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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Pressen von Hausmüll
in einem Hausmüllbehälter mit einer entlang der
Mittellängsachse des Müllbehälters vertikal
verstellbaren Spindel, die an einem Grundträger gehalten
ist und an der ein Pressstempel und eine Handhabe zur Betätigung
des Pressstempels angeordnet sind.
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Hausmüll
wird üblicherweise in einzelnen Tüten verpackt
in einen Hausmüllbehälter entsorgt, der seinerseits
von einem Müllentsorger abgeholt wird. Meistens bilden
sich jedoch zwischen den einzelnen Mülltüten Freiräume,
weil die Form der Mülltüten und die Form des Müllbehälters
keine optimale Raumnutzung zulassen. Daher bleibt typischerweise ein
Drittel bis zur Hälfte des Behältervolumens ungenutzt.
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In
den meisten Gemeinden wird die Müllgebühr nach
Anzahl der Leerungen und nicht nach Gewicht abgerechnet, so dass
durch die nicht optimale Raumnutzung des Müllbehälters
erhebliche Mehrkosten entstehen.
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Im
gewerblichen Bereich haben sich daher Müllpressen für
Müllbehälter etabliert, mit denen der vorhandene
Behälter-Raum besser nutzbar ist. Die meisten dieser Müllpressen
sind jedoch elektrisch oder hydraulisch betrieben und dementsprechend groß,
unhandlich und teuer, so dass eine Nutzung im privaten Bereich nicht
wirtschaftlich und/oder praktikabel ist.
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Aus
der
DE 203 04 457
U1 ist eine Hausmüllpresse bekannt, die einen
rechteckigen Überschiebrahmen mit Nut aufweist, der auf
den nach außen überstehenden Rand eines Müllbehälters
aufschiebbar ist. Mittig in dem Überschiebrahmen ist eine
Gewindebohrung zur Aufnahme einer Gewindespindel vorgesehen. An
der Gewindespindel ist einerseits ein Pressstempel und andererseits
eine Handhabe zur Handbetätigung der Spindel angeordnet.
Durch Drehen der Handhabe kann der Pressstempel in den Behälter
bewegt werden, wodurch der Müll zusammengepresst wird.
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Der Überschiebrahmen
ist dabei jedoch an die Größe eines bestimmten
Müllbehälters angepasst und kann somit nicht für
andere Müllbehälter verwendet werden. Für
verschiedengroße Behälter, beispielsweise für
Restmüll, Papier und Bioabfälle, muss daher jeweils
eine eigene Hausmüllpresse bereitgehalten werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher eine Müllpresse der vorbenannten
Art zu schaffen, die einfach und universell anwendbar ist und eine
bessere Komprimierung des Müllvolumens ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Grundträger an seinen Endbereichen jeweils einen
Schnellver schluss zum Befestigen der Vorrichtung an dem nach Außen überstehenden
Randbereich des Müllbehälters aufweist und dass
die Schnellverschlüsse auf dem Grundträger verschiebbar
sind.
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Der
Grundträger kann über die beweglichen Schnellverschlüsse
einfach und schnell an verschiedenen Müllbehältern
befestigt werden, die auch unterschiedliche Größen,
insbesondere unterschiedliche Querschnitte, aufweisen können.
Der Pressstempel ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass
er für den kleinsten verwendeten Müllbehälter
genau passt. Die Verwendung in größeren Müllbehältern
ist problemlos möglich, wobei auch hier noch eine gute Komprimierung
des Mülls gewährleistet ist. Zweckmäßigerweise
ist der Pressstempel lösbar mit der Spindel verbunden,
um ihn gegebenenfalls auszutauschen oder zum Reinigen.
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Der
Grundträger bildet das Widerlager zu der durch die Spindel
ausgeübten Presskraft. Um dem Pressdruck standzuhalten
ist eine sichere Verankerung an dem Müllbehälter
notwendig. Zweckmäßigerweise wird die Press-Vorrichtung
mit den Schnellverschlüssen an dem nach Außen
vorstehenden Rand des Müllbehälters befestigt.
Vorzugsweise weisen die Schnellverschlüsse daher einen
Vorsprung oder einen Greifer auf, der den Behälter-Rand
hinter- oder umgreift. Die Schnellverschlüsse können
dabei beispielsweise frei beweglich auf dem Grundträger angeordnet
sein und über eine Feder oder durch eine Sicherungsschraube
gehalten werden. Vorzugsweise ist der Schnellverschluss im wesentlichen
L-förmig ausgebildet und weist ein U-Profil und ein O-Profil auf,
die rechtwinklig miteinander verbunden sind, wobei das U-Profil
auf den Grundträger aufschiebbar ist.
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Der
Müll in dem Müllbehälter ist üblicherweise
in Müllsäcken gehalten, die teilweise luftdicht
sind. Die darin eingeschlossene Luft bildet ein Luftpolster, das
eine wirkungsvolle Komprimierung des Mülls verhindert.
Es ist daher zweckmäßig, wenn der Pressstempel
an seiner Unterseite Spitzen oder Noppen zum Durchbohren der Müllsäcke
aufweist, so dass darin eingeschlossene Luft entweichen kann. Das durch
die Luft eingenommene Volumen des Müllbehälters
kann dadurch auf einfache Weise freigegeben und genutzt werden.
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Damit
die aus den Mülltüten freigesetzte Luft entweichen
kann, hat der Pressstempel vorzugsweise Löcher zum Durchleiten
der Luft an die Oberseite des Pressstempels und damit an die Umgebung.
Zwischen Müllbehälter und Pressstempel kann sich
dadurch kein Luftpolster mehr ausbilden und der Müll kann
effektiv komprimiert werden.
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Der
Pressstempel kann dazu beispielsweise eine Pressplatte sein, in
der Löcher angeordnet sind. Der Pressstempel kann jedoch
auch ein Gitterrost mit kreuz- oder linienförmigen Stegen
sein.
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Die
Vorrichtung ist für die Verwendung an den üblichen,
teilweise genormten, eckigen Müllbehältern ausgelegt
und angepasst. Es ist jedoch ohne Änderung möglich,
die Vorrichtung an runden oder sogar beliebig geformten Müllbehältern
zu verwendet, solange der Pressstempel in den Behälter
einführbar ist.
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Die
Form des Pressstempels kann dabei an die Form des Müllbehälters
angepasst sein. Vorzugsweise ist der Pressstempel eine rechteckige
Platte. Es ist jedoch auch möglich beispielsweise einen
eckigen Stempel in einem runden Müllbehälter zu
verwenden oder einen runden Stempel in einem achteckigen Müllbehälter.
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Insbesondere
bei eckigen Pressstempeln ist es zweckmäßig, wenn
der Pressstempel frei rotierbar an der Spindel gehalten ist, damit
er beim Drehen der Spindel nicht mitrotiert.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Grundträger
balkenartig ausgebildet ist und zwei Schnellverschlüsse
an seinen beiden Enden zur Befestigung am Randbereich des Müllbehälters
aufweist. Dadurch kann der Grundträger einfach und schnell
auf verschiedenen Müllbehältern befestigt werden.
Der Grundträger kann beispielsweise ein Vierkant-Hohl-
oder Vollprofil sein.
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Eine
alternative vorteilhafte Ausführung sieht vor, dass der
Grundträger kreuzartig ausgebildet ist und vier Schnellverschlüsse
zur Befestigung am Randbereich des Müllbehälters
aufweist. Die kreuzförmige Ausführung erlaubt
eine größere Presskraft, da der Grundträger
eine größere Gegendruckfläche an dem überstehenden
Müllbehälter-Rand aufweist. Darüber hinaus
ist dadurch die Gefahr, dass die Vorrichtung durch eine ungleichmäßige
Beladung des Müllbehälters seitlich kippt wesentlich
geringer.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und dem Ausführungsbeispiel, das nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert wird.
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Es
zeigt:
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1 eine
Schrägansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Pressen von Hausmüll,
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2 eine
Detailansicht eines Schnellverschlusses,
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3 einen
Querschnitt durch den Pressstempel,
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4 die
Befestigung der Press-Vorrichtung an dem Hausmüllbehälter,
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5 die
Press-Vorrichtung in Betrieb und
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6 einen
Längsschnitt des Müllbehälters entlang
des Grundträgers.
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In
der 1 ist eine im Ganzen mit 1 bezeichnete
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Pressen von Hausmüll 2 in
einem Müllbehälter 3 gezeigt.
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Die
Press-Vorrichtung 1 weist ein Vierkant-Hohlprofil 4 als
Grundträger auf, das auf den nach Außen überstehenden
Rand 5 des Müllbehälters 3 aufgelegt
werden kann. In der Mitte des Grundträgers 4 ist
eine Gewindebuchse 6 mit einem Innengewinde angeordnet,
in die eine Gewindespindel 7 eindrehbar ist.
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Am
unteren Ende der Gewindespindel 7 ist eine im wesentlichen
quadratische Müllpressplatte 8 als Pressstempel
angeordnet und am anderen Ende ist ein Handgriff 9 fest
mit der Gewindespindel 7 verbunden.
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An
den beiden Enden des Grundträgers 4 ist jeweils
ein Schnellverschluss 10 zum Befestigen des Grundträgers 4 an
dem Rand 5 des Müllbehälters 3 angeordnet.
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Die
Müllpressplatte 8 hat mehrere Löcher 11 zum
Durchleiten von Luft 21 die sich eventuell in dem Müll 2 befindet.
Die Löcher 11 sind dabei regelmäßig über
die Müllpressplatte 8 verteilt, um eine gute Durchlässigkeit
zu erzielen. An der Unterseite der Müllpressplatte 8 sind
in einem regelmäßigen Raster mehrere Spitzen 12 oder
Noppen angeordnet, die zum Durchstechen von Müllsäcken 22 dienen.
Die Anzahl, Anordnung oder Form der Spitzen 12 ist dabei
nicht wesentlich, solange dadurch die eventuell in den Müllsäcken 22 eingeschlossene
Luft 21 entweichen kann.
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Um
ein Mitdrehen der Pressplatte 8 zu verhindern, ist die
Pressplatte 8 frei rotierbar an der Gewindespindel 7 gelagert.
Dazu weist die Gewindespindel 7 einen Abschluss-Teller 18 auf,
der durch eine stempelartige, radiale Erweiterung am unteren Ende
der Spindel 7 gebildet ist (3).
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Der
Abschluss-Teller 18 ist in einer Führungshülse 19 an
der Müllpressplatte 8 gelagert, die den Abschluss-Teller 18 berührungslos
umgreift und die durch Schrauben 20 befestigt ist.
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Wie
der Grundträger 4 an dem Müllbehälter 3 befestigt
wird, ist in den 4 bis 6 gezeigt. Der
Grundträger 4 liegt dabei auf dem Behälterrand 5 auf.
Die Schnellverschlüsse 10 (3) sind
L-förmig aus einem U-Profil 13 und einem O-Profil 14 zusammengesetzt.
An dem U-Profil 13 ist mittig eine Rändelschraube 15 zum
fixieren des Schnellverschlusses 10 an dem Grundträger 4 angeordnet.
Die Schnellverschlüsse 10 werden in Gebrauchsstellung mit
ihrem U-Profil 13 in Pfeilrichtung Pf2 auf den Grundträger 4 aufgeschoben,
so dass das O-Profil 14 unter den nach außen vorstehenden
Rand 5 des Müllbehälters 3 greift. Über
die Rändelschraube 15 (6) wird
der Schnellverschluss 10 fixiert und der Behälterrand 5 eingeklemmt.
Damit der Schnellverschluss sicher an dem Behälterrand 5 hält,
ist das O-Profil 14 im Bereich der Auflagefläche 23 aufgeraut.
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In
der Grundstellung, aus der die erfindungsgemäße
Müllpresse 1 verwendet werden kann, sind die Schnellverschlüsse 10 lose
auf dem Grundträger 4 und die Gewindespindel 7 vollständig
ausgedreht. Um nun Müll 2 in einem Müllbehälter 3 zu
pressen, wird der Grundträger 4 in Pfeilrichtung
Pf1 auf den Müllbehälter 3 gelegt, so
dass die Pressplatte 8 etwa mittig über der Öffnung
des Müllbehälters 3 liegt (1).
Zur Befestigung der Müllpresse 1 werden die Schnellverschlüsse 10 in
Pfeilrichtung Pf2 auf dem Grundträger 4 verschoben,
bis die L-förmigen Vorsprünge 14 unter
den nach außen vorstehenden Rand 5 des Müllbehälters 3 greifen.
Durch die Rändelschrauben 15 wird der Grundträger 4 dort
gegen Verrutschen gesichert (4). Danach
kann die Pressplatte 8 durch Drehen der Gewindespindel 7 in den
Müllbehälter 3 eingedreht werden (5),
wobei Müllsäcke 22 in dem Müllbehälter 3 durch
die Spitzen 12 aufgerissen werden und eventuell eingeschlossene
Luft 21 durch die Bohrungen 11 in der Pressplatte 8 entweichen
kann (6).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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