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Die
Erfindung betrifft eine Mobilisierungshilfe für in Ihren Bewegungsmöglichkeiten
beeinträchtigte Personen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Dem
Anmelder sind Mobilisierungshilfen als Gehhilfen in Form von sogenannten
Rollatoren bekannt, bei denen die betroffenen Personen ein fahrbares
Gestell auf Rädern
an zwei Griffen festhalten und vor sich herschieben. Dadurch werden
zum einen die Beine entlastet und das Gleichgewicht der Personen
verbessert. Diese Rollatoren sind jedoch nur verwendbar, wenn eine
bestimmte Kraft in den Beinen noch vorhanden ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Mobilisierungshilfe
für in
ihren Bewegungsmöglichkeiten
beeinträchtigte
Personen zumindest in deren häuslichem
Umfeld zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird nach Anspruch 1 gelöst durch
eine Mobilisierungshilfe, bei der eine Trageinrichtung für die Person
vorhanden ist, die über
ein Seil, ein Band oder einen Gurt bewegbar ist, wobei das Seil,
das Band oder der Gurt über
eine Laufkatze geführt
sind, die entlang eines Längsträgers beweglich
ist, wobei dieser Längsträger an seinem
einen Ende derart gelagert ist, dass dieses Ende entlang einer Kreislinie
geführt
ist, wobei der Längsträger um das
andere Ende drehbar gelagert ist.
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Diese
Mobilisierungshilfe wird insbesondere im häuslichen Bereich der Person
im Deckenbereich montiert. Indem der Längsträger durch seine Drehbarkeit
um eines seiner Enden einen Sektor abdecken kann und indem die Laufkatze
entlang dieses Längsträgers verschiebbar
ist, kann insbesondere auch die Trageinrichtung entsprechend in
dem Sektor an jede Position bewegt werden. Die Höhe der Trageinrichtung lässt sich
durch eine Längenveränderung
des Seils, des Bandes oder Gurtes erreichen. Das Seil, das Band
oder der Gurt können
beispielsweise auf- und abwickelbar sein oder ein Gewicht als Gegengewicht
tragen, das entsprechend seine Position in vertikaler Richtung ändert.
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Anspruch
2 betrifft eine Mobilisierungshilfe für in ihren Bewegungsmöglichkeiten
beeinträchtigte Personen,
bei der eine Trageinrichtung für
die Person vorhanden ist, die über
ein Seil, ein Band oder einen Gurt bewegbar ist, wobei das Seil,
das Band oder der Gurt über
eine Laufkatze geführt
sind, die entlang eines Längsträgers beweglich
ist, wobei dieser Längsträger an seinen
beiden Enden in jeweils einem weiteren sich längs erstreckenden Führungsträger gelagert
ist, wobei diese Lagerung derart ist, dass das jeweilige Ende des
Längsträgers in
dem jeweiligen Führungsträger entlang
dieses Führungsträgers beweglich
ist, wobei die beiden Führungsträger parallel
zueinander angeordnet sind und sich in einer Richtung erstrecken,
die nicht parallel zum Längsträger ist.
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Dabei
wird die Trageinrichtung an jeden Punkt eines Parallelogramms bewegbar.
Insbesondere eignet sich dies im häuslichen Bereich für herkömmliche
Zimmer, weil es sich bei einem Rechteck um eine spezielle Form eines
Parallelogramms handelt. Die Führungsträger sind
dabei senkrecht zu dem Längsträger angeordnet.
Die Laufkatze ist entsprechend an jeden Punkt dieses Rechtecks bewegbar. Über eine
Längenveränderung
des Seils, des Gurtes oder des Bandes lässt sich die Höhe der Trageinrichtung
verändern,
so dass praktisch jeder Punkt im Raum erreichbar wird. Die Führungsträger und
damit auch der Längsträger sind
wiederum im Deckenbereich montiert.
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Bei
der Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist das Seil, das Band oder der
Gurt wenigstens einmal in Längsrichtung
des Längsträgers geführt sowie
wenigstens einmal in Längsrichtung
der beiden Führungsträger, wobei
diese Führung
in Längsrichtung der
beiden Führungsträger auch
zusammengesetzt sein kann aus einer Führung des Seils, des Bandes oder
des Gurts entlang eines der Führungsträger auf einem
Teilstück
dieses Führungsträgers sowie
der Führung
des Seils, des Bandes oder des Gurts entlang des anderen Führungsträger auf
dem verbleiben Stück,
wobei sich der Wechsel des Seils, des Bandes oder des Gurts von
einem Führungsträger zu dem anderen
Führungsträger ergibt
durch die Führung des
Seils entlang des Längsträgers.
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Diese
Anordnung des Seils, des Bandes oder des Gurtes erweist sich als
vorteilhaft und notwendig, um die Position des Längsträgers gegenüber den Führungsträgern sowie die Position der
Laufkatze auf dem Längsträger verändern zu
können,
ohne dass sich bei ansonsten gleichen Verhaltnissen die Höhe der Trageinrichtung
der Person ändert.
Bei dieser Ausgestaltung „läuft" das Seil gleichsam über die Umlenkrollen
und die Laufkatze durch, so dass die Höhe der Trageinrichtung nicht
geändert
wird.
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Bei
der Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist das Seil, der Gurt oder das
Band in einer ersten Richtung ausgehend von einem ersten Ende des
ersten Führungsträgers entlang
dieses Führungsträgers zu einem
ersten Ende des Längsträgers geführt und
dort weiterhin über
eine Umlenkrolle in Längsrichtung
des Längsträgers zum
zweiten Ende des Längsträgers geführt und
dort über
eine Umlenkrolle zu einem Ende des zweiten Führungsträgers geführt und dort festgelegt oder
wieder entgegen der ersten Richtung zum ersten Ende des ersten Führungsträgers zurückgeführt, wobei
das Ende des zweiten Führungsträgers dem
ersten Ende des ersten Führungsträgers diagonal
gegenüber
liegt, wobei weiterhin das Seil, der Gurt oder das Band bei der
Führung
längs des Längsträgers wenigstens
in einer der beiden Richtungen weiterhin über eine Laufkatze geführt ist.
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Vorteilhaft
wird durch diese Führung
des Seils, des Gurtes oder des Bandes erreicht, dass die Position
des Längsträgers sowie
auch die Position der Laufkatze auf dem Längsträger verändert werden kann unabhängig von
der Höhe
der Trageinrichtung. Indem das Seil, der Gurt oder das Band über die
entsprechenden Umlenkrollen „durchläuft", lassen sich sowohl
der Führungsträger als
auch die Laufkatze bewegen, ohne dass bei unveränderter Länge des Seils, des Gurtes oder
des Bandes die Höhe
der Trageinrichtung geändert
wird.
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Vorteilhaft
kann sich die Person also auf diesem Wege mittels Armkraft oder
durch ein „Einhängen" im Schulterbereich
in eine bestimmte Höhe
bringen und anschließend
seitlich in dem Raum bewegen.
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Bei
der Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist das Seil, der Gurt oder das
Band in einer ersten Richtung ausgehend von einem ersten Ende des
ersten Führungsträgers entlang
dieses Führungsträgers geführt, wobei
das Seil, der Gurt oder das Band weiterhin über eine Umlenkrolle am ersten
Ende des Längsträgers in
Längsrichtung
des Längsträgers zum
zweiten Ende des Längsträgers geführt ist
und dort über
eine Umlenkrolle entlang des Längsträgers zurückgeführt ist
zu dem ersten Ende des Längsträgers und
dort über
eine Umlenkrolle zum zweiten Ende des ersten Führungsträgers geführt und dort festgelegt ist
oder von dort über
eine Umlenkrolle entlang des ersten Führungsträgers zurückgeführt ist oder von dort entgegen
der ersten Richtung zum ersten Ende des ersten Führungsträgers zurückgeführt ist, wobei das Seil, der
Gurt oder das Band bei der Führung
entlang des Längsträgers wenigstens
einmal über
die Laufkatze geführt
ist.
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Anspruch
5 beschreibt eine alternative Seilführung, bei der ebenfalls die
Position des Längsträgers sowie
der Laufkatze auf dem Längsträger unabhängig von
der Höhe
der Trageinrichtung verändert werden
kann.
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Gemäß Anspruch
6 ist an dem ersten Ende des Führungsträgers ein
Umlenkrolle vorhanden, mit der das Band, das Seil oder der Gurt
in die vertikale Richtung umgelenkt wird, wobei an dem Band, dem Seil
oder dem Gurt ein Gewicht angebracht ist oder anbringbar ist.
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Vorteilhaft
kann bei dieser Ausgestaltung die Person entsprechend den Gewichtsverhältnissen
sowie entsprechend vorhandenen eigenen Kräften durch ein entsprechendes
Gegengewicht in der Höhe bewegt
werden. Das Gegengewicht hängt
dabei von der Seilführung
und den sich daraus ergebenden Übersetzungsverhältnissen
nach dem Flaschenzugprinzip ab. Es ist auch möglich, beispielsweise zu Trainingseffekten
das Gewicht zu ändern.
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Bei
der Ausgestaltung nach Anspruch 7 ist das Seil, der Gurt oder das
Band an dem ersten Ende des ersten Führungsträgers motorisch auf- und abwickelbar.
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Vorteilhaft
eignet sich eine solche Ausgestaltung – insbesondere mit einer Fernbedienung
des Motors – für eine Person,
bei der die Bewegungsfähigkeit
entsprechend stark eingeschränkt
ist.
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Bei
der Ausgestaltung nach Anspruch 8 ist die Bewegung der Laufkatze
entlang des Längsträgers motorisch
steuerbar.
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Dadurch
lassen sich vorteilhaft eventuelle Schrägen ausgleichen, die durch
eine nicht vollständige
horizontale Anbringung des Längsträgers sowie der
Führungsträger entstehen
können.
Diese Schrägen
können
beispielsweise auch hervorgerufen sein durch eine Durchbiegung der
Träger
infolge von deren Eigengewicht.
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Gemäß Anspruch
9 ist auch die Bewegung des Längsträgers motorisch
steuerbar.
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Die
Vorteile sind hier dieselben, wie sie bereits in Zusammenhang mit
Anspruch 7 erläutert
wurden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt dabei im
einzelnen:
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1:
ein Ausführungsbeispiel
der Seilführung
in einer schrägen
Draufsicht von unten,
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2:
das Ausführungsbeispiel
der 1 in einer Draufsicht von oben und
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3:
das Ausführungsbeispiel
der 1 in einer Seitenansicht.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der Seilführung
in einer schrägen
Draufsicht von unten.
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Es
ist ein erster Führungsträger 1 zu
sehen sowie ein zweiter Führungsträger 2.
Die Führungsträger 1 und 2 sind
parallel zueinander angeordnet.
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Senkrecht
zu diesen Führungsträgern 1 und 2 ist
ein Längsträger 3 mit
seinem ersten Ende 4 im Führungsträger 1 verschiebbar
gelagert und mit seinem zweiten Ende 5 im Führungsträger 2 ebenfalls verschiebbar
gelagert.
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Weiterhin
ist ein umlaufendes Seil 6 zu sehen, das in einer ersten
Richtung ausgehend vom ersten Ende 7 des ersten Führungsträgers 1 entlang dieses
Führungsträgers 1 zu
einer Umlenkrolle 8 am ersten Ende 4 des Längsträgers 3 geführt ist
und von der Umlenkrolle 8 aus in Längsrichtung der Längsträgers 3 geführt ist.
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Bei
der Führung
des Seils 6 entlang dieses Längsträgers 3 wird das Seil 6 über eine
Laufkatze 9 nach unten und wieder nach oben geführt. In
der sich ergebenden Schlaufe des Seils 6 ist eine Trageinrichtung 10 für die in
ihrer Bewegungsfähigkeit
beeinträchtigte
Person angebracht.
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Die
Laufkatze 9 ist entlang des Längsträgers 3 bewegbar.
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Von
dieser Laufkatze 9 ausgehend ist das Seil 6 zum
zweiten Ende 5 des Längsträgers 3 geführt. Dort
wird das Seil 6 über
eine Umlenkrolle 11 wieder zurück entlang der Längsrichtung
des Längsträgers 3 geführt.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Seil 6 auch auf dem Weg zurück wiederum über die
Laufkatze 9 geführt.
Es wäre
auch denkbar, das Seil 6 auf dem „Rückweg" nur entlang des Längsträgers 3 zu führen, ohne
dieses nochmals über
die Laufkatze 9 zu führen.
Es ergeben sich dann entsprechend andere Übersetzungsverhältnisse
zum Anheben der Person. Ebenso kann das Seil auch auf dem „Hinweg" lediglich entlang
des Längsträgers 3 geführt werden,
ohne dass dieses über
die Laufkatze 9 geführt
ist, wenn das Seil 6 dann entsprechend auf dem Rückweg über die
Laufkatze 9 geführt
ist.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Seil 6 auf dem Rückweg entlang des Längsträgers 3 wiederum über die
Laufkatze 9 zum ersten Ende 4 des Längsträgers 3 geführt.
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An
diesem ersten Ende 4 des ersten Längsträgers 3 ist das Seil 6 dann über eine
Umlenkrolle 12 in Längsrichtung
des ersten Längsträgers 1 zum zweiten
Ende 13 des ersten Längsträgers 1 geführt.
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Das
Seil 6 könnte
dort festgelegt sein. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der 1 wird
das Seil 6 allerdings dort über eine Umlenkrolle 14 wiederum
zurück
geführt
zum ersten Ende 7 des ersten Längsträgers 1.
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Dort
sind Umlenkrollen 15, 16 vorhanden, mit denen
die jeweiligen Teile des Seils 6 in die vertikale Richtung
umgelenkt werden.
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Die
Enden der Seile sind miteinander verbunden, so dass in die entstehende
Schlaufe ein Gegengewicht 17 einhängbar ist.
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Es
ist ersichtlich, dass sich der Längsträger 3 sowie
die Laufkatze 9 auf dem Längsträger 3 unabhängig von
der Höhe
der Trageinrichtung 10 bewegen lassen, wenn das Seil 6 wenigstens
einmal in Längsrichtung
des Längsträgers 3 geführt ist
sowie wenigstens einmal in Längsrichtung
der beiden Führungsträger 1 und 2,
wobei diese Führung
in Längsrichtung
der beiden Führungsträger 1 und 2 auch
zusammengesetzt sein kann aus einer Führung des Seils 6 entlang
eines der Führungsträger 1, 2 auf
einem Teilstück
sowie der Führung
des Seils 6 entlang des anderen Führungsträger 2, 1 auf
dem verbleiben Stück.
Der „Wechsel" des Seils 6 von
einem Führungsträger zu dem
anderen Führungsträger ergibt sich
durch die Führung
des Seils entlang des Längsträgers 3.
Um die Person heben und senken zu können, muss das Seil wenigstens
einmal über
die Laufkatze geführt
sein.
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Für weitere
Gestaltungsmöglichkeiten
hinsichtlich der Seilführung
sowie auch hinsichtlich eventueller motorischer Antriebe wird auf
die Beschreibungseinleitung verwiesen.
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2 zeigt
das Ausführungsbeispiel
der 1 in einer Draufsicht von oben. Gleiche Teile
zur 1 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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3 zeigt
das Ausführungsbeispiel
der 1 in einer Seitenansicht. Auch hier sind gleiche Teile
zur 1 wiederum mit den gleichen Bezugszeichen versehen.