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Die Erfindung betrifft einen Stangenverschluss zum Verriegeln von vorzugsweise Schaltschranktüren oder ähnlichen Türen oder Klappen, bestehend aus einer parallel zum Türblatt vorzugsweise im zwischen Tür und Schrankprofil gelegenen Verkantungsraum geführt angeordneten Verschlussstange mit wenigstens einem daran angebrachten Verriegelungsteil und einem am Schrankprofil befindlichen und türseitig die Verschlussstange beim Schließen der Tür aufnehmenden Verschlusshalter zur verriegelnden Aufnahme des Verriegelungsteils und mit einer Betätigungseinrichtung für die Längsverschiebung der Verschlussstange zwischen einer Öffnungsstellung und einer durch den Einschub des Verriegelungsteils in den Verschlusshalter gekennzeichneten Schließstellung.
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Ein gattungsgemäßer Stangenverschluss ist in der
WO 94/15050 beschrieben. Dabei ist die aus Flachbandmaterial bestehende Verschlussstange in einem U-förmigen und mit seinem Verbindungsschenkel an dem Schrankprofil befestigten Verschlusshalter geführt und trägt als Verriegelungsteile zu beiden Seiten jeweils von ihr abstehende Rollen, Die von dem am Schrankprofil befestigten Verbindungsschenkel abragenden Schenkel des Verschlusshalters weisen an ihren freien, türseitigen Enden jeweils aufeinander zu gebogene Haken auf, zwischen denen eine schlitzförmige Einführöffnung belassen ist. Beim Schließen der Tür tritt die Verschlussstange mit ihrer Schmalseite durch die Einführöffnung in das Innere des Verschlusshalters ein, so dass bei der Längsverschiebung der Verschlussstange von deren Öffnungsstellung in deren Schließstellung sich die beidseitig davon abstehenden Rollen in den Verschlusshalter einschieben und in der Schließstellung der Verschlussstange hinter die Haken des Verschlusshalters greifen. Damit ist eine Öffnung der Tür nicht mehr möglich.
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Mit dem bekannten Stangenverschluss ist der Nachteil verbunden, dass sich insbesondere bei dünnwandig ausgeführten Blechtüren bedingt durch den beim Schließen der Tür erfolgenden Gegendruck einer im Verkantungsraum vorgesehenen Dichtung insbesondere im oberen und im unteren Bereich des Türblattes Verformungen ergeben, die dazu führen, dass die von der Verschlussstange getragenen Rollen nicht sauber in die zugehörigen Verschlusshalter einfahren, gegebenenfalls bei der Längsverschiebung der Verschlussstange sogar aufsetzen oder außen vor dem Verschlusshalter abrutschen. Aus diesem Grunde muss gegebenenfalls durch Druck mit der Hand bzw. dem Fuß einer Bedienungsperson die Tür in die gewünschte Position zum Rahmen gebracht werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Stangenverschluss mit den eingangs genannten Merkmalen ein besseres Einschieben des zumindest einen, von der Verschlussstange getragenen Verriegelungsteils in den zugehörigen Verschlusshalter zu gewährleisten.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Schutzansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
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Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass an dem Verschlusshalter ein in seiner Fangstellung sowohl entgegen der Einschubrichtung des Verriegelungsteils in den Verschlusshalter als auch türseitig über die Front des Verschlusshalters hervorstehender Fangkörper schwenkbar angeordnet und durch Federkraft in seine Fangstellung vorgespannt ist, der durch das an ihm bei der Einschubbewegung in den Verschlusshalter angreifende Verriegelungsteil in eine Verschlussposition verschwenkbar ist, in welcher der Fangkörper mit dem Verschlusshalter türseitig bündig ist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass aufgrund des insbesondere vor der türseitigen Front des Verschlusshalters hervorstehenden Fangkörpers das von der Stange getragene Verriegelungsteil auch bei nicht vollständig im Inneren des Verschlusshalters verlaufender Verschlussstange frühzeitig und vor Eintritt in den Verschlusshalter von dem Fangkörper eingefangen wird, wobei das Verriegelungsteil beim weiteren Verschieben der Verschlussstange durch die einschubbedingte Verschwenkung des Fangkörpers von dem Fangkörper in das Innere des Verschlusshalters gezogen wird, so dass bei eingeschwenktem Fangbügel das Verriegelungsteil vollständig in dem Verschlusshalter liegt. In dieser Stellung schließt der Fangkörper mit dem Verschlusshalter türseitig bündig ab. Dabei sorgt eine entsprechend vorgesehene Feder dafür, dass der Fangkörper bei geöffneter Tür jeweils in der aufgeschwenkten Fangstellung gehalten ist.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Verschlussstange als Flachbandstange ausgebildet und als Verriegelungsteil beidseitig der Flachbandstange davon abstehende Zapfen angeordnet sind, wobei insbesondere die von der Verschlussstange getragenen Verriegelungsteile als drehbar angeordnete Rollen ausgebildet sind; eine derartige Ausgestaltung von Verschlussstange und Verriegelungsteilen ist aus der gattungsbildenden
WO 94/15050 bekannt.
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Es ist jedoch auch möglich, die erfindungsgemäße Ausführung eines Verschlusshalters bei anderen Stangenformen einzusetzen, soweit die jeweiligen Verschlussstangen Träger von in einen Verschlusshalter einfahrenden Verriegelungsteilen sind.
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Hinsichtlich der Ausbildung des Fangkörpers ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass der Fangkörper als ein parallel zur Ebene der Verschlussstange ausgerichteter L-förmiger Bügel mit einem türseitigen, in der Bewegungsrichtung des Verriegelungsteils verlaufenden Schenkel und einem zum Schrank ausgerichteten Schenkel ausgebildet ist, wobei die den Fangkörper an dem Verschlusshalter festlegende Schwenkachse sich durch den türseitigen Schenkel erstreckt und in der federvorgespannten Fangstellung des Fangkörpers ein Bereich des türseitigen Schenkels über die türseitige Front des Verschlusshalters hervorsteht und der zum Schrank ausgerichtete Schenkel entgegen der Einschubrichtung des Verriegelungsteils über den Verschlusshalter hervorsteht.
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Aus Gründen einer symmetrischen Lastaufnahme beim Einfangen der von einer Verschlussstange getragenen Verriegelungsteile ist weiterhin vorgesehen, dass der Fangkörper U-förmig mit jeweils zwei einander gegenüberliegenden türseitigen Schenkeln und zum Schrank ausgerichteten Schenkeln ausgebildet ist, wobei die beiden zum Schrank ausgerichteten Schenkel durch einen Verbindungsschenkel derart miteinander verbunden sind, dass der Fangkörper türseitig eine zwischen seinen Schenkeln gelegene Öffnung zum Durchtritt der Verschlussstange beim Schließen der Tür aufweist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
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1 einen Stangenverschluss mit Verschlusshalter und darin laufender Verschlussstange in einer Perspektivansicht auf die Türseite vor dem Einschub der von der Verschlussstange getragenen Verriegelungsteile in den Verschlusshalter,
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2 den Gegenstand der 1 bei mit dem Verschlusshalter vollständig verriegelter Verschlussstange,
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3 dem Verschlusshalter mit einer darin laufenden Verschlussstange in einer Perspektivansicht auf die Schrankseite vor dem Einschub der von der Verschlussstange getragenen Verriegelungsteile in den Verschlusshalter,
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4 den Gegenstand der 3 bei mit dem Verschlusshalter vollständig verriegelter Verschlussstange.
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In den
1 und
2 ist ein Verschlusshalter
10 erkennbar, der an einem nicht weiter dargestellten Schrankprofil befestigt ist, wobei das Schrankprofil eine an ihm befestigte Dichtung
13 trägt. Gegen den Verschlusshalter
10 bzw. die Dichtung
13 liegt in der in
1 und
2 dargestellten Schließstellung der Tür ein Türblatt
14 der Tür an, welches auf seiner äußeren (rechten) Seite mit einer Abkantung
15 versehen ist, die das Schrankprofil außen umgreift. Somit wird zwischen dem Schrankprofil bzw. dessen Dichtung
13 und der Abkantung
15 des Türblattes
14 ein sogenannter Verkantungsraum
16 gebildet, in welchem die Funktionsteile eines in der gattungsbildenden
WO 94/15050 im Einzelnen beschriebenen Stangenverschlusses wie Verschlussstange
17, nicht dargestellte Stangenführungen und eben am Schrankprofil befestigte Verschlusshalter
10 zur Verriegelung der an dem Türblatt
14 geführten Verschlussstange
17 angeordnet sind.
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Wie ebenfalls der gattungsbildenden Druckschrift im Einzelnen bereits zu entnehmen ist, ist der Verschlusshalter 10 U-förmig mit Verbindungsschenkel 19 und davon abragenden Seitenschenkeln 22 ausgebildet, wobei in dem Verbindungsschenkel 19 ein Schraubloch 20 zur Aufnahme einer das Schrankprofil durchdringenden Befestigungsschraube wie auch an dem Verbindungsschenkel 19 ein Zapfen 21 zum Eingriff in eine an dem Schrankprofil entsprechend ausgebildete Aufnahmeöffnung angeordnet sind, so dass der Verschlusshalter 10 an dem nicht dargestellten Schrankprofil über den Eingriff des Zapfens 21 in die zugeordnete Aufnahmeöffnung und die Verschraubung des Verschlusshalters 10 in dem Schraubloch 22 am Schrankprofil befestigbar ist.
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Wie ergänzend auch aus den 3 und 4 ersichtlich, weisen die Seitenschenkel 22 des Verschlusshalters 10 an ihrem zum Türblatt 14 gerichteten Ende jeweils einen einwärts umgebogenen Haken 13 auf, wobei zwischen den Haken 23 eine Einführöffnung 24 belassen ist zum Durchtritt der Verschlussstange 17 beim Schließen der Tür. Die als Flachstange ausgebildete Verschlussstange 17 trägt in einer symmetrischen Anordnung beidseitig ihrer Flachseiten angeordnete. Verriegelungsteile 18, die als drehbare Rollen ausgebildet sind. In der Öffnungsstellung der Verschlussstange 17 liegen die Verriegelungsteile 18 außerhalb des Verschlusshalters 10, wobei beim Schließen der Tür die an dem Türblatt 14 geführte Verschlussstange 17 mit ihrer Schmalseite durch die Einführöffnung 24 des Verschlusshalters 10 hindurchtritt und somit im Inneren des Verschlusshalters 10 verläuft. Durch Längsverschiebung der Verschlussstange 17 mittels einer diese in geeigneter Weise antreibenden Betätigungseinrichtung werden die Verriegelungsteile 18 in den Verschlusshalter 10 eingeschoben und legen sich in der Schließstellung der Verschlussstange 17 hinter die Haken 23 des Verschlusshalters 10, so dass hierdurch eine Verriegelung der Verschlussstange 17 mit dem Verschlusshalter 10 gegeben ist.
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Um auch bei einer nicht vollständig flach vor dem Verschlusshalter 10 liegenden Stellung des Torblatts 14 gleichwohl ein reibungsloses Einschieben der Verriegelungsteile 18 der Verschlussstange 17 in den Verschlusshalter 10 zu gewährleisten, ist an dem Verschlusshalter 10 ein Fangkörper 25 um eine Schwenkachse 29 drehbar und durch eine aus 4 ersichtliche Feder 32 in seine geöffnete Fangstellung vorgespannt. In dieser insbesondere aus 3 ersichtlichen Fangstellung steht der Fangkörper 25 sowohl entgegen der Einschubrichtung des Verriegelungsteils 18 in den Verschlusshalter 10 (nach oben) vor, damit der Fangkörper 25 nach dem Schließen der Tür mit Einführen der Verschlussstange 17 in den Verschlusshalter 10 bei beginnender Längsverschiebung der Verschlusstange 17 in Richtung ihrer Schließstellung deren Verriegelungsteile 18 fängt. Zusätzlich steht der Fangkörper 25 auch türseitig über die Front des Verschlusshalters 10 hervor, so dass die von der Verschlussstange 10 getragenen Verriegelungsteile 18 auch dann von dem Fangkörper 25 erfasst werden können, wenn die Verschlussstange 17 nicht vollständig in den Verschlusshalter 10 eingeschoben ist und demzufolge die Verriegelungsteile 18 nicht mit der Einschuböffnung des Verschlusshalters 10 fluchten, sondern oberhalb der Haken 23 des Verschlusshalters 10 oder sogar noch davor außerhalb des Verschlusshalters 10 liegen.
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Hierzu ist der Fangkörper als ein parallel zur Ebene der als Flachbandstange ausgebildeten Verschlussstange 17 ausgerichteter L-förmiger Bügel ausgebildet, mit einem türseitigen, in der Bewegungsrichtung des Verriegelungsteils 18 und somit in das Innere des Verschlusshalters 10 verlaufenden Schenkel 26 und mit einem außerhalb des Verschlusshalters 10 angeordneten (oberen) zum Schrank ausgerichteten Schenkel 27. Die beiden L-Schenkel 26, 27 sind dabei so angeordnet, dass sich die von dem Fangkörper 25 ausgebildete Fangöffnung 31 oberhalb und in Richtung des Türblatts 14 vorstehend erstreckt, wobei die Schwenkachse 29 in den in das Innere des Verschlusshalters 10 hineinreichenden Schenkeln 26 des Fangkörpers 25 so angeordnet ist, dass sich beim Einschieben der Verriegelungsteile 18 in den Fangkörper 25 und weiter in den Verschlusshalter 10 hinein die Schenkel 26 an den Haken 23 abstützen und bei ihrer Schwenkbewegung die Verriegelungsteile 18 in Richtung des Verbindungsschenkels 19 des Verschlusshalters 10 führen, so dass die beiden Verriegelungsteile 18 hinter die Haken 23 des Verschlusshalters 10 greifen.
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Entsprechend der Ausbildung des Verschlusshalters 10 ist auch der Fangkörper 25 insgesamt U-förmig mit jeweils zwei einander gegenüberliegenden türseitigen Schenkeln 26 sowie zwei zum Schrank ausgerichteten Schenkeln 27 ausgebildet, wobei die beiden zum Schrank ausgerichteten Schenkel 27 an ihrem zum Verbindungsschenkel 19 des Verschlusshalters 10 gerichteten Ende durch einen Verbindungsschenkel 28 mit einander verbunden sind und zwischen den beiden türseitigen Schenkeln 26 eine mit der Einführöffnung 24 des Verschlusshalters 10 fluchtende Öffnung 30 ausgebildet ist, so dass beim Schließen der Tür die Verschlussstange 17 durch die Öffnung 30 ebenfalls hindurchtritt.
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Wird ausgehend von der in 4 dargestellten Schließstellung der Verschlussstange 17 der Stangenverschluss durch Verschiebung der Verschlussstange 17 wieder geöffnet, so unterstützt die von der Einschubbewegung der Verriegelungsteile 18 in den Fangkörper 25 bzw. den Verschlusshalter 10 weiter gespannte Feder 32 das Rückschwenken des Fangkörpers 25 in seine Fangstellung (3), so dass auch dadurch die Öffnung des Stangenverschlusses begünstigt wird.
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Da in einer aus der gattungsbildenden
WO 94/15050 bekannten Weise die Verriegelungsteile
18 als an der Verschlussstange
17 angebrachte drehbare Rollen ausgebildet sind, ist auch hierdurch die Leichtgängigkeit des Stangenverschlusses beim Ver- bzw. Entriegeln verbessert.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Schutzansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 94/15050 [0002, 0007, 0016, 0023]