DE202009006111U1 - Schuh, insbesondere Sportschuh - Google Patents
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Abstract
Schuh, insbesondere Sportschuh, mit einer Sohle (1), wobei die Sohle (1) mit mindestens einem Federelement (2) versehen ist, das die Biegesteifigkeit der Sohle (1) um eine Achse (Q), die horizontal und senkrecht zu einer Längsrichtung (L) der Sohle (1) ausgerichtet ist, erhöht, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle (1) mindestens eine Aufnahmenut (3) für das mindestens eine Federelement (2) aufweist, in der das Federelement (2) so angeordnet ist, dass es zumindest über einen Teil seiner Erstreckung in Längsrichtung (L) relativ zu der Sohle (1) gleiten kann.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, mit einer Sohle, wobei die Sohle mit mindestens einem Federelement versehen ist, das die Biegesteifigkeit der Sohle um eine Achse, die horizontal und senkrecht zu einer Längsrichtung der Sohle ausgerichtet ist, erhöht.
- Ein Schuh dieser Art ist beispielsweise aus der
WO 2008/000398 A1 - Es ist auch bekannt, ein sich in Schuhlängsrichtung erstreckendes Verstärkungs- oder Federelement fest mit der Sohle zu verbinden, z. B. zu verkleben, um die Biegesteifigkeit um die Querachse zu erhöhen. Nachteilig ist hier, dass es zwischen dem Versteifungs- oder Federelement und der Schuhsohle bei der Einleitung von Biegemomenten um die Querachse und damit einher gehenden Biegeverformungen um diese Achse zu erheblichen Spannungen in der Schuhsohle kommen kann. Dabei besteht sogar die Gefahr des Brechens des Versteifungs- oder Federelements.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass die genannte Problematik verhindert wird. Es soll also ein Schuh geschaffen werden, dessen Sohle ohne separate Maßnahmen, d. h. ohne ein Federelement einsetzen zu müssen, eine hinreichende Biegesteifigkeit bzw. Federeigenschaft um eine horizontale Achse, die quer zur Längsachse steht, durch ein inkorporiertes Federelement aufweist, wobei dieses allerdings so angeordnet ist, dass auch bei großen Biegeverformungen keine Gefahr des Brechens des Federelements besteht. Damit soll erreicht werden, dass insbesondere bei der Anwendung in einem Fußballschuh eine Schusskrafterhöhung möglich wird und somit die Schussgeschwindigkeit positiv beeinflusst werden kann. Bei normalen Laufen soll indes keine unerwünscht hohe Steifigkeit vorliegen.
- Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle mindestens eine Aufnahmenut für das mindestens eine Federelement aufweist, in der das Federelement so angeordnet ist, dass es zumindest über einen Teil seiner Erstreckung in Längsrichtung relativ zu der Sohle gleiten kann.
- Das Federelement ist dabei bevorzugt zumindest über eine wesentliche Längserstreckung, insbesondere über mindestens 75% seiner Länge gemessen in Längsrichtung, streifenförmig ausgebildet.
- Das Federelement kann in einem Schnitt senkrecht zur Längsrichtung zumindest abschnittsweise eine rechteckige Form aufweisen.
- Damit der Träger des Schuhs keine Beeinträchtigung durch die vorgeschlagene Ausgestaltung erleidet, bilden die Oberseite des Federelements und die Oberseite der Sohle vorzugsweise eine weitgehend bündige Fläche.
- Das Federelement kann an einem axialen Ende eine Verbreiterung in horizontale Richtung quer zur Längsrichtung aufweisen, um die Festlegung an der Sohle zu erleichtern. Die Verbreiterung ist dabei bevorzugt im vorderen Endbereich des Federelements angeordnet. Das Federelement samt seiner Verbreiterung kann dabei in der Draufsicht die Form eines T aufweisen.
- Das Federelement ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit mindestens einer Schraubverbindung mit der Sohle verbunden. Weiter sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Schraubverbindung gleichzeitig einen Stollen an der Unterseite der Sohle festlegt.
- Das Federelement besteht bevorzugt aus Kunststoff, in das Verstärkungsfasern eingelagert sind. Bei den Verstärkungsfasern handelt es sich zumeist um Glasfasern oder Kohlenstofffasern.
- Der bevorzugte Anwendungsfall der Erfindung ist derjenige des Fußballschuhs.
- Bei diesem macht sich der Vorteil des vorgeschlagenen Schuhs besonders gut bemerkbar, dass nämlich bei der Verformung der Schuhsohle (durch Biegung um eine zur Längsachse horizontale Querachse) Energie im Federelement gespeichert werden kann, die dann beim Schuss des Balls abgegeben wird (ähnlich wie bei einem Katapult). Damit kann die Schusskraft erhöht und somit die Schussgeschwindigkeit positiv beeinflusst werden.
- Allerdings bewirkt das Federelement dennoch in vorteilhafter Weise aufgrund der vorgeschlagenen Ausgestaltung keine zusätzliche Versteifung wie bei vorbekannten Lösungen.
- Dadurch, dass das Federelement in seiner Aufnahmenut in der Sohle über die wesentliche Erstreckung in Längsrichtung relativ zur Sohle gleiten kann, können sich also bei Biegung der Sohle um eine horizontale Querachse keine Spannungen im Federelement aufbauen, die kritisch hinsichtlich eines Brechens des Federelements werden können.
- Vielmehr kommt es durch eine Gleitbewegung des Federelements relativ zum Nutgrund in der Sohle zu Ausgleichsbewegungen, so dass das Federelement stets das gleiche Widerstandsmoment gegen Biegemomente um die Querachse aufbringt. Das Widerstandsmoment der Sohle samt Federelement ist daher weitgehend konstant, was eine einfachere Auslegung des Schuhs hinsichtlich seines Biegeverhaltens um die Querachse möglich macht.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 in perspektivischer Ansicht die Sohle eines Sportschuhs, -
2 einen Schnitt senkrecht zur Längsrichtung der Sohle (Schnitt A-B in1 ) und -
3 einen Schnitt durch einen Ausschnitt der Sohle entlang der Längsrichtung (Schnitt C-D gemäß1 ). - In den Figuren ist eine Sohle
1 eines Sportschuhs zu sehen, die in bekannter Weise mit einem nicht dargestellten Schuhoberteil verbunden wird. Die Sohle weist eine dem Fuß des Trägers angepasste Form auf, d. h. sie ist schalenförmig ausgebildet. Die Sohle1 aus den üblichen Materialien ist mit einem Federelement2 versehen, um der Sohle1 ein erhöhtes Biegewiderstandsmoment zu verleihen, wenn sie eine Beaufschlagung mit einem Biegemoment erfährt, das horizontal und quer zu der Längsrichtung L des Schuhs bzw. der Sohle1 , d. h. um die Achse Q wirkt. Die Beaufschlagung der Schuhsohle1 mit einem solchen Biegemoment ist typisch, wenn der Schuh auf dem Boden auftrifft und bei einem Schritt auf dem Boden abrollt. - Das Federelement
2 ist dabei nicht über seine gesamte Erstreckung fest mit der Sohle1 verbunden, sondern ist in einer Aufnahmenut3 in der Sohle1 angeordnet. Wie2 entnommen werden kann, ist die Aufnahmenut3 – genauso wie das Federelement2 – in einem Schnitt senkrecht zur Längsrichtung L im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet. Dabei ist das Federelement2 geringfügig schmaler als die Breite der Aufnahmenut3 , wie es in2 gesehen werden kann. - Das Federelement
2 ist im Zehenbereich der Sohle1 fest mit der Sohle1 verbunden, ansonsten liegt es frei in der Aufnahmenut3 , geführt von den Seitenflächen9 der Aufnahmenut3 . Kommt es zu einer Biegung um die Achse Q, z. B. beim Abrollen des Schuhs auf dem Boden, verformen sich die Sohle1 und das Federelement2 infolge der geometrischen Verhältnisse nicht gleichförmig, sondern leicht unterschiedlich. Dieser Unterschiedsbetrag wird dadurch ausgeglichen, dass das Federelement2 in der Aufnahmenut3 in Längsrichtung L gleitet. Hierfür weist die Aufnahmenut3 in ihrem hinteren Endbereich eine geringfügig weitere Ausdehnung aus, als es dem Federelement2 entsprechen würde, s. Freiraum10 . - Das Federelement
2 ist vorzugsweise (in Abhängigkeit der Schuhgröße) zwischen 15 cm und 28 cm lang und hat einen im Querschnitt rechteckförmigen, streifenförmigen Abschnitt, der eine Länge zwischen 10 cm und 23 cm aufweisen kann. Dieser im Querschnitt rechteckförmige Abschnitt ist bevorzugt zwischen 10 mm und 20 mm breit und hat vorzugsweise eine Höhe zwischen 1 mm und 4 mm. - Wie weiter gesehen werden kann, sind die Oberseite
4 des Federelements2 und die Oberseite5 der Sohle1 bündig, so dass der Träger des Schuhs durch das sich in der Aufnahmenut3 befindliche Federelement2 nicht behindert wird. - Die Befestigung des Federelements
2 erfolgt – wie erwähnt – im Zehenbereich der Sohle1 . Hierfür weist das Federelement2 in diesem Bereich eine Verbreiterung6 auf, so dass das Federelement2 insgesamt in der Draufsicht die Form eines T aufweist. Im Bereich der Verbreiterung6 sind vorliegend zwei Bohrungen im Federelement2 angebracht, in die von oben eine Schraubhülse11 gesteckt werden kann (s.3 ). Die Schraubhülse11 hat in oberen Bereich eine scheibenförmige Verbreiterung12 , die mit (nicht dargestellten) Dornen versehen sein kann, die sich in das Federelement2 drücken und so einen festen Verbund mit diesem schaffen. Nach unten schließt sich an die scheibenförmige Verbreiterung12 ein Schraubschaft13 an, der mit einem Gewinde versehen ist. Die Sohle1 ist an dieser Stelle mit einer Bohrung versehen, so dass sich der Schraubschaft13 nach unten bis zur Sohlenunterseite erstrecken kann. Von unten wird ein Stollen8 eingeschraubt, d. h. der Stollen8 ist mit einem Gewindeabschnitt14 versehen, mit dem er in den Schraubschaft13 eingeschraubt werden kann. - In vorteilhafter Weise wird hiermit nicht nur der Schraub-Stollen
8 an der Sohlenunterseite fixiert, gleichzeitig wird in einfacher Weise und mit wenig Bauteilen das Federelement2 an der Sohle1 festgelegt, und zwar ausschließlich im Zehenbereich der Sohle, so dass die erwähnte Ausgleichsfunktion nicht beeinträchtigt ist. - Im Falle dessen, dass keine Stollen vorgesehen sind, kann die Befestigung des Federelements
2 mit der Sohle1 durch separate Schrauben erfolgen, die ausschließlich die Funktion haben, das Federelement2 an der Sohle1 zu fixieren. -
- 1
- Sohle
- 2
- Federelement
- 3
- Aufnahmenut
- 4
- Oberseite des Federelements
- 5
- Oberseite der Sohle
- 6
- Verbreiterung
- 7
- Schraubverbindung
- 8
- Stollen
- 9
- Seitenfläche
- 10
- Freiraum
- 11
- Schraubhülse
- 12
- Verbreiterung
- 13
- Schraubschaft
- 14
- Gewindeabschnitt
- L
- Längsrichtung
- Q
- Achse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2008/000398 A1 [0002]
Claims (12)
- Schuh, insbesondere Sportschuh, mit einer Sohle (
1 ), wobei die Sohle (1 ) mit mindestens einem Federelement (2 ) versehen ist, das die Biegesteifigkeit der Sohle (1 ) um eine Achse (Q), die horizontal und senkrecht zu einer Längsrichtung (L) der Sohle (1 ) ausgerichtet ist, erhöht, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle (1 ) mindestens eine Aufnahmenut (3 ) für das mindestens eine Federelement (2 ) aufweist, in der das Federelement (2 ) so angeordnet ist, dass es zumindest über einen Teil seiner Erstreckung in Längsrichtung (L) relativ zu der Sohle (1 ) gleiten kann. - Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) zumindest über mindestens 75% seiner Länge gemessen in Längsrichtung (L) streifenförmig ausgebildet ist. - Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) in einem Schnitt senkrecht zur Längsrichtung (L) zumindest abschnittsweise eine rechteckige Form aufweist. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (
4 ) des Federelements (2 ) und die Oberseite (5 ) der Sohle (1 ) eine weitgehend bündige Fläche bilden. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) an einem axialen Ende eine Verbreiterung (6 ) in horizontale Richtung quer zur Längsrichtung (L) aufweist. - Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbreiterung (
6 ) im vorderen Endbereich des Federelements (2 ) angeordnet ist. - Schuh nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) samt seiner Verbreiterung (6 ) in der Draufsicht die Form eines T aufweist. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) mit mindestens einer Schraubverbindung (7 ) mit der Sohle (1 ) verbunden ist. - Schuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubverbindung (
7 ) gleichzeitig einen Stollen (8 ) an der Unterseite der Sohle (1 ) festlegt. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
2 ) aus Kunststoff besteht, in das Verstärkungsfasern eingelagert sind. - Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsfasern Glasfasern oder Kohlenstofffasern sind.
- Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Fußballschuh ist.
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