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Die Erfindung betrifft insbesondere eine optische Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug.
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Aus der Patentanmeldung US 2007/0217194 ist eine Vorrichtung mit einer drehbaren Blendenanordnung bekannt, die durch eine Nockenverbindung zu betätigen ist.
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Aus der Patentanmeldung
EP 2 006 605 ist ein Ellipsoid-Optikmodul bekannt, das eine einem Reflektor zugeordnete Lichtquelle umfasst und durch ein dioptrisches Element vom Typ Sammellinse abgeschlossen ist, zum Beispiel eine plankonvexe Linse, eine Fresnellinse etc. Das Modul kann mit einer feststehenden oder beweglichen Blende versehen sein, die je nach ihrer Position das von der Lichtquelle-Reflektor-Einheit emittierte Lichtbündel wenigstens teilweise abzufangen vermag. Die Form des oberen Blendenrands erlaubt es, die gewünschte Hell-Dunkel-Grenze in dem Lichtbündel durch Bildgebung mit der Sammellinse abzugrenzen.
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Für weitere Einzelheiten zu Modulen mit beweglicher Blende sei insbesondere auf die Patente
EP 1 197 387 ,
EP 1 422 471 oder
EP 1 442 472 verwiesen. Die bewegliche Blende kann durch Steuerung und dank der Existenz eines Motors verschiedene Stellungen bezüglich der Lichtquelle einnehmen, darunter wenigstens eine als optisch ”aktive” Stellung bezeichnete, d. h. eine Stellung, in der sie tatsächlich einen Teil des Lichtbündels abschattet, insbesondere damit das Modul ein Lichtbündel mit Hell-Dunkel-Grenze abgibt, wie etwa ein Lichtbündel vom Typ Abblendlicht (schräg verlaufende Hell-Dunkel-Grenze) oder vom Typ Nebellicht (waagerechte Hell-Dunkel-Grenze). Die Blende kann demnach eine oder mehrere ”aktive” Stellungen aufweisen, beispielsweise zwei, eine für die Abblendlichtfunktion Rechtsverkehr und eine für die Lichtfunktion Linksverkehr, und auch eine sogenannte ”passive” Funktion, in der sie das Lichtbündel nicht abschattet, wodurch das Modul Lichtbündel ohne Hell-Dunkel-Grenze vom Typ Fernlicht emittieren kann. Für Beispiele zu Modulen mit feststehender Blende sei insbesondere auf das Patent
FR 2 754 039 verwiesen, in dem Module beschrieben sind, die beispielsweise Abblendlicht- oder Nebellichtbündel zu emittieren vermögen.
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Aus dem Patent
US 7 201 505 ist ferner ein Scheinwerfer zum Erzeugen unterschiedlicher Beleuchtungen bekannt.
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Die Erfindung sieht insbesondere vor, eine neue optische Vorrichtung unter Verwendung von Hell-Dunkel-Grenzen wie oben beschrieben vorzuschlagen.
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Gegenstand der Erfindung ist demnach eine optische Vorrichtung, insbesondere zur Beleuchtung und/oder Signalgebung für Kraftfahrzeuge, die eine optische Achse aufweist und die umfasst:
- – eine Lichtquelle,
- – einen der Lichtquelle zugeordneten Reflektor zum Bilden eines Lichtbündels,
- – eine drehbare Anordnung, die dazu ausgebildet ist, das Lichtbündel abzufangen, und die zwischen einer ersten und einer zweiten erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellung um eine Drehachse in Drehung versetzt zu werden vermag, wobei die Drehachse insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur optischen Achse verläuft, wobei die Anordnung wenigstens eine erste und eine zweite Blende umfasst, die der ersten bzw. der zweiten Beleuchtungsstellung zugeordnet sind, um in dem Lichtbündel eine Hell-Dunkel-Grenze zu erzeugen, wobei die Blenden jeweils wenigstens eine Kante aufweisen, wobei diese Kanten insbesondere einen vorbestimmten Winkelabstand voneinander entfernt sind, wobei die Anordnung ferner dazu ausgebildet ist, einen allmählichen Übergang der Beleuchtung zwischen der ersten und zweiten erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellung zu ermöglichen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht insbesondere einen allmählichen Verlauf beim Wechsel des Beleuchtungstyps, weist dabei aber dennoch bei mechanischer Betrachtung der Vorrichtung eine Diskontinuität auf, d. h. die Kanten der Blenden zum Erzeugen der Hell-Dunkel-Grenzen sind voneinander getrennt und voneinander entfernt.
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Die Erfindung erlaubt eine optische Kontinuität zwischen den Lichtbündeln der ersten und der zweiten Beleuchtungsstellung.
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Anders ausgedrückt weisen die Blenden eine mechanische Diskontinuität auf, d. h. die Blenden sind insbesondere durch einen vertieften Bereich voneinander getrennt, wobei aber dennoch beim Übergang ein kontinuierliches und fortschreitendes Lichtbündel sowohl hinsichtlich Intensität, Reichweite und/oder vertikaler Verlagerung der Hell-Dunkel-Grenze erzeugt werden kann.
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Die erfindungsgemäße drehbare Anordnung unterscheidet sich insbesondere von einer Walze ohne erhebliche Unebenheiten.
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Durch Schwenken der ersten Blende, die zum Beispiel einem Abblendlicht entspricht, wird beispielsweise die wahrgenommene Hell-Dunkel-Grenze schrittweise bis zur zweiten Beleuchtungsstellung, die zum Beispiel einem Lichtbündel mit erhöhter Reichweite entspricht, etwa einem Autobahnlicht, angehoben, wodurch die Beleuchtung am Boden und die Reichweite allmählich erhöht werden kann.
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Aufgrund der optischen Kontinuität zwischen den Lichtbündeln der ersten und der zweiten Beleuchtungsstellung kann der Übergang zwischen den beiden Lichtbündeln erfindungsgemäß langsamer erfolgen, wodurch der Sichtkomfort für den Fahrer verbessert wird.
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Hingegen wurden nur mit zwei Beleuchtungsstellungen versehene Vorrichtungen, nämlich für Abblendlicht und Fernlicht, entwickelt, bei denen der Übergang zwischen Abblendlicht und Fernlicht rasch erfolgt.
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Unter langsamen Übergang ist beispielsweise ein Übergang zwischen Abblendlicht und Fernlicht zu verstehen, der zwischen 0,8 Sekunden und 3 Sekunden erfolgt, während ein rascher Übergang zwischen Abblendlicht und Fernlicht beispielsweise zwischen 50 Millisekunden und 300 Millisekunden erfolgt.
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Der Zeitfaktor zwischen einem langsamen Übergang und einem raschen Übergang kann somit zum Beispiel bei 2 oder 3 oder 10 oder auch mehr liegen.
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Die Notwendigkeit eines raschen Übergangs richtet sich insbesondere nach zwei Vorgaben.
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Die erste Vorgabe steht in Zusammenhang mit der Lichthupenfunktion, um rasch mit einem anderen Teilnehmer kommunizieren zu können.
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Die zweite Vorgabe steht in Zusammenhang mit den Kosten, denn ein einfaches Mittel zum Betätigen einer Blende besteht darin, einen Elektromagneten oder einen Gleichstrommotor zu verwenden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung hingegen kann die Blendenanordnung mehrere Funktionen erfüllen, zum Beispiel drei bis vier Funktionen oder auch mehr, und die Verwendung eines Schrittmotors ist von Vorteil, um jede Hell-Dunkel-Grenze exakt zu positionieren.
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Dieser Motortyp hat auch den Vorteil, eine anpassbare Ansteuergeschwindigkeit zu haben, wodurch ein Wechsel von einer Beleuchtungsstellung in eine andere mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten möglich ist und somit eine Hell-Dunkel-Grenze je nach Bedarf rasch oder langsamer platziert werden kann.
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Bei einem allmählichen Wechsel von einer Position in eine andere mit einer stärker reduzierten Motorgeschwindigkeit erfolgt somit der Übergang sachter, ohne dabei den Fahrer zu beeinträchtigen, und es wird der Sichtkomfort verbessert.
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Ferner ist anzumerken, dass bei einer raschen Übergangsgeschwindigkeit optische Fehler kaum sichtbar werden, während bei einem langsamen Übergang die sog. ”Uppering”- und ”Lowering”-Phänomene leichter auftreten können.
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Falls gewünscht, kann die drehbare Blendenanordnung zwischen dem Abblendlicht und dem Autobahnlicht bei wenigstens einer, vorzugsweise bei drei Zwischenstellungen zwischen dem Abblendlicht und dem Autobahnlicht anhalten.
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Die drehbare Blendenanordnung kann zwischen dem Autobahnlicht und dem Fernlicht gegebenenfalls bei wenigstens einer, vorzugsweise bei zwei Zwischenstellungen zwischen dem Autobahnlicht und dem Fernlicht anhalten.
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Der Winkelabstand zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Blenden ist erfindungsgemäß so gewählt, dass die sog. ”Uppering”- und ”Lowering”-Phänomene im Wesentlichen vermieden werden.
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Ein sog. ”Uppering”-Phänomen kann auftreten, wenn eine der Blenden während des Übergangs bezüglich der optischen Achse zu weit nach unten abgesenkt wird.
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Ein sog. ”Lowering”-Phänomen kann auftreten, wenn eine der Blenden während des Übergangs die optische Achse mechanisch zu stark schneidet.
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Die Erfindung erlaubt es zum Beispiel, beim Wechsel von der ersten in die zweite Beleuchtungsstellung einen Beleuchtungssprung zu vermeiden.
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Die in einem Punkt der optischen Achse gemessene Lichtintensität des Lichtbündels verändert sich vorteilhaft monoton, d. h. zunehmend oder abnehmend zwischen der ersten und der zweiten erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellung.
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Die Vorrichtung umfasst in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Linse, die im Strahlengang des von der drehbaren Anordnung abgefangenen Lichtbündels angeordnet ist.
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Die Drehachse der drehbaren Anordnung kann gegebenenfalls auf der Brennebene der Linse liegen.
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Die erste erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung kann die Erzeugung eines Abblendlichts ermöglichen.
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Falls gewünscht, ermöglicht die zweite erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung die Erzeugung eines Lichtbündels mit erhöhter Reichweite, zum Beispiel ein Autobahnlicht.
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Die drehbare Anordnung ist in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dazu ausgebildet, nur zwei erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellungen einnehmen zu können.
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Alternativ ist die drehbare Anordnung dazu ausgebildet, wenigstens drei erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellungen einnehmen zu können, die beispielsweise gewählt sind aus: einem Abblendlicht, einem Lichtbündel mit erhöhter Reichweite, einem Fernlicht, einem selektiven Lichtbündel, einem Lichtbündel mit ebener Hell-Dunkel-Grenze.
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Diese Beleuchtungsstellungen können, falls gewünscht, unter dem Aspekt gesetzlicher Vorschriften für einen Rechtsverkehr oder einen Linksverkehr in Europa oder für einen Verkehr in den USA angepasst werden.
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Die Erfindung kann einen Wechsel in den Lichtmodus mit erhöhter Reichweite ermöglichen, ohne dabei ein Korrekturstellorgan (Englisch: leveler) betätigen zu müssen. Die Veränderung der Lage der Hell-Dunkel-Grenze kann ausschließlich mit der optischen Blende erfolgen.
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Die drehbare Anordnung ist gegebenenfalls so ausgebildet, dass sie genau drei, vier oder fünf erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellungen einnehmen kann.
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Der Winkelabstand zwischen der ersten und der zweiten Blende liegt beispielsweise zwischen 10° und 60°, insbesondere zwischen 20° und 50°, wobei dieser zum Beispiel annähernd 20° oder 30° beträgt.
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Die erste und die zweite Blende können jeweils eine oder mehrere Kanten aufweisen. Alternativ weist eine der Blenden eine einzige Kante und die andere Blende zwei Kanten auf. Die Kanten dienen dazu, in dem Lichtbündel eine Hell-Dunkel-Grenze zu bilden.
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Weist die Blende zwei Kanten auf, ist während des allmählichen Übergangs vorzugsweise wenigstens eine der Kanten optisch aktiv.
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Die Kanten können jeweils auf einer Rippe der drehbaren Anordnung, insbesondere auf dem Kamm der Rippe, gebildet sein.
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Wenigstens eine der Blendenkanten kann beispielsweise als Kante eines Dieders ausgebildet sein.
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Die Kante kann eine deutliche Linie sein oder kann durch einen im Wesentlichen abgerundeten Rand gebildet sein.
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Eventuell können die beiden Blenden eine gemeinsame Kante aufweisen.
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Die drehbare Anordnung ist beispielsweise so ausgebildet, dass beim Drehen von der ersten in die zweite Beleuchtungsstellung zunächst die erste Blende optisch aktiv ist und danach die zweite Blende, so dass der allmähliche Beleuchtungsübergang gewährleistet ist.
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Die erste Blende weist in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zwei Kanten auf und die zweite Blende weist gleichfalls zwei Kanten auf, und beim Drehen von der ersten in die zweite Beleuchtungsstellung sind zunächst (erste erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung) die beiden Kanten der ersten Blende optisch aktiv, dann (allmählicher Übergang) die zweite Kante der ersten Blende und die erste Kante der zweiten Blende, wobei diese Kanten benachbart sind, und schließlich (zweite erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung) sind die beiden Kanten der zweiten Blende und gegebenenfalls der Ablenker optisch aktiv.
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Die drehbare Anordnung weist in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wenigstens einen Ablenker auf, der so ausgebildet ist, dass die Lichtintensität eines Lichtbündels in wenigstens einer der erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellungen verstärkt wird, insbesondere zum Erzeugen eines Lichtbündels mit erhöhter Reichweite.
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Die zweite Blende kann den Ablenker und wenigstens eine Kante umfassen, die beispielsweise von einem Rand des Ablenkers gebildet ist.
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Der Ablenker weist vorzugsweise eine Reflexionsfläche auf, wobei diese Fläche insbesondere im Wesentlichen eben ist oder alternativ eine Form aufweist, die es erlaubt, eine im Wesentlichen schräg verlaufende Hell-Dunkel-Grenze zu erhalten.
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Der Ablenker kann so ausgebildet sein, dass er bei der Bildung eines Lichtbündels mit erhöhter Reichweite mitwirkt, wobei die größere Reichweite insbesondere größer ist als die Reichweite eines Abblendlichts.
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Der Ablenker ist vorzugsweise so ausgebildet, dass er während des allmählichen Übergangs wenigstens zeitweise optisch aktiv ist, um die Lichtintensität des Lichtbündels in der optischen Achse während des allmählichen Übergangs aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen.
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Die drehbare Anordnung ist in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dazu ausgebildet, ein vorstehend erwähntes ”Lowering”-Phänomen während des allmählichen Übergangs zu vermeiden.
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Die zweite Blende, die beispielsweise einem Lichtbündel mit erhöhter Reichweite entspricht, kann eine von der Drehachse aus gemessene maximale Höhe aufweisen, die kleiner ist als die maximale Höhe der ersten Blende.
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In diesem Fall kann die Drehachse der drehbaren Anordnung auf einer Brennebene der Vorrichtung liegen.
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Die Drehachse ist in einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung um einen Abstand ungleich null (z. B. zwischen 1 mm und einigen Millimetern) bezüglich der Brennebene versetzt.
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In diesem Fall bleiben die Scheitelpunkte der ersten und der zweiten Blende eventuell im Wesentlichen unterhalb der optischen Achse oder tangieren diese Achse im Wesentlichen während des allmählichen Übergangs.
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Die drehbare Anordnung kann, wenn gewünscht, drei Blenden umfassen, davon zum Beispiel eine zum Ausführen eines selektiven Lichtbündels.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann, wenn gewünscht, so ausgebildet sein, dass zwischen dem Lichtbündel mit ebener Hell-Dunkel-Grenze und dem selektiven Lichtbündel mit L-förmiger Hell-Dunkel-Grenze ein allmählicher Übergang möglich ist.
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Im Sinne der Erfindung ist unter ”allmählicher Übergang” insbesondere ein Übergang zwischen zwei erkennbar ausgeprägten Lichtbündeln zu verstehen, der mit einer allmählichen Verlagerung einer Hell-Dunkel-Grenzlinie einhergeht, wodurch somit beispielsweise ein für den Fahrer sichtbarer Sprung der Hell-Dunkel-Grenzlinie zwischen den beiden Lichtbündeln vermieden ist.
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Die Vorrichtung kann einen Motor, insbesondere vom Typ Schrittmotor, umfassen, der dazu ausgebildet ist, die drehbare Anordnung in Drehung zu versetzen.
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Die drehbare Blendenanordnung wird in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung durch ein drehbares Betätigungselement in Drehung versetzt, zum Beispiel ist diese Blendenanordnung fest mit einem Rad, insbesondere vom Typ Zahnrad, verbunden, das mit einem Motor, insbesondere einem Ritzel desselben zusammenwirkt.
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Im Automobilbereich besteht insbesondere der Bedarf, die vor einem liegende Straße im ”Straßenteilbeleuchtungsmodus” ausleuchten zu können, d. h. in einem Fernlichtbündel einen oder mehrere dunkle Bereiche zu erzeugen, die den Stellen entsprechen, an denen sich entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge befinden, so dass die Blendung der anderen Fahrer vermieden wird, die Straße dabei aber in ihrer größten Fläche beleuchtet wird. Eine derartige Funktion wird ADB (Englisch: Adaptive Driving Beam) genannt.
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Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung (insbesondere ihre Blendenanordnung) dazu ausgebildet, in einem Lichtbündel ein dunkler Bereich zu erzeugen, der im Wesentlichen auf einem vorausfahrenden oder entgegenkommenden Fahrzeug platziert ist, um den Fahrer nicht zu blenden, wobei dieser dunkle Bereich gegebenenfalls verlagerbar sein kann, um der Bewegung des vorausfahrenden oder entgegenkommenden Fahrzeugs zu folgen.
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Hierzu kann das Fahrzeug erfindungsgemäß mit einer an der Fahrzeugfront angebrachten Kamera ausgerüstet sein, die das Vorhandensein eines anderen beispielsweise auf der entgegenkommenden (linken) Fahrspur fahrenden Fahrzeugs sowie dessen Position (vertikal und horizontal) erfasst.
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Die winkelmäßige Ausrichtung des wenigstens einen Lichtbündels des Scheinwerfers wird vorteilhafterweise durch eine insbesondere mit der Kamera gekoppelte DBL-Vorrichtung (Englisch: Dynamic Bending Light) gesteuert.
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Der Scheinwerfer kann zum Beispiel dank eines zugeordneten Motors schwenkbar sein, der vorteilhafterweise von dem Motor verschieden ist, der das Betätigen der Blendenanordnung ermöglicht.
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Die Erfindung wird durch die nachfolgende detaillierte Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele der Erfindung und die Betrachtung der beigefügten Zeichnungen besser verständlich, in denen:
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1 schematisch im Teilschnitt eine Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt,
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2 bis 8 die bewegliche Anordnung der Vorrichtung aus 1 in verschiedenen Beleuchtungsstellungen zeigen,
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9 eine schematische Darstellung einer drehbaren Anordnung nach dem Stand der Technik ist,
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10a bis 10c schematische Teilansichten von drehbaren Anordnungen gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung sind,
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11 bis 16 eine bewegliche Anordnung einer Vorrichtung gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen,
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17 und 18 zwei Arten der Positionierung der Blenden in der drehbaren Anordnung zeigen,
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19 bis 24 schematisch die verschiedenen mittels der Vorrichtungen aus 1 erzielten Beleuchtungsarten zeigen,
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25 schematisch die Veränderung der Beleuchtung und der Lage der Hell-Dunkel-Grenze abhängig vom Drehwinkel der erfindungsgemäßen drehbaren Anordnung zeigt,
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26A bis 26H den schrittweisen Verlauf des Übergangs zwischen verschiedenen Beleuchtungsstellungen zeigen.
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In 1 ist eine von einem Scheinwerfer, insbesondere vom Ellipsoidtyp, gebildete optische Vorrichtung 1 dargestellt, die auf einer optischen Achse y-y angeordnet aufweist:
- – einen eine Lichtquelle 3 aufnehmenden Reflektor 2, insbesondere vom ellipsoiden Typ,
- – feststehende Blenden 4 und 5,
- – und weiter vorne eine Sammellinse 6.
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Die Lichtquelle 3 ist von jeder geeigneten Art, zum Beispiel des Typs mit Glühwendel oder mit Lichtbogen. Es kann sich um eine Halogenlampe, eine Xenonlampe oder eine oder mehrere Leuchtdioden handeln.
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Die von der Lichtquelle 3 emittierten Lichtstrahlen werden in Richtung der Linse 6 entweder direkt oder nach Reflexion auf dem Reflektor 2 abgegeben.
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Die Strahlen bilden somit ein Lichtbündel.
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Die Vorrichtung 1 umfasst eine drehbare Anordnung 10, die dazu ausgebildet ist, das Lichtbündel abzufangen, und die zwischen der ersten und der zweiten erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellung um eine Drehachse z in Drehung versetzt werden kann, wobei die Drehachse im Wesentlichen senkrecht zur optischen Achse y-y verläuft.
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Diese Anordnung 10 umfasst die Anordnung mit erster und zweiter Blende 8 und 9, die der ersten bzw. der zweiten Beleuchtungsstellung zugeordnet sind, um eine Hell-Dunkel-Grenze in dem Lichtbündel zu erzeugen, wobei die Blenden insbesondere einen vorbestimmten Winkelabstand (A) voneinander entfernt sind, wobei die Anordnung ferner so ausgebildet ist, dass zwischen der ersten und der zweiten Beleuchtungsstellung ein allmählicher Beleuchtungsübergang möglich ist.
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In dem beschriebenen Beispiel gestattet die erste erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung (vgl. 2) das Erzeugen eines Abblendlichts, und die zweite erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung (vgl. 4) das Erzeugen eines Lichtbündels mit erhöhter Reichweite.
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Zwischen den beiden erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellungen durchläuft die Drehung der Anordnung 10 eine allmähliche Übergangsphase (vgl. 3).
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In dem beschriebenen Beispiel umfasst die drehbare Anordnung 10 einen Ablenker 15, der dazu angeordnet ist, die Lichtintensität zum Bilden des Lichtbündels mit erhöhter Reichweite zu verstärken.
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Die erste Blende 8 umfasst zwei Kanten 11 und 11a, die in dem beschriebenen Beispiel jeweils auf einer Rippe ausgebildet sind, die im Wesentlichen längs der Achse z verläuft.
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Die Kanten 11 und 11a weisen eine in Richtung der Achse z sich verändernde Höhe mit einem schrägen Abschnitt 14 in Höhe der Kantenmitte auf.
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Die zweite Blende 9 umfasst den Ablenker 15 und zwei Kanten 12 und 12a, die zwei im Wesentlichen geraden und zur Achse z parallelen Rändern des Ablenkers 15 entsprechen.
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Beim Drehen von der ersten in die zweite Beleuchtungsstellung sind zunächst (erste erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung) die beiden Kanten 11 und 11a der ersten Blende 8 optisch aktiv, dann (allmählicher Übergang) sind die zweite Kante 11 der ersten Blende 8 und die erste Kante 12a der zweiten Blende 9 optisch aktiv, wobei die Kanten 11 und 12a benachbart sind, und schließlich (zweite erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellung) sind die beiden Kanten 12a und 12 der zweiten Blende 9 und der Ablenker 15 optisch aktiv.
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Der Ablenker 15 hat eine Reflexionsfläche, wobei diese Fläche vorzugsweise im Wesentlichen eben ist oder alternativ eine Form aufweist, die es erlaubt, eine im Wesentlichen schräg verlaufende Hell-Dunkel-Grenze zu erhalten.
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In dem beschriebenem Beispiel umfasst die drehbare Anordnung 10 auch eine L-förmige Blende 16 zum Bilden eines selektiven linken oder rechten Lichtbündels.
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Die drehbare Anordnung 10 kann nacheinander vier erkennbar ausgeprägte Beleuchtungsstellungen einnehmen, nämlich
- – ein Abblendlicht (vgl. 5),
- – ein Licht mit erhöhter Reichweite, zum Beispiel ein Autobahnlicht (vgl. 6),
- – ein selektives Licht (vgl. 7),
- – ein Fernlicht (vgl. 8).
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Wie in 19 bis 23 (die schematisch Linien mit gleicher Beleuchtungsstärke am Boden zeigen) zu erkennen ist, geht das von der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 erzeugte Lichtbündel allmählich (20 bis 22) vom Abblendlicht (19) zum Licht mit erhöhter Reichweite (23) über. Es ist festzustellen, dass die Reichweite des Lichtbündels während dieser allmählichen Übergangsphase schrittweise zunimmt.
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24 zeigt Linien mit gleicher Beleuchtungsstärke am Boden für das Fernlicht.
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25 zeigt für die Vorrichtung 1 die Veränderung der auf einem Schirm in 25 m Entfernung in Lux gemessenen maximalen Beleuchtung (Kurve C1) und die der relativen Lage der Hell-Dunkel-Grenze auf einem Schirm in 25 m Entfernung (Kurve C2) abhängig vom Drehwinkel der drehbaren Anordnung 10.
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Es ist festzustellen, dass die Kurven eine relativ gleichmäßige, ansteigende Form ohne Sprünge aufweisen.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung, wie in 10a dargestellt, weist die Vorrichtung 1 eine im Wesentlichen senkrecht zur optischen Achse verlaufende Brennebene PF auf, und die Drehachse z der drehbaren Anordnung 10 ist in einer Entfernung ungleich null zur Brennebene PF solchermaßen angeordnet, dass bei einer Drehung aus der ersten in die zweite Beleuchtungsstellung die erste und die zweite Blende 8 und 9 im Wesentlichen unterhalb der optischen Achse bleiben, ohne die optische Achse y-y zu schneiden oder diese Achse zu tangieren, um den allmählichen Übergang zu ermöglichen. Mit anderen Worten, die Blenden 8 und 9 steigen niemals höher als die optische Achse y-y.
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Befände sich hingegen die Drehachse z auf der Brennebene PF (vgl. 9), so wie dies bekannt ist, würde die Blende 8 zum Beispiel die Achse y-y schneiden, wodurch ein nicht erwünschtes ”Lowering”-Phänomen erzeugt würde.
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In dem Beispiel in 10b kann die dem Lichtbündel mit erhöhter Reichweite entsprechende zweite Blende 9 eine von der Drehachse aus gemessene maximale Höhe aufweisen, die kleiner ist als die maximale Höhe der ersten Blende.
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In diesem Fall kann die Drehachse z der drehbaren Anordnung 10 auf der Brennebene PF der Vorrichtung liegen, wobei dennoch das ”Lowering”-Phänomen vermieden werden kann.
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In dem Beispiel in 10c findet sich sowohl die Ausführung aus 10b hinsichtlich der Höhe der Blenden 8 und 9 als auch die Verlagerung der Drehachse z bezüglich der Brennebene PF.
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In dem Beispiel der 11 bis 17 umfasst die drehbare Anordnung 10 nacheinander
- – eine Blende 8 zum Erzeugen des Abblendlichtbündels,
- – eine Blende 9 zum Erzeugen des Lichtbündels mit erhöhter Reichweite,
- – eine Blende 16 mit einer L-förmigen Kante zum Erzeugen eines selektiven Lichtbündels (14 zeigt die linke Seite und 15 die rechte Seite), wobei das selektive Lichtbündel im Wesentlichen einem Fernlichtbündel mit einem dunklen Areal im Bereich des vorausfahrenden oder entgegenkommenden oder vorbeifahrenden Fahrzeugs entspricht,
- – eine Blende 19 zum Erzeugen eines Fernlichtbündels,
- – eine Blende 20 zum Erzeugen eines Lichtbündels mit ebener Hell-Dunkel-Grenze.
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Die drehbare Anordnung 10 kann eventuell auch keinen Ablenker 15 umfassen.
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In dem Beispiel der 17 ist die Blende des Fernlichtbündels 19 zwischen den Blenden 16 und 20 angeordnet und die Winkelabstände zwischen den Blenden sind die folgenden:
- – 45° zwischen den Blenden 20 und 8,
- – 26° zwischen den Blenden 8 und 9,
- – 64° zwischen den Blenden 9 und 16,
- – 90° zwischen den Blenden 16 und 19.
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Alternativ ist die Blende 19 in dem Beispiel der 18 zwischen den Blenden 9 und 16 angeordnet und die Winkelabstände zwischen den Blenden sind die folgenden:
- – 45° zwischen den Blenden 20 und 8,
- – 26° zwischen den Blenden 8 und 9,
- – 64° zwischen den Blenden 16 und 20.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
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Beispielsweise kann die Reihenfolge der Blenden in der beweglichen Anordnung 10 anders sein.
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Die Anordnung 10 kann beispielsweise, falls gewünscht, so ausgebildet sein, dass sie durch Steuerung eines Elektromotors in einer Zwischenstellung zwischen den erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellungen angehalten werden kann.
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Alternativ ist die Drehung der Anordnung 10 zwischen den erkennbar ausgeprägten Beleuchtungsstellungen durch Steuerung eines Motors im Wesentlichen kontinuierlich.
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Bei dem Motor kann es sich zum Beispiel um einen Gleichstrommotor, einen Schrittmotor oder einen piezoelektrischen Motor handeln.
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Der Schrittmotor kann für eine Feinsteuerung der Position der drehbaren Anordnung zwischen zwei erkennbar ausgeprägten Stellungen vorteilhaft sein.
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Der allmähliche Übergang kann beispielsweise auch zwischen einem Lichtbündel mit ebener Hell-Dunkel-Grenze und einem selektiven Lichtbündel vorgesehen sein.
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Die Erfindung kann sowohl für Rechtsverkehr als auch für Linksverkehr, oder gegebenenfalls für beide angewandt werden.
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26A bis 26H veranschaulichen den allmählichen Verlauf zwischen den verschiedenen erfindungsgemäßen Beleuchtungsstellungen (auf einem Schirm in 25 m Entfernung).
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26A bis 26E: Übergang vom Abblendlicht LB zum Autobahnlicht MB über drei Zwischenabblendlichtbündel LB Progression 1, 2 und 3.
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26F bis 26H: Übergang vom Autobahnlicht MB zum Fernlicht HB über zwei Zwischenfernlichtbündel HB Progression 1 und 2.
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Falls gewünscht, kann der allmähliche Verlauf auch nur für einen der Übergänge vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2006605 [0003]
- EP 1197387 [0004]
- EP 1422471 [0004]
- EP 1442472 [0004]
- FR 2754039 [0004]
- US 7201505 [0005]