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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem Stanzwerkzeug zum Ausstanzen von Teigstücken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In handwerklichen Bäckereibetrieben werden eine Vielzahl unterschiedlicher Gebäckteile hergestellt. Hierfür werden Ausstechformen verwendet, um unterschiedlich geformte Teigstücke aus einer Teigbahn auszustechen. Auf diese Weise können Teigstücke ausgestanzt oder ausgestochen werden, die beispielsweise eine Herzform oder eine Osterhasenform oder eine Fischform usw. haben können. Derart geformte Gebäckteile werden häufig saisonal hergestellt, beispielsweise Nikolaus-Gebäckteile in der vorweihnachtlichen Saison und Osterhasengebäckteile für die Ostersaison.
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Auf so genannten Schneidetischen, können Teigbahnen unter einem Stanzwerkzeug schrittweise hindurchgeführt werden, um in einzelnen Stanzschritten mittels des Stanzwerkzeugs die gewünschten Teigformen aus der Teigbahn auszustanzen. Wird nach dem Stanzvorgang das Stanzwerkzeug wieder von der Teigbahn abgehoben, muss sichergestellt werden, dass die ausgestanzten Teigstücke nicht im Stanzwerkzeug hängen bleiben.
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Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, ein Stanzwerkzeug zum Austanzen von Teigstücken so auszubilden, dass jeder Ausstechform im Stanzwerkzeug ein mechanischer Auswerfer zugeordnet wird, der nach dem Stanzvorgang das Teigstück aus der Form herausdrückt. Eine derart ausgebildete Stanzvorrichtung ist sehr aufwändig und daher für Kleinserien aus wirtschaftlichen Gründen nicht geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit einem Stanzwerkzeug zum Ausstanzen von Teigstücken zu schaffen, bei der das Stanzwerkzeug einen möglichst einfachen Aufbau hat und somit auch für die Kleinserienherstellung von geformten Teigstücken geeignet ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erhält man mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 besteht das Stanzwerkzeug aus einer Vielzahl von dünnwandigen Ausstechformen, die mit ihrem oberen der Teigbahn abgewandten Rand, an einem Trägerelement befestigt sind. Das Stanzwerkzeug hat damit einen sehr einfachen Aufbau, da es weder Auswerfer noch sonstige beweglichen Teile umfasst. Die an dem Trägerelement befestigten Ausstechformen können mittels einer lösbaren Verbindung oder auch mittels einer unlösbaren Verbindung am Trägerelement befestigt sein. Bevorzugt werden die Ausstechformen mittels eines lebensmittelechten Klebers an dem vorzugsweise plattenförmigen Trägerelement verklebt. Diese Verbindungsart hat den großen Vorteil, dass die Ausstechformen werkzeuglos an praktisch jeder beliebigen Stelle des Trägerelements festgeklebt werden können und somit das Stanzwerkzeug sehr individuell mit den jeweils gewünschten Ausstechformen bestückt werden kann. Dabei kann auch der Abstand zwischen benachbarten Ausstechformen individuell frei gewählt werden, so dass eine optimale Abstimmung des Stanzwerkzeugs auf die jeweiligen Anforderungen möglich ist.
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Damit die Stanzwerkzeuge für größere Serien oder häufigeren und regelmäßigeren Einsatz verwendet werden können, kann es auch vorteilhaft sein, die aus Metall bestehenden Ausstechformen am Trägerelement anzulöten oder anzuschweißen.
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Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, metallische Ausstechformen, die aus einem ferromagnetischen Metall bestehen, mittels Magneten an dem Trägerelement lösbar zu befestigen. Auch diese Befestigungsmöglichkeit erlaubt einen problemlosen Austausch einzelner Ausstechformen und somit eine Anpassung an die jeweils herzustellende Teigformen.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Ausstechformen handelsübliche Handausstechformen aus Metall oder Kunststoff sind, die aus einer umlaufenden dünnen Wand, die die Kontur des jeweils auszustechenden Teigstücks hat, bestehen. Durch die Verwendung handelsüblicher Ausstechformen, vorzugsweise aus Metall, kann das Stanzwerkzeug äußerst kostengünstig hergestellt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit auf eine große Vielzahl unterschiedlicher Ausstechformen zurückgreifen zu können, um die unterschiedlichsten Teigformen mit dem erfindungsgemäßen Stanzwerkzeug herzustellen.
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Bevorzugt besitzt die Vorrichtung zum Ausstanzen von Teigstücken eine Hubeinrichtung, die die am Trägerelement befestigten Ausstechformen zum Austanzen des Teigstücks durch die Teigbahn drückt. Die Hubeinrichtung kann mittels eines Handhebels oder auch motorisch betätigbar sein, wobei bereits mit einer von Hand betätigbaren Hubeinrichtung schnell verhältnismäßig große Stückzahlen geformter Teiglinge herstellbar sind.
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Zur Befestigung eines plattenförmigen Trägerelements mit den daran nach unten abstehenden Ausstechformen kann die Hebeeinrichtung Halteschienen oder auch andere Befestigungselemente haben, in die das Trägerelement seitlich einschiebbar ist. Dies ermöglicht einen sehr schnellen und einfachen Austausch von Trägerelementen mit unterschiedlichen Ausstechformen.
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Der Schneidetisch, auf dem die Teigbahn aufliegt, besitzt vorzugsweise unter der Tischplatte eine Saugvorrichtung, die von unten auf die Teigbahn im Bereich des Stanzwerkzeugs einwirkt. Die ausgestanzten Teigstücke und auch die sie umgebenden Teigreste werden somit zumindest während und nach dem Stanzvorgang mittels Unterdruck am Schneidtisch festgehalten, so dass beim Abheben des Stanzwerkzeugs sichergestellt ist, dass keine Teigstücke oder Teigreste im Stanzwerkzeug hängen bleiben.
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Damit der von der Saugvorrichtung erzeugte Unterdruck im Stanzbereich auf die Teigbahn wirken kann, befindet sich die Teigbahn auf einem luftdurchlässigen Transportband, welches wiederum auf einem perforierten Schneidetisch aufliegt. Zusätzlich kann auch zwischen dem Transportband und dem Schneidetisch ein Vlies einliegen, welches eine Verbesserung des Ansaugeffekts bewirken kann.
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Bei einer sehr dünnen Teigbahn und verhältnismäßig großflächigen Ausstechformen besteht in der Regel nicht das Problem, dass die ausgestanzten Teigstücke im Stanzwerkzeug bzw. in den Ausstechformen beim Anheben des Stanzwerkzeugs hängen bleiben. In einem solchen Anwendungsfall kann auf eine Saugvorrichtung verzichtet werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ausstanzen von Teigstücken,
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2 die Unterseite einer Stanzvorrichtung, wie sie bei der Vorrichtung von 1 verwendet wird,
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3 eine vergrößerte perspektivische Teilansicht des Stanzwerkzeugs von 2,
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4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Schneidetisch und einer Saugvorrichtung,
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5 die Draufsicht auf ein Transportband der Vorrichtung von 4,
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6 eine Draufsicht auf einen perforierten Bereich des Schneidetischs von 4,
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7 einen Längsschnitt des Stanzbereichs eines Schneidetischs, auf dem zwischen Transportband und Tischplatte im Stanzbereich eine luftdurchlässige Matte angeordnet ist,
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und 8 eine Draufsicht auf den Stanzbereich des Stanztisches von 7, ohne aufliegendes Transportband und ohne Teigbahn.
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In 1 ist die seitliche Ansicht auf ein Stanzwerkzeug 1 dargestellt, welches in einer Haltevorrichtung 2 einer nicht näher dargestellten Hubeinrichtung 3 einliegt. Unter dem Stanzwerkzeug 1 befindet sich eine Teigbahn 4 auf einem Transportband 5, welches auf der Tischplatte 6 eines Schneidetischs 7 aufliegt. Das Transportband 5 mit aufliegender Teigbahn 4 kann schrittweise in Pfeilrichtung 8 über die Tischplatte geführt werden.
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An der Unterseite des Stanzwerkzeugs 1 stehen herzförmige Ausstechformen 9 von einem als rechteckige Platte 10 ausgebildeten Trägerelement 11 ab. Um nun herzförmige Teigstücke aus der Teigbahn 4 auszustanzen, wird das Stanzwerkzeug 1 entsprechend der Pfeilrichtung 12 vertikal gegen die Transportbahn 5 niedergedrückt. Danach wird das Stanzwerkzeug 1 entgegengesetzt entsprechend der Pfeilrichtung 13 wieder angehoben, wobei die ausgestanzten Teigstücke und auch sonstige Reststücke zwischen den ausgestanzten Teigstücken auf dem Transportband 5 verbleiben. Das Transportband 5 wird entsprechend der Pfeilrichtung 8 um einen Abschnitt weiterbewegt, so dass dann der nächste Ausstanzvorgang durchgeführt werden kann.
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In 2 ist die Draufsicht auf die Unterseite des Stanzwerkzeugs 1 ersichtlich, welches aus einem plattenförmigen Trägerelement 11 und daran befestigten herzförmigen Ausstechformen 9 besteht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt achtzehn Ausstechformen 9 an der Unterseite des Trägerelements 11 angeklebt, und zwar entlang ihrer dünnwandigen, herzförmig verlaufenden Wand.
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In 3 ist der hierzu verwendete Kleber 14 als durchgehender Klebestreifen ersichtlich, der den dem Trägerelement 11 zugewandten Rand 15 der Ausstechform 9 mit der Unterseite des Trägerelement 11 verklebt.
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Die beim dargestellten Ausführungsbeispiel verwendeten Ausstechformen 9 bestehen vorzugsweise aus einer umlaufenden, dünnen Wand aus Metall bzw. aus einem Blechstreifen. Derartige Ausstechformen sind als handelsübliche Handausstechformen erhältlich und können mit einem lebensmittelechten Kleber 14 in beliebiger Ausrichtung und mit einem jeweils gewünschten Abstand zueinander an der Unterseite eines Trägerelements 11, wie es in den 1 bis 3 dargestellt ist, sicher befestigt werden. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, handelsübliche Montagekleber oder Schweißverbindungen oder Lötverbindungen als Verbindungsmittel zwischen den Ausstechformen und dem Trägerelement 11 einzusetzen.
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Das Stanzwerkzeug 1 kann gleichartige Ausstechformen oder auch unterschiedliche Ausstechformen besitzen. Sein plattenförmiges Trägerelement 11 kann sehr einfach in seitliche Führungsschienen 16, 17 der Hubeinrichtung 2 eingesetzt und auch wieder entnommen werde, so dass ein einfacher Austausch unterschiedlicher Stanzwerkzeuge möglich ist.
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4 zeigt nun den schematisch dargestellten Gesamtaufbau einer Vorrichtung mit einem Stanzwerkzeug 1 zum Ausstanzen von Teigstücken aus einer Teigbahn 4. Die Vorrichtung besteht aus einem Schneidetisch 7, einer Hubeinrichtung 3 und einer Saugeinrichtung 18. Der Schneidetisch 7 besitzt eine Tischplatte 6 aus einem Edelstahlblech, auf der ein Transportband 5 aufliegt. Auf dem Transportband 5 befindet sich eine Teigbahn 4, die von einer Teigrolle 19 in Pfeilrichtung 20 abgewickelt wird. Die Transportbewegung des Transportbandes 5 ist mit einem Pfeil 8 angezeigt.
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Der Schneidetisch 7 besitzt zwei Umlenkrollen 21, 22, von denen beispielsweise die linke Umlenkrolle 21 als Antriebsrolle dienen kann, die von einem Rohrmotor oder einem sonstigen Elektromotor angetrieben wird. Das Ein- und Ausschalten des hier nicht näher dargestellten Antriebsmotors kann mittels eines Fußschalters 32 erfolgen.
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Die Hubeinrichtung 3 trägt an ihrer Unterseite das Stanzwerkzeug 1, welches durch Betätigung eines Handhebels 23 vertikal zum Austanzen von Teigstücken der Teigbahn 4 bewegt werden kann. Die Vertikalbewegung ist durch den Doppelpfeil 24 veranschaulicht.
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Im Wirkungsbereich des Stanzwerkzeugs 1 befindet sich an der Unterseite der Tischplatte 6 die Saugvorrichtung 18, die aus einem Saugkasten 25, einem Saugrohr 26 und einer Saugpumpe 27 besteht. Der Saugkasten 25 ist nach oben im Stanzbereich von der in diesem Bereich perforierten Tischplatte 6 abgeschlossen. Dies bedeutet, dass eine vorgesehene Perforierung 28 in der Tischplatte 6 es ermöglicht, Luft durch die Perforierung 28 mittels der Saugvorrichtung 18 anzusaugen. Das insgesamt ebenfalls perforierte Transportband 5 ermöglicht es, dass mittels der Saugvorrichtung 18 die auf dem Transportband 5 aufliegende Teigbahn 4 im Wirkungsbereich des Stanzwerkzeugs 1 am Transportband 5 angesaugt werden kann. Durch das Ansaugen der Teigbahn 4 während des Stanzvorganges wird erreicht, dass die mittels des Stanzwerkzeugs 1 ausgestanzten Teigstücke und auch angrenzende Teigreste unmittelbar während und nach dem Ausstanzvorgang am Transportband 5 gehalten werden und somit nicht beim Hochfahren des Stanzwerkzeugs 1 in die dargestellte Position am Stanzwerkzeug 1 hängen bleiben.
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In der Draufsicht von 5 ist eine mögliche Anordnung einer Perforierung 29 des Transportbandes 5 ersichtlich sowie die Position der aufliegenden Teigbahn 4.
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In der Draufsicht von 6 ist die Tischplatte 6 des Schneidetischs 7 mit der Perforierung 28 im Stanz- und Ansaugbereich der Vorrichtung ersichtlich.
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In der Schnittansicht von 7 ist ein Ausschnitt eines Schneidetischs im Stanz- und Ansaugbereich dargestellt, wo sich zusätzlich eine als Vlies ausgebildete luftdurchlässige Matte 30 zwischen der Perforierung 28 der Tischplatte 6 und dem Transportband 5 in einem Metallrahmen 31 befindet.
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In der Draufsicht von 8 ist der Rahmen 31 als umlaufender Rahmen ersichtlich, in welchem die aus einem Vlies bestehende Matte 30 einliegt.