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Die
Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug
mit einer in einem Gehäuse
angeordneten Lichtquelle sowie einer das Gehäuse in Lichtabstrahlrichtung
verschließenden
Abschlussscheibe und einem Reflektor, der mit der Lichtquelle zur
Erzeugung einer ersten Lichtfunktion mit einer ersten Lichtverteilung
zusammenwirkt, wobei die erste Lichtfunktion insbesondere ein Nebellicht
ist.
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Kraftfahrzeuge
weisen in der Regel ein oder zwei Paar Scheinwerfer auf, die insbesondere
ein Fernlicht- und ein Abblendlichtbündel auszusenden vermögen, wobei
das Abblendlicht allgemein eine Helldunkelgrenze aufweist, um entgegenkommende Fahrzeuglenker
nicht zu blenden. Darüber
hinaus ist es üblich
und vielfach vorgesehen, Nebelscheinwerfer einzusetzen.
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Diese
besitzen im Gegensatz zu der asymmetrischen Helldunkelgrenze, wie
sie für
das Abblendlicht in Europa vorgesehen ist, eine horizontale Helldunkelgrenze.
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Scheinwerfer
kommen im Allgemeinen nachts zum Einsatz. Tagsüber werden sie jedoch zunehmend
mehr eingesetzt, um so ein Kraftfahrzeug für andere Verkehrsteilnehmer
besser sichtbar zu machen. Der Einsatz von Kraftfahrzeugscheinwerfern
im Tagbereich dient somit weniger der Erweiterung des Sichtfeldes
des Fahrzeuglenkers, sondern mehr der Erkennbarkeit für andere
Verkehrsteilnehmer. In diesem Sinne wurde bereits eine Beleuchtungspflicht
für zweirädrige Kraftfahrzeuge
am Tage eingeführt.
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So
ist beispielsweise der
DE
100 03 061 A1 zu entnehmen, dass es bekannt sei, bei Scheinwerfern,
die mit Glühlampen
ausgestattet sind, die Glühlampen
mit einer üblicherweise
um einige Volt verringerten Anschlussspannung im Vergleich zu ihrer
normalen Anschlussspannung von annähernd 13,5 V zu versorgen,
um die Lichtintensität
des Tagfahrlicht-Lichtbündels zu
verringern und es dadurch der ihm zugedachten Aufgabe anzupassen.
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Es
sei jedoch nachteilig, wenn bei Fahrten während des Tages das Abblendlicht
mit evtl. verringerter Anschlussspannung verwendet wird, da hierdurch
die für
die Abblendlichtfunktion benutzten Lampen wesentlich schneller defekt
werden und darüber hinaus
sei es problematisch, Gasentladungslampen durch eine Verringerung
der Spannung der zu erfüllenden
Lichtfunktion anzupassen, da dies dazu führen könne, dass der Lichtbogen weniger
stabil sei. Darüber
hinaus sei zu berücksichtigen,
dass aufgrund der Helldunkelgrenze beim Abblendlicht die Beleuchtung
oberhalb der Helldunkelgrenze zu schwach ausfalle und daher die Scheinwerfer
am Tage auch nur schlecht erkannt werden könnten. Das Fernlicht würde sich
jedoch noch weniger zum Einsatz als Tagfahrlicht eignen, da diese
eine viel zu starke Lichtstärke
in Fahrtrichtung erzeugen würde, so
dass diese sogar bei Tageslicht eine starke Blendwirkung aufweisen
würden
und von der Seite schlecht erkennbar wären.
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Die
DE 100 03 061 A1 beschreibt
nun einen Scheinwerfer für
Kraftfahrzeuge mit einer Entladungslampe, die mit einem Spiegel
zusammenwirkt, um bei Nacht ein Lichtbündel zu erzeugen, dass im Wesentlichen über keine
Helldunkelgrenze verfügt und
wobei darüber
hinaus Mittel vorgesehen sind, mit denen wahlweise ein Teil des
Lichtstroms des Lichtbündels
abgelenkt wird, so dass mit derselben Lampe bei gleichen Versorgungsbedingungen
ein Lichtbündel
mit verringerter Lichtstärke
erzeugt werden kann, das für
ein Signallicht bei Tage geeignet ist.
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Ausgehend
vom Stand der Technik stellt sich nun die vorliegende Erfindung
die Aufgabe, eine Beleuchtungseinrichtung für Kraftfahrzeuge, insbesondere
einen Scheinwerfer bereitzustellen, der durch Umwandlung aus einer
bestehenden Beleuchtungseinrichtung mit einer ersten Lichtfunktion,
insbesondere einem Nebelscheinwerfer durch einfache Veränderungen
in eine Beleuchtungseinrichtung mit einer alternativen Lichtfunktion,
nämlich
insbesondere einem Tagfahrlicht verändert werden kann.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch eine Beleuchtungseinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die erste Lichtfunktion ein Nebelscheinwerfer
ist, um diese in ein Tagfahrlicht umzuwandeln und dabei das Abblendlicht
sowie das Fernlicht unverändert
bleiben und ihre Funktion erfüllen
können.
Dies ist besonders vorteilhaft, da sowohl das Abblendlicht als auch
das Fernlicht als Scheinwerferfunktion für ein Kraftfahrzeug vorgeschrieben
sind und somit bei diesen Lichtfunktionen, die auch stark durch
den Gesetzgeber reglementiert sind, nur geringe Veränderungen
möglich sind.
Darüber
hinaus kann so vermieden werden, dass sich der verschleiß an der
Abblendlichtlampe weiter erhöht.
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Dabei
kann das zusätzliche
optische Element in das Gehäuse
oder von außen
vor die Abschlussscheibe in den Strahlengang einfügbar sein.
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Hingegen
sind bei vielen auch gerade Altfahrzeugen bereits Nebelscheinwerfer
vorgesehen, die jedoch für
den Betrieb des Kraftfahrzeugs nicht zwingend erforderlich sind.
Diese Nebelscheinwerfer können
dann zu Tagfahrleuchten umfunktioniert werden, ohne die gesetzlich
erforderlichen Leuchteneinrichtungen wie Abblendlicht oder Fernlicht
modifizieren zu müssen.
Darüber
hinaus kann durch den Umbau der Nebelscheinwerfer auch bei bereits
vorhandenen Fahrzeugen, die in ihrer Front keinen Platz für die Anordnung
eines separaten Tagfahrlichts vorsehen, eine Nachrüstung auf
einfache Weise erfolgen. Es wird hierzu in das Gehäuse des
Nebelscheinwerfers ein optisch wirksames Element eingefügt, welches
die erste Lichtverteilung in eine zweite Lichtverteilung für eine zwei
Lichtfunktion überführt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform kann
nun vorgesehen sein, dass die Lichtabstrahlung der Lichtquelle in
der zweiten Lichtverteilung dimmbar und/oder die Spannung der Lichtquelle
reduzierbar ist, zur Erzeugung einer weiteren Lichtfunktion, insbesondere
eines Begrenzungslichts. Dabei kann die Anschlussspannung der Lichtquelle
um einige Volt reduziert werden. Als Lichtquelle kann hierbei herkömmlich eine
Glühlampe
mit einem Glühfaden vorgesehen
sein. Generell sind jedoch auch LEDs, Gasentladungslampen, Halogenlampen
einsetzbar.
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Als
optisch wirksames Element kann dabei eine Transmissionsoptik vorgesehen
sein, die zwischen der ersten Lichtquelle und der Abschlussscheibe
angeordnet ist oder auf der Außenseite
des Nebelscheinwerfers auf die Abschlussscheibe aufgeclipst wird.
Diese kann beispielsweise durch Halterungen im Gehäuse entnehmbar
angebracht werden. Es ist aber auch denkbar, dass die Transmissionsoptik
an der Abschlussscheibe entnehmbar angebracht ist. Die Transmissionsoptik
kann dabei durch die Vorsehung einer streuenden Optik in der Zwischenscheibe
(Transmissionsoptik) unter Beibehaltung der Reflektorgeometrie der
ersten Lichtfunktion, also insbesondere des Nebelscheinwerfers,
die gewünschte Lichtfunktion
erzeugen.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
ist es auch möglich,
dass das optische Element eine zweite alternative Abschlussscheibe
ist, die gegen die Abschlussscheibe der ersten Lichtfunktion austauschbar
ist. Es kann somit durch Wechseln der Abschlussscheibe mit entsprechenden
optischen Mitteln für
die jeweilige Funktion ein Wechsel der Funktion beispielsweise von
Nebelscheinwerfer auf Tagfahrlicht erreicht werden. Beide vorgenannten
Varianten bieten besonders einfach eine Umstellung insbesondere
von einem Nebelscheinwerfer auf ein Tagfahrlicht und ermöglichen
so Tagfahrleuchten besonders einfach auch bei Altfahrzeugen nachzurüsten, die
ansonsten mit Abblendlicht und somit mit zusätzlich treibstoffverbrauchender
Begrenzungs- und Kennzeichenleuchte fahren müssen, die zusammen mit dem
Abblendlicht betätigt
wird. Auf diese Weise kann insbesondere gegenüber einer Beleuchtung mit dem
Abblendlicht Energie eingespart werden, da weitere Beleuchtungsfunktionen,
die mit dem Abblendlicht gekoppelt sind, wie Begrenzungs- und Kennzeichenleuchte,
nicht betrieben werden müssen.
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Dabei
ist es generell üblich,
dass die für
den Nebelscheinwerfer verwendete Abschlussscheibe aufgrund der vorgesehenen
Helldunkelgrenze nicht die notwendige Streuung für eine Lichtverteilung für ein Tagfahrlicht
bieten. Diese zusätzliche
Streuung kann dann durch den Austausch der Abschlussscheiben oder
durch eine Transmissionsoptik mit entsprechender streuender Optik
erzielt werden.
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Darüber hinaus
kann vorgesehen sein, dass das weitere optische Element durch eine
reflektierende Oberfläche
des Gehäuses
gebildet wird und die zweite Lichtverteilung durch Entfernen des
Reflektors erzeugbar ist. Auf diese Weise kann bei Neuscheinwerfern
durch eine einfache Modifikation ein in erster Ausgestaltung als
Tagfahrleuchte ausgestatteter Scheinwerfer bei Kundenwunsch in einen
Nebelscheinwerfer umgebaut werden. Hierzu kann des Weiteren vorgesehen
sein, dass zusätzlich
ein Lampenwechsel vorgenommen werden kann. Eine entsprechende Ausgestaltung
ist darüber
hinaus auch in der
DE 20
2007 009 004 beschrieben.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
schließlich
vorgesehen sein, dass durch mechanische oder elektromechanische
Verschiebung der Lichtquelle die beiden Funktionen bedient werden
können,
wobei die Abschlussscheibe die insbesondere klare Abschlussscheibe
des Nebelscheinwerfer oder der ersten Lichtfunktion bleiben kann.
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Es
kann dabei vorgesehen sein, zur Erhöhung der Lebensdauer Schaltungskonzepte
zur Umschaltung auf zweimal Tagfahrlicht von zweimal Nebelscheinwerfer
vorzusehen. So kann zum Beispiel über einen Sensor hierzu die
Reduzierung der Spannung zusätzlich
zu der Verschiebung vorgesehen sein. Dadurch ist ein erheblicher
Lebensdauergewinn insbesondere bei Glühlampen realisierbar.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Nebelscheinwerfers,
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2 eine
Ausgestaltung der Beleuchtungseinrichtung für die zweite Lichtfunktion,
nämlich
das Tagfahrlicht,
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3 eine
Lichtverteilung für
einen Scheinwerfer gemäß 1 auf
einem Messschirm und
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4 eine
Lichtverteilung für
einen Scheinwerfer gemäß 2 auf
einem Messschirm.
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1 zeigt
eine Beleuchtungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug in einer stark schematisierten Darstellung in einem
Schnitt. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst ein Gehäuse 12 sowie
einen in dem Gehäuse
angeordneten Reflektor, in dessen Brennpunkt eine Lichtquelle 16 angeordnet
ist. Der Reflektor 14 dient dabei zur Umlenkung der von
der Lichtquelle abgestrahlten Lichtstrahlen, wobei hier ein Lichtstrahl
mit dem Bezugszeichen 18 versehen ist.
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Bei
der Beleuchtungseinrichtung nach 1 handelt
es sich um eine Nebelleuchte, bei der, wie 3 entnommen
werden kann, sämtliches
Licht unterhalb einer Linie H-H auf einem Messschirm abstrahlt und
so eine Blendung von entgegenkommendem Verkehr vermieden wird und
darüber
hinaus aufgrund des günstigeren
Winkels zum Nebel die Sicht eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs mit
einer entsprechenden Beleuchtungseinrichtung verbessert wird. Der
Nebelscheinwerfer besitzt somit eine horizontale Helldunkelgrenze.
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Darüber hinaus
weist der Nebelscheinwerfer eine das Gehäuse 12 verschließende Abschlussscheibe 20 auf,
die als klare Abschlussscheibe ausgebildet ist.
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2 zeigt
nun einen modifizierten Nebelscheinwerfer, der durch Vorsehung eines
weiteren lichttechnischen Elementes, hier einer Transmissionsoptik 22,
in ein Tagfahrlicht umgebaut wurde. Gleiche Elemente sind ansonsten
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
Zusatzscheibe oder Transmissionsoptik 22 ist hierbei zwischen
der Lichtquelle 16 und der Abschlussscheibe 20 angeordnet
und weist lichtstreuende Optiken auf, die eine Lichtverteilung erzeugen, wie
sie in 4 dargestellt ist, wobei hier das Maximum der
Lichtverteilung im Bereich mittig um die Linie H-H sowie gleichmäßig symmetrisch
zur Linie V-V verteilt vorliegt. Darüber hinaus liegt eine Lichtverteilung
auch oberhalb der Linie H-H auf einem entsprechenden Messschirm,
auf dem die Lichtverteilung des Kraftfahrzeugscheinwerfers abgebildet
werden kann, vor.
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3 zeigt
nun die Lichtverteilung einer Beleuchtungseinrichtung gemäß 1,
wobei sämtliches
Licht unterhalb der Linie H-H abgestrahlt wird und sich so eine
horizontale Helldunkelgrenze, die mit dem Bezugszeichen 24 bezeichnet
ist, ausbildet. Die Lichtverteilung liegt ansonsten im Wesentlichen symmetrisch
hinsichtlich der Linie V-V. Ein Beleuchtungsmaximum ist mit dem
Bezugszeichen 26 versehen, wobei ein weiterer Beleuchtungsschwerpunkt mit
dem Bezugszeichen 28 gekennzeichnet ist. Im Übrigen wird
Licht in dem Bereich mit dem Bezugszeichen 30 abgestrahlt.
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4 zeigt
nun eine Lichtverteilung, wie sie eine Leuchte mit einer zusätzlichen
Transmissionsoptik 22 gemäß 2 abstrahlt.
Die Lichtverteilung liegt hierbei im Wesentlichen gleichermaßen ober- und
unterhalb der Linie H-H
und bildet keine scharfe Helldunkelgrenze aus. Es wird insbesondere
kein Maximum 26 erzeugt, jedoch eine Schwerpunktverteilung,
die hier mit 28' gekennzeichnet
ist sowie einen weiteren Lichtstreuungsbereich, der mit 30' bezeichnet
ist. Auch hier liegt die Lichtverteilung im Wesentlichen symmetrisch
zur Linie V-V. 4 kann entnommen werden, dass
die Lichtabstrahlung nun deutlich weiter nach oben erfolgt und somit
eine bessere Sichtbarkeit für
andere Verkehrsteilnehmer gegeben ist, als dies bei Abblendlicht
oder Nebellicht mit seiner nach unten gerichteten Lichtverteilung
der Fall ist. Darüber
hinaus wurde das Maximum 26 aufgelöst, so dass eine Blendung des
entgegenkommenden Verkehrs sowie anderer Verkehrsteilnehmer vermieden
werden kann und die Lichtabstrahlung insgesamt eine geringere Strahlungsintensität besitzt,
wie es für
Tagfahrleuchten üblich
ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Anmeldungsunterlagen.