VORRICHTUNG FÜR DIE MISCHUNG UND VERSPRITZUNG VON MITEINANDER REAGIERENDEN FLÜSSIGEN KOMPONENTEN FÜR DIE KUNSTSTOFFTEILEFORMUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mischkopf für die
Vermischung und Verspritzung von miteinander reagierenden Komponenten in einem bestimmten Verhältnis für die Herstellung von
Kunststoffformteilen.
Es sind schon Spritzkopfe im allgemeinen für die Herstellung von Kunststofformteilen bekannt, bei welchen die einzelnen zu
vermischenden Komponenten direkt in einen Mischbereich eingespritzt werden, welcher von der mit der Form in Verbindung stehenden
Zuleitung gebildet wird. Die zu vermischenden flüssigen Stoffe werden nämlich durch öffnungen eingespritzt, die unmittelbar
und senkrecht dazu in den genannten Zuleitungskanal einmünden.
Eine derartige Anordnung des Komponenten-Mischbereichs gegenüber dem Zuleitungskanal bringt häufig eine ganze Reihe von Störungen
mit sich. Die kinetische Energie der einzelnen eingespritzten
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Komponentenströme wird nicht in dem für ihre Vermischung be -stimmten
Bereich absorbiert, sondern breitet sich weiter bis
in den Ausströmkanal aus, ..weshalb das daraus auströmende Material
nicht vollständig durchgemischt ist und häufig mit einer zu hohen Geschwindigkeit aus diesem herausfliesst.
Dies führt nicht nur zum Auftreten von Fehlern in den Formteilen, die demzufolge Ausschussware werden und zu erheblichen
wirtschaftlichen Nachteilen führen, sondern beim Arbeiten mit
offenen Werkzeugen kann es auch vorkommen, dass das Material aus den Werkzeugen heraustritt.
Eine Undefinierte Verlängerung des Ausströmkanals, bis die
durch die einzelnen Komponentenströme verursachte Wirbelbewegung vor dem HerausfHessen aus dem Spritzkopf aufhört und bis eine
regelmässige Strömung des vermischten Materials erzielt wird,
stellt noch keine Lösung des Problems dar, sondern trägt sogar zu einer Verschlechterung der Ubergangsverhältnisse bei, die
beim Übergang von einer normalen Komponenten-Umlaufphase vor dem jeweiligen Spritzvorgang auf die anschliessende Spritz-oder
Giessphase der Komponenten nach ihrer Reaktion in die For.m eintreten.
Bei den bekannten Spritzköpfen werden die öffnungen für die Einspritzung der einzelnen Komponenten in den Mischbereich
des Ausströmkanals nämlich von einem Dorn verschlossen, der normalerweise auch für die Reinigung des Ausströmkanals nach jedem
Spritzvorgang sorgt. Wenn der Ausströmkanal und demzufolge der Reinigungsdorn mit einer sehr grossen Länge ausgeführt wurden,
so wäre auf Grund der Trägheit und des langen Kolbenhubs im Zylinder
für die Dornbetätigung keine schnelle Arbeitsweise mög-· Hch. Hinzu kommt, dass die ersten Augenblicke des Mischvorgangs,
das heisst die Ubergangsphase, sehr wichtig sind, da gerade zu diesem Zeitpunkt das Mischungsverhältnis der verflüssigten Komponenten
konstant gehalten und ständig überwacht werden muss. Dies wird nur durch eine schnelle öffnung der Ausströmöffnungen
garantiert.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Spritzkopfes der oben genannten Art, bei welchem die Vermischung
in einer vom Ausströmkanal getrennten Kammer stattfindet
^ um die- durch die nicht gründliche Durchmischung der Komponenten
verursachten Nachteile zu vermeiden und um die Weiterleitung der restlichen Wirheibewegungen im Materialfluss, der
durch den Ausströmkanal hindurchfliesst, zu vermeiden. Auf diese
Weise ist eine Verkürzung den Ausströmkanals möglich und der
Platzbedarf des Spritzkopfes wird geringer.
Eine weitere Zielsetzung der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Mischkapfes der oben genannten Art, bei welchem
das öffnen bzw. Schliessen der Einströmöffnung der einzelnen Komponenten in die Mischkammer ausserordentlich schnell erfolgen
kann/ um damit den Übergangszustand von einer Umlaufphase
der Komponenten vor dem jeweiligen Spritzvorgang auf den eigentlichen Spritzvorgang zu' verkürzen«
Diese Aufgabe ist im allgemeinen durch einen Spritzkopf für die Vermischung und Verspritzung der miteinander reagierenden
flüssigen Komponenten für die Herstellung von Kunststoff-Form- e
teilen gelöst worden, der-dadurch gekennzeichnet ist,, dass er
besteht aus einer Kombination aus j einem Körper, der eine Komponente
nmischkammer bildet, die mit einem Ausströmkanal in'Verbi-R-dung
steht, aus mindestens einer ersten und einer zweiten Leitung
für die Zuführung der einzelnen Komponenten, welche jeweils mit einer Öffnung versehen ist, die in die genannte Mischkammer einmündet
„ wobei letztere seitlich neben dem Ausströmkanal angeordnet
ist und mit der Achse dieses' Ausströmkanals einen Winkel bildet« Diese seitliche und schrSgliegende Anordnung der Mischkammer
gegenüber dem Äusströmkanal bewirkt, dass der aus der
Mischkammer herausfliessende Materialstrom gegeji die dejft Aussfcrömkanal
gegenüberliegende Wand aufprallt/ so dass ein gros·=
ser Teil der verbleibenden kinetischen Energie gedämpft wird
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und demzufolge eine einwandfreie Durehmischung und Reaktion
der Komponenten erzielt wird, Auf diese Weise kann die Länge des Ausströmkanals möglichst klein gewählt werden, da eine
regelmässige Strömung erzielt wird/ weshalb der Platzbedarf
und das Gewicht des Spritzkopfes geringer werden.
Da djje Länge der Mischkammer im allgemeinen im Vergleich'
zur Länge des Ausströmkanals sehr klein ist, ermöglicht die getrennte Anordnung der obigen Mischkammer den Einsatz von Umlaufventilen
für die einzelnen Komponenten, die kurze Hubwege bzw. auf jeden Fall kurze Schaltzeiten erfordern, so dass die
Dauer der Ubergangsphase auf diese Weise auf ein Minimum herabgesetzt
wird. Dies fcst beispielsweise durch den Einsatz eines Schieberventils möglich, dessen Ventilkolben in Längsrichtung
in der Mischkammer beweglich ist;· r um den Materialfluss zum
Ausströmkanal freizugeben bzw. zu unterbrechen, wobei im zuletzt genannten Falle die einzelnen Komponenten in Umlaufbewegung gehalten
werden während gleichzeitig die Reinigung der Mischkammer erfolgt» . .
Diese und weitere Kennzeichen des erfindungsgemässen Mischkopfes
werden anschliessend eingehender an Hand der beiliegenden Zeichnungen erläutert. Darin zeigt:
Bild 1 den Mischkopf in einem Längsschnitt nach einer Vertikalebene ;
Bild 2 die verschiedenen für die Komponenten-Umlaufphase vorbereiteten
Teile in einem Querschnitt nach der Linie 2-2 von Bild 1}
Bild 3 einen ähnlichen Schnitt wie in Bild 2, wobei die Teile jedoch für die Mischphase der Komponenten und für den
Spritzvorga,ng vorbereitet sind.
Mit Bezug auf die Abbildungen besteht der. Misch- und Spritzkopf aus einem Körper 1 , in welchen eine Mischkammer 2 eingeforml
ist, dia seitlich getrennt neben dem Ausstromkanal 3 angeordnet
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ist, mit welchem sie über eine Ausflussöffnung 2 in der Seitenwand
dieses Kanals in Verbindung steht.
Wie aus den obigen Abbildungen ersichtlich ist, ist der Ausströmkanal
3 mit senkrechter Achse angeordnet, während die Mischkammer 2 mit horizontaler Achse angeordnet ist, wobei die Achse
der Mischkammer 2 im allgemeinen irgendeinen beliebigen Winkel mit der Achse des obigen Ausströmkanals 2 bilden kann, jedoch
vorzugsweise unter einem Winkel von 90 angeordnet wird.
Im Innern des Ausströinkanals 3 bewegt sich ein Reinigungsdorn·
4, der aus einer zylindrischen Verlängerung der Kolbenstange 4 eines doppelwirkenden Betätigungszylinders 6 besteht, welcher
am Körper 1 des Spritzkopfes befestigt ist. Dieser'Dorn
nimmt im Kanal 3 eine rückwärtige Lage wie in Bild 1' gezeigt ein, wenn der Kolben 5 während des Spritzvorganges nach oben bewegt
wird, bzw. nimmt eine vordere Lage ein, wenn der Kolben 5 während der Komponenten-Umlaufphase nach unten bewegt wird.
Wie weiterhin aus Bild 2 und Bild 3 hervorgeht münden in die Mischkammer 2 in diametral entgegengesetzter Stellung die Offnungen
7 bzw. 8 von zwei Komponenten-Zuleitungen ein, die jeweils mit 9 und mit 10 bezeichnet sind. In eine jede dieser Zuleitungen
ist ein Nadelventil 11 bzw. 12 für die Spritzdruckeinstellung der Komponenten in der Mischkammer eingebaut.
Der Spritzkopf enthält weiterhin zwei Leitungen 12 bzw. 14
für den Umlauf der Komponenten, welche in eine hintere Verlängerung der Mischkammer einmünden, in der sich der Kolben 15 eines
Schieberventils bewegt, das insgesamt ein doppeltes Umlaufventil für die beiden Materialkomponenten bildet. Der Kolben 15
dieses Umlauf-Ventils ist mit dem Kolben 16 eines Betätigungszylinders 17 verbunden, dessen Hub und Abmessungen ausserordentlich
gering sind, da zwischen den öffnungen 7 und 8 der Materialzuleitungen
und der Mündung der Leitungen 13 und 14 für den Umlauf
der Komponenten nur ein geringer Abstand vorliegt» Daher kann die Betätigung des Zylinders 17 ausserordentlich schnell
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erfolgen. Die Betätigung des Zylinders 17 kann ausserdem von
der Betätigung des Zylinders gesteuert werden/ welcher seinerseits den Dorn 4 für die Reinigung des Ausströmkanals betätigt,
indem beispielsweise ein Näherungs-Schalter 18 oder dergleichen
vorgesehen wird, der bei Beendigung der Aufwärtsbewegung des Zylinderkolbens 5 für die Betätigung des Reinigungsdornes ausgelöst
wird, um die Absperrung bzw. die Zuleitung des verflüssigten Materials zum Betätigungszylinder 17 des genannten Umlauf-Ventils
zu steuern.
Im abgebildeten Beispiel ist für den Materialumlauf ein Schieberventil
vergesehen, das aus dem Kolben 15 besteht, der mit zwei gegenüberliegenden Längsnuten 19 bzw. 20 ausgebildet ist,
deren Länge im wesentlichen dem Abstand zwischen der Öffnung einer Zuflussleitung und dem Eingang der entsprechenden Komponenten-Umlauf
leitung entspricht. Der Kolben 15 des Umluaf-Ventils geht in einen vergösserten Endabschnitt 15' über, der während
der in Bild 2 dargestellten Umlauf-Phase den Auslass aus der Mischkammer in den Ausströmkanal 3 sperrt, und dadurch die Umlauf
zirkulierung der Komponenten von den Zuströmleitungen 9 und 10 zu den Umlaufleitungen 13 und 14 ermöglicht. Während der
Spritz- bzw. Giessphase, die in Bild 3 dargestellt ist, verhindert dieses Kolbenende 15' des Kolbenschiebers 15 den Durchgang
der Komponenten zu den vorher genannten Umlaufleitungen 13 und
14. Anstelle des gemeinsamen.Schieberventils für die Umlaufleitungen
der beiden Komponenten kann natürlich auch irgendeine andere Ventilausführung benutzt werden, und natürlich ist auch
der Einsatz von getrennten Umlaufvenijilen für "jede Leitung möglich
Anschliessend soll die Arbeitsweise des erfindungsgemässen Spritzkopfes kurz beschrieben werden.
Nehmen wir einmal an, der Spritzkopf befände sich in "der"in
Bild 2 dargestellten Ausgangsstellung, in welcher der Schieberkolben 15 des Umlauf-Ventils den Durchgang der Komponenten zu
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zu dem Ausströmkanal 3 sperrt und dagegen den Durchgang zu den Umlauf-Leitungen 13 und 14 wie aus der Abbildung ersichtlich
freigibt. In diesem Zustand ist der Reinigungsdorn 4 für den Ausströmkanal natürlich, durch die Betätigung vom Zylinder 6
aus abgesenkt worden.
Die Materialkomponenten werden getrennt mit dem gewünschten Druckwert so lange in Umlauf gehalten, bis der Spritzkopf die
gewünschte Betriebstemperatur erreicht hat. Wenn ein Spritzvorgang ausgeführt werden soll, wird zunächst der Zylinder 6 betätigt,
um den Dorn 4 wie in Bild 1 gezeigt zurückzuziehen, womit der Ausfluss aus der Mischkammer zu dem Ausströmkanal 3 freigegeben
wird. Wenn der Kolben 5 des Zylinders 6 die obere Lage erreicht, SO1 stellt der Näherungstaster 18 das Vorhandensein des
Kolbens 5 fest und steuert ein Magnetventil 18, welches das Material
zum Zylinder' 17 des Umlauf-Ventils fördert, welcher den
Kolben 15 in die in Bild 3 gezeigte Stellung bewegt. Da der übergang
von dem 2ustähd in Bild in den Zustand von Bild 3 nach einem kurzen Hub des Umlauf-Ventils erfolgt, kann letzteres sehr
schnell betätigt werden, wodurch die Dauer des Übergangs Von einer Phase zur andern auf ein Minimum herabgesetzt wird. Die
flüssigen Materialkomponenten werden daher'in eine Mischkammer
2 eingespritzt, wo sie miteinander vermischt werden und dann seitlich daraus heraus in den Ausströmkanal 3 fliessen. Auf Grund
der unterschiedlichen Achslage der Mischkammer und des Ausströmkanals 3 werden die in der homogenisierten Materialströmung verbleibenden
Wirbelbewegungen nach einem kurzen Weg gedämpft, da die Strömung einerseits umgelenkt wird und andererseits auf die
gegenüberliegende Wand des Ausströmkanals aufprallt. In diesem Ausströmkanal 3 stellt sich daher sofort hinter der Einmündung
der Mischkammer ein homogener einwandfrei durchgemischter Materialfluss ein, der mit der erforderlichen Geschwindigkeit aus dem
Kanal 3 austritt.
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Nach beendigtem Spritzvorgang wird das Umlauf-Ventil noch einmal betätigt, welches eine Vorwärtsbewegung des Kolbenschiebers
15 bewirkt, um den Komponentenfluss zum Ausströmkanal 3
hin zu unterbrechen und die Masse zu den Umlauf-Leitungen 13
und 14 hin umzuleiten. Gleichzeitig sorgt das vordere Ende des Kolbenschiebers 15 für die Reinigung der Mischkammer. Dann
wird der Zylinder 6 betätigt!,, der wiederum den Dorn 4 für die Reinigung des Ausströmkanals 3 nach vorne bewegt, und die ganze
Anordnung bleibt nun in diesem Zustand bis zum nächsten Spritzvorgang .
Die seitliche Anordnung der Mischkammer 2 ermöglicht eine Änderung ihres Durchmessers bzw. ihres Querschnitts
in bezug auf die Abmessungen des Ausströmkanals 3. So kann zum Beispiel der Durchmesser der Mischkammer 2 kleiner oder
größer sein als der des Ausströmkanals 3. Dies ermöglicht eine Verbesserung des Wirkungsgrades der Mischung der beiden
miteinander reagierenden Komponenten.
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