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Die
Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Ein
derartiges Fenster oder eine derartige Tür ist in vielfältigen Ausführungsformen
bereits bekannt geworden.
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Aus
der
DE 297 13 820
U1 ist beispielsweise ein gattungsgemäßes Fenster bekannt geworden, bei
dem innerhalb der Dichtungskammer ein oder mehrere Lüftungsprofilteile
vorgesehen sind, die einen Lüftungsweg
von der Außenseite
zur Raumseite des Fensters bzw. umgekehrt unter Umgehung der zwischen
Blendrahmen und Flügelrahmen
befindlichen Dichtungen ausbildet. Das Lüftungsprofil wird dazu im Bereich
eines Holmes des Blendrahmens befestigt, wobei evtl. vorhandene
Dichtungen entsprechend ausgestaltet oder aber teilweise entfernt werden
um den Lüftungsweg
frei zu geben.
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Je
nach Druckverhältnissen
kann die Luft von der Rauminnenseite zur Außenseite des Gebäudes oder
aber umgekehrt strömen.
Um den Lüftungsweg
des Lüftungsprofilteiles
zu begrenzen, könnten Dichtstopfen
eingesetzt werden.
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Eine ähnliche
Einrichtung ist aus der
DE
297 22 466 U1 bekannt. Bei dem daraus bekannten Fenster
wird der Lüftungsweg
durch Öffnungen
im Hohlprofil gebildet, durch den die Außenseite des Fensters oder
der Tür
mit der Rauminnenseite – an
den entsprechenden Dichtungen vorbei – verbunden werden.
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Die
vorgenannten Ausgestaltungen haben den Nachteil, dass die Lüftungsmenge
nur aufwendig oder gar nicht den persönlichen Bedürfnissen der im Raum anwesenden
Personen anpassbar ist. Insbesondere kann es bei hohen Druckunterschieden
von der Rauminnenseite zur Außenseite
zu unangenehmen Zugerscheinungen kommen.
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Daher
befassen sich eine Reihe von anderen Entwicklungen mit der Steuerung
der Luftmenge.
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So
ist aus der
DE 196
10 428 A1 ein Fenster bekannt, bei dem eine zwischen Blendrahmen
und Flügelrahmen
abdichtende Dichtung eine Dichtlippe aufweist, die bei geschlossenem
Flügelrahmen
an dem Flügelrahmen
anliegt. An der Dichtlippe ist eine weitere Dichtlippe vorgesehen,
die elastisch an der ersten Dichtlippe befestigt ist. Die erste
Dichtlippe weist Luftdurchtrittsöffnungen
auf, die so im Bereich der zweiten Dichtlippe angeordnet sind, dass
bei Überschreiten
eines bestimmten Differenzdruckes zwischen der Außenseite
des Fensters gegenüber der
Rauminnenseite des Fensters die Luftdurchtrittsöffnungen wenigstens teilweise
durch die zweite Dichtlippe verschlossen werden.
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Durch
diese Maßnahme
ist zwar eine selbsttätige
Regulierung des Luftaustausches gewährleistet, dem persönlichen
Empfinden der sich auf der Rauminnenseite aufhaltenden Person wird
dabei aber keine Rechnung getragen.
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Andere
Ausgestaltungen sehen daher bedienbare Belüftungseinrichtungen vor, wie
beispielsweise aus der
DE
37 43 572 A1 bekannt. Derartige Belüftungseinrichtungen lassen
sich unabhängig
von der Bedienung des Fensters oder der Tür einstellen und bestehen beispielsweise
aus einem Schieber, der in einer Regenschutzschiene des Fensters
angeordnet ist und beim Verschieben Lüftungsöffnungen von der Außenseite
zur Rauminnenseite freigibt.
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Derartige
Belüftungseinrichtungen
sind in vielfältigen
Ausgestaltungen bekannt, bedingen aber eine aufwendige Konstruktion,
wenn Zuglufterscheinungen zuverlässig
vermieden werden sollen, da sich die Schieber nur unzureichend abdichten
lassen.
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Andere
Vorrichtungen, sogenannte Spaltlüftungsvorrichtungen,
bewirken eine Zwangabstellung des Flügelrahmens vom Blendrahmen
bei einer dafür vorgesehenen
Schaltstellung des Treibstangenbeschlages.
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Bei
der
DE 70 33 247 U1 ist
dazu an dem Treibstangenbeschlag ein Riegelzapfen über einen Bedienungshandgriff
in mehrere Stellungen verschiebbar und in einer Schaltstellung zwischen
zwei Riegelstege am feststehenden Blendrahmen stellbar, die gegenüber dem
Riegeleingriff zur Rauminnenseite hin versetzt angeordnet sind.
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Als
Folge davon werden die Riegel aus den Riegeleingriffen herausgefahren
und der so geöffnete
Flügel
leicht zwangsweise vom Blendrahmen abgehoben bzw. abgestellt wird,
so dass etwaige Dichtungen zwischen Blendrahmen und Flügelrahmen außer Eingriff
gelangen. Dadurch bildet sich zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen ein
Lüftungskanal
aus, durch den ein Luftaustausch stattfindet.
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Eine
entsprechende Ausgestaltung ist aus der
DE 30 22 163 A1 bekannt,
bei dem die Spaltlüftungsstellung
als zusätzliche
Schaltstellung – neben der
Verschlussstellung, der Drehöffnungsstellung und
der Kippöffnungsstellung – hinzu
kommt.
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Bedingt
durch die zusätzliche
Schaltstellung ist die Einrichtung relativ aufwendig gestaltet.
Zusätzlich
erfordert das Abheben des Flügels,
dass der Flügelrahmen
bis auf das Eingriffselement der Spaltlüftungsvorrichtung bereits geöffnet ist.
Dieser ist daher für
einen unbefugten Benutzer leicht zu überwinden.
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Aus
der
DE 199 02 382
C1 ist ein Fenster oder eine Tür bekannt geworden, bei der
ein Treibstangenbeschlag mit einer Einrichtung zum Bewegen der Dichtung
aus einer ersten Lage, in der die Dichtung am Blendrahmen und Flügelrahmen
anliegt in eine zweite Lage, in der die Dichtung vom Blendrahmen
oder Flügelrahmen
abgehoben wird zusammenwirkt, wobei die Riegel in der zweiten Lage
in Eingriff mit den Riegeleingriffen verbleiben. Durch das ausschließliche Bewegen
der Dichtungen aus einer abdichtenden Stellung in eine nicht abdichtende Lage
wird ein zwischen Blend- und Flügelrahmen
befindlicher Lüftungskanal
geöffnet,
ohne dass die den Verschluss bewirkenden Riegel aus den Riegeleingriffen
herausgefahren werden. Damit ist die Lüftungsstellung des Fensters
oder der Tür
zwar einstellbar, ohne dass der sichere Verschluss des Flügelrahmens
aufgehoben wird, jedoch bedarf es einer besonderen Anordnung der
Dichtung am Flügel- und Blendrahmen,
da die Dichtungen unmittelbar neben dem Treibstangenbeschlag angeordnet
sind, was somit einer besonderen Variante des Fensters oder der Tür bedarf,
um diese Ausführung
verwirklichen zu können.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher, ein Fenster oder eine Tür bereit
zu stellen, bei der ein Luftdurchtritt eines Luftstromes möglich ist,
ohne die Sicherheit des Fensters oder der Tür dabei zu mindern. Gleichzeitig
soll der eingestellte Luftdurchtritt wahlweise aufhebbar sein, um
den Luftdurchtritt zu unterbrechen und damit einen völligen Dichtschluss zu
erreichen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung der
Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst.
Die Unteransprüche beziehen
sich auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Der
erfindungsgemäße Beschlag
hat damit den wesentlichen Vorteil, dass mit Betätigung des herkömmlichen
Treibstangenbeschlags mit einem an diesem längsverschiebbaren Riegel die
am Blendrahmen angeordnete Lüftungsvorrichtung über eine Stellstange
betätigbar
ist und so eine optimale Regulierung eines Luftstroms erreicht wird.
Der Einfachheit halber hat die Stellstange dabei mindestens eine Öffnung,
die aus einer ersten überdeckenden
Lage in eine zweite freigegebene Lage bringbar ist und den Luftdurchtritt
des Luftstroms in einer zweiten mit weiteren Öffnungen deckungsgleichen Lage
durch die Luftdurchtrittsöffnungen
ermöglicht.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung sieht dabei vor, dass der Treibstangenbeschlag
drei Schaltstellungen aufweist, wobei in der ersten Schaltstellung die
Riegel in den Riegeleingriffen einsitzen, in der zweiten Schaltstellung
die Riegel aus den Riegeleingriffen in die Drehöffnungsstellung ausfahren und
bei einer dritten möglichen
Schaltstellung die eine Kippstellung bewirkt die Riegel bereichsweise
innerhalb und außerhalb
der Riegeleingriffe angeordnet sind, wobei in einer der Schaltstellungen
oder zwischen einer der Schaltstellungen der Luftdurchtritt des
Luftstroms erfolgt.
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Vorteilhaft
weist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Lüftungsvorrichtung
Mittel zur Befestigung und zur Führung
der Stellstange auf, wobei das Mittel beispielsweise eine Stulpschiene
ist, die zur Befestigung am Blendrahmen entsprechende Schraublöcher aufweist
und zur Führung
zusätzlich Führungsstücke angeordnet
sind.
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Konstruktiv
einfach und besonders wirtschaftlich herstellbar ist eine Ausgestaltung,
bei der die Stulpschiene mindestens eine Öffnung für den Luftdurchtritt aufweist
und bei Luftdurchtritt des Luftstroms mit der Öffnung der Stellstange eine
Mittelachse bilden, wobei die Öffnung
der Stulpschiene und die der Stellstange vorzugsweise eine Bohrung ist.
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Um
die Lüftungsvorrichtung
mit Verstellung über
den am Treibstangenbeschlag angeordneten Riegel von einer Endlage
in die andere Endlage und wieder in die erste Endlage zurückzuführen zu
können,
ist auf einfache konstruktive Weise ein Schieber an der Lüftungsvorrichtung
vorgesehen, der federkraftbeaufschlagt ist. Dabei ist der Schieber
auf der Stulpschiene in Längsrichtung
verschiebbar geführt und
an der Stellstange befestigt.
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Eine
besonders einfache Ausgestaltung sieht vor dass der Riegel den Schieber
von der Drehbereitschaftsstellung bei weiterem betätigen des Treibstangenbeschlags
gegen die Federkraft verschiebt und je nach Lage der gleichmäßig angeordneten Öffnungen
der Stulpschiene und der Öffnungen der
Stellstange den Luftdurchtritt des Luftstroms öffnet oder verschließt. Vorzugsweise öffnet sich
die Lüftungsvorrichtung
mit Betätigen
des Schiebers über
den Treibstangenbeschlag aus der Drehbereitschaftsstellung, da gleichzeitig
die am Beschlag umlaufend angeordneten Riegel in die Riegeleingriffe einfahren
und so eine gesicherte Lüftungsstellung bewirken.
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Um
eine gesicherte Lage des Fensters oder der Tür unmittelbar der Lüftungsvorrichtung
vorsehen zu können,
ist in vorteilhafter Weise neben dem Schieber in einem Abstand größer dem
Durchmesser des Riegels ein Riegeleingriff auf der Stulpschiene angeordnet.
Je nach Ausführung
des Riegels und des Riegeleingriffs kann es sich um die Verschluss- oder
Kippstellung des Fensters oder der Tür handeln.
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Konstruktiv
einfach und besonders wirtschaftlich herstellbar ist nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung, dass die Lüftungsvorrichtung auf die entsprechende
Flügelgröße ablängbar und
an allen Seiten des Blendrahmens in eine Aufnahmenut oder auf dem
Blendrahmenfalz montierbar ist.
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Besonders
Vorteilhaft ist, dass die Luftdurchtrittsöffnungen für den Luftdurchtritt des Luftstroms
je nach Ausführung
und Anordnung der Lüftungsvorrichtung
im Blendrahmen durch Bohrungen oder Fräsungen gebildet sind. Ebenso
kann aber auch zur Erreichung eines Öffnungsweges für den Luftdurchtritt des
Luftstroms die Dichtung zu der äußeren Blendrahmensichtflächen gerichteten
Seite unterbrochen werden.
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Um
das erfindungsgemäße Fenster
oder die Tür
weiter zu verbessern, sind die Luftdurchtrittsöffnungen des Blendrahmens für den Luftdurchtritt
des Luftstroms im Bereich der Anordnung der Lüftungsvorrichtung angeordnet.
Mit Betätigen
des Treibstangenbeschlags wird der Luftstrom mit den geringsten Luftstromverlusten
und im kürzesten
Zeitrahmen auf dem direkten Weg in die Rauminnenseite weitergeleitet.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Figuren.
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Es
zeigen:
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1 ein
Fenster in Öffnungsstellung,
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2 das
Fenster nach 1 ohne Flügelrahmen mit dem Treibstangenbeschlag
und der erfindungsgemäßen Lüftungsvorrichtung
in einer perspektivischen Ansicht,
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3 ein
Ausschnitt der 2 des erfindungsgemäßen Gegenstandes,
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4 eine
perspektivische Ansicht von oben der erfindungsgemäßen Lüftungsvorrichtung,
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5 eine
perspektivische Ansicht von unten der erfindungsgemäßen Lüftungsvorrichtung
und
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6 eine
vergrößerte Ansicht
im Querschnitt des Fensters im Bereich der erfindungsgemäßen Lüftungsvorrichtung.
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Bei
dem in 1 dargestellten Fenster ist der Blendrahmen mit 1 und
der Flügelrahmen 2 bezeichnet.
Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 sind über einen
Treibstangenbeschlag 3 gegeneinander verriegelbar. Der
Treibstangenbeschlag 3 lässt sich über einen Handhebel 4 in
verschiedene Schaltstellungen überführen. In
einer ersten Schaltstellung – der
Verschlussstellung A – ist
der Flügelrahmen 2 mit dem
Blendrahmen 1 über
am Treibstangenbeschlag 3 angeordnete Riegel 5 und
ortsfest am Blendrahmen 1 angeordnete Riegeleingriffe 6 festgelegt.
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Die
Riegel 5 hintergreifen dazu in bekannter Art und Weise
am Riegeleingriff 6 angebrachte Riegelstege. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Riegel 5 als Schließzapfen ausgebildet, die in
regelmäßigen Abständen an dem
Treibstangenbeschlag 3 durch eine – hier nicht dargestellte – Treibstange
in Längsrichtung
des Treibstangenbeschlages 3 verschiebbar sind. Der Flügelrahmen 2 kann bei
einer zweiten Schaltstellung – der
Drehöffnungsstellung
B – um
eine aufrechte Schwenkachse 7 geschwenkt werden. Über den
Treibstangenbeschlag 3 lässt sich darüber hinaus
die in 1 dargestellte dritte Schaltstellung – die Kippöffnungsstellung
C einstellen, bei der der Flügel
um eine untere waagerechte Kippachse 8 geschwenkt werden
kann. Der Flügel wird
dabei an seinem oberen waagerechten Flügelschenkel 9 durch
eine Ausstellvorrichtung 10 gehalten.
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Das
so gezeigte Fenster weist im Grunde zwei Lüftungsstellungen auf, nämlich die
Kippöffnungsstellung
C und die Drehöffnungsstellung
B. Bei der Drehöffnungsstellung
B ist der Flügel
vollständig geöffnet, so
dass eine von der Außenseite 13 auf
die Rauminnenseite 14 eindringende Person, z. B. ein Einbrecher,
ungehindert ist.
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In
der dargestellten Kippöffnungsstellung
C sind alle Riegel 5 aus den Riegeleingriffen 6 verfahren
um die Kippöffnungsstellung
C des Flügels
vornehmen zu können.
Der Flügelrahmen 2 ist
lediglich durch eine Kippverriegelung im Bereich der vorderen unteren
Flügelrahmenschenkels 15 über eine – hier nicht
dargestellte – Kippverriegelung
gesichert. Diese Kippverriegelungen lassen sich in der Regel sehr leicht überwinden,
da der Treibstangenbeschlag 3 für Manipulationen in der Kippöffnungsstellung
C zumindest im oberen Bereich des Flügels leicht zugänglich ist.
Daher gilt auch ein Fenster in der Kippöffnungsstellung C versicherungstechnisch
als "offen" und eignet sich
vornehmlich nur zur Lüftung,
wenn eine Person im Raum anwesend ist.
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Daher
ist an dem Fenster die in 2 dargestellte
Lüftungsvorrichtung 20 vorgesehen.
In Verbindung mit den 2 bis 6 wird die
Wirkungsweise der Lüftungsvorrichtung 20 deutlich.
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Der
Blendrahmen 1 und der Flügelrahmen 2 bilden
zusammen eine umlaufende Dichtkammer 21, die durch zumindest
eine, vorzugsweise zwei Dichtungen 22,23 gebildet
wird. Der Blendrahmen 1 weist dabei ausgehend von der umlaufenden
Dichtkammer 21 bis hin zur inneren- und äußeren- Blendrahmensichtfläche 24,25 Öffnungswege
mit Luftdurchtrittsöffnungen 26 für einen
Luftstrom 27 auf. Um den Luftstrom 27 regeln zu
können,
ist zwischen der inneren Blendrahmenfläche 24 und der äußeren Blendrahmenfläche 25 eine
Lüftungsvorrichtung 20 zwischen geschaltet,
die mit Betätigung
des Treibstangenbeschlags 3 mit einem an diesem längsverschiebbaren Riegel 5 eine
am Blendrahmen 1 angeordnete Stellstange 28 der
Lüftungsvorrichtung 20 betätigbar ist. Die
Stellstange 28 weist dazu mindestens eine Öffnung 29 auf,
die aus einer überdeckenden
Lage bringbar ist und den Luftdurchtritt des Luftstroms 27 in
der zweiten Lage durch die Luftdurchtrittsöffnungen 26 ermöglicht.
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Der
Einfachheit halber sind an der Lüftungsvorrichtung 20 Mittel
zur Befestigung und zur Führung
der Stellstange 28 angeordnet, wobei wie aus 4 und 5 hervorgeht
das Mittel eine Stulpschiene 30 ist. Zur Befestigung der
Lüftungsvorrichtung 20 am
Blendrahmen 1 sind entsprechende Schraublöcher 31 für nicht
dargestellte Befestigungsschrauben an der Stulpschiene 30 vorgesehen.
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Wie
aus der 2 und 4 deutlich
wird, weist die Stulpschiene 30 mehrere Öffnungen 32 für den Luftdurchtritt
auf. Mit Betätigung
des Treibstangenbeschlags 3 beispielweise ausgehend von
der Drehbereitschaftsstellung wird je nach Drehrichtung des Handhebels 4 auch
die Lüftungsvorrichtung 20 betätigt. Je
nach Lage der Öffnungen 32 der
Stulpschiene 30 und der Öffnungen 29 der Stellstange 28 ergibt
sich eine erste überdeckende
Endlage der Öffnungen 29, 32 mit
Bildung einer Mittelachse – der Luftdurchtritt
für den
Luftstrom 27 ist geöffnet – oder eine
zweite Endlage, wobei die Öffnungen 29, 32 in Längsrichtung
versetzt zueinander angeordnet sind und der Luftdurchritt für den Luftstrom 27 verschlossen
ist. Herstellungstechnisch kostengünstig ist die Lüftungsvorrichtung 20 unter
anderem dadurch, dass die Öffnungen 29, 32 als
Bohrungen ausgebildet sind. Zur Verschiebung der Stellstange 28,
ist wie in 4 gezeigt ein Schieber 33 auf
der Stulpschiene 30 in Längsrichtung verschiebbar geführt und
an der Stellstange 28 befestigt. Dabei ist der Schieber 33 so ausgelegt,
dass sich durch den an dem Treibstangenbeschlag 3 angeordneten
Riegel 5 die Stellstange 28 über den Schieber 33 betätigen lässt. Um
ein optimales Funktionieren der Lüftungsvorrichtung 20 zu
gewährleisten,
ist der Schieber 33 mittels einer an der Stulpschiene 30 befestigten
Druckfeder 34 federkraftbeaufschlagt. Die Druckfeder 34 bewirkt
das automatische Zurückfahren
der Stellstange 28 von einer der voran beschriebenen Endlage
in die andere Endlage.
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Zum Öffnen des
Fensters oder der Tür
in der Drehöffnungsstellung
ist zwischen dem Schieber 33 und dem Riegeleingriff 6 ein
Abstand 35 vorgesehen, der größer dem Durchmesser des Riegels 5 bemessen
ist. Ein zu großer
Abstand 35 kann sich aber auch wiederum als nachhaltig
auf die Funktion der Lüftungsvorrichtung 20 auswirken,
da der Schieber 33 die Stellstange 28 nicht ausreichend
verschiebt, so dass die Endstellung nicht erreicht wird und somit beispielsweise
ein Öffnen
der Lüftungsvorrichtung 20 ausbleibt.
Deshalb ist der Abstand 35 mit dem Durchmesser des Riegels 5 abzustimmen,
was aber auch einfach und kostengünstig zu Lösen ist. Besonders Vorteilhaft
ist, dass die Lüftungsvorrichtung 20 auf
die entsprechende Flügelgröße anpassbar
ist, indem die Lüftungsvorrichtung 20 zumindest
einseitig und ohne Beeinträchtigung
des Luftdurchtritts für
den Luftstrom 27 – wie
nach 4 und 5 gezeigt – ablängbar ist. Nach 1 bis 3 ist
die Lüftungsvorrichtung 20 am
unteren waagerechten Blendrahmen 1 an der Kippachse 8 angeordnet.
Der Montageort ist aber auch an allen anderen Seiten des Blendrahmens 1 einfach
möglich.
Außerdem
kann die Lüftungsvorrichtung 20 am
Blendrahmen 1 wie in 6 gezeigt in
eine Aufnahmenut 36 oder hier nicht dargestellt auf den
Blendrahmenfalz 37 montiert werden. Mit konstruktiv einfachen
Veränderungen
der Bauhöhe
an der Lüftungsvorrichtung 20,
ist auch die Montage auf den Blendrahmenfalz 37 kostengünstig umzusetzen.
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Nach 6, 2 und 3 sind
die Luftdurchtrittsöffnungen 26 für den Luftdurchtritt
des Luftstroms 27 nach dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch
Bohrungen und Fräsungen
gebildet, wobei nach 6 der Luftstrom 27 von
der äußeren Blendrahmensichtfläche 24 durch
die Dichtung 27 verläuft, die
entweder abschnittsweise entfernt oder durch eine spezielle Ventilationsdichtung
ersetzt ist. Es ist aber auch möglich
die Luftdurchtrittsöffnungen 26 nur durch
Bohrungen oder Fräsungen
auszubilden. Die Art und Weise wie die Luftdurchtrittsöffnungen 26 gefertigt
werden, ist oftmals auch davon abhängig, um welches Fenster- oder
Türprofil
es sich handelt und aus welchem Material das Fenster- oder Türprofil
besteht.
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Des
Weiteren können
die Luftdurchtrittsöffnungen 26 des
Blendrahmens 1 außerhalb
der Anordnung der Lüftungsvorrichtung 20 angeordnet
sein. Das Bedarf jedoch je nach Ausführung des Fenster- oder Türprofils
einen größeren Aufwand,
da der Luftstrom 27 innerhalb eines Hohlraums im Fenster-
oder Türprofil
von der Lüftungsvorrichtung 20 bis
zu den Luftdurchtrittsöffnungen 26 fließen muss,
um einen regelbaren Luftstrom 27 zu erhalten. Im Regelfall
des erfindungsgemäßen Fensters
oder Tür
sind die Luftdurchtrittsöffnungen 26 direkt
der Lüftungsvorrichtung 20 zugeordnet.
Der kurze Weg des Luftstroms 27 bewirkt mit Verstellung
der Lüftungsvorrichtung 20 über den
Treibstangenbeschlag 3 ein schnelles Ansprechverhalten
der Luftzufuhr zur Rauminnenseite 14.
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Eine
weitere nicht dargestellte aber auch funktionell gleichwirkende
Variante der Lüftungsvorrichtung 20 besteht
darin, dass die Stulpschiene 30 entfällt und die Öffnungen 32,
die mit den Öffnungen 29 der
Stellstange 28 zusammenwirken, am Blendrahmenfalz 37 angeordnet
sind. Die Stellstange 28 müsste dann beispielsweise durch
Führungen
längsverschiebbar
gehalten und am Blendrahmenfalz 37 befestigbar sein.
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- 1
- Blendrahmen
- 2
- Flügelrahmen
- 3
- Treibstangenbeschlag
- 4
- Handhebel
- 5
- Riegel
- 6
- Riegeleingriffe
- 7
- Schwenkachse
- 8
- Kippachse
- 9
- Flügelschenkel
- 10
- Ausstellvorrichtung
- 13
- Außenseite
- 14
- Rauminnenseite
- 15
- Flügelrahmenschenkel
- 20
- Lüftungsvorrichtung
- 21
- Dichtkammer
- 22
- Dichtung
- 23
- Dichtung
- 24
- innere
Blendrahmensichtfläche
- 25
- äußere Blendrahmensichtfläche
- 26
- Luftdurchtrittsöffnungen
- 27
- Luftstrom
- 28
- Stellstange
- 29
- Öffnung
- 30
- Stulpschiene
- 31
- Schraubloch
- 32
- Öffnung
- 33
- Schieber
- 34
- Druckfeder
- 35
- Abstand
- 36
- Aufnahmenut
- 37
- Blendrahmenfalz