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Einleitung
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Die Erfindung betrifft eine Bestattungsurne zur Aufnahme einer Aschekapsel, umfassend einen Hohlkörper, der an seiner Oberseite eine Öffnung besitzt, sowie einen abnehmbaren Deckel zum Verschließen der Öffnung des Hohlkörpers.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Bestattungsurnen bekannt, die aus verschiedensten Materialien, wie beispielsweise Holz, Marmor, Metall, Keramik o. ä. bestehen können. Da die Asche des Verstorbenen fest in der Aschekapsel verschlossen ist und dort sicher verwahrt wird, ist eine Urne typischerweise so ausgebildet, dass deren Deckel nur lose auf dem Hohlkörper der Urne aufliegt.
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Nach einer Feuerbestattung wird die Aschekapsel in einer Urne untergebracht und zu dem Ort der Bestattung transportiert. Im Zuge des Transports sowie während der eigentlichen Bestattung, bei der die Urne über Einlassbänder in die Erde gelassen wird, kann der lose aufliegende Deckel leicht verrutschen, was insbesondere während des Begräbnisses unerwünscht ist.
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Darüber hinaus werden Urnen oftmals aus optischen Zwecken oder zur Individualisierung mit Mustern oder Dekorelementen versehen. Für den Fall, dass sowohl der Deckel als auch der Hohlkörper mit einem Dekor versehen sind, kann sich das Problem ergeben, dass sich die aufgebrachten Muster gegenseitig verschieben, was ebenfalls nicht erwünscht ist. Gleiches ergibt sich für den Fall einer Holzurne, bei der die Maserung des Deckels an die Maserung des Hohlkörpers angepasst ist.
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Aufgabe
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Aus den vorgenannten Gründen ist es Aufgabe der Erfindung, eine Bestattungsurne der eingangs beschriebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass der Deckel auch bei einem Transport der Urne fest in seiner Lage bleibt.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bestattungsurne an ihrer Oberfläche mindestens eine Nut zur Aufnahme eines Zugmittels aufweist. Auf diese Weise kann ein Zugmittel beispielsweise entlang des in vertikaler Richtung verlaufenden Umfangs so auf der Oberfläche der Urne platziert werden, dass der Deckel fest auf den Hohlkörper gedrückt wird, wobei die Lage des Zugmittels zumindest im Bereich der Nut festgelegt ist. Durch die Fixierung des Deckels auf dem Hohlkörper wird somit den eingangs beschriebenen Nachteilen entgegengewirkt.
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Bei dem Zugmittel kann es sich um die verschiedensten Arten von Bändern, Kordeln, Drähten oder Ähnlichem handeln, die sowohl elastisch als auch unelastisch ausgebildet sein können. Wird hierzu ein dekoratives Zugmittel verwendet, erfüllt es neben der Fixierwirkung des Deckels ebenfalls ein optisches oder designerisches Ziel. Aus diesem Grund ist nicht nur die Anordnung eines schlichten Zugmittels, sondern ebenso eines auffälligen Zugmittels denkbar.
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Im Hinblick auf die Fertigung der erfindungsgemäßen Urne eignet sich besonders die Anordnung der mindestens einen Nut auf der dem Hohlkörper abgewandten Oberseite des Deckels, da letztgenannte auf einfache Weise mit einer Nut versehen werden kann.
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Als besonders vorteilhaft bezüglich einer stabilen Anordnung des Deckels auf dem Hohlkörper der Urne hat sich ergeben, wenn der Deckel auf seiner dem Hohlkörper abgewandten Oberseite zwei sich kreuzende Nuten zur jeweiligen Aufnahme eines Zugmittels aufweist. Dabei können die Nuten senkrecht zueinander verlaufen oder aber einen anderen Winkel miteinander einschließen. Die sich kreuzenden Nuten mit den darin angeordneten Zugmitteln können darüber hinaus als gestalterisches Element aufgefasst werden, wobei die Zugmittel jeweils entlang des gesamten Umfangs der Urne verlaufen können und somit im Bereich einer Aufstandsfläche der Urne das gleiche Motiv entsteht.
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Wenn der Deckel drei, vier oder mehr sich im Mittelpunkt des Deckels kreuzende Nuten zur jeweiligen Aufnahme eines Zugmittels aufweist, entsteht auf dem Deckel ein sternförmiges Element, das ebenfalls als Gestaltungsvariante der Urne denkbar ist.
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Alternativ kann der Deckel auch zwei oder mehrere parallel zueinander angeordnete Nuten zur jeweiligen Aufnahme eines Zugmittels aufweisen. Somit entstünde eine weitere gestalterische Variante der erfindungsgemäßen Urne.
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Um die Anordnung der Nuten bei der Herstellung des Deckels zu erleichtern, das Einbringen des Zugmittels zu vereinfachen, sowie den dauerhaften Sitz des Zugmittels zu garantieren, dürfte es besonders von Vorteil sein, wenn die mindestens eine Nut entlang einer Diagonalen oder Sekante der Oberseite des Deckels verläuft. Somit sind die Zugmittel im Bereich des Deckels vollständig geschützt angeordnet, weshalb sie auch bei einer Handhabung der Urne nicht verrutschen.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Hohlkörper eine Aufstandsfläche besitzen, in der mindestens eine Nut zur Aufnahme eines Zugmittels vorgesehen ist. Dabei kann die Aufstandsfläche als ebene Fläche, als umlaufender Sockel oder einzelne Füßchen ausgebildet sein. Für den Fall, dass sowohl im Deckel als auch in der Aufstandsfläche mindestens eine Nut vorgesehen ist, ist die Lage des untergebrachten Zugmittels sowohl im oberen als auch im unteren Bereich der Urne festgelegt, wodurch die Bestattungsurne als Ganzes stabiler beziehungsweise leichter handhabbar wird.
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Dabei ist es ferner vorteilhaft, wenn die mindestens eine Nut in der Aufstandsfläche mit der mindestens einen Nut des Deckels korrespondiert, wodurch die relative Lage des Deckels bezüglich des Hohlköpers festgelegt wird. Dies ist insbesondere bei Urnen mit einem zusammenhängenden Dekor auf dem Deckel und dem Hohlkörper beziehungsweise bei Holzurnen mit sichtbarer Maserung von Vorteil.
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Darüber hinaus ist es denkbar, dass der Hohlkörper auf seiner Mantelfläche Nuten zur Aufnahme eines Zugmittels besitzt, wodurch die Zugmittel entlang der Mantelfläche des Hohlkörpers fixiert werden. Auch hier kann eine vorteilhafte Ausgestaltung darin bestehen, dass die mindestens eine Nut in der Mantelfläche des Hohlkörpers mit der mindestens einen Nut des Deckels und/oder der Aufstandsfläche korrespondiert.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Nuten U-förmig oder V-förmig ausgebildet sind. Jedoch sind auch andere Querschnittsformen der Nuten denkbar. Dabei sollten die Nuten eine Breite und/oder eine Tiefe jeweils zwischen 1 mm und 5 mm besitzen.
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Besondere Vorteile ergeben sich dann, wenn die erfindungsgemäße Bestattungsurne vollständig aus Holz gefertigt ist, da sie dann gänzlich biologisch abbaubar ist. Darüber hinaus lässt sich Holz besonders gut verarbeiten, was insbesondere im Hinblick auf die einzubringenden Nuten vorteilhaft ist. Auch wirkt die Maserung des Holzes oftmals bereits als natürlicher Dekor, so dass auf weitere Verzierungen auf der Urnenoberfläche verzichtet werden kann.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße Bestattungsurne, die jeweils in den Zeichnungen dargestellt ist, näher erläutert.
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Es zeigt:
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1: dreidimensionale Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Bestattungsurne,
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2: Schnitt durch die Bestattungsurne gemäß 1,
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3: Draufsicht auf den Deckel der Bestattungsurne gemäß 1,
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4: dreidimensionale Ansicht der Bestattungsurne gemäß 1 im geschlossenen Zustand,
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5: Seitenansicht der Bestattungsurne gemäß 4,
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6: Draufsicht auf die Bestattungsurne gemäß 4 und
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7: dreidimensionale Ansicht der Bestattungsurne mit Zugmitteln.
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Die 1 zeigt eine dreidimensionale Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Bestattungsurne 1, die aus einem Hohlkörper 2 mit einer an seiner Oberseite 3 befindlichen Öffnung 4 und einem Deckel 5 zum Verschließen der Öffnung 4 zusammengesetzt ist. Gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Hohlkörper 2 eine bauchige Form auf, wobei auch ein zylinderförmiger, quaderförmiger oder anders geformter Hohlkörper möglich ist. Gleiches gilt auch für den Deckel.
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Der in einer Draufsicht (3) rund ausgebildete Deckel 5 weist eine dem Hohlkörper 2 abgewandte ebene kreisrunde Oberseite 6 auf, die mit zwei sich kreuzenden Nuten 7 versehen ist. Dabei verlaufen die Nuten 7 jeweils über eine Sekante der Oberseite 6, die sich im Mittelpunkt 8 der Oberseite 6 kreuzen.
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Der Hohlkörper 2 besitzt eine Aufstandsfläche 9, die von einem umlaufenden Sockel 10 gebildet wird. Korrespondierend zu den im Deckel 5 angeordneten Nuten 7 sind im Sockel 10 ebenfalls Nuten 11 vorgesehen. Sowohl die im Deckel 5 als auch im Sockel 10 angeordneten Nuten 7, 11 sind U-förmig ausgebildet und dienen der Aufnahme eines Zugmittels 12 (siehe 7), Die Tiefe und die Breite der Nuten 7, 11 betragen dabei jeweils etwa 3,0 mm.
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Im oberen Bereich besitzt der Hohlkörper 2 in seiner Wandung 12 zwei sich gegenüberliegende Öffnungen 13 mit einem Durchmesser von etwa 10,0 mm, die zur Befestigung von nicht in den Figuren dargestellten Einlassbänder während einer Bestattung dienen.
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Ein Schnitt durch die Bestattungsurne 1 gemäß 1 ist in der 2 dargestellt, aus der der genaue Aufbau der Bestattungsurne 1 deutlicher wird. Der Deckel 5 ist kegelstumpfförmig aufgebaut, wobei er an seiner Unterseite 14 mit einem umlaufenden Zentrierbund 15 versehen ist, dessen Außendurchmesser geringfügig kleiner ist, als der Innendurchmesser der Öffnung 4 des Hohlkörpers 2. Im Mittelpunkt 8 des Deckels 5 ist eine Durchgangsbohrung 16 mit einem Durchmesser von etwa 2,0 mm vorgesehen.
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In der 2 sind die bauchige Form des Hohlkörpers 2 sowie der umlaufende Sockel 10 mit seinen vier Nuten 11 gut zu erkennen. Bei dem Deckel 5 und dem Hohlkörper 2 handelt es sich um rotationssymmetrische Bauteile, die als Drechselteile hergestellt sind.
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Im Inneren des Hohlkörpers 2 sind zwei verschiedene Arten von Aschekapseln 17, 18 dargestellt, in denen die Asche eines Verstorbenen untergebracht wird.
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Die 3 zeigt eine Draufsicht des Deckels 5, in der die sich kreuzenden Nuten 7 zur Aufnahme eines Zugmittels 12 gut zu erkennen sind.
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In den 4, 5 und 6 ist die erfindungsgemäße Bestattungsurne 1 mit geschlossenem Deckel 5 in einer perspektivischen Ansicht, einer Seitenansicht und einer Draufsicht dargestellt.
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Schließlich zeigt die 7 die erfindungsgemäße Bestattungsurne 1 im geschlossenen Zustand mit zwei in den Nuten 7, 11 angeordneten Zugmitteln 12, wobei die Zugmittel 12 jeweils um den in vertikaler Richtung verlaufenden Umfang der Bestattungsurne 1 verlaufen. Während die Zugmittel 12 im Bereich der Nuten 7, 11 geschützt angeordnet sind, verlaufen sie im Bereich der schrägen Fläche des Deckels 5 und der Mantelfläche des Hohlkörpers 2 oberhalb der Bestattungsurnenoberfläche. Die Zugmittel 12 bestehen im vorliegenden Fall aus elastischer Kunstseide, wobei ebenfalls Zugmittel aus elastischen Satinbändern oder Ähnlichem denkbar wäre.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bestattungsurne
- 2
- Hohlkörper
- 3
- Oberseite Hohlkörper
- 4
- Öffnung Hohlkörper
- 5
- Deckel
- 6
- Oberseite Deckel
- 7
- Nut
- 8
- Mittelpunkt
- 9
- Aufstandsfläche
- 10
- Sockel
- 11
- Nut
- 12
- Wandung Hohlkörper
- 13
- Öffnung
- 14
- Unterseite
- 15
- Zentrierbund
- 16
- Durchgangsbohrung
- 17
- Aschekapsel
- 18
- Aschekapsel