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Die Erfindung betrifft einen Überkochalarm-Topfdeckel – insbesondere einen Topfdeckel für einen Kochtopf mit Überkoch-Alarmierung.
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Ziel der erfindungsgemäßen Entwicklung ist die Reinhaltung der Kochplatten und der Herdplatten sowie die Verhütung der unangenehmen, durch Verbrennung des überlaufenden Kochguts verursachten Gerüche. Jeder der sich dem Thema ”Kochen” gewidmet hat, weiß von dem zur Vorbereitung überkochenden Salzwasser und dessen optischer Spurenbeseitigung oder – noch schlimmer – von der Reinigung des Kochumfelds in Folge überkochender Milch, wo neben der Optik auch noch das Geruchsumfeld zu beseitigen sind.
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Ein Küchengerät, das das Überkochen nicht kennt, ist der Simmertopf (engl. to simmer – dt. sieden). Der Simmertopf ist ein doppelwandiger Topf zur schonenden Erwärmung hitzempfindlicher Zutaten und Speisen, wie Milch, Schokolade, Glasuren, Eierstich, etc. im Wasserbad. Der Raum zwischen Innen- und Außenwand des Topfs ist zu zwei Drittel seiner Höhe mit Wasser gefüllt; die Innenwand hat keinen direkten Kontakt mit der Wärmequelle. Dadurch erwärmt sie sich nirgends über eine Temperatur von > 100°C – dem Siedepunkt des Wassers, wo das Wasser verdampft – unabhängig von der Art der Wärmequelle; ein Anbrennen oder Überkochen ist im Simmertopf nicht möglich. Ein weitere, verwandte Ausführung – der Pfeiftopf – besitzt eine an den Zwischenraum angeschlossene, abnehmbare Pfeife, die das Kochen des im Zwischenraum befindlichen Wassers akustisch anzeigt.
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Im folgenden wird der Stand der Technik von Überkochalarm-Topfdeckeln – insbesondere von Topfdeckeln für Kochtöpfe mit Überkoch-Alarmierung gewürdigt; gemäß dem Stand der Technik sind, je nach Anwendungsbezug, eine Vielzahl von Typen von Überkochalarm-Topfdeckeln – insbesondere von Topfdeckel für Kochtöpfe mit Überkoch-Alarmierung bekannt.
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Die deutsche Offenlegung
DE 198 17 086 stellt einen Simmertopf vor, bestehend aus einem äußeren und einem inneren Topf, wobei der innere Topf einen zumindest geringfügig kleineren Durchmesser als der äußere Topf aufweist und mit einem allseitigen Abstand zwischen den Topfwandungen im äußeren Topf angeordnet werden kann. Beide Töpfe weisen zumindest einen Handgriff auf. Bei der Anordnung des inneren Topfs im äußeren Topf ist zur Verbindung der Töpfe der Griff des inneren Topfs lösbar am Griff des äußeren Topfs in Eingriff bringbar.
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Da bei den im Handel beziehbaren Simmertöpfen der innere Topf und der äußere Topf unlösbar miteinander verbunden sind, können die beiden Töpfe nicht getrennt voneinander eingesetzt werden. Wegen des relativ seltenen Gebrauchs des Simmertopfs im Haushalt, unterbleibt dessen Anschaffung; mit der vorgestellten Entwicklung sind die Töpfe als Einzeltöpfe und als Simmertopf in Kombination einsetzbar.
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Die schweizerische Patentschrift
CH 319 174 offenbart einen ”Kochtopf mit Vorrichtung zur Verhütung des Kochgutverlustes durch Überkochen” derart, daß der Gefäßmantel des Kochtopfs in seiner Oberhälfte außenseitig mit einem ringförmigen Überlaufkragen versehen ist und das Unterteil des Gefäßmantels von einem ringförmigen Auffanggefäß lose umgeben ist, dessen innerer, nach oben sich verjüngender Gefäßrand enger ist als der Überlaufkragen und mit Spiel an den Gefäßmantel so anschließt, daß die überlaufende Flüssigkeit durch den Überlaufkragen von der Kochtopfwand weg nach außen abgeleitet und vom ringförmigen Auffanggefäß aufgefangen wird. Der Kochtopf kann vom ringförmigen Auffanggefäß leicht herausgehoben und die vom letzteren aufgefangene Flüssigkeit wieder in den Kochtopf zurückgeleert werden.
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Die vorgestellte Entwicklung weist im wesentlichen zwei Nachteile auf; erstens ist der Kochtopf mit seinem in der oberen Gefäßmantelhälfte angeordneten Überlaufkragen außer bezogen auf seinen Durchmesser kein Standardtopf mehr und zweitens muß für jeden Kochtopfdurchmesser ein passendes Auffanggefäß bereitgehalten und gelagert werden.
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Gemäß des deutschen Gebrauchsmusters
DE 76 08 069 wird ein Bräter bzw. ein Gefäß zum Braten, Schmoren etc., von Bratgut wie insbesondere Fleisch vorgeschlagen, welcher/s aus einem metallischen Topf und einem auf diesen aufsetzbaren Topfdeckel mit einer Begießvorrichtung besteht, mit einem zur Aufnahme von Begießflüssigkeit dienenden Deckeleinsatz und einer Tropfvorrichtung mit feinen Öffnungen. Nach einer Ausführungsform der Erfindung besteht der der flächigen Innenkontur des Deckels angepaßte Deckeleinsatz aus einem innerhalb des Topfdeckels anbringbaren Flüssigkeitsspeicherkörper aus saug- oder tränkfähigem, temperaturbeständigem Material, wie z. B. gebranntem Ton. Die Begießflüssigkeit kann bereits vor dem Bratvorgang in dem Speicherkörper einziehen. Da sich der Flüssigkeitsspeicher innerhalb des Topfdeckels befindet, kann die gespeicherte Flüssigkeit nicht nach außen verdunsten, verdampfen oder verschüttet werden. Die gespeicherte Flüssigkeit bleibt bis zum richtigen Zeitpunkt des Bratvorgangs in dem Speicherkörper und steht vollständig zum Betropfen des Bratguts zur Verfügung.
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Mit dem Verlust von Wasser während des Bratvorgangs zieht zunehmend aufsteigender Wrasen innerhalb des Bräters in den Speicherkörper oder umgibt ihn zumindest und kondensiert auch, was die Frage nach der Lebensmittelechtheit und Reinigungsfähigkeit des Speicherkörpers aufwirft. Eine Überkoch-Alarmierung ist nicht vorgesehen.
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Die französischen Patentschriften
FR 720 246 und
FR 42 114 stellen Gefäße zum Kochen von Speisen vor, wie z. B. gußeiserne Kochtöpfe, bei denen der abnehmbare Deckel einen Hohlraum besitzt, der mit Wasser gefüllt werden kann, damit dies das Innere abkühlt, um die Kondensation der durch das Kochen entstehenden Dämpfe und die Rückführung der kondensierten Dämpfe zu den Speisen herbeizuführen. Der Deckel hat an seiner äußeren Oberfläche eine Höhlung zur Aufnahme von Wasser und ist an der inneren Oberfläche mit kleinen Ausstülpungen versehen. Diese beiden zusammengehörigen Mittel müssen deckelzentral angeordnet sein, damit das von den Speisen stammende Kondensationswasser in die Mitte des Gefäßes tropfen kann.
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Diese Mittel sind absichtlich angeordnet, um zu verhindern, daß die kondensierten Dämpfe in einer anderen Zone als dem mittleren Bereich, der der heißeste ist, herabfallen.
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Die französische Patentschrift
FR 937 348 sieht ebenfalls einen gußeisernen, von außen kühlbaren Deckel für ein Kochgefäß vor, bei dem das Fließen der kondensierten Dämpfe zum Rand des Deckels und zu den Rändern des Kochtopfs verhindert werden soll, damit das Herabfallen des Kondensats direkt auf die kochenden Speisen bewirkt wird. Daher fordert dieses Patent die Anwesenheit eines konzentrischen Reliefs an der inneren Oberfläche des Deckels, das ebensoviele Hindernisse für das radiale Fließen der Dämpfe bildet.
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Diese Anordnungen haben ihre Unzulänglichkeiten darin, daß die Kondensation der Dämpfe das Herabfallen der kondensierten Tropfen oberhalb der mittleren Zone hervorruft; enthält der Kochtopf Speisen, wie z. B. ein Stück Fleisch, fallen die kondensierten Tropfen auf das Fleisch und nicht auf den Boden.
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Die französische Schrift
FR 936 679 beschreibt einen Deckel in Form eines Zylinderstumpfs, der Wasser enthält und einen konkav gewölbten Boden hat, aber einen geschlossenen Raum auf dem Topf aufliegend bildet, dessen Benutzung dem eines Wasserkessels ähnelt, in dem das Wasser, das dort hineingebracht wird, sich über die gesamte Oberfläche ausbreitet, ohne dabei in der Mitte einen herausragenden Teil bestehen zu lassen. Die vorgestellten Kochtöpfe weisen keine Überkochanzeige aus.
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Die europäische Patentschrift
EP 48 653 /österreichische Anmeldung
AT 10 801 stellt ein Gefäß zum Kochen von Speisen mit Deckel zum Abkühlen vor derart, daß die an dem wassergekühlten Deckel kondensierten Dämpfe über die Randzone zum Boden des Gefäßes gelangen. Das Gefäß besteht aus einem eher sphärischen Hohlkörper, auf den ein abnehmbarer Deckel gesetzt wird, dessen nach außen weisende Oberfläche mit einem Hohlraum versehen ist, der Wasser enthalten kann, wobei dieser Hohlraum sich ringförmig und um einen mittleren konvexen und erhabenen Teil angeordnet ist, dessen Scheitel auf der Höhe der Ränder des Hohlraums liegt, und der äußere Rand des ringförmigen Hohlraums dem Rand des Deckels – die Wassertiefe nimmt von der Mitte zum Rand hin zu – benachbart ist und daß die gegen das Innere des Gefäßes gerichtete Fläche des Deckels die Form eines Gewölbes hat, das sich kontinuierlich und regelmäßig von der Deckelmitte gegen den Rand erstreckt und auf die Innenwände des Topfs des Gefäßes übergeht.
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Die gegen das Innere des Gefäßes weisende Deckelfläche enthält sich radial erstreckende Reliefs, deren Form und Anordnung vorgesehen sind, den radialen Weg der kondensierten Dämpfe von der mittleren Zone zu der gesamten Randzone zu begünstigen und die Abkühlung dieser Dämpfe zu vergrößern. Die Reliefs befinden sich in der Deckel-Randzone, jedoch erstrecken sich nicht bis zu ihrem gemeinsamen Zentrum. Eine Überkochdetektion ist nicht vorgesehen.
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Die internationale Anmeldung
WO 1993/020 738 /deutsches Gebrauchsmuster
DE 92 05 199 offenbart einen Kochtopf mit einer einzustellenden sichelförmigen Ausgießöffnung und einem Verbrühschutz während des Ausgießvorgangs. Das wird erreicht durch eine kugelkalottenförmige, korrespondierende Ausprägung gleicher Radien von Topf- und Deckelrand im Bereich der Berührungsfläche derselben. Während der Topfrand bezogen auf den Topf eine abgewinkelte, konkave Kugelabschnittsfläche bildet, ist der einige Zentimeter breite Deckelrand passend zum Topfrand bezogen auf den Topfdeckel konvex als Kugelabschnittsfläche abgebildet. Abgeschlossen wird der Deckel durch eine ebenfalls kugelkalottenförmige, bezogen auf den Topfdeckel konkave Glasabdeckung, deren Rand mit dem inneren Deckelrand dauerhaft einstückig verklebt ist. Im Kochzustand sind Topf- und Deckelrand dicht trennbar miteinander verbunden; für den Ausgießvorgang wird der Deckel seitlich bis zur Klebestelle Glasabdeckung/Deckelrand verschoben, gibt einen sichelförmigen Ausguß frei, verhindert aber den Austritt von Dampf an den nicht freigelegten, bündig geschlossenen, korrespondierenden Flächen von Topf- und Deckelrand und stellt für den den Topf an den Griffen Handhabenden einen Verbrühschutz dar.
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Während des Kochvorgangs an der Innenseite der bezogen auf den Topfdeckel konkaven Glasabdeckung mittig kondensierende Dämpfe rinnen an dieser zur seitlichen Randzone herunter bis zur Klebestelle Glasabdeckung/Deckelrand und fallen tropfenförmig auf den Topfboden. Eine Überkochanzeige ist nicht gegeben; bei zu hohem Druck wird der Deckel druckentweichend und -mindernd angehoben.
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Im Rahmen der amerikanischen Patentanmeldung US 2002/0 040 711 wird ein Kochgerät vorgestellt, welches im besonderen die Speisearomen während des Kochvorgangs erhalten soll, erreicht durch einen im wesentlichen wassergekühlten zweischaligen Deckel. Gemäß einer ersten Ausführungsform ähnelt der Kochtopf dem bekannten Schnellkochtopf, mit dem Unterschied, daß der am Rand verriegelbare Topfdeckel noch zusätzlich über einen einen Hohlraum einschließenden dichten Deckelboden verfügt. Der wassergefüllte Hohlraum soll während des Kochvorgangs die aus dem Kochgut aufsteigenden Dämpfe an der zum Topfinnern weisenden Fläche des Deckelbodens aromaerhaltend kondensieren lassen und diese verflüssigt wieder dem Kochtopfinnern zuführen. Darüber hinaus besitzt der Kochtopfdeckel oberhalb seiner den Hohlraum dichtenden Deckelfläche ein aus mehreren Kammern bestehendes, durch ein Sicherheitsventil nach außen abgeschlossenes Wasserreservoir als Kühlzone, welches neben einem Zu- und einem Ablauf mit dem wasserführenden Deckelhohlraum verbunden ist, über einen den Wasserstand im Hohlraum anzeigenden Schwimmer, sowie über ein Sicherheitsventil, welches über einen das Reservoir und den Hohlraum querenden Kanal mit dem Topfinnern in Verbindung steht und dieses überdrucksichert. Während des Kochvorgangs in das Reservoir aufsteigendes warmes Kühlwasser des Deckelhohlraums wird hier außenluftgekühlt und gelangt ’als Kühlflüssigkeit’ kreislaufähnlich wieder zurück in den Deckelhohlraum. Vorgesehen ist weiterhin, daß im Bereich des Reservoirs dem Kühlwasser Aromakristalle beigegeben werden können. Durch die geforderte hohe Funktionalität und Dichtigkeit ist die Gestaltung des Deckels ausgesprochen aufwendig und bedingt eine sehr große Teilezahl.
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In einer zweiten Ausführungsform ist der wasserführende Deckelhohlraum geschlossen, das Reservoir ist entfallen und durch eine dichtende Ventileinheit für beide Räume – das Topfinnere und den Hohlraum – ersetzt.
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In einer weiteren Ausführungsform entfällt die Wasserkühlung des Deckelhohlraums und ist durch eine Luftkühlung ersetzt. Kochtopf und Deckel sind nicht mehr verriegelt; Sicherheitsventile entfallen in Gänze. Der Deckel des hohlraumbildenden Topfdeckels ist als eine gewölbte Haube ausgebildet mit Luftauslaß-Bohrungen an der Oberseite und seitlichen Lufteinlaß-Schlitzen für die Zirkulation. Weiterhin ist vorgesehen, die natürliche Luftzirkulation durch einen elektrischen Kleinventilator zu unterstützen; die elektrische Ventilator-Versorgung ist nicht behandelt.
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Eine vierte Ausführungsform beschreibt einen nicht verriegelten Kochtopfdeckel bestehend aus zwei übereinanderliegenden Bereichen, wobei
- – zum einen der obere Bereich durch die stark gewölbte Topfdeckel-Oberfläche und ein im Abstand darunter dicht montiertes kegelförmiges, durch konzentrische Ringe expansionsoberflächenvergrößertes Blech und
- – zum anderen der untere Bereich durch ein im Abstand zum letztgenannten dicht montiertes kegelförmiges Blech gebildet ist, dessen Unterseite die Abgrenzung zum Topfinnern bildet. Der obere Bereich ist ca. hälftig mit einem Kühlmittel gefüllt und vakuumisiert und besitzt ein Vakuumventil. Je nach Betriebsweise des Topfs sind die Bereiche unterschiedlich temperiert und das Mittenblech arbeitet. Der Kochtopfdeckel schließt mit einer vertikalen Kante mit dem Topfinneren ab und eine zweite nach außen versetzte Topfkante grenzt eine Rinne ab, die einseitig einen Kondenswasserablauf in einen seitlich am Topf angebrachten lösbaren Kondensatsammler aufweist, der das auf der Topfdeckel-Oberfläche sich bildende Kondenswasser aufnimmt.
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In einer letzten, fünften Ausführungsform enthält der Kochtopfdeckel ein hohlzylinderförmiges, kühlmittelgefülltes Kühlpaket aus Kunststoff oder Metall, welches vorbereitet extern gekühlt wurde und zum Kochvorgang in dem Kochtopfdeckel montiert wird. Das Kühlpaket kann mit einem Kühlmittel versehen dicht verschlossen sein oder auch eine Nachfüllöffnung für Wasser besitzen. Die Paketunterseite ist mit konzentrischen Ringen versehen als Expansionsfläche ausgeführt.
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Keine der Ausführungen besitzt eine Überkoch-Alarmierung, abgesehen von den zwingend erforderlichen Sicherheitsventilen bei den verriegelbaren Kochtopftypen.
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Alle vorgestellten Veröffentlichungen eignen sich nur bedingt oder gar nicht für den spezifischen Einsatz als Überkochalarm-Topfdeckel – insbesondere nicht von Topfdeckeln für Kochtöpfe mit Überkoch-Alarmierung.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Überkochalarm-Topfdeckel – insbesondere einen Topfdeckel für Kochtöpfe mit Überkoch-Alarmierung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
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Ziel ist der Aufbau eines Oberkochalarm-Topfdeckels – insbesondere eines Topfdeckels für Kochtöpfe mit Überkoch-Alarmierung. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, einen nicht verriegelbaren Kochtopfdeckel nach dem Prinzip ’Simmertopf’ oder ’Pfeiftopf’ zu entwerfen. Der neue Deckel wird zweischalig als Hohlzylinder ausgeführt und beinhaltet einen Hohlraum zwischen den Schalenhälften und eine radial umlaufende Seitenwand. Die untere Schalenhälfte kann zwecks Vergrößerung der wärmeaufnehmenden Oberfläche mit konzentrischen Ringen versehen als Expansionsfläche ausgeführt sein.
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Darüber hinaus kann diese Fläche bezogen auf den Deckel konkav oder konvex gebogen oder eben ausgeführt sein, je nachdem, welche Fließ- oder Tropfrichtung dem kondensierten Wrasen gegeben werden soll. In einer weiteren Ausgestaltung sind am Rand des Deckels ein oder mehrere Handgriffe vorgesehen. Die konzentrische Seitenwand des hohlzylinderförmigen Deckels entspricht im Schnitt der Kontur der Topfrand-Ausformung und die beiden Flächen korrespondieren miteinander. Für die Oberschale des Deckels ist eine Einfüllöffnung für Wasser vorgesehen, die zentral mittig oder versetzt angebracht sein kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einfüllöffnung durch eine topfförmige Verschlußkappe lösbar dicht verschlossen, wie mittels durch Verschrauben oder Rasten mit oder ohne Dichtung.
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Im Fall einer Kunststoffoberschale kann eine Dichtung auch zweikomponentig angespritzt oder durch einen Elastomer-Dichtring hergestellt sein. Die Oberschale kann auch aus Metall, wie Edelstahl gefertigt sein. Gemäß der weiteren Ausgestaltung enthält der Verschluß eine Öffnung für Luft, die als akustischer Signalgeber, wie eine Pfeife, ausgeführt ist. Möglich ist auch eine zusätzliche oder auch optische Signalisierung, wie durch eine Signalklappe, die bei Druckaufbau zunächst optisch und akustisch klappert. In einer weiteren Ausführungsform der erfinderischen Neuheit ist mindestens einer der Griffe so ausgeformt, daß der Topfdeckel beim Öffnen mittels des so geformten Handgriffs am Topfrand eingehängt und abgestellt werden kann.
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Die Erfindung wird besser durch die nachfolgende detaillierte Beschreibung eines Arbeitsablaufs verstanden werden; es ist selbstverständlich, daß die Beschreibung nur eine beispielhafte Darstellung und nicht einschränkend ist
- 1. Topfdeckel vom Topf abnehmen
- 2. Topf mit Kochgut befüllen
- 3. Topfdeckel aufsetzen, Verschlußkappe entfernen
- 4. Topfdeckel mit Wasser befüllen, Verschlußkappe aufsetzen
- 5. Kochtopf auf Feuerstelle setzen
- 6. Energie zuführen
- 7. Übertragung der Wärme an das Wasser im Deckel
- 8. Füllgut beginnt zu kochen
- 9. Verschlußkappe beginnt zu alarmieren
- 10. Energiezufuhr wird reduziert
- 11. Energieabschaltung
- 12. Weitere Energiezufuhr: Wasser im Deckel verdampft – Deckel hebt sich (Sicherheit) – Druck entweicht
- 13. Deckel öffnen und am Topfrand abstellen
- 14. Kochgut dem Topf entnehmen.
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Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der als Anlage beigefügten Zeichnungen von Ausführungsbeispielen weiter verdeutlicht. Es zeigen
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1 Deckel, ungefüllt, in Seitenansicht
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2 Deckel mit geöffneter Verschlußkappe bei Befüllung
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3 Deckel aufgesetzt, Wasser kocht, Verschlußkappe alarmiert
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4 Deckel in Draufsicht, Halbschnitt
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Gleiche und gleichwirkende Bestandteile der Ausführungsbeispiele sind in den Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Beschreibung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird fortgesetzt anhand der Erläuterung der Figuren.
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1 zeigt den ungefüllten Topfdeckel 2 in einer Seitenansicht. Er ist zweischalig aufgebaut – bestehend aus einer Unterschale 21 und einer Oberschale 22. Die Unterschale ist an den Seiten hohlzylinderförmig zur Oberschale hin einen Seitenrand 28 bildend abgewinkelt und dieser Seitenrand bildet mit der korrespondierenden Seitenwand 27 der Oberschale eine feste, dichte, einstückige Schalenverbindung 29. Die Schalenverbindung kann je nach Werkstoff der Schalen gelötet, geschweißt oder geklebt sein. Die den Deckelboden bildende Unterschale ist flächenvergrößernd mit konzentrischen Ringen 26 versehen; durch die vergrößerte Fläche wird mehr Wärme aufgenommen und an die Deckelfüllung 34, 35 abgegeben. Gleichzeitig wirkt der Deckelboden als Expansionsfläche und nimmt die Ausdehnungskräfte bei starken Temperaturwechseln auf.
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Der 2-Schalendeckel besitzt in der Oberschale eine Einfüllöffnung 31 für eine Flüssigkeit 34, 35 – vorzugsweise Wasser – welche erhitzt den Koch- und Garzustand des Kochguts indirekt signalisiert. Die Einfüllöffnung kann zentral mittig oder auch außermittig positioniert werden. Die Einfüllöffnung besitzt einen Stutzen 30 mit einem Rast- oder Schraubverschluß 25, wo eine Verschlußkappe 23 mit einem zur Oberschale korrespondierenden Verschluß die Einfüllöffnung lösbar dicht verschließt. Die Verschlußkappe ist außerdem mit einer akustischen Alarmierung 24, wie eine Pfeife, oder eine optisch-akustische Alarmierung, wie ein Klappdeckel, ausgestattet, die durch stark entweichenden Wasserdampf durch Signalisierung 36 reagiert.
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Darüber hinaus kann der Deckelboden 21 bezogen auf den Deckel 2 konkav oder konvex gebogen oder eben ausgeführt sein, je nachdem, welche Fließ- oder Tropfrichtung dem kondensierten Wrasen gegeben werden soll. Während der Aufheizphase gibt es einen Zustand, wo die aus dem Kochgut aufsteigenden warmen oder heissen Dämpfe auf die noch kalte Deckel-Unterschale treffen und kondensieren und sich an den konzentrischen Ringen 26 der zum Kochgut weisenden Fläche der Unterschale sammeln und auf den Topfboden tropfen. Der Ort des Tropfensammelns wird durch die Formgebung und Neigung des Deckelbodens beeinflußt; bei konvex – bezogen auf den Deckel – gebogener Fläche sammeln sich die Tropfen im Zentrum des Deckels bzw. des Topfs und bei konkav gebogener Fläche zur Deckel-/Topf-Randzone hin.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind am Rand der Oberschale 22 des Deckels 2 ein oder mehrere Handgriffe 32 vorgesehen. Die Handgriffe sind so ausgeformt, daß der Deckel am Topfrand 12 des Topfs 1 in Höhe eines Griffs abgestellt und durch denselben am Topfrand gehalten wird. Dazu liegt die Topfrandspitze in der Beuge 33 des Handgriffs und der Deckelrand 27 der Oberschale liegt an der inneren Topfwand 11 am Topfrand verkeilt an; der Deckel bildet einen selbstklemmenden Hebel in Bezug auf den Topfrand und den Griff.
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2 zeigt den Deckel 2 mit entnommener Verschlußkappe 23 und offener Einfüllöffnung 31 bei Befüllung. Zum Zwecke des Befüllens wird der Deckel auf einer horizontalen Ebene abgestellt, die Verschlußkappe – je nach Verschlußart – durch Abschrauben von der Oberschale 22 des Deckels gelöst und der Deckel wird durch die jetzt offenliegende Einfüllöffnung mit einem flüssigen Füllmedium beschickt. Als Füllmedium 34, 35 ist vorzugsweise Wasser vorgesehen. Der Deckel kann um eine Füllstandsanzeige 37 ergänzt werden (nicht dargestellt). Nach der Befüllung ist der Deckel funktionsbereit und wird auf den Kochtopf 1 aufgesetzt und bildet einen Topfdeckel mit Überkoch-Alarmierung.
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3 zeigt den Topfdeckel 2 mit Überkoch-Alarmierung mit dem Kochtopf 1 im Betriebszustand ’Kochen’. Ist das flüssige Füllmedium 34, 35 des Deckels über den in Betrieb befindlichen Kochtopf mit dem Kochgut zum Sieden gebracht worden, beginnt das Füllmedium an zu verdampfen; es bildet sich ein Druck innerhalb des Deckels, der tendenziell zunimmt, solange die Energiezufuhr über den Topf anhält. Ab einer Schwelle entweicht der Staudruck über die Öffnung in der Verschlußkappe 23, den akustischen Alarmgeber 24, der beispielhaft als Pfeife oder als Signalklappe ausgebildet ist, und stellt die Überkoch-Alarmierung 36 dar. Zu diesem Zeitpunkt soll die Energiezufuhr des Kochtopfs reduziert oder gänzlich abgeschaltet werden, je nach Aufgabenstellung, ob das Füllgut nur aufgekocht oder gegart werden soll. Bei Nicht-Abschaltung der Kochtopf-Energiezufuhr wird weiterer Druck innerhalb des Kochtopfs aufgebaut und weiteres Füllmedium 35 verdampft im Deckel und tritt aus. Dieser Zustand hält bis zum vollständigen Verdampfen des Füllmediums an; der ungefüllte Deckel verhält sich dann wie ein normaler Kochtopfdeckel. Weitere Energiezufuhr führt zum Überkochen des Füllguts im Kochtopf; dazu hebt sich der unverriegelte Deckel vom Topfrand.
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4 zeigt den Topfdeckel 2 in Draufsicht im Halbschnitt. Beispielhaft ist im Zentrum die Verschlußkappe 23 dargestellt, die dicht lösbar über die Verschlußverbindung 25 mit der Deckel-Oberschale 22 verbunden ist. Innerhalb der Verschlußkappe ist der akustische oder optisch-akustische Alarmgeber 24 für die Überkoch-Alarmierung angeordnet. Die abgenommene Verschlußkappe offenbart eine Einfüllöffnung für das Einbringen des Füllmediums 34, 35 in den Deckel. Der Alarmgeber ist zum Beispiel als eine Pfeife oder eine Signalklappe ausgeprägt. Handgriffe 32 sind so ausgeformt, daß sie einerseits zur Handhabung und zum Transport des Deckels dienen wie auch als Aufspannvorrichtung beim Abstellen des Deckels am Topfrand 12, wo in diesem Zustand der Deckel 27 zum Topfrand einen selbstklemmenden Hebel bildet.
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Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche; die zahlreichen Möglichkeiten und Vorteile der Ausgestaltung der Erfindung spiegeln sich in der Anzahl der Schutzrechtsansprüche wider.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Topf
- 11
- Topfwand
- 12
- Topfrand
- 2
- Topfdeckel
- 21
- Unterschale
- 22
- Oberschale
- 23
- Verschlußkappe
- 24
- Alarmgeber, akustisch
- 25
- Verschlußverbindung, lösbar
- 26
- Ring, konzentrisch
- 27
- Seitenwand Oberschale
- 28
- Seitenrand Unterschale
- 29
- Schalenverbindung, einstückig
- 30
- Stutzen
- 31
- Einfüllöffnung
- 32
- Handgriff
- 33
- Beuge
- 34
- Deckelfüllung, kalt
- 35
- Deckelfüllung, kochend
- 36
- Alarmierung, akustisch
- 37
- Füllstandsanzeige (nicht dargestellt)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19817086 [0005]
- CH 319174 [0007]
- DE 7608069 [0009]
- FR 720246 [0011]
- FR 42114 [0011]
- FR 937348 [0013]
- FR 936679 [0015]
- EP 48653 [0016]
- AT 10801 [0016]
- WO 1993/020738 [0018]
- DE 9205199 U [0018]