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Die Erfindung bezieht sich auf ein Straßenelement, wie beispielsweise ein Pflasterstein, ein Straßenstein, ein Bordstein, ein Mittelstreifen oder ein Pfosten.
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Solche Straßenelemente sind allgemein bekannt. Um Unfälle von Straßennutzern zu verhindern oder zumindest zu reduzieren, wird durch Einsatz aktiver Lichtquellen, wie Laternenpfählen, die Sichtbarkeit der Straßenelemente im Dunkeln erhöht. Ein Nachteil ist jedoch, dass mit zunehmender Bedeutung der Einsparung von Energie und Kosten immer mehr Straßen nicht mehr beleuchtet werden, wodurch die Unfallzahlen steigen können.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die Unfallzahlen zu verringern, indem die Sichtbarkeit der Straßenelemente auf nachhaltige und kostengünstige Art und Weise erhöht wird. Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Straßenelement der eingangs genannten Art bereitzustellen, das für einen Straßennutzer im Dunkeln gut sichtbar ist und zugleich wenig Energie verbraucht.
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Dazu zielt die Erfindung auf ein Straßenelement der eingangs genannten Art ab, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass es auf Basis von empfangenem Licht, das von einer sich im Abstand des Straßenelements befindlichen Lichtquelle stammt, Licht reflektierende und/oder passive Licht ausstrahlende Markierungsmittel umfasst.
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Solche Licht reflektierenden Markierungsmittel reflektieren auf effektive Weise darauf auftreffendes Licht, beispielsweise Licht von einem Auto, Fahrrad, Motorrad oder einem anderen Fahrzeug oder Licht von einer Taschenlampe eines Fußgängers, so dass das betreffende Straßenelement deutlich sichtbar ist. Wenn es sich bei dem Straßenelement beispielsweise um einen Mittelstreifen handelt, kann ein Autofahrer durch das vom Mittelstreifen reflektierte Licht deutlich sehen, wo sich die Mittellinie zwischen den beiden Fahrbahnen befindet. Auf diese Weise wird die Gefahr verringert, dass der Fahrer auf die falsche Fahrbahnseite gerät und gegebenenfalls einen Unfall verursacht.
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Da nicht jeder Straßennutzer über eine Lichtquelle verfügt, ist es vorteilhaft, wenn das Straßenelement mit passiven Licht ausstrahlenden Markierungsmitteln versehen ist. Solche passiven Licht ausstrahlenden Markierungsmittel können beispielsweise Energie aus Licht von anderen Lichtquellen wie der Sonne aufnehmen und später ausstrahlen. Dadurch ist ein solches Straßenelement auch für einen Straßennutzer ohne Lichtquelle sichtbar.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Straßenelements umfassen die Markierungsmittel Licht reflektierende Teilchen, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Glas, Metall, Kunststoff, Keramik und Naturstein.
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Solche Licht reflektierenden Teilchen können effektiv Licht reflektieren und machen das Straßenelement, das solche Teilchen umfasst, unter dem Einfluss von empfangenen Licht deutlich sichtbar. Bei der Keramik kann es sich beispielsweise um Titannitrid handeln.
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In einer bestimmten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Straßenelements sind die Teilchen transparent und weisen eine charakteristische lineare Dimension im Bereich von 1–5 mm, vorzugsweise 2–4 mm, weiter bevorzugt ca. 3 mm auf.
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Der Anmelder hat herausgefunden, dass insbesondere Glaskügelchen mit einem Durchmesser von ungefähr 3 mm empfangenes Licht effektiv reflektieren und für ein deutlich sichtbares Straßenelement sorgen. Insbesondere hat der Anmelder festgestellt, dass die Sichtbarkeit eines Straßenelements, das solche Glaskügelchen oder andere transparente Teilchen umfasst, noch weiter erhöht wird, wenn das Straßenelement und/oder ein Basismaterial davon eine helle Farbe, beispielsweise Weiß oder Grau, aufweist.
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Natürlich können anstelle von Glaskügelchen auch andere Teilchen mit anderen Formen und aus anderen Materialien verwendet werden. Beispielsweise können Glasscherben oder Glassplitter verwendet werden oder Kunststoffteilchen beliebiger Form.
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In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Straßenelements weisen die Teilchen eine ausgewählte Farbe auf.
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Durch Auswahl einer bestimmten Farbe kann dem Straßennutzer eine Botschaft vermittelt werden. Beispielsweise geben Teilchen mit einer roten Farbe eine Warnung an den Straßennutzer ab, während Teilchen in einer grünen Farbe dem Straßennutzer ein positives Signal geben. So kann beispielsweise die eine Seite des Straßenelements, beispielsweise ein Pfahl, grüne Teilchen umfassen, und die andere Seite des Straßenelements kann rote Teilchen umfassen. Das Straßenelement kann so auf der Straße angebracht sein, dass dem Nutzer die Seite mit den grünen Teilchen zugekehrt ist, wenn er sich auf der richtigen Straßenseite befindet, während ihm die Seite des Straßenelements mit den roten Teilchen zugekehrt ist, wenn er sich als sog. Geisterfahrer auf der falschen Straßenseite befindet. So erhält der Straßennutzer auf einfache Weise eine Botschaft, dass er sicheres oder unsicheres Fahrverhalten aufzeigt.
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Alternativ oder ergänzend können die Teilchen in einem bestimmten Muster in oder auf dem Straßenelement angebracht sein. Ein solches Muster kann ferner eine Botschaft vermitteln wie sie oben beschrieben ist, aber sie ist auch für farbenblinde Straßennutzer lesbar.
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Wie oben beschrieben kann es wünschenswert sein, wenn die Markierungsmittel passiv Licht ausstrahlen. So sind Straßenelemente, die solche Markierungselemente umfassen, im Dunkeln für einen beliebigen Straßennutzer deutlich sichtbar, während dies keine Energie kostet. Dazu umfassen die Markierungsmittel lumineszierende und/oder fluoreszierende und/oder phosphorisierende Bestandteile.
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Vorzugsweise sind die Bestandteile ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Strontium, Calzium und Zink, sowie Salze und Oxide davon.
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Praktisch werden die Markierungsmittel mit einem Basismaterial des Straßenelements vermischt.
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Ein solches Straßenelement kann einfach hergestellt werden, indem das Basismaterial mit den Markierungsmitteln vermischt wird.
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Das Straßenelement kann auch einen Träger aus Basismaterial mit einer darauf aufgebrachten Deckschicht umfassen, wobei die Deckschicht die Markierungsmittel umfasst.
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Eine solche Deckschicht mit Markierungsmitteln hat den Vorteil, dass bereits existierende Straßenelemente durch Anbringen der Deckschicht auf einfache Weise sichtbar gemacht werden können. Auch können Deckschichten, deren Sichtbarkeit sich im Laufe der Zeit verringert hat, einfach durch neue Deckschichten ersetzt werden. Eine solche Deckschicht kann beispielsweise Kunstharz oder (weißen) Naturstein umfassen. Die Deckschicht ist im Vergleich zu dem Träger relativ dünn, wobei die Dicke von einigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimetern variieren kann.
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Praktisch wird das Straßenelement und/oder das Basismaterial aus Beton hergestellt.
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Die Erfindung zielt ferner auf ein Verfahren zum Herstellen eines Straßenelements wie hier oben beschrieben ab, umfassend die folgenden Schritte:
- a) das Bereitstellen von nicht-ausgehärtetem Material,
- b) das Mischen von Licht reflektierenden und/oder passiven Licht ausstrahlenden Markierungsmitteln in dieses Material, sowie einer der folgenden Schritte:
- c) das Modellieren und Aushärten lassen dieses Materials mit den Markierungsmitteln in einer vorher bestimmten Form zum Formen des Straßenelements, wobei dieses Material ein Basismaterial ist, und
- d) das Anbringen auf einem Träger aus Basismaterial und Trocknen bzw. Aushärten lassen dieses Materials mit den Markierungsmitteln zum Formen des Straßenelements, wobei dieses Material eine Deckschicht ist.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein Straßenelement wie oben beschrieben auf einfache Weise hergestellt werden. Natürlich kann das Material sowohl das Basismaterial sein, welches das Straßenelement selbst bildet, wie beispielsweise Beton, als auch eine Deckschicht oder ein Coating, die bzw. das auf ein Basismaterial des Straßenelements aufgebracht ist, beispielsweise Kunstharz oder Naturstein.
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Praktisch findet in Schritt c) das Modellieren durch Gießen in eine Form und/oder durch Pressen des Basismaterials mit den Markierungsmitteln in die bestimmte Form statt.
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Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst dieses den folgenden Schritt:
- e) das Aufsprühen von Flüssigkeit, insbesondere Wasser, mit einer bestimmten Kraft auf dieses Material mit den Markierungsmitteln, zum Entfernen eines Teils der Außenoberfläche dieses Materials.
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Durch das Entfernen eines Teils der Außenoberfläche dieses Materials werden die sich in diesem Material befindlichen Markierungsmittel einfach freigelegt, wodurch sie deutlich sichtbar sind.
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Vorzugsweise werden vor Schritt e) die folgenden Schritte durchgeführt:
- f) das Aufbringen eines Aushärtungsverzögerungsmittels auf oder in die Außenoberfläche dieses Materials mit den Markierungsmitteln, so dass die Außenoberfläche bis zu einer bestimmten Tiefe bezüglich des Rests dieses Materials verzögert aushärtet, und
- g) nach Ablauf eines solchen Zeitraums, dass der Rest dieses Materials ausgehärtet ist, Ausführen von Schritt e), so dass nur die Außenoberfläche bis zur bestimmten Tiefe entfernt wird.
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Ein solches Verfahren hat den Vorteil, dass nur eine vorab bestimmte äußerste Schicht dieses Materials entfernt wird, so dass nicht zu viel dieses Materials entfernt wird.
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Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen gezeigten Abbildungen beschrieben, in denen
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1 eine Seitenansicht zweier erfindungsgemäßer Straßenelemente zeigt;
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2 eine Perspektivansicht des Straßenelements aus 1 zeigt; und
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3 eine Perspektivansicht zweier Straßenelemente gemäß einer zweiten Ausführungsform zeigt.
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1 zeigt einen Bordstein 1 und einen Pfahl 2, die jeweils aus Beton bestehen. In den Beton des Bordsteins 1 und des Pfahls 2 sind Markierungsmittel gemischt, hier in Form von Glaskügelchen 5 jeweils mit einem Durchmesser von etwa 3 mm. Aus 1 ist ersichtlich, dass Licht von den Scheinwerfern 3 eines Autos 4 effektiv durch die Glaskügelchen 5 reflektiert wird. Dadurch sind Bordstein 1 und Pfahl 2 auch im Dunkeln, wenn keine Straßenlaterne vorhanden ist, für den Fahrer des Autos 4 deutlich sichtbar. Wie aus 1 ersichtlich, scheint das Auto 4 in Richtung des Bordsteins 1 und des Pfahls 2 zu fahren, durch die Licht reflektierenden Kügelchen 5 wird der Fahrer jedoch rechtzeitig gewarnt, so dass er rechtzeitig die Richtung ändern kann und Unfälle vermieden werden können. Beispielsweise können die Kügelchen 5 an der zum Fahrer gewandten Seite 6 des Pfahls 2 rot gefärbt sein, so dass der Fahrer weiß, dass es gefährlich ist, sich dem Pfahl 2 von dieser Seite aus zu nähern. Die andere Seite 7 des Pfahls 2 kann beispielsweise grüne Kügelchen 5 umfassen, so dass der Fahrer eines Autos, das parallel zum Bordstein 1 fährt (nicht gezeigt) und damit ein sicheres Fahrverhalten aufweist, ein Signal erhält, dass er den Pfahl 2 sicher passieren kann.
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In 2 sind Bordstein 1 und Pfahl 2 im Detail wiedergegeben, so dass die Markierungsmittel in Form von Glaskügelchen 5 deutlich zu sehen sind. Es wird darauf hingewiesen, dass in 2 die Kügelchen 5 etwas aus der äußeren Oberfläche des Bordsteins 1 und des Pfahls hervorragen. Es ist auch möglich, dass die Kügelchen 5 nicht von der äußeren Oberfläche des Bordsteins 1 und des Pfahls 2 hervorragen.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Pflastersteine 8 in 2 ohne Markierungsmittel abgebildet sind, natürlich können sie falls gewünscht aber auch Markierungsmittel umfassen.
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In 3 sind ein Bordstein 11 und ein Pfahl 12 wiedergegeben, die beide passive Licht ausstrahlende Markierungsmittel 15 umfassen. Die Markierungsmittel 15, die beispielsweise fluoreszierende Bestandteile umfassen, nehmen beispielsweise tagsüber Energie aus dem Sonnenlicht auf, so dass die Atome der fluoreszierenden Bestandteile einen aufgeladenen Zustand annehmen und später unter Ausstrahlung eines Photons in ihren Grundzustand zurückkehren. Auf diese Weise strahlen die Bordsteine 11 und der Pfahl 12 wenigstens während eines Teils der Nacht Licht aus, so dass sie für die Straßennutzer deutlich sichtbar sind.
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Die passiven Licht ausstrahlenden Markierungsmittel 15 können beispielsweise in das Basismaterial des Bordsteins 11 und des Pfahls 12, in diesem Fall Beton, gemischt sein oder in Form einer Deckschicht darauf angebracht sein. Die Deckschicht kann beispielsweise Kunstharz sein, durch das die Markierungsmittel 15 gemischt sind.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die hier oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist, sondern sich auf andere Varianten innerhalb des Schutzumfangs der beigefügten Ansprüche erstreckt.
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So kann das Straßenelement ein beliebiges Straßenelement aus beliebigem Material sein. Auch können andere Markierungsmittel verwendet werden.