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Die
Erfindung betrifft eine Urnengrabstätte zur Aufbewahrung der Urnen
mit Asche Verstorbener in angemessener würdevoller Form.
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Nach
der bestehenden Gesetzeslage dürfen Urnen,
die die Asche Verstorbener enthalten, nur an dafür genehmigten Orten beigesetzt
oder aufbewahrt werden. So kann eine Urne im Erdreich vergraben oder
auch an einer für
die Angehörigen
zugänglichen Stelle
eines Friedhofs aufbewahrt werden.
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Urnen
sind Produkte, die in großer
Vielzahl hergestellt werden und in der Regel keine individualisierenden
Merkmale enthalten, die auf den Verstorbenen hinweisen. Den Hinterbliebenen
ist es aber oftmals ein Bedürfnis,
des Verstorbenen in würdevoller
und individueller Form zu gedenken.
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Die
Erfindung ist aus dem Bedürfnis
entstanden, eine verfeinerte Bestattungs- und Gedenkkultur zu begründen, bei
der die Einzigartigkeit der Persönlichkeit
des Verstorbenen zum Ausdruck kommt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Urnengrabstätte zu schaffen,
die in einzigartiger Weise auf die Persönlichkeit des Verstorbenen
abgestimmt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Urnengrabstätte ist durch
den Anspruch 1 definiert. Sie weist ein Behältnis zur Aufnahme einer Urne
auf. An einer Wand des Behältnisses
ist eine individuell gestaltbare bzw. auswählbare bildtragende Platte
vorgesehen.
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Der
Verstorbene hat die Möglichkeit,
zu Lebzeiten ein Kunstwerk in Form eines Bildes auszuwählen oder
selbst zu gestalten, das später
an dem Behältnis
befestigt wird. Auf diese Weise verliert das Behältnis seine ursprüngliche
Anonymität
und wird in einer Weise individualisiert, die auf die Persönlichkeit des
Verstorbenen hinweist.
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Es
besteht die Möglichkeit,
die Platte selbst zu gestalten, beispielsweise zu bemalen, oder
dies von einem Künstler
vornehmen zu lassen. Darüber hinaus
besteht auch die Möglichkeit,
Kunstwerke bekannter Künstler
auf einer Platte anzubringen. Die Platte sollte so groß sein,
dass sie mindestens ein Viertel, vorzugsweise mindestens ein Drittel
der Fläche
der betreffenden Wand des Behältnisses
einnimmt. Dadurch wird erreicht, dass die auf der Platte enthaltene
Darstellung den ästhetischen
Gesamteindruck des Behältnisses
und somit der Grabstätte
wesentlich prägt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die die Platte tragende Wand als Deckel ausgebildet,
der die offene Vorderseite des Behältnisses verschließt. Die
Urne kann dann in das aufgestellte Behältnis von der Vorderseite her
eingesetzt werden. Hierbei muss die Urne nicht von oben her in das
Behältnis
abgesenkt werden.
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Das
Behältnis
kann aus Ton, Keramik, Metall oder auch aus einem anderen Material
bestehen. Es sollte eine ornamental gestaltete Außenfläche haben,
die strukturiert und/oder farblich gemustert sein kann.
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Vorzugsweise
ist die Platte mit von ihrer Rückseite
abstehenden Stiften in Löcher
der Wand des Behältnisses
eingefügt.
Die Platte kann auch auf andere Weise befestigt sein, beispielsweise,
indem die von ihrer Rückseite
abstehenden Stifte mit Gewinde versehen sind, auf das von der Innenseite
des Behältnisses
her Schrauben aufgeschraubt sind. Vorzugsweise sind die Stifte in
den Löchern
verklebt, verkittet oder vergossen.
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Es
kann zweckmäßig sein,
ein Verbindungsmaterial zu wählen,
das geschmolzen oder gelöst werden
kann. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, die Platte auszuwechseln,
beispielsweise, wenn sich herausstellt, dass der Stifter sie nicht
als passend empfindet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass das Behältnis in ein Traggestell eingesetzt
ist. Das Behältnis
steht dann in angehobener Position. Dies eignet sich besonders für die Gedenkfeier.
Das Gestell ist vorzugsweise mit Fixiermitteln versehen, um das
Behältnis
in der richtigen Position zu halten und ein Schrägstellen oder Verrutschen zu
verhindern.
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Im
Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer einfachen Urnengrabstätte,
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2 einen
Schnitt entlang der Linie II-II von 1 zur Verdeutlichung
der Befestigung der Platte an dem Behältnis und
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3 eine
perspektivische Darstellung einer Grabstätte, die außer mindestens einem Behältnis ein
entsprechendes Traggestell aufweist.
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Die
in 1 dargestellte Urnengrabstätte besteht aus dem Behältnis 10,
welches einstückig hergestellt
ist, insbesondere aus Keramik, Ton oder einem anderen naturgebundenen
bzw. ornamental wirkenden Material. Das quaderförmige Behältnis 10 weist eine
Bodenwand 11, eine Oberwand 16 sowie drei Seitenwände 13, 14, 15 auf.
Die Vorderseite 12 ist offen und durch einen Deckel 17 verschlossen. Der
Deckel 17 ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel so groß, dass
er die gesamte Vorderseite des Behältnisses bedeckt, einschließlich der
Vorderkanten der die Öffnung
begrenzenden Wände.
Hierdurch wird eine geschlossene fugenlose Sichtfront erzeugt. Die
Befestigung des Deckels 17 an dem Behältnis 10 kann auf
vielfältige
Weise erfolgen, beispielsweise durch Kleben. Auch eine scharnierartige Befestigung
ist möglich,
die ein Aufklappen des Deckels gestattet. Vorzugsweise ist der Deckel
jedoch ein Losteil, das dem Behältnis
vorgesetzt ist, um dessen Vorderseite 12 zu verschließen. Ein
derartiger loser Deckel macht es auch entbehrlich, zur Befestigung
der Platte 20 das gesamte Behältnis 10 zu transportieren.
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Die
Größe des Behältnisses 10 ist
so bemessen, dass eine übliche
Urne darin aufgenommen werden kann. Die Urne besteht aus einem Gefäß, das mit
einem Deckel verschlossen ist. Das Behältnis 10 dient als
Ort der Aufbewahrung und Verehrung des Verstorbenen.
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An
dem vorderen Deckel 17 ist eine bildtragende Platte 20 befestigt,
die den Gesamteindruck des Behältnisses
in Vorderansicht wesentlich beeinflusst. Die Platte 20 ist
starr. Sie kann eine ebene oder reliefartig geformte Oberfläche aufweisen.
Die Platte 20 hat an ihrer Rückseite nach hinten starr abstehende
Stifte 21, die jeweils in ein Loch 22 des Deckels 17 hineinragen
und dort mit einem Befestigungsmittel, wie Kleber, Kitt oder Gussmasse,
befestigt sind. Die Befestigung ist allerdings lösbar, so dass ein späteres Auswechseln
der Platte 20 möglich ist.
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Die
Platte 20 trägt
an ihrer Vorderseite ein Bild. Dieses Bild kann ein Abbild des Verstorbenen sein
oder ein abstraktes oder gegenständliches Kunstwerk.
Der Ausdruck ”Bild” umfasst
in diesem Sinne auch einen geschriebenen Spruch.
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3 zeigt
ein Traggestell 30, das im vorliegenden Fall drei Behältnisse
aufnimmt, von denen nur das mittlere Behältnis 10 in der erfindungsgemäßen Weise
ausgebildet ist. Das obere und das untere Behältnis haben hier nur ornamentalen
Charakter, sind jedoch nicht mit einer bildtragenden Platte ausgestattet.
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Das
Traggestell 30 besteht aus Metall. Auch andere Werkstoffe,
wie Holz oder Kunststoff, sind möglich.
Das Traggestell ist feingliedrig und hat vertikale Säulen 31,
die paarweise durch untere Querstreben 32 verbunden sind.
Der untere Bereich des Traggestells ist auf etwa einem Drittel der
Gesamthöhe leer.
Darüber
befinden sich Aufnahmebereiche für drei
Behältnisse.
Diese Anzahl kann natürlich
verändert
werden. Jeder Aufnahmebereich weist horizontale Streben 33, 34 auf,
auf denen das entsprechende Behältnis
ruht. Ferner sind an dem Traggestell Fixiermittel 35 vorgesehen,
mit denen das jeweilige Behältnis
am Traggestell unverrückbar
festgelegt wird. Die Behältnisse
füllen
das Traggestell, von oben gesehen, aus. Sie haben jedoch vertikale
Abstände voneinander,
so dass die Gruppe von Behältnissen im
Erscheinungsbild leicht wirkt. Das Traggestell bildet zugleich einen
Rahmen für
die Behältnisse.
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Die
in 3 dargestellte Struktur eignet sich besonders
für Veranstaltungen,
bei denen eines Verstorbenen gedacht wird. Sie ist aber auch geeignet, als
Aufbewahrungsvorrichtung für
mehrere Urnen, die jeweils in einem Behältnis untergebracht sind, zu dienen.
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Die
Behältnisse
können
nach Beendigung einer Feierlichkeit aus dem Traggestell entnommen und
an einen anderen Aufbewahrungsort verbracht werden.