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Die
Erfindung betrifft einen selbsthaltenden Gabelschlüssel
mit verstellbarer Schlüsselweite.
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Bei
heutigen Maschinenanlagen wird der zur Verfügung stehende
Raum sehr weitgehend ausgenutzt. Dies führt dazu, dass
viele Bereiche der Maschinenanlage bei Reparaturarbeiten oftmals
nur sehr schwer zugänglich sind. Der Industriemechaniker
ist dann allzu oft dazu gezwungen, kaum einsehbare Schraubverbindungen
zu ertasten und deren Größe gefühlsmäßig
abzuschätzen. Ein visuelles Abschätzen der Schlüsselweite
stellt für einen geübten Industriemechaniker im
Allgemeinen keine zu große Schwierigkeit dar, jedoch ist
das Abschätzen der Schlüsselweite durch Ertasten
nur in grober Annäherung möglich. Er wird folglich
mehrmals versuchen müssen, den passenden Schlüssel
zu finden.
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Auch
ist es unangenehm, wenn der Gabelschlüssel beim Umsetzen
aus der Hand rutscht und beispielsweise in das Auffangbecken des
Schneidöles oder der Schneidemulsion fällt und
dort mühselig wieder herausgefischt werden muss. Das Benutzen der
zweiten Hand scheidet oftmals wegen der beengten Platzverhältnisse
aus.
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Im
Stand der Technik hat man schon sehr früh versucht, Werkzeuge
zu entwickeln, mit denen mehrere Schlüsselweiten abgedeckt
werden konnten:
In der amerikanischen Patenschrift
US 108 330 wird die Verbesserung
eines Schraubenschlüssels beschrieben, der als Steckschlüssel
ausgebildet ist, wobei mehrere federbelasteten Muffen, die diagonal
geteilt sein können, auf die Mutter aufgesetzt werden, wobei
ein federbelasteter Zentrierstift den Steckschlüssel auf
dem Schraubenschaft zentriert, und so viele der Muffen zurückgeschoben
werden, bis eine passende Muffe die Mutter umgreift.
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In
der deutschen Patentschrift
DE
30 459 wird ein Schraubenschlüssel mit aufklappbaren
Einsatzstücken beschrieben, bei welchen dünne
Eisenlamellen um einen Bolzen in die Maulöffnung des Gabelschlüssels
geschwenkt werden können, entsprechend der einzustellenden
Schlüsselweite, und wobei Federn auf Nasen an den Eisenlamellen
wirken und diese in ihrer Lage sichern.
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Aus
der amerikanischen Patentschrift
US 562
709 und aus der deutschen Patentschrift
DE 92 949 sind Schraubenschlüssel
bekannt, bei denen aus dem U-förmigen Griff, der einen
Rahmen bildet, Stahlplättchen in die Maulöffnung
des Gabelschlüssels verschoben werden können,
um die gewünschte Schlüsselweite herzustellen.
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Aus
den deutschen Patentschriften
DE
161 658 und
DE 374 829 und
aus der amerikanischen Patenschrift
US
1 080 064 sind Schraubenschlüssel bekannt, bei
denen zur Einstellung der Maulweite Stahlplättchen, die
auf einem Bolzen schwenkbar gelagert sind, von Hand in die Maulöffnung
entsprechend der gewünschten Schlüsselweite gebracht
und in dieser Stellung durch Federkräfte oder durch eine
Verschraubung gesichert werden. Der Bolzen sitzt oberhalb des Schlüsselmaules,
wodurch die Maultiefe nicht zur Aufnahme der Stahlplättchen
vergrößert werden muss.
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Aus
der amerikanischen Patenschrift
US
1 204 433 und aus der deutschen Patenschrift
DE 315 926 sind Gabelschlüssel
bekannt, deren Maulweite selbsttätig durch den Schraubenkopf
eingestellt wird. Hierbei werden unter Federkraft stehende Stahlplättchen
durch den Schraubenkopf in den Hohlraum des Schlüsselmaules
verschoben.
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Aus
der deutschen Patenschrift
DE
424 577 ist ein verstellbarer Schraubenschlüssel
bekannt, bei dem durch Verschieben einer der beiden Teile des Schraubenschlüssels
gegenüber des anderen Teiles die Schlüsselweite
veränderbar ist. Zusätzlich können die
beiden Teile um eine Achse senkrecht zur Längsachse des
Schraubenschlüssels geschwenkt werden, wodurch sich weitere
Schlüsselweiten einstellen lassen. Die beiden Teile werden
durch Anziehen einer Flügelmutter in ihrer Lage zueinander
verspannt und gehalten.
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Aus
der belgischen Patenschrift
BE
699 525 ist ein Gabelschlüssel bekannt, dessen
Backen durch Drehen eines Exzenters zueinander verschiebbar sind.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 202 18 968 ist ein Gabelschlüssel
bekannt, der in einer Schlüsselfläche oder auch
in beiden Schlüsselflächen je einen Magneten aufweist,
um insbesondere heiße oder schmutzige Schrauben oder Muttern halten
zu können.
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Aus
der europäischen Patenschrift
EP
580 680 ist ein verstellbarer Maulschlüssel bekannt,
wobei die verstellbare Klemmbacke eine Verzahnung aufweist, die
mit einem Verschließelement zusammenwirkt, wobei das Verschließelement
durch eine Nockenfläche eines von Hand verschiebbaren Stiftes in
die Verzahnung gedrückt wird. Hierdurch wird die Verstellzeit
der Klemmbacke auf die benötigte Schlüsselweite
gegenüber einer Verstellung mittels eines Schneckentriebes
verkürzt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Gabelschlüssel derart weiterzubilden,
dass die Schlüsselweite leicht einstellbar ist und, dass
der Gabelschlüssel an Schlüsselflächen
ferromagnetischer Schrauben, Muttern, Rohrverschraubungen, Überwurfmuttern
und dergleichen gehalten wird.
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Gelöst
wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch,
dass
- 1. an einem Grundkörper ein erster
fester Spannbacken angebracht ist,
- 2. der Grundkörper einen zweiten auf ihm verschiebbaren
und feststellbaren Spannbacken trägt und führt,
- 3. der zweite verschiebbare Spannbacken mittels einer Feststellschraube
auf dem Grundkörper feststellbar ist,
- 4. der erste feste Spannbacken und der zweite verstellbare Spannbacken
in den zueinander gewandten Schlüsselflächen starke
Magnete tragen.
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An
einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigt:
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1 den
einstellbaren Gabelschlüssel,
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2 den
Grundkörper mit dem ersten, festen Spannbacken,
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3 den
zweiten, verschiebbaren Spannbacken in Seitenansicht,
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4 den
verschiebbaren Spannbacken im Schnitt,
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5 eine
vergrößerte Darstellung des geführten
Bereiches des zweiten Spannbackens, die Feststellschraube und ein
Teil des Grundkörpers mit Verzahnung,
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6 die
Feststellschraube in vergrößerter Darstellung,
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7 die
Verzahnung des Grundkörpers in nochmals vergrößerter
Darstellung,
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8 den
Gabelschlüssel in perspektivischer Darstellung.
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Der
Grundkörper (1) trägt an seinem einen Ende
den ersten, festen Spannbacken (2). Im Wesentlichen ist
der Grundköper (1) von leicht rechteckigem Querschnitt.
Dieser rechteckige Querschnitt trägt und führt
den zweiten, verschiebbaren und einstellbaren Spannbacken (3).
Der Grundkörper (1) weist auf einem Teil seiner
Oberseite eine Verzahnung (5) auf. In dem Ausführungsbeispiel
weist die Verzahnung (5) eine metrische Teilung von einem Millimeter
auf, wobei die Zahntiefe einen halben Millimeter und der Keilwinkel
90 Grad betragen. Im Bereich der Anbindung des ersten Spannbackens
(2) an den Grundkörper (1) ist ein Übergangsradius
(16) vorgesehen, um die Kerbspannung zu mindern.
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Der
zweite, verschiebbare Spannbacken (2) umgreift mit einer
Ausnehmung (15) den Grundkörper. Die Ausnehmung
(15) wird vorzugsweise drahterodiert, um eine hohe Präzision
der Führung auf dem Grundkörper (1) zu
gewährleisten. Grundkörper (1), erster
Spannbacken (2) und zweiter Spannbacken (3) bestehen
aus randgehärtetem Einsatzstahl. Im oberen Bereich weist
der zweite Spannbacken (3) eine Gewindebohrung (19)
auf.
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Eine
Feststellschraube (4) weist einen Rändelkopf (17)
auf, der einen verhältnismäßig großen Kopfdurchmesser
aufweist, um mit geringer Kraft die Feststellschraube (4)
feststellen oder lösen zu können. Dies ist besonders
dann vorteilhaft, wenn in schwer zugänglichem Bereich das
Werkzeug mit einer Hand gehalten und verstellt werden muss: so kann
mit den Fingern der Griff umfasst werden und mit dem Daumen der
Rändelkopf (17) gedreht werden. An ihrem Schraubenende
weist die Feststellschraube (4) eine Kegelspitze (18)
auf, wobei der Kegelwinkel vorzugsweise 90 Grad beträgt.
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Die
beiden Spannbacken (2) und (3) weisen Bohrungen
(12) auf, in die Rundmagnete (7), (8)
eingesetzt werden. Entlüftungsbohrungen (11) in
den Spannbacken (2), (3), ermöglichen
einen Druckausgleich beim Einbringen der Rundmagnete (7),
(8) in die Bohrungen (12). Die Rundmagnete (7),
(8) weisen eine hohe Anziehungskraft auf, vorzugsweise werden
Neodynmagnete eingesetzt.
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Der
Grundkörper (1) weist im Griffbereich (20)
eine Aussparung (13) auf, die zum Einen der Gewichtserleichterung
dient und zum Anderen der Griffigkeit des Werkzeuges. Hierzu wird
sie mit einem Kunststoff, beispielsweise einem 2-Komponenten-Kunststoff,
ausgefüllt.
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Im
Bereich des Griffendes (6) weist der Grundkörper
(1) eine Aufnahme (10) für ein Werkzeug
auf. In diese Aufnahme ist ebenfalls ein Rundmagnet (9)
eingesetzt, welcher das Zusatzwerkzeug hält. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die Aufnahme (10) als
Innensechskant ausgebildet. Sie dient der Aufnahme gebräuchlicher
1/4 Zoll Biteinsätzen.
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Zur
Wirkungsweise: Nach Lösen der Feststellschraube (4)
kann der feste Spannbacken (2) an die Schlüsselfläche
beispiels weise einer Überwurfmutter angelegt werden. Hierbei
hilft schon die Anziehungskraft des Rundmagneten (7) mit,
dass der Spannbacken (2) satt an der Schlüsselfläche
anliegt. Mit dem Daumen kann dann die verschiebbare Spannbacke (3)
zur anderen Schlüsselfläche geschoben werden,
wobei auch hier die magnetische Anziehungskraft des Rundmagneten
(8) ein sattes Anliegen der zweiten Spannbacke (3)
unterstützt. Sodann wird durch Drehen der Feststellschraube
(4) der zweite Spannbacken (3) mit dem Grundkörper form-
und kraftschlüssig verspannt.
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Bei
Verwendung von Biteinsätzen, insbesondere von solchen,
bei denen eine drehende Bewegung des Biteinsatzes erforderlich ist,
kann es sinnvoll sein, den zweiten Spannbacken (3) herauszunehmen,
ihn derart zu drehen, dass der Spannbacken (3) nach oben
zeigt, und dann Ihn wieder auf den Grundkörper zu schieben.
Der zweite Spannbacken (3) bildet nun zusammen mit dem
ersten Spannbacken (2) eine Art T-Stück. Dies
kann das Drehen erleichtern.
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Durch
die Erfindung wurde ein leicht verstellbarer Gabelschlüssel
geschaffen, der durch seine Selbsthaltung an ferromagnetischen Schrauben, Muttern
und dergleichen ein sichereres Arbeiten an schwer zugänglichen
Maschinenanlagen ermöglicht.
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- 1
- Grundkörper
- 2
- erster,
fester Spannbacken
- 3
- zweiter,
verschiebbarer Spannbacken
- 4
- Feststellschraube
- 5
- Verzahnung
- 6
- Griffende
- 7
- Rundmagnet
im ersten Spannbacken
- 8
- Rundmagnet
im zweiten Spannbacken
- 9
- Rundmagnet
im Griffende
- 10
- Aufnahme
für ein Werkzeug
- 11
- Entlüftungsbohrung
- 12
- Bohrung
zur Aufnahme der Rundmagnete
- 13
- Aussparung
im Griffbereich
- 14
- Kunststoff-Füllung
- 15
- Ausnehmung
im zweiten Spannbacken
- 16
- Übergangsradius
- 17
- Rändelkopf
- 18
- Kegelspitze
- 19
- Gewindebohrung
- 20
- Griffbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 108330 [0004]
- - DE 30459 [0005]
- - US 562709 [0006]
- - DE 92949 [0006]
- - DE 161658 [0007]
- - DE 374829 [0007]
- - US 1080064 [0007]
- - US 1204433 [0008]
- - DE 315926 [0008]
- - DE 424577 [0009]
- - BE 699525 [0010]
- - DE 20218968 U [0011]
- - EP 580680 [0012]