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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fallschachtanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Herstellung von Werkstoffplatten aus zum Beispiel Spänen oder mitteldichten Fasern oder anderen rieselfähigen Materialien sind mittlerweile automatisierte Prozesse und werden bereits in vielen Ländern seit Jahren angewandt. Wie bekannt findet die Verpressung von aufbereiteten Spänen oder Fasern entweder taktgebunden oder kontinuierlich statt. Dabei spielt neben den vielen Anlagenteilen vor und nach der Presse die Herstellung einer Streugutmatte mittels Streumaschinen eine herausragende Rolle, ist doch die Qualität der erstellten Streugutmatte neben der Qualität der Rohstoffe ein wichtiger Faktor. Der Drang zur Herstellung von kostengünstigen Werkstoffplatten aus natürlichen Rohstoffen und künstlich hergestelltem Bindemittel zwingt die Produzenten immer mehr effizientere Verfahren zu entwickeln. Besondere Schwerpunkte sind dabei insbesondere geringe Ausfallzeiten und niedriger Verschleiß.
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Die vorliegende Ausarbeitung bezieht sich auf den Bereich der Beleimung der Partikel mit einem Bindemittel. Grundsätzlich versteht man unter Bindemittel eine so genannte Klebstoffflotte, die in ihrer Hauptkomponente aus einem Klebstoff besteht. Je nach Bedarf werden zusätzlich Emulsion, Härter, Formaldehydfänger, Farbstoffe, Insektenschutz und Pilzschutzmittel und andere Additive beigegeben. Es ist auch üblich den Klebstoff ohne Zusätze zu verwenden.
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Als Bindemittel kommen ohne Anspruch auf Vollständigkeit in Frage: Isocyanate, MDI, Melaminharnstoffformaldehyd (MUF), Harnstoffformaldehyd (UF), MUPF oder PF.
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Die Beleimung erfolgt typischer Weise derart, dass das Streugut beziehungsweise die Partikel mittels einer Dosiervorrichtung in einen Fallschacht eingebracht und mittels Düsen, die im Fallschacht oder diesem vorgelagert angeordnet sind, mit dem Bindemittel beaufschlagt wird beziehungsweise werden. Das beleimte Streugut wird meist in einer dem Fallschacht nachgelagerten Trommel mit drehenden Förderwerkzeugen (mechanischen Mischer) behandelt und/oder weiter beleimt und anschließend zu einer Streugutmatte gestreut und anschließend zeitnah, vor Aushärtung eines Leimes, verpresst. Alternativ kann das Streugut, ohne einen mechanischen Mischer zu durchlaufen, direkt in eine Streuvorrichtung eingebracht werden, um die Streugutmatte zu streuen, und anschließend zu verpressen.
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Es besteht hierbei das Problem, dass sich Bindemittel sowie mit dem Bindemittel beleimte Partikel an der Innenwand des Fallschachtes anlagern können, so dass der Fallschacht dazu neigt, zu verschmutzen. Dies macht es notwendig, den Fallschacht regelmäßig zu reinigen. Hierzu muss die Anlage meist stillgesetzt werden, was einen entsprechenden Produktionsausfall mit sich bringt.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass sich mit der Zeit an der Innenwand des Fallschachtes feste Ablagerungen von nicht vernachlässigbarer Größe bilden können. Lösen sich solche Ablagerungen und fallen in den Mischer, ist es nicht sichergestellt, dass derartige Klumpen fester Ablagerungen im Mischer zerkleinert und aufgelöst werden. Es können sich daher in der Paste aus beleimten Partikeln, die den Mischer verlässt, weiter feste Klumpen befinden, welche im weiteren Verlauf der Herstellung von Werkstoffplatten zu einer Beeinträchtigung der Produktqualität und/oder zu Beschädigungen der Pressen führen können.
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Um das Beschmutzen der Innenwände eines Fallschachtes und die Ausbildung fester Ablagerungen an diesen zu verhindern beziehungsweise zu vermindern, wird im Dokument
WO 2011/134844 A1 vorgeschlagen, die Innenwände des Fallschachtes mit Schaberklingen beziehungsweise Spateln zu überstreifen. Die Spatel sind fest mit einer Stützkonstruktion befestigt, die aus einem oberen Ring und einem unteren Ring besteht.
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Der obere Ring ist mit einem Zahnkranz mit Innenverzahnung verbunden, welcher über ein Ritzel und einen Motor angetrieben wird. Derart angetrieben streifen die Schaberklingen in einer Drehbewegung um eine vertikale Achse über die Innenwand des rotationssymmetrischen Fallschachtes.
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Zwar kann auf diese Weise verhindert werden, dass sich auf der Innenwand des Fallschachtes größere Ablagerungen bilden, jedoch um den Preis, dass mit den Schaberklingen neue Elemente und Oberflächen in den Fallschacht eingeführt sind, die wiederum beschmutzen und auf denen sich feste Ablagerungen ausbilden können. So kann es insbesondere in großen Anlagen dazu kommen, dass sich auf den Schaberklingen Anbackungen ausbilden können, die bis zu 50 kg wiegen und in einem Klumpen abfallen können, was zur Beschädigung des Mischers und/oder der nachfolgenden Maschinen führen kann.
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In dem Dokument
WO 2011/134844 A1 wird daher vorgeschlagen, die Schaberklingen auf eine Temperatur zu kühlen, die unter dem Kondensationspunkt der Luftfeuchte liegt, so dass sich ein Kondensatfilm auf den Oberflächen ausbildet, der die Klebefähigkeit der eingespritzten chemischen Komponenten, insbesondere von thermisch abbindenden Klebstoffen vermindern soll.
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Abhängig von den Anforderungen einer bestimmten Anwendung, insbesondere abhängig davon, welches Bindemittel und/oder welche Zusätze eingesetzt werden, kann es unerwünscht sein, dass im Fallschacht Feuchtigkeit auskondensiert. In diesem Fall kann die vom Dokument
WO 2011/134844 A1 vorgeschlagene Schaberklingenkühlung nicht effektiv eingesetzt werden.
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In anderen Fällen kann, abhängig vom eingesetzten Bindemittel und/oder den eingesetzten Zusätzen, der Effekt eines Kondensatfilms nicht oder nur gering gegeben sein, so dass ein Anhaften nur leicht verringert wird, oder sogar ins Gegenteil verkehrt werden, wenn bestimmte Bindemittel oder Zusätze bei Feuchtigkeit und/oder bei verminderten Temperaturen eine erhöhte Neigung zum Anhaften und/oder Verklumpen zeigen. Auch in diesen Fällen mag ein Einsatz der vom Dokument
WO 2011/134844 A1 vorgeschlagenen Schaberklingenkühlung nicht angezeigt sein.
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Darüber hinaus ist es zur Realisierung der vom Dokument
WO 2011/134844 A1 vorgeschlagenen Schaberklingenkühlung erforderlich, entsprechende Zuleitungen und Ableitungen für ein Kühlfluid vorzusehen, die eine ausreichende Förderkapazität aufweisen. Um die Wände eines rotierenden Fallschachts und/oder rotierende Schaberklingen mit dem Kühlfluid zu versorgen, ist es zudem notwendig, dass entsprechende fluidführende Kupplungsmittel vorgesehen werden, die eine Übertragung von Kühlfluid von einem ruhenden Teil der Anlage zu den rotierenden Fallschachtwänden und/oder den rotierenden Schaberklingen ermöglichen. Die hierzu notwendigen mechanischen Konstruktionen können einen hohen Aufwand darstellen und es mag schwierig sein, eine dauerhaft wirkungsvolle Abdichtung zu erzielen.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fallschachtanordnung anzugeben, welche das Ausbilden fester Anhaftungen innerhalb eines Fallschachts wirksam verhindern kann.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fallschachtanordnung anzugeben, welche auf Fallschächte unterschiedlichster Formen anwendbar ist.
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Weiter ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fallschachtanordnung anzugeben, die sich einfach in bereits errichtete Anlagen integrieren lässt.
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Diese und andere Aufgaben der Erfindung werden durch eine Fallschachtanordnung gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt.
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Als eine Lösung wird eine Fallschachtanordnung angegeben, insbesondere für eine Vorrichtung zur Beleimung von Partikeln, die zumindest teilweise aus zur Herstellung von Werkstoffplatten geeigneten Fasern und/oder Spänen bestehen, wobei die Fallschachtanordnung einen Fallschacht aufweist, der einen Einlass zur Zuführung der Partikel und einen Auslass zur Abgabe der Partikel aufweist, und einen Spachtel, der angeordnet ist, sich relativ zu einer Innenwand des Fallschachtes zu bewegen, um die Innenwand zu reinigen. Die Fallschachtanordnung weist weiter zumindest ein flexibles Abstreifelement zum Reinigen des zumindest einen Spachtels auf, wobei das flexible Abstreifelement im Verfahrweg des zumindest einen Spachtels über die Innenwand gespannt ist; und es sind weiter Antriebsmittel vorgesehen, die eingerichtet sind, das flexible Abstreifelement in eine Bewegung in eine Richtung der Längserstreckung des flexiblen Abstreifelements zu versetzen.
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Während der Spachtel es erlaubt, die Innenwand des Fallschachts sauber zu halten, erlaubt es das flexible Abstreifelement, dass auch der Spachtel gesäubert werden kann. Indem das flexible Abstreifelement in Bewegung versetzt wird, kann das flexible Abstreifelement abschnittsweise aus dem Inneren des Fallschachts herausbewegt werden, so dass der zuvor im Inneren des Fallschachts befindliche Abschnitt des flexiblen Abstreifelements zugänglich für eine Reinigung ist. Es kann somit wirkungsvoll sichergestellt werden, dass sich keine festen Ablagerungen im Fallschacht ausbilden.
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Das zumindest eine flexible Abstreifelement kann als ein endloses Abstreifelement ausgeführt sein.
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Das zumindest eine endlose Abstreifelement kann vorzugsweise mittels Umlenkmitteln so angeordnet ist, dass es ein Wandelement des Fallschachts umschließt, das die Innenwand aufweist.
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Das zumindest eine endlose Abstreifelement kann weiter vorzugsweise so angeordnet sein, dass es im Bereich der Innenwand innerhalb des Fallschachts verlaufend angeordnet ist.
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Der Fallschacht kann insbesondere weiter zwei Wickeleinrichtungen aufweisen, wobei das flexible Abstreifelement mit den Wickeleinrichtungen verbunden ist, um von den Wickeleinrichtungen aufgewickelt und abgewickelt werden zu können.
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Die Antriebsmittel können vorzugsweise eingerichtet sein, das zumindest eine flexible Abstreifelement in eine umlaufende Bewegung und/oder eine Hin- und Her Bewegung in Richtung der Längserstreckung des Abstreifelements zu versetzen.
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Das zumindest eine flexible Abstreifelement kann sich benachbart der Innenwand des Fallschachts in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung erstreckend und/oder einer Form des Fallschachts in vertikaler Richtung entsprechend verlaufend angeordnet sein.
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Bevorzugt sind weiter Spannmittel vorgesehen, die eingerichtet sind, das zumindest eine flexible Abstreifelement unter Spannung zu halten.
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Vorzugsweise kann weiter eine Reinigungseinrichtung vorgesehen sein, die derart angeordnet ist, dass das zumindest eine Abstreifelement an der Reinigungseinrichtung vorbei verlaufend oder durch die Reinigungseinrichtung hindurch verlaufend geführt ist. Die Reinigungseinrichtung kann als ein Fluidbad, eine Bürste, eine Abstreiferkante, oder ein Abstreifzylinder ausgeführt sein.
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Der Spachtel kann als Schaber, als Spachtelklinge, als Spatel, oder als Stab ausgebildet sein.
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Das zumindest eine flexible Abstreifelement kann als Seil, insbesondere Drahtseil, als Draht, als Band oder als Kette ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist der Fallschacht sich in Fallrichtung der Partikel von oben nach unten im Querschnitt verjüngend ausgebildet.
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Der Fallschacht kann zylindrisch oder konisch ausgeführt sein.
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Der Fallschacht kann eine im Wesentlichen konkave Form aufweisen.
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Die zumindest eine Innenwand, bevorzugt alle Innenwände des Fallschachts können zumindest einmal in zwei Minuten, insbesondere einmal in einer Minute abgestreift werden.
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Bevorzugt kann weiter eine Temperiereinrichtung vorgesehen sein zum Temperieren der Innenwand auf eine Temperatur, die unterhalb einer Schwelle für das Aushärten des Bindemittels liegt, bevorzugt unterhalb 70° C.
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Als eine weitere Lösung wird eine Vorrichtung zur Beleimung von Partikeln, die zumindest teilweise aus zur Herstellung von Werkstoffplatten geeigneten Fasern und/oder Spänen bestehen, wobei die Vorrichtung eine Fallschachtanordnung aufweist.
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Die Vorrichtung kann weiter eine Zufuhreinrichtung zum Zuführen der Partikel und eine Mehrzahl von Düsen zur Abgabe eines Bindemittels aufweisen, wobei die Düsen in einem Bereich innerhalb des Fallschachts und/oder oberhalb einer Einlassöffnung des Fallschachts.
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Weiter bevorzugt weist die Vorrichtung eine der Fallschachtanordnung nachgelagerte Mischvorrichtung auf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt:
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1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Beleimung von Partikeln;
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2A zeigt in einer schematischen Draufsicht eine Fallschachtanordnung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2B stellt eine schematische Draufsicht der Fallschachtanordnung der 2A dar;
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3A bis 3D zeigen in einer schematischen Querschnittsansicht das Abstreifen eines Spachtels durch ein flexibles Abstreifelement während der Bewegung des Spachtels;
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4 zeigt in einer schematischen seitlichen Querschittsansicht eine Fallschachtanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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5 zeigt in einer schematischen seitlichen Querschittsansicht eine Fallschachtanordnung gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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6 zeigt in einer schematischen seitlichen Querschittsansicht eine Fallschachtanordnung gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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7A zeigt in einer schematischen seitlichen Querschnittsansicht eine Fallschachtanordnung gemäß einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
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7B stellt eine schematische Draufsicht der Fallschachtanordnung der 7A dar.
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In 1 ist in schematischer Ansicht ein Vorrichtung zur Beleimung von Partikeln beginnend mit der Dosiervorrichtung 2 und endend mit einer Mischvorrichtung 7 in einer allgemeinen Darstellung dargestellt. Dazwischen sind ein Fallschacht 3 und eine im Nachfolgenden näher zu beschreibende Fallschachtanordnung 10 angeordnet. Die Partikel werden dabei als Partikelstrom in die Dosiervorrichtung 2, in der Regel aus einem Partikelbunker mittels Austragsvorrichtungen, eingetragen, dort gewogen und über eine übliche Bandregelung (nicht dargestellt) zur Dosierung in den Fallschacht 3 eingebracht. Dort trifft der Partikelstrom oder die Partikel 1 auf eine optionale Auflösevorrichtung 4 und wird dort zu einem Partikelvorhang 5 aufgelöst und/oder aufgeteilt.
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Die optionale Auflösevorrichtung 4 kann insbesondere Rechen und/oder Prallbleche, Speichenwalzen und/oder Auflösewalzen, vorzugsweise als Stachelwalzen ausgebildet, aufweisen. Die Auflösevorrichtung 4 ist deshalb optional, da unter Umständen, i.d.R. abhängig von der Art der Partikel 1, bereits die Dosiervorrichtung 2 einen ausreichend brauchbaren Partikelvorhang 5 generieren kann.
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Der Partikelvorhang 5 respektive die Partikel 1 werden anschließend mittels geeigneter Düsen 6 mit einem Bindemittel besprüht und beleimt.
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Im weiteren Verlauf fällt der Partikelvorhang 5 durch die Fallschachtanordnung 10 und gelangt anschließend in die der Fallschachtanordnung 10 nachgelagerte Mischvorrichtung 7, in der mittels einer durch eine rotierend angetriebene Welle 9 Mischwerkzeuge 8 die beleimten Partikel nochmals mechanisch durchmischen und schließlich als durchmischten Partikelstrom (Austragspfeil) ausgeben. Auch hier kann in Abhängigkeit der Verfahrensschritte unter Umständen auf die Mischvorrichtung 7 verzichtet werden.
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Der beleimte Partikelstrom wird anschließend in einem Dosierbunker zwischengelagert oder direkt in eine Streuvorrichtung zur Ausbildung einer Streugutmatte, die im weiteren Verlauf in einer Presse zu einer Werkstoffplatte verpresst und/oder ausgehärtet werden kann, eingeführt.
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Grundsätzlich sollte die Fallschachtanordnung 10 eine ausreichende Fallhöhe aufweisen, damit sich das Bindemittel ausreichend stark mit den Partikeln verbinden kann und sollte vorzugsweise in Fallrichtung zumindest halb so lang wie der Fallschacht 3 ausgebildet sein.
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Wie in der 1 dargestellt, können der Fallschacht 3 und die Fallschachtanordnung 10 als getrennte Einrichtungen vorgesehen sein. Alternativ ist es auch möglich, dass der Fallschacht 3 eine Einheit mit einem Fallschacht der Fallschachtanordnung 10 bildet.
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Mit Bezug auf die 2A bis 7B sollen nun verschiedene Ausführungsformen einer Fallschachtanordnung (20, 40, 50, 60, 70) beschrieben werden, die als Fallschachtanordnung 10 in der Vorrichtung der 1 verwendbar ist.
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Eine erste Ausführungsform einer Fallschachtanordnung 20 ist in den 2A und 2B dargestellt.
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Die 2A und 2B stellen eine Fallschachtanordnung 20 mit einem Fallschacht 21 dar. Wie in den 2A und 2B dargestellt, kann in dieser Ausführungsform der Fallschacht 21 rotationssymmetrisch, insbesondere konisch ausgestaltet sein, mit einer Wandung, die eine Innenwand 21a definiert.
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Die Fallschachtanordnung 20 weist einen Spachtel 27 auf, der so angeordnet ist, dass er sich relativ zur Innenwand 21a des Fallschachts 20 bewegen kann. Beispielsweise kann der Spachtel 27 an einer Tragringeinrichtung 28 angeordnet sein, die vorzugsweise an einem oberen Ende des Fallschachts 21, also einlaufseitig, angeordnet ist. Die Tragringanordnung 28 kann drehbar ausgestaltet sein, oder kann beispielsweise mit Lagereinrichtungen 29 drehbar gelagert angeordnet sein, so dass mittels einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung der Spachtel 27 in eine Drehbewegung um eine Rotationsachse des Fallschachts 21 versetzt werden kann. Der Spachtel 27 kann so in Bewegung versetzt werden, um über die Innenwand 21a zu streifen, damit auf der Innenwand 21a anhaftende Partikel 1, Beleimungsmittel und/oder andere Anhaftungen und/oder Verschmutzungen durch den Spachtel 27 abgestreift werden und so die Innenwand 21a gereinigt wird.
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Durch das Abstreifen der Anhaftungen und/oder Verschmutzungen von der Innenwand 21a des Fallschachts 21 kommt es dazu, dass diese teilweise auf dem Spachtel 27 anhaften und diesen Verschmutzen, insbesondere auf einer dem Inneren des Fallschachts 21 zugewandten Oberfläche. Es ist daher weiter ein flexibles Abstreifelement 22 vorgesehen, das im Verfahrweg des Spachtels 27 über die Innenwand 21a des Fallschachts 21 verlaufend gespannt ist, so dass, wenn der Spachtel 27 in seiner Bewegung die Stelle des flexiblen Abstreifelements 22 passiert, sich der Spachtel 27 zwischen der Innenwand 21a und dem flexiblen Abstreifelement 27 hindurchbewegt. Das flexible Abstreifelement 22 kann vorzugsweise als Seil, insbesondere Drahtseil, als Draht, als Band oder als Kette ausgebildet sein. Um das flexible Abstreifelement 22 gespannt zu halten, können vorzugsweise weiter zusätzlich Spannmittel vorgesehen sein, die in der 2A beispielhaft als eine Feder 24 und eine Andruckrolle 25 dargestellt sind, um das flexible Abstreifelement 22 zu spannen.
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Das flexible Abstreifelement 22 kann so über die der Innenwand 21a abgewandten Seite, beziehungsweise die dem Inneren des Fallschachts 21 zugewandten Seite des Spachtels 27 streifen, so dass der Spachtel 27 durch das flexible Abstreifelement 22 abgestreift und gereinigt wird. Dies ist in den 3A bis 3D dargestellt, welche in einer schematischen Querschnittsansicht verschiedene konsekutive Positionen des Spachtels 27 während der Bewegung zum Abstreifen der Innenwand 21a des Fallschachts 21 zeigen, sowie zeigen, wie sich der Spachtel 27 an dem flexiblen Abstreifelement 22 vorbei bewegt und dabei durch das flexible Abstreifelement 22 abgestreift wird.
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Durch das flexible Abstreifelement 22 kann daher die Wirkung erzielt werden, dass auch der Spachtel 27 von Verschmutzungen und/oder Ablagerungen gereinigt und frei gehalten werden kann.
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Wie in den 2A und 2B weiter dargestellt ist, kann das flexible Abstreifelement 22 endlos ausgestaltet sein und kann über Umlenkmittel 23, wie beispielsweise Umlenkrollen, so geführt und gehalten sein, dass es die Wandung des Fallschachts 21 umschließt, so dass das endlose flexible Abstreifelement 22 sowohl im Fallschacht 21 angrenzend der Innenwand 21a, als auch außerhalb des Fallschachts 21 verläuft.
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Der Umlenkrolle 23 kann ein Antrieb (nicht dargestellt) zugeordnet sein, um über die Umlenkrolle 23 das endlose flexible Abstreifelement 22 in Richtung der Erstreckung in Längsrichtung des flexiblen Abstreifelements 22 in Bewegung zu versetzen. Die Bewegung kann eine intermittierende oder kontinuierliche umlaufende Bewegung des endlosen flexiblen Abstreifelements 22 sein, oder eine oszillierende Hin- und Her Bewegung des endlosen flexiblen Abstreifelements 22 sein, oder eine Kombination davon.
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Das flexible Abstreifelement 22 kann so abschnittsweise aus dem Bereich des Inneren des Fallschachts 21 herausbewegt werden, so dass das flexible Abstreifelement 22 abschnittsweise gereinigt werden kann, um Anhaftungen und/oder Verschmutzungen durch Partikel 1 oder Bindemittel, die sich durch das Abstreifen des Spachtels 27 auf dem flexiblen Abstreifelement 22 abgelagert haben, zu entfernen und das flexible Abstreifelement 22 zu reinigen.
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Die Reinigung des flexiblen Abstreifelements 22 kann manuell erfolgen. Vorzugsweise jedoch weist die Fallschachtanordnung 20 eine Reinigungseinrichtung 26 zum Reinigen des flexiblen Abstreifelements 22 auf. Die Reinigungseinrichtung 26 kann insbesondere so angeordnet sein, dass das flexible Abstreifelement 22 an dieser vorbei oder durch die Reinigungseinrichtung 26 hindurch verläuft.
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Die Reinigungseinrichtung 26 kann beispielsweise als Bürste, Abstreifklinge, oder als Abstreifkante ausgebildet sein, an denen das flexible Abstreifelement 26 vorbeibewegt wird, oder als Abstreifspalt oder als Abstreifzylinder, durch den das flexible Abstreifelement 26 hindurch verläuft. Die Reinigungseinrichtung 26 kann auch als ein Fluidbad ausgestaltet sein, das beispielsweise mit Wasser und/oder einem Reinigungsmittel gefüllt ist und durch welches das flexible Abstreifelement 26 geführt wird, um Beleimungsmittel oder Partikel 1 von diesem abzuwaschen und zu lösen. Die auf dem flexiblen Abstreifelement 22 anhaftenden Ablagerungen und/oder Verschmutzungen können so endgültig aus dem Bereich des Inneren des Fallschachts 21 entfernt werden und gelangen nicht in die weitere Prozesskette.
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Während in der ersten Ausführungsform der Fallschacht 21 als ein zylindrischer oder konischer Fallschacht 21 dargestellt ist (vgl. 2A und 2B), ist dies nicht beschränkend, und es können auch andere Formen verwendet werden.
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So zeigt beispielsweise die 4 eine Fallschachtanordnung 40 gemäß einer zweiten Ausführungsform, wobei der Fallschacht 41 eine Wandung aufweist, die bogenförmig gekrümmt ist, so dass sich der Fallschacht 41 in Fallrichtung der Partikel 1 von oben nach unten verjüngt. Entsprechend ist ein Spachtel 47 vorgesehen, der ebenfalls entsprechend bogenförmig gekrümmt ausgestaltet ist, um der bogenförmigen Krümmung der Innenwand 41 zu entsprechen. Im Übrigen weist die Fallschachtanordnung 40 im Wesentlichen dieselben Elemente auf wie die Fallschachtanordnung 20 der ersten Ausführungsform, zu deren Beschreibung auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen wird.
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Auf Grund der zum Inneren des Fallschachts 41 weisend gekrümmten beziehungsweise konkaven Formgebung des Fallschachts 41, bei dem die Wandung insbesondere bombiert ausgebildet sein kann, ergibt sich der vorteilhafte Effekt, dass das flexible Abstreifelement 22 zu einer besonders guten Auflage gegen die Innenwand 41a des Fallschachts 41 zu liegen kommt und sich auf Grund seiner Flexibilität der Form der Innenwand 41a anpasst. Dieser Effekt wird weiter verstärkt durch zusätzliche Spannmittel wie die Feder 24 und die Andruckrolle 25. Dadurch kann eine besonders sichere Reinigung des Spachtels 27 erzielt werden.
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Eine Fallschachtanordnung 50 gemäß einer dritten Ausführungsform ist in der 5 dargestellt. Die Fallschachtanordnung 50 gemäß der dritten Ausführungsform unterscheidet sich von der Fallschachtanordnung 20 gemäß der ersten Ausführungsform darin, dass das endlose flexible Abstreifelement 52 durch eine Umlenkrolle 53 so geführt ist, dass das endlose flexible Abstreifelement 52 im Wesentlichen vollständig innerhalb des Fallschachts 51 verläuft, so dass der hinlaufende und der rücklaufende Abschnitt des flexiblen Abstreifelements 52 beide über die Innenwand 51a des Fallschachts 51 gespannt sind. Eine derartige Führung des flexiblen Abstreifelements 52 hat den vorteilhaften Effekt eines geringeren Raumbedarfs, da kein Freiraum für den außerhalb des Fallschachts 51 verlaufenden Abschnitt des flexiblen Abstreifelements 52 erforderlich ist. Darüber hinaus wird der Spachtel 27 durch das doppelt verlaufende flexible Abstreifelement 52 entsprechend doppelt überstrichen, was zu einer besseren Reinigungsleistung führt. In der 5 ist weiter eine Reinigungseinrichtung 56 in Form einer Abstreifkante zum Abstreifen des flexiblen Abstreifelements 52 dargestellt.
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Die 6 zeigt in einer weiteren Variante eine Fallschachtanordnung 60 gemäß einer vierten Ausführungsform. In dieser Ausführungsform kann das flexible Abstreiflement 62 als ein Abstreifelement endlicher Länge ausgebildet sein, welches an zwei Wickeleinrichtungen 63 befestigt ist, welche das flexible Abstreifelement 62 aufwickeln und abwickeln können. Durch entsprechende Steuerung eines Antriebs (nicht dargestellt) der Wickeleinrichtungen 63 kann das flexible Abstreifelement 62 so in eine Hin- und Her Bewegung in Längsrichtung versetzt werden. Die Reinigungseinrichtung 66 ist im Beispiel der 6 als eine Abstreifkante ausgeführt, an der das flexible Abstreifelement 62 vorbeigeführt wird, um dieses Abzustreifen. Eine Fallschachtanordnung 70 gemäß einer sechsten Ausführungsform ist in den 7A und 7B dargestellt. Wie in den 7A und 7B dargestellt, ist der Spachtel 27 nicht an einem Tragring befestigt. Stattdessen sind zwei Tragstangen 73 vorgesehen, an denen der Spachtel 27 befestigt ist. Die Tragstangen 73 sind durch jeweilige Öffnungen 72 im Fallschacht 71 geführt und können so gebogen und/oder so federelastisch ausgeführt sein, dass die Tragstangen 71 den Spachtel gegen die Innenwand 71a des Fallschachts 71 drücken. Indem die Tragstangen 73 vor oder zurück bewegt werden, wie durch die Pfeile in den 7A und 7B dargestellt, kann der Spachtel 27 relativ zur Innenwand 71a des Fallschachts 71 bewegt werden, um die Innenwand 71a abzustreifen und zu reinigen.
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Während die Erfindung im Vorstehenden am Beispiel bevorzugter Ausführungsformen beschrieben wurde, sind diese nicht beschränkend. So können verschiedene Aspekte der verschiedenen Ausführungsformen kombiniert oder gegeneinander ausgetauscht werden.
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Während im Vorstehenden Beispiele gegeben wurden, in denen der Spachtel 27, 47 relativ zu einer Innenwand 21a, 41a des Fallschachts 21, 41 bewegt wird, ist dies nicht beschränkend, und es ist ebenso möglich, den Fallschacht 21, 41 selbst durch geeignete Antriebsmittel zu bewegen. So kann beispielsweise der Fallschacht 21, 41 rotationssymmetrisch ausgestaltet sein und durch entsprechende Antriebsmittel in eine Rotationsbewegung versetzt werden, so dass sich die Innenwand 21a, 41a des Fallschachts 21, 41 mit Bezug zum Spachtel 27, 47 bewegt. Der Spachtel 27, 47 kann dabei durch entsprechende Einrichtungen ortsfest gehalten werden, während sich die Innenwand 21a, 41a an dem Spachtel 27, 47 vorbei bewegt. Auch ist es möglich, einen beweglichen Spachtel 27, 47 mit einem beweglichen Fallschacht 21, 41 zu kombinieren. Es ist weiter auch möglich, den Spachtel 27, 47 auf unterschiedliche Weisen zu bewegen. So kann der Spachtel 27, 47 wie vorstehend beschrieben in einer Drehrichtung kontinuierlich drehend ausgeführt sein. Dies ist jedoch nicht beschränkend, und der Spachtel 27, 47 kann auch intermittierend bewegt werden, und/oder kann in eine Vorwärts-/Rückwärtsbewegung versetzt werden.
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Darüber hinaus ist die vorliegende Erfindung nicht auf einen einzelnen Spachtel 27, 47 beschränkt, und es können auch mehrere Spachtel 27, 47 verwendet werden, die vorzugsweise regelmäßig beabstanded angeordnet sind. Weiter kann die Fallschachtanordnung 10, 20, 40, 50, 60, 70 eine Temperiereinrichtung aufweisen zum Temperieren einer oder mehrerer Innenwände 21a, 41a, 51a, 71a auf eine Temperatur, die unterhalb einer Schwelle für das Aushärten des Bindemittels liegt, bevorzugt unterhalb 70° C.
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Während im Vorstehenden Fallschächte 21, 41, 71 beschrieben sind, die im Wesentlichen einteilig ausgeführt sind, ist auch dies nicht beschränkend, und die vorliegende Erfindung ist auch anwendbar auf Fallschachtanordnungen mit Fallschächten, die aus mehreren Elementen zusammengesetzt sind, so dass beispielsweise mehrere Elemente jeweils eine Innenwand des Fallschachts bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Partikel
- 2
- Dosiervorrichtung
- 3
- Fallschacht
- 4
- Auflösevorrichtung
- 5
- Partikelvorhang
- 6
- Düse
- 7
- Mischvorrichtung
- 8
- Mischwerkzeuge
- 9
- Welle
- 10
- Fallschachtanordnung
- 20
- Fallschachtanordnung
- 21
- Fallschacht
- 21a
- Innenwand
- 22
- Abstreifelement
- 23
- Umlenkmittel
- 24
- Feder
- 25
- Andruckrolle
- 26
- Reinigungseinrichtung
- 27
- Spachtel
- 28
- Tragringeinrichtung
- 29
- Lagereinrichtung
- 40
- Fallschachtanordnung
- 41
- Fallschacht
- 41a
- Innenwand
- 47
- Spachtel
- 50
- Fallschachtanordnung
- 51
- Fallschacht
- 51a
- Innenwand
- 52
- Abstreifelement
- 53
- Umlenkrolle
- 56
- Reinigungseinrichtung
- 60
- Fallschachtanordnung
- 62
- Abstreifelement
- 63
- Winkeleinrichtungen
- 66
- Reinigungseinrichtung
- 70
- Fallschachtanordnung
- 71
- Fallschacht
- 71a
- Innenwand
- 72
- Öffnung
- 73
- Tragstange
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010064339 A1 [0006]
- WO 2011/134844 A1 [0009, 0012, 0013, 0014, 0015]