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Die
Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Einsteckschloss,
für eine
Tür, mit
einem Riegel und einer Falle, die sich parallel verschiebbar in einem
Schlossgehäuse
befinden und mittels eines Schlüssels
und/oder Drehknaufs oder eines Drückers verschiebbar sind, wobei
die Falle in Ausfahrrichtung federbelastet ist und ein Sperrelement
aufweist.
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Aus
der
DE 297 19 611
U1 ist ein derartiges Schloss bekannt, bei welchem die
Falle mit einem Sperrelement versehen ist, welches die Falle bei
geöffneter
Tür in
einer Fallenstellung hält.
Wird die Tür geschlossen,
das heißt
in den Türrahmen
verschwenkt, dann wird die Falle vom im Türrahmen sich befindendem Schlossblech
in den Schlosskasten eingedrückt
und das Sperrelement betätigt
und entriegelt, wodurch die federbelastete Falle aus ihrer Fallenstellung
in eine Riegelstellung verfahren wird. Die Tür ist somit über die
Falle verriegelt.
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Sowohl
bei diesem Schloss als auch bei anderen Einsteckschlössern besteht
jedoch die Gefahr, dass die Falle auch bei geöffneter Tür zum Beispiel durch versehentliches
Betätigen
des Sperrelements oder bewusst mittels des Schlüssels oder eines Drehknaufs
oder Drückers
in eine Riegelstellung gebracht wird, in welcher entweder die Falle
so weit aus dem Schlossgehäuse
austritt, dass die Tür
nicht mehr geschlossen werden kann. Bei Einsteckschlössern, wie
sie z.B. bekannt sind aus der
DE
1 062 143 ,
DE
41 10 556 A1 ,
EP
0 385 213 A2 ,
EP
0 092 630 A1 ,
US 5,782,114 ,
GB 2 318 382 A ,
EP 0 117 744 B1 , kann
bei geöffnetem
Türflügel der
Riegel vorgeschlossen werden. Befindet sich das Schloss in diesem
Zustand, besteht die Gefahr, dass bei einem heftigen Schließen der
Tür das
Schloss und/oder der Türrahmen
beschädigt
werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schloss bereitzustellen,
bei welchem die Gefahr einer Beschädigung zumindest vermindert
ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Schloss der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Sperrelement die Falle in einer teilweise ausgefahrenen Stellung,
d.h. in einer Zwischenstellung hält
und in dieser Zwischenstellung ein eine insbesondere quer zur Falle
im Schlossgehäuse verschiebbar
gelagerte Treibstange festsetzendes Blockiermittel vorgesehen ist,
das über
die Falle angesteuert wird.
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Dadurch,
dass das Sperrelement die Falle in einer nur teilweise ausgefahrenen
Stellung, also in einer Zwischenstellung hält, besteht nach wie vor die Möglichkeit,
dass die Tür
geschlossen, das heißt
in den Türrahmen
verschwenkt werden kann und dabei die Falle in das Schlossblech
einschnappt. Das Sperrelement hält
bei geöffneter
Tür die
Falle in einer Zwischenstellung, wobei die Falle nach wie vor so weit
aus dem Schlossgehäuse
herausragt, dass beim Schließen
der Tür
die Falle vom Schließblech
in das Schossgehäuse
eingeschoben wird. Da sich die Falle bei geöffneter Tür in einer Zwischenstellung
befindet und teilweise ins Schlossgehäuse hinein ragt, greift an
der Falle ein Blockiermittel an, welches die Treibstange festsetzt,
so dass der Riegel nicht vorgeschlossen werden kann. Die Falle selbst
wird über das
Sperrelement gegen ein Vorschließen in die Fallenstellung gesichert.
Wird die Tür
geschlossen, dann wird zum Beispiel über die Stulpschiene das Sperrelement
betätigt
und die Falle aus der Zwischenstellung in die Fallenstellung verschoben,
so dass sie vollständig
aus dem Schlossgehäuse
heraustritt. Befindet sich die Falle in dieser Position, dann sind
die Blockiermittel freigegeben und die Treibstange kann frei im
Schlossgehäuse
bewegt und dadurch der Riegel vorgeschlossen werden.
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Auf
diese Weise wird verhindert, dass bei geöffneter Tür der Riegel oder aber auch
die Falle vorgeschlossen wird und aus dem Schlossgehäuse herausragt,
so dass die Tür
nicht mehr in den Türrahmen verschwenkt
werden kann. Erst bei sich im Türrahmen
befindender Tür,
das heißt
wenn die Falle aus ihrer Zwischenstellung in die Fallenstellung
verschoben worden ist, kann der Riegel und gegebenenfalls auch die
Falle (bei einem Fallenriegel) in eine Riegelstellung gebracht werden.
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Bei
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Blockiermittel ein
an der Treibstange verschwenkbar gelagerter Hebel ist, der an der
Rückseite
oder am dem Schlossgehäuse
zugewandten Ende des Fallenkopfes angreift. Befindet sich die Falle
in der Zwischenstellung, dann ragt der Fallenkopf mit diesem Ende
so weit in das Schlossgehäuse
hinein, dass an der Rückseite,
insbesondere in einem Eckbereich, das Blockiermittel angreifen kann.
Das im Schlossgehäuse
sich befindende Ende des Fallenkopfes liegt im Verschiebeweg des
an der Treibstange sitzenden Blockiermittels und verhindert ein
Verschieben des Blockiermittels und somit ein Verschieben der Treibstange.
Erst wenn die Falle aus ihrer Zwischenstellung in die Fallenstellung
verschoben wurde und damit das im Schlossgehäuse liegende Ende des Fallenkopfes
aus dem Verschiebeweg des Blockiermittels heraus verlagert wurde,
kann das Blockiermittel und somit auch die Treibstange verschoben
und der Riegel vorgeschlossen werden.
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Um
sicherzustellen, dass das Blockiermittel und insbesondere der Hebel
mit Sicherheit an der Rückseite
des Fallenkopfes angreift, ist dieses in Richtung auf die Angriffsstelle
der Falle, also auf Rückseite
des Fallenkopfes federbelastet. Dies hat den Vorteil, dass eine
Verschiebung des Blockiermittels bei in Zwischenstellung sich befindender
Falle verhindert wird, die Falle aber beim Schließen der Tür in das
Schlossgehäuse
eingedrückt
werden kann, indem das Blockiermittel entgegen der Federkraft ausweicht.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
das Blockiermittel ein schwenkbar gelagerter Sperrhebel, dessen
eines Ende in eine Nut am Fallenfuß eingreift. Dessen anderes
Ende weist einen in Richtung der Treibstange abragenden Finger auf. Durch
das Eingreifen des Sperrhebels in eine Nut am Fallenfuß wird gewährleistet,
dass der Sperrhebel, der schwenkbar gelagert ist, der Verschiebebewegung
der Falle folgt und dadurch verschwenkt wird. Dies kann auch dadurch
bewirkt werden, dass das eine Ende des Sperrhebels an einer Schulter
des Fallenfußes
anliegt. Die Schulter nimmt dann beim Verschieben der Falle das
Ende des Sperrhebels mit und verschwenkt diesen. Das andere Ende,
welches insbesondere jenseits der Schwenklagerung liegt, greift mit
ihrem Finger in die Treibstange ein, die hierfür eine randoffene Ausnehmung
aufweist. Der Eingriff des Fingers in die Treibstange verhindert
ein Verschieben der Treibstange, wodurch ein Vorschließen des
Riegels blockiert wird. Dies bedeutet, dass der Riegel erst dann
vorgeschlossen werden kann, wenn der Finger aus der randoffenen
Ausnehmung der Treibstange ausgehoben worden ist, so dass die Treibstange
im Schlossgehäuse
verlagert werden kann. Das Ausheben erfolgt jedoch erst dann, wenn durch
Vorschieben der Falle in die Fallenstellung der Sperrhebel verschwenkt
worden ist. Die Falle wird aber erst dann verschoben, das heißt aus ihrer
Zwischenstellung in ihre Fallenstellung verbracht, wenn die Tür in den
Türrahmen
verschwenkt und geschlossen worden ist.
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Um
sicher zu stellen, dass der Schwenkhebel mit seinem einen Ende stets
in der Nut des Fallenschwanzes beziehungsweise an dessen Schulter anliegt,
ist der Sperrhebel feder- oder gewichtsbelastet und zwar in Richtung
der Blockierstellung für
die Treibstange. Der Sperrhebel muss also aktiv aus dieser Blockierstellung
ausgehoben werden, was dadurch erfolgt, dass die Falle von der Zwischenstellung
in die Fallenstellung verlagert wird.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung
zwei besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in der Zeichnung dargestellten
sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln
für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein Einsteckschloss mit abgenommenem Gehäusedeckel
und ein Zusatzriegelschloss, welches über eine Zugstange angebunden
ist;
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2 eine
vergrößerte Wiedergabe
einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schlosses
mit in Zwischenstellung sich befindender Falle;
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3 das
Schloss gemäß 2 mit
in Fallenstellung sich befindender Falle;
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4 eine
vergrößerte Wiedergabe
einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schlosses
mit in Zwischenstellung sich befindender Falle und abgenommener
Treibstange;
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5 das
Schloss gemäß 4 mit
in Fallenstellung sich befindender Falle und abgenommener Treibstange;
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6 das
Schloss gemäß 4 mit
in Zwischenstellung sich befindender Falle und eingesetzter Treibstange;
und
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7 das
Schloss gemäß 5 mit
in Fallenstellung sich befindender Falle und eingesetzter Treibstange.
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In
der
1 ist ein insgesamt mit
10 bezeichnetes
Schlossgehäuse
dargestellt, bei dem der Deckel abgenommen worden ist. Im Gehäuseinnern sind
eine Falle
12 und ein Riegel
14 im Sinne des Doppelpfeils
16 verschiebbar
gelagert. Außerdem
ist im Schlossgehäuse
10 eine
Drückernuss
18 im
Sinne des Doppelpfeils
20 drehbar gelagert. Die Drückernuss
18 besitzt
einen Durchbruch
22, insbesondere einen Vierkantdurchbruch,
zur Aufnahme eines Vierkantdorns eines Drückers oder eines ähnlichen
Betätigungselements,
zum Beispiel eines Handknaufs. Ferner ist eine Treibstange
24 erkennbar,
in welche Zugstangen
26 eingehängt sind, über welche ein Riegel
28 eines
Zusatzriegelschlosses
30 betätigbar ist. Außerdem weist
die Treibstange
24 einen Schlitz
32 auf, über welchen
in bekannter Weise der Riegel
14 in Richtung des Doppelpfeils
16 vorschließbar ist, wenn
die Treibstange in Richtung des Doppelpfeils
34 bewegt
wird. Dies kann entweder über
einen Schließzylinder
36 oder
mittels der Drückernuss
18 erfolgen.
Bezüglich
der weiteren Ausgestaltung des Schlosses wird auf die
DE 297 19 611 U1 verwiesen.
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In
der 2 ist erkennbar, dass die Falle 12 eine
Stulpschiene 38 durchgreift, welche am nicht dargestellten
Türflügel befestigt
ist und einem Türrahmen 40 gegenüber liegt.
Die Falle 12 weist ein Sperrelement 42 auf, über welches
die Falle 12 in der in der 2 dargestellten
Zwischenlage gehalten werden kann. Hierfür weist das Sperrelement 42 eine Sperrnase 44 auf,
die die Stulpschiene 38 hintergreift und verhindert, dass
die Falle 12 weiter aus dem Schlossgehäuse 10 ausgeschoben
wird. Zum Erzeugen der Kraft für
das Ausschieben der Falle 12 dient eine Schenkelfeder 46,
die am freien Ende des Fallenfußes 48 angreift.
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Wird
beim Schließen
der Tür
die Falle 12 von einem Schließblech des Türrahmens 40 eingeschoben,
dann wird von der Stulpschiene 38 die abragende Nase 50 des
Sperrelements 42 in die Falle 12 zurückgeschoben
und die Falle 12 kann dann vollständig aus dem Schlossgehäuse 10 herausgleiten
und in die Öffnung
des Schließbleches
hineingleiten. Da das Schließblech
die Nase 50 in den Fallenkopf 52 hinein drückt, tritt
die Sperrnase 44 nicht so weit aus dem Fallenkopf 52 vor,
dass sie die Stulpschiene 38 hintergreift, so dass der
Fallenkopf 52 vollständig
aus dem Schlossgehäuse 10 herausgleiten
kann. Diese Stellung der Falle 12, nämlich die Fallenstellung, ist in
der 3 dargestellt.
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Bei
der in der 2 dargestellten Zwischenstellung
der Falle 12 greift an der Rückseite 54 des Fallenkopfes 52 ein
als Hebel 56 ausgebildetes Blockiermittel 58 an.
Insbesondere liegt auf dem Fallenkopf 52 die Schulter 60 des
Hebels 56 auf. Dieser Hebel 56 ist an einem Zapfen 62 schwenkbar
an der Treibstange 24 gelagert und verhindert dadurch, dass
die Treibstange 24 in Richtung des Pfeils 64 verschoben
werden kann. Aufgrund dieser Blockierung kann der Riegel 14 nicht
vorgeschlossen werden.
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Da
der Hebel 56 schwenkbar am Zapfen 62 gelagert
ist, kann die Falle 12 beim Schließen der Tür in das Schlossgehäuse 10 eingeschoben
werden, da der Hebel 56 ausweichen kann.
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Befindet
sich die Falle 12 in der in der 3 gezeigten
Fallenstellung, dann ist sie vollständig aus dem Schlossgehäuse 10 ausgeschoben
und die Schulter 60 gleitet beim Verschieben der Treibstange 24 in
Richtung des Pfeils 64 an der Rückseite 54 der Falle 12 entlang.
Da die Treibstange 24 nunmehr verschoben werden kann, kann
auch der Riegel 14 vorgeschlossen werden.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 4 bis 7, wobei in den 6 und 7 eine
vergrößerte Wiedergabe
des die Falle 12 zeigenden Bereichs des Schlossgehäuses 10 dargestellt
ist, ist an einem Zapfen 66 ein Sperrhebel 68 schwenkbar
gelagert. Das freie Ende 70 des einen Schenkels 72 des
Sperrhebels 68 greift vor eine Schulter 74 des
Fallenfußes 48 und
liegt an dieser an. Am anderen Schenkel 76 ist ein Gewicht 78 derart
angebracht, dass der Sperrhebel 68 ständig entgegen der Richtung
des Uhrzeigersinns verschwenkt wird, so dass das freie Ende 70 ständig an
der Schulter 74 anliegt. Ferner weist der Schenkel 76 einen
senkrecht zur Zeichenebene abragenden Finger 80 auf, der,
wie in 6 dargestellt, in eine Ausnehmung 82 der
Treibstange 24 eingreift. Dadurch wird die Treibstange 24 blockiert
und kann nicht in Richtung des Doppelpfeils 34 bewegt werden.
Somit kann auch der Riegel 14 nicht vorgeschlossen werden.
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Wird,
wie in 5 dargestellt, die Falle 12 aus ihrer
in der 4 gezeigten Zwischenstellung in die in der 5 dargestellte
Fallenstellung bewegt, dann nimmt die Schulter 74 das Ende 70 des
Schenkels 72 des Sperrhebels 68 entgegen der Gewichtskraft
des Gewichts 78 in Richtung des Uhrzeigersinns mit und
hebt dadurch den Finger 80 aus der Ausnehmung 82 der
Treibstange 24 aus, was in 7 dargestellt
ist, so dass die Treibstange 24 nunmehr in Richtung des
Pfeils 64 verschoben werden kann, wodurch der Riegel 14 vorgeschlossen
werden kann. Anstelle des Gewichts 78 kann auch eine Schenkel- oder Spiralfeder
vorgesehen sein, welche den Sperrhebel 68 in einer definierte,
an der Schulter 74 anliegende Lage hält.