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Die Erfindung betrifft eine Greifeinheit für eine Entriegelungseinrichtung einer Motorhaube eines Kraftfahrzeugs, eine Entriegelungseinrichtung mit einer derartigen Greifeinheit sowie ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Entriegelungseinrichtung und/oder mit einer derartigen Greifeinheit.
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Greifeinheiten und Entriegelungseinrichtungen für Motorhauben von Kraftfahrzeugen sind bekannt. Diese können beispielsweise einer doppelten Sicherheitsvorrichtung einer Motorhaube zugeordnet sein, um die Motorhaube erst dann von außen öffnen zu können, wenn eine Vorentriegelung aus dem Fahrzeuginnenraum durchgeführt wurde.
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Aus
DE 100 46 115 A1 ist beispielsweise eine Greifeinheit bekannt, bei der die Greifeinheit als um eine Drehachse drehbarer starrer Hebel ausgebildet ist.
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Bei derartigen Greifeinheiten müssen für Rechtslenker- und Linkslenkerfahrzeuge jeweils eigene Greifeinheiten ausgelegt werden. Darüber hinaus müssen die Greifeinheiten bei der Planung und Auslegung der Fahrzeuginnenraumverkleidung berücksichtigt werden.
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Eine Aufgabe einer Ausführungsform der Erfindung ist, eine Greifeinheit vorzuschlagen, deren Einsetzbarkeit erweitert ist und die gewichts- und kostenreduziert herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Greifeinheit für eine Entriegelungseinrichtung einer Motorhaube eines Kraftfahrzeugs mit mindestens einem flexibel biegbaren Greifelement und mit mindestens einem am Greifelement festlegbaren oder festgelegten Koppelmittel, durch das die Greifeinheit an einem Übertragungsmittel, welches mit einem die Motorhaube festlegenden Verschlussmittel der Entriegelungseinrichtung verbunden ist, festgelegt ist und durch das ein Betätigen des Greifelements in Erstreckungsrichtung des Übertragungsmittels auf das Verschlussmittel übertragbar ist.
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Das Verschlussmittel kann der Motorhaube zugeordnet sein und kann Verwendung in einer doppelten Sicherheitsvorrichtung der Motorhaube finden, so dass die Motorhaube erst dann von außen angehoben werden kann, wenn das Verschlussmittel vom Innenraum des Kraftfahrzeugs aus entriegelt worden ist.
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Das Übertragungsmittel kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein. Es kann bspw. einen Draht, einen Kabel, einen Seil oder dergleichen umfassen. Bspw. ist es denkbar, dass das Übertragungsmittel einen Draht umfasst, der innerhalb eines Kabels angeordnet ist. Durch Betätigen des Greifelements der Greifeinheit ist das Übertragungsmittel bewegbar. Durch die Bewegung des Übertragungsmittel ist die Entriegelungseinrichtung betätigbar um das Verschlussmittel zu betätigen.
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Dadurch, dass das Greifelement flexibel biegbar ist, kann es nach Betätigen des Verschlussmittels in Erstreckungsrichtung des Übertragungsmittel in beliebiger Ausrichtung angeordnet werden. Beispielweise kann es derart angeordnet werden, dass es die Erstreckungsrichtung des Übertragungsmittels fortsetzt oder quer oder schräg dazu erstreckt ist. Hierdurch ist die Greifeinheit platzsparend dem Platzangebot des Fahrzeugs flexibel folgend anordenbar. Hierdurch kann die Greifeinheit sowohl in Rechtslenker- als auch in Linkslenkerfahrzeugen Verwendung finden. Solchenfalls umfasst das Kraftfahrzeug mehr Gleichteile, wodurch Herstellungs- und Auslegungskosten reduzierbar sind. Ferner ist das Design der Innenraumverkleidung weniger von der Greifeinheit bestimmt.
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In Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform der Greifeinheit erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Greifeinheit mindestens ein Festlegemittel umfasst, das am Greifelement und/oder am Koppelmittel anordenbar ist und mit dem die Greifeinheit im Wesentlichen ortsfest lösbar festlegbar ist. Hierdurch ist einem ungewollten Betätigen der Greifeinheit vorgebeugt.
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Das Festlegemittel kann grundsätzlich in beliebiger Weise ausgebildet sein. Es kann bspw. einen Haken umfassen, der in einer Öse im Fahrzeuginnenraum einhakbar ist, es kann eine Schlaufe umfassen, mit der die Greifeinheit an einem Haken festlegbar ist oder einen Druckknopf oder dergleichen. Das Festlegemittel lässt sich einfach und kostengünstig herstellen, wenn das Festlegemittel eine Haken-Ösen-Verbindung, insbesondere einen Klettverschluss, umfasst.
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Das Greifelement kann grundsätzlich aus einem beliebigem Material gebildet sein. Es lässt sich gewichtsreduziert und kostengünstig herstellen, wenn das Greifelement ein band- oder gurtartiges Textilteil umfasst.
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Das Greifelement kann ein Bandende oder dergleichen umfassen. Um ein sicheres Betätigen bzw. Greifen der Greifeinheit zu gewährleisten erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Greifelement schlaufenartig ausgebildet ist.
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Es ist denkbar, dass das Koppelmittel mit dem Übertragungsmittel verklebt, verschweißt oder dergleichen befestigt ist. Das Koppelmittel lässt sich auf einfacher Weise mit dem Übertragungsmittel verbinden, wenn das Koppelmittel mit einem pilz- oder knaufartigen Anschlussmittel des Übertragungsmittels einen Hintergriff bildet.
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Koppelmittel und Greifelement können aus separaten oder voneinander separierbaren Bauteilen gebildet sein. Die Greifeinheit lässt sich bauteilreduziert herstellen, wenn das Koppelmittel und das Greifelement ein gemeinsames Bauteil umfassen. Solchenfalls umfasst die Greifeinheit bspw. eine Textilschlaufe, bei der das Koppelmittel durch einen Bereich des Greifelements gebildet ist.
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Um zu verhindern, dass die Greifeinheit durch das Übertragungsmittel derart in das Kraftfahrzeug gezogen wird, dass es für einen Benutzer, bzw. Fahrzeugfahrer unerreichbar wird, kann ein Anschlagmittel vorgesehen sein. Dieses Anschlagmittel kann die Verbindung zwischen Greifeinheit und Übertragungsmittel unterstützen, wenn es ein Mantelteil umfasst, dass das Koppelmittel und das Anschlussmittel zumindest nahezu vollständig von außen überbringt. Hierdurch wird ein Verschleissschutz für die Greifeinheit gebildet.
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Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch eine Entriegelungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Verschlussmittel, durch das eine Motorhaube, ortsfest festlegbar ist, mit mindestens einem dem Verschlussmittel funktional zugeordneten Übertragungsmittel und mit mindestens einer Greifeinheit, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale, die mindestens ein flexibel biegbares Greifelement und mit mindestens ein am Greifelement festlegbaren oder festgelegten Koppelmittel umfasst, durch das die Greifeinheit an dem mit dem Verschlussmittel der Entriegelungseinrichtung verbundenem Übertragungsmittel festgelegt ist.
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Schließlich wird die Aufgabe gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer Motorhaube, mit mindestens einer Entriegelungseinrichtung, insbesondere mindestens einen der zuvor genannten Merkmale, und/oder mit mindestens einer Greifeinheit, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale.
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Die Greifeinheit, die Entriegelungseinrichtung sowie das Kraftfahrzeug erweisen sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft: Dadurch, dass die Greifeinheit ein flexibel biegbares Greifelement umfasst ist die Greifeinheit, wenn sie nicht zum Betätigen des Verschlussmittels verwendet wird, beliebig anordenbar. Hierdurch lässt sich die Greifeinheit kompakt und platzsparend ausbilden.
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Dadurch, dass das Greifelement ein band- oder gurtartiges Textilteil umfasst, das insbesondere mittels Klettverschluss festlegbar ist, ist das Greifelement gewichtsreduziert und kostengünstig herstellbar.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten sowie Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Schutzansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugte Ausführungsform der Greifeinheit.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische geschnittene Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Greifeinheit.
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1 zeigt eine geschnittene Ansicht der insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehenen Greifeinheit. Diese ist Teil einer Entriegelungseinrichtung 4 mit der eine Motohaube des Kraftfahrzeugs mittels eines Übertragungsmittels 6, das ein Verschlussmittel an der Motorhaube betätigt, freigebbar ist. Die Greifeinheit 2 umfasst ein flexibel biegbares Greifelement 8 und ein Koppelmittel 10, mit dem die Greifeinheit 2 am Übertragungsmittel 6 festlegbar ist.
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1 zeigt die Greifeinheit 2 in einer Anordnung, in der sie die Erstreckungsrichtung des Übertragungsmittels 6 fortsetzt.
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Das in 1 dargestellte Greifelement 8 umfasst ein band- oder gurtartiges Textilteil, das schlaufenartig ausgebildet ist. Mittels eines als Klettverschluss ausgebildeten Festlegemittels 12, ist die Greifeinheit 2 ortsfest festlegbar.
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Um die Greifeinheit 2 auf einfache Weise mit dem Übertragungsmittel 6 zu verbinden umfasst das Übertragungsmittel 6 ein knaufartiges Anschlussmittel 14, das durch eine Öffnung in der Greifeinheit 2 hindurchgesteckt ist, um mit dem Koppelmittel 10 der Greifeinheit 2 bzgl. der Erstreckungsrichtung des Übertragungsmittels 6 einen Hintergriff zu bilden.
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Um die Verbindung zwischen dem Koppelmittel 10 und den Übertragungsmittel 6 weiter zu unterstützen, umfasst das Ausführungsbeispiel gemäß 1 ein Mantelteil 16, das das Koppelmittel 10 und das Anschlussmittel 14 des Übertragungsmittels 6 zumindest nahezu vollständig von außen überfängt.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Übertragungsmittel 6 einen Draht 18, an dessen freien Ende das Anschlussmittel 14 gebildet ist und ein Kabel 20, innerhalb dem der Draht 18 bewegbar angeordnet ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen, sowie in den Zeichnungen gezeigten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung und ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Greifeinheit
- 4
- Entriegelungseinrichtung
- 6
- Übertragungsmittel
- 8
- Greifelement
- 10
- Koppelmittel
- 12
- Festlegemittel
- 14
- Anschlussmittel
- 16
- Mantelteil
- 18
- Draht
- 20
- Kabel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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