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Die
Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung für rieselfähige Schüttgüter, wie sie beispielsweise
an Sackabfüllanlagen,
Verwiegeeinrichtungen etc. zum Einsatz kommt.
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Dosiervorrichtungen
für rieselfähige Schüttgüter sind
vielfältig
bekannt und zeichnen sich je nach zugrunde liegendem Dosierprinzip
und betriebenem Anlagenaufwand durch eine zufriedenstellende bis
sehr hohe Dosiergenauigkeit aus. Zum Stand der Technik zählt die
DE 20 2005 011 346
U1 , in der eine gattungsgemäße Dosiervorrichtung für rieselfähige Schüttgüter beschrieben
ist, die einen Quetschschlauch sowie eine Abquetschvorrichtung umfasst, die
von zwei einander gegenüberliegenden
Abquetschorganen gebildet ist, wobei die Abquetschorgane unabhängig voneinander
aus einer den Quetschschlauch freigebenden Stellung in eine den Quetschschlauch
abquetschende Stellung bewegbar sind.
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Ein
Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass das System lediglich
in drei unterschiedlichen Betriebszuständen betrieben werden kann,
bei denen sich entweder beide Abquetschorgane in der den Quetschschlauch
freigebenden Stellung oder beide Abquetschorgane in der den Quetschschlauch abquetschenden
Stellung oder ein Abquetschorgan in der den Quetschschlauch freigebenden
und ein Abquetschorgan in der den Quetschschlauch abquetschenden
Stellung befindet. Insbesondere ist eine stufenlose Regulierung
der Stellungen der Abquetschorgane und somit auch der Durchflussmenge des
zu dosierenden Schüttgutes
nicht möglich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Dosiervorrichtung für rieselfähige Schüttgüter vorzuschlagen, die ein
stufenloses Regulieren der Durchflussmenge des zu dosierenden Schüttgutes
zulässt.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß die Ausbildung einer Dosiervorrichtung gemäß den Merkmalen
des Schutzanspruches 1 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird vorgesehen,
dass die Abquetschorgane mit Hilfe je eines Wegmesssystems und je
eines Stellungsreglers unabhängig
voneinander aus einer den Quetschschlauch freigebenden Stellung
in beliebige den Quetschschlauch abquetschende Stellungen bewegbar
sind, so dass z.B. nach Maßgabe
einer mit dem Wegmesssystem und den Stellungsreglern verbundenen
Steuereinrichtung eine differenzierte und feinfühlige Dosierung mit höchster Präzision erfolgen
kann.
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Eine
derartige Dosiervorrichtung kommt mit wenigen beweglichen Bauteilen
aus, und lässt
sich zu niedrigen Kosten herstellen.
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Bevorzugt
ist der Quetschschlauch aus einem gummielastischen Material gebildet,
der mit seiner Längsachse
vertikal verlaufend ausgerichtet ist und der Durchleitung des zu
dosierenden Schüttgutes
von einem oberen Einlaufende des Quetschschlauches zu einem unteren
Auslaufende des Quetschschlauches dient. Dem Quetschschlauch zugeordnet
ist die Abquetschvorrichtung, zwischen der der Quetschschlauch hindurchgeführt ist.
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Als
gummielastisches Material für
den Quetschschlauch kommen insbesondere elastomere Kunststoffe oder
aber Natur- und Synthesekautschuke, wie Silikon, in Frage, die ggf.
auch faserverstärkt ausgebildet
sein können,
um höhere
Festigkeiten zu verleihen. Die erfindungsgemäß unabhängig voneinander und stufenlos
steuerbaren Abquetschorgane gewährleisten
hierbei nicht nur eine zuverlässige
und dauerhafte Umschaltung zwischen einer Freigabe des Quetschschlauches
und einem unterschiedlich stark ausgeprägten Abquetschen desselben,
was für die
Dosierarbeit erforderlich ist, sondern ermöglichen darüber hinaus auch eine besonders
schnelle Veränderung
des der Durchleitung des Schüttgutes
dienenden Querschnittes des Quetschschlauches, so dass hohe Dosiergenauigkeiten
erreichbar sind.
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Die
Abquetschorgane weisen vorteilhaft jeweils einen Druckluftzylinder
auf, der eine einfache Integration in vorhandene Produktionsumgebungen ermöglicht,
preiswert ist und eine reaktionsschnelle Betätigung gewährleistet. Das jeweilige Wegmesssystem
wird vorteilhaft von dem jeweiligen Druckluftzylinder aufgenommen,
so dass es vor Beschädigung
und Verschmutzung von außen
bestmöglich geschützt ist.
Darüber
hinaus umfasst das Wegmesssystem vorteilhaft einen elektrischen
Schiebewiderstand, wobei die Stromstärke im Schiebewiderstandkreis
in eindeutiger Weise mit der Zylinderposition zusammenhängt. Die
Stromstärke
im Schiebewiderstandkreis liegt typischerweise in einem Bereich
von etwa 4 bis 20 mA.
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Ein
Fachmann auf diesem Gebiet erkennt leicht, dass auch alternative
Wegmesssysteme, beispielsweise unter Zuhilfenahme von Ultraschallsensoren,
zum Einsatz kommen können.
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Mit
besonderem Vorteil umfasst die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung ferner
eine Verwiegeeinrichtung für
das durch den Quetschschlauch geleitete Schüttgut und eine mit der Verwiegeeinrichtung
kommunizierende Steuereinrichtung für die Abquetschorgane, mittels
derer bei Annäherung
des von der Verwiegeeinrichtung gemessenen Gewichts des durch den
Quetschschlauch geleiteten Schüttgutes
an in einem Steuerprogramm festgelegte Sollwerte ein Signal an mindestens
einen der Stellungsregler gegeben wird, der daraufhin eine Verschiebung
des zugehörigen
Abquetschorgans um eine ebenfalls im Steuerprogramm definierte Wegstrecke
veranlasst derart, dass der Quetschschlauch hiernach einen veränderten
Durchtrittsquerschnitt für
das Streugut aufweist.
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Eine
derartig ausgebildete erfindungsgemäße Dosiervorrichtung erreicht
trotz geringen Anlagenaufwands derart hohe Dosiergenauigkeiten,
dass sie bei geeigneten Produkten eichfähig ist.
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Die
unabhängig
voneinander und darüber
hinaus stufenlos regulierbaren Abquetschorgane erlauben eine Vielzahl
von möglichen
Betriebszuständen
des Systems, wobei als Betriebszustand hier eine bestimmte Einstellung
der beiden Abquetschorgane relativ zum Quetschschlauch bezeichnet
wird. Entsprechend ist eine Vielzahl von Programmabläufen denkbar,
wobei sich ein einzelner Programmablauf aus einer vorgegebenen und
in einem Steuerprogramm hinterlegten Aneinanderreihung verschiedener
Betriebszustände
ergibt.
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In
einem beispielhaften Programmablauf werden zu Beginn des Dosiervorganges
zunächst beide
Abquetschorgane geöffnet,
so dass der volle Querschnitt des Abquetschschlauches für den Durchtritt
des zu dosierenden rieselfähigen
Schüttgutes
zur Verfügung
steht. Die Menge des sodann durch den Abquetschschlauch hindurch
tretenden zu dosierenden rieselfähigen
Schüttgutes
wird kontinuierlich von der Verwiegeeinrichtung in geeigneter Weise
verwogen.
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Immer
dann, wenn sich die von der Verwiegeeinrichtung verwogene Menge
des dosierten rieselfähigen
Schüttgutes,
welches bereits durch den Quetschschlauch gelangt ist, einem vorbestimmbaren
Sollwert annähert,
betätigt
die Steuereinrichtung gemäß einem
hinterlegten Steuerprogramm entweder ein oder aber beide Absperrorgane,
so dass diese aus ihren jeweiligen Positionen in den Quetschschlauch
stärker
abquetschende Stellungen überführt werden
und im Vergleich zum vorherigen Zustand eine Verringerung des Durchtrittsquerschnittes des
Quetschschlauches erreicht wird. Somit erfolgt eine Umstellung von
einer anfänglichen
Grobstromdosierung mit vollem Querschnitt des Quetschschlauches
auf eine Mittel- oder Feinstromdosierung mit zunehmend verringertem
Querschnitt des Quetschschlauches, die sich sodann mit entsprechend
niedrigerer Geschwindigkeit fortsetzt.
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Durch
einen wiederkehrenden Ablauf in der oben beschriebenen Weise kann
die Dosierung immer weiter verfeinert werden, was eine sehr kleinschrittige
und somit präzise
Annäherung
der von der Verwiegeeinrichtung verwogenen Menge des dosierten rieselfähigen Schüttgutes
an die insgesamt zu verwiegende Menge ermöglicht, bevor in einem letzten
Schritt bei Erreichen eines letzten Sollwertes beide Absperrorgane
in die den Quetschschlauch vollständig abquetschende Stellung überführt werden. Da
nunmehr beide einander gegenüberliegenden Abquetschorgane
geschlossen sind, wird der zwischen diesen angeordnete Quetschschlauch
vollständig
abgequetscht und somit ein Verschluss desselben bewirkt, der den
weiteren Durchtritt von Schüttgut
durch den Quetschschlauch verhindert.
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Da
dieser Verschluss des Quetschschlauches bereits während des
gegebenenfalls mehrfach reduzierten Feinstromes des zu dosierenden
Schüttgutes
erfolgt, erreicht die erfindungsgemäß vorgeschlagene Dosiervorrichtung
ihre eingangs bereits erwähnte
hohe Dosiergenauigkeit, die ihr sogar Eichfähigkeit verleiht. Neben einem
einmaligen vorangehend erläuterten
Abquetschen des Quetschschlauches kann die Steuereinrichtung bei
Bedarf, z.B. wenn das Sollgewicht noch nicht exakt erreicht ist, durch
kurzzeitiges taktweises Öffnen
und Schließen des
letztgenannten Absperrorganes eine Feindosierung bis zum Erreichen
des Sollwertes durchführen.
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Mit
anderen Worten ist es möglich,
in Abhängigkeit
von den Eigenschaften des zu dosierenden Schüttgutes unterschiedliche, individuelle
Dosierprogramme anzulegen, die insbesondere eine stufenlose Regulierung
der Durchflussmenge des Schüttgutes
erlauben und so zu einer sehr hohen Dosiergenauigkeit für verschiedenste
Schüttgüter führen.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung
ist die Verwiegeeinrichtung dem Quetschschlauch nachgeschaltet angeordnet,
jedoch ist die Erfindung nicht auf eine derartige Ausführungsform
beschränkt,
sondern es können
unterschiedlichste Verwiegeeinrichtungen zum Einsatz kommen, die
in der Lage sind, die durch den Quetschschlauch hindurch geleitete
Menge an Schüttgut
zu verwiegen und eine entsprechende Steuereinrichtung der Abquetschorgane
mit Messsignalen zu versorgen.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass dem Quetschrohr vorgeschaltet ein Aufgabetrichter
für das
zu dosierende Schüttgut
vorgesehen ist, der nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
wie auch der Quetschschlauch aus einem gummielastischen Material
hergestellt sein kann. Selbstverständlich ist jedoch auch die
Ausbildung des Aufgabetrichters beispielsweise aus einem starren
Stahlblech oder ähnlichen
Werkstoffen möglich.
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Zur
Verbesserung des Schüttgutaustrages aus
dem Aufgabetrichter kann dieser ferner mit mindestens einem Vibrationsantrieb
ausgebildet sein, der z.B. in an sich bekannter Weise an der Außenwandung
des Aufgabetrichters befestigt ist und die Wandungen des Aufgabetrichters
zu Vibrationen anregt.
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Darüber hinaus
kann zwischen dem Aufgabetrichter und dem Einlaufende des Quetschschlauches
ein zylindrischer Rohrabschnitt vorgesehen sein, der als Beruhigungszone
für das
Schüttgut
dient und konstante Druckverhältnisse
innerhalb des Schüttgutes
vor dem Eintritt in das Quetschrohr unabhängig vom Niveau des in den
Aufgabetrichter oder einer anderen Zuführeinrichtung eingefüllten Schüttgutes
bewirkt. Zur weiteren Förderung
des Schüttgutaustrages
und zur Sicherstellung einer gleichmäßig hohen Dosierleistung und
-genauigkeit können
auch das Einlaufende und/oder das Auslaufende des Quetschschlauches
elastisch gelagert sein und mit mindestens einem Vibrationsantrieb
für den Quetschschlauch
im Bereich des Einlaufendes und/oder Auslaufendes ausgebildet sein,
um eine zwangsweise Weiterförderung
des zu dosierenden Schüttgutes
zu bewirken und der Bildung von Materialanhaftungen an den Wandungen
entgegenzuwirken.
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Weitere
Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend
anhand von Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
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1 in
schematisierter Darstellung eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung,
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2a–2c verschiedene
Betriebszustände
der Dosiervorrichtung gemäß 1 in
der Aufsicht vertikal von oben,
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3 in
schematisierter Darstellung die Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung.
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In
der 1 ist eine Dosiervorrichtung 1 für rieselfähige Schüttgüter dargestellt,
die beispielsweise in einer Sackabfüllanlage Verwendung finden kann.
Die Dosiervorrichtung 1 umfasst einen aus einem gummielastischen
Material, beispielsweise einem elastomeren Kunststoff oder Natur-
oder Synthesekautschuk hergestellten Quetsch schlauch 4, dessen
Längsachse
L sich vertikal erstreckt, so dass ein oberes Einlaufende 40 und
ein unteres Auslaufende 42 des Quetschschlauches 4 gebildet
wird. Oberhalb des Einlaufendes 40 des Quetschschlauches 4 ist
ein Aufgabetrichter 2 für
das zu dosierende Schüttgut
vorgesehen, während
sich unterhalb des Auslaufendes 42 des Quetschschlauches 4 eine
lediglich schematisiert dargestellte Verwiegeeinrichtung 5 für das durch
den Quetschschlauch 4 hindurch geleitete zu dosierende
rieselfähige
Schüttgut
anschließt.
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Der
Aufgabetrichter 2 ist wie auch der Quetschschlauch 4 ebenfalls
aus einem gummielastischen Material hergestellt und verfügt außenseitig über mehrere
mit Bezugsziffer 20 gekennzeichnete Vibrationsantriebe,
die die Wandungen des Aufgabetrichters 2 in Vibration versetzen,
so dass nicht dargestelltes in den Aufgabetrichter 2 eingefülltes Schüttgut zuverlässig vertikal
nach unten über
das anschließende
Einlaufende 40 in das in den Quetschschlauch 4 gelangt.
Nach Durchtritt durch den Quetschschlauch 4 vertikal von
oben nach unten gelangt das Schüttgut
sodann zur Verwiegeeinrichtung 5 und kann von dort einer
nicht dargestellten weiteren Station oder auch einem zu befüllenden
Behälter
zugeführt
werden.
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Um
nunmehr eine Dosierung derartigen Schüttgutes in gewünschten
Gewichtsmengen zu bewirken, ist dem Quetschschlauch 4 zugeordnet
eine Abquetschvorrichtung 400 vorgesehen, die von zwei einander
gegenüberliegenden
Abquetschorganen 4a, 4b gebildet ist, zwischen
denen der Quetschschlauch 4 hindurch geführt ist.
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Jedes
dieser Abquetschorgane 4a, 4b verfügt über einen
einzeln von einer nicht dargestellten Steuerungseinrichtung ansteuerbaren
Pneumatikzylinder 43, 44 als Antrieb und ist aus
der hier in 1 dargestellten Öffnungsstellung,
in welcher der Quetschschlauch 4 freigegeben wird, gemäß Pfeil
P bzw. R in den Quetschschlauch 4 abquetschende Positionen
verfahrbar, was nachfolgend noch näher erläutert wird. Zu diesem Zweck
weist jedes Abquetschorgan 4a, 4b an seinem dem
Quetschschlauch 4 zugewandten Ende eine mit abgerundeten
Kanten versehene Quetschleiste 430 bzw. 440 auf.
Darüber
hinaus sind die Abquetschorgane jeweils mit einem hier nicht dargestellten
Wegmesssystem und einem Stellungsregler ausgestattet, wobei das
Wegmesssystem zum Schutz vor Beschädigung und Verschmutzung von
dem jeweiligen Pneumatikzylinder 43, 44 aufgenommen
wird.
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Es
ist offensichtlich, dass in der in der 1 dargestellten
Position der Abquetschorgane 4a, 4b der volle
Querschnitt des Quetschschlauches 4 für den Durchtritt von im Aufgabetrichter 2 bevorratetem Schüttgut der
Schwerkraft folgend durch den Quetschschlauch 4 nach unten
zur Verfügung
steht, so dass dieses durch den Quetschschlauch 4 hindurch
tretende rieselfähige
Schüttgut
aus dem Auslaufende 42 unter Verwiegung durch die Verwiegeeinrichtung 5 an
eine hier nicht dargestellte und weiter unterhalb befindliche weitere
Station, z. B. eine Befüllstation
abgegeben wird.
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Dieser
Zustand gemäß 1 mit
vollständigem
zur Durchleitung des rieselfähigen
Schüttgutes zur
Verfügung
stehenden Querschnitt des Quetschschlauches 4 ist in der
Aufsicht auch aus der 2a ersichtlich.
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Die
Ausrüstung
der Abquetschorgane 4a, 4b mit einem Wegmesssystem
und einem Stellungsregler erlaubt nun die Einstellung beliebiger
weiterer Betriebszustände,
die durch jeweils unterschiedliche für die Durchleitung des Schüttgutes
zur Verfügung
stehende Durchtrittsquerschnitte des Quetschschlauches 4 gekennzeichnet
sind.
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Immer
dann, wenn die Verwiegeeinrichtung 5 bei fortschreitender
Dosierung des Schüttgutes eine
Annäherung
des bereits durch den Quetschschlauch 4 hindurch getretenen
Schüttgutes
an einen vorbestimmbaren Sollwert registriert, veranlasst die nicht
dargestellte, jedoch mit der Verwiegeeinrichtung 5 fortlaufend
kommunizierende Steuereinrichtung für die Absperrorgane 4a, 4b die
Betätigung
entweder eines oder aber beider Absperrorgane 4a, 4b in
der Weise, dass der jeweilige Pneumatikzylinder 43, 44 den
jeweiligen Quetschbalken 430, 440 um eine im Steuerprogramm
vorbestimmte und mit Hilfe des Wegmesssystems messbare Strecke in
Pfeilrichtung P bzw. R vorschiebt und infolgedessen der Quetschschlauch 4 von
den Abquetschorganen 4a, 4b teilweise abgequetscht
wird und eine Verringerung seines für die Durchleitung des Schüttgutes
zur Verfügung
stehenden Querschnittes erfährt.
Ein solcher Betriebszustand ist exemplarisch in der Aufsicht in 2b dargestellt.
Durch einen derart verringerten Durchtrittsquerschnitt des Quetschschlauches 4 gelangt
nun in Abhängigkeit
von der verbleibenden Querschnittsfläche nur noch ein Mittel- oder
Feinstrom des zu dosierenden Schüttgutes
aus dem Aufgabetrichter 2 und dem Einlaufende 40 des
Quetschschlauches 4 zum Auslaufende, so dass sich die Dosiervorrichtung 1 nunmehr
mit verringerter Durchtrittsgeschwindigkeit des rieselfähigen Schüttgutes an
einen nächsten voreingestellten
Sollwert annähert.
Mit Hilfe eines an die Eigenschaften des jeweiligen Streuguts angepassten
Dosierprogrammes lassen sich nun in vorgebbar vielen Schritten nacheinander
verschiedene Zwischenzustände
realisieren, die den Strom des Schüttgutes durch den Quetschschlauch 4 zunehmend
verfeinern.
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Stellt
die Verwiegeeinrichtung 5 schließlich das Erreichen eines letzten
Sollwertes fest und gibt sie ein entsprechendes Signal an die Steuereinrichtung,
so veranlasst Letztere die Betätigung
beider Abquetschorgane 4a, 4b in der Weise, dass
ein vollständiger
Verschluss des Durchtrittsquerschnitts des Quetschschlauches 4 bewirkt
wird, mit der Folge, dass kein weiteres Schüttgut mehr durch den Quetschschlauch 4 hindurch
treten kann. Dieser Betriebszustand in 2c dargestellt.
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Damit
ist die Dosierung abgeschlossen, wobei aufgrund der zuvor bewirkten
Umschaltung von einer anfänglichen
Grobstromdosierung gemäß 2a auf
immer feinere Feinstromdosierungen gemäß 2b der
gewünschte
Sollwert mit höchster Genauigkeit
angefahren werden kann, da bis zum vollständigen Verschluss der Dosiervorrichtung
gemäß 2c nur
noch eine kurze Zeitspanne benötigt wird
und in dieser Zeit nur der bereits erheblich reduzierte Feinstrom
durch den Quetschschlauch 4 strömt.
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Die
jeweiligen Positionen der einzelnen Absperrorgane 4a, 4b,
nämlich
die den Quetschschlauch 4 freigebenden Positionen gemäß 2a bzw.
die abquetschenden Positionen gemäß 2b und 2c sind
je nach Bedarf mittels nicht dargestellter Anschläge individuell
einstellbar.
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Da
darüber
hinaus das Quetschrohr 4 aus einem gummielastischen Material
hergestellt ist, werden Materialanhaftungen ebenso wie beim Aufgabetrichter 2 zuverlässig vermieden
und durch die Vibrationen, hervorgerufen durch die Vibrationsantriebe 20 des
Aufgabetrichters 2 und die Betätigung der Abquetschorgane 4a, 4b werden
eventuelle Anhaftungen an der Innenseite des Quetschschlauches 4 und/oder
Aufgabetrichters 2 zuverlässig gelöst.
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Nachdem
die Dosierung in der bereits geschilderten Weise beendet worden
ist, kann beispielsweise unterhalb der Verwiegeeinrichtung 5 ein neuer
Behälter
vorgehalten werden und der Dosiervorgang beginnt durch vollständiges Öffnen der
beiden Ab quetschorgane 4a, 4b entgegen Pfeilen
P und R in die in der 2a ersichtlichen Positionen
von neuem.
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Die 3 zeigt
eine gegenüber
dem zuvor erläuterten
Ausführungsbeispiel
abgewandelte Ausführungsform
der Dosiervorrichtung 1, bei der jedoch gleiche Teile gleiche
Bezugsziffern erhalten und zur Vermeidung von Wiederholungen nicht
nochmals gesondert erläutert
werden, da sie in der bereits beschriebenen Weise wirken.
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Im
Gegensatz zum Ausführungsbeispiel
gemäß 1 ist
der Aufgabetrichter 2 beispielsweise aus einem Stahlblech
hergestellt und zwischen dem Einlaufende 40 des Quetschschlauches 4 und
dem Aufgabetrichter 2 ist ein zylindrischer Rohrabschnitt 3 beispielsweise
aus gummielastischem Material ausgebildet, der als Beruhigungszone
für das
aus dem Aufgabetrichter 2 austretende Material dient und
für gleichmäßige Druckverhältnisse
unabhängig
vom Niveau innerhalb des Aufgabetrichters 2 sorgt. Darüber hinaus
ist das Einlaufende 40 des Quetschschlauches 4 an
einem Befestigungsring 64 befestigt, welcher seinerseits über Gummipuffer 63 mit
einem Haltering 62 verbunden ist, der starr über Gewindestangen 61 an
Fixpunkten 60 des Trichters 2 befestigt ist. Somit
ist der Befestigungsring 64, welcher das Einlaufende 40 des
Quetschschlauches 4 trägt,
mittels der Gummipuffer 63 elastisch gelagert und kann
mittels eines am Befestigungsring 64 zusätzlich vorgesehenen
Vibrationsantriebes 64 in Vibration versetzt werden, um
die Durchleitung des Schüttgutes
durch den Quetschschlauch 4 weiter zu fördern und Materialanhaftungen
entgegenzuwirken.
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In
gleicher Weise ist auch das Auslaufende 42 des Quetschschlauches 4 an
einem Befestigungsring 70 befestigt, der über Gummipuffer 71 beispielsweise
an der Verwiegeeinrichtung 5 befestigt ist, so dass auch
das Auslaufende 42 elastisch gelagert ist und über einen
Vibrationsantrieb 72 in Vibration versetzt werden kann.
Ein solchermaßen
zu Vibrationen angeregter Quetschschlauch 4 bewirkt eine
besonders gleichmäßige Durchleitung
des Schüttgutes, was
insbesondere bei zu Verklumpungen neigenden Schüttgütern von erheblichem Vorteil
ist.
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Darüber hinaus
wird auch der zylindrische Rohrabschnitt 3 durch die Vibrationsantriebe 65 und 72 und
die Vibrationen des Quetschschlauches 4 zu Vibrationen
angeregt, was den Schüttgutfluss
weiter verbessert.
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Neben
den vorangehend erläuterten
Vorteilen der Dosiervorrichtungen hinsichtlich einfachen Aufbaus
und hoher Dosiergenauigkeit bietet die vorgeschlagene Umschaltung
von Grobstromdosierung gemäß 2a auf
Mittel- und Feinstromdosierungen gemäß 2b vor
dem vollständigen
Verschluss gemäß 2c darüber hinaus
den Vorteil, dass der zu dosierende Strom nicht schlagartig abgestellt
wird und somit die Belastungen für
die weiteren Anlagenbauteile gering gehalten werden. Wenn auch das
erneute Freigeben des vollen Querschnittes des Quetschschlauches
gemäß 2a in
Umkehrung der Abquetschschritte dergestalt erfolgt, dass die beiden
Abquetschorgane 4a, 4b nacheinander und gegebenenfalls
in mehreren Schritten geöffnet
werden, setzt auch der Strom an zu dosierendem Schüttgut durch
den Quetschschlauch nicht schlagartig wieder ein, was die Belastungen
eines zu befüllenden
Behältnisses,
beispielsweise eines Sackes, verringert und darüber hinaus auch Geräusch- und
Staubentwicklung minimiert.