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Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Speisen, insbesondere für Lebensmittel, die im Straßenverkauf angeboten werden, wie z.B. Döner oder Gyros-Pita.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Arten von Verpackungen bekannt, die zur Aufnahme von gefüllten Fladenbroten oder anderen Imbissartikeln dienen. Beispielsweise beschreibt die
DE 20 2006 002 076 U1 eine Verpackung für Döner, die als formstabile Hart-Verpackung ausgebildet ist.
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Außerdem ist es im Stand der Technik bekannt, aus Gründen der Hygiene und zum Schutz der Personen, die eine solche Speise zubereitet, einen Papierschutz für die Zubereitung, also z.B. zum Handhaben der Fladenbrote bereitzustellen. Dieser Schutz ist während des Befüllens des Fladenbrotes zwischen Hand der zubereitenden Person und der Speise, also z.B. dem Fladenbrot angeordnet. Nach erfolgter Zubereitung wird die fertige Speise in eine weitere Verpackung gegeben, z.B. in Alufolie eingewickelt, um ein Verschmutzen durch austretendes Öl oder Saft aus der Speise zu verhindern.
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Die
DE 20 2004 002 973 U1 beschreibt eine entsprechende Aluminiumfolien-Tasche zur Aufnahme von Lebensmitteln.
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Die Handhabung dieser bekannten Verpackungsprodukte ist aufwendig und kompliziert. Dies liegt insbesondere daran, dass unterschiedliche Verpackungsmittel einerseits während der Zubereitung und andererseits zum Transport der Speise verwendet werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Verpackung für Mitnahmespeisen zur Verfügung zu stellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Packung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1.
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Die erfindungsgemäße Verpackung weist zwei ineinander übergehende Funktionsabschnitte auf. Ein unterer Abschnitt der Verpackung wird als Beutelabschnitt bezeichnet. Dieser Beutelabschnitt weist eine geschlossene unterseitige Begrenzung und geschlossene Seitenflächen auf. Es ist demnach mit wenigstens zwei Flachseiten gebildet und weist im Wesentlichen die Gestaltung einer Tüte auf. Die gesamte Verpackung ist aus papierbasiertem Material gebildet.
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Seitlich oder unten an dem Beutelabschnitt können dabei an die Flachseiten Übergangsbereiche oder Seitenbereiche zu der anderen Flachseite mit Faltabschnitten angrenzen, um eine Volumenausdehnung des Beutelabschnittes zuzulassen. Die Flachseiten können aber auch mit einer einzelnen Knickkante oder Falz ineinander übergehen.
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Zwischen den Flachseiten ist das Beutelinnere ausgebildet, bezeichnet als Beutelinnenraum des Beutelabschnitts. Die Flachseiten des Beutelabschnitts gehen nach oben in Flachseiten eines oberen Funktionsabschnitts, des sogenannten Einlegeabschnitts über. Der Einlegeabschnitt unterscheidet sich von dem Beutelabschnitt insbesondere dadurch, dass dieser zusätzlich zu der oberen Öffnung entlang mindestens einer Seitenbegrenzung ebenfalls offen ausgebildet ist. Die Flachseiten können also entlang der oberen Enden der Flachseiten des Einlegeabschnitts und entlang der wenigstens einen offenen seitlichen Begrenzung der Flachseiten voneinander abgehoben werden.
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Eine der Flachseiten des Einlegeabschnitts überragt die andere der Flachseiten zur oberen Öffnung hin in ihrer Länge, dies bedeutet, dass auf die überstehende Flachseite in einfacher Weise zugegriffen werden kann. Dies dient insbesondere dazu, die Flachseiten des Einlegeabschnittes voneinander zu trennen und die Verpackung rasch und komfortabel zu handhaben. Der Überstand kann dabei über die gesamte Breite der Flachseite als auch über einen Teilbereich der Flachseite ausgebildet sein, beispielsweise als Lasche oder Eingriffsbereich.
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Der Einlegeabschnitt bemisst in seiner Höhe mindestens die Hälfte der Höhe des Beutelabschnittes. Entsprechend ist also die erfindungsgemäße Verpackung so gestaltet, dass der Beutelabschnitt nach oben in seitlich einseitig oder seitlich zweiseitig voneinander getrennte Flachseiten übergeht, die in ihrem Trennungsbereich mindestens die halbe Höhe des
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Beutelabschnittes haben und wobei eine der Flachseiten die andere überragt.
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Im Übergangsbereich zwischen Beutelabschnitt und Einlegeabschnitt ist eine Knickkante in der Verpackung ausgebildet, so dass Beutelabschnitt und Einlegeabschnitt mit ihren Flachseiten aufeinander zu legen sind.
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Die so gestaltete erfindungsgemäße Verpackung bietet nun verschiedene Vorteile.
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Die Verpackung ist kompakt lagerbar und raumsparend transportierbar, da die Flachseiten aufeinander gelegt sind und Beutelabschnitt und Einlegeabschnitt zur Lagerung zusammengelegt sind.
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Die Verpackung wird aus dem beschriebenen Zustand zur Befüllung aufgenommen und die Flachseiten des Einlegeabschnittes werden in einfacher Weise getrennt, indem der überstehende Teil der einen Flachseite von der anderen Flachseite des Einlegeabschnitts abgehoben wird. Der Beutelabschnitt bleibt dabei auf eine der Flachseiten des Einlegeabschnittes gefaltet.
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Die Verpackung kann also derart aufgenommen werden, dass die Knickkante der Verpackung z.B. in der Hand eines Benutzers liegt und sowohl der Beutelabschnitt als auch der Einlegeabschnitt von dieser Knickkante nach oben weisen. Werden nun die Flachseiten des Einlegeabschnittes voneinander beabstandet, so entsteht zwischen diesen Flachseiten des Einlegeabschnittes ein Einlegebereich, zu dessen einer Seite eine der Flachseiten des Einlegeabschnittes und zur anderen Seite die andere Seite des Einlegeabschnittes und der darauf gefaltete Beutelabschnitt zu liegen kommt.
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Die Verpackung wird nun zunächst genutzt, um eine einfache, geschützte und hygienische Handhabung der Speise zu ermöglichen. Beispielsweise kann eine Brottasche oder ein aufgeschnittener Laib eingelegt werden, wobei der Laib zwischen die Flachseiten des Einlegeabschnittes im Einlegebereich platziert wird. Es ist dann möglich, die Zubereitung der Speise, beispielsweise die Befüllung der Brottasche auszuführen, wobei das Brot durch die Flachseiten gegriffen wird. Dabei bietet die Verpackung sowohl hygienischen Schutz als auch einen Hitzeschutz. Der Schutz ist besonders auf der Seite verbessert, wo die dreifache Materiallage durch den aufgefalteten Beutelabschnitt auf die Flachseite des Einlegeabschnittes zu liegen kommt.
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Die Speise wird nun vollständig zubereitet, ein herabtropfen oder Herabfallen von Zutaten wird durch die Aufnahme in der gefalteten Verpackung verhindert.
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Nach der Zubereitung wird der untere Beutelabschnitt aus seiner Position entgegen der vorhandenen Knickrichtung der Knickkante zurückgefaltet, so dass er in Richtung der Verlängerung des Einlegeabschnittes zu liegen kommt. Die Verpackung wird also entlang der Knickkante begradigt und damit entsteht ein durchgehender Innenraum zwischen dem Einlegeabschnitt, in dem die zubereitete Speise liegt, und dem unten angefügten Beutelabschnitt.
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Die Speise kann nun ohne Berührung der Speise selbst in den Beutelabschnitt hineingleiten, der seitlich vollständig geschlossen ist. Dort ist die Speise hygienisch und sicher aufgenommen und die Flachseiten des Einlegeabschnittes können zum Verschließen der Verpackung aufgerollt oder gefaltet oder umgeklappt werden.
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Wesentlich ist, dass die Verpackung im Ausgangszustand die beiden Funktionsbereiche, Einlegebereich und Beutelbereich durch eine Knickkante voneinander trennt, was eine einfache Handhabung der Verpackung beim Zubereiten der Speise ermöglicht. Das Herabrutschen der Speise in den Beutelabschnitt wird durch die Knickkante verhindert. Der Beutelabschnitt dient in diesem Zustand der thermischen Isolation und der Stabilisierung.
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Nach Zubereitung erfolgt ein übergangsloses Einbringen der Speise in den Beutelabschnitt, durch Begradigen der Knickkante zwischen Beutelabschnitt und Einlegeabschnitt.
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Gemäß der Erfindung kann in dem Einlegeabschnitt statt an einer seitlichen Begrenzung der Flachseiten auch an beiden Seiten der Flachseiten eine Trennung dieser Flachseiten vorliegen. Die Auswahl der Gestaltung kann in Abhängigkeit von der aufzunehmenden Speise getroffen werden.
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Die geometrische Gestaltung der erfindungsgemäßen Verpackung kann außerdem stark variiert werden. Insbesondere kann der Beutelabschnitt als rechteckiger Abschnitt oder als Abschnitt mit bogenförmiger Begrenzung oder halbkreisförmiger Begrenzung ausgebildet werden. Außerdem können gewinkelte Begrenzungen gebildet werden.
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Weiterhin ist als Material der Verpackung grundsätzlich ein papierbasiertes Material vorgesehen. Es kann sich dabei jedoch auch um eine beschichtetes Papier oder getränktes oder sonst wie behandeltes Papier handeln, insbesondere ein solches, welches eine verbesserte Fettundurchlässigkeit oder Wärmebeständigkeit aufweist.
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Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
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Die 1a bis 1e zeigen die Gestaltung und Verwendung einer erfindungsgemäßen Verpackung.
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In 1a ist die Verpackung in der ursprünglichen, zur Verwendung vorgesehenen Form gezeigt. Die Verpackung 1 weist einen Beutelabschnitt 2 auf sowie einen Einlegeabschnitt 3. Der Beutelabschnitt 2 ist entlang einer Knickkante 4 hinter den Einlegeabschnitt 3 gefaltet. Der Beutelabschnitt 2 ist entlang seiner seitlichen Kanten 2a und seiner unteren Kante 2b geschlossen. Die untere Kante 2b liegt in dieser Darstellung oben, da sie entlang der Knickkante 4 nach oben gefaltet wurde. Der Einlegeabschnitt 3 besteht aus zwei Flachseiten, die jedoch entlang ihrer Seitenlinien 3a zumindest einseitig offen und der oberen Seite 3b offen, also voneinander getrennt ausgebildet sind. Die in den Zeichnungen nähere Seitenlinie 3a ist vollständig offen ausgebildet, die hintere ist höher geschlossen, um einer eingelegten Speise mehr Halt zu verleihen.
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Außerdem überragt eine der Flachseiten die andere in ihrer Längserstreckung nach oben. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Einlegeabschnitt insgesamt, also die längste Erstreckung des Einlegeabschnittes in gleicher Höhe H ausgebildet wie der Beutelabschnitt, so dass Einlege- und Beutelabschnitt deckend aufeinander gefaltet werden können.
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Der Überstand einer der Flachseiten 3 über die andere erleichtert einen Zugriff auf die kürzere Flachseite und ermöglicht ein leichtes Abheben.
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1b zeigt den Zustand der Verpackung, wie er während der Zubereitung einer in die Verpackung einzubringenden Speise 10 erreicht wird. Die Flachseiten 3 sind voneinander abgehoben, der Einlegeabschnitt ist also geöffnet, der Beutelabschnitt weiterhin hinter dem Einlegeabschnitt gefaltet. In diesem Zustand kann eine Speise 10 zwischen den Flachseiten des Einlegeabschnittes aufgenommen werden. Der Bereich des dreifach gelegten Materials von Beutelabschnitt 2 und einer der Flachseiten 3 des Einlegeabschnittes bietet eine ausgezeichnete thermische Isolierung bei heißen Speisen, die von einer zubereitenden Person in der Hand gehalten werden. Die aufliegende Flachseite 3 dient zur Stabilisierung und Fixierung und schützt die Speise 10 vor einem unmittelbaren Zugriff durch die Hand einer Bedienperson. Es ist ersichtlich, dass die Speise, in diesem Fall eine gefüllte Brottasche, einfach zu handhaben und für die Befüllung zwischen den Brotflächen komfortabel zugänglich ist. Die Materialstärke der aufeinanderliegenden Abschnitte 3 und 2 (in der Abbildung hinter der Speise 10 angeordnet) bietet eine besonders gute thermische Isolierung.
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Ist die Brottasche 10 fertig befüllt, so soll sie dem Kunden übergeben werden. Bei der erfindungsgemäßen Verpackung ist dafür keine weitere Umfüllung oder Umhüllung mit einer zusätzlichen Verpackung erforderlich. Stattdessen wird, wie 1c zeigt, der Beutelabschnitt 2 entlang der Knickkante 4 nach unten gefaltet, so dass der Beutelabschnitt sich in Verlängerung der Flachseiten 3 befindet. Da die Flachseiten 3 in die Flachseiten 2 des Beutelabschnitts übergehen, also ein durchgehender Innenraum des Beutelabschnitts zu den Flachseiten 3 gebildet ist, gleitet die Speise selbständig zwischen den Flachseiten 3 in den Beutelabschnitt 2 hinein. Dieser Zustand ist in 1d gezeigt. Die Speise 10 ist nun sicher und hygienisch in dem Beutelabschnitt aufgenommen, der seitlich geschlossen ist. In einem nachfolgenden Schritt kann durch Umlegen der Flachseiten 3 oder Rollen der Flachseiten 3 ein Abschluss der Verpackung erreicht werden und die Speise kann dem Kunden übergeben werden.
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Die erfindungsgemäße Verpackung stellt demnach einen einfachen, hygienischen ökologisch sinnvollen Weg zur Verfügung, Speisen sowohl bei der Zubereitung als auch für den Transport zu verpacken.
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Es ist unmittelbar ersichtlich, dass diese Art der Handhabung und Verpackung wesentliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Packmethoden aufweist. Einerseits kann ökologisches Material für die Verpackung verwendet werden. Andererseits ist ein einfacher Faltvorgang ausreichend, um den Zubereitungszustand in den Verpackungs- und Transportzustand zu überführen. Die Verpackung kann außerdem in äußerst flacher und kompakter Weise vorgehalten und transportiert werden, bevor sie ihrer Verwendung zur Zubereitung und Verpackung der Speise zugeführt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006002076 U1 [0002]
- DE 202004002973 U1 [0004]