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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitäreinrichtung
mit mindestens einem Becken, das auf einem Unterteil montiert ist.
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Sanitäreinrichtungen
mit einem oder mehreren Becken sind allgemein bekannt. Dazu gehören beispielsweise
Waschtische, die ein oder mehrere Waschbecken enthalten, Duschwannen,
Badewannen und dergleichen.
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So
beschreibt beispielsweise die Patentschrift
DE 196 13 527 C2 einen
Waschtisch mit einer Trägerplatte und einer Aussparung
für ein Waschbecken, welches einen nach außen
ragenden Randvorsprung besitzt. Darin wird auch beschrieben, wie
ein Waschbecken in einen Waschtisch eingesetzt ist. Dieser umfasst
auch einen Unterschrank, der einen Raum unterhalb des Waschbeckens
definiert.
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Die
Gebrauchsmusterschrift
DE
20 2009 003 734 U1 beschreibt einen besonderen Waschtisch
mit einem Waschbecken, mit einer das Waschbecken umgebenden horizontalen
Tischfläche und mit einem Säulenelement, mittels
dessen der Waschtisch frei im Raum aufstellbar ist. In dem Säulenelement
sind eine Zuleitung für Frischwasser und eine Entsorgungsleitung
für Abwasser integriert, ebenso können dort auch
Heizelemente zur Erzeugung von Warmwasser oder Steuerungselemente
enthalten sein.
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Die
Gebrauchsmusterschrift
DE
20 2009 002 502 U1 zeigt ebenfalls einen Waschtisch. Dieser
ist auf einer Bodenkonsole (
2) oder
auf einer Wandkonsole (
4) montiert
bzw. montierbar. In diesen Konsolen sind insbesondere Abflusselemente,
wie Rohre und ein Siphon sowie zugehörige Montagemittel,
enthalten.
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Aus
der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2009 003 052 U1 der Fa. Franz Kaldewei
GmbH & Co KG sowie
ergänzend aus der Einbauanleitung der Fa. Kaldewei zu dem „Duschwannen-Fuss-Rahmen
FR 5300” ist es bekannt, eine Duschwanne, die randseitig
auf einem Tragrahmen aufliegt oder randseitig an Fußelementen
abgestützt ist, zusätzlich auf einer Mittenabstützung
zu lagern. Diese wird mit zunehmender Größe der
randseitig abgestützten Duschwanne notwendig und wird empfohlen,
wenn die Duschwanne eine Seitenlänge von mehr als 90 cm aufweist.
Solche Mittenabstützungen können realisiert werden
durch an der Unterseite einer Duschwanne angeordnete Wannenfüße,
die auch höhenverstellbar sein können. Solche
Wannenfüße haben jedoch den Nachteil, dass durch
sie nur kleine Abstützflächen bereit gestellt
werden können. Die oben genannten Dokumente der Fa. Kaldewei
beschreiben weiterhin, dass zur Mittenabstützung von großen Wannenflächen
auch mit einem Montageschaum gearbeitet wird.
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Die
genannte Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2009 003 052 U1 weist darauf hin, dass
die Verwendung von Montageschaum bei der Montage von Duschwannen
verschiedene Nachteile hat. Eine solche Montage ist aufwendig und
es muss auch eine Wartezeit in Kauf genommen werden, damit der Montageschaum
aushärten kann. Ferner sind bei der Anwendung von Montageschaum
Sicherheitshinweise zu beachten, da es sich um chemische Komponenten handelt
und bei der Aushärtung des Montageschaums Gase freigesetzt
werden. Schließlich muss bei der Lagerhaltung berücksichtigt
werden, dass die Reaktionskomponenten nur eine begrenzte Haltbarkeit
aufweisen.
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Die
genannte Einbauanleitung weist außerdem darauf hin, dass
Montageschaum eine gewisse Haftwirkung hat. Diese ist dort jedoch
unerwünscht, denn es werden Maßnahmen beschrieben,
wie verhindert wird, dass Montageschaum bei einem späteren
Austausch der Duschwanne haften bleibt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sanitäreinrichtung
der genannten Art so zu gestalten, dass eine einfache Montage von
mindestens einem Becken auf einem Unterteil ermöglicht
wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch die Sanitäreinrichtung
nach Anspruch 1 sowie ergänzend durch vorteilhafte Weiterbildungen
gemäß der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Sanitäreinrichtung umfasst
ein Unterteil und ein (oder mehrere) Becken. Ein derartiges Unterteil
können alle Vorrichtungen sein, die geeignet sind, ein
Becken zu lagern. Dazu gehören insbesondere Säulenelemente,
Bodenkonsolen, Wandkonsolen und auch Unterschränke, wie sie üblicherweise
in Bädern, Küchen oder dergleichen verbaut werden.
Eine besondere Ausführung eines solchen Unterschranks mit
einem Ablageelement, das Schubladen und Stauräume umfasst,
ist außerdem im Rahmen der noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung
mit dem Aktenzeichen 10 2010 010 708.5 vorgestellt worden.
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Becken,
die im Rahmen der erfindungsgemäßen Sanitäreinrichtung
verwendet werden können sind insbesondere Waschbecken für
Bad, WC und Küche, Duschbecken sowie Badewannen.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Becken mit einer komplexen
Form bzw. Kontur bisher nur mit großem Aufwand montierbar
sind. Ein derart komplexes Becken liegt beispielsweise vor, wenn
deren Unterseite (bezogen auf den Einbauzustand) konvex nach unten,
also in Richtung Unterteil, gewölbt ist und wenn außerdem
keine Montageelemente oder Montageöffnungen an dem Becken
vorgesehen werden können, wie zum Beispiel aus ästhetischen
Gründen. Die Erfindung kann insbesondere auch in solchen
Fällen verwendet werden, wenn das Becken ohne aufwendigen
Tragrahmen montiert werden soll.
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Becken,
deren Oberfläche aus Freiformflächen zusammengesetzt
ist, benötigen mechanisch aufwendige Aufnahmen, die speziell
an die Konturen angepasst werden. Mit entsprechendem Schaum, der
sich automatisch jeder Kontur anpasst, sind lediglich Stützpunkte
und Anschläge für eine eindeutige Positionierung
eines Waschbeckens erforderlich. Der Schaum selbst übernimmt
nach der Aushärtung neben der Positionierung und Schalldämmung
auch die Fixierung.
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Derartige
Becken wurden bisher oft dadurch an einen Unterschrank oder dergleichen
montiert, dass spezielle Blechabschnitte der Beckenkontur angepasst
wurden, die dann zum einen an das Unterteilangeschraubt und an das
Becken selbst angeklebt wurden.
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Es
hat sich gezeigt, dass die bisherigen Montagearten für
komplexe Becken arbeitsaufwendig und teuer sind. Problematisch ist
auch, dass gerade bei solchen Becken Abweichungen aufgrund von Fertigungstoleranzen
oder dergleichen eine Montage nach bisher üblichen Methoden
stark erschwert haben. Ein erfindungsgemäßer Waschtisch
hat außerdem den Vorteil, dass er durch die erhöhte
Masse und die gute Schallentkopplung eine höhere Schalldämmung
hat als bekannte, emaillierte Waschtische, was insbesondere in Mehrfamilienhäusern,
Hotels und dergleichen bedeutend ist.
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Um
die Nachteile der bisherigen Montagearten zu vermeiden wird erfindungsgemäß trotz
der im Stand-der-Technik genannten Bedenken vorgeschlagen, in dem
Bereich, wo das Becken auf das Unterteil montiert werden soll, Schaummaterial
einzubringen. Geeignetes Schaummaterial ist jedes Material, das zumindest
nach einer chemischen und/oder physikalischen Reaktion einen nahezu
festen oder elastischen Zustand eingenommen hat. Dazu gehört
auch Schaumstoff, der in Kammern eingebettet ist, die auf Maß gefertigt
sein und beispielsweise aus Kunststoff bestehen können.
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Besonders
geeignet hat sich Montageschaum, wie zum Beispiel ein sogenannter
Ein-Komponenten-Montageschaum, der in Aerosoldosen oder in Druckbehältern
aufbewahrt werden kann. Die Verarbeitung erfolgt üblicherweise
mit einem Handdispenser oder einem Dosiergerät. Dabei reagiert
der Schaum mit vorhandener Luftfeuchtigkeit oder vorhandenem Wasser,
wodurch der Schaum aushärtet. Denkbar ist ebenfalls die
Verwendung von Zwei-Komponenten-Montageschaum. Dabei werden zwei
Komponenten gemischt bevor der Schaum aufgetragen wird. Er kann
beispielsweise bestehen aus Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Tris(2-chlorisopropyl)phosphat,
Dimethylether sowie Treibgasen. Näheres dazu ist zu finden
unter „de.wikipedia.org/wiki/Montageschaum" (letzter
Abruf März 2010).
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Dabei
kann die äußere Kontur des Schaummaterials mithilfe
von einer Schablone geformt werden. Geeignete Schablonen können
aus unterschiedlichsten Materialien sein, wie beispielsweise aus
Metall, Kunststoff oder Kartonage. Solche Schablonen werden nach
dem Aushärten des Montageschaums üblicherweise
entfernt, damit das Becken anschließend gut auf dem Schaum
lagern kann. Bewährt hat sich auch eine Schablone aus Schaumstoff,
weil eine solche aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften vor der Montage
des Beckens nicht entfernt werden muss, wodurch der Arbeitsaufwand
vermindert wird.
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Es
versteht sich, dass das Schaummaterial nicht ganzflächig
unterhalb des Beckens eingebracht werden muss. Stattdessen können
vorgegebene Bereiche bestimmt und mittels einer (oder gegebenenfalls
mehrerer) geeigneten Schablone vorbereitet werden, in denen eine
Lagerung mittels des Montageschaums erfolgen soll. Diese vorgegebenen
Bereiche können derart ausgewählt werden, dass
einerseits eine stabile Lagerung des Beckens erfolgt und andererseits
die Stellen, wo Ablauf, Armatur oder dergleichen montiert werden
sollen, ausgespart sind.
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Es
hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn in den einzelnen
Bereichen Schaummaterialien mit verschiedenen Härten benutzt
werden. So könnte im Bereich des Wassereinlaufs dichteres
Schaummaterial verwendet werden, um eine gute Schalldämmung
zwischen dem Becken und dem Unterteil zu erzielen. Ebenso ist es
vorteilhaft, wenn im vorderen Bereich des Beckens, also dort wo
sich deren Nutzer bei Gebrauch üblicherweise aufhalten,
Schaummaterial mit einer höheren Härte benutzt
wird, um so eine hohe Qualitätsanmutung zu erzielen.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile werden im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Dabei zeigt die einzige
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1 eine
seitliche Querschnittsansicht von einem Waschtisch 10,
mit einem Unterschrank 12 und einem darauf mittels Montageschaum
gelagerten Waschbecken 14.
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Dabei
ist das Becken 14 auf den Unterschrank 12 montiert,
der auch weitere, hier jedoch nicht dargestellte Elemente enthalten
kann, wie Zuleitungen für kaltes und/oder warmes Frischwasser, einen
Siphon und eine Entsorgungsleitung für Abwasser sowie bei
Bedarf ein Ablageelement, das Schubladen und Stauräume
umfasst. Das Becken 14 weist einen Abfluss 16 mit
einem daran angeschlossenen Abflussrohr 18 auf, an das
der Siphon und die Entsorgungsleitungen angeschlossen werden können.
Frischwasser kann in das Becken geleitet werden über einen
(oder mehrere) hier nicht dargestellten Wasserhahn, der befestigt
sein kann am Becken 14, am Unterschrank 12, an
einer benachbarten Wand oder dergleichen.
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Das
Becken 14 hat in der gezeigten Ausführungsform
eine ästhetisch sehr ansprechende Form. Diese besondere
Form macht jedoch eine Montage auf den Unterschrank 12 mittels
bisher üblicher Montageelemente schwierig, insbesondere
dann, wenn auch Fertigungstoleranzen zu berücksichtigen
sind. Daher werden bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Schablonen 20a, 20b verwendet,
die nur für einzelne Bereiche unterhalb des Beckens 14 vorgesehen sind.
Andere Bereiche, in denen Armaturen, Abflusselemente 16, 18 oder
dergleichen montiert sind oder montiert werden sollen, werden von
den Schablonen 20 ausgespart. Diese können beispielsweise
aus Kunststoff, Metall, Pappe, Schaumstoff oder dergleichen bestehen
und sind derart geformt, dass in ihrem Inneren Montageschaum 22 eingebracht
werden kann.
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Der
Schaum 22 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein
Zwei-Komponenten Montageschaum. Dessen Komponenten sind zunächst
in getrennten – hier nicht dargestellten – Druckbehältern
oder Kartuschen vorhanden. Die beiden Schaumkomponenten werden bei
einer bevorzugten Ausführungsform mit einer handelsüblichen
pneumatischen Presse aus ihren Kartuschen gedrückt, gemischt
und mit einer flexiblen Kanüle in das Innere der Schablonen 20 zugeführt.
In diesem Ausführungsbeispiel wird ein PU-Schaum verwendet,
der stark aufquellen kann und auch nach dem Aushärten klebrige
Eigenschaften besitzt. Dafür hat sich beispielsweise Bauschaum der
Sorte PURlogic SPRINT (B) – 210 ML bewährt, der
von der Firma A. Wörth GmbH & Co. KG, Künzelsau, vertrieben
wird.
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Wenn
der Schaum aufquillt, schmiegt er sich sowohl an die Unterkante
des Beckens 14 als auch an die Oberseite des Unterschranks 12 an.
Aufgrund seiner Haftwirkung ist er in der Lage, das Becken 14 mit
dem Unterschrank 12 zu verbinden und entsprechend zu fixieren.
Die Schablonen 20 können vor dem Aufsetzen des
Beckens 14 entfernt werden. Das hat insbesondere den Vorteil,
dass die Unterseite des Beckens 14 vollflächig
auf den nahezu oder vollständig ausgehärteten
Montageschaum 22 gedrückt werden kann und somit
eine gute Klebeverbindung gegeben ist. Diese entsteht im Wesentlichen
durch die Hafteigenschaften des Montageschaums 22. Sie kann
jedoch noch verbessert werden, wenn ein zusätzlicher Kleber
zwischen den Montageschaum 22 und der Unterseite des Beckens 14 eingebracht
wird.
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Als
Sichtschutz sind in einer bevorzugten Ausführungsform außerdem
Blenden 24a, 24b vorgesehen. Diese werden bevorzugterweise
zum Abschluss der Montage des Beckens 14 angebracht.
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- 10
- Waschtisch
- 12
- Unterschrank
- 14
- Becken
- 16
- Abfluss
- 18
- Abflussrohr
- 20a,
b
- Schablonen
- 22
- Montageschaum
- 24a,
b
- Blenden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19613527
C2 [0003]
- - DE 202009003734 U1 [0004]
- - DE 202009002502 U1 [0005]
- - DE 202009003052 U1 [0006, 0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „de.wikipedia.org/wiki/Montageschaum” [0018]