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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung
von terrinenförmigen Brotteiggefäßen zum
Servieren von Speisen wie Sup pen, Eintopfgerichten, Salaten und
dergleichen. Gemäß diesem
Verfahren werden in einem ersten Verfahrensschritt jeweils entsprechend
der äußeren Form
der gewünschten
Brotteiggefäße geformte Brotlaibe
in ein Deckelstück
und ein Unterteil zerteilt, und dann wird in einem zweiten Verfahrensschritt
von der Anschnittfläche
aus jeweils eine Kavität
in die Unterteile der betreffenden Brotlaibe eingebracht. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein entsprechend hergestelltes Brotteiggefäß gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 27.
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Gefäße bzw.
Terrinen zum Servieren von Speisen aus Brotteig sind bereits seit
sehr langer Zeit bekannt. Sie dienen zum Servieren von Speisen wie Suppen,
Eintopfgerichten, Salaten und dergleichen. In der Regel isst der
Gast die Speisen direkt aus dem Brotteiggefäß. Es handelt sich hierbei
um eine rustikale, auf den Gast sehr stimmungsvoll wirkende Servierform,
die sich vor allem für
traditionelle Eintopf- oder Krautgerichte eignet, insbesondere für solche Gerichte,
die auch in ihren Herkunftsregionen klassischerweise im Brotteig
serviert werden, wie beispielsweise das polnische „Bigos" oder westfälisches „Möppkenbrot". Die Herstellung
solcher Brotteiggefäße erfolgt
dabei immer noch traditionell von Hand, in der Regel unmittelbar
vor dem Servieren, beispielsweise in der Küche eines Restaurants durch
den Koch oder eine Küchenhilfe.
Hierzu wird ein fertig gebackener, in seiner Form für eine Terrine
geeigneter Brotlaib genommen und zunächst mit einem Brotmesser ein
oberes Teil des Brotlaibs als Deckelstück abgeschnitten. Anschließend wird
in mühsamer Handarbeit
mittels eines Messers und/oder eines Löffels das verbleibende Unterteil
des Brotlaibs von der Anschnittstelle aus ausgehöhlt. Dabei muss darauf geachtet
werden, dass einerseits die Aushöhlung groß genug
ist und andererseits ausreichend starke Seitenwände stehen bleiben, so dass
nach dem Einfüllen
der Speisen das Brotteiggefäß nicht
an einer Stelle zu schnell durchweicht und leckt. Aufgrund der aufwändigen Handarbeit
bei der Herstellung ist es in der Regel unpraktikabel, solche Brotteiggefäße für größere Gesellschaften
anzubieten, bei denen gleichzeitig eine Vielzahl von servierfertig
gefüllten Brotteiggefäßen zur
Verfügung
stehen muss. Ebenso wird durch diese mühevolle Handarbeit und die
damit verbundenen relativ hohen Kosten eine Benutzung kleinerer
Brotteiggefäße für Eintopfgerichte,
Suppen oder dergl. auf Volksfesten nahezu ausgeschlossen, obwohl
es sich bei dem Gefäß um ein
biologisch abbaubares Wegwerfgefäß handelt,
das gegenüber klassischen
Einmal-Gefäßen wie
Plastikterrinen oder dergleichen bezüglich der Entsorgung viele
Vorteile hat.
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In
der
DE 32 00 050 A1 wird
zwar ein Verfahren beschrieben, mit dem flache Gebäckstücke industriell
hergestellt werden können,
die als Imbissschalen verwendbar sind.
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Weiterhin
beschreibt die
DE
297 12 265 U1 ein Verfahren zur Herstellung eines gefüllten Brot-Snacks.
Hierbei erfolgt die Einbringung einer Kavität in der Weise, dass beim Abschneiden
eines Teils des Brotprodukts das Brotprodukt so gebogen wird, dass
anschließend
nach erfolgtem Schneidprozess und nachdem das Brotprodukt die Maschine verlassen
hat, ohne die Einwirkung der äußeren Biegekräfte das
Brotprodukt sich selbst in eine Form zurück biegt, in der sich die gewünschte Kavität ausbildet.
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In
beiden Schriften werden jedoch weder terrinenförmige Brotteiggefäße beschrieben,
die geeignet wären,
darin beispielsweise Suppen zu servieren, noch werden dort Herstellungsverfahren
oder Vorrichtungen beschrieben, die zur Herstellung solcher terrinenförmiger Brotteiggefäße dienen
könnten.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren, welche eine schnelle und kostengünstige Herstellung solcher Brotteiggefäße ermöglichen,
sowie ein entsprechend herstellbares Brotteiggefäß anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1, durch ein
Verfahren gemäß Patentanspruch
18 sowie durch ein terrinenförmiges
Brotteiggefäß gemäß Patentanspruch
27 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
die Vorrichtung hierzu eine entsprechende Fräs- und/oder Bohreinrichtung auf, um von
der Anschnittfläche
des Unterteils aus, an der das Deckelstück zuvor abgetrennt wurde, die
Kavität
in das Unterteil eines Brotlaibs zu fräsen und/oder zu bohren. Durch
die Verwendung einer Bohr- und/oder Fräseinrichtung zum Einbringen
der Aushöhlung
in das Brotteiggefäß muss der
besonders mühsame
Schritt des Aushöhlens
nicht mehr von Hand durchgeführt
werden. Daher können
mit einer solchen Vorrichtung sehr schnell auch größere Mengen
von Brotteiggefäßen hergestellt
werden. Gleichzeitig ist dafür
gesorgt, dass immer eine genormte Aushöhlung in den Brotlaib eingebracht
wird und dadurch einerseits ein bestimmtes Füllvolumen zur Verfügung steht
und andererseits sichergestellt ist, dass die Wandungen des Brotteiggefäßes stabil genug
sind. Durch den Fräs-
bzw. Bohrvorgang erhält die
Aushöhlung
sehr glatte Innenwände,
was für
den Gast letztendlich auch ansprechender und appetitlicher wirkt.
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Die
abhängigen
Ansprüche
enthalten jeweils vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung.
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Besonders
bevorzugt weist die Fräs- und/oder
Bohreinrichtung Mittel auf, um das Unterteil des Brotlaibs in einer
Stellung sicher zu fixieren, in welcher die Anschnittfläche des
Brotlaibs, an der das Deckelstück
vom Brotlaib abgetrennt wurde, dem Fräskopf oder Bohrer gegenüber liegt.
Die Fräs- und/oder
Bohreinrichtung besitzt dabei eine Verstelleinrichtung, um den Fräskopf oder
Bohrer von der Anschnittfläche
aus automatisch unter Einfräsen oder
Bohren der Kavität
in das Unterteil des Brotlaibs um ein bestimmtes Maß zu versenken.
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Da
beim Fräsen
bzw. Bohren der Kavität
eine größere Menge
Brotteilchen bzw. Brotkrumen entstehen, werden diese vorteilhafterweise
mittels einer passend an der Fräs-
und/oder Bohreinrichtung angeordneten Absaugeinrichtung abgesaugt.
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Zum
Einfräsen
bzw. Bohren der Kavität
kann im Prinzip ein beliebiger Fräskopf oder Bohrer genutzt werden.
Dies hängt
in erster Linie davon ab, welche Form die Kavität aufweisen soll. Wenn eine relativ
einfache, im Wesentlichen zylindrische Kavität gewünscht wird, reicht ein Bohrer
aus, der einen Außendurchmesser
aufweist, welcher dem gewünschten
Innendurchmesser der Kavität
entspricht. Es kann aber auch ein Fräskopf verwendet werden, der nicht
nur in den Brotlaib abgesenkt wird, sondern zudem in einer senkrecht
zur Absenkrichtung liegenden Ebene verstellt wird, um so eine Kavität mit beliebiger Kontur
zu erzeugen, beispielsweise eine bauchige Kavität, welche in etwa parallel
zur äußeren Form des
Brotlaibs verläuft.
Es ist klar, dass eine solche Fräsung
in drei Dimensionen erheblich aufwändiger ist als eine einfache
Bohrung.
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Um
auch mit einer einfachen Bohrung eine relativ schöne Form
zu erreichen, weist der Fräskopf bzw.
Bohrer an der Außenkante
seiner Front-Schneidfläche einen
Radius auf, so dass dementsprechend eine zylindrische Kavität entsteht,
welche am äußeren Rand
ihres Grundes entsprechend dem Radius abgerundet ist.
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Besonders
bevorzugt ist der Fräs-
und/oder Bohrvorrichtung eine Trenneinrichtung vorgeschaltet, um
die Brotlaibe auch jeweils automatisch in ein Deckelstück und ein
Unterteil zu zerteilen.
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Eine
vollautomatische Herstellung der Brotteiggefäße kann erreicht werden, indem
die Vorrichtung mit einer Fördereinrichtung
ausgestattet ist, welche die Brotlaibe automatisch der Abtrenneinrichtung und/oder
der Fräs- und/oder Bohreinrichtung
zuführt bzw.
die Unterteile der Brotlaibe automatisch von der Abtrenneinrichtung
aus zur Fräs-
und/oder Bohreinrichtung transportiert.
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Die
Abtrenneinrichtung kann beispielsweise ein Sägeblatt oder Sägeband umfassen.
Die Brotlaibe werden dann vorzugsweise mittels der Fördereinrichtung
so an dem Sägeblatt
oder Sägeband
entlanggeführt,
dass automatisch die Deckelstücke
von den Unterteilen abgetrennt werden. D. h. es wird beispielsweise
durch entsprechende Ausgestaltung der Transporteinrichtung und der
Anordnung des Sägeblatts
bzw. Sägebands
dafür gesorgt,
dass aufgrund der Relativbewegung der Brotlaibe, welche auf der Fördereinrichtung
transportiert werden, zu dem Sägeblatt
bzw. Sägeband
automatisch die Deckelstücke
abgesägt
werden.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
weist die Fördereinrichtung
hierzu ein Transportband oder eine Transportkette auf, auf deren
Transportoberfläche
die Brotlaibe transportiert werden. Das Sägeblatt bzw. das Sägeband ist
dann zumindest entlang eines Abschnitts quer zu einer Transportrichtung
der Brotlaibe parallel in einem Abstand zur Transportoberfläche des
Transportbands bzw. der Transportkette angeordnet.
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Um
mit der Abtrenneinrichtung verschieden große Brotlaibe bearbeiten zu
können,
weist die Abtrenneinrichtung vorzugsweise Mittel auf, um den Abstand
des Sägeblatts
oder des Sägebands
zur Transportoberfläche
zu verstellen.
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Die
abgetrennten Deckelstücke
werden nach dem Abtrennen vorzugsweise separat weiter befördert und
den zugehörigen
Unterteilen nach dem Fräsen
oder Bohren der Kavitäten
automatisch wieder zugeführt.
Hierzu weist die erfindungsgemäße Fördereinrichtung
eine zweite Fördereinrichtung
auf. Diese zweite Fördereinrichtung
kann insbesondere geeignete Mittel aufweisen, um die abgetrennten
Deckelstücke
nach dem Einfräsen
und/oder Bohren der Kavitäten
wieder passend auf die zugehörigen
Unterteile aufzulegen.
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Die
Mittel zum Fixieren des Unterteils der Brotlaibe während des
Fräs- und/oder
Bohrvorgangs der Kavität
sind vorzugsweise in die Fördereinrichtung
integriert. Hierzu kann beispielsweise die Fördereinrichtung separate Halteeinheiten
für die
einzelnen Brotlaibe aufweisen, d. h. es sind dann auf einem Transportband
bzw. in Form einer Transportkette mehrere solche Halteeinheiten
hintereinander gekoppelt.
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Diese
Halteeinheiten weisen vorzugsweise jeweils eine Auflagefläche für den jeweiligen
Brotlaib auf. Die Auflagefläche
liegt beim Bohren oder Fräsen der
Kavität
bevorzugt dem Bohr- bzw. Fräskopf
gegenüber.
Um die Brotlaibe seitlich zu halten, erstreckt sich von der Auflagefläche aus
zumindest eine Anlagefläche
nach oben, an die der Brotlaib mit einer Seite angelegt wird. Darüber hinaus
weisen die Halteeinheiten jeweils ein Andruckelement auf, welches
den auf der Auflagefläche
aufgelegten Brotlaib gegen die Anlagefläche drückt, um so für einen
festen Halt zu sorgen. Dieses Andruckelement ist vorzugsweise federgelagert,
so dass ohne äußere Krafteinwirkung immer
ein ausreichend hoher Druck auf den Brotlaib ausgeübt und so
ein Brotlaib beliebiger Größe fest gegen
die Anlagefläche
gedrückt
wird. Zur sicheren Fixierung der Brotlaibe während des Ausfräsens bzw. Bohrens,
d. h. um ein Mitdrehen des Brotlaibs zu vermeiden, sind an der Anlagefläche und/oder
dem Andruckelement und/oder auf der Auflagefläche Haltedorne angeordnet,
welche sich in die Kruste des Brotlaibs eindrücken.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
befindet sich an der erfindungsgemäßen Vorrichtung endseitig eine
Verpackungseinrichtung, welche die ferti gen, üblicherweise aus einem Unterteil
mit einer eingebrachten Kavität
und dem zugehörigen
Deckelstück
bestehenden Brotgefäße automatisch
verpackt.
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Die
Brotlaibe können
im Prinzip jede beliebige Form aufweisen, die sich für eine Verwendung
als Brotteiggefäß eignet.
Bevorzugt handelt es sich hierbei jedoch um im Wesentlichen runde
Brotlaibe, welche an der Unterseite abgeflacht sind und die somit eine
sichere Standfläche
aufweisen.
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Bevorzugt
wird beim Backen des Brotlaibs an dem Brotlaib ein Griffelement
angeformt. Insbesondere bietet es sich an, das Griffelement an einem oberen
Teilbereich des Brotlaibs, welcher nach dem Abtrennen vom Unterteil
das Deckelstück
bildet, anzuformen. Das Griffelement kann dabei als ein am Deckelstück mittig
angeformter Knopf ausgebildet sein, mit dem das Deckelstück nach
dem Servieren vom Gast selbst direkt vor dem Verzehr vom Unterteil abgenommen
werden kann.
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Darüber hinaus
ist es natürlich
auch möglich, beliebige
andere Griffelemente beim Backen an den Brotlaib anzuformen, um
so beispielsweise dekorativ wirkende seitliche Griffe für das Unterteil
zu erhalten.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
stellen dar:
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1 eine
schematische Teil-Seitenansicht mit einem Teilquerschnitt einer
vollautomatischen Vorrichtung zur Herstellung von Brotteiggefäßen,
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2 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß 1,
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3 eine
vergrößerte Darstellung
der Halteeinheiten der Vorrichtung gemäß den 1 und 2,
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4 einen
Schnitt durch ein Brotteiggefäß, welches
mittels einer Vorrichtung gemäß den 1 bis 3 hergestellt
wurde.
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1 zeigt
die wesentlichen Komponenten eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Herstellung von Brotteiggefäßen 10.
Die Brotlaibe 6 werden hierbei mittels einer Fördereinrichtung 4 transportiert,
welche ein umlaufendes Transportband 23 aufweist. Auf der
Oberfläche dieses
Transportbands 23 sind Abtrennstege 35 aufgebracht,
die jeweils separate Halteeinheiten 25 für die Brotlaibe 6 voneinander
abtrennen. In 1 sind nur die wesentlichen
Teilabschnitte dieses Transportbands 23 dargestellt. Es
ist klar, dass das Transportband 23 an den Enden jeweils
um geeignete Umlenkrollen herumgeführt wird, und sich zumindest
an einer Stelle ein Antrieb (nicht dargestellt) befindet, welcher
das gesamte Transportband 23 antreibt.
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Von
einer Zuführeinrichtung
(nicht dargestellt) werden die separaten Halteeinheiten 25 eingangsseitig
mit Brotlaiben 6 bestückt,
welche bereits die äußere Form
des gewünschten
Brotteiggefäßes 10 aufweisen.
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Diese
Brotlaibe 6 werden zunächst
zu einer Abtrenneinrichtung 3 transportiert. An dieser
Abtrenneinrichtung 3 wird ein Deckelstück 8 von dem Brotlaib 6 abgetrennt.
Die Abtrenneinrichtung 3 weist hier ein in einem Sägegehäuse 20 umlaufendes
Sägeband 21 auf,
wobei der Schneidtrum des Sägebands 21 genau
in einem festgelegten Abstand parallel über der Auflagefläche 24 des
Transportbands 23 quer zur Transportrichtung R angeordnet
ist. Von dem Sägeband 21 ist
in den 1 und 2 nur dieser obere Schneidtrum
dargestellt.
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Die
abgeschnittenen Deckelstücke 8 werden dann
von einem Abweiser 22 der Abtrenneinrichtung 3 automatisch
auf eine neben der ersten Fördereinrichtung 4 verlaufende
zweite Fördereinrichtung 28 – hier ein
passend angeordnetes Transportband – geleitet, wogegen die Unterteile 8 der
Brotlaibe 6 in den Halteeinheiten 25 der Fördereinrichtung 4 in
Transportrichtung R wei tertransportiert werden. Die zugehörigen Deckelstücke 8 laufen
dabei parallel neben den Unterteilen 9 der Brotlaibe 6 her.
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Anschließend passieren
die Unterteile 7 der Brotlaibe 6 eine Bohreinrichtung 2,
an welcher mittels eines Bohrers 15 von der oben liegenden
Anschnittfläche 12 aus,
an der das Deckelstück 8 vom
Brotlaib 6 entfernt wurde, eine Kavität 9 in das Unterteil 7 des Brotlaibs
eingebohrt wird.
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Diese
Bohreinrichtung 2 besteht aus einem oberhalb des Transportbands 23 angeordneten
Maschinenkopf 13, welcher ein übliches Bohrfutter 14 aufweist,
in welches ein Bohrer 15 mit seinem Schaft 16 eingespannt
ist. Dieser Bohrer 15 weist einen Bohrkopf 17 in
einer geeigneten Form auf, um möglichst
schnell und sauber die gewünschte
Kavität 9 in das
Unterteil 7 des Brotlaibs einzuschneiden.
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Im
bzw. am Maschinenkopf 13 befinden sich die üblichen
Aggregate, um das Bohrfutter 14 mit dem eingespannten Bohrer 15 auf
entsprechende Drehzahlen zu bringen und um den Bohrer um ein gewünschtes
Maß zum
Einbohren der Kavität 9 in das
Unterteil 7 des Brotlaibs 6 abzusenken.
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Der
Bohrvorgang erfolgt in einem bestimmten Takt. Dementsprechend wird
auch die Fördereinrichtung 4 so
angesteuert, dass diese jeweils taktweise um eine Halteeinheit 25 weiter
nach vorn verstellt wird. Die Abtrenneinrichtung 3 ist
dabei so relativ zur Fördereinrichtung
entlang des Transportbands 23 positioniert, dass sich das
Sägeband 21 während des Bohrens
gerade zwischen zwei Halteeinheiten 25 befindet. D. h.
während
eines Beförderungstakts,
in welchem die Halteeinheiten 25 um einen Takt weiter in Transportrichtung
R gestellt werden, sägt
das Sägeband 21 ein
Deckelstück 8 von
einem Brotlaib 6 ab. Anschließend erfolgt ein Bohrtakt,
in dem das Transportband 23 steht und der Bohrer 15 einmal
abgesenkt und wieder nach oben gefahren wird.
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Dieser
Takt kann automatisch vorgegeben sein. Es ist aber auch möglich, dass
beispielsweise der Takt über
einen Fußschalter 36 an
der Bohreinrichtung 2 vorgegeben wird, wobei gleichzeitig
ein Bediener den Bohrvorgang beobachtet.
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Die
beim Bohren entstehenden Brotteilchen werden über eine Absaugeinrichtung 5 abgesaugt, welche über einen
Anschlussschlauch 19 an die Bohreinrichtung 2 angeschlossen
ist. Hierzu ist der gesamte Bereich zwischen dem Maschinenkopf 13 und der
Oberkante der Anschnittfläche 12 des
Unterteils 7 des Brotlaibs 6 von einem Acrylglaszylinder 18 umgeben,
an den der Anschlussschlauch 19 angeschlossen ist. Durch
den Acrylglaszylinder 18 kann der Bediener den Bohrvorgang
beobachten. Die abgesaugten Brotteilchen können einer weiteren Verwertung,
z. b. als Tierfutter, zugeführt
werden.
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Die
fertigen Unterteile 7 des Brotteiggefäßes 10 werden dann
in der Transportrichtung R weitergeführt. An einer nicht dargestellten
weiteren Position werden schließlich
die auf der zweiten Fördereinrichtung 28 parallel
laufenden Deckelstücke 8 wieder
auf die zugehörigen
Unterteile 7 aufgelegt, beispielsweise mittels eines Schiebers
von der zweiten Fördereinrichtung 28 passend
auf das zugehörige
Brotlaib-Unterteil 7 auf dem ersten Transportband 23 aufgeschoben.
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Ein
fertiges Brotteiggefäß 10 sieht
dann aus wie in 4 dargestellt. Es besteht aus
einem mit einer Kavität 9 versehenen
Unterteil 7 und einem daraufliegenden Deckelteil 8.
Bei der in 4 dargestellten bevorzugten
Form des Brotteiggefäßes 10 befindet
sich oben am Deckelstück 8 ein
angeformtes Griffelement 11 für das Deckelteil 8 in
Form eines Knopfs. Dieses Griffelement 11 ist bereits beim
Backen des Brotlaibs 6 angeformt worden.
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Um
die Brotlaibe 6 bzw. die Unterteile 7 der Brotlaibe 6 während des
Abtrennens der Deckelstücke 8 und
des anschließenden
Bohrens sicher zu fixieren, sind die Halteeinheiten 25 wie
in 3 dargestellt aufgebaut.
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Die
Halteeinheiten 25 umfassen jeweils ein Halteprisma 26 mit
zwei dreieckförmig
aufeinander zulaufenden Anlageflächen 29,
die jeweils senkrecht auf der von dem Transportband 23 gebildeten
Auflagefläche 24 stehen.
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Gegenüber diesen
Anlageflächen 29 befindet
sich ein Andruckelement 27, hier in Form eines um eine
Drehachse 31 gelagerten Hebelarms 30. Dieser Hebelarm 30 ist
an einem Lagergehäuse 32 befestigt,
welches auf der Drehachse 31 gelagert ist. Im Lagergehäuse befindet
sich eine Feder, welche so vorgespannt ist, dass der Hebelarm 30 gegen
den im Halteprisma 26 liegenden Brotlaib 6 drückt.
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Diese
Halteeinheit 25 hat den Vorteil, dass sie bei Brotlaiben 6 mit
unterschiedlichen Durchmessern genutzt werden kann. Die Brotlaibe 6 können dabei
relativ einfach diesen Halteeinheiten 25 zugeführt werden,
indem lediglich dafür
gesorgt wird, dass in der Zuführstation
beispielsweise über
einen entsprechend an dieser Station angeordneten Finger der Hebelarm 30 entgegen
der Federkraft in einer Öffnungsstellung
gehalten wird und der Brotlaib 6 dann einfach von oben
auf die Auflagefläche 24 gelegt
wird. Eine Zentrierung des Brotlaibs 6 erfolgt nach einem
Loslassen des Hebelarms 30 zwangsläufig durch die Ausformung des
Halteprismas 26.
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Um
für eine
sichere Fixierung des Brotlaibs 6 in den Halteeinheiten 25 zu
sorgen und insbesondere ein Mitdrehen der Unterteile 7 der
Brotlaibe 6 während
des Einbohrens der Kavität 9 zu
verhindern, befinden sich an den Anlageflächen 29 sowie an dem Hebelarm 30 jeweils
Haltedorne 33, 34, welche sich ein wenig in die äußere Brotkruste
eindrücken.
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Um
auch Brotteiggefäße unterschiedlicher Höhen in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
herstellen zu können,
ist das Sägeband 21 in
der Abtrenneinrichtung 3 in seiner Höhe relativ zur Auflagefläche 24 des
Transportbands 23 verstellbar. Ebenso kann auch der gesamte
Maschinenkopf 13 der Bohreinrichtung in der Höhe verstellt
werden.
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Die
fertigen Brotteiggefäße 10 können dann anschließend einer
(nicht dargestellten) Verpackungseinrichtung zugeführt werden,
welche die Brotteiggefäße 10 für einen
weiteren Transport verpackt.
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Es
wird noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei der in den
Figuren dargestellten Vorrichtung, bei dem dargestellten Brotteiggefäß und dem
detailliert beschriebenen Herstellungsverfahren nur um Ausführungsbeispiele
handelt. Es ist auch möglich,
die Vorrichtung bzw. das Verfahren auf verschiedene Weise zu modifizieren,
ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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So
können
beispielsweise anstelle eines Förderbands
die Brotlaibe 6 auch auf einem Förderteller von der Abtrenneinrichtung 3 zu
einer Fräs- und/oder
Bohreinrichtung 2 transportiert werden. Ebenso kann anstelle
eines Sägebands 21 auch
eine andere Säge-
bzw. Trennscheibe oder dergl. verwendet werden. Weiterhin sind auch
nur halbautomatische Ausgestaltungen der Vorrichtung möglich, wobei
beispielsweise noch der relativ einfache Vorgang des Abschneidens
der Deckelstücke
manuell durchgeführt
wird und lediglich das Einbringen der Kavität 9 in das Unterteil 7 des
Brotteiggefäßes 10 mittels
einer Fräs-
und/oder Bohreinrichtung geschieht. Eine weitere Variante kann darin
bestehen, dass eine separate Abtrenneinrichtung 3 verwendet
wird, in welcher beispielsweise zunächst maschinell von mehreren
Brotlaiben 6 die Deckelstücke abgetrennt werden und diese
dann manuell zur Fräs-
und/oder Bohreinrichtung transportiert werden, an der schließlich die Kavitäten eingebracht
werden.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Bohreinrichtung
- 3
- Abtrenneinrichtung
- 4
- erste
Fördereinrichtung
- 5
- Absaugeinrichtung
- 6
- Brotlaib
- 7
- Unterteil
- 8
- Deckelstück
- 9
- Kavität
- 10
- Brotteiggefäß
- 11
- Griffelement
- 12
- Anschnittfläche
- 13
- Maschinenkopf
- 14
- Bohrfutter
- 15
- Bohrer
- 16
- Schaft
- 17
- Bohrkopf
- 18
- Acrylglaszylinder
- 19
- Anschlussschlauch
- 20
- Sägegehäuse
- 21
- Sägeband
- 22
- Abweiser
- 23
- Transportband
- 24
- Auflagefläche
- 25
- Halteeinheit
- 26
- Halteprisma
- 27
- Andruckelement
- 28
- zweite
Fördereinrichtung
- 29
- Anlagefläche
- 30
- Hebelarm
- 31
- Drehachse
- 32
- Lagergehäuse
- 33
- Haltedorn
- 34
- Haltedorn
- 35
- Abtrennstege
- R
- Transportrichtung
- 36
- Fußschalter