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Die Erfindung betrifft eine Urnenstele
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Stand der Technik
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Ein Mensch, der sich vor seinem Tod bewusst für die Feuerbestattung entscheidet, entscheidet sich bewusst dafür, seine Körperlichkeit auch im physischen Sinne mit dem Ende seines Lebens aufzugeben. Der Wandlungsprozess, den die menschliche Hülle bei einer Erdbestattung in neun bis zehn Jahren durchläuft, geschieht bei der Feuerbestattung in kürzester Zeit, wobei der menschliche Körper zu Asche und damit zu Staub wird. Die Asche wird in einen hermetisch abgeschlossenen Behälter, die Urne, gefüllt, die mit unterschiedlichen Bestattungsformen bestattet wird. Urnen sind meist aus hochwertigen, unverrottbaren Materialien, wie beispielsweise Edelstahl hergestellt, mit dem Ziel, die darin enthaltene Asche möglichst lange in der Urne zu halten und aufzubewahren.
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Vermehrt besteht auch das Bedürfnis, Tiere, insbesondere geliebte Haus- und Kleintiere, durch eine Urnenbestattung beizusetzen und die Erinnerung an die geliebten Tiere wachzuhalten.
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In herkömmlichen Urnengräbern wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen in die Erde versenkt. Dabei ist zwar der Platzbedarf geringer als bei einem herkömmlichen Grab, jedoch ist die Urne sowohl den schädlichen äußeren, z.B. Witterungseinflüssen ausgesetzt, als auch kann das Erdreich durch eine Urne belastet werden.
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Aus der
DE 103 30 124 A1 ist bekannt, dass eine Urne zur Aufbewahrung von Krematioriumsasche so ausgebildet ist, dass unterschiedlichen Kundenwünschen hinsichtlich der Urnengestaltung mit möglichst geringem finanziellen Kostenaufwand nachgekommen werden kann. Dabei werden einem standardisiert ausgebildeten Urnengefäß unterschiedlich ausgestaltete Urnendeckel auswechselbar zugeordnet.
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Die Urnen können auch in Friedhofsmauern integriert sein und dort in durch Frontplatten verschließbaren Nischen angeordnet werden. Insbesondere werden diese häufig in traditioneller Bauweise durch Aufmauern, Ausgießen von Schalungen mit Beton, Verkleben von Granitplatten oder auch durch Verbau von fabrikseitig hergestellten Mauerelementen hergestellt.
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Im Stand der Technik sind Grabsteine, Grabplatten oder dergleichen auf Friedhöfen oder in Kirchen für Urnengräber in vielen Variationen bekannt. Derartige Grabsteine oder Grabplatten weisen üblicherweise die Inschriften von verstorbenen Personen oder die Namen der verstorbenen Haustiere auf. Weiterhin sind Gedenkstätten bekannt, bei denen zum Zwecke der Information und zur Möglichkeit des Erinnerns Schautafeln oder bestimmte spezifische Gegenstände der Verstorbenen aufgestellt sind.
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Die Praxis hat gezeigt, dass bei den herkömmlichen Grabmälern bzw. Gedenkstätten kein oder wenig individuelles Erinnern an den Verstorbenen möglich ist. Im Allgemeinen stehen die Angehörigen oder ehemaligen Haustierbesitzer an der Gedenkstätte und es fällt ihnen schwer, sich gedanklich an den Verstorbenen zu erinnern. Die Praxis hat weiterhin gezeigt, dass -je mehr Jahre nach dem Tod des Verstorbenen vergehen -, das Erinnerungsvermögen der Angehörigen oder Haustierbesitzer getrübt ist, so dass die Erinnerung an den Verstorbenen zu verblassen beginnt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Grabstätte zur Verfügung zu stellen, so dass sich der Benutzer, insbesondere der Besucher der Grabstätte, an die verstorbene Person und/oder das verstorbene Haustier, erinnern kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Es wird eine Urnenstele offenbart, die einen Unterbau sowie einen Aufsatz mit einer Figur aufweist. Die Figur ist dabei insbesondere dem Verstorbenen, also beispielsweise dem Haustier, nachempfunden.
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Zur Herstellung der Urnenstele aus dem Unterbau mit dem Aufsatz wird der Werkstoff Beton verwendet. Der Unterbau der Urnenstele weist einen Hohlraum zur Aufnahme der Urne auf. Die Oberseite des Unterbaus weist an der oberen Öffnung des Hohlraums eine Vertiefung der Kanten der oberen Öffnung auf, so dass die Öffnung mit einer Abdeckplatte verschließbar ist. Die Abdeckplatte kann aus einem zugeschnittenen Blech ausgebildet sein. Sie ist abnehmbar, so dass auf Wunsch beispielsweise eine weitere Urne in den Hohlraum einsetzbar ist. Die Öffnung des Unterbaus selbst kann unterschiedliche Querschittsformen aufweisen, also beispielsweise quadratisch, rund, ellipsenförmig, rechteckig o.dgl. sein. Der Unterbau kann unterschiedliche Dimensionen aufweisen, so dass beispielsweise auch eine größere Urne für die Asche eines Pferdes oder größeren Haustieres dort eingesetzt werden kann.
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Durch das Auflegen der Abdeckplatte auf den Unterbau nach dem Einsetzen der Urne in den Hohlraum entsteht eine plane Oberfläche für die Auflage des Aufsatzes mit der Figur, die insbesondere so ausgestaltet ist, dass sie an das verstorbene Haustier erinnert. Auch die Figur auf der Abdeckplatte ist aus dem Werkstoff Beton ausgebildet. Die Farbe der Urnenstele ist insbesondere antik-weiß. Insbesondere die Figur kann im Anschluss nach Kundenwunsch bemalt, versiegelt, lackiert oder individuell ausgestaltet werden. Der Aufsatz ist abnehmbar auf dem Unterbau der Urnenstele angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Urnenstele hat dabei den Vorteil, dass sie für die Aufstellung im Außenbereich geeignet ausgebildet ist. Sie ist witterungsbeständig. Zudem ist sie für mehrere Urnen wiederverwendbar und einer ergänzenden Nutzung zugänglich. Es entstehen Grabmäler für Menschen oder lebensechte Tiergedenkstätten oder Grabmäler für Hunde, Katzen, Pferde, Hasen, Meerschweinchen, Schlangen usw.
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Die Urnenstelen haben den Vorteil, dass sie in frostfestem Beton gegossen sind, so dass die ausgesuchte Figur das ganze Jahr im Freien bleiben kann.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Figurenbeschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen entnehmbar.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 zeigt einen Unterbau einer Urnenstele in geöffnetem Zustand in einer Schrägansicht von oben,
- 2 zeigt eine Abdeckplatte für den Unterbau der Urnenstele in einer Schrägansicht von oben und
- 3 stellt die Urnenstele mit dem mit der Abdeckplatte abgedeckten Unterbau sowie einem Aufsatz mit einer Figur in einer Schrägansicht von oben dar.
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In 1 ist der Unterbau 10 einer Urnenstele dargestellt. Der Unterbau 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel rechteckig ausgebildet. Er kann in jeder gewünschten geeigneten geometrischen Form ausgebildet sein und beispielsweise einen runden, quadratischen, elliptischen oder anders ausgestalteten Querschnitt aufweisen.
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Der Unterbau 10 weist an seiner Oberseite 12, durch einen Pfeil dargestellt, eine Öffnung 14 auf. Die Öffnung 14 dient dem Einsetzen einer Urne in den Unterbau 10 der Urnenstele. Nach dem Verschließen des Unterbaus 10 entsteht so ein Hohlraum für die Urne.
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An der Öffnung 14 des Unterbaus 10 ist eine Vertiefungsfläche 16 an der Kante der Öffnung 14 ausgebildet. Die Vertiefungsfläche 16 dient der Auflage einer Abdeckplatte.
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2 zeigt eine Abdeckplatte 18 für den Unterbau 10 der Urnenstele. Die Abdeckplatte 18 wird auf die Vertiefungsfläche 16 aufgelegt. Wenn die Abdeckplatte 18 auf der Vertiefungsfläche 16 aufgelegt ist, ist die Oberfläche 20 des Unterbaus 10 plan ausgebildet.
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In 3 ist eine Urnenstele 100 dargestellt. Die Urne ist in die Öffnung 14 eingesetzt, die durch die aufgelegte Abdeckplatte 18 verdeckt ist. Die Abdeckplatte 18 bildet mit der Oberfläche 20 des Unterbaus 10 eine ebene Fläche. Auf diese ebene Fläche wird der Aufsatz 22 aufgelegt. Auf dem Aufsatz 22 ist eine 24, in diesem Beispiel eine Tierfigur 24, angeordnet.
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Die Urnenstele 100 umfasst somit den Unterbau 10, der durch die Abdeckplatte 18, die die Öffnung 14 verschließt und auf den Vertiefungsflächen 16 aufliegt, sowie den Aufsatz 22 mit der 24. Die Urnenstele 100 ist aus Beton gegossen und witterungsbeständig ausgebildet. Sie ist für den Einsatz im Freien geeignet.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Unterbau
- 12
- Oberseite Unterbau
- 14
- Öffnung
- 16
- Vertiefungsfläche
- 18
- Abdeckplatte
- 20
- Oberfläche Unterbau
- 22
- Aufsatz
- 24
- Figur
- 100
- Urnenstele
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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