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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überbauen
offener Parkdecks auf Parkhäusern.
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Parkhäuser, wie
sie in den 60er und 70er Jahren gerne errichtet worden sind, weisen üblicherweise
als oberstes Stockwerk ein offenes Parkdeck auf. Dieses ist bei
den Benutzern des Parkhauses meist sehr unbeliebt, da die Kraftfahrzeuge
dort, im Gegensatz zu den anderen, überdachten Stockwerken, im
Freien stehen und somit den Witterungseinflüssen in vollem Umfang ausgesetzt
sind. Erfahrungsgemäß wird das
offene Parkdeck nur dann benutzt, wenn die anderen Parkdecks voll
sind. Auch für den
Parkhausbetreiber ist dieses Deck unpraktisch, da er dort einen
Winterdienst zur Verfügung
stellen muss. Manche Parkhäuser
haben daher bereits dieses oberste offene Parkdeck außer Betrieb
genommen.
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Zum
anderen sind in den Innenstädten,
in denen diese Parkhäuser
meist stehen, praktisch keine neubebaubaren Flächen mehr vorhanden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, zum Einen die Akzeptanz
des bisher offenen Parkdecks bei den Parkhausbenutzern zu verbessern
und zum anderen zusätzliche
bebaubare Fläche in
den meist baulich nicht mehr weiter verdichtbaren Standortgebieten
der Parkhäuser
zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Überbauen offener Parkdecks auf
Parkhäusern
gelöst,
die senkrecht angeordnete Stützen
umfasst, die auf statisch tragenden Elementen des Parkhauses aufgesetzt
sind und die in Geschosshöhe über der
Oberfläche
des Parkdecks mit horizontalen Trägern verbunden sind, wobei
auf diesen Trägern
Gebäude
und Terrassen in Leichtbauweise aufgesetzt sind.
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Auf
diese Weise wird das ansonsten bei den Parkhausbenutzern äußerst unbeliebte
oberste offene Parkdeck überdacht,
sodass nunmehr die Benutzer dieses Parkdecks in den Genuss eines überdachten
und damit vor Witterung, Sonne, Schneefall, Frost etc. geschützten Parkplatzes
kommen. Zum Anderen wird hierbei auf eine höchst ökologische und höchst ökonomische
Weise zusätzlicher
hochbegehrter Wohn- oder Siedlungsraum in absoluten Innenstadtlagen
der Großstädte geschaffen.
Nur dort gibt es nämlich üblicherweise
solche Parkhäuser. Entsprechende
Bebauung kann ohne jegliche weitere Versiegelung von Grundstücksflächen ausgeführt werden.
Durch die vorhandene technische Ausstattung der Parkhäuser ist
die Erschließung
der Überbauung
problemlos und kostengünstig.
Die Bewohner entsprechender, auf das Parkdeck aufgesetzter Wohngebäude haben
auch den Vorteil, dass ihnen und ihren Besuchern stets genügend Parkraum
zur Verfügung
steht. Des weiteren ist dieses Wohnen höchst umweltfreundlich, da die
Bewohner dieser Gebäude
bereits da wohnen, wo sie sonst ihr Auto abstellen würden. Der
Innenstadtverkehr wird also durch diese zusätzlichen Bewohner nicht zusätzlich belastet.
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Durch
die erhöhte Überbauung
des offenen Parkdecks werden die Nachbargebäude überragt und der Blick über die
Stadt frei.
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Unabhängig von
der Lage und Himmelsrichtung der Überbauung haben die Dachgärten ganztägig Sonne.
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Um
eine übermäßige Gewichtsbelastung des
bestehenden Parkhauses und seiner Statik zu vermeiden und möglichst
raumsparend zu bauen, werden die aufgesetzten Gebäude vorzugsweise
in Leichtbauweise als Stahl- und Glaskonstruktionen ausgeführt.
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Vorzugsweise
können
die entsprechenden Wohneinheiten direkt aus dem Parkdeck über eine zwischen
dem Parkdeck und den aufgesetzten Räumen angeordnete Treppe erreicht
werden. Auf diese Weise haben die Bewohner der Wohneinheiten einen "Parkplatz direkt
unter ihrem Haus",
was sonst in der Innenstadt praktisch nicht möglich ist.
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Besonders
bevorzugt ist dann die Parkfläche des
offenen Parkdecks unter jedem "Haus" von Wänden umgeben,
wodurch mindestens 2 Kfz-Plätze,
Abstellflächen
und Stauraum, eine Schleuse und Treppe zur Wohnbebauung umschlossen
sind.
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Zusätzlich kann
vorzugsweise auch noch ein Aufzugsschacht innerhalb dieser Wände angeordnet sein,
der in das darüber
aufgesetzte Gebäude
geführt ist.
Auf diese Weise kann beispielsweise ein behindertengerechter Zugang
von. dem Fahrzeugabstellplatz zu den Wohngebäudeteilen geschaffen werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand des in den anliegenden
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Überbauen
offener Parkdecks beispielhaft für
die Anordnung auf einem Parkhaus;
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2 ein
exemplarisches Detail des Grundrisses des Parkdecks, auf das die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Überbauen
des offenen Parkdecks aufgesetzt ist;
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3 einen
Ausschnitt des Grundrissplanes des unteren Geschosses der erfindungsgemäßen Überbauung;
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4 einen
Ausschnitt des Grundrissplanes des oberen Geschosses der erfindungsgemäßen Überbauung;
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5 einen
Grundrissplan eines mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung überbauten
obersten Parkdecks;
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6 den
Gesamt-Grundrissplan des Untergeschosses der erfindungsgemäßen Überbauung; und
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7 eine
Darstellung eines mit einer erfindungsgemäßen Überbauung versehenen Parkhauses
von der Seite.
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1 zeigt
eine Schnittdarstellung durch ein übliches Parkhaus 10,
auf dessen oberstem Parkdeck 12 auf geeigneten statisch
tragenden Elementen des Parkhauses, Stahlstützen 14 aufgesetzt
sind. Diese werden natürlich
vorzugsweise so angeordnet, dass sie lediglich auf den Außenmauern
und zwischen den einzelnen Parkplätzen stehen, und auf diese
Weise keinen Parkraum vergeuden. In der Mitte des Parkdecks 12 bleibt
weiterhin der Fahrweg 16 und die an beiden Seiten des Fahrwegs 16 angelegten
Parkplätze 18 erhalten.
Diese sind hier durch skizzierte Kraftfahrzeuge 20 angedeutet.
In Geschosshöhe über dem
obersten Parkdeck 12 sind die senkrecht stehenden Stahlstützen 14 mit
aufliegenden Trägern
verbunden, auf denen Terrassen 24 oder Gebäude 26,
die vorzugsweise in Leichtbauweise hergestellt sind, aufgesetzt
sind.
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Die
Dächer 28 der
Gebäude 26 können dabei
ebenfalls als Garten- oder Terrassenflächen ausgebildet sein. Dies
hat den Vorteil, dass diese Garten- oder Terrassenflächen eine
ganz tägige
Besonnung aufweisen. Das Gebäude 26 kann
dabei zur Terrassenseite 24 über die gesamte Breite und
Höhe mit
teilweise oder ganz verschiebbaren Glasfronten versehen sein.
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2 zeigt
einen Ausschnitt des Grundrisses des mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung überbauten
obersten Parkdecks 12, wobei hier die Stützen 14 geschnitten
dargestellt sind.
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Auf
dem obersten Parkdeck 12 sind die vorhandenen Parkplätze 34 von
Wänden 36 umschlossen,
die zu dem Fahrweg 16 zeigende Wand ist dabei mit einem
Garagentor 38 versehen. Eine Treppe 42 erschließt das Gebäude 26.
Auf diese Weise gehören geeignete
Garagen direkt zu den Wohneinheiten 26 und sind auf kürzestem
Wege von dort zu erreichen. Zusätzlich
zu der Treppe 42 kann hier beispielsweise auch noch ein
Personenaufzug vorgesehen werden, der dann von den Privatparkplätzen 34,
die hier eine durch die Wände 36 und
das Tor 38 abgeschlossene Einzel- oder Doppelgarage bilden.
Auf diese Weise kann auch einbehindertengerechter Zugang von der Garage
zu den Gebäuden 26, 28 realisiert
werden und darüber
hinaus die Bequemlichkeit für
die Bewohner weiter gesteigert werden.
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Die
Parkdecks üblicher
Parkhäuser 10 sind in
der Regel so angelegt, dass sie eine Breite von ca. 34 m haben.
Diese setzt sich, wie beispielsweise aus 1 erkennbar,
aus einem Parkplatz 18 mit 5 m Länge, einem Fahrweg 16 mit
7 m Breite und einem weiteren Parkplatz mit 5 m Länge zusammen,
wobei sich diese Konfiguration parallel dazu nochmals wiederholt.
Erfindungsgemäß können auf
dieser Breite mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwei von einander
getrennte Baukörper
mit einem Abstand 44 von etwa 3 m dazwischen aufgesetzt
werden.
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Dieser
Zwischenraum 44 ermöglicht
die folgende vorteilhafte bauliche Ausgestaltung:
- a)
die Schaffung von Fenstern der jeweils innenliegenden Fronten der
beiden Baukörper.
- b) Fußgänger-Zugänge zu den
Wohnungen (zusätzlich
zu denen aus den Garagen 34) als Zugangsweg zu den Aufzügen des
Parkhauses für den
Fall, dass die Bewohner sich zu Fuß auf den Weg machen und für Besucher,
die ihre Fahrzeuge in dem Parkhaus abgestellt haben oder zu Fuß gekommen
sind.
- c) auf diese Weise wird auch der aus Feuerschutzgründen vorgeschriebene
Fluchtweg zum Treppenhaus des Parkhauses ohne großen Aufwand
realisiert.
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Die
Dachterrassen 24, 28 werden vorteilhafterweise
mit einer elektrischen Fußbodenheizung ausgestattet,
damit diese auch im Winter benutzt werden können und die Räumung von
Schnee insbesondere auch wegen der statischen Belastung entfällt.
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3 zeigt
einen Ausschnitt des Grundrissplanes der auf die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielhaft
aufzusetzenden Überbauung.
Die beiden Wohneinheiten sind zu beiden Seiten des mittleren Zwischenraumes 44 symmetrisch
angeordnet, von dem Zwischenraum 44 führen Eingangstüren in das Untergeschoss
der Wohneinheit 26. Gegenüber sind vorzugsweise Glas-Schiebetüren 30 angeordnet,
die auf eine Terrasse 24 führen. Hierbei ist vorzugsweise die
gesamte Front 30 in Glas aufgeführt. Die Treppe 42,
die hier bevorzugterweise als Wendeltreppe ausgeführt ist,
führt hier
von der darunter liegenden Garage 34 durch dieses Stockwerk
hindurch zu dem darüber
angeordneten Obergeschoss der Bebauung, welches ausschnittsweise
in der 4 dargestellt ist.
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Die
in 4 dargestellte Bebauung des oberen Geschosses
ist in mehrere kleine Räume
unterteilt. Die Wendeltreppe 42 führt auch durch dieses Geschoss
und erschließt
darüber
die Dachterrasse 28. Auch hier kann an der Außenseite
wieder eine Glasfront 32 vorgesehen sein.
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Der
besseren Übersicht
halber zeigt 5 das gesamte ehemals offene
Parkdeck 12 im Grundriss nach der erfindungsgemäßen Überbauung.
Wie deutlich erkennbar wird, bleiben die äußeren Parkplätze sämtlich erhalten,
lediglich die inneren Parkplätze
dieses Parkdecks werden den abgeschlossenen Doppelgaragen der einzelnen
Wohneinheiten und den Treppenhäusern
zugeordnet.
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6 zeigt
als Übersichtsdarstellung
nochmals das untere Geschoss der gesamten Überbauung des Parkdecks 12.
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7 schließlich zeigt
ein bestehendes Parkhaus 10 mit der erfindungsgemäßen Überbauung
von der Seite, also im Aufriss. Hier ist gut erkennbar, wie das
obere Ende der Treppen 42 in eine kleine Einhausung 46 auf
der Dachterrasse 28 führt,
um so auch einen bequemen Zugang zu den Dachterrassen 28 zu
vermitteln.