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Die Erfindung betrifft eine Schmuckurne mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Schutzanspruchs 1.
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Schmuckurnen an sich sind bekannt und werden seit vielen Jahren, ja Jahrzehnten, eingesetzt. Häufig werden sie verwendet als Begräbnisgefäße zur Aufbewahrung von kremierter Asche von Verstorbenen. Je nach den rechtlichen Gegebenheiten in unterschiedlichen Ländern werden entsprechende Schmucken dann beigesetzt, auf Friedhöfen, zum Beispiel in entsprechenden Mauernischen oder dergleichen, aufgestellt, oder sogar von den Angehörigen der Verstorbenen mit nach Hause genommen. Die kremierter Asche wird dabei in eine Aschekapsel eingefüllt, die wiederum in das Urnengefäß eingesetzt wird.
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Schmuckurnen können aber auch verwendet werden, um in Gedenken an Verstorbene Teile von deren Hinterlassenschaften aufzunehmen, wie zum Beispiel eine Haarsträhne, ein persönliches Dokument, ein Foto, ein besonderes Schmuckstück oder dergleichen, dies entweder als tatsächliche Gegenstände oder nach einer Verbrennung in Ascheform.
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Entsprechende Schmuckurnen werden dabei nicht nur für die Aufnahme von kremierter Asche menschlicher Verstorbener, sondern teilweise auch für liebgewonnene Tiere (Haustiere) oder auch für bestimmte Gegenstände, die an diese Tiere erinnern, zum Beispiel ein Katzenhalsband der verstorbenen Katze, gebraucht.
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In der modernen Gesellschaft besteht insbesondere ein weiterhin steigendes Bedürfnis danach, ein deutlich sichtbares Andenken an liebe Verstorbene, seien dies Menschen aus dem Umfeld oder seien dies liebgewonnene Tiere, zu erhalten und den Verstorbenen einen sichtbaren Platz im eigenen Umfeld einzuräumen. Hier wollen vielfach Menschen Erinnerungsstücke oder sogar die kremierte Asche ihrer Lieben im häuslichen Umfeld an einem „Ehrenplatz“ verwahren in einer entsprechend ansprechend gestalteten Aufbewahrungsform. Dabei werden dann gern auch Schmuckurnen an exponierten Plätzen in Wohnräumen aufgestellt, zum Beispiel in einem besonders im Blickfeld gelegenen Regalfach, aufgestellt auf einem Möbelstück oder an vergleichbaren Plätzen.
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Für derartige Zwecke, aber auch im Zusammenhang mit für die Bestattung genutzten Schmuckurnen, verlangen die Nutzer von solchen Schmuckurnen nach einem ansprechenden Design und einer hohen Funktionalität der Schmuckurnen, die durch bekannte und gebräuchliche Modelle, wie sie zum Beispiel in der
DE 20 2009 006 527 U1 , der
DE 20 2011 051 551 U1 , der
DE 20 2015 100 874 U1 , der
DE 78 25 483 U1 und der
DE 20 2009 011 794 U1 offenbart sind, nicht, jedenfalls nicht immer, in ausreichendem Maße geboten werden können.
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Diesem Bedarf zu begegnen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schmuckurne mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen einer derartigen Schmuckurne sind in den abhängigen Schutzansprüchen 2 bis 12 angegeben.
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Erfindungsgemäß umfasst also eine Schmuckurne zunächst einmal ein Urnengefäß und eine Urnenkapsel. Das Urnengefäß weist einen Gefäßkörper und einen Gefäßdeckel auf. Der Gefäßkörper hat in seinem Inneren liegend einen Aufnahmeraum, den er umschließt, der über eine obere Öffnung des Gefäßkörpers jedoch zugänglich ist. Diese obere Öffnung wird mit dem Gefäßdeckel verschlossen. Die Urnenkapsel ist in den Aufnahmeraum einsetzbar und ruht in einem Gebrauchszustand der Schmuckurne in diesem eingesetzt. Die Urnenkapsel hat einen Kapselkorpus, in dem ein Kapselhohlraum ausgebildet ist, der über eine Kapselöffnung zugänglich ist. Die Kapselöffnung wird mit einem Kapseldeckel verschlossen. Der Kapselhohlraum dient dabei der Aufnahme der in der Schmuckurne einzulagernden Gegenstände, beispielsweise kremierter Asche eines Verstorbenen, Erinnerungsstücke, wie zum Beispiel Haarsträhnen, ein persönliches Schmuckstück oder dergleichen. Dabei kann der Kapseldeckel lösbar verschließbar sein, so dass der Inhalt der Urnenkapsel nach einem Verschließen derselben zugänglich bleibt (der Kapseldeckel einfach abgenommen werden kann). Der Kapseldeckel kann aber auch ausgebildet sein, nach einmaligem Verschließen der Urnenkapsel dauerhaft auf dem Kapselkorpus zu verbleiben und sich nicht mehr abheben zu lassen.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß der Gefäßkörper des Urnengefäßes in einer Ausgestaltungsvariante in Richtung einer Vertikalachse langgestreckt gebildet und dehnt sich der Aufnahmeraum ebenfalls in Richtung der Vertikalachse aus, liegt also mit einer längsten Ausdehnung in Richtung dieser Achse erstreckt. Der Aufnahmeraum erstreckt sich in das Innere des Gefäßkörpers hinein, wobei er in zwei Abschnitte unterteilt ist. In einem ersten, oberen Abschnitt verjüngt sich der Aufnahmeraum ausgehend von der oberen Öffnung des Gefäßkörpers, in der der Aufnahmeraum mündet, nach unten in Richtung eines Bodens des Gefäßkörpers hin trichterförmig. In dem zweiten, unteren Abschnitt verläuft der Aufnahmeraum hingegen im Wesentlichen zylinderförmige. Dabei weist der zweite Abschnitt des Aufnahmeraums eine vertikale Höhe auf, die wenigstens einer vertikalen Höhe der Urnenkapsel entspricht. Weiterhin weist der zweite, untere Abschnitt des Aufnahmeraums eine Öffnungsweite auf, die eine größte seitliche Ausdehnung der Urnenkapsel nur um ein geringes Maß übersteigt. Die Differenz zwischen der Öffnungsweite des unteren Abschnittes des Aufnahmeraums und der größten seitlichen Ausdehnung der Urnenkapsel ist dabei so bemessen, dass die Urnenkapsel einerseits in den zweiten Abschnitt des Aufnahmeraums eingeführt werden und bis zu einem Grund des Aufnahmeraums gelangen kann. Andererseits ist das genannte Maß derart gering zu bestimmen, dass beim Eindringen der Urnenkapsel in den zweiten Abschnitt des Aufnahmeraums zwischen dem Grund des Aufnahmeraums und einem unteren Abschnitt der Urnenkapsel ein Luftpolster gebildet wird, aus welchem Luft durch den entsprechend dem gewählten Maß schmalen Spalt zwischen der Urnenkapsel und einer den zweiten Abschnitt des Aufnahmeraums umgebenden Wand nur in einem solchen Maße und mit einer solchen Flussrate entweichen kann, dass das Luftpolster ein Absinken der Urnenkapsel in Richtung des Grundes des Aufnahmeraums bremst. Ein solches Bremsen erfolgt dabei in einer derartigen Weise, dass die Urnenkapsel gegenüber einem „freien Fall“, d.h. einem Fall, bei dem die Luft unterhalb der Urnenkapsel frei ausweichen kann, deutlich langsamer fällt, eben nicht einfach frei hinein fällt, sondern in den unteren Abschnitt des Aufnahmeraums vielmehr sanft einsinkt. Der trichterförmige erste Abschnitt des Aufnahmeraums ermöglicht ein Eingreifen mit der Hand zum Einsetzen der Urnenkapsel und führt zudem dazu, dass die Urnenkapsel sicher in den zweiten Abschnitt des Aufnahmeraums überführt wird und in diesen hineingleitet.
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Diese Ausgestaltungsvariante erbringt also im Kern, dass beim Einsetzen der Urnenkapsel in den Aufnahmeraum diese eben nicht wie ein Stein und damit würdelos auf den Grund des Aufnahmeraums herabfällt, sondern langsam auf dem verzögert schwindenden Luftpolster absinkt. Dieses Absinken kann z.B. an ein langsames Ablassen eines Sarges in eine Graböffnung im Zuge einer Begräbnisfeierlichkeit erinnern.
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Alternativ oder auch zusätzlich kann die erfindungsgemäße Schmuckurne auch so gestaltet sein, dass der Gefäßkörper des Urnengefäßes im Bereich der oberen Öffnung einen in den Aufnahmeraum hineinragenden, umlaufenden Absatz und ausgehend von dem Absatz einen sich weiter aufwärts erstreckenden Wandabschnitt aufweist. Bei dieser Ausgestaltungsvariante weist der Gefäßdeckel weiterhin auf einer im verschlossenen Zustand des Urnengefäßes dem Aufnahmeraum zugewandten Deckelunterseite einen Auflageabschnitt zum Aufsetzen auf dem Absatz auf. Ausgehend von diesem Auflageabschnitt erstreckt sich der Gefäßdeckel von der Deckelunterseite in Richtung einer Deckeloberseite hin mit einem ansteigenden Radius seitlich auskragend. Dadurch bildet der Randabschnitt einen Hebel, auf den in Richtung der Deckelunterseite gerichtet eine Druckkraft aufgebracht werden kann, um ein Verkippen des Gefäßdeckels auf dem Absatz zu erzielen und so den Gefäßdeckel zu öffnen. Um dies zu erreichen, ist zwischen dem Randabschnitt und dem Wandabschnitt ein Spalt gebildet, der sich bei einem Verkippen des Gefäßdeckels schließen kann. Diese besondere Ausgestaltung des Gefäßdeckels und der Methodik diesen abzuheben, erlaubt eine Ausgestaltung des Urnengefäß es in einer minimalistischen Formensprache, die dieses Gefäß in besonderer Weise ästhetisch wirken lässt und die Idee des Gedenkens mit unterstützt. Diese Ausgestaltungsvariante kann, wie bereits erwähnt, kombiniert mit der ersten, vorstehend beschriebenen Besonderheit, nämlich dem wie dort bezeichnet gestalteten Aufnahmeraum verwirklicht sein. Sie ist aber unabhängig von einer solchen Gestaltung des Aufnahmeraums in dem Urnengefäß umsetzbar und eine eigenständig erfinderische Lösung.
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Mit Vorteil kann, insbesondere in Bezug auf die vorstehend zuerst beschriebene Ausgestaltungsvariante, der zweite Abschnitt des Aufnahmeraums am Grund eine Form aufweisen, die einer Form eines Bodens des Kapselkorpus entspricht. Dadurch kann die Urnenkapsel in dem Aufnahmeraum letztendlich gleichermaßen formschlüssig gebettet sein, so dass sie sicher und unverrückbar in dem Urnengefäß aufgenommen und gebettet ist. Der Boden des Kapselkorpus kann insbesondere gerundet ausgebildet sein mit einer zentralen, ebenen Standfläche. Letztere erlaubt ein sicheres Aufstellen der Urnenkapsel auch außerhalb des Urnengefäßes auf einem ebenen Untergrund.
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Auch dies wiederum insbesondere auf die vorstehend zuerst beschriebene besondere Ausgestaltungsform bezogen, kann vorgesehen sein, dass der Kapselkorpus einen kreiszylinderförmigen Wandbereich aufweist, wobei der Durchmesser des kreiszylinderförmigen Wandbereichs der größten seitlichen Ausdehnung der Urnenkapsel entspricht. Entsprechend wird dann der zweite Abschnitt des Aufnahmeraums typischerweise einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, der insbesondere einen Durchmesser haben kann, der den Durchmesser des kreiszylinderförmigen Wandbereichs des Kapselkorpus um maximal um maximal 0,5 mm, vorzugsweise um 0,1 mm bis 0,5 mm, übersteigt. Die bezeichneten Abmessungen haben sich als sehr gut geeignet erwiesen, um den vorstehend beschriebenen langsamen Eintaucheffekt der Urnenkapsel in den Aufnahmeraum zu erreichen durch die beschriebene langsame Verdrängung von Luft aus dem unter der Urnenkapsel gebildeten Luftpolster im Aufnahmeraum. Dies gilt insbesondere für eine Urnenkapsel aus einem metallischen Werkstoff, wie z.B. Aluminium.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßem Schmuckurne, die insbesondere die zweite oben beschriebene besondere Ausgestaltungsmöglichkeit betrifft, besteht darin, dass der sich aufwärts erstreckende Wandabschnitt des Gefäßkörpers des Urnengefäßes auf einer dem Aufnahmeraum zugewandten Innenseite sich, vorteilhafterweise mit gekrümmtem Verlauf, nach aufwärts auswärts erstreckt, wobei der Verlauf einer seitlichen Außenkontur des Gefäßdeckels in dem Randabschnitt derart gebildet ist, dass zwischen dem Wandabschnitt des Gefäßkörpers und dem Randabschnitt ein sich in vertikaler Richtung nach oben gesehen erweiternder Spalt gebildet ist. Diese Ausgestaltung ergibt einerseits den für die oben beschriebene Hebelwirkung für das Öffnen des Gefäßdeckels erforderliche Spaltbreite, ermöglicht zum anderen den Wandabschnitt auch als Anschlag für ein maximales Öffnen des Gefäßdeckels über die Hebelwirkung zu nutzen, so dass der Gefäßdeckel zum endgültigen Abheben von dem Urnengefäß dann mit einer Hand, die nicht den Druck auf den Randabschnitt ausübt, ergriffen und abgehoben werden kann. Wiederum dem schlichten Design zuträglich ist es, wenn der Wandabschnitt des Gefäßkörpers bei aufgesetztem Deckel sich dann bis nahezu zu einem oberen Abschluss des Deckels hin erstreckt.
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Insbesondere kann der Gefäßdeckel eine im Wesentlichen flache, scheibenförmige Gestalt aufweisen. Auch dies ist dem schlichten und für die angestrebten Gedenkzwecke sehr geeigneten Design besonders zuträglich. Der Gefäßdeckel kann dabei zum Beispiel eine kreisförmige Außenkontur aufweisen.
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Weiterhin kann mit Vorteil der Gefäßdeckel an einem oberen Rand eine umlaufende, schräg in Richtung der Deckelunterseite abfallende Fase aufweisen. Eine solche Fase kann neben rein optischen Gesichtspunkten auch eine technische Wirkung mit sich bringen, zum Beispiel im Hinblick auf die oben beschriebene Hebelwirkung des Randbereichs.
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Gemäß insbesondere der zweiten oben beschriebenen möglichen Besonderheit der erfindungsgemäßen Schmuckurne wird der Gefäßdeckel ohne weitere Fixierung aufgesetzt, hält insbesondere durch sein Eigengewicht, wozu er mit Vorteil aus einem entsprechend schweren Material gebildet sein kann. Für das Urnengefäß ist diese Möglichkeit ausreichend, die Urnenkapsel hingegen sollte fester verschlossen sein. Denn in dieser wird ja die eigentliche Memorable in Form von zum Beispiel kremierter Asche oder einem anderen Erinnerungsstück aufbewahrt, die nicht durch ein leichtfertiges Öffnen der Urnenkapsel verloren gehen soll. Hierzu kann der Kapseldeckel der Urnenkapsel den Urnenkorpus zum Beispiel mit einem durch Reib- und/oder Formschluss gebildeten Halt verschließen. Dies kann zum Beispiel durch einen an einem Ansatzstück des Kapseldeckels festgelegten O-Ring geschehen, der in eine in eine Innenwand des Kapselkorpus ausgebildete Nut eingedrückt wird. Es sind aber auch andere Arten eines Verschlusses denkbar, zum Beispiel kann auch ein Schraubverschluss vorgesehen sein.
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Um die Urnenkapsel auch im verschlossenen Zustand ästhetisch ansprechend wirken zu lassen, kann vorgesehen sein, dass bei verschlossenem Kapseldeckel zwischen einem oberen Rand des Kapselkorpus und einem über diesen ragenden Dachbereich des Kapseldeckels ein Spalt gebildet ist, in dem der Kapseldeckel in seinem Durchmesser zurückspringt.
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Im Rahmen der Erfindung ist insbesondere vorgesehen, dass das Urnengefäß der Schmuckurne mit seinem Gefäßkörper und dem Gefäßdeckel aus einem Metall, insbesondere aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung gebildet ist. Eine solche Ausgestaltung verleiht nicht nur dem Gefäßdeckel des Urnengefäßes ein ausreichendes Gewicht, so dass er ohne weitere Befestigung die Öffnung des Urnengefäßes verschließen kann. Sie gibt auch dem gesamten Urnengefäß ein gewichtiges und wertiges Erscheinungsbild. Zudem kann ein so gefertigtes Urnengefäß nicht nur mit der metallisch polierten Oberfläche, einer mattierten oder eloxierten Oberfläche präsentiert werden. Es sind auch verschiedene Lackierungen in ganz unterschiedlichen Farben möglich, so dass eine individuelle Gestaltung der Schmuckurne erfolgen kann. Selbstverständlich kommen aber auch andere Materialien in Betracht, wie zum Beispiel Porzellan oder Keramik.
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Ebenso ist es in einer weiteren Ausgestaltungsvariante vorgesehen, dass auch die Urnenkapsel der erfindungsgemäßen Schmuckurne mit ihrem Kapselkorpus und dem Kapseldeckel aus einem Metall, insbesondere aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, gebildet ist. Auch hier gelten die vorstehend bereits beschriebenen Vorteile, insbesondere der Umstand, dass wiederum insbesondere durch Lackierung eine individuelle Farbgestaltung auch der Urnenkapsel möglich ist. So können Urnengefäß und Urnenkapsel zum Beispiel in identischer Farbe lackiert sein, es können aber auch unterschiedliche Farben Verwendung finden, je nach Geschmack des Erwerbers und Nutzers der Schmuckurne. Auch hier ist anzumerken, dass die Urnenkapsel natürlich auch aus einem anderen Material bestehen kann.
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Die erfindungsgemäße Schmuckurne kann, wie bereits erwähnt, als tatsächliche Bestattungsurne verwendet werden, dort wo nach der Gesetzeslage zulässig auch für eine Aufbewahrung der Totenasche im häuslichen Umfeld. Sie kann aber auch, wie bereits erwähnt, zum Aufbewahren von Memorabeln verwendet werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Schmuckurner ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung einer möglichen Ausführungsform anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Gefäßkörpers eines Urnengefäßes einer möglichen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Schmuckurne;
- 2 eine Längsschnittansicht durch den in 1 gezeigten Gefäßkörper;
- 3 eine schematische Seitenansicht einer möglichen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Schmuckurne, die den in den vorstehenden Figuren gezeigten Gefäßkörper mit enthält;
- 4 eine Längsschnittansicht durch die in 3 gezeigte Schmuckurne;
- 5 einen Längsschnitt durch die Schmuckurne (ohne Deckel) mit in den Aufnahmeraum eingesetzter, langsam absinkender Urnenkapsel;
- 6 einen Längsschnitt wie gemäß 5 mit weiter zum Grund des Aufnahmeraums hin abgesunkener Urnenkapsel;
- 7 einen Längsschnitt wie gemäß 5 mit noch weiter zum Grund des Aufnahmeraums hin abgesunkener Urnenkapsel; und
- 8 eine Längsschnittansicht durch die gezeigte Schmuckurne mit durch Aufbringen einer Druckkraft gemäß dem in der Figur gezeigten Pfeil aufgeklapptem Gefäßdeckel.
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Nachfolgend wird auf die beigefügten 1 bis 8 Bezug genommen und ein mögliches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schmuckurne näher erläutert, wie es in den Figuren dargestellt ist. In den Figuren ist eine erfindungsgemäße Schmuckurne allgemein mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet. Sie enthält als wesentliche Komponenten ein Urnengefäß 2 und eine Urnenkapsel 14.
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Das Urnengefäß 2 umfasst einen Gefäßkörper 3 und einen Gefäßdeckel 4. Der Gefäßkörper 3 weist in seinem Inneren einen Aufnahmeraum 5 auf, der in zwei Abschnitte unterteilt ist. In einem ersten, in Gebrauchsstellung des Urnengefäßes 2 vertikal oben gelegenen Abschnitt 6 verjüngt sich der Aufnahmeraum 5 ausgehend von einer breiten Öffnung 8 trichterförmig. Am Ende des verjüngenden ersten Abschnitts 6 schließt sich ein zweiter Abschnitt 7 des Aufnahmeraums 5 an, in dem der Aufnahmeraum 5 zylinderförmige geführt ist bis hin zu einem Grund 9, in dem der Aufnahmeraum 5 mit abgerundetem Verlauf wiederum einen verjüngenden Durchmesser aufweist. Im Bereich der Öffnung 8 ist ein umlaufender Absatz 10 gebildet, von dem ausgehend sich ein Randabschnitt 11 des Gefäßkörpers 3 gekrümmt nach aufwärts auswärts erstreckt. Der Gefäßkörper 3 ist rotationssymmetrisch um eine Längsachse gebildet, der Aufnahmeraum 5 hat in den verschiedenen Höhenlagen jeweils einen kreisförmigen Durchmesser.
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In einer Gebrauchsstellung ist die an sich getrennt von dem Urnengefäß 2 gebildete Urnenkapsel 14 in den Aufnahmeraum 5 des Urnengefäßes 2 eingesetzt, und die obere Öffnung 8 des Gefäßkörpers 3 ist mit dem Gefäßdeckel 4 verschlossen. Dabei ist, wie in 4 zu erkennen ist, der Gefäßdeckel 4 mit einem Auflageabschnitt 12 auf dem Absatz 10 aufgesetzt und ruht dort. Der im Wesentlichen flach und scheibenförmig gebildete Gefäßdeckel 4 ist dabei aus einem massereichen, also schwergewichtigen Material gebildet, so dass er ein ausreichendes Eigengewicht hat, um die Öffnung 8 verschließend auf dem Absatz 10 zu ruhen. Erkennbar ist, dass der Gefäßdeckel 4 an einem seitlichen Umfang einen Randabschnitt 13 aufweist, der - mit gekrümmten Verlauf - ausgehend von einem äußeren Radius des Auflageabschnitts 12 aufwärts auswärts auskragt. Dabei ist, wie 4 ebenfalls zu erkennen gibt, zwischen dem Wandabschnitt 11 und dem Randabschnitt 13 ein Spalt gebildet. Die Ausgestaltung des auskragenden Randabschnitts 13 im Zusammenspiel mit dem gebildeten Spalt ermöglicht es nun, dass durch Aufbringen einer vertikal abwärts gerichteten Kraft im Bereich des Randabschnitt 13 auf die Oberseite des Gefäßdeckel 4 dieser mit einem Drehzentrum im Bereich des Auflageabschnitts 12 auf dem Absatz 10 verkippt werden kann, um den Gefäßdeckel 4 so anzuheben und dann von der Öffnung 8 abnehmen zu können. Diese Möglichkeit, den Gefäßdeckel 4 zu öffnen, erlaubt eine wie in 3 erkennbar schlichte und dennoch prägnante Formensprache, bei der der Gefäßdeckel 4 nahezu bündig mit dem Gefäßkörper 3 abschließt. Unterstützt wird diese optische Wirkung noch durch eine umlaufende Fase am äußeren Rand des Gefäßdeckels 4. Die Funktion des Kippens des Gefäßdeckels 4 durch Aufbringen einer Kraft im Bereich des Randabschnitts 13 ist noch einmal in 8 veranschaulicht. Dort ist gezeigt, wie der Gefäßdeckel 4 verkippt ist, nachdem eine Kraft im Bereich des Randabschnitts 13 (hier durch den Pfeil veranschaulicht), verkippt ist, so dass er nun mit der freien Hand ergriffen und vom Gefäßkörper 3 abgehoben werden kann.
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In 4 ist auch die Urnenkapsel 14 zu erkennen, die einen Kapselkorpus 15 und einen Kapseldeckel 16 umfasst, wobei im Innern des Kapselkorpus 15 ein von dem Kapseldeckel 16 verschlossener Kapselhohlraum gebildet ist, der z.B. der Aufnahme von kremierter Asche oder auch von Erinnerungsstücken dienen kann. Der Kapseldeckel 16 ist bei diesem Ausführungsbeispiel kraft- bzw. reibschlüssig an dem Kapselkorpus 15 gehalten. Dabei ist zwischen einem Dachabschnitt 17 des Kapseldeckels 16 und dem Kapselkorpus 15 ein Spalt 18 belassen, der einerseits eine ästhetische Wirkung hat, der aber auch die Möglichkeit bietet, die Kapsel durch Ansetzen eines Hebelwerkzeuges noch einmal öffnen zu können.
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Weiterhin in 4 besonders gut zu erkennen ist, dass der zweite Abschnitt 7 des Aufnahmeraums 5 eine vertikale Höhe aufweist, die jedenfalls genauso groß ist, wie die vertikale Höhe der Urnenkapsel 14, in dem gezeigten Ausführungsbeispiel diese vertikale Höhe der Urnenkapsel 14 sogar deutlich übersteigt. Im eingesetzten Zustand ruht die Urnenkapsel 14 am Grund 9 des Aufnahmeraums 5 aufgesetzt, wobei die Form des Aufnahmeraums 5 in dem zweiten Abschnitt 7 im Bereich des Grundes 9 einer Außenkontur des Kapselkorpus 15 entspricht, so dass die Urnenkapsel 14 in diesem Bereich des Aufnahmeraums 5 mit formschlüssigem Halt aufgenommen ist.
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Ebenfalls in 4 zu erkennen ist, dass die Bemessung des Durchmessers des Kapselkorpus 15 weitgehend dem Innendurchmesser des Aufnahmeraums 5 im zweiten Abschnitt 7 entspricht. Tatsächlich besteht hier ein geringes Übermaß des Durchmessers des Aufnahmeraums 5 im Abschnitt 7, welches allerdings so gering bemessen ist, dass beim Einführen der Urnenkapsel 14 in den Aufnahmeraum 5, wenn die Urnenkapsel 14 im Übergangsbereich zwischen dem ersten, trichterförmig sich verjüngenden Abschnitt 6 des Aufnahmeraums 5 in den im Wesentlichen zylinderförmigen zweiten Abschnitt 7 eintaucht, sich zwischen dem Grund 9 und einer Unterseite des Kapselkorpus 15 ein Luftpolster bildet, aus welchem Luft nur mit sehr geringem Volumenstrom durch den schmalen Spalt zwischen der Außenwand des Kapselkorpus 15 und der den zweiten Abschnitt 7 des Aufnahmeraums 5 begrenzenden Wand des Gefäßkörpers 3 entweichen kann, so dass das Luftpolster eine bremsende Wirkung auf die in den zweiten Abschnitt 7 des Aufnahmeraums 5 vordringende Urnenkapsel 14 ausübt und die Urnenkapsel 14 gleichsam schwebend in diesen zweiten Abschnitt 7 des Aufnahmeraums 5 eintaucht und in Richtung des Grundes 9 gleitet. Der Außendurchmesser des Kapselkorpus 15 der Urnenkapsel 14 kann insbesondere um 0,1 mm bis 0,5 mm kleiner sein als der Durchmesser des im wesentlichen zylinderförmigen Abschnitts 7 des Aufnahmeraums 5. Daraus ergibt sich eine Spaltbreite zwischen der Wand des Kapselkorpus 15 und der den Abschnitt 7 umgebenden Wand von ca. der Hälfte dieses Maßes, also insbesondere eine Spaltbreite zwischen 0,05 mm und 0,25 mm. Dabei ist das exakte Maß des Spalts zwischen der den zweiten Abschnitt 7 des Aufnahmeraums 5 begrenzenden Wand des Gefäßkörpers 3 und der Außenwand des Kapselkorpus 15 anhand des Materials der Urnenkapsel 14 und des damit verbundenen Gewichts zu bemessen, so dass auch bei vergleichsweise großem Gewicht der Urnenkapsel 14 der beschriebene schwebende Eintaucheffekt erreicht wird.
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Das schwebende Eintauchen der Urnenkapsel 14 in den Aufnahmeraum 5 ist auch noch einmal in den 5 bis 7 veranschaulicht, die verschiedene Zwischenstadien zeigen, die die Urnenkapsel 14 beim Eintauchen in den Aufnahmeraum 5 durchläuft. Dies geschieht in einer verzögerten Geschwindigkeit, so dass die Urnenkapsel 14 nicht zum Grund des Aufnahmeraums 5 fällt und dort aufschlägt, sondern würdevoll und sanft hinabschwebt - ähnlich wie das Ablassen eines Sarges in ein Grab bei der Trauerfeier.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel können sowohl das Urnengefäß 2 mit dem Gefäßkörper 3 und dem Gefäßdeckel 4 als auch die Urnenkapsel 14 mit ihrem Kapselkorpus 15 und dem Kapseldeckel 16 jeweils aus einem Metall gefertigt sein, insbesondere aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung. Die einzelnen Teile können dann insbesondere für eine farbige Gestaltung der jeweiligen Oberflächen lackiert sein.
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Selbstverständlich ist das gezeigte Ausführungsbeispiel nicht als beschränkend für den Umfang der Erfindung im Allgemeinen zu verstehen. So sind auch andere Ausgestaltungsvarianten und Formgebungen zum Beispiel der äußeren Gestalt des Gefäßkörpers 3 wie auch der Urnenkapsel 14 möglich. Auch der Gefäßdeckel 4 kann anders ausgestaltet sein. Auch kommen andere Materialien für die einzelnen Elemente in Betracht, zum Beispiel Porzellan oder Keramik oder auch verrottbare Materialien, wenn die Schmuckurne für eine Beisetzung zum Beispiel auf einem Waldfriedhof (einem sogenannten Friedwald oder Ruheforst) eingesetzt werden soll.
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Die gezeigte Schmuckurne kann tatsächlich für Beisetzungszwecke verwendet werden, wenn in dem Kapselhohlraum der Urnenkapsel 14 kremierte Asche eines Verstorbenen eingefüllt ist. Sie kann aber auch als Erinnerungsgegenstand im häuslichen Bereich eingesetzt werden, um zum Beispiel bestimmte Andenken an Verstorbene aufzunehmen, wie etwa Haarlocken, eine Fotografie oder dergleichen. Die erfindungsgemäße Schmuckurne ist dabei auch nicht etwa auf eine Verwendung im Zusammenhang mit der Aufnahme von kremierter Asche oder von Erinnerungsgegenständen von verstorbenen Menschen beschränkt, sie kann ebenso der Erinnerung an geliebte Tiere dienen oder dergleichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schmuckurne
- 2
- Urnengefäß
- 3
- Gefäßkörper
- 4
- Gefäßdeckel
- 5
- Aufnahmeraum
- 6
- Abschnitt
- 7
- Abschnitt
- 8
- Öffnung
- 9
- Grund
- 10
- Absatz
- 11
- Wandabschnitt
- 12
- Auflageabschnitt
- 13
- Randabschnitt
- 14
- Urnenkapsel
- 15
- Kapselkorpus
- 16
- Kapseldeckel
- 17
- Dachabschnitt
- 18
- Spalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009006527 U1 [0006]
- DE 202011051551 U1 [0006]
- DE 202015100874 U1 [0006]
- DE 7825483 U1 [0006]
- DE 202009011794 U1 [0006]