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Verriegelungseinrichtung
für eine
Tür, ein Fenster
oder dergleichen, mit einem Hauptschließkasten, wenigstens einem Zusatzschließkasten
und wenigstens einer den Zusatzschließkasten mit dem Hauptschließkasten
verbindenden Treibstange, wobei der Hauptschließkasten eine Drückernuss
mit einer Steuernussscheibe und einen aus der Fallenstellung in
eine Offenstellung frei zurückschiebbaren
Fallenriegel aufweist, und der Fallenriegel durch eine Feder und/oder
durch ein Getriebe über
die Fallenstellung hinaus in seine Verriegelungsstellung schiebbar
ist.
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Aus
der
DE 35 05 379 C1 ist
ein Treibstangenschloss bekannt geworden, welches über eine Treibstange
mit einem Mittelschloss verbunden ist. Diese Treibstange verbindet
also die beiden Fallen der beiden Schlösser. Auf diese Weise kann
eine Tür nicht
nur in der Mitte, sondern auch im Bereich ihrer Ecken mit dem türrahmenseitigen
Schließblech
verbunden werden. Beim Schließen
der Tür
werden über
das Schließblech
die Fallen eingeschoben, so dass die Tür ihre Schließstellung
einnehmen kann. Zum Öffnen
der Tür
wird die Falle des Mittelschlosses über einen Drücker oder
einen Schließzylinder betätigt und
zurückgezogen,
wobei diese Bewegung über
die Treibstange auf die Falle des Treibstangenschlosses übertragen
wird, so dass auch diese Falle zurückgeschoben wird. Dabei ist
nachteilig, dass bei der Einschubbewegung der Falle stets auch die Treibstange
bewegt wird. Dies führt
zu einer Schwergängigkeit
der Falle und zu Funktionsstörungen.
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Mit
der
EP 0 798 436 B1 ist
eine Verriegelungsvorrichtung mit einem Hauptschloss und zwei über Treibstangen
an das Hauptschloss angekoppelte Zusatzschlösser bekannt geworden. Die
Zusatzschlösser
sind mit Fallenriegel versehen, so dass diese bei geschlossener
Tür automatisch
verriegeln und die Tür
sichern. Die Verriegelung erfolgt aber nicht am Hauptschloss.
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Mit
der
EP 0 431 369 A2 ist
ein Einsteckschloss mit einem Fallenriegel bekannt geworden. Dieser
Fallenriegel hat neben der Aufgabe eines herkömmlichen Riegels die Aufgabe,
die Tür zusätzlich zu
verriegeln, was dadurch bewirkt wird, dass der Fallenriegel nach
dem Schließen
der Tür
von einer Fallenstellung selbsttätig
in eine Verriegelungsstellung übergeht,
in der er weiter aus dem Einsteckschloss ausgeschoben wird als in
der Fallenstellung und dadurch weit in das türrahmenseitige Schließblech eingreift.
Ein solcher Fallenriegel kann in der Regel nicht mehr durch Einschieben
eines Werkzeugs in den Schlitz zwischen der Tür und dem Türrahmen zurückgeschoben werden. Eine Tür mit einem
solchen Fallenriegel ist nach dem Schließen automatisch verriegelt.
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Ausgehend
von der
EP 0 431 369
A2 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungseinrichtung
mit Zusatzschließkästen bereitzustellen,
mit der die Tür
einen besseren Widerstand gegen Einbruch bietet und darüber hinaus
die Fallenfunktion verbessert ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Steuernussscheibe an einem Fallenfuß des Fallenriegels angreift,
so dass eine Betätigung
der Drückernuss
den Fallenriegel in die Offenstellung verschiebt und ein Vorschließen des
Fallenriegels in die Verriegelungsstellung die Steuernussscheibe
bewegt, dass die Steuernussscheibe über ein Nussmittenteil mit
einer im Hauptschließkasten
angeordneten Schubstange gekoppelt ist, so dass eine Bewegung der
Steuernussscheibe in eine Verschiebung der Schubstange übertragen
wird, dass an die Schubstange die Treibstange angekoppelt ist und
dass der Zusatzschließkasten
mit einer Falle versehen ist, die an die Treibstange angekoppelt
ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
wird die Tür
nicht nur über
die Zusatzschlösser,
sondern nunmehr auch über
den Hauptschließkasten
selbst automatisch verriegelt. Dies erfolgt dadurch, dass der Hauptschließkasten
mit einem Fallenriegel versehen ist, und dass die Vorschließbewegung
dieses Fallenriegels über
eine im Hauptschließkasten
vorgesehene Schubstange, an welche Treibstangen angekoppelt sind,
auf den oder die Zusatzschließkästen übertragen
werden. Die Vorschließbewegung
des Fallenriegels wird somit auf die Zusatzschließkästen und
auf die in diesen Zusatzschließkästen vorgesehene
Fallen übertragen, die
dadurch ebenfalls vorgeschlossen werden und die Tür zusätzlich verriegeln.
Die Sicherheit einer derart verriegelten Tür ist wesentlich höher als
bei einer Tür,
bei der die Verriegelung lediglich über den Hauptschließkasten
erfolgt oder bei einer Tür,
bei der die Verriegelung lediglich über den Zusatzschließkasten
beziehungsweise die Zusatzschließkästen erfolgt.
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Eine
derartige Verriegelungseinrichtung weist somit auch eine Panikfunktion
auf, da es in verriegeltem Zustand auch von innen ohne Schlüssel durch
Betätigung
des Drückers
geöffnet
werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
mit einer motorischen oder elektromagnetischen Öffnungsvorrichtung gekoppelt
werden kann. Schließlich
ist die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
auch unabhängig
vom Profilzylinder. Es ist also kein Profilzylinder mit Freilauf
erforderlich.
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Mit
Vorzug ist die Falle des Zusatzschließkastens als Fallenriegel ausgebildet.
Dadurch wird sicher gestellt, dass diese Falle beim Schließen der Tür ebenfalls
automatisch vorschließt.
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Bei
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Falle des Zusatzschließkastens über die
Treibstange antreibbar ist. Auf diese Weise kann über den Hauptschließkasten
der Riegel des Zusatzschließkastens
sowohl in die Offenstellung zurückgeschlossen
als auch aus der Fallenstellung in die Verriegelungsstellung vorgeschlossen
werden bzw. wird sein automatisches Vorschließen durch die Bewegung der
Treibstange unterstützt.
Das Vorschließen
erfolgt automatisch beim Schließen
der Tür
durch den Fallenriegel des Hauptschließkastens.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Nussmittenteil
einen im Wesentlichen radialen randoffenen Schlitz auf, wobei die Schubstange
eine in Richtung des Nussmittenteils abragende Lasche aufweist und
die Lasche in den Schlitz eingreift. Auf diese Weise wird das Nussmittenteil
relativ einfach mit der Schubstange gekoppelt, so dass die Bewegungen
des Nussmittenteils, die entweder über den Drücker (Öffnungsbewegung) oder beim
Vorschließen
des Fallenriegels (Verriegelungsbewegung) erfolgen, in eine Verschiebung
der Schubstange übergeleitet
werden. Die Schubstange überträgt diese
Bewegungen auf die Treibstange, die wiederum die Riegel in den Zusatzschließkästen antreibt.
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Mit
Vorzug ist die Lasche winkelförmig
ausgebildet und ein Winkelschenkel weist in Richtung des Nussmittenteils.
Die winkelförmige
Ausgestaltung der Lasche hat den wesentlichen Vorteil, dass diese
eine hohe Steifigkeit aufweist, so dass die zum Antrieb mehrerer
Zusatzschließkästen erforderliche Kraft
mit Sicherheit von und zum Nussmittenteil übertragen werden kann. Außerdem können die
Zusatzschließkästen noch
mit Sicherheit angetrieben werden, auch wenn die Tür geringfügig verzogen
ist.
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Bei
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Lasche aus der Schubstange
ausgebogen ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
bedarf es keines zusätzlichen
Bauteils für
die Lasche und es entfällt
der Arbeitsschritt zum Anbringen dieser Lasche an der Schubstange.
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Sollte
die Lasche als zusätzliches
Bauteil hergestellt sein, so kann diese an die Schubstange erfindungsgemäß angeschweißt oder
angeklebt sein. Weitere Befestigungsarten wie Verklemmen, Verkrimpen,
Vernieten oder dergleichen, sind ebenfalls denkbar.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf
die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen
beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten und in der Beschreibung und in
den Ansprüchen
erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung,
welche sich aus einem Hauptschließkasten und zwei beidseits
angeordneten Zusatzschließkästen zusammensetzt;
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2 eine
Ansicht des Hauptschließkastens mit
abgenommenem Kastendeckel, wobei der Riegel zurückgeschlossen ist und die Falle
sich in der Fallenstellung befindet; und
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3 eine
Ansicht des Zusatzschließkastens
mit abgenommenem Kastendeckel, wobei die Falle vorgeschlossen ist.
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Die
in der 1 dargestellte und insgesamt mit 10 bezeichnete
Verriegelungseinrichtung besteht aus einem Hauptschließkasten 12 sowie
zwei Zusatzschließkästen 14.
Die Schließkästen 12 und 14 sind
an einer Schlossstulpe 16 befestigt. Der Hauptschließkasten 12 ist
mit einem Kastendeckel 18 verschlossen und es sind eine
Drückernuss 20,
ein Schließzylinder 22 und
ein Fallenriegel 24 erkennbar. Der Fallenriegel 24 befindet
sich in der Fallenstellung, so dass er von einem (nicht dargestellten) Schließblech,
welches sich an einem Türrahmen
befindet, in den Hauptschließkasten 12 eingedrückt werden
kann. Die Zusatzschließkästen 14 sind
ebenfalls mit einer jeweils als Fallenriegel ausgebildeten Falle 28 versehen,
die die Fallenstellung einnehmen und somit von einem Schließblech in
den jeweiligen Schließkasten 14 eingedrückt werden
können. Schließlich ist
noch eine Treibstange 30 erkennbar, die den Hauptschließkasten 12 mit
den Zusatzschließkästen 14 verbindet.
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Bei
der in der 2 dargestellten Ansicht des
Hauptschließkastens 12 ist
der Kastendeckel 18 abgenommen, so dass das Schlosseingerichte
erkennbar ist. So ist zum Beispiel der vom Schließzylinder 22 betätigbare
Wechsel 32, der über
einen Bolzen 34 an einem Nussmittenteil 36 angreift,
erkennbar. Das Nussmittenteil 36 ist Bestandteil einer
Steuernussscheibe 38, die mit der Drückernuss 20 drehgekoppelt
ist. Die Steuernussscheibe 38 weist einen Arm 40 auf,
der an einem Fallenfuß 42 des
Fallenriegels 24 anliegt.
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Wird über den
Schließzylinder 22 der
Wechsel 32 und über
diesen die Steuernussscheibe 38 in Richtung des Uhrzeigersinns
betätigt,
dann wird über den
Arm 40 und den Fallenfuß 32 der Fallenriegel 24 in
den Hauptschließkasten 12 zurückgezogen.
Dies kann jedoch auch dadurch erfolgen, dass die Drückernuss 20 mittels
eines nicht dargestellten Drückers
in Richtung des Uhrzeigersinns betätigt wird, wobei die Drückernuss 20 die
Steuernussscheibe 38 in ihrer Drehbewegung mitnimmt. Außerdem wird beim
Betätigen
des Schließzylinders 22 beziehungsweise
der Drückernuss 20 das
Nussmittenteil 36 betätigt.
Dieses Nussmittenteil 36 besitzt einen randoffenen, bezüglich der
Drückernuss 60 radial
ausgerichteten Schlitz 44, in welchen eine Lasche oder
ein Schenkel 46 eines Winkels 48 eingreift. Dieser
Winkel 48 ist mit einer Schubstange 50 verbunden,
die im Hauptschließkasten 12 verschieblich
gelagert ist. Beim Betätigen
des Nussmittenteils 36 wird über den Schlitz 44 der
Schenkel 46 und somit die Schubstange 50 mitgenommen.
Die beiden Enden der Schubstange 50 sind mit Kupplungen 52 versehen,
in welche jeweils eine Treibstange 30 eingehängt werden kann,
so dass die Verschiebebewegung der Schubstange 50 in die
Zusatzschließkästen 14 übertragen werden
kann.
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Die 3 zeigt
einen Zusatzschließkasten 14,
bei welchem der Kastendeckel abgenommen ist. In diesem Zusatzschließkasten 14 befindet
sich ebenfalls eine Schubstange 54, die an ihren Enden mit
Kupplungen 56 versehen ist, so dass die Treibstange 30 eingehängt werden
kann. Über
die Schubstange 54 wird ein Fallenrückstellhebel 58, der
um einen Bolzen 60 schwenkbar gelagert ist, betätigt, wodurch
der Fallenriegel 28 von einer vorgeschlossenen Verriegelungsstellung
(wie in 3 dargestellt) in eine zurückgeschlossene
Offenstellung bewegt wird. Mittels eines Fallenausschubhebels 62,
welcher am Fallenfuß 64 angreift
und unter der Kraft einer vorgespannten Fallenausschubfeder 66 steht,
wird der Fallenriegel 28 in Richtung der dargestellten
Verriegelungsstellung gedrängt.
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Die
Ausgestaltung des Zusatzschließkastens
14 ist
im Einzelnen unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 5 in der
EP 0 798 436 B1 beschrieben. Die
Ausgestaltung des Fallenriegels
24 sowie dessen Funktion
ergibt sich ebenfalls, insbesondere aus Figur 4, aus der
EP 0 798 436 B1 .
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Überfährt der
Fallenriegel 24 des Hauptschließkastens 12 das im
Türrahmen
eingelassene Schließblech,
dann wird eine Auslösernase 68 eines Sperrelements 70 betätigt, welches
den Fallenriegel 24 in der Fallenstellung hält. Der
Fallenriegel 24 fährt dann
automatisch aus der in der 2 dargestellten Fallenstellung
in die Verriegelungsstellung aus dem Schließkasten 12 vor. Diese
Bewegung kann durch eine im Hauptschließkasten 12 vorgesehene,
vorgespannte Feder unterstützt
sein, sie kann jedoch auch durch die in den Zusatzschließkästen 14 befindlichen Fallenausschubfedern 66 ausgelöst werden,
die über den
Fallenausschubhebel 62 den Fallenriegel 28 aus dem
Zusatzschließkasten 14 jeweils
ausschieben, wodurch auch der Fallenrückstellhebel 58 verschwenkt
wird und dadurch die Schubstange 54 und die Treibstange 30 verschoben
werden. Die Treibstange 30 ist mit der Schubstange 50 des
Hauptschließkastens 12 gekoppelt,
welche wiederum über den
Winkel 48 mit dem Nussmittenteil 36 verbunden ist.
Die Fallenriegel 28 der Zusatzschließkästen 14 sind entsprechend
dem Fallenriegel 24 des Hauptschließkastens 12 ausgebildet.
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Ein
Zurückschließen des
Fallenriegels 24 mittels eines die Drückernuss 20 betätigenden
Drückers
oder mittels eines Schließzylinders 22 bewirkt ebenfalls
ein Zurückschließen des
Fallenriegels 28 im Zusatzschließkasten 14.
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Die
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung 10 besitzt
den wesentlichen Vorteil, dass das Schließen der Tür automatisch eine Verriegelung
des Hauptschließkastens 12 auslöst, wodurch
außerdem die
Fallenriegel 28 der Zusatzschließkästen 14 vorgeschlossen
werden. Durch die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung 10 wird
die Tür
also an jedem Schließkasten
automatisch verriegelt. Selbst wenn die Fallen 28 der Zusatzschließkästen 14 nicht als
Fallenriegel ausgebildet sind, würden
diese über die
Treibstange 30 in die Verriegelungsstellung vorgeschlossen
werden.