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Die Erfindung betrifft ein Grabdenkmal mit einem ersten Gestaltungselement in stehender oder liegender Anordnung.
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Unter erste Gestaltungselemente versteht die vorliegende Erfindung horizontal verlegte Grabsteine und/oder Grabplatten, vertikal aufgestellte Grabsteine verschiedenster Ausprägung und Gestaltung, horizontal verlegte Abdeckplatten für Grabstätten sowie Fundamentplatte, senkrecht angeordnete Stelen und Figuren. Auf den Flächen des ersten Gestaltungselements können Ornamente und Verzierungsteile, auch dreidimensionale Verzierungen verschiedenster Art, sowie Inschriften angebracht oder Schriftzeichen aufgebracht sein. Die Grabdenkmäler können aus Natur- oder Kunststein, aus Metall oder aus anderen Werkstoffen bestehen.
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Aus der
DE 20 2009 002 053 U1 ist ein Grabdenkmal, bestehend aus zu mindestens einem Natur- oder Kunststein oder aus einem anderen Material bekannt, das vertikal und/oder horizontal parallele Seitenflächen oder V-förmig verlaufende Seitenflächen oder Durchbrüche aufweist oder durch entsprechend in einem Abstand gehaltene Teller Zwischenräume bildet. In den gegenüberliegenden Seitenflächen der Ausnehmungen, des Durchbruchs oder der Einzelteile sind Nuten eingearbeitet, in die Führungsschienen eingesetzt sind. Die Führungsschienen können auch auf den gegenüberliegenden Seitenflächen aufgesetzt sein. In diese paarweise angeordneten Führungsschienen sind Einfügeteile mit seitlichen Führungselementen oder einem Führungsabschnitt einschiebbar. Die Einfügeteile können dabei Einsetzplatten, Ornamentplatten, Namensplatten, durchsichtige oder undurchsichtige, lichtdurchlässige oder lichtundurchlässige Platten oder Zierkörper oder andere Hohlkörper sein. In der Gestaltungsfreiheit bezüglich der anzubringenden Einfügteile setzen die dabei vorgesehenen Führungen Grenzen, insbesondere lassen sich die Einführteile zur Erlangung eines besonderen optischen Eindruckes nicht drehen, bzw. in einen anderen Winkel verbringen.
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Aus der
DE 10 2004 014 905 B3 ist eine kipp- und drehsichere Monumentbefestigung, insbesondere Grabmalbefestigung bekannt, die einer höheren Stoßbelastung Stand hält, eine Verdrehung des Monumentes verhindert und dessen problemlose Entfernung ermöglicht und dennoch konstruktiv einfach aufgebaut ist. Die Befestigung erfolgt durch eine Hülse eines Verbindungselements, die in eine Sacklochbohrung im mittleren Bereich in der Aufsitzfläche des Monumentes eingearbeitet ist. Die Hülse dient der passgenauen lösbaren Aufnahme eines ersten Bolzenteilabschnittes eines Befestigungsbolzens, der mit seinem zweiten Bolzenabschnitt in einer Bohrung des Sockels befestigbar ist, wobei sowohl die Hülse als auch der Mittenabschnitt des Bolzens jeweils mit einem, die jeweiligen Bohrungen überdeckenden Kragen versehen sind. Zusätzlich und beabstandet ist außerhalb des Anordnungsbereiches des Bolzens ein Anker vorgesehen, welcher den Sockel mit dem Fundament lösbar verbindet. Die monumentseitige Ankerbefestigung ist über das Sockelniveau erhaben ausgeführt und greift in eine zusätzlich vorgesehene, korrespondierende Ausnehmung des Monumentes ein, wodurch eine Kippsicherung und zugleich auch eine Drehsicherung gegeben ist.
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Ausgehend vom bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, die Gestaltungsfreiheit zu erhöhen und es zu ermöglichen, dass Gestaltungselemente in bestimmten Positionen zueinander auf einfache Weise anordenbar sind, um hierdurch besondere optische Effekte realisieren zu können, auch Lichtdurchflutungen, beispielsweise des Tageslichtes oder eines Fremdlichtes.
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Die Aufgabe löst die Erfindung durch Ausgestaltung des Grabdenkmals durch die im Anspruch 1 angegebene Kombination des ersten Gestaltungselementes mit mindestens einem an einer Sichtseite angefügten oder in eine Ausnehmung oder Nische eingefügten, um eine Drehachse drehbar gelagerten zweiten Gestaltungselement, das über ein dreh- und arretierbares Verbindungselement an dem ersten Gestaltungselement befestigt ist.
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Das zweite Gestaltungselement kann aus gleichen Materialien bestehen oder eine gleiche Grundstruktur wie das erste Gestaltungselement aufweisen, beispielsweise kann das erste Gestaltungselement aus Marmor, Granit, Sandstein oder auch aus Metall und Steinersatzstoffen hergestellt sein. Das zweite Gestaltungselement kann dazu zugeordnet aus gleichen Materialien oder aus anderen Materialien bestehen, beispielsweise auch als Platte, z. B. aus gegossenem Glas oder aus Marmor bestehen. Das zweite Gestaltungselement kann jegliche kubische Form aufweisen oder aber auch eine ausgearbeitete Figur aus Stein oder Bronze sein, die durch die drehbare Anordnung in ganz bestimmte Stellungen gegenüber der Grabstätte und dem Grabdenkmal bzw. dem ersten Gestaltungselement verbringbar ist und in dieser Position dann arretiert wird, zu welchem Zweck das Verbindungselement entsprechende Rastungen aufweisen kann oder aber auch eine Feststellschraube verwendet werden kann, die in die Gewindebohrung in der Hülse einschraubbar ist und gegen den Verbindungsbolzen drückt.
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Dem Steinmetz oder Künstler stehen bezüglich der Ausgestaltung alle Gestaltungsmöglichkeiten offen, um die Kombinationen so zusammenzustellen, dass ganz bestimmte optische Effekte damit erzielt werden. Hierzu kann auch Fremdlicht zum Einsatz kommen, das von Quellen in dem ersten oder zweiten Gestaltungselement stammt, um eine gewünschte Anmut des Gesamterscheinungsbildes zu bewirken. Dem Steinmetz oder dem Künstler ergeben sich dadurch vollkommen neue Perspektiven, ohne dass er sich bezüglich der gewünschten kombinatorischen Ausgestaltung und der Lichteffekte zuvor schon auf ganz bestimmte Ausrichtungen zwischen den Gestaltungselementen festlegen muss. Vielmehr können diese dann individuell unter Berücksichtigung des Umgebungsfeldes einer Grabstätte ausgerichtet werden.
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Die gleiche Verbindungstechnologie zwischen dem ersten und zweiten Gestaltungselement kann aber auch zwischen einem zweiten Gestaltungselement und einem hieran wiederum befestigten weiteren Gestaltungselement zum Einsatz kommen, so dass beispielsweise zwei in Reihe angeordnete kubische Körper als zweite Gestaltungselemente gegeneinander und gemeinsam gegenüber dem ersten Gestaltungselement verdrehbar und in den Ausrichtpositionen arretierbar sind.
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Das Verbindungselement kann eine bekannte Lagerhülse und einen darin drehbar und über ein eingesetztes axiales Abstandselement mit oder ohne Kragen versehen, mittelbar drehbar gelagerten Befestigungsbolzen aufweisen, beispielsweise solche Verbindungselemente wie sie aus der eingangs beschriebenen
DE 10 2004 014 905 B3 bekannt sind. Entscheidend ist, dass zur Lagefixierung zusätzlich Arretiermittel, z. B. in Form einer Feststellschraube, vorgesehen sein müssen, die es ermöglichen, das Abstandselement zwischen den beiden Gestaltungselementen an einem Bolzen zu fixieren, der in einem der Gestaltungselemente befestigt ist.
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Grundsätzlich kann die Drehachse, die durch das Verbindungselement vorgegeben ist, beliebig in unterschiedlichsten Winkeln und Positionen zu einer Oberfläche der Gestaltungselemente oder in die vorgesehenen Ausnehmungen oder Nischen eingesetzt werden. Beispielsweise kann ein kubischer Körper schräg gegenüber der Oberfläche vorstehend vorgesehen sein, der erst vor Ort in eine bestimmte Drehkombination gebracht wird, um, falls der kubische Körper aus einem Glasblock besteht, besondere Licht- und Farbeffekte zu erzielen. Selbst in vorgesehenen Ausnehmungen oder Nischen können die Achsen beliebig angeordnet sein, sie können z. B. auch schräg in die Seitenwände eingesetzt werden oder auch senkrecht oder waagerecht. Die Fixierung des zweiten Gestaltungselements an dem ersten Element kann auch obenseitig, seitlich oder untenseitig erfolgen. Dasselbe Muster ist aber auch bei der Verbindung zwischen zwei zweiten Verbindungselementen möglich.
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Zusätzlich können die Flächen der zweiten Gestaltungselemente aber auch die der ersten Elemente mit den unterschiedlichsten Ornamenten und Accessoires bzw. Verzierungselementen, Beschriftungen usw. versehen sein. Ebenso können sie Beschriftungen verschiedenster Art tragen.
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Die Erfindung ermöglicht es darüber hinaus, dass in bestimmten Zeitabständen beispielsweise die sichtbaren Flächen eines in eine Nische eingesetzten zweiten Gestaltungselementes gewechselt werden können, indem das zweite Gestaltungselement relativ zum ersten verdreht und wieder fixiert wird. Dadurch ist es möglich, beispielsweise Ornamente oder Motive der Jahreszeit angepasst anzeigen zu können und in einen Bezug zur Grabstätte oder zum Verstorbenen zu bringen.
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Das Verbindungsteil kann aus Aluminium oder aus Edelstahl bestehen, der Bolzen ist in der Regel aus Edelstahl gefertigt und weist für das Einkleben oder Eingießen in einer Bohrung Rippen oder ringförmige Nuten auf. Diese können auch schraubenförmig aufgebracht sein.
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Das erste Gestaltungselement kann beispielsweise Teil einer Grabumrahmung, eine Abdeckung oder eine Fundamentplatte einer Grabstätte sein. Das erste Gestaltungselement kann aber auch ein senkrecht gesetzter Grabstein mit den verschiedensten Außenkonturen sein. Dieser Grabstein kann aber auch mit mindestens einer Ausnehmung oder Nische zur Aufnahme mindestens eines drehbar angeordneten zweiten Gestaltungselementes versehen sein.
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Das Verbindungselement kann mit feststellbaren Rasten beispielsweise Federrasten oder mit Feststellrasten oder mit Feststellschrauben versehen sein, so dass nach relativer Verdrehung des zweiten Gestaltungselementes gegenüber dem ersten Gestaltungselement die Lagerhülse oder das Abstandsteil an dem Bolzen fixierbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen ergänzend erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 in einer Vorderansicht ein Grabdenkmal nach der Erfindung,
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2 eine Variante eines Grabdenkmals nach 1,
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3 eine weitere Variante eines erfindungsgemäß ausgebildeten Grabdenkmals,
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4 ein Verbindungselement, wie es bei den erfindungsgemäß ausgestalteten Grabdenkmalen zum Einsatz kommt, und
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verbindungselementes.
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1 zeigt in der Vorderansicht ein erstes Gestaltungselement 1 eines Grabdenkmals, nämlich einen Grabstein, beispielsweise aus Granit, Sandstein oder Marmor gefertigt. Dieser Grabstein weist obenseitig eine ausgearbeitete Ausnehmung 2 in Form eines Durchbruches auf, die von Seitenflächen und einer Bodenfläche begrenzt ist. In die U-förmige Ausnehmung 2 ist ein zweites Gestaltungselement 3, beispielsweise ein Würfel, eingesetzt, der zentrisch an der Unterseite über ein Verbindungselement 4 dreh- und arretierbar mit dem ersten Gestaltungselement 1 verbunden ist. Wenn ein Grabstein nach 1 aufgestellt ist, kann das zweite Gestaltungselement 3 eingefügt werden – eine vorherige Anbringung ist selbstverständlich auch möglich –, indem die aus den 4 und 5 ersichtlichen Bolzen 8 des Verbindungselementes 4 in entsprechende Aufnahmebohrungen der Gestaltungselemente 1 und 3 eingesetzt und dort befestigt werden.
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Eine Drehung ist über die drehbare Ausführung des Verbindungselementes 4 möglich, so dass beispielsweise der Würfel um 30° gedreht werden kann, um besondere optische Effekte zu erzielen. Auch können an den Seiten des Würfels Verzierungen und Ornamente angebracht sein, so dass diese in eine bestimmte Stellung zur sichtbaren Vorderseite des ersten Gestaltungselementes 1, nämlich des Grabsteines, verbringbar sind. In der dann ausgerichteten Stellung kann durch die Arretierungsmittel das zweite Gestaltungselement 3 in der Drehstellung fixiert werden, so dass eine dauerhafte Ausrichtungsposition gegeben ist.
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In
2 ist ein anderes Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem an einem senkrecht aufgestellten ersten Gestaltungselement
1 an einem Grabstein ein weiteres Gestaltungselement
1 über zwei Verbindungselemente
4 fest verbunden ist. Es ist ersichtlich, dass hierdurch ein Abstand gegeben ist. Dieser Abstand kann beispielsweise mit Ornamenten bestückt werden, wie dies aus der eingangs beschriebenen
DE 20 2009 002 053 U1 bekannt ist. Das links dargestellte Gestaltungselement
1 ist beispielsweise eine Stele, die niedriger ausgebildet ist als das rechte Gestaltungselement
1, so dass eine Stufe entsteht. Kopfseitig ist auf der Stele, dem Gestaltungselement
1, ein Verbindungselement
4 angeordnet, das ein zweites Element
3, beispielsweise in Form eines Zylinders oder einer Kopfnachschaffung, trägt. Anstelle eines Zylinders kann hier selbstverständlich auch eine Figur, z. B. eine Engelsfigur oder eine sonstige menschliche oder Fantasiefigur treten. Auch hier ist wiederum die Ausrichtung des zweiten Gestaltungselementes
3 gegenüber den ersten Gestaltungselementen
1 durch Drehen des Verbindungsteiles
4 zunächst möglich. Nachdem die Einstellung erfolgt ist, die gewünscht wird, kann dann das Verbindungselement durch die vorgesehenen Arretiermittel arretiert werden. In einfachster Ausführung ist dies über eine Feststellschraube möglich, beispielsweise eine Madenschraube, die in eine Bohrung in einem Abstandsteil eingeschraubt wird und mit der Spitze in den Bolzen
8 drückt, gegenüber dem das Abstandsteil
6 verdrehbar ist.
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In 3 ist in einer teilperspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Grabdenkmals nach der Erfindung dargestellt. Dies besteht aus einem ersten Gestaltungselement 1, das linksseitig eine U-förmige Ausnehmung 2 mit unterer und oberer Seite und rechter Begrenzungsseite aufweist. In die Fläche der rechten Begrenzungsseite ist eine Bohrung eingebracht, die sich in den Körper des Gestaltungselementes 1 erstreckt. In diese Bohrung ist ein Bolzen 8 eines in den 4 und 5 in fotoperspektivischer Darstellung abgebildeten Verbindungsteiles 4 eingesetzt. Dieser Verbindungsteil kann beispielsweise, wie aus 4 ersichtlich, aus einem Bolzen 8 bestehen, der in eine Bohrung des ersten Gestaltungselementes 1 einsetzbar und dort mittels einer Gussmasse verankerbar ist.
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An diesem Bolzen 8 kann ein Abstandsteil 6 in Form einer Hülse drehbar angebracht sein, die wiederum an einem Lageransatz an der untenseitig eingezeichneten Hülse 6 angebracht ist. Die Hülse 5 weist ein Flansch oder Kragen 7 auf, der die Bohrung in dem zweiten Gestaltungselement 3 umschließt, wenn die Hülse 5 hierin eingesetzt ist. In die Mantelwand des Abstandselementes 6, das sich gegenüber dem Bolzen 8 beim Drehen des zweiten Gestaltungselementes 3 dreht, kann eine Gewindebohrung eingebracht sein, durch die radial wirkend eine Schraube einschraubbar ist, mit der in der gewünschten Drehposition eine Feststellung des zweiten Gestaltungselementes 3 möglich ist, indem die Feststellschraube gegen den Bolzen 8 oder gegen eine innen vorgesehene Lagerungshülse drückt.
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Das Verbindungselement kann aber auch entsprechend 5 ausgebildet sein und aus zwei Bolzen 8 bestehen, wobei gegenüber einem Bolzen 8 das Abstandselement 6 relativ verdrehbar und abzugsgesichert darauf befestigt ist, so dass auch hier nach gewünschter Ausrichtung des zweiten Gestaltungselementes 3 gegenüber dem ersten Gestaltungselement 1 eine Fixierung erfolgen kann.
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Die Darstellung in 5, ebenfalls eine fotoperspektivische Darstellung, zeigt ferner, dass zwei Flansche oder Kragen 7 vorgesehen sein können, die die jeweiligen Bohrungen in den Gestaltungselementen 1, 3 abdecken. Darüber hinaus sind aus den Darstellungen der Bolzen 8 Nuten ersichtlich, die eine bessere Bindung einer Vergussmasse innerhalb der Bohrung in den Gestaltungselementen mit dem Bolzen 8 jeweils bewirken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gestaltungselement
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Gestaltungselement
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Lagerhülse
- 6
- Abstandselement
- 7
- Bolzen
- 8
- Befestigungsbolzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009002053 U1 [0003, 0026]
- DE 102004014905 B3 [0004, 0010]