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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Presse für Abfallsammelbehälter.
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Pressen
zur Verdichtung von Müll sind in vielerlei Formen bekannt.
So existieren Pressen, welche den Müll direkt im Abfallsammelbehälter
komprimieren. Bei bekannten Lösungen handelt es sich um
stationäre Vorrichtungen, in deren Wirkungsbereich der Sammelbehälter
eingebracht werden muss. Die Müllverdichtung erfolgt durch
Abwärtsbewegen eines Pressaufsatzes in den Sammelbehälter
hinein oder durch Aufwärtsbewegen des Müllbehälters
in Richtung des dann feststehenden Pressaufsatzes. Die Bewegung
erfolgt zumeist hydraulisch. Derartige Müllpressen benötigen
recht viel Platz, so dass sie in engen Kellerräumen oder
externen Müllstationen kaum eingesetzt werden können.
Des Weiteren können derartige Müllpressen optisch
störend wirken, wenn sie in der Nähe öffentlich
sichtbarer Müllbehälter aufgestellt sind. Schließlich
benötigen elektrisch betriebene Müllpressen einen
Stromanschluss, der gerade im Außenbereich häufig
nicht vorhanden ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Müllpresse
bereitzustellen, welche die genannten Nachteile zumindest teilweise
beseitigt. Diese Aufgabe wird durch die Müllpresse mit
den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen definiert.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird also eine Presse für einen
Abfallsammelbehälter bereitgestellt, welche direkt an diesem
ohne Veränderung des Sammelbe hälters angebracht
werden kann und überdies einerseits tragbar ausgestaltet
ist, so dass sie für mehrere Sammelbehälter Verwendung
finden kann.
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Überdies
stellt die erfindungsgemäße Presse eine recht
einfach aufgebaute Lösung dar. Vorteilhafterweise ist sie
aufgrund der Bedienungsmöglichkeit per Hand von einer Energieversorgung
unabhängig, es wird die mechanische Hebelwirkung ausgenutzt.
Mittels der Befestigungsvorrichtung für den Behälterrand
kann sie schnell und einfach an- und abgebaut werden.
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Wenn
die Druckplatte in ihrer Höhe veränderbar am Bedienhebel
angeordnet ist, kann der Hub der Presse an verschiedene Behälter
Höhen- und Füllstände angepasst werden.
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Wenn
die Druckplatte an dem Bedienhebel gleitend angeordnet ist, lässt
sich die Presse an verschiedene Behälterquerschnitte anpassen.
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Die
Anpassung an verschiedene Querschnitte der Sammelbehälter
kann auch durch unterschiedliche Druckplatten erzielt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Befestigungsvorrichtung am Rand eines
Abfallsammelbehälters gemäß DIN
EN840-1 fixiert werden kann. Dies kann insbesondere durch
eine klammerartige Ausgestaltung der Befestigungsvorrichtung erreicht werden.
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Hierbei
kann die Presse derart ausgestaltet sein, dass sie an einer Seite
im rechten Winkel zur Drehachse des Deckels des Abfallsammelbehälters angeordnet
werden kann. Dann nämlich lässt sich der Abfallsammelbehälter
bei angebrachter Presse öffnen und schließen,
ohne dass die Presse dem Deckel in die Quere kommt. Wenn der Drehpunkt
des Bedienhebels außerhalb des Umrisses des Abfallsammelbehälters
bei montierter Presse ist, lässt sich die Presse bei Nichtbenutzung
von der Oberseite des Behälters wegdrehen und an den Außenrand
des Behälters abklappen. Dann kann der Behälter
problemlos bewegt werden und sogar vom Müllfahrzeug entleert
werden, ohne dass die Presse zuvor abgenommen werden müsste.
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Befestigungsvorrichtung
in Form einer Klammer ausgestaltet ist, welche nahezu formschlüssig
um den Rand des Sammelbehälters herumgreift. Dann kann
der Sammelbehälter mit dem üblichen Aufnahmesystem
gegriffen, gekippt und entleert werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigt:
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1 einen
Abfallsammelbehälter, bei welchem die erfindungsgemäße
Presse Verwendung finden kann.
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2 eine
erste Ausführungsform der Erfindung;
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3 eine
Variante der Befestigungsvorrichtung;
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4 die
Art der Befestigung der Presse gemäß 3 im
Detail;
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5 eine
Variante der Befestigungsvorrichtung; und
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6 eine
weitere Variante der Befestigungsvorrichtung.
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1 zeigt
einen typischen Abfallsammelbehälter 1 gemäß DIN
EN 840-1 mit einem kastenförmigen Volumen 2,
einem Deckel 3, der mittels Drehgelenk 4 an der
Außenseite des Volumens 2 angelenkt ist und in
verschlossener Position den oberen Rand des Sammelbehälters
abdeckt. Der obere Behälterrand 5 ist kragenförmig
ausgestaltet, damit der Behälter durch eine Kamm-Aufnahme
eines Abfallsammelfahrzeuges ergriffen werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Presse nach 2 umfasst
einen Hebel 10, an welchem eine Druckplatte 20 über
einen höhenverstellbaren Stab 30 angeordnet ist.
Der Stab 30 kann gleitend am Hebel 10 angeordnet
sein. Damit lässt sich die Druckplatte für verschiedene
Behältergrößen (Querschnitte), Füllstände
und/oder Behältertiefen zentrieren, indem der Stab auf
dem Hebel 10 entlang gleiten kann. Um den Stab 30 am
Hebel 10 in einer Stellung fixieren zu können,
kann eine Fixie rungsvorrichtung 15 z. B. nach Art eines
Schnellspannverschlusses vorgesehen sein. Als Material für
die Komponenten wird vorzugsweise Metall verwendet.
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An
dem einen Ende des Hebels 10 ist eine Befestigungsvorrichtung 40 angelenkt.
Die Anlenkung umfasst eine Achse 45, welche den Drehpunkt des
Hebels definiert. Die Befestigungsvorrichtung 40 umfasst
eine Klammer 50 mit zwei Schenkeln, deren einer Schenkel 51 hakenförmig
ausgestaltet ist, so dass er außen um den kragenförmigen
Rand des Behälters 1 herumgreifen kann, und deren
anderer Schenkel als Lasche 55 ausgebildet ist, die an
der Innenseite des Behälters zu liegen kommt. Auf diese Weise
kann die Presse stabil an dem Sammelbehälter 1 befestigt
werden, und zwar prinzipiell an einer beliebigen Seite des Behälters 1.
Weil der äußere Schenkel 51 hakenförmig
ausgestaltet ist, wird die Befestigung durch Einwirkung eines Drehmoments oder
einer Kraft auf die Befestigungsvorrichtung – beim Niederdrücken
des Hebels 10 – um so stabiler. Die innere Lasche 55 wird
bei Betätigung des Hebels 10 gegen die Behälterwand
gedrückt. Diese Art der Befestigung ist also äußerst
stabil, was für den Gebrauch der Presse besonders wichtig
ist.
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Besonders
vorteilhaft ist die Befestigungsmöglichkeit an einer Seite
im rechten Winkel zu dem Drehgelenk 4 des Behälters,
weil dann zum einen die Presse bequem bedient werden kann und zum
anderen der Pressenhebel 10 von dem Behälter weggeschwenkt
werden kann, so dass der Pressenhebel 10 dem Deckel nicht
in die Quere kommt.
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3 und 4 zeigen
eine weitere Ausgestaltung der Presse. Bei dieser Ausgestaltung
ist der innere Schenkel 55 der Befestigungsvorrichtung 40 als
Feder ausgestaltet, mit welcher die Presse an der Innenseite des
Behälters 1 fixiert wird. Bei dieser Ausgestaltung
rastet die Haltevorrichtung 40 am Rand des Behälters 1 ein
und hält überdies besonders gut, auch wenn kein
Drehmoment von außen auf die Befestigungsvorrichtung 40 einwirkt.
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Des
Weiteren umfasst die Befestigungsvorrichtung 40 einen Griff 70,
mit welchem die Presse bequem auf den Rand des Behälters
gesetzt und wieder entfernt werden kann. Die Druckplatte 20 ist hier
an einem Stab 31 befestigt, welcher seinerseits an dem
Stab 30 befestigt ist. Zur Höhenverstellung der
Presse kann der Stab 31 in mehrere Positionen in den Stab 30 hineingeschoben
und fixiert werden. Hierzu weist der Stab 30 mehrere Öffnungen 35 auf, in
welche eine Kugel 34, die im Stab 31 gefedert
angeordnet ist, einrasten kann. Des Weiteren ist die Druckplatte 20 drehbar
am Stab 31 gelagert und zwar über ein Drehgelenk 22.
Hierdurch kann erreicht werden, dass auch bei größeren
Hubwegen die Druckplatte 20 stets senkrecht auf den zu
komprimierenden Müll drückt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Befestigungsvorrichtung 40 vorteilhafterweise
so ausgestaltet, dass derjenige Teil, der um den Rand des Sammelbehälters
herumgreift, möglichst wenig aufträgt. Hierzu
ist der herumgreifende Teil blattartig dünn ausgestaltet
und greift formschlüssig um den Rand des Sammelbehälters 1 herum.
Dann kann der Sammelbehälter mit den üblichen
Aufnahmesystemen gegriffen, gekippt und entleert werden, ohne dass
die am Sammelbehälter angebrachte Befestigungsvorrichtung 40 das
Angreifen wesentlich stört.
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Wenn
noch exaktere Symmetrie beim Greifen des Sammelbehälters
durch das Aufnahmesystem erforderlich ist, kann am Sammelbehälter
auf der gegenüberliegenden Seite eine hinsichtlich der Klammerbefestigung
gleichartige Klammer 40' angebracht werden, welche den
Höhenausgleich beim Greifen gewährleistet.
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In
noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist, wie in 5 gezeigt,
die Befestigungsvorrichtung derart ausgestaltet, dass die Achse 45 des Hebels 10 außerhalb
des Umrisses des Abfallbehälters 1 (bei aufgesetzter
Presse) ist, so dass der Abfallbehälter 1 bei
aufgesetzter Presse geöffnet und geschlossen werden kann,
ohne dass dabei der Deckel 3 auf dem Gelenk 45 zum
Aufliegen kommt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Befestigungsvorrichtung 40 und
der Hebel 10 so ausgestaltet sind, dass der Hebel 10 senkrecht
in eine ”Ruhestellung” nach unten au ßerhalb
des Abfallbehälters abgeklappt und in dieser Stellung arretiert
werden kann, vg. 6. Diese Ausgestaltung ist besonders
vorteilhaft, wenn es darum geht, den Abfallbehälter bei
aufgesetzter Presse zu bewegen und z. B. der Leerung durch ein Müllfahrzeug
zuzuführen.
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In
noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Hebel 10 von
der Befestigungsvorrichtung 40 lösbar ausgestaltet.
Dies kann durch einen Schnellverschluss, z. B. durch eine Steckverbindung mit ”Klickverschluss” oder
durch eine Bajonett-Verbindung realisiert sein. Dann kann die Befestigungsvorrichtung 40 dauerhaft
an dem Sammelbehälter fixiert werden und dort verbleiben,
während der Hebel 10 mit der Druckplatte 20 und
dem Stab 30 nach Belieben abgenommnen werden kann. Diese
Ausführung ist besonders vorteilhaft, wenn ein Entleeren des
Sammelbehälters mit aufgesetzter Presse nicht möglich
ist oder eine Kombination aus Hebel 10, Stab 30 und
Druckplatte 20 für mehrere Sammelbehälter 1 verwendbar
sein soll, ohne dass die Befestigungsvorrichtung am Sammelbehälter
jedes Mal ummontiert werden müsste. Dann wird an jedem
Sammelbehälter jeweils eine Befestigungsvorrichtung 40 dauerhaft
montiert.
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Wenn
die Befestigungsvorrichtung 40 dauerhaft am Sammelbehälter 1 montiert
werden soll, dann kann das auch mittels Schrauben geschehen, die
als Klemmschrauben wirken. Die Schrauben können in einem
der beiden Schenkel 51, 55 der Klammer 50 angeordnet
sein. Diese Art der Befestigung ist einerseits besonders stabil
und andererseits unter dem Aspekt des Diebstahlschutzes besonders
effektiv.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN EN840-1 [0009]
- - DIN EN 840-1 [0018]