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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Tragen von Babys
und Kleinkindern mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Das
Tragen von Babys auf dem Bauch und von Kleinkindern auf dem Bauch
oder auf dem Rücken
wird immer beliebter. Hierfür
sind auf dem Markt verschiedene starre Babytragesysteme als auch
so genannte Tragetücher
erhältlich.
Viele dieser Tragetücher
weisen eine Länge
von ca. 200 bis 250 cm auf und werden an den Tuchenden verknotet.
Aufgrund der gewählten
Art und Weise der Bindung wird das Tuch an den Träger und
das Kind angepasst, wobei Träger
und Kinder in der Regel von der Stoffbahn einmal umwickelt werden.
Es finden auch wesentlich längere
Tücher
Verwendung, die eine Länge
von 200 bis 350 cm entsprechend der Körperlänge des Trägers aufweisen und entsprechend
um den Körper des
Trägers
geschlungen und verknotet werden. Ein solches Tragetuch wird beispielsweise
in
EP 0 792 605 A1 beschrieben.
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Diese
auf dem Markt zu erwerbenden Tragetücher können bei falscher Bindungsweise
sowohl in der Rückentrageweise
als auch bei diversen Bauchtrageweisen relativ unsicher sein, da
der untere Rand des Tuches sich bei Bewegung lockern kann und somit
das Gesäß des Kindes
herausrutschen kann. Insbesondere bei einem schnellen oder leichtfertigen Binden
des Tuches kann es somit passieren, dass das Kind aus dem unteren
Rand des Tuches herausrutscht.
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Aus
diesem Grund haben sich parallel andere Baby-Tragesysteme etabliert,
bei denen die Kinder in einem vorgegebenen Sitz gehalten werden.
Hier sind die so genannten Baby-Tragesäcke zu nennen.
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Um
das Herausrutschen des Kindes beim Tragen im Tuch zu verhindern,
wurden weiterhin Tragetücher
mit Öffnungen
zum Halten von Armen und/oder Beinen entwickelt. Beispielsweise
beschreibt
DE 20 217
323 U1 der Firma Didymos ein Frühchentragetuch, bei dem in
ein übliches
Tragetuch ein oder mehrere Öffnungspaare
eingebracht sind, durch die die Arme des frühgeborenen Kindes hindurchgeführt werden,
um diese beim Transport zu fixieren. Die unterschiedlichen Öffnungspaare
dienen zur optimalen Fixierung von Frühchen unterschiedlicher Größen. Die
Arme und Beine des Babys werden hierbei eindeutig fixiert, so dass sie
nicht verrutschen können.
Diese Art von Tuch ist aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit nicht
für den
Transport älterer
Kinder geeignet.
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US 4750653 A zeigt
eine „Hüft-Schlingen"-Baby-Trage mit Beinwärmern. Es
handelt sich hier nicht um ein mittels Binde- und Knottechnik zu verwendendes
Tragetuch, sondern um eine weitgehend vorgeformte, rinnen- oder
wannenförmige
Tragevorrichtung, die mittels Clipverschluss über der Schulter des Trägers verschlossen
wird. In das Tuch der Trage sind zwei Öffnungen für die Beine des zu tragenden
Babys eingebracht, an die zusätzlich
röhrenförmige Beinlinge
angebracht werden können,
um die Beine des Babys zu wärmen.
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Die
bekannten vorgeformten Tragesysteme weisen insbesondere den Nachteil
auf, dass sie kein optimales Anpassen der Trage an das Baby und
seinen Träger
erlauben und somit der Rücken
des Babys häufig
ungenügend
abgestützt
ist.
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Beschreibung
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Das
Ziel der Erfindung besteht darin, ein Tragetuch für Babys
und Kleinkinder anzubieten, bei dem das Kind wie in bekannten Tragetüchern fest und
individuell gehalten und abgestützt
ist, und dabei sicher und fest gehalten wird, so dass auch bei einem schnellen
Binden oder beim Tragen des Kindes auf dem Rücken keine Gefahr des Herausrutschens
besteht. Das erfindungsgemäße Tragetuch
soll die Sicherheit beim Tragen von Babys sowie Kleinkindern vor
der Brust oder auf dem Rücken
und gegebenenfalls auch auf der Hüfte erhöhen.
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Dieses
Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Babytragetuch handelt
es sich um ein längliches,
einen unteren und einen oberen Längsrand
aufweisendes Stück
Stoff, welches diagonal dehnbar ist. Der Stoff ist vorzugsweise
etwa 70 cm breit und kann in mehreren Längen ausgeführt sein. Die vorgefertigten
Standardlängen können beispielsweise
3,70 m, 4,20 m, 4,70 m oder 5,20 m betragen. Das Tuch kann allerdings
auch in anderen Längen
und/oder Breiten angefertigt werden. Die vorliegende Erfindung ist
in dieser Hinsicht nicht beschränkt.
Insbesondere kann das vorliegende Tragetuch in Puppengröße ausgeführt sein,
um als Spielzeug zu dienen.
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Die
Tuchenden (Schmalseiten) können
dreieckförmig
geschnitten sein, um das Binden des Knotens zu erleichtern. Das
Dreieck kann beispielsweise eine Höhe von Ca. 30 cm aufweisen.
Gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
sind die Tuchenden schräg
angeschnitten, so dass die Endabschnitte jeweils als ungleichmäßige Dreiecksabschnitte
ausgebildet sind.
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Das
erfindungsgemäße Babytragetuch
weist ein im Bereich der unteren Längskante angeordnetes, eingearbeitetes
Sitzteil auf. Dieses Sitzteil umfasst einen mittleren Abschnitt,
der mit einem großen Teil
seiner Fläche
an dem Tragetuch anliegt, und zwei seitlich von dem mittleren Abschnitt
ausgehende, längliche
Abschnitte, deren Enden im Bereich der unteren Längskante des Tragetuches befestigt
sind. Die Enden der länglichen
Abschnitte sind hierbei derart an der unteren Längskante des Tragetuches befestigt,
dass sie jeweils eine Schlaufe bilden. Diese Schlaufen dienen dazu,
die Beine eines zu tragenden Babys bzw. Kleinkindes durchzustecken,
bevor das Baby mittels des Tragetuches auf übliche Weise an den Träger gebunden
wird, sie sind also als Beinschlaufen ausgebildet. Das Baby bzw.
Kleinkind wird derart in die Beinschlaufen gesteckt, dass sein Gesäß an dem
mittleren Abschnitt des Sitzteiles anliegt. Die Schlaufen verlaufen
also etwa im Bereich des Oberschenkels bzw. der Leistengegend des
Babys bzw. Kleinkindes. Durch die weit nach vorne und zu Seite gerichtete
Beinhaltung des Babys bzw. Kleinkindes, insbesondere im gebundenen
Zustand, zieht dieses über
die Schlaufen den mittleren Abschnitt des Sitzteiles und mit diesem
auch die Unterkante des Tragetuches zwischen seine Beine nach vorne und
somit weit unter sein Gesäß. Das Baby
bzw. Kleinkind sitzt somit ideal in dem Tuch und kann nicht mehr
herausrutschen, während
es mit dem eigentlichen Tuch auf übliche Weise fest und individuell
an den Träger
gebunden werden kann. Die Abstützung des
Rückens
erfolgt also wie bei einem üblichen
bekannten Tragetuch über
das Tragetuch und die entsprechende, an das Alter des Kindes angepasste Bindetechnik.
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Das
erfindungsgemäße Sitzteil
ist vorzugsweise in der Mitte des Tragetuches angeordnet. Diese
Position ist für
die meisten Bindetechniken ideal. Das Sitzteil kann jedoch auch
seitlich von der Mitte versetzt an dem Tragetuch angeordnet sein.
Für manche
Bindetechniken ist eine seitlich versetzte Anordnung des Sitzteiles
ideal, bspw. für
ein Tragen des Babys bzw. Kleinkindes auf der Hüfte.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weist der mittlere Abschnitt des Sitzteiles eine rechteckige
Form mit einer Vorderkante und einer Hinterkante auf. Bspw. kann
der mittlere Abschnitt ein Rechteck mit einer Seitenlänge von
etwa 25 bis 30 cm und einer Höhe
von etwa 12 cm sein. Er kann jedoch auch jede andere geeignete Form
aufweisen, bspw. kann er oval oder halboval, rund, dreieckig und
anders geschnitten sein. Um seine Funktion zu erfüllen ist
es zweckmäßig, dass
er eine Größe und eine
Form aufweist, die den Gesäßteil des
Babys bzw. Kleinkindes aufnehmen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt der mittlere Abschnitt des Sitzteiles mit seiner
Vorderkante im Bereich der unteren Längskante des Tragetuches und
mit seiner Hinterkante im Bereich eines mittleren Bereiches des
Tragetuches an dem Tragetuch an.
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Der
mittlere Abschnitt des Sitzteiles ist zumindest abschnittsweise
an dem Tragetuch befestigt, insbesondere mit diesem vernäht. In einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist er um seine gesamte Außenkante herum mit dem Tragetuch
vernäht.
In dieser Ausführungsform
kann der mittlere Abschnitt des Sitzteiles nicht verrutschen und
eine Faltenbildung des Sitzteiles im gebundenen Zustand wird vermieden.
Hierdurch wird ein bequemes Sitzen für das Kind gewährleistet.
Zur Gewährleistung
seiner Funktion ist es jedoch nicht notwendig, dass das Sitzteil
in seiner Gesamtheit mit dem Tragetuch vernäht ist; eine Befestigung über nur
eine Naht, die vorzugsweise im Bereich der unteren Längskante
des Tragetuches und einer Vorderkante des Sitzteiles verläuft, ist
ausreichend, da bereits hierdurch erreicht ist, dass das Baby bzw.
Kleinkind mit den Beinschlaufen das Sitzteil zusammen mit der Unterkante
des Tragetuches unter sein Gesäß zieht.
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Die
beiden seitlichen, länglichen
Abschnitte des Sitzteiles, die die Beinschlaufen ausbilden, sind vorzugsweise
im Bereich der Unterkante des mittleren Abschnittes an dessen Seitenkanten
angeordnet. In der bereits beschriebenen bevorzugten Ausführungsform
gehen die beiden Beinschlaufen somit vom Bereich der unteren Längskante
des Tragetuches von diesem aus. Die Enden der seitlichen Abschnitte
sind ebenfalls im Bereich der unteren Längskante des Tragetuches angeordnet.
Sie sind in diesem Bereich befestigt, insbesondere vernäht. Die Länge der
seitlichen Abschnitte sowie der Abstand zwischen der Befestigungsstelle
der Enden der länglichen
Abschnitte und den jeweiligen Rändern
des mittleren Abschnittes des Sitzteiles an der Kante des Tragetuches
sind so zu wählen,
dass die Beinschlaufen eine ihrer Funktion entsprechende Größe aufweisen.
Bspw. können
die seitlichen Abschnitte jeweils Rechtecke mit einer Seitenlänge von
etwa 70 cm und einer Höhe
von etwa 7 bis 8 cm sein.
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Um
die Beinschlaufen in eine für
das Baby optimale und bequeme Form und Lage zu bringen, können die
Enden der länglichen
Abschnitte des Sitzteiles jeweils abgeschrägt sein.
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Durch
die Abschrägung
ist eine Kante der Beinschlaufe länger als die andere, in einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist jeweils die äußere Kante
der Beinschlaufen länger
als die innere Kante. Der Längenunterschied
kann bspw. ca. 1,5 cm betragen.
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Es
ist denkbar, den Schnitt bzw. die Befestigungsweise der Beinschlaufen
anders als beschrieben zu gestalten, um die Bequemlichkeit für das Baby
bzw. Kleinkind zu erhöhen.
Bspw. können
die länglichen
Abschnitte nicht rechteckig, sondern ringsegmentförmig gestaltet
sein. Auch können
die länglichen
Abschnitte um ihre Längsachse
gedreht und erst dann an dem Tragetuch befestigt sein.
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Der
mittlere Abschnitt des Sitzteiles kann bequemer gestaltet sein,
indem er wenigstens zwei Abnäher
zu seiner Formgebung aufweist. Diese können bspw. in jeweils Ca. 5
cm Abstand zur Mitte angeordnet sein und in Längsrichtung verlaufen. Derartige Abnäher formen
das Sitzteil rund, so dass es sich automatisch optimal der Anatomie
des Gesäßes des Kindes
anpasst. Andersartige Verläufe
von Abnähern,
die den gleichen Zweck erfüllen,
sind möglich und
dem Fachmann bekannt. Eine derartige Vorformung des Sitzteiles hat
den weiteren Vorteil, dass ein zeitaufwändiges In-Form-Ziehen des Tuches
nicht erfolgen muss, da es sich automatisch richtig und weitgehend
ohne Falten an das Kind anlegt.
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Das
Sitzteil ist vorzugsweise aus dem gleichen Material wie das Tragetuch
hergestellt. Es ist selbstverständlich
auch möglich,
dass das Sitzteil aus einem anderen material hergestellt ist als
das Tragetuch, insbesondere kann das Sitzteil aus einem anders farbigen
Stoff hergestellt sein als das Tragetuch. Eine gewisse Dehnfähigkeit
des Materials ist jedoch auch für
das Sitzteil von Vorteil, um dem Baby bzw. Kleinkind ein bequemes
Sitzen zu ermöglichen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist das Sitzteil aus einem Stück gefertigt. Es ist jedoch
ebenso möglich,
dass das Sitzteil aus mehreren Einzelteilen besteht, die entsprechend miteinander
verbunden, insbesondere vernäht,
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist das Sitzteil doppel-lagig ausgeführt. Hierzu wird bspw. ein
achsensymmetrisch gestaltetes Ausgangsstück, bei dem ein mittlerer Abschnitt ca.
24 cm hoch und ca. 25 bis 30 cm breit ist und zwei seitliche Abschnitte
jeweils ca. 70 cm lang und ca. 15 cm breit sind und die seitlichen
Abschnitte jeweils mittig an den seitlichen Rändern des mittleren Abschnittes
angeordnet sind, um seine Längsachse
gefaltet, so dass der Stoff an jeder Stelle doppelt liegt. Das gefaltete
Teil kann nun ringsum vernäht
und anschließend
an dem Tragetuch befestigt werden. Alternativ kann das zusammengefaltete Teil
mit seinem mittleren Abschnitt sandwichartig um die untere Längskante
des Tragetuches herum gelegt und in dieser Position miteinander
und mit dem Tragetuch vernäht
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können der
mittlere Abschnitt und die beiden seitlichen Abschnitte des Sitzteils
aus einem rechteckigen Stofteil bestehen, wobei nur der mittlere
Abschnitt und die Endabschnitte mit dem Tragetuch an sich vernäht sind.
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Die
genaue Position des Sitzteiles im Bereich der unteren Längskante
des Tragetuches ist für die
Funktion relativ unerheblich. So können bspw. die untere Längskante
des Tragetuches und die Vorderkante des mittleren Abschnittes des
Tragetuches im Wesentlichen übereinstimmen.
Die Vorderkante des mittleren Abschnittes des Sitzteiles kann jedoch
auch über
die untere Längskante
des Tragetuches hinausragen, insbesondere so weit, dass die länglichen
seitlichen Abschnitte des Sitzteiles außerhalb der Fläche des
Tragetuches zu liegen kommen. Weiterhin alternativ kann die Vorderkante
des mittleren Abschnittes des Sitzteiles auch innerhalb der Fläche des
Tragetuches liegen. Gleiches gilt für die Befestigungsstellen der
Enden der länglichen
seitlichen Abschnitte des Sitzteiles an dem Tragetuch. Diese können sowohl direkt
an der unteren Längskante
des Tragetuches als auch im Inneren des Tragetuches vernäht sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird in die Beinschlaufen ein Gummizug eingearbeitet. Dies ermöglicht eine
bessere Anpassung der Schlaufen an das Kind und verbessert somit
weiterhin den Halt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist in die Beinschlaufen eine Schnur, ein Gewebeband oder ähnliches
eingearbeitet, dass mittels einer Schnalle oder ähnlichem in der Länge verstellt
und angepasst werden kann.
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Die
Beinschlaufen können
knöpfbar
oder ähnlich
ausgeführt
sein, um die Handhabung weiterhin zu erleichtern. Das Kind wird
in den Sitzteil gesetzt und dann werden die Beinschlaufen zugeknöpft. Somit
entfällt
das mühselige
Einfädeln
der Beinchen in die Schlaufen. Anstelle von Knöpfen kann beispielsweise auch
ein Klettverschluss oder ähnliches
verwendet werden.
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Die
Beinschlaufen können
mithilfe von Knöpfen
weiterhin variabel ausgestaltet sein. Beispielsweise können in
die Beinschlaufen mehrere Knopflöcher
eingearbeitet sein, die mit einem am Hauptteil des Tuches befindlichen
Knopf zusammengeknöpft werden.
Die Beinschlaufen können
somit einfach in ihrer Länge
variiert und somit optimal eingestellt werden. Alternativ kann der
Knopf auch an den Beinschlaufen befestigt sein und der Hauptteil
des Tuches weist entsprechend mindestens ein Knopfloch auf.
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Weiterhin
kann in den Sitzteil ein Klettverschluss eingearbeitet sein, der
eine individuelle Anpassung an die Größe des Kindes erlaubt und somit einen
sicheren Halt gewährleistet.
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Figurenbeschreibung
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Weitere
Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus
der nun folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hervor, die als nicht einschränkendes Beispiel dient und
auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt. Insbesondere sei darauf hingewiesen, dass die vorkommenden
Größenangaben
nicht einschränkend
sind. Bspw. ist es denkbar, das erfindungsgemäße Tragetuch kleiner zu gestalten,
um es bspw. als Puppentragetuch zu verwenden. Gleiche Bauteile weisen
in den nachfolgenden Figuren grundsätzlich gleiche Bezugszeichen
auf und werden teilweise nicht mehrfach erläutert.
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1 zeigt
ein herkömmliches
Tragetuch, wie aus dem Stand der Technik bekannt,
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2 zeigt
ein erfindungsgemäßes Tragetuch
mit eingearbeitetem Sitzteil,
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3 zeigt
ein Ausgangsstück
für ein
erfindungsgemäßes Sitzteil,
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4 zeigt
das Ausgangsstück
für ein
erfindungsgemäßes Sitzteil
aus 3 in der gefalteten Form, in welcher sie am Tragetuch
befestigt wird,
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5 zeigt
die Befestigung des Sitzteiles aus 4 an einem
Tragetuch,
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6 zeigt
die Befestigung des Sitzteiles aus 4 an einem
Tragetuch und die Verstellmöglichkeit
mittels Klettverschluss, Gummizug und Knöpfen,
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7 zeigt
die Befestigung des Sitzteiles aus 4 an einem
Tragetuch und die Verstellmöglichkeit
mittels Klettverschluss, Gummizug und Knöpfen und
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8 zeigt
die Befestigung des Sitzteiles aus 4 an einem
Tragetuch und die Verstellmöglichkeit
mittels Klettverschluss, Schnur oder Gewebeband und Schnalle.
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9 zeigt
die Befestigung des Sitzteiles an einem Tragetuch, wobei der mittlere
Sitz-Abschnitt und die Beinabschnitte dieselbe Stoffbreite aufweisen.
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1 zeigt
ein einfaches Tragetuch 10, wie es im Stand der Technik
bekannt ist. Ein bekanntes Tragetuch 10 der Art, welches
durch vorliegende Erfindung weitergebildet werden kann, ist in der
Regel ein längliches,
eine untere Längskante 12 und
eine obere Längskante 13 aufweisendes
Stück Stoff,
welches diagonal dehnbar ist. Das Tuch ist in der Regel etwa 70
cm breit und kann in mehreren Längen
ausgeführt
sein. Die vorgefertigten Standardlängen können beispielsweise 3,70 m,
4,20 m, 4,70 m oder 5,20 m betragen. Das Tuch kann allerdings auch
in anderen Längen
und/oder Breiten angefertigt werden. Die vorliegende Erfindung ist
in dieser Hinsicht nicht beschränkt.
Insbesondere kann das vorliegende Tragetuch in Puppengröße ausgeführt sein,
um als Spielzeug zu dienen. Die Tuchenden 11 sind vorzugsweise
dreieckförmig
geschnitten, um das Binden des Knotens zu erleichtern. Das Dreieck
kann beispielsweise eine Höhe
von ca. 30 cm aufweisen.
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2 zeigt
ein erfindungsgemäßes Tragetuch 14,
welches eine Weiterbildung des Tragetuchs 10 aus 1 darstellt.
Das Tragetuch 14 weist mittig im Bereich seiner unteren
Längskante 12 ein
Sitzteil 20 auf. Dieses Sitzteil 20 umfasst einen
mittleren Abschnitt 22, der mit einem großen Teil
seiner Fläche
an dem Tragetuch 14 anliegt, und zwei seitlich von dem mittleren
Abschnitt 22 ausgehende, längliche Abschnitte 24,
deren Enden im Bereich der unteren Längskante 12 des Tragetuches 14 befestigt
sind. Die Länge
und Befestigungsweise der seitlich von dem mittleren Abschnitt 22 ausgehenden,
länglichen Abschnitte 24 sind
derart gewählt,
dass diese ausreichend große
Schlaufen bilden, um die Beine eines Babys bzw. Kleinkindes hindurchstecken
zu können. Die
seitlichen, länglichen
Abschnitte 24 des Sitzteiles 20 können somit
auch als Beinschlaufen 25 bezeichnet werden.
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Das
Sitzteil 20 ist vorzugsweise aus dem gleichen Stoff hergestellt
wie das Tragetuch 14. Zudem ist es vorzugsweise aus einem
Stück und
insgesamt doppellagig ausgebildet. Hierzu wird das Sitzteil 20 aus
einem achsensymmetrisch gestalteten Ausgangsstück 26 gemäß 3 hergestellt.
Das Ausgangsstück 26 ist
kreuzförmig
mit einem mittleren Abschnitt 22, der ca. 24 cm hoch und
ca. 25 bis 30 cm breit ist, und mit zwei seitlichen Abschnitten 24,
die jeweils ca. 70 cm lang und ca. 15 cm breit sind. Die seitlichen
Abschnitte 24 sind jeweils mittig an den seitlichen Rändern des
mittleren Abschnittes 22 angeordnet. Zur Ausbildung des
eigentlichen Sitzteiles 20 wird das Ausgangsstück 26 an
seiner Längsachse gefaltet,
so dass der Stoff an jeder Stelle doppelt liegt und die in 4 dargestellte
Form einnimmt. Das gefaltete Teil kann nun ringsum vernäht und anschließend an
dem Tragetuch 14 befestigt werden. Alternativ kann das
zusammengefaltete Teil mit seinem mittleren Abschnitt 24 sandwichartig
um die untere Längskante 12 des
Tragetuches 14 herum gelegt und in dieser Position miteinander
und mit dem Tragetuch 14 vernäht werden.
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Die
Enden 28 der seitlichen Abschnitte 24 des Sitzteiles 20 sind
abgeschrägt,
wie aus 3 und 4 ersichtlich
ist. Die Abschrägung
hat zur Folge, dass eine Kante der Beinschlaufen 25 kürzer ist
als die andere Kante. In der Praxis bewährt es sich, dass die Innenkanten 29 der
Beinschlaufen 25 kürzer
sind als die Außenkanten 30.
Dies hat einen bequemen Sitz für
das Baby bzw. Kleinkind zur Folge.
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5 demonstriert
die Lage und Befestigungsweise des gefalteten, einstückigen Sitzteiles 20 aus 3 und 4 an
einem Tragetuch 10 gemäß 1,
um ein erfindungsgemäßes Tragetuch 14 zu
erhalten. Der mittlere Abschnitt 22 des gefalteten Sitzteiles 20 aus 4 weist
eine Vorderkante 21 und eine Hinterkante 23 auf.
Der mittlere Abschnitt 22 des Sitzteiles 20 ist
sandwichartig um die untere Längskante 12 des
Tragetuches 14 herumgelegt, so dass eine Stofflage unterhalb
und eine Stofflage oberhalb des Tragetuches 14 liegt. In
dieser Position ist der mittlere Abschnitt 24 des Sitzteiles 20 ringsum mit
dem Tragetuch 14 vernäht.
Die seitlichen, länglichen
Abschnitte 22 des Sitzteiles 20 bleiben in dieser Ausführungsform
der Erfindung außerhalb
der Tragetuchfläche
und werden hier jeweils zu doppellagigen Stoffbahnen vernäht, deren
Enden anschließend
im Bereich der unteren Längskante 12 des
Tragetuches 14 derart an diesem befestigt werden, dass
zwei Beinschlaufen 25 ausgebildet werden.
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Ein
zu tragendes Baby bzw. Kleinkind wird nun mit seinen Beinen derart
durch die Beinschlaufen 25 gesteckt, dass sein Gesäß auf dem
mittleren Abschnitt 24 des Sitzteiles 20 zu liegen
kommt. Die Schlaufen 25 verlaufen also etwa im Bereich
des Oberschenkels bzw. der Leistengegend des Babys bzw. Kleinkindes.
Durch die weit nach vorne und zur Seite gerichtete Beinhaltung des
Babys bzw. Kleinkindes, insbesondere im gebundenen Zustand, zieht dieses über die
Schlaufen 25 den mittleren Abschnitt 22 des Sitzteiles 20 und
mit diesem auch die Unterkante 12 des Tragetuches 14 zwischen
seine Beine nach vorne und somit weit unter sein Gesäß. Das Baby
bzw. Kleinkind sitzt somit ideal in dem Tuch 14 und kann
nicht mehr herausrutschen, während
es mit dem eigentlichen Tuch 14 auf übliche Weise fest und individuell
an den Träger
gebunden werden kann. Die Abstützung
des Rückens
erfolgt also wie bei einem üblichen
bekannten Tragetuch 10 über
das Tragetuch und die entsprechende, an das Alter des Kindes angepasste
Bindetechnik.
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Der
mittlere Abschnitt 24 des Sitzteiles 20 ist bequemer
gestaltet, indem er zwei Abnäher 32 zu seiner
Formgebung aufweist. Diese sind im gezeigten Beispiel in jeweils
ca. 5 cm Abstand zur Mitte angeordnet und in verlaufen Längsrichtung.
Derartige Abnäher
formen das Sitzteil 20 derart, dass es sich automatisch
optimal der Anatomie des Gesäßes des Kindes
anpasst. Andersartige Verläufe
von Abnähern,
die den gleichen Zweck erfüllen,
sind möglich und
dem Fachmann bekannt. Eine derartige Vorformung des Sitzteiles hat
den weiteren Vorteil, dass ein zeitaufwändiges In-Form-Ziehen des Tuches 14 nicht erfolgen
muss, da es sich automatisch richtig und weitgehend ohne Falten
an das Kind anlegt.
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Die 6 und 7 zeigen
eine weitere Ausführungsform,
bei der das Sitzteil 20 und die Beinschlaufen 25 zusätzlich an
die Körpergröße des Kindes
optimal angepasst werden können.
In die Beinschlaufen 25 wird ein Gummizug 34 integriert. Der
Stoff der Beinschlaufen 24, 25 wird dabei etwas gerafft,
so dass bei dickeren Beinchen der Gummizug 34 entsprechend
gedehnt werden kann und nicht durch den umgebenden Stoff der Beinschlaufen
limitiert wird.
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Weiterhin
können
die Beinschlaufen 25 ein oder mehrere Knopflöcher 36 aufweisen,
die einem am Hauptteil des Tragetuches 14 befestigten Knopf 38 zugeordnet
sind. Durch Auswahl des verwendeten Knopfloches 36 kann
die Länge
der Beinschlaufen entsprechend variiert werden.
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Im
Sitzteil 20 kann zusätzlich
ein Klettverschluss 40a eingenäht werden, der seinen Gegenpart 40b im
Hauptteil des Tuches 14 wiederfindet. Durch diesen Klettverschluss 40a, 40b kann
das Tuch 14, nachdem das Kind hineingesetzt wurde, sicher
und fest geschlossen werden.
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8 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der in die Beinschlaufen eine Schnur, ein Gewebeband 35 oder ähnliches
eingearbeitet ist, dass mittels einer Schnalle 39 oder ähnlichem
in der Länge
verstellt und angepasst werden kann.
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9 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der in die Beinschlaufen ebenfalls eine Schnur, ein Gewebeband 35 oder ähnliches
eingearbeitet ist, dass mittels einer Schnalle 39 oder ähnlichem
in der Länge verstellt
und angepasst werden kann. Das mittlere Sitzteil 22 überlappt
hierbei nur um wenige cm (beispielsweise 3 cm) mit dem Tragetuch 14 und
ist beispielsweise an diesem angenäht. 22a zeigt eine
entsprechende Naht zur Befestigung des Sitzteils 22 am Tragetuch 14.
Bei dieser Ausführungsform
weisen der mittlere Sitz-Abschnitt 22 und die Beinabschnitte 24, 25 dieselbe
Stoffbreite auf.
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Zusammengefasst
umfasst die vorliegende Erfindung folgende Aspekte:
Der erfindungsgemäße Sitz
weist im Prinzip drei Teile auf. Der eigentliche Sitz ist an der
unteren Längsseite des
Tragetuches in etwa mittig festgenäht. Er besteht aus einem Stoffteil,
das in etwa 20 bis 25 cm breit ist. Der Sitz ist ein Kreuz wobei
der senkrechte Teil etwa 24 cm hoch ist und 25–30 cm breit. Die Waagrechte ist
etwa 70 cm lang und 15 cm breit. Der Sitz ist aus einem Stück Stoff
geschnitten, der vorzugsweise der gleiche Stoff wie der Rest des
Tuches ist. Um den Sitz zu befestigen, schlägt man den Sitz in der Mitte zusammen
und näht
ihn in der Mitte des Tuches zusammen. Die längeren waagrechten Stoffbahnen werden
ebenfalls zu einer doppelten Stoffbahn zusammengenäht und dann
am äußeren Rand
des Tuches angenäht.
Da der Rand des waagrechten Rechtecks des Sitzes schräg ist, entsteht
somit eine bequeme Sicherheitsmaßnahme für das Kind, die mit dem richtigen
Winkel den Sitzteil des Tuches, in dem das Hinternteil des Kindes
sitzt, zwischen den Beinen nach vorne (zwischen Kind und Tragenden)
zieht. Der eigentliche Sitz, der an dem unteren Ende des Tuches
festgenäht
ist, ist etwa 20–25
cm breit. Dieser Sitzteil befindet sich beim Tragen zwischen den
Beinen des Babys und hilft dem Kind automatisch, in der richtigen
Bein-Anhockhaltung im Tuch zu sitzen. Dadurch wird die Hüfte richtig
unterstützt.
An dem Sitzteil sind seitlich weitere zusammengenähte Stoffbahnen
angeordnet. Diese sind etwas kürzer
der Gesaessteil des Tuches. Somit ziehen diese Tuchbahnen, sobald
ein Kind in dem Sitz sitzt, den Rand des Sitzteiles durch die Beine
nach vorne. Da das Gewicht des Kindes im Tuch sitzt, bildet sich
so der optimale sichere Sitz ür
das Kind und trotz ein bisschen Gezappel von Seiten des Kindes kann
das Sitzteil nicht zwischen den Beinen des Kindes herausrutschen. Der
Sitz ist zudem mit zwei Abnähern
in Abständen versehen,
die von der Mitte des Tragetuches aus etwa 5 cm in jede Richtung
versetzt angeordnet sind. Damit wird erreicht, dass sich bereits
das Tuch als Sitz formt und das Kind so richtig mit rundem Rücken unterstützt wird.
Diese Abnäher
erleichtern dem Tragenden die Arbeit des umständlichen Nachziehen des Tuches
und es wird somit hinfällig.
Das Kind sitzt so sicher, auch für
längere
Zeiträume,
im Tuch an den Tragenden gebunden.
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Das
Tragetuch kann somit relativ schnell gebunden werden, ohne die Sicherheit
des Kindes zu gefährden.
Bei Tragetüchern,
die bereits auf dem Markt sind, ist es weit gefährlicher das Kind eventuell, bei
einem schnellen oder leichtfertigen Binden des Tuches, unten aus
dem unteren Rande des Tuches herausrutschen zu sehen. Bei der Erfindung
ist es dem Kind nicht möglich
unten herauszurutschen und es ist somit eine sichere Tragehilfe.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von
dem erfindungsgemäßen Gedanken
Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
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- 10
- Tragetuch
Stand der Technik
- 11
- Tuch-Enden
- 12
- untere
Längskante
- 13
- obere
Längskante
- 14
- erfindungsgemäßes Tragetuch
- 20
- Sitzteil
- 21
- Vorderkante
- 22
- mittlerer
Abschnitt
- 22a
- Befestigung
des mittleren Abschnitts
- 23
- Hinterkante
- 24
- seitliche
längliche
Abschnitte
- 25
- Beinschlaufen
- 26
- Ausgangsstück
- 28
- Enden
der seitlichen Abschnitte
- 29
- Innenkanten
der Beinschlaufen
- 30
- Außenkanten
der Beinschlaufen
- 32
- Abnäher
- 34
- Gummizug
- 35
- Schnur/Band
- 36
- Knopfloch
- 38
- Knopf
- 39
- Schnalle
- 40a,
40b
- Klettverschluss