden sehr schnell überlastet, so dass es zu Aus- und Abbrüchen von Mauerwerk bzw. Wandmaterial an den Seiten von Gebäudeöffnungen kommen kann.
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Die herkömmliche Befestigung des oberen Holmes von Fenster- oder Türrahmen an einem Rollladenkasten genügt daher den gestiegen Anforderungen nicht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei unterhalb eines Sturzes in ein Bauwerk integrierten Rollladenkästen eine verbesserte kraftschlüssige Verbindung zwischen einem Fenster- oder Türrahmen und einem Sturz zu ermöglichen, ohne dass nennenswerte Kräfte zwischen Rahmen und Sturz über das wärmeisolierende Material des Rollladenkasten eingeleitet werden, aus welchem der Rollladenkasten überwiegend besteht.
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Gelöst wird die Aufgabe durch einen Befestigungsbügel zum Herstellen einer kraftübertragenden Verbindung zwischen einem Fenster- oder Türrahmen und einem Sturz, wobei der Befestigungsbügel einen Verbindungssteg aufweist, an dessen einem Ende ein rahmenseitiges Anschlusselement und an dessen anderem Ende ein wandseitiges Anschlusselement angeordnet ist, wobei das Höhenmaß zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement und dem wandseitigen Anschlusselement, gemessen zwischen ihren einem Rahmen bzw. einem Sturz zugewandten Seiten, mindestens 100 cm, vorzugsweise mindestens 15 cm und besonders bevorzugt mindestens 20 cm beträgt, Der Abstand zwischen den Anschlusselementen dient dazu, mindestens einen Teil der Höhe eines Rollladenkastens zwischen Rahmen und Sturz zu überbrücken.
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Durch Befestigen des wandseitigen Anschlusselements an einem Sturz und des rahmenseitigen Anschlusselements an einem Rahmen können auf den Rahmen wirkende Kräfte direkt über den Befestigungsbügel in den Sturz eingeleitet werden. Dadurch wird auch eine Überlastung der Rahmenbefestigungen entlang der seitlichen Wandabschnitte einer Gebäudeöffnung vermieden.
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Dabei sind das rahmenseitige Anschlusselement und das wandseitige Anschlusselement derart voneinander beabstandet, dass zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement und dem wandseitigen Anschlusselement mindestens ein Teil eines Rollladenkasten angeordnet werden kann. Da die auf das Fenster oder die Tür wirkenden Kräfte (teilweise) über den oberen Holm des Rahmens und den Befestigungsbügel in den Sturz übertragen werden, wird der Rollladenkasten hierbei nicht, zumindest aber erheblich weniger belastet als bei der Verwendung des Rollladenkastens als kraftübertragendes Verbindungselement zwischen Rahmen und Sturz.
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Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden die Begriffe „oben”, „unten”, „innen” und „außen” so verwendet wie sie bei einem eingebauten Fenster definiert sind.
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Das Höhenmaß zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement und dem wandseitigen Anschlusselement, gemessen zwischen ihren einem Rahmen bzw. einem Sturz zugewandten Seiten, kann im Bereich von 100 cm bis 50 cm, bevorzugt im Bereich von 15 cm bis 35 cm, und bevorzugt im Bereich von 20 cm bis 30 cm liegen. In der Praxis liegt die Höhe des Befestigungsbügels eher bei 25 bis 30 cm oder auch noch darüber und ist im Allgemeinen der Höhe des verwendeten Rollladenkastens angepasst.
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Damit der Befestigungsbügel an das Höhenmaß unterschiedlicher Rollladenkastens anpassbar ist, kann das Höhenmaß des Befestigungsbügels in einer Ausführungsform einstellbar sein. Beispielsweise kann der Verbindungssteg des Befestigungsbügels zwei- oder mehrteilig ausgeführt sein, wobei die Teile des Verbindungsstegs in vorbestimmten Positionen, die vorbestimmten Höhenmaßen entsprechen, lösbar miteinander verbunden sind. Die Teile des Verbindungsstegs können u. a. als U-Profile ausgestaltet sein, wobei die U-Profile in vorbestimmten Abständen Aussparungen aufweisen, durch die ein Befestigungsmittel geführt werden kann, sodass die U-Profile in vorbestimmten Positionen lösbar miteinander verbunden werden können. Der Befestigungsbügel kann dann für Rollladenkasten mit unterschiedlichen Höhenmaßen verwendet werden.
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Das obere und das untere Anschlusselement können unabhängig voneinander jeweils einen Befestigungsflansch aufweisen, der auch in Form eines Befestigungsbleches vorliegen kann, das gegebenenfalls Verstärkungssicken aufweist. Der Flansch kann mit seiner Flachseite an den Sturz bzw. den Rahmen angelegt und an diesem befestigt, beispielsweise verklebt und/oder verschraubt werden. Praktischerweise kann der Flansch hierfür eine entsprechende Anzahl von Bohrungen aufweisen.
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Befindet sich in der Oberseite des zu befestigenden Rahmens eine passende Aussparung, kann der rahmenseitige Flansch auch ganz oder teilweise in diese Aussparung eingesetzt werden, sodass die Verbindung zwischen Rahmen und Befestigungsbügel als Formschluss ausgeführt ist. Eine Verrastung zwischen dem rahmenseitigen Flansch und dem Rahmen ist ebenso möglich.
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In einer Ausführungsform ist der minimale Abstand zwischen den Flachseiten der Flansche derart gewählt, dass ein vorbestimmter Rollladenkasten passgenau zwischen den Anschlusstücken einsetzbar ist, wozu gegebenenfalls auch Aussparungen im Rollladenkasten vorgesehen sein oder hergestellt werden können.
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Denkbar ist aber auch, dass ein Teil des oberen Holmes des Fensterrahmens in die Unterseite eines Rollladenkastens eingelassen ist, so dass der Befestigungsbügel nicht zwingend und in allen Fällen die gesamte Höhe des Rollladenkastens überbrücken muss. Ebenso könnte die Oberseite des Rollladenkastens eine Aussparung aufweisen, in der ein Abschnitt eines Sturzes aufgenommen ist.
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Das Anschlusselement bzw. der Flansch kann sich in einer anderen Ausführungsform auch im Wesentlichen vertikal erstrecken und für eine Befestigung an der Innenfläche eines Fensterrahmens ausgelegt sein.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Befestigungsbügel in einer Seitenansicht, entsprechend einer Querschnittansicht durch den überbrückten Rollladenkasten, Z-, C- oder L-förmig ausgebildet. Auch andere Formen oder Ergänzungen der Z-, C- oder L-Form sind denkbar, wobei es wesentlich auf die Grundform eines vertikalen Verbindungssteges und eines im Wesentlichen horizontalen unteren Schenkels mit Anschlusselementen am oberen Ende des vertikalen Schenkels, sowie am unteren horizontalen Schenkel ankommt. Die Anschlusselemente können ihrerseits die Form von Schenkeln oder Flanschen, Winkelstücken etc. annehmen, wodurch die Grundform des „L” oder „C” oder (wenn auch weniger bevorzugt) des „Z” zu entsprechend komplexeren oder abgewandelten Formen ergänzt wird. Insbesondere können die Anschlusselemente mit den horizontalen unteren und/oder oberen horizontalen Stegen der L- bzw. C- oder Z- Form identisch sein.
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Diese Grundform ermöglicht die Anordnung des Befestigungsbügels mit seinem vertikalen Schenkel vertikal entlang einer Innenseite eines Rollladenkastens, wobei sich ein unterer Schenkel der Z-, C- oder L-Form unterhalb des Rollladenkastens von innen nach außen bis über den oberen Holm eines Rahmens erstreckt um dort mit diesem fest verbunden zu werden. Dies trägt dem üblicherweise vorhandenen Versatz des Fensterrahmens gegenüber der Innenfläche des Rollladenkastens nach außen Rechnung, wobei der vertikale Schenkel des Befestigungsbügels nicht entsprechend tief im Inneren des Rollladenkastens verlaufen kann, weil er dort mit dem aufgewickelten Rollladenpanzer oder der Rollladenwelle kollidieren würde. Auch an der Oberseite des Rollladenkastens ist ein entlang der Oberseite ein nach außen (C-Form) oder innen (Z-Form) verlaufender Schenkel des Befestigungsbügels zur Verbesserung der Stabilität vorgesehen, wobei wiederum die C-Form gegenüber der Z-Form bevorzugt ist, weil der obere Schenkel dann durch den Rollladenkasten verdeckt ist und nicht die Optik des Sturzes bzw. einer Decke des Raumes stört.
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Die horizontalen Schenkel, insbesondere der untere Schenkel, können eine variabel einstellbare Länge aufweisen. Dementsprechend kann die relative Anordnung eines zu befestigenden Rahmens relativ zu dem Sturz in horizontaler Richtung innerhalb der Maueröffnung und somit auch relativ zu einem unterhalb des Sturzes befindlichen Rollladenkasten angepasst werden.
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Beispielsweise kann in einer Ausführungsform ein rahmenseitiger Flansch entlang des ersten Schenkels stufenlos oder diskret an verschiedenen vorbestimmten Positionen, beispielsweise mittels einer Nut-Nutstein-Verbindung, befestigbar sein.
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Die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem wandseitigen Anschlusselement des Befestigungsbügels und einem Sturz kann eventuell dadurch verbessert werden, dass die Flachseite der wandseitigen Flansch ein Profil, bevorzugt in der Form von pyramidenförmigen Erhebungen, einer Wellenform und/oder in der Form von dornenartigen Erhebungen, aufweist. Durch das Profil kann die Reibung zwischen der wandseitigen Flansch und dem Sturz erhöht werden. Bei dünnen Flanschen (Blechen) dient die Profilierung auch der Erhöhung der Stabilität
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Vorgesehen ist in einer Ausführungsform, dass der rahmenseitige Flansch gegenüber dem Anschlusselement in Richtung des wandseitigen Anschlusselements, d. h. nach oben versetzt ist. Ein an einem Rahmen befindlicher Vorsprung kann so in eine Vertiefung zwischen der rahmenseitigen Flansch und dem rahmenseitigen Anschlusselement eingreifen.
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In einer Ausführungsform sind die mit einem Sturz in Eingriff bringbare Flachseite des wandseitigen Flansches und die mit einem Rahmen in Eingriff bringbare Flachseite des rahmenseitigen Flansches im Wesentlichen parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zu dem Verbindungssteg ausgerichtet.
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Das wandseitige Anschlusselement kann gegenüber dem Verbindungssteg, beispielsweise mit einem Winkelblech, abgestützt sein. Das Winkelblech versteift die Verbindung zwischen dem Anschlusselement und dem Verbindungssteg, sodass insgesamt die Befestigung zwischen einem Sturz und dem wandseitigen Anschlusselement belastbarer ist – vor allem gegenüber auf den Befestigungsbügel wirkenden Querkräften und Momenten.
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Für die stabile und weitgehend starre Verbindung zwischen dem vertikalen Verbindungssteg und einem oder beiden oder horizontalen Schenkeln, die die Anschlusselemente aufweisen, können einen Eckenverstärkung oder eine Verstrebung vorgesehen sein. In einer Ausführungsform ist hierfür ein aus miteinander verschweißten Blechstreifen bestehender Fachwerkknoten vorgesehen.
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Der Befestigungsbügel kann auch integraler Bestandteil eines Rollladenkastens sein, wie es weiter unten ebenfalls beschrieben ist. Das Winkelblech oder ein Fachwerkknoten werden beim Ausschäumen der Form für den Rollladenkasten von dem Material des Rollladenkatens umschlossen und stellen eine sichere Verbindung mit dem Befestigungsbügel her. Die Anschlusselemente bleiben durch die Wände des Rollladenkastens hindurch zugänglich. Gegebenenfalls können Aussparungen in den Wänden des Rollladenkastens einen direkten Zugang zu Befestigungsbohrungen in den Anschlusstücken bereitstellen. Diese Aussparungen können nach der Montage des Befestigungsbügels durch Dübel oder Stopfen aus dem Material des Rollladenkastens verschlossen werden.
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In einer Ausführungsform weist der Verbindungssteg ein thermisches Trennelement auf, welches das wandseitige Anschlusselement und das rahmenseitige Anschlusselement thermisch voneinander trennt. Das thermische Trennelement kann insbesondere auch den gesamten unteren horizontalen Schenkel oder Teile hiervon und/oder das rahmenseitige Anschlusselements umfassen um eine Wärmebrücke zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement und dem Innenraum zu vermeiden.
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In einer Ausführungsform erstreckt sich das Trennelement über den unteren Schenkel bis zu dem oberen C-Schenkel bzw. wandseitigen Anschlusselement, umfasst dessen Schenkel bzw. dieses Anschlusselement jedoch nicht. In noch einer anderen Ausführungsform besteht der gesamte Verbindungssteg aus einem schlecht wärmeleitenden Material.
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In einer Ausführungsform ist das thermische Trennelement aus einem Material mit einer spezifischen Wärmeleitfähigkeit im Bereich von 0,001 W/(m·K) bis 0,6 W/(m·K), vorzugsweise im Bereich von 0,02 W/(m·K) bis 0,3 W/(m·K) und besonders bevorzugt im Bereich von 0,03 W/(m·K) bis 0,18 W/(m·K) gefertigt. Materialien mit einer solchen spezifischen Wärmeleitfähigkeit sind mit ausreichender Stabilität vefrfügbar und verhindern die Ausbildung von Wärmebrücken.
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Das thermische Trennelement kann ganz oder überwiegend aus einem Verbundfaserstoff bestehen. Ausreichende Stabilität vorausgesetzt, kann der Befestigungsbügel aus den unterschiedlichsten Materialien und Kombinationen hieraus bestehen, wie zum Beispiel aus Stahl, Kunststoff, GFK, Aluminium, Holz, Holzverbundwerkstoffe, stabilisierte Pappe und Kartonagen, Mineralfasern und PVC-Gittergewebe, ohne hierauf beschränkt zu sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem einen Rollladenkasten mit einer Oberseite, einer mindestens teilweise offenen Unterseite und einer Innenseite, wobei der Rollladenkasten mindestens einen Befestigungsbügel aufweist, der seinerseits einen vertikalen Verbindungssteg, einen horizontalen Verbindungssteg mit einem rahmenseitiges Anschlusselement am unteren Ende des Verbindungsstegs und ein wandseitiges Anschlusselement am oberen Ende des Verbindungsstegs aufweist, wobei der Verbindungssteg sich zwischen Oberseite und Unterseite des Rollladenkastens in der Weise erstreckt, dass das wandseitige Anschlusselement (4) mit einem Sturz oberhalb des Rollladenkastens und das rahmenseitige Anschlusselement mit einem Rahmen unterhalb des Rollladenkastens verbindbar ist.
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Im Allgemeinen erstreckt der Verbindungssteg sich entlang der Innenseite (10d) des Rolladenkastens. Wenn jedoch eine Rolladen oder ein Sonnenschutzelement auf der Innenseite eines Fensters aus dem Rollladenkasten abgesenkt werden soll, müssen Außen und Innenwand des Rolladenkastens ihre Rolle vertauschen, so dass der Verbindungssteg dann entlang der Außenseite verlaufen würde.
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Der Befestigungsbügel kann insbesondere integraler Bestandteil eines Rollladenkastens sein, wie es weiter unten genauer beschrieben ist.
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In einer Ausführungsform können das wandseitige Anschlusselement an der Oberseite des Rollladenkastens und das rahmenseitige Anschlusselement an der Unterseite des Rollladenkastens anliegen. Der Befestigungsbügel kann so den Rollladenkasten zumindest teilweise derart umgreifen, dass der Rollladenkasten passgenau zwischen dem wandseitigen Anschlusselement und dem rahmenseitigen Anschlusselement angeordnet werden kann.
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Zweckmäßig ist auch, wenn der Befestigungsbügel derart in den Rollladenkasten integriert ist, dass mindestens der Verbindungssteg, vorzugsweise auch eines oder beide Anschlusselemente, nicht von der Außenfläche des Rollladenkastens hervorstehen. Der Rollladenkasten und der integrierte Befestigungsbügel können so bündig mit der Innenfläche und vorzugsweise auch der Unterseite des Rollladenkastens abschließen, ohne dass Erhebungen in den Raum vorstehen, die eine anschließende Bearbeitung der Innenwand, z. B. Tapezieren und Streichen, erschweren.
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Der Befestigungsbügel kann beispielsweise während der Herstellung des Rollladenkastens vor dem Ausschäumen in die Form für den Rollladenkasten eingelegt werden, sodass der Befestigungsbügel durch das Ausschäumen der Form integraler Bestandteil des Rollladenkastens wird.
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Der Rollladenkasten kann beispielsweise auch zusätzliche Aussparungen aufweisen, die den Zugang zu den Anschlusselementen erleichtern. Solche Aussparungen können nach der Montage beispielsweise durch passende Dübel oder Stopfen verschlossen werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen und der dazugehörigen Figuren.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Befestigungsbügels,
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2 eine Querschnittsansicht eines Befestigungsbügels gemäß 1 in Eingriff mit einem Rahmen und einem Sturz,
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3 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Rollladenkasten mit einem integrierten Befestigungsbügel gemäß der vorliegenden Erfindung.
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4 eine Variante des Befestigungsbügels nach 1 mit einem weiter ausladenden Flansch 4'
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5 Einen Schnitt durch einen montierten Rollladenkasten mit dem Befestigungsbügel 1' nach 4
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6 eine weitere, alternative Ausführungsform eines Befestigungsbügels 101, hergestellt aus Profilblechen
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7 Einen Schnitt durch einen montierten Rollladenkasten mit dem Befestigungsbügel 101 nach 6
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8 die Ausführungsform eines Befestigungsbügels nach 4 jedoch mit einer anderen Art der Befestigung über eine Profilschiene und
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9 eine ähnliche Ausführungsform wie 8, bei welcher die Rolle von Flansch und Profilschiene vertauscht ist.
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Der in der 1 in perspektivischer Ansicht dargestellte Befestigungsbügel 1, der auch in den 2 und 3 mit weiteren Details zu erkennen ist, ist gemäß der vorliegenden Erfindung zum Herstellen einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen einem Fenster- oder Türrahmen 14 und einem Sturz 15 vorgesehen, der auch durch einen Deckenabschnitt gebildet sein kann (wie in den 2, 4 und 5 dargestellt). Der Befestigungsbügel 1 hat einen sich vertikal erstreckenden Verbindungssteg 2. An dem einen Ende des Verbindungsstegs 2 ist ein rahmenseitiges Anschlusselement 3 angeordnet, dass sich in etwa senkrecht zu dem Verbindungssteg 2 erstreckt und einen Flansch 3a aufweist, der mit seiner unteren Flachseite 5 auf den oberen Holm 14 eines Rahmens aufzulegen und mit diesem zu verbinden ist.
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Diese Ausgestaltung verleiht dem Befestigungsbügel im Wesentlichen eine L-Form. Ein wandseitiges Anschlusselement 4 mit einem Flansch 4a zum Anlegen und Befestigen an einem Sturz befindet sich an dem anderen Ende des Verbindungsstegs 2. Das wandseitige Anschlusselement 4 erstreckt sich bei dieser Ausführungsform gegenüber dem vertikalen Verbindungssteg 2 nur relativ wenig in horizontaler Richtung, so dass der Befestigungsbügel 1 in der Seitenansicht im Wesentlichen als L-förmig erscheint. Insbesondere bei weiter horizontal ausladenden Anschlusselementen 4 bzw. Flanschen 4a geht diese L-Form in eine C-Form über.
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Zum Anbringen des Befestigungsbügels 1 an einem Sturz (in der 1 nicht dargestellt) wird der wandseitige Flansch 4a mit seiner oberen Flachseite 6 an die Unterseite eines Sturzes 15 gedrückt. Durch die in dem Flansch 4a vorgesehenen Bohrungen 16 kann anschließend je eine Schraube hindurchgeführt und beispielsweise unter Verwendung eines Dübels in den Sturz eingeschraubt werden.
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Das Einschrauben kann dabei, anders als in 2 dargestellt, schräg in die Decke bzw. in einen Sturz 15 oberhalb des Rollladenkastens 100 von der Innenseite des Rollladenkastens aus erfolgen. Soweit das wandseitige Anschlusselement sich bis in den Bereich oberhalb des Hohlraumes des Rollladenkastens erstreckt, können Schrauben oder andere Befestigungselemente auch von dem Hohlraum des Rollladenkastens aus durch dessen obere Wand hindurch in den Sturz eingebracht werden.
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Um die Stabilität der Befestigung zu erhöhen, geht der wandseitige Flansch 4a in ein nach unten abgewinkeltes Winkelblech 7 über, welches den wandseitigen Flansch 4a an dem Verbindungssteg 2 abstützt.
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Der rahmenseitige Flansch 3a ist mit einem Rahmen 14 (in 2 und 3 dargestellt) verbindbar. In der gezeigten Ausführungsform ist der Flansch 3a wahlweise für ein Verkleben, Verschrauben oder wechselseitig formschlüssiges Eingreifen mit einem oberen Holm des Rahmens geeignet.
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Die einem Sturz zugewandte Flachseite 6 des wandseitigen Flansches 4a und die einem Rahmen zugewandte Flachseite 5 des rahmenseitigen Flansches 3a erstrecken sich im Wesentlichen parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zu dem Verbindungssteg 2. Somit können die Unterseite des Sturzes und die Rahmenoberseite, die sich ebenfalls in Wesentlichen senkrecht zu dem Verbindungssteg 2 erstrecken, auf einfache Weise mit den Flanschen 3a bzw. 4a verbunden werden.
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Das rahmenseitige Anschlusselement 3, insbesondere dessen mit dem Rahmen verbundener Flansch 3a und das wandseitige Anschlusselement 4 und damit auch der Innenraum hinter dem Rollladenkasten sind thermisch voneinander getrennt, wobei der Verbindungssteg 2 hierzu ein thermisches Trennelement 9 aufweist, das je einen Teil des vertikalen L-Schenkels und des unteren L-Schenkels umfasst. Dabei ist das thermische Trennelement 9 zum Beispiel überwiegend aus einem Verbundfaserstoff mit einer spezifischen Wärmeleitfähigkeit im Bereich von 0,02 W/(m·K) bis 0,3 W/(m·K) hergestellt. Der vertikale Schenkel 2 besteht somit aus einem oberen geraden Abschnitt und dem als thermisches Trennelement 9 ausgebildete Winkelabschnitt, die in dem Bereich 19 zum Beispiel mittels einer formschlüssigen Steckverbindung, vorzugsweise in Presspassung, zusammengefügt sind. Ebenso ist das Anschlusselement 3 bei 20 mittels einer entsprechenden Steckverbindung zusammengefügt. Es versteht sich, dass der L-Schenkel 2 einschließlich des Winkelabschnittes 9 zusammen mit dem Anschlusselement 3 (und ohne oder mit dem Flansch 3a) auch in einem Stück aus einem schlecht wärmeleitenden, aber stabilen Material, wie zum Beispiel einem Glasfaserkunststoff (GFK), in einem Stück hergestellt sein könnte Das thermische Trennelement 9 verhindert das Ausbilden einer Wärmebrücke zwischen dem gegebenenfalls relativ nahe an der Außenseite des oberen Rahmenholmes angebrachten Flansch 3a und dem Innenraum des entsprechenden Gebäudes.
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Das Höhenmaß zwischen dem rahmenseitigen Anschlusselement 3 und dem wandseitigen Anschlusselement 4, gemessen zwischen den einem Rahmen 14 bzw. einem Sturz 15 zugewandten Seiten 5, 6, liegt im Bereich von 20 cm bis 35 cm, sodass oberhalb des Rahmens 11 und unterhalb des Sturzes 15 ein Rollladenkasten 100 angeordnet werden kann. Kräfte, die auf den Fenster- oder Türrahmen wirken, werden jedoch nicht in den Rollladenkasten 100 eingeleitet, da der Befestigungsbügel auf den Rahmen 14 bzw. dessen oberen Holm wirkende Kräfte in den Sturz 15 einleitet, ohne dass der Rollladenkasten 100 dabei nennenswert belastet wird.
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Der im Zusammenhang mit der 1 beschriebene Befestigungsbügel 1 ist in 2 als integraler Bestandteil in der Querschnittszeichnung eines erfindungsgemäßen Rollladenkastens 100 in Eingriff mit einem Sturz 15 und einem Rahmen 14, dargestellt.
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In 2 erkennt man demnach einen Schnitt durch einen Rollladenkasten 100 mit dem vorstehend beschriebenen, integrierten Befestigungsbügel 1 im montierten Zustand, d. h. zusammen mit einem Schnitt durch einen Sturz 15 bzw. eine entsprechende Gebäudedecke und mit einem Fenster- oder Türrahmen 14.
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Eine teilweise weggebrochene perspektivische Ansicht dieser Ausführungsform ist in der 3 wiedergegeben
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Der Rollladenkasten 100 besteht im Wesentlichen aus vier sich in ihrer Längsausdehnung senkrecht zur Papierebene erstreckenden Wänden, die einen Hohlraum zur Aufnahme einer hier nicht dargestellten Wickelwelle und eines ebenfalls nicht dargestellten Rollladenpanzers bilden. Der Rollladenkasten weist eine obere Wand 10 mit einer Oberseite 10a, eine innere Wand 11 mit einer Innenseite 11a und eine untere Wand 12 mit einer Unterseite 12a auf, wobei die Unterseite 12 hier als separat anbringbarer Verschlussdeckel ausgestaltet ist, der den Zugang zu den im Inneren des Rollladenkastens aufgenommenen Teilen erleichtert. Parallel zur Innenwand 11 erstreckt sich auf der Außenseite von der oberen Wand 10 aus eine Außenwand 13 mit einer Außenfläche 13a. Die untere Wand 12 verschließt die untere Kastenöffnung nur teilweise und lässt insbesondere einen Schlitz für das Aus- und Einfahren eines Rollladenpanzers frei. An den nicht dargestellten Stirnseiten des Rollladenkastens befindet sich ein Lager zur Aufnahme einer Wickelwelle, wobei entsprechende Raffstorekästen, die ebenso Gegenstand der Erfindung sind, selbstverständlich keine Wickelwelle und entsprechende Lager aufweisen,
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Der hier ebenfalls im Schnitt dargestellte Befestigungsbügel 1 besteht im Wesentlichen aus einem vertikalen Schenkel 2, einem unteren, horizontalen Schenkel mit dem Anschlusselement 3 und einem am oberen Ende des vertikalen Verbindungsstegs 2 angebrachten abgewinkelten Blech, das aus einem sich horizontal erstreckenden Flansch 4a und einem abgewinkelten Ende 7 besteht, dessen vom Flansch 4a abgewandtes Ende umgebogen und mit dem Verbindungssteg 2 verbunden ist und so den Flansch 4a zusätzlich abstützt.
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Der in 2 im Schnitt dargestellte Befestigungsbügel entspricht genau dem auch in 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellten Befestigungsbügel 1 und der in 5 im Schnitt bzw von der Seite her dargestellte. Befestigungsbügel entspricht dem in 4 in einer perspektivischen Ansicht dargestellten Befestigungsbügel 1'.
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Die 3 zeigt eine entsprechende perspektivische Ansicht, wobei der Rollladenkasten nur schemenhaft dargestellt ist und sich in der Realität in Längsrichtung zu beiden Seiten über den Befestigungsbügel 1 hinaus erstreckt. Die Zahl der Befestigungsbügel entlang eines Rollladenkastens hängt selbstverständlich von der Gesamtlänge des Rollladenkastens ab, genauer gesagt von der Gesamtlänge des sich unterhalb des Rollladenkastens erstreckenden Rahmens bzw. oberen Holmes 14 des Rahmens ab.
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Zweckmäßigerweise sind Befestigungsbügel generell in maximalen Abständen zur nächsten Seitenwand oder zueinander von etwa 1 m bis 1,5 m angeordnet.
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Der Flansch 3a, der an dem horizontalen Schenkel 3 angebracht ist, wird mit dem oberen Holm 14 eines Fenster- oder Türrahmens verbunden. Hierzu kann der Flansch beispielsweise Befestigungsbohrungen aufweisen, die in den Holm 14 eingeschraubt werden. Der Flansch 3a kann aber an seiner Unterseite auch Vorsprünge oder Aussparungen aufweisen, die in komplementäre Aussparungen oder Vorsprünge an der Oberseite des Rahmens eingreifen.
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Die untere Wand 12 kann gegebenenfalls auch getrennt hergestellt werden, insbesondere kann der Befestigungsbügel 1 bzw. dessen horizontaler Schenkel 3 bei der Position 20 eine Trennstelle, beispielsweise eine stabile Steckverbindung, aufweisen, sodass der Endabschnitt des horizontalen Schenkels 3 zusammen mit dem Flansch 3a in eine entsprechende Form zur Herstellung der unteren Wand 12 eingelegt werden kann, sodass diese Teile gegebenenfalls getrennt hergestellt und erst bei der Montage des Rollladenkastens und des Befestigungsbügels zusammengefügt werden.
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Da in der Praxis die auftretenden Kräfte (insbesondere Windlasten) überwiegend horizontale Kräfte sind, deren Richtung einer horizontalen Linie innerhalb der Papierebene der 2 entspricht, kommt es im Wesentlichen darauf an, dass der Befestigungsbügel 1 gerade solche in der Figur entweder nach links oder nach rechts auf den Rahmen 14 wirkenden Kräfte aufnimmt und über den horizontalen Schenkel 3 und den vertikalen Schenkel 4 sowie den Flansch 4a in die Decke oder den Sturz 15 abträgt.
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Daraus ergibt sich, dass zur wirksamen Übertragung solcher Kräfte und entsprechender Momente vor allem der Übergang von dem vertikalen Schenkel 2 zu dem oberen Anschlusselement 3 bzw. dem oberen Schenkel 4 besonders winkelsteif sein sollte, und dass auch die Verbindung des Anschlusselementes 4 mit dem Sturz 15 bzw. der Decke besonders winkelsteif sein sollte. Hierauf sind vor allem die Ausführungsform gemäß den 4 und 5 und die Ausführungsform der 6 und 7 ausgerichtet.
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In der Ausführungsform gemäß 4 und 5 hat der Flansch 4' eine wesentlich größere Ausladung und erstreckt sich im montierten Zustand weiter nach außen entlang der Oberseite 10a der oberen Wand 10. Die Grundform des Befestigungsbügels 1' in der Seitenansicht ist somit im Wesentlichen C-förmig, wobei der länger ausgebildete Flansch 4' den oberen C-Schenkel bildet.
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In allen hier dargestellten Ausführungsformen schließen die Außenseite des Befestigungsbügels, d. h. die untere Fläche des horizontalen Schenkels 3 einschließlich des Flansches 3a, die Innenseite des vertikalen Verbindungssteges 2 und die Oberseite des Flansches 4a bündig mit der Kontur bzw. den entsprechenden Außenflächen des Rollladenkastens ab. Dies erreicht man beispielsweise dadurch, dass einer oder mehrere über die Länge des Rollladenkastens verteilte Befestigungsbügel mit den passenden Maßen in eine entsprechende Form zum Ausschäumen und Herstellen des Rollladenkastens eingelegt werden.
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Bei einer hier nicht dargestellten Variante eines erfindungsgemäßen Befestigungsbügels, ist anstelle eines oberen Befestigungsflansches 4a bzw. 4' oder an einem solchen Flansch ein Befestigungsanker vorgesehen, der in die Decke bzw. einen Sturz oberhalb des Rollladenkastens einbetoniert ist. Dies ergibt eine besonders stabile Verbindung zwischen dem Befestigungsbügel 1 und dem Sturz 15. Bei einer solchen Variante kann ein in der Länge einstellbarer horizontaler unterer Schenkel bzw. ein entsprechendes Anschlusselement für die Befestigung des Rahmens besonders zweckmäßig sein, insbesondere wenn die genaue Ausführung des Rahmens zum Zeitpunkt des Einbetonierens des Befestigungsbügels noch nicht feststeht.
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Die Ausführungsform gemäß 6 zeigt einen in der Seiten- bzw. Schnittansicht im Wesentlichen ebenfalls C-förmigen Befestigungsbügel 101, wobei allerdings der vertikale Schenkel 102 und die horizontalen Schenkel 103 und 104 aus Profilblechen hergestellt sind und der obere C-Schenkel 104 deutlich länger ausgeführt ist als der Flansch 4a in der ersten Ausführungsform.
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Zur Versteifung des Winkels zwischen dem vertikalen Schenkel 102 und dem oberen Schenkel 104 ist bei dieser Ausführungsform mindestens ein Fachwerkknoten 107a, 107b (im konkreten Fall zwei Fachwerkknoten) aus Streben vorgesehen. In diesem Fall bestehen die Streben aus einfachen Blechstreifen, die an einem zentralen Punkt miteinander verbunden sind und sich von dort aus sternförmig derart in drei Richtungen erstrecken, dass das freie Ende eines der drei den Fachwerkknoten bildenden Bleche genau mit dem Eckübergang zwischen dem vertikalen Schenkel 102 und dem horizontalen Schenkel 104 verbunden ist und die freien Enden der beiden anderen Bleche im Abstand zu diesem Eckpunkt mit dem vertikalen Schenkel 102 bzw. dem horizontalen Schenkel 104 verbunden sind.
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Dies ergibt bei minimalem Materialeinsatz eine extrem steife Winkelverbindung zwischen dem vertikalen Schenkel 102 und dem horizontalen Schenkel 104. Die einzelnen Verbindungen zwischen den Blechen 107a, 107b, dem Verbindungssteg bzw. Schenkel 102 und dem Flansch 104 können insbesondere durch Verschweißen hergestellt werden. Anstelle der Bleche kann man selbstverständlich auch Rundstäbe oder Stäbe mit anderen Querschnittsformen zur Herstellung der Fachwerkknoten verwenden.
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Gleichzeitig weisen die Ausführungsformen der 4 bis 7 an Ihren oberen Schenkeln 4' bzw. 104 Befestigungsmöglichkeiten an dem Sturz 15 oder einer Decke in relativ großem Abstand, gemessen entlang der Längserstreckung des Schenkels bzw. Flansches 4' bzw. 104 auf, was effektiv eine besonders winkelsteife Halterung des vertikalen Schenkels 2 bzw. 102 bewirkt, so dass auch dessen unteres Ende in horizontaler Richtung (von innen nach außen und umgekehrt) kaum ausgelenkt werden kann. Dies stellt die Übertragung entsprechender Kräfte und Momente von dem Rahmen 14 auf den Sturz 15 sicher.
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In der vorliegenden Ausführungsform sind rechts und links neben einer zentralen Profilsicke der Blechprofile, aus welchen der vertikale Schenkel 102 und der horizontale Schenkel 104 hergestellt sind, zwei entsprechende Fachwerkknoten mit den entsprechenden Abschnitten der Schenkel 102, 104 verbunden.
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7 zeigt nochmals die Ausführungsform gemäß 6 zusammen mit dem unteren, vor der Montage von dem vertikalen Schenkel getrennten unteren Schenkel 103, der in diesem Fall zusammen mit der unteren Wand 112 des Rollladenkastens hergestellt ist. Mit dem Schließen der Unterseite des Rollladenkastens durch den Verschlussdeckel 112 (wobei selbstverständlich der Austrittsschlitz für den Rollladen freibleibt) werden die beiden Schenkel 102 und 103 vorzugsweise im Bereich ihrer Endabschnitte miteinander verbunden, wobei die Verbindung eine einfache Nut-Feder-Verbindung, eine Schraubverbindung oder auch eine sonstige formschlüssige Verbindung und/oder Klebeverbindung sein kann.
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Auf eine Winkelsteifigkeit kommt es an diesem unteren Verbindungspunkt praktisch nicht an, da jegliche horizontalen Lasten, die durch Winddruck bzw. durch von Windströmung hervorgerufenen Unterdruck auf das Fenster bzw. eine Tür und den oberen Holm 14 wirken, ausschließlich in Längsrichtung des unteren Schenkels 103 auf den Verbindungsbügel übertragen werden, wobei der vertikale Schenkel 102 diese Kraft aufgrund der winkelsteifen Verbindung mit dem oberen Schenkel 104 ohne nennenswerte Horizontalbewegung des unteren Endes des Verbindungsteges 102 in die Decke bzw. den Sturz 15 einleitet.
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Wesentlich ist nur die kraft- und vorzugsweise formschlüssige Verbindung zwischen dem horizontalen Schenkel 103 und dem unteren Ende des vertikalen Schenkels 102 in horizontaler Richtung, was aber auch eine winkelsteife Verbindung in diesem Bereich keineswegs ausschließt.
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Vertikale Relativbewegungen zwischen dem Rahmen 14 und der Decke bzw. dem Sturz 15 treten in der Praxis (wenn man von Erdbeben absieht) nur in wesentlich geringerem Maße auf und können auch ohne Weiteres durch entsprechende leichte Verformung des Rollladenkastens und/oder des Befestigungsbügels kompensiert werden, ohne dass dabei irgendwelche Kräfte zu übertragen sind, da entsprechende Kraftübertragungen in vertikaler Richtung zwischen den Wänden und einem Sturz oder einer Decke ausreichend sicher übertragen werden. Alternativ können zur Übertragung horizontaler und vertikaler Kräfte selbstverständlich auch beide Eckübergänge zwischen dem vertikalen Schenkel und den beiden horizontalen Schenkeln in gleicher Weise winkelsteif ausgestaltet werden.
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In den 8 ist eine weitere Variante dargestellt, bei welcher der obere Flansch 4' eines Befestigungsbügels beispielsweise gemäß 4 in eine Profilschiene 25 mit seitlichen Hinterschneidungen eingeschoben und beispielsweise mit Hilfe von einer oder mehreren Feststellschrauben fixiert werden kann. Das Profil der Schiene lässt sich beschreiben als ein ebenes Rechteckprofil mit U-förmig umgebogenen Seitenkanten, deren offene U-Seiten aufeinander zu gerichtet sind. Diese U-Form ist so bemessen, dass die Seitenkanten des Flansches (vorzugsweise mit geringem Spiel) darin aufgenommen werden können, wobei der Flansch breiter ist als der lichte Abstand zwischen den gegenüberliegenden U-Profilformen, aber auch schmaler als der lichte Abstand zwischen dem Grund der durch die U-Profilform gebildeten Nuten. Die Profilschiene 25 kann ihrerseits mittels Schrauben am Sturz 15 bzw. der Decke befestigt oder gemäß einer Variante in den Sturz 15 oder die Decke einbetoniert sein und ausreichend von dieser hervorstehen, so dass der Flansch 4' von einer Stirnseite der Profilschiene her eingeschoben werden kann. 9 zeigt eine Variante, bei der die Rolle von Profilschiene und Flansch gegenüber der Ausführungsform nach 8 vertauscht ist, d. h. der Flansch 25' ist an einer Decke bzw. einem Sturz 15 befestigt (z. B. mit einem angefomten Anker einbetoniert), während das Anschlusselement 4 als zu dem Flansch 25' passende Profilschiene ausgebildet ist.
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Für Zwecke der ursprünglichen Offenbarung wird darauf hingewiesen, dass sämtliche Merkmale, wie sie sich aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen Fachmann erschließen, auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1', 101
- Befestigungsbügel
- 2, 102
- Verbindungssteg
- 3, 103
- rahmenseitiges Anschlusselement
- 3a
- rahmenseitiger Flansch
- 4,
- wandseitiges Anschlusselement
- 4a, 4', 104
- wandseitiger Flansch
- 5
- dem Rahmen zugewandte Seite
- 6
- dem Sturz zugewandte Seite
- 7
- Winkelblech
- 8
- vertikaler Abschnitt
- 9
- thermisches Trennelement
- 100
- Rollladenkasten
- 10a
- Oberseite des Rollladenkastens
- 113
- Innenseite des Rollladenkastens
- 12a
- Unterseite des Rollladenkastens
- 13a
- Außenseite des Rollladenkastens
- 14
- Rahmen
- 15
- Sturz
- 16
- Bohrung
- 17
- Schraube
- 18
- Dübel