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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Hydraulische Ventilblöcke sind häufig aus mehreren Ventilscheiben zusammengesetzt, in denen jeweils ein hydraulisches Ventil bzw. eine hydraulische Ventilanordnung angeordnet ist. Die einzelnen Ventilscheiben liegen an ebenen Seitenflächen aneinander an, die sehr genau bearbeitet sind. Während des Zusammenbaus einer Ventilscheibe muss diese, insbesondere deren Grundkörper, gehalten werden, damit beispielsweise Einschraubventile mit einem definierten Drehmoment eingeschraubt werden können. Hierfür sind Montagevorrichtungen aus Kunststoff bekannt, die eine Vielzahl von Halteausnehmungen aufweisen. Die Halteausnehmungen weisen jeweils parallele, ebene Seitenflächen auf. Die unterschiedlichen Halteausnehmungen sind an unterschiedliche Typen von Ventilscheiben angepasst, so dass letztgenannte mit geringem Spiel bzw. mit geringer Vorspannung in den Halteausnehmungen aufgenommen sind. Die genannten Einschraubdrehmomente können damit problemlos von den Seitenflächen der Ventilscheiben auf die Seitenflächen der Halteausnehmungen übertragen werden, ohne dass eine Beschädigung der Seitenflächen der Ventilscheibe zu befürchten ist.
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Die bekannten Montagevorrichtungen sind fest mit einem Arbeitstisch verbunden, so dass ein großer Teil der Arbeitsfläche belegt wird.
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Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die einzelne Montagevorrichtung klein ausgebildet ist, so dass nur ein kleiner Teil der Arbeitsfläche auf dem Arbeitstisch belegt wird. Gleichzeitig kann eine Vielzahl von unterschiedlichen Typen von Ventilscheiben montiert werden, ohne dass die Umrüstzeiten gegenüber der bekannten Montagevorrichtung nennenswert ansteigen.
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Gemäß dem selbständigen Anspruch wird vorgeschlagen, dass die Montagevorrichtung eine einzige Halteausnehmung aufweist, wobei eine Schnellspannvorrichtung vorgesehen ist, mit der die Montagevorrichtung an dem Arbeitstisch befestigbar ist. Damit kann die Montagevorrichtung schnell am Arbeitstisch befestigt bzw. von diesem gelöst werden, so dass die Umrüstzeiten klein sind. Die einzelne Montagevorrichtung ist klein, da sie nur jeweils eine einzige Halteausnehmung aufweist. Die jeweils nicht benötigten Montagevorrichtungen können problemlos abseits des Arbeitstischs gelagert werden, so dass sie die Arbeitsfläche nicht versperren.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
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Es ist bevorzugt, dass die Schnellspannvorrichtung eine rotationssymmetrische Zentrierausnehmung aufweist. Mit der Zentrierausnehmung kann die Lage der Montagevorrichtung auf dem Arbeitstisch schnell festgelegt werden, so dass besonders kurze Umrüstzeiten gegeben sind.
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Es ist bevorzugt, dass die Zentrierausnehmung einen Hohlkegel aufweist, der absatzfrei in einen Hohlzylinder übergeht. Der Hohlkegel dient als Einführschräge, wobei der Hohlzylinder der Lagefestlegung dient. Hierdurch sind die Umrüstzeiten besonders kurz.
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Es ist bevorzugt, dass die Schnellspannvorrichtung eine durchgehende Ausrichtnut aufweist, welche sich vorzugsweise quer zur Halteausnehmung erstreckt. Mit der Ausrichtnut können die oben angesprochenen Einschraubdrehmomente auf den Arbeitstisch übertragen werden. Durch die bevorzugte Anordnung der Ausrichtnut ergibt sich ein besonders ergonomischer Montagearbeitsplatz.
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Es ist bevorzugt, dass die Ausrichtnut die Zentrierausnehmung schneidet, vorzugsweise mittig schneidet. Hierdurch kann die entsprechende Gegengeometrie am Arbeitstisch besonders einfach und kostengünstig gestaltet werden, was weiter unten noch näher erläutert wird.
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Es ist bevorzugt, dass die Ausrichtnut ausschließlich den Hohlkegel schneidet, wobei die Tiefe der Ausrichtnut so klein ausgebildet ist, dass die Ausrichtnut den Hohlzylinder nicht schneidet. Damit wird die Lagefixierung am Holzylinder nicht durch die Drehmomentübertragung an der Ausrichtnut gestört.
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Es ist bevorzugt, dass zu beiden Seiten der Halteausnehmung je wenigstens ein lösbares Haltemittel angeordnet ist, mit dem die Montagevorrichtung gegen Abheben von dem Arbeitstisch gehalten werden kann. Mit den Haltemitteln wird verhindert, dass die Zentrierausnehmung und die Ausrichtung außer Eingriff mit der zugeordneten Gegengeometrie am Arbeitstisch kommen.
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Es ist bevorzugt, dass die Haltemittel einen drehbaren Handhebel aufweisen, mit dem eine Hammerschraube bezüglich einer Drehachse verdreht werden kann, wobei der Handhebel in Richtung der Drehachse verschiebbar an der Schnellspannvorrichtung gelagert ist. Diese Haltevorrichtung kann besonders schnell und ohne Werkzeug geöffnet und wieder geschlossen werden.
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Es ist bevorzugt, dass eine Feder vorgesehen ist, deren Vorspannkraft den Handhebel in Richtung der Drehachse belastet. Mit der Vorspannkraft der Feder kann eingestellt werden, mit welcher Kraft die Schnellspannvorrichtung von dem Haltemittel gegen den Arbeitstisch gedrückt wird. Die Kraft ist vorzugsweise so klein ausgelegt, dass sie bei der bevorzugten Handbetätigung des Haltemittels überwunden werden kann. Weiter kann die Hammerschraube durch die Feder so weit nach unten gedrückt werden, dass der entsprechende Hammerkopf in die zugeordnete hinterschnittene Nut eingeführt werden kann.
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Es ist bevorzugt, dass die Halteausnehmung in einem gesonderten Halteteil aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyoxymethylen, ausgebildet ist, wobei das Halteteil mit der Schnellspannvorrichtung fest verbunden, insbesondere verschraubt ist. Das Halteteil hat eine geringe Festigkeit, so dass Beschädigung an der Ventilscheibe, insbesondere an deren Seitenflächen, ausgeschlossen sind, wenn diese in der Halteausnehmung aufgenommen ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Halteausnehmung zwei parallel gegenüberliegende, ebene Seitenflächen aufweist, wobei sie vorzugsweise quaderförmig ausgebildet ist. Der Abstand der genannten Seitenfläche ist vorzugsweise so gewählt, dass diese mit geringem Spiel oder mit geringer Vorspannung an den Seitenflächen der zugeordneten Ventilscheibe einliegen. Somit verteilen sich die Einschraubdrehmomente auf einen großen Flächenanteil der Seitenflächen. Eine plastische Verformung der Seitenflächen der Halteausnehmung ist nicht zu befürchten.
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Bei einem Montagearbeitsplatz mit einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung und einem Arbeitstisch ist es bevorzugt, dass an dem Arbeitstisch eine gesonderte Ausrichtleiste befestigt ist, die an die Ausrichtnut angepasst ist, wobei die Länge der Ausrichtleiste größer als die Länge der Schnellspannvorrichtung entlang der Ausrichtnut ist. Die Ausrichtleiste besteht vorzugsweise aus Aluminium oder Stahl. Durch die große Länge der Ausrichtleiste können mehrere Montagevorrichtungen an dieser befestigt werden. Gleichzeitig vereinfacht sich das Aufsetzen der Montagevorrichtung auf die Ausrichtleiste. Darüber hinaus kann die Ausrichtleiste besonders fest mit dem Arbeitstisch verbunden, insbesondere verschraubt werden.
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Es ist bevorzugt, dass die Ausrichtleiste mit einer hinterschnittenen Nut versehen ist, welche sich vorzugsweise über deren gesamte Länge erstreckt. Die Ausrichtleiste ist vorzugsweise im Strangpressverfahren hergestellt, so dass sie mit der hinterschnittenen Nut in einem Arbeitsgang besonders kostengünstig hergestellt werden kann. Die hinterschnittene Nut dient in erster Linie zum Eingriff mit der bereits angesprochenen Hammerschraube. Darüber hinaus können dort weitere Teile befestigt werden.
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Es ist bevorzugt, dass an der Ausrichtleiste ein gesonderter Zentrierzylinder befestigt ist, welcher an den Hohlzylinder angepasst ist. Der Zentrierzylinder ist vorzugsweise mit der hinterschnittenen Nut verschraubt, vorzugsweise unter Zuhilfenahme eines Nutensteins. Mit dem Zentrierzylinder und dem Hohlzylinder kann die Lage der Montagevorrichtung auf dem Arbeitstisch genau festgelegt werden.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Montagearbeitsplatzes, wobei sich die erfindungsgemäße Montagevorrichtung in Arbeitsstellung befindet; und
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2 eine perspektivische Ansicht des Montagearbeitsplatzes nach 1, wobei die Montagevorrichtung von der Ausrichtleiste abgenommen ist.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Montagearbeitsplatzes 10, wobei sich die erfindungsgemäße Montagevorrichtung 30 in Arbeitsstellung befindet. Der Arbeitstisch 20 weist eine ebene Arbeitsfläche 25 auf. Auf der Arbeitsfläche 25 ist eine Ausrichtleiste 21 mittels (nicht sichtbarer) Schrauben befestigt, wobei die Ausrichtleiste 21 aus Aluminium im Strangpressverfahren hergestellt ist. Die Ausrichtleiste 21 erstreckt sich mit einer konstanten Querschnittsform entlang einer geraden Linie. Außen ist sie rechteckig ausgebildet. Innen ist sie mit einer hinterschnittenen Nut 22 versehen, welche im Querschnitt betrachtet T-förmig ausgebildet ist.
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Die Montagevorrichtung 30 besteht aus einem Halteteil 31, welches gesondert von der Schnellspannvorrichtung 40 ausgebildet und fest mit dieser verbunden ist. Das Halteteil 31 besteht aus Polyoxymethyen (POM) und ist außen quaderförmig ausgebildet. Innen weist es eine Halteausnehmung 32 auf, die ebenfalls quaderförmig ausgebildet ist, wobei sie oben offen ist. Die Halteausnehmung 32 hat dementsprechend zwei ebene Seitenflächen 33, die zur Anlage mit den Seitenflächen der zu montierenden Ventilscheibe bestimmt sind. In den Ecken weist die Halteausnehmung 31 kreisrunde Freimachungen 37 auf.
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Die Spannvorrichtung 40 hat einen Grundkörper 46, der aus Aluminium oder Stahl besteht, wobei er im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist. Seine größte Länge weist er in Richtung der Ausrichtleiste 21 und senkrecht zu den Seitenflächen 33 auf. Zu beiden Seiten neben dem Halteteil 31 ist ein Haltemittel 50 angeordnet, welches in die hinterschnittene Nut 22 der Ausrichtleiste 21 eingreift, damit die Montagevorrichtung 30 gegen Abheben von dem Arbeitstisch 20 gehalten ist. Die Haltemittel 50 weisen jeweils einen Handhebel 52 auf, der bezüglich einer Drehachse 51 drehbar ist. Die Drehachse 51 ist senkrecht zur Arbeitsfläche 25 ausgerichtet. Der Handhebel 52 ist mit einer zugeordneten Hammerschraube (Nr. 53 in 2) fest verbunden, insbesondere verschraubt. Der Handhebel 52 ist an der Hammerschraube 53 mit einer Mutter gekontert und somit fest verbunden, so dass sich beim Drehen des Handhebels 52 der Hammerkopf mit dreht. Der Schaft der Hammerschraube ist dabei parallel zur Drehachse 51 ausgerichtet. Die Hammerschraube, insbesondere deren Schaft, wird von einer Feder 54, insbesondere von einer Schraubenfeder umgeben. Oben ist die Feder 54 an dem Handhebel 52 abgestützt, wobei sie unten an einer Unterlegscheibe 55 abgestützt ist, welche auf dem Grundkörper 46 aufliegt.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Montagearbeitsplatzes 10 nach 1, wobei die Montagevorrichtung 30 von der Ausrichtleiste 21 abgenommen ist. Der Grundkörper 46 der Schnellspannvorrichtung 30 ist in einer Nut 34 des Halteteils 31 versenkt aufgenommen. Seine Lage ist mittels zweier Zylinderstifte 36 fixiert, welche in den Grundkörper 46 und das Halteteil 31 eingreifen, wobei sie zu beiden Seiten der Zentrierausnehmungen 41 angeordnet sind. Weiter sind zwei Befestigungsschrauben 35 vorgesehen, die als Zylinderkopfschrauben ausgeführt sind. Die Befestigungsschrauben 35 sind zu beiden Seiten der Zentrierausnehmung 41 angeordnet, wobei sie den Grundkörper 45 durchsetzen und in ein Innengewinde am Halteteil 31 eingeschraubt sind.
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Die Ausrichtnut 44 erstreckt sich über die gesamte Länge des Grundkörpers 46. Sie ist im Querschnitt betrachtet rechteckig ausgebildet, wobei deren Breite mit geringem Spiel oder mit geringer Vorspannung an die Breite der Ausrichtleiste 21 angepasst ist. Die Tiefe der Ausrichtnut 44 ist etwas größer ausgebildet als die Höhe der Ausrichtleiste 21, so dass der Grundkörper 45 mit seiner ebenen Auflagefläche 45 spielfrei auf der Arbeitsfläche 25 aufliegt.
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Die Zentrierausnehmung 41 weist einen Hohlkegel 42 auf, der absatzfrei in einen Hohlzylinder 43 übergeht. Der Hohlzylinder 43 wird nach oben hin von dem Halteteil 31 verschlossen. Die gemeinsame Mittelachse des Hohlkegels 42 und des Hohlzylinders 43 verläuft senkrecht zur Arbeitsfläche 25 und in der Mitte der Ausrichtnut 44. Der Hohlkegel 42 wird teilweise von der Ausrichtnut 44 angeschnitten, wobei ein Abschnitt 42a des Hohlkegels 42 nicht von der Ausrichtnut 44 gestört wird. Der größte Durchmesser des Hohlkegels 42 ist wenigstens doppelt so groß wie die Breite der Ausrichtnut 44.
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Auf der Ausrichtleiste 21 ist ein kreiszylindrischer Zentrierzylinder 23 befestigt, dessen Außendurchmesser mit geringem Spiel oder mit geringer Vorspannung an den Hohlzylinder 43 angepasst ist. Der Zentrierzylinder 23 ist mittels einer Befestigungsschraube 24 und einem (nicht sichtbaren) Nutenstein mit der hinterschnittenen Nut 22 der Ausrichtleiste 21 verschraubt.
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Hinzuweisen ist noch auf die in 2 sichtbaren Hammerköpfe der Hammerkopfschrauben 53 der Haltemittel 50.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Montagearbeitsplatz
- 20
- Arbeitstisch
- 21
- Ausrichtleiste
- 22
- hinterschnittene Nut
- 23
- Zentrierzylinder
- 24
- Befestigungsschraube
- 25
- Arbeitsfläche
- 30
- Montagevorrichtung
- 31
- Halteteil
- 32
- Halteausnehmung
- 33
- Seitenfläche
- 34
- Nut
- 35
- Befestigungsschraube
- 36
- Zylinderstift
- 37
- Freimachung
- 40
- Schnellspannvorrichtung
- 41
- Zentrierausnehmung
- 42
- Hohlkegel
- 42a
- Abschnitt des Hohlkegels, der nicht von der Ausrichtnut geschnitten wird
- 43
- Hohlzylinder
- 44
- Ausrichtnut
- 45
- Auflagefläche
- 46
- Grundkörper
- 50
- Haltemittel
- 51
- Drehachse
- 52
- Handhebel
- 53
- Hammerschraube
- 54
- Feder
- 55
- Unterlegscheibe