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Die
Erfindung betrifft ein Schloss mit einem rückwärtig eines Stulps angeordneten
Schlossgehäuse,
in welchem eine einen Fallenkopf und einen Fallenschwanz aufweisende
Falle gegen die Rückstellkraft
einer am Fallenschwanz angreifenden Fallenfeder quer zur Erstreckung
des Stulps verschieblich gelagert ist, wobei der Fallenkopf in einer
Fallenvortrittsstellung ein Fenster des Stulps durchragt und eine
um eine parallel zur Erstreckungsrichtung des Stulps verlaufende
Schwenkachse schwenkbare, zweiarmige Kurbel aufweist, wobei sich
ein erster Kurbelarm stulprückseitig
abstützt
und ein zweiter Kurbelarm eine Tastflanke ausbildend der eine Fallenschräge aufweisenden
Seite der Falle zugeordnet ist, wobei die Tastflanke in der Fallenvortrittsstellung etwa
parallel zu einer der Fallenschräge
gegenüberliegenden
Fallensperrfläche
verläuft
und in einer Fallenrückzugsstellung
etwa mit der Fallenschräge fluchtet.
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Aus
der
DE 1793600 ist ein
Schloss mit einer Kurbelfalle bekannt. Die Falle besitzt einen Fallenkopf,
der in der Fallenvortrittsstellung bereichsweise aus einem Fenster
des Stulps herausragt. Rückwärtig der
Falle befindet sich ein Fallenschwanz, an dem ein Arm einer Drückernuss
angreifen kann. Der Fallenkopf besitzt eine Aussparung, in welcher
eine Kurbel gelagert ist, die sich rückwärtig des Stulps abstützt. Wird
die parallel zur Sperrfläche
der Falle verlaufende Kurbel beaufschlagt, so bewirkt das Moment
eine Rückverlagerung
der Falle.
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Ein ähnliches
Schloss beschreibt die
DE 29720217
U1 . Auch hier besitzt die Falle eine Aussparung, in der
schwenkbeweglich eine Kurbel gelagert ist, die sich mit einem Arm
an einer Rückseite des
Stulps abstützt.
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Die
DE 376769 beschreibt ein
Schloss mit einer von einem Arm einer Drückernuss zurückziehbaren
Falle, bei der der Fallenkopf eine in einer Aussparung einliegende
Kurbel aufweist. Die sich parallel zur Sperrfläche der Falle erstre ckende
Tastfläche
der Kurbel liegt in der eingeschwenkten Stellung der Kurbel in einer
Fluchtlage zur Fallenschräge.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Schloss
schließtechnisch
zu verbessern.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung,
wobei jeder Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt
und jeder Anspruch mit jedem anderen Anspruch kombinierbar ist.
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Zunächst und
im wesentlichen ist eine besondere Lage der Tastflanke vorgesehen.
Diese soll in der Schließschwenkbewegung
einer mit dem Schloss ausgerüsteten
Tür vor
der Seitenwand der Falle liegen. Ebenfalls ist vorgesehen, dass
sich der Fallenschräge
ein Breitseitenabschnitt anschließt, der in etwa parallel zur
Fallensperrfläche
verläuft
und damit eine Art Riegelfläche
ausbildet. Diese Fläche liegt
in der Fallenvortrittsstellung vor dem Stulp. Dieser dadurch gebildete
Riegelabschnitt liegt in der Fallenvortrittsstellung insbesondere
im Bereich der Falleneintrittsöffnung
eines Gegenschließteiles.
Die Falle besitzt somit erfindungsgemäß einen vergrößerten Vorschluss.
Die Kurbel kann in einer Aussparung der Fallenschräge einliegen.
Anders als beim Stand der Technik liegt der Randabschnitt des Fensters,
gegen welchen sich der Kurbelarm der Kurbel abstützt, in einer Nut der Kurbel.
Der Rand des Fensters und diese Nut greifen kämmend ineinander, so dass die
Kurbel beim Verschieben der Falle schwenkgesteuert wird. Die Nut
bildet gleichsam eine Zahnlücke,
in die sinngemäß ein vom
Randabschnitt des Fensters gebildeter Zahn einragt. Die Kurbel besitzt
einen im Wesentlichen dreieckigen Grundriss und verläuft zur
Fallenstirnseite hin spitz zu, so dass eine der Tastflanke gegenüberliegende
Flanke in der Fallenrückzugsstellung
mit der Sperrfläche
der Falle fluchtet. In dieser Stellung kann sich die Kurbel auf
zwei Rippen der Aussparung abstützen.
Zur Betätigung
der Falle besitzt das Schlossgehäuse
einen darin drehbar gelagerten Fal lenrückzugshebel. Der Fallenrückzugshebel
ist um eine ortsfeste Lagerachse drehbar gelagert und greift mit
einem Arm am Fallenschwanz an. Der Fallenschwanz kann einen Mitnahmesteg
ausbilden, der von einem Mitnahmevorsprung des Fallenrückzugshebels
hintergriffen wird. Der Fallenrückzugshebel
kann von einem Treibstangenanschlussschieber verlagert werden. Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Schloss um ein Zusatzschloss, bei dem der Treibstangenanschlussschieber
von einer Treibstange betätigt
wird. Die Treibstange wird dabei von einem Hauptschloss angetrieben.
Der Treibstangenanschlussschieber kann eine Schrägflanke besitzen. Diese Schrägflanke
bildet eine Steuerflanke, an der ein Nocken des Fallenrückzugshebels
entlang gleitet. Das Hauptschloss kann eine Falle und einen Riegel
aufweisen. Es kann eine Drückernuss
besitzen. Es kann auch schließzylinderbetätigbar sein.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Tastflanke gerundet. Die Tastflanke kann ballig sein. Das heißt, sie
kann sowohl in Erstreckungsrichtung quer zum Stulp gerundet sein.
Das heißt,
sie ist über
ihre Längserstreckung
gerundet. Die Tastflanke kann aber auch über ihre Schmalseite gerundet
sein. Der Rundungsbogen erstreckt sich dann in Richtung der Erstreckungsrichtung
des Stulps.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 in
perspektivischer Darstellung mit abgenommenem Schlossdeckel das
Zusatzschloss in der Riegelvortrittsstellung;
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2 eine
Draufsicht auf das Schloss gemäß 1;
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3 eine
Frontansicht;
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4 einen
Schnitt gemäß der Linie
IV-IV in 2;
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5 eine
Darstellung gemäß 1,
bei der die Kurbel verschwenkt wurde, bis die Tastflanke mit der
Fallenschräge
fluchtet;
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6 eine
Draufsicht auf das Schloss in einer Betriebsstellung gemäß 5;
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7 eine
Seitenansicht dazu;
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8 den
Schnitt gemäß der Linie
VIII-VIII in 6;
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9 eine
Darstellung gemäß 1 mit vollständig zurückgezogener
Falle;
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10 eine
Draufsicht auf das Schloss in der Betriebsstellung gemäß 9;
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11 die
Frontansicht dazu;
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12 einen
Schnitt gemäß der Linie
XII-XII;
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13 das
Schloss in Kombination mit einem Hauptschloss;
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14 die
aus Fallenschwanz und Fallenkopf bestehende Falle in der Rückansicht;
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15 einen
Schnitt gemäß der Linie
XV-XV in 14 und
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16 in
explosionsartiger Darstellung die Einzelteile der Falle.
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Die 13 zeigt
eine Anordnung des Zusatzschlosses mit einem Schlossgehäuse 1 rückwärtig eines
Stulps 2 und oberhalb eines Hauptschlosses 21.
Das Hauptschloss weist eine von einer Drückernuss 36 zurückziehbare
Falle 33 und einen Riegel 34 auf, der von einem
Profilschließzylinder
zurückziehbar
ist, der in die Aufnahmeöffnung 35 eingesetzt werden
kann. Bei der Betätigung
des Hauptschlosses 21 wird eine Treibstange 37 rückwärtig des Stulps 2 verschoben.
Mit einem Winkel greift die Treibstange 37 in eine Mitnahmeöffnung eines Treibstangenanschlussschiebers 19 ein,
der im Schlossgehäuse 1 geführt ist.
Der Treibstangenanschlussschieber 19 besitzt eine U-Form.
Vom U-Steg des Treibstangenanschlussschiebers 19 ragt ein
im Wesentlichen dreieckiger Steuervorsprung 24 ab. Der
Steuervorsprung 24 bildet zwei sich gegenüberliegende
Steuerflanken 20 aus.
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Eine
Steuerflanke 20 des Steuervorsprungs 24 wird von
einem Tastnocken 23 eines Fallenrückzugshebels 18 abgetastet.
Der Fallenrückzugshebel 18 ist
um eine gehäusefeste
Achse 22 drehbar gelagert. Es handelt sich um einen zweiarmigen
Hebel, dessen anderer Hebelarm an einem Fallenschwanz 4 angreift,
der mit einem Fallenkopf 3 verbunden ist. Im Zuge einer
Längsbewegung
des Treibstangenanschlussschiebers 19 entlang des Stulps 2 gleitet
der Tastnocken 23 an der Schrägflanke 20 entlang,
so dass der Fallenrückzugshebel 18 aus
der in 2 dargestellten Fallenvortrittsstellung bis in
die in 10 dargestellte Fallenrückzugsstellung
verschwenkt ist. Einhergehend mit diesem Verschwenken des Fallenrückzugshebels 18 wird
die Falle aus der in 2 dargestellten vollständigen Vortrittsstellung über die
in 6 dargestellte Zwischenstellung bis in die in 10 dargestellte
vollständige
Rückzugsstellung
verschoben.
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Der
Fallenrückzugshebel 18 besitzt
an seinem am Fallenschwanz 4 angreifenden Arm einen Mitnahmevorsprung 25,
der rückwärtig eines
Mitnahmestegs 26 des Fallenschwanzes 4 liegt.
Im Zuge der Schwenkbewegung des Fallenrückzugshebels 18 wird
der Mitnahmesteg 26 belastet. Der Mitnahmevorsprung 25 rollt
bzw. gleitet an der Stegfläche des
Mitnahmestegs 26 ab.
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Wie
den 14 bis 16 zu
entnehmen ist, sind Fallenschwanz 4 und Fallenkopf 3 über eine Formschlussverbindung
miteinander gekuppelt. Hierzu bildet die die Sperrfläche 12 ausbildende
Seite des Fallenkopfes 3 Formschlussausnehmungen 30 aus,
in welche Befestigungsflügel 31 des
Fallenschwanzes 4 eingreifen. Die Befestigungsflügel 31 stehen
seitlich von einem U-förmigen
Endabschnitt des Fallenschwanzes 4 ab.
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Auf
der Unterseite besitzen Fallenschwanz 4 und Fallenkopf 3 Führungsfortsätze 27 und 29,
die in eine Führungsnut 28 des
Bodens des Schlossgehäuses 1 eingreifen.
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Die 16 zeigt
darüber
hinaus eine Kurbel 8. Diese besitzt eine im Wesentlichen
dreieckige Grundrisskontur. Sie besitzt eine Nut 15. Der
Nut 15 gegenüberliegend
besitzt die Kurbel 8 zwei sich parallel zueinander erstreckende
Federlappen. Von den Breitseiten der beiden Federlappen ragt jeweils
ein Schwenkachsstummel 7 ab. Die Kurbel 8 kann
in eine Aussparung 14 des Fallenkopfes 3 eingeclipst werden.
Hierbei verrasten die Schwenkachsen 7 in Lageröffnungen 38.
Die beiden sich parallel zueinander erstreckenden Federlappen 39 bringen
die erforderliche Elastizität,
damit die Schwenkachsen 7 in die Ihnen zugeordneten Lageröffnung 38 einschwenken können, wenn
die Kurbel eingesetzt wird.
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Wie
den 4 und 8 zu entnehmen ist, ragt in
die Nut 15 ein Abschnitt eines Fensters 6 im Stulp, 2,
durch welches der Fallenkopf 3 verlagert werden kann. Die
rückwärtige Wandung
der Nut 15 wird von einem Kurbelarm 9 ausgebildet,
der sich an der Rückseite
des Stulps 2 abstützt.
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Die
Kurbel 8 bildet eine Tastflanke 10 aus. Diese
Tastflanke erstreckt sich in der Vortrittsstellung der Falle, wie
sie in den 1 bis 4 dargestellt ist,
etwa parallel zur Sperrfläche 12 des
Fallenkopfes 3. Auf der gegenüberliegenden Sei te der Sperrfläche 12 besitzt
der Fallenkopf 3 eine Fallenschräge 11. Diese Fallenschräge 11 geht
in Richtung auf den Fallenschwanz 4 in eine Art Riegelfläche 13 über. Diese Fläche 13 läuft parallel
zur Sperrfläche 12.
Wie der 1 zu entnehmen ist, liegt die
Tastflanke 10 in der vollständig vorgeschlossenen Fallenstellung
in etwa parallel zu dieser Breitseitenfläche 13. Sie liegt
aber in Schließrichtung
vor dieser Fläche 13.
Wird eine mit diesem Schloss ausgestattete Tür geschlossen, so wird zunächst die
Tastflanke 10 vom Gegenschließteil beaufschlagt. Dies hat
zur Folge, dass die Tastflanke 10 nachgibt und die Kurbel 8 um
die Schwenkachse 7 schwenkt. Dabei wird die Falle schlosseinwärts verlagert,
da sich der Kurbelarm 9 rückwärtig am Stulp 2 abstützt. Diese
kurbelgetriebene Falleneinwärtsverlagerung
setzt sich fort, bis die in den 5 bis 8 dargestellte
Betriebsstellung erreicht ist, in welcher die Tastflanke 10 in
der Ebene der Fallenschräge 11 liegt.
Wenn diese Betriebsstellung erreicht ist, ist die Breitseitenfläche 13 vollständig in das
Fenster 6 eingetreten, so dass nur noch die Fallenschräge 11 aus
dem Fenster 6 herausragt. Erst jetzt wird die Fallenschrägfläche 11 vom
Gegenschließteil
beaufschlagt und bis in die in den 9 bis 12 dargestellte
Betriebsstellung schlosseinwärts
verlagert. Diese Verlagerung erfolgt ohne eine weitere Drehung der
Kurbel 8. Die dem Kurbelarm 9 gegenüberliegende
Wandung der Nut 15 ist nämlich in der in den 5 bis 8 dargestellten
Betriebsstellung vollständig
aus dem Einflussbereich des Randes des Fensters 6 herausverlagert
worden, so dass die Kurbel 8 durch das Fenster 6 hindurchtauchen
kann.
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Der
Vortritt der Falle wird von einer Fallenfeder 5 bewirkt.
Diese ist fest im Schlossgehäuse 1 gelagert
und bildet einen Angriffsarm aus, der sich an der Rückseite
des Fallenschwanzes 4 abstützt. Die Fallenfeder 5 wird
bei der Einwärtsverlagerung
der Falle gespannt.
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Wie
in der 3 mit dem Pfeil R dargestellt ist, besitzt die
Tastflanke 10 eine gerundete Schmalseite. Die Rundung erfolgt
in der Erstreckungsrichtung des Stulps 2. Die Rundung kann
auf einer Kreislinie liegen.
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Die
Tastflanke 10 kann auch in Längsrichtung (4)
gerundet sein. Sie ist dann ballig.
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Die
Funktionsweise des Schlosses ist die folgende:
In der in 1 dargestellten
Betriebsstellung kann die Falle in die Falleneintrittsöffnung eines
Gegenschließteiles
eingreifen. Die mit 13 bezeichnete Parallelfläche zur
Sperrfläche 12 kann
hier als Riegelfläche
wirken. Sie muss aber nicht notwendigerweise als Riegelfläche wirken.
Wesentlich ist, dass die Sperrfläche 12 um
die Breite der Parallelfläche 13 verlängert ist
und sich dadurch ein vergrößerter Fallenvorschluss
ergibt. Die Fallenschräge 11 kann
die übliche,
zur Fallenwirkung erforderliche Steigung besitzen.
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Wird
ausgehend aus dieser Betriebsstellung durch Betätigung der Drückernuss 36 des
Hauptschlosses 21 die Treibstange 37 verlagert,
so steuert die Steuerflanke 20 den Fallenrückzugshebel 18 und damit
den Fallenkopf 3 bis in die in 9 dargestellte Stellung.
In dieser Stellung kann die Tür
geöffnet werden.
Zufolge der Kraft der Fallenfeder 5 verlagert sich der
Fallenkopf 3 inklusive des an ihn gekoppelten Fallenschwanzes 4 wieder
zurück
in die in 1 dargestellte Stellung, wenn
der Treibstangenanschlussschieber 19 wieder zurückverlagert
wird.
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Wird
ausgehend aus dieser, ebenfalls in 1 dargestellten
Betriebsstellung die Tür
ohne Verlagerung des Fallenrückzugshebels 18 geschlossen,
so trifft als Erstes die Tastflanke 10 auf das Schließblech.
Wie oben bereits ausgeführt,
bewirkt die damit einhergehende Kurbelverschwenkung eine Einwärtsverlage rung
der Falle bis in die in 5 dargestellte Zwischenstellung,
in welcher die Tastflanke 10 mit der Fallenschräge 11 fluchtet.
Ab dann gleitet die Fallenschräge 11 auf
dem Schließblech
ab, bis der Fallenkopf 3 in die Falleneintrittsöffnung des Schließblechs
einschnäppert.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.