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Die Erfindung betrifft eine Bodenbearbeitungseinrichtung zur Reinigung eines Untergrunds und eine Bodenbearbeitungsmaschine, die eine entsprechende Bodenbearbeitungseinrichtung umfasst.
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Die
WO 1998/043527 offenbart eine Bodenbearbeitungsmaschine, die eine Bodenbearbeitungseinrichtung umfasst. Die Bodenbearbeitungseinrichtung umfasst zwei Tellerbürsten, die in Fahrtrichtung bezogen nebeneinander liegend und gegenseitig antreibbar sind. Den Tellerbürsten nachlaufend ist eine Saugleiste angeordnet, die dazu ausgebildet ist, eine sich auf dem Boden befindliche Wasserflotte bzw. ein sich auf dem Boden befindlichen Wasserfilm aufzusaugen. Die Bodenbearbeitungseinrichtung weist solch eine Breite auf, dass diese leicht über die Quererstreckung der zwei Tellerbürsten hinaus ragt, so dass eine von den Tellerbürsten überstrichene Fläche auch von der Saugleiste überstrichen wird.
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Die in der
WO 1998/043527 offenbarte Bodenbearbeitungseinrichtung ist um eine vertikale Drehachse drehbar, so dass die Bodenbearbeitungseinrichtung bei einer Vorwärtsarbeitsrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine als auch bei einer Rückwärtsbearbeitungsrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine verwendbar ist. Dabei schwenken bei einer Drehung der Bodenbearbeitungseinrichtung um die vertikale Drehachse sowohl die nachlaufende Saugleiste als auch die zwei Tellerbürsten um die vertikale Drehachse. Folglich muss sich zum zuverlässigen Aufnehmen einer auf dem Boden aufgebrachten Wasserflotte die Bodenbearbeitungseinrichtung in Rückwärtsarbeitsrichtung um die vertikale Drehachse drehen, so dass in einer Rückwärtsarbeitsrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine die Saugleiste weiterhin den zwei Tellerbürsten nachläuft, so dass die auf dem Boden befindliche Wasserflotte zuverlässig von der Saugleiste aufgesaugt werden kann.
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Auch wenn sich eine derartige Bodenbearbeitungsmaschine mitsamt der Bodenbearbeitungseinrichtung grundsätzlich in der Praxis sehr bewährt hat, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine demgegenüber noch weiter verbesserte Bodenbearbeitungseinrichtung zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Dabei schafft die vorliegende Erfindung mit vergleichsweise einfachen Mitteln bisher nicht für möglich gehaltene Verbesserungen.
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Die erfindungsgemäße Bodenbearbeitungseinrichtung umfasst einen Bürstenkasten, eine in den Bürstenkasten integrierte oder eine dem Bürstenkasten in Vorwärtsarbeitsrichtung der Bodenbearbeitungseinrichtung vorgelagerte erste Saugleiste, eine zweite Saugleiste, die in Vorwärtsarbeitsrichtung dem Bürstenkasten nachlaufend angeordnet ist, und eine Bearbeitungskörpereinrichtung, die zwischen der ersten Saugleiste und der zweiten Saugleiste angeordnet ist. Dabei ist die zweite Saugleiste gegenüber dem Bürstenkasten zwischen zwei Maximalverschwenkpositionen parallel zum Untergrund nach links und/oder nach rechts verschwenkbar.
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Die zweite Saugleiste ist dabei gegenüber dem Bürstenkasten um eine virtuelle vertikale Schwenkachse, bezogen auf die Bearbeitungseinrichtung, verschwenkbar. Diese virtuelle vertikale Schwenkachse ist nicht notwendigerweise ortsfest gegenüber dem Bürstenkasten, sondern kann in Abhängigkeit der Verschwenkposition der zweiten Saugleiste ihre Position verändern.
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Durch die Anordnung der zwei Saugleisten ist gewährleistet, dass die Bearbeitungseinrichtung sowohl in einer Vorwärtsarbeitsrichtung als auch in einer entgegengesetzten Rückwärtsarbeitsrichtung den Untergrund zuverlässig absaugt, so dass ein beispielsweise auf dem Untergrund aufgebrachter Wasserfilm zuverlässig durch die Bodenbearbeitungseinrichtung sowohl in Vorwärtsarbeitsrichtung als auch in Rückwärtsarbeitsrichtung abgesaugt wird. Für diese zuverlässige Absaugung des Wasserfilms bzw. einer Wasserflotte auf dem Untergrund muss die Bodenbearbeitungseinrichtung gegenüber einer Bodenbearbeitungsmaschine, an der die Bodenbearbeitungseinrichtung angegliedert ist, nicht um 180° verschwenkt werden. Daher ist die erfindungsgemäße Bodenbearbeitungseinrichtung in ihrer Anwendung einfacher als bekannte Bodenbearbeitungseinrichtungen.
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Vorzugsweise steht die zweite Saugleiste in ihren randseitigen Endabschnitten mit den randseitigen Endabschnitten der ersten Saugleiste in den Maximalverschwenkpositionen der zweiten Saugleiste in Kontakt.
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So steht ein linker Endabschnitt der zweiten Saugleiste mit einem linken Endabschnitt der ersten Saugleiste in Kontakt, wenn die zweite Saugleiste ihre maximale Schwenkposition in einer Linkskurve der Bodenbearbeitungseinrichtung erreicht. Andererseits steht ein rechter Endabschnitt der zweiten Saugleiste mit einem rechten Endabschnitt der ersten Saugleiste in Kontakt, wenn die zweite Saugleiste in ihrer maximalen Verschwenkposition in einer Rechtskurve gebracht ist.
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Durch den Kontakt der jeweiligen Endabschnitte der ersten Saugleiste und der zweiten Saugleiste ist gewährleistet, dass auch in den Maximalverschwenkpositionen der zweiten Saugleiste ein auf dem Untergrund befindlicher Wasserfilm zuverlässig abgesaugt wird, ohne dass Wasser auf dem Untergrund verbleibt. Durch den Kontakt der Endabschnitte der zweiten Saugleiste und der ersten Saugleiste wird ein auf dem Untergrund befindlicher Wasserfilm von den zwei Saugleisten umschlossen und kann somit zuverlässig entweder von der ersten Saugleiste oder von der zweiten Saugleiste aufgesaugt werden.
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Vorzugsweise umfasst die Bearbeitungskörpereinrichtung dabei zumindest einen Bearbeitungskörper, vorzugsweise zwei Bearbeitungskörper. Diese Bearbeitungskörper können beispielsweise Walzenbürsten oder bevorzugterweise Tellerbürsten sein. Bei zwei Tellerbürsten als Bearbeitungskörpereinrichtung weist eine entsprechende Bodenbearbeitungseinrichtung eine sehr große Gesamtquererstreckung quer zur Fahrtrichtung bzw. quer zur Vorwärtsbearbeitungsrichtung auf, so dass mit einem Arbeitsgang eine große Arbeitsfläche gesäubert werden kann.
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Vorzugsweise ist die zweite Saugleiste um eine virtuelle vertikale Verschwenkachse im Bürstenkasten verschwenkbar.
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Dabei bewegt sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse in Abhängigkeit der Verschwenkung und der Verschenkrichtung der zweiten Saugleiste so auf einer Kurvenbahn, dass sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse mit einer ersten Bewegungskomponente entgegen der Verschwenkrichtung der zweiten Saugleiste und/oder mit einer zweiten Bewegungskomponente entgegen der Vorwärtsarbeitsrichtung bewegt.
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In einer Linksbewegung bzw. in einer Linkskurve der Bodenbearbeitungseinrichtung verschwenkt die zweite Saugleiste nach links. Durch diese Verschwenkung nach links bewegt sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse nach rechts und zusätzlich in die der Vorwärtsarbeitsrichtung entgegengesetzte Richtung.
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Bei einer Rechtskurve der Bodenbearbeitungseinrichtung schwenkt die zweite Saugleiste nach rechts, wodruch bewirkt wird, dass sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse sowohl nach links als auch entgegen der Vorwärtsarbeitsrichtung bewegt.
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Durch eine entsprechende Anlenkung der zweiten Saugleiste kann der Abstand zwischen der zweiten Saugleiste und dem Bürstenkörper vermindert werden, so dass die gesamte Bodenbearbeitungseinrichtung sehr wendig ist. Aufgrund dieser hohen Wendigkeit der Bodenbearbeitungseinrichtung führt bereits ein kleiner Lenkimpuls bei der Bodenbearbeitungseinrichtung zu einer relativ großen Verschwenkung der zweiten Saugleiste. Durch die Verschiebung bzw. durch die Bewegung der virtuellen vertikalen Verschwenkachse wird darüber hinaus gewährleistet, dass die zweite Saugleiste bei bestimmten Winkelpositionen gegenüber dem Bürstenkasten nicht mit dem Bürstenkasten kollidiert. Somit schränkt der Bürstenkasten die Verschwenkung der zweiten Saugleiste nicht ein.
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Damit sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse auf einer entsprechenden Kurvenbahn bei Verschwenkung der zweiten Saugleiste bewegt, ist die zweite Saugleiste vorzugsweise mittels zweier Schwenkarme an den Bürstenkasten befestigt. Dabei sind die zwei Schwenkarme an zwei voneinander beabstandeten Lagerpunkten an dem Bürstenkasten befestigt. Die zwei voneinander beabstandeten Lagerpunkte sind vorzugsweise symmetrisch um eine Mittelsymmetrieebene des Bürstenkastens angeordnet. Dabei kreuzen sich vorzugsweise die zwei Schwenkarme in Draufsicht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigen im Einzelnen:
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1: eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bodenbearbeitungseinrichtung gemäß der ersten Ausführungsform, wobei die zweite Saugleiste gegenüber dem Bürstenkasten nicht verschwenkt ist;
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2: eine Draufsicht auf die in 1 dargestellte Bodenbearbeitungseinrichtung, wobei die zweite Saugleiste gegenüber dem Bürstenkasten in Vorwärtsarbeitsrichtung maximal nach rechts verschwenkt ist;
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3: eine Draufsicht auf die in den 1 und 2 dargestellte Bodenbearbeitungseinrichtung, wobei die zweite Saugleiste in ihrer Maximalenverschwenkposition in einer Linksbewegung der Bodenbearbeitungsmaschine dargestellt ist;
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4: eine Draufsicht auf die Unterseite der Bodenbearbeitungsmaschine gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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5: eine Draufsicht auf die Unterseite der in 4 dargestellten Bodenbearbeitungseinrichtung, wobei sich die zweite Saugleiste in der Maximalverschwenkposition in einer Linksbewegung der Bodenbearbeitungseinrichtung befindet;
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6: eine isometrische Darstellung der Bodenbearbeitungsmaschine gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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7: eine Draufsicht auf eine Bodenbearbeitungseinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
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8: eine Draufsicht auf die in 7 dargestellte Bodenbearbeitungseinrichtung, wobei die zweite Saugleiste gegenüber dem Bürstenkasten in Vorwärtsarbeitsrichtung nach rechts verschwenkt ist.
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In den 1 bis 6 ist eine Bodenbearbeitungseinrichtung 100 gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei zeigen die 1 bis 3 eine Draufsicht auf die Oberseite der Bodenbearbeitungseinrichtung 100, wohin gegen die 4 und 5 eine Draufsicht auf die Unterseite der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 zeigen. 6 zeigt eine isometrische Darstellung der Bodenbearbeitungseinrichtung 100. In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen die gleichen Bauteile bzw. die gleichen Merkmale, so dass eine wiederholende Beschreibung von Baugruppen bzw. Merkmalen vermieden wird.
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Die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 ist in einer in den 1 bis 8 mittels eines Pfeils dargestellen Vorwärtsarbeitsrichtung A betreibbar.
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Die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 umfasst einen Bürstenkasten 1, eine erste Saugleiste 10, eine zweite Saugleiste 20, die in Vorwärtsarbeitsrichtung A dem Bürstenkasten nachlaufend angeordnet ist, und eine Bearbeitungskörpereinrichtung 30 in Form von zwei Tellerbürsten 30a, 30b.
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Der Bürstenkasten 1 weist eine Mittelsymmetrieebene M auf. Die dargestellte Bodenbearbeitungseinrichtung 100 ist quer zu dieser Mittelsymmetrieebene M entweder in der Vorwärtsarbeitsrichtung A oder in einer dieser entgegengesetzten Rückwärtsarbeitsrichtung verfahrbar und betreibbar.
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Aus den 4 und 5 ist ersichtlich, dass die erste Saugleiste 10 in dem Bürstenkasten 1 integriert ist. Dabei ist die erste Saugleiste 10 im vorderen Bereich des Bürstenkastens 1 angeordnet. Der vordere Bereich des Bürstenkastens 1 ist der Teil, der in Vorwärtsarbeitsrichtung A gerichtet ist.
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Die Tellerbürsten 30a und 30b sind vorzugsweise gegenläufig antreibbar. Dabei treibt eine Antriebseinrichtung die Tellerbürsten 30a, 30b derart an, dass in Vorwärtsarbeitsrichtung A vorlaufend die Tellerbürsten aufeinander zu rotieren.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel liegen die beiden kreisförmigen Tellerbürsten 30a, 30b bezogen auf die Mittelsymmetrieebene M der Bodenbearbeitungseinrichtung bei gerader Vorwärtsfahrt in gleicher Höhe exakt nebeneinander. Möglich ist aber auch eine Anordnung, bei der die beiden Tellerbürsten 30a, 30b in Längsrichtung der Bodenbearbeitungseinrichtung bzw. in Fahrtrichtung zumindest leicht versetzt so angeordnet sind, dass sich die von den Tellerbürsten 30a, 30b jeweils überstrichenen Flächen überlappen.
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Die zweite Saugleiste 20, die in Vorwärtsarbeitsrichtung A dem Bürstenkasten 1 nachlaufend angeordnet ist, ist mittels zweiter Schwenkarme 25, 25' mit dem Bürstenkasten 1 verbunden. Dabei ist der Schwenkarm 25 bürstenkastenseitig in einem Lagerpunkt 26 schwenkbar gelagert; der Schwenkarm 25' ist bürstenkastenseitig in einem Lagerpunkt 26' in dem Bürstenkasten 1 schwenkbar gelagert. Somit kann die zweite Saugleiste 20 gegenüber dem Bürstenkasten 1 verschwenkt werden. Dadurch wird gewährleistet, dass auch in Kurvenbewegungen der von der Bearbeitungskörpereinrichtung 30, 30a, 30b überstrichene Bereich des Untergrunds auch von der zweiten Saugleiste 20 überstrichen wird. Daher wird eine auf dem Untergrund aufgebrachte Flüssigkeit, die bevorzugt im oder am Bereich der Tellerbürsten 30a, 30b über eine nicht näher gezeigte Leitung aufgebracht wird, durch die zweite Saugleiste 20 in einer Vorwärtsarbeitsrichtung A der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 abgesaugt bzw. aufgesaugt. Die auf dem Untergrund aufgebrachte Flüssigkeit kann beispielsweise eine Reinigungsflüssigkeit sein, die den Tellerbürsten 30a, 30b zugeführt wird. Diese Reinigungsflüssigkeit kann beispielsweise unmittelbar vor den Tellerbürsten 30a, 30b in Vorwärtsarbeitsrichtung A oder direkt auf die Tellerbürsten 30a, 30b träufelnd aufgebracht werden.
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Sowohl die erste Saugleiste 10 als auch die zweite Saugleiste 20 sind mit einer Absaugeinrichtung 40 verbunden. Die Absaugeinrichtung 40 ist in den dargestellten Figuren mittels eines Rohres realisiert, das mit einer in den Figuren nicht dargestellen Saugeinrichtung verbunden ist bzw. verbinbar ist. Mittels der Absaugeinrichtung 40 wird sowohl in der ersten Absaugkammer 10 als auch in der zweiten Absaugkammer 20 ein Unterdruck erzeugt.
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Aus den 4 und 5 ist ersichtlich, dass die erste Saugleiste 10 eine erste Absaugöffnung 12 und die zweite Saugleiste 20 eine zweite Absaugöffnung 22 aufweisen. Dabei ragen aus der ersten Absaugöffnung 12 eine vorlaufende Sauglippe 14a und eine nachlaufende Sauglippe 14b heraus. Aus der zweiten Absaugöffnung 22 ragen eine vorlaufende Sauglippe 24a und eine nachlaufende Sauglippe 24b heraus. Die jeweiligen Sauglippen 14a, 14b; 24a, 24b sind mit dem Untergrund in Kontakt bringbar.
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Dabei kann die in Vorwärtsarbeitsrichtung A vorlaufende Sauglippe 14a der ersten Saugleiste 10 beispielsweise weiter aus der Absaugöffnung 12 herausragen als die in Vorwärtsarbeitsrichtung A nachlaufende Sauglippe 14b. Hierdurch wird erreicht, dass in Vorwärtsarbeitsrichtung A die nachlaufende Sauglippe 14b nicht komplett dicht auf dem Untergrund aufliegt. Daher wird in Vorwärtsarbeitsrichtung A der sich auf dem Untergrund befindliche Wasserfilm hauptsächlich durch die nachlaufende zweite Saugleiste 20 abgesaugt. Bei Umdrehen der Arbeitsrichtung, also bei einer Rückwärtsarbeitsrichtung klappt dann die vorlaufende Sauglippe 14a um, so dass die nachlaufende Sauglippe 14b in der ersten Saugleiste 10 dicht auf dem Untergrund aufliegt, so dass auch in der Rückwärtsarbeitsrichtung der sich auf dem Untergrund befindliche Wasserfilm zuverlässig von der ersten Saugleiste 10 abgesaugt werden kann.
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Selbiges Prinzip gilt für die nachlaufende zweite Saugleiste 20. Bei der nachlaufenden zweiten Saugleiste 20 kann die aus der zweiten Absaugöffnung 22 herausragende vorlaufende Sauglippe 24a weniger weit aus der Absasaugöffnung 22 herausragen als die nachlaufende Sauglippe 24b. Hierdurch wird gewährleistet, dass in Vorwärtsarbeitsrichtung A ein auf dem Untergrund befindlicher Wasserfilm zuverlässig in die zweite Saugleiste bzw. in die zweite Absaugkammer 20 befördert wird und von der nachlaufenden Sauglippe 24b erfasst und aufgewischt wird. Somit wird ein Wasserfilm zuverlässig von der zweiten Saugleiste 20 aufgesaugt.
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Durch eine entsprechende Ausgestaltung der vorlaufenden Sauglippen 14a, 24a und der nachlaufenden Sauglippen 14b, 24b wird gewährleistet, dass die erfindungsgemäße Bodenbearbeitungseinrichtung sowohl in Vorwärtsarbeitsrichtung A als auch in der entgegengesetzten Rückwärtsarbeitsrichtung zuverlässig einen Wasserfilm durch die jeweils nachlaufende Saugleiste 10, 20 aufgesaugt wird. Dabei ist in Vorwärtsarbeitsrichtung A die zweite Saugleiste 20 die nachlaufende Saugleiste, wohingegen in einer Rückwärtsarbeitsrichtung die erste Saugleiste 10 die nachlaufende Saugleiste ist.
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Aus den 4 bis 6 ist ersichtlich, dass die erste Saugleiste 10 an deren Querseiten 17, 17' erste Randöffnungen aufweist, aus denen die vorlaufende und die nachlaufende Sauglippe 14a, 14b heraus ragen. Dabei stehen die vorlaufende Sauglippe 14a und die nachlaufende Sauglippe 14b in den randseitigen Endabschnitten 10' der ersten Saugleiste 10 miteinander in Kontakt.
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Auch die zweite Saugleiste 20 weist an deren Querseiten 27, 27' zweite Randöffnungen auf, aus denen die vorlaufende und die nachlaufende Sauglippe 24a, 24b herausragen. Auch die vorlaufende Sauglippe 24a und die nachlaufende Sauglippe 24b stehen in den Endabschnitten 20' der zweiten Saugleiste 20 miteinander in Kontakt.
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Das In-Kontakt-Bringen der vorlaufenden Sauglippen 14a, 24a mit den entsprechenden nachlaufenden Sauglippen 14b, 24b wird durch eine entsprechende Formgebung der Saugleisten 10, 20 in den Randbereichen erreicht. In den Randbereichen laufen die Wandungen der Saugleisten 10, 20 aufeinander zu, so dass die aus den Randöffnungen herausragenden Sauglippen aufeinander zu gerichtet sind.
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Somit bilden die Randbereiche der Sauglippen die Endabschnitte 10', 20' der ersten Saugleiste 10 und der zweiten Saugleiste 20.
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In 1 ist eine übliche Geradeausfahrt der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 gezeigt, bei welcher über die nachlaufende zweite Saugleiste 20 der erwähnte Flüssigkeitsfilm abgesaugt bzw. aufgesaugt werden kann. Die zweite Saugleiste 20 weist dabei eine Breite auf, die bevorzugt zumindest geringfügig breiter ist als die maximale Breite der Bearbeitungskörpereinrichtung 30 in Form von den zwei nebeneinander angeordneten Tellerbürsten 30a, 30b.
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2 zeigt die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 gemäß der ersten Ausführungsform in einer Rechtsbewegung. Bei einer Rechtsbewegung der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 schwenkt die zweite Saugleiste 20 ebenfalls nach rechts. Dabei kann die Verschwenkung der zweiten Saugleiste 20 bis zu der in 2 gezeigten Maximalverschwenkposition erfolgen. In dieser Maximalverschwenkposition der zweiten Saugleiste 20 nach rechts steht die zweite Saugleiste 20 in ihren Endabschnitt 20' mit der ersten Saugleiste 10 in ihren Endabschnitt 10' in Kontakt.
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In dem in 2 dargestellten Beispiel ist eine Verschwenkung der zweiten Saugleiste 20 gegenüber dem Bürstenkasten 1 von 45° notwendig, damit die zweite Saugleiste mit der ersten Saugleiste in ihren jeweiligen Endabschnitten 10', 20' in Kontakt kommen. Jedoch ist es auch möglich, dass die erste Saugleiste 10 mit der zweiten Saugleiste 20 bei einem anderen Verschwenkgrad der zweiten Saugleiste 20 gegenüber dem Bürstenkasten 1 in Kontakt kommen.
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Die dafür notwendige Verschwenkung ist dabei von der Breite und von der Geometrie der zweiten Saugleiste abhängig. Somit kann bei einer schmaleren zweiten Saugleiste 20 eine Verschwenkung von mehr als 45° notwendig sein, damit die zweite Saugleiste 20 mit der ersten Saugleiste 10 in Kontakt kommt. Andererseits kann bei einer breiteren Ausgestaltung der zweiten Saugleiste 20 bereits eine Verschwenkung um weniger als 45° zu einem Kontakt der zweiten Saugleiste mit der ersten Saugleiste 10 führen. Mögliche Verschwenkbereiche der zweiten Saugleiste 20 gegenüber dem Bürstenkasten 1 bewegen sich in dem Bereich von 20° bis 60°, vorzugsweise 25°, 30°, 35°, 40°, 45°, 50°, 55°, 60°, 65°, 70° (jeweils nach links und nach rechts in Vorwärtsarbeitsrichtung A).
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Während 2 die Bodenbearbeitungseinrichtung gemäß der ersten Ausführungsform in einer Rechtskurve bzw. in einer Rechtsbewegung darstellt, stellt 3 die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 in einer Linksbewegung dar. Durch die Linksbewegung der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 wird auch die zweite Saugleiste 20 nach links verschwenkt, so dass die zweite Saugleiste 20 in ihren Endabschnitt 20' mit der ersten Saugleiste 10 in ihren Endabschnitt 10' in Kontakt stehen.
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Aus den 1 bis 3 ist ersichtlich, dass die zweite Saugleiste 20 mittels der zwei Schwenkarme 25, 25' an dem Bürstenkasten 1 befestigt ist. Dabei sind die zwei Schwenkarme 25, 25' an dem Bürstenkasten 1 an zwei voneinander beabstandeten Lagerpunkten 26, 26' befestigt, die symmetrisch um die Mittelsymmetrieebene M des Bürstenkastens 1 angeordnet sind. Darüber hinaus kreuzen sich die zwei Schwenkarme 25, 25' in Draufsicht. Eine entsprechende Befestigung der zweiten Saugleiste 20 an dem Bürstenkasten 1 hat zur Folge, dass die zweite Saugleiste 20 um eine virtuelle vertikale Verschwenkachse im Bürstenkasten 1 verschwenkbar ist. Dabei bewegt sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse in Abhängigkeit der Verschwenkung und der Verschwenkrichtung der zweiten Saugleiste 20 auf einer Kurvenbahn 21 (3). Die virtuelle vertikale Verschwenkachse bewegt sich auf der Kurvenbahn 21 derart, dass diese sich mit einer ersten Bewegungskomponente entgegen der Verschenkrichtung der zweiten Saugleiste 20 und mit einer zweiten Bewegungskomponente entgegen der Vorwärtsbewegungsrichtung A bewegt.
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In dem in 3 dargestellten Beispiel einer Linksbewegung der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 verschwenkt die zweite Saugleiste 20 ebenfalls nach links, so dass sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse nach rechts und nach hinten (bezüglich der Vorwärtsbearbeitungsrichtung A) bewegt. Durch eine entsprechende Lagerung der zweiten Saugleiste 20 an den Bürstenkasten 1 wird gewährleistet, dass trotz eines in Geradeausfahrt kurzen Abstandes zwischen der zweiten Saugleiste 20 und dem Bürstenkasten 1 die zweite Saugleiste 20 in der Maximalverschwenkposition nicht mit dem Bürstenkasten 1 kollidiert.
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In 3 ist die Trajektorie 21 der virtuellen vertikalen Verschwenkachse der zweiten Saugleiste 20 dargestellt. In Abhängigkeit der Winkelpositon der zweiten Saugleiste 20 im Verhältnis zu dem Bürstenkasten 1 verschiebt sich die virtuelle vertikale Verschwenkachse auf der in 3 dargestellten Trajektorie 21. Diese Trajektorie 21 kann beispielsweise auch parabelförmig sein.
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In den 1 bis 6 ist die erste Saugleiste 10 in ihrer Längsausrichtung quer zur Vorwärtsarbeitsrichtung A im Wesentlichen gerade ausgestaltet. Jedoch kann die erste Saugleiste 10 eine beliebige Geometrie aufweisen, die in Abhängigkeit von den Umständen anpassbar ist. Darüber hinaus ist in den 1 bis 6 die zweite Saugleiste 20 gekrümmt, wobei die konkave Seite der zweiten Saugleiste 20 in Arbeitsrichtung A orientiert ist. Diese Krümmung der zweiten Saugleiste 20 kann dabei teilkreisförmig oder alternativ parabolförmig sein.
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7 und 8 zeigen eine zweite Ausführungsform der Bodenbearbeitungseinrichtung 100. Die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 gemäß der ersten Ausführungsform 100 dadurch, dass die zwei Schwenkarme 25, 25' sich in Draufsicht nicht kreuzen. Darüber hinaus sind die zwei Schwenkarme 25, 25' weiter von der Mittelsymmetrieebene M entfernt angeordnet. Weiterhin sind die Lagerpunkte 26, 26' der Schwenkarme 25, 25' weiter in Richtung der zweiten Saugleiste 20 angeordnet. Mit Ausnahme dieser Unterschiede sind die Bodenbearbeitungseinrichtungen gemäß der ersten und zweiten Ausführungsform identisch aufgebaut, so dass eine wiederholende Beschreibung der Funktionalität zwecks Vermeidung von Wiederholungen weggelassen wird.
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7 zeigt die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 gemäß der zweiten Ausführungsform bei einer Geradeausfahrt. Dahingegen zeigt 8 die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 bei einer Rechtsbewegung. Aufgrund der Rechtsbewegung der Bodenbearbeitungseinrichtung 100 verschwenkt auch die zweite Saugleiste 20 nach rechts gegenüber dem Bürstenkasten 1.
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Es sind auch andere Befestigungsmimiken der zweiten Saugleiste 20 an dem Bürstenkasten 1 denkbar. So können beispielsweise die zwei Schwenkarme 25, 25' an zwei beabstandeten Lagerpunkten 26, 26' an dem Bürstenkasten 1 schwenkbar gelagert sein, wohingegen die gegenüberliegenden Enden der Schwenkarme 25, 25' in einem Punkt an der zweiten Saugleiste befestigt sind. Dazu müssen in den entsprechenden der zweiten Saugleiste zugewandten Endbereiche der Schwenkarme diese Langlöcher aufweisen, so dass ein Verschwenken der zweiten Saugleiste 20 gegenüber dem Bürstenkasten 1 ermöglicht wird.
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In allen dargestellten Figuren ist der zweiten Saugleiste 20 nachfolgend ein Rad 50 angeordnet, auf das sich die zweite Saugleiste 20 abstützt.
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Die vorliegende Erfindung offenbart eine Bodenbearbeitungseinrichtung 100, mittels der sowohl in einer Vorwärtsarbeitsrichtung A als auch in einer entgegengesetzten Rückwärtsarbeitsrichtung die Bodenbearbeitungseinrichtung 100 zuverlässig einen auf dem Untergrund befindlichen Wasserfilm entweder über die erste Saugleiste 10 oder über die zweite Saugleiste 20 absaugt, ohne dass die gesamte Bodenbearbeitungseinrichtung 100 verschwenkt werden muss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bürstenkasten
- 10
- erste Saugleiste
- 10'
- Endabschnitt (der ersten Saugleiste)
- 12
- Absaugöffnung (der ersten Saugleiste)
- 14a
- vorlaufende Sauglippe (der ersten Saugleiste)
- 14b
- nachlaufende Sauglippe (der ersten Saugleiste)
- 17, 17'
- Querseite (der ersten Saugleiste)
- 20
- zweite Saugleiste
- 20'
- Endabschnitt (der zweiten Saugleiste)
- 21
- Kurvenbahn, Parabelbahn (der virtuellen Verschenkachse der zweiten Saugleiste)
- 22
- Absaugöffnung (der zweiten Saugleiste)
- 24a
- vorlaufende Sauglippe (der zweiten Saugleiste)
- 24b
- nachlaufende Sauglippe (der zweiten Saugleiste)
- 25, 25'
- Schwenkarm
- 26, 26'
- Lagerpunkt (des schwenkarms)
- 27, 27'
- Querseite (der zweiten Saugleiste)
- 30
- Bearbeitungskörpereinrichtung
- 30a
- Bearbeitungskörper, Tellerbürste
- 30b
- Bearbeitungskörper, Tellerbürste
- 40
- Absaugeinrichtung
- 50
- Rad
- 100
- Bodenbearbeitungseinrichtung
- A
- Vorwärtsarbeitsrichtung
- M
- Mittelsymmetrieebene (des Bürstenkastens)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 1998/043527 [0002, 0003]