CH663569A5 - Beschickungseinrichtung zum zufuehren von kunststoffgranulat in eine spritzgiesseinheit. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Beschickungseinrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei einer bekannten Beschickungseinrichtung dieser Art kann der einzige Vorratsbehälter auf der asymmetrisch zur Spritzgiesseinheit angeordneten Führungsleiste aus seiner Arbeitsstellung in eine
Entleerstellung verschoben werden, in welcher sich die Ausfallöffnung des Vorratsbehälters mit einer Fallbohrung der Führungsleiste deckt. Bei einer solchen Ausbildung kann die durch Umrüstung auf ein andersfarbiges oder ein andersstoffliches Kunststoffmaterial bedingte Betriebs-Ausfallzeit der Spritzgiesseinheit verkürzt werden, da der Vorratsbehälter mit dem Restmaterial verhältnismässig rasch entleert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschickungseinrichtung der eingangs genannten Gattung derart weiterzubilden, dass die vorgenannte Betriebs-Ausfallzeit bei geringem technischem Aufwand noch weiter verkürzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 genannten Merkmale gelöst. Bei einer solchen Lösung ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass man mit einer mit der erfindungsgemässen Beschickungseinrichtung ausgerüsteten Spritzgiesseinheit «marmorierte» Spritzlinge herstellen kann.
Weitere Ausgestaltungen der Beschickungseinrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen enthalten.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Ausschnitt der Spritzgiesseinheit im Bereich ihres Beschickungsschachtes in Seitenansicht,
Figur 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrösserter Darstellung, teilweise im Schnitt,
Figur 3 die Anordnung gemäss Fig. 3 von links gesehen, und Figur 4 die Anordnung gemäss Fig. 3 in Draufsicht bei abgenommenen Vorratsbehältern.
Die Spritzgiesseinheit und der Vorratsbehälter 23 I bzw. 23 II entsprechen den aus CH-PS 545182 und CH-PS 654 518 bekannten Anordnungen. Die beiden mit Deckel 25 versehenen Vorratsbehälter 23 I und 23 II sind je aus einem Stahlblechteil mit oberem zylindrischem Abschnitt 23a und einem unteren trichterförmigen Abschnitt 23b (Trichterabschnitt), einem spanabhebend geformten radialsymmetrischen Stützformstück 20 und einem konzentrisch im Innern des Stützformstückes 20 angeordneten Behälterformstück 36 zusammengesetzt. Das Stahlblechformstück ist vom Stützformstück 20 im oberen Abschnitt 20a flächig abgestützt. Ein aus der Trichterform herausgebogener Rand des Trichterabschnittes 23b ist zwischen dem Stützformstück 20 und dem Behälterformstück 36 im Klemmabschnitt 20b des Stützformstückes 20 festgeklemmt. Das Behälterformstück 36 begrenzt mit einer trichterförmigen Innenwandung den Füllraum des Vorratsbehälters 23 I bzw. 23 II im untersten Abschnitt und bildet auch die Ausfallöffnung 35 des Vorratsbehälters 23 I bzw. 23 II, die mit dem Beschickungsschacht 33 (Figur 1, 4) deckungsgleich ist.
Die beiden Vorratsbehälter 23 I und 23 II sind auf einem Trägerstück 21 befestigt, das verschiebbar auf einer Führungsleiste 19 gelagert ist. Die horizontale Führungsleiste 19 ist auf einer oberen Ausformung 10c der Trägerbrücke 10 befestigt. Sie verläuft senkrecht zur Symmetrieebene a-a der Spritzgiesseinheit und erstreckt sich beidseits symmetrisch zu dieser Symmetrieebene. Der Plastifizierzy-linder 17 mit Heizband 17a und Zylinderbohrung 42 ist von der Trägerbrücke 10 aufgenommen. Der axialen Verschiebung der Spritzgiesseinheit auf den Holmen 16 zwecks Aufsetzen und Absetzen dieser Spritzgiesseinheit auf der Spritzgiessform dienen die symmetrisch beidseits der Spritzachse angeordneten hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten 10a mit Zylinderdeckeln 15. Diese sitzen in Passungen 10b der eigentlichen Zylinder dieser Kolben-Zylinder-Einhei-ten 10a. Die die Förderschnecke der Spritzgiesseinheit aufnehmende Trägerbrücke 11 ist ebenfalls auf den Holmen 16 axial verschieblich gelagert (Fig. 1). Eine Schutzabdeckung 13 dieser Trägerbrücke 11 übergreift teleskopartig eine Schutzabdeckung 14 der Trägerbrücke 10. Eine Wegmesseinrichtung 12 zur Steuerung der Relativbewegung zwischen Förderschnecke und Plastifizierzylinder 17 ist seitlich an den beiden Trägerbrücken 10,11 der Spritzgiesseinheit angeordnet. Die Führungsleiste 19 ist mit einer horizontalen Anschlussfläche lOd der Ausformung 10c des Plastifizierzylinders 17 mittels Befestigungsschrauben verbunden. Das Trägerstück 21 umgreift mit Flanken 21a
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die Längskanten der Führungsleiste 19, was aus einer Verbindung der Fig. 1 und 4 erkennbar ist. Dabei ist die in Fig. 1 rechte Längs-kante 19a gezahnt, wie insbesondere in Fig. 4 verdeutlicht ist. Die Führungsleiste 19 ist mit wenigstens zwei Fallbohrungen 43 versehen. Die eine befindet sich in der Mitte der Führungsleiste 19, die andere in der Nähe ihres rechten Endes (Fig. 3). Das Lagerstück 21 ist auf seiner Oberfläche im Abstand der Fallbohrungen 43 mit ringförmigen Anschlussflächen 39 für die beiden Vorratsbehälter 23 I und 23 II versehen. Diese sind über die Hälse 20c ihrer Stützformstücke 20 an diesen Anschlussflächen 39 mittels Schraubenbolzen 32 befestigt, die von unten durch die Durchtrittsbohrungen 37 hindurchgeführt sind und mit den Stützformstücken 20 im Gewindeeingriff stehen. Die Fallbohrungen 43 der Führungsleiste 19 decken sich bei einer Betriebsstellung gemäss den Fig. 3, 4 mit Fallbohrungen 38 im Trägerstück 21. Das Trägerstück 21 ist zusammen mit den Vor-ratsbehältera 23 1,23 II mittels eines motorischen Antriebes 22 auf der Führungsleiste 19 verschiebbar. Die Abtriebswelle 24 des Untersetzungsgetriebes des motorischen Antriebes 22 ist mit einem Zahnrad 26 bestückt, welches mit der gezahnten Längskante 19a der Führungsleiste 19 kämmt. Der motorische Antrieb 22 ist zwischen den beiden Vorratsbehältern 23 I, 23 II auf dem Führungsstück 21 befestigt, wobei die Abtriebsachse 24 koaxial zur Symmetrieachse des Motors des motorischen Antriebes 22 liegt. Als Motor kann glei-chermassen ein Elektromotor oder ein Hydromotor Verwendung finden. Der Flansch 22a des Antriebes 22 ist mittels Schraubenbolzen 28 am Trägerstück 21 befestigt.
Das Zahnrad 26 ist mittels Keil 27 drehfest mit der Abtriebsachse 24 verbunden und von einem Gehäuseteil 21b umschlossen, das einstückig mit dem Trägerstück 21 ist. Die Vorratsbehälter 23 I und 23 II sind mit Hilfe des Trägerstückes 21 wechselweise in Arbeitsstellung A bzw. in Bereitschaftsstellung B verschiebbar. Wird das Trägerstück 21 mit den beiden Vorratsbehältern 23 I und 23 II aus einer Stellung gemäss Fig. 3 nach links verschoben, so gelangt der in Bereitschaftsstellung B befindliche Vorratsbehälter 23 II in die Arbeitsstellung A und der bisher in Arbeitsstellung A befindliche Vorratsbehälter 23 I in die Bereitschaftsstellung B', wo er über eine Fallbohrung 43 in der Führungsleiste 19 (in Fig. 3 nicht sichtbar) nach unten entleert werden kann. Die normalerweise verschlossenen endständigen Fallbohrungen 43 der Führungsleiste 19 werden üblicherweise erst zur Entleerung geöffnet. Der Verschluss bzw. die Öffnung der genannten Fallbohrungen 43 erfolgt mittels elektromagnetisch gesteuerter Schieber. Es ist daher möglich, auch eine zeitgerechte Entleerung eines Vorratsbehälters 231 oder 23 II in das Steuerprogramm der Spritzeinheit aufzunehmen. Während des laufenden Spritzbetriebes kann der in Bereitschaftsstellung entleerte Vorratsbehälter 23 I oder 23 II mit dem für einen späteren Spritzbetrieb erforderlichen (andersfarbigen oder andersstofflichen) Kunststoffmaterial beschickt werden und bei Betriebsumstellung im Zuge einer Rechtsbewegung des Trägerstückes 21 in Arbeitsstellung überführt werden. Danach liegt eine Arbeitsposition entsprechend Fig. 3 vor, bei welcher der zuvor in Arbeitsstellung befindliche Vorratsbehälter 23 II nunmehr in Bereitschaftsstellung B überführt ist. Daraus folgt, dass normalerweise die Bereitschaftsstellung fortlaufend von
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rechts nach links und von links nach rechst usw. wechselt. Der Verschiebeweg der Vorratsbehälter 23 I und 23 II auf der Führungsleiste 19 ist durch Endanschläge 29, durch Befestigungsschrauben 30 befestigt, begrenzt. Sowohl in Arbeitsstellung A als auch in Bereitschaftsstellung B bzw. B' sind die beiden Vorratsbehälter 23 I und 23 II über das Trägerstück 21 je lagegerecht durch den vom Rechner gesteuerten motorischen Antrieb 22 arretiert, der über seinen Flansch 22a mittels Schraubenbolzen 28 am Trägerstück 21 befestigt ist.
Die Beschickungseinrichtung ist auch z.B. von Bedeutung, wenn im Zusammenhang mit einem Giessformwechsel an der Form-schliesseinheit ein anderes Kunstatoffgranulat eingesetzt werden muss und dieser Giessformwechsel durch eine entsprechende Ausbildung der Kunststoff-Spritzgiessmaschine bzw. durch entsprechende Verfahren zeitlich extrem verkürzt ist. In diesem Falle ist durch die Beschickungsemrichtung sichergestellt, dass der Wechsel des Kunststoffgranulats, das heisst des Vorratsbehälters nicht länger dauert als der Giessformwechsel.
Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass mit einer mit der Beschik-kungsvorrichtung ausgerüsteten Spritzgiesseinheit marmorierte Spritzlinge hergestellt werden können, wenn die beiden Vorratsbehälter wechselweise und rhythmisch von der Steuerung der Spritzgiesseinheit in Arbeitsstellung gesteuert werden und wechselweise und portionsweise ihr unterschiedlich eingefarbtes Kunststoff-Granulat in den Plastifizierzylinder abgeben. Die verschiedenfarbigen Kunststoff-Granulate kommen dabei bereits am Eingang zur Förderschnecke, also vor Plastifizierung in festem Aggregatzustand miteinander in Kontakt. Unterschiedliche Varianten einer Marmorierung lassen sich durch die Änderung im Wechsel der Vorratsbehälter, die Grösse der in den Plastifizierzylinder abgegebenen Portionen und die Drehzahl der Förderschnecke erzielen. Die Beschik-kungseinrichtung ist aber auch noch für andere Einsatzgebiete nützlich. So können unter bestimmten Voraussetzungen bei Einsatz von verschieden-stofflichen Materialien gleicher oder unterschiedlicher Einfärbung zweifarbige Spritzlinge mit getrennten Farbbereichen hergestellt werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die beiden eingesetzten Stoffkomponenten sich in ihren physikalischen Eigenschaften so weit unterscheiden, dass die Neigung zur Mischung in den Grenzbereichen des Spritzlings zwischen den beiden Stoffkomponenten relativ gering ist.
Selbstverständlich kann die Beschickungseinrichtung auch nut mit einem einzigen Vorratsbehälter betrieben werden, wenn über längere Zeiträume kein Bedürfnis für einen Wechsel des zu verarbeitenden Kunststoff-Granulates besteht.
Desgleichen kann die Spritzgiesseinheit auch für einen normalen Spritzbetrieb in vertikaler Position eingesetzt werden. In diesem Fall wird das Trägerstück 21 mit den Vorratsbehältern 23 I und 23 II wie auch die Führungsleiste 19, von der horizontalen Anschlussfläche lOd der Ausformung 10c abgenommen. Der Anschluss des Granulatbehälters erfolgt dann mittelbar an der in Fig. 1 schrägen Anschlussfläche 10e in einer Weise, die aus der CH-PS 654519 bekannt ist.
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3 Blätter Zeichnungen
Claims (8)
1. Beschickungseinrichtung zum Zuführen von Kunststoffgranulat in eine Spritzgiesseinheit, mit Vorratsbehältern für Kunststoffgranulat, die ein im unteren Abschnitt trichterförmig gestaltetes Stahlblechteil und ein dieses Stahlblechteil flächig abstützendes Stützformteil aufweisen, mit einer über dem Beschickungsschacht der Spritzgiesseinheit befestigten, radial zum Beschickungsschacht und waagrecht verlaufenden, wenigstens zwei Fallbohrungen aufweisenden Führungsleiste, deren eine Fallbohrung sich mit dem Beschickungsschacht deckt und deren andere Fallbohrung in dem sich auf einer Seite des Beschickungsschachtes erstreckenden Teil der Führungsleiste angeordnet ist, und mit einem auf der Führungsleiste verschiebbar geführten und arretierbaren Trägerstück, an dem jeder der Vorratsbehälter in Deckung seiner Ausfallöffnung mit einer Fallbohrung lösbar befestigt ist, der in eine Arbeitsstellung, bei der sich die Ausfallöffnung des Vorratsbehälters mit der zugehörigen Fallbohrung über dem Beschickungsschacht befindet, und in eine Bereitschaftsstellung sowie in eine Entleerungsstellung in Deckung mit der Fallbohrung ausserhalb des Beschickungsschachtes verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsleiste (19) sich beidseits des Beschickungsschachtes (33) erstreckt und dass auf dem Trägerstück (21) zwei mit Hilfe dieses Trägerstückes (21) als Bewegungseinheit wechselweise in die Arbeitsstellung (A) und die Bereitschaftsstellung (B) bzw. in die Entleerungsstellung verschiebbare Vorratsbehälter (23 I und 23 II) angeordnet sind.
2. Beschickungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsleiste (19) in gleichem Abstand voneinander drei Fallbohrungen (43) aufweist und die miteinander identischen Vorratsbehälter (231, 23 II) im Abstand zweier Fallbohrungen (43) auf dem Trägerstück (21) befestigt sind.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Beschickungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerstück (21) mittels eines motorischen Antriebes (22) auf der zur Symmetrieebene (a-a) der Spritzgiesseinheit symmetrisch angeordneten Führungsleiste (19) verschiebbar ist.
4. Beschickungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebswelle (24) des Untersetzungsgetriebes des motorischen Antriebes (22) mit einem Zahnrad (26) bestückt ist, welches mit einer gezahnten Längskante (19a) der Führungsleiste (19) kämmt.
5. Beschickungseinrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (22) zwischen den beiden Vorratsbehältern (231, 23 II) auf dem Führungsstück (21) befestigt ist und dass die Abtriebswelle (24) koaxial zur Symmetrieachse des Motors des motorischen Antriebes (22) liegt.
6. Beschickungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (231 -bzw. 23 II) in Arbeitsstellung (A) und in Bereitschaftsstellung (B) je lagegerecht durch den vom Rechner gesteuerten motorischen Antrieb der Spritzgiesseinheit arretiert ist.
7. Beschickungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebeweg der Vorratsbehälter (23 1,23 II) auf der Führungsleiste (19) durch Endanschläge (29) begrenzt ist.
8. Beschickungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die endständigen Fallbohrungen (43) der Führungsleiste (19) mittels je eines magnetgesteuerten Schiebers verschliessbar sind.
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