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Die
Erfindung betrifft ein Schloss mit einer von einer Fallenfeder in
eine Fallenvortrittsstellung federbeaufschlagten Falle, welche Falle
durch Angriff eines Fallenrückzugsorgans
an einem Fallenrückzugsvorsprung
eines im Gehäuse
des Schlosses geführten
Fallenschwanzes zurückziehbar
ist und bedarfsweise von einem Feststellorgan in der zurückgezogenen
Stellung feststellbar ist, wobei in der Fallenvortrittsstellung
ein Kopf der Falle vor einem Stulp liegt und wobei das Feststellorgan
einen vom Stulp her zu betätigenden
Betätigungsabschnitt
und einen an der Falle angreifenden Sperrabschnitt aufweist.
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Ein
gattungsgemäßes Schloss
beschreibt die
DE
197 48 444 A1 . Das dort beschriebene Schloss besitzt eine
Falle, die in einem Fallenfenster eines Stulps gelagert ist. Die
Falle kann von einer Fallenvortrittsstellung, in dem der größte Teil
des Fallenkopfes vor dem Stulp liegt, in eine Fallenrückzugsstellung
zurückgezogen
werden, in welcher die Falle vollständig in das Fallenfenster eingezogen
ist. Auf der Rückseite
des Stulps befindet sich eine Fallensperre in Form einer Teilkreisscheibe,
die durch Drehen an einer Drehachse zwischen einer Sperrstellung
und einer Freigabestellung hin und her schaltbar ist, wobei diese
Fallensperre die Falle in der rückgeschlossenen
Stellung halten kann.
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Aus
der
DE 40 15 881 C2 ist
ein Schloss bekannt, bei dem die Falle in einer Fallenvortrittsstellung
mittels eines Hebelarms blockierbar ist.
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Ausgehend
von dem eingangs genannten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein DIN-Schloss mit geringem Aufwand mit einer
gattungsgemäßen Fallensperre
zu versehen.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung,
wobei jeder Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt
und mit jedem anderen Anspruch kombinierbar ist.
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Zunächst und
im Wesentlichen ist vorgesehen, dass der Sperrabschnitt am Fallenrückzugsvorsprung
angreift. Bevorzugt wird das Feststellorgan von einem zweiarmigen
Hebel ausgebildet, wobei ein Hebelarm den Betätigungsabschnitt und ein anderer Hebelarm
den Sperrabschnitt ausbildet. Der Betätigungsabschnitt kann in ein
Rastfenster des Stulps eingreifen. Der Sperrarm kann einen Sperrfortsatz aufweisen,
der in der Sperrstellung des Feststellorgans vor dem Fallenrückzugsvorsprung
liegt. In einer Freigabestellung liegt der Fallenrückzugsvorsprung oberhalb
oder unterhalb des Sperrfortsatzes. Der das Feststellorgan ausbildende
Feststellhebel kann um eine Schwenkachse im Schlossgehäuse schwenkbar gelagert
sein, wobei die beiden Arme des Feststellhebels eine unterschiedliche
Länge aufweisen.
Der Sperrarm ist mehr als doppelt so lang wie der Betätigungsarm.
Der Betätigungsarm
besitzt einen Betätigungsendabschnitt,
der in das Rastfenster des Stulps ragt. Das Rastfenster des Stulps
bildet eine Raststufe aus, vor der in der Sperrstellung ein Rastvorsprung
des Betätigungsarmes
liegt. Es ist eine Rastfeder vorgesehen, die das Feststellorgan
in der Raststellung hält.
Die Rastfeder ist vorzugsweise eine Druckfeder, die auf dem Achsstift,
der die Schwenkachse bildet, gelagert ist. Die Druckfeder greift
an einer Breitseite des Feststellhebels an und beaufschlagt ihn
in Richtung der Raststufe. Die Beaufschlagung erfolgt dabei in Schließrichtung
der Tür,
so dass bei einem schlagartigen Schließen der Tür die Aufprallkraft in derselben
Richtung wirkt, in der auch die Rastkraft wirkt. Dementsprechend
muss der Betätigungsabschnitt
zur Verlagerung des Feststellorgans aus der Raststellung in Öffnungsrichtung, also
in Achsrichtung des Achsstiftes geschwenkt werden. Dabei verlässt der
Rastvorsprung die Raststufe, so dass sich der Feststellhebel schwerkraftbedingt
von der Sperrstellung in die Freigabestellung verlagern kann. Dabei
verlässt
der Sperrfortsatz seine Sperrstellung vor dem Fallenrück zugsvorsprung. Bei
vorverlagerter Falle kann der Feststellhebel nicht geschwenkt werden.
Es wird als vorteilhaft angesehen, dass die Rastschwenkbewegung
des Feststellorgans quergerichtet ist zur Sperrverlagerungsrichtung.
Dementsprechend besitzt das Rastfenster eine L-Form. Ein DIN-Schloss
kann zufolge der zuvor beschriebenen Ausgestaltung mit geringem
Aufwand mit einer Fallensperre versehen werden. Hierzu muss in den
Schlossboden eine Lagerbohrung für
die Schwenkachse eingebracht werden. In den Stulp muss das L-förmige Rastfenster
eingebracht werden. Schließlich
muss das Schloss noch um den Feststellhebel nebst Schwenkachse und
Druckfeder ergänzt werden.
Es sind keine zusätzlichen
Verschraubungen oder Verschweißungen
nötig,
da die zusätzlichen
Teile lediglich Einsatzteile sind. Das Feststellorgan ist einfach
herzustellen. Es kann aus einem Metallblechstreifen ausgestanzt
werden. Der Metallblechstreifen kann eine derartige Form aufweisen, dass
das am Sperrarm angreifende schwerkraftbedingte Drehmoment größer ist
als das am Betätigungsarm
angreifende schwerkraftbedingte Drehmoment. Das Feststellorgan wird
dadurch durch die Schwerkraft in seiner Freigabestellung gehalten.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 die
Draufsicht auf ein Schlossgehäuse mit
teilweise entfernter Schlossdecke in der Fallenvortrittsstellung
mit in Freigabestellung verlagertem Feststellorgan 8,
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2 eine
Darstellung gemäß 1 mit
zurückgezogener
Falle, die vom Feststellorgan in der rückbezogenen Stellung festgestellt
ist,
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3 die
Ansicht gemäß Pfeil
III in 1,
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4 die
Ansicht gemäß Pfeil
IV in 2,
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5 einen
Schnitt gemäß der Linie
V-V in 1 und
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6 einen
Schnitt gemäß der Linie
VI-VI in 2.
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Das
im Ausführungsbeispiel
dargestellte Schloss besitzt ein aus Blech bestehendes Schlossgehäuse 1,
welches mit einem ebenfalls aus Blech bestehenden Deckel 19 verschlossen
ist. Vor einer Schmalseite des Schlossgehäuses 1 befindet sich eine
ebenfalls aus Metall oder aus Kunststoff bestehende Leiste, die
einen Stulp 9 ausbildet, mit dem das Schloss an einem Türblatt befestigt
werden kann. Das Schloss ist als Einsteckschloss dargestellt. Das
Schlossgehäuse 1 kann
in eine Tasche des Türflügels eingesteckt
werden.
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Der
Stulp 9 besitzt ein Fallenfenster 24 und ein oberhalb
des Fallenfensters 24 angeordnetes Rastfenster 12.
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Das
Fallenfenster 24 besitzt eine der Querschnittsform eines
Fallenkopfes 3 der Falle 2 angepassten Grundriss,
so dass der Fallenkopf 3 im Fallenfenster 24 geführt ist.
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An
den Fallenkopf 3 schließt sich schlosseinwärts gerichtet
ein Fallenschwanz 4 an. Der Fallenschwanz 4 besitzt
einen ersten von seiner Breitseite abragenden Vorsprung 21,
an dem ein Wechselhebel 20 angreift. Durch Verschwenken
des Wechselhebels 20 um eine nicht dargestellte Schwenkachse kann
die Falle 2 aus der in 1 dargestellten
Vortrittsstellung in die in 2 dargestellte
Rückzugsstellung
zurückgezogen
werden, wobei der Fallenkopf 2 in der Fallenvortrittsstellung
vor dem Stulp und in der Fallenrückzugsstellung
im Wesentlichen hinter dem Stulp 9 angeordnet ist.
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Rückwärtig des
Wechselhebelangriffsvorsprungs 21 besitzt der aus einem
Flachmaterial bestehende Fallenschwanz 4 einen Führungsschlitz 23, der
sich in Verlagerungsrichtung der Falle 2 erstreckt, und
in dem ein gehäusefester
Führungszapfen 22 steckt.
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Rückwärtig des
Führungsschlitzes 23 besitzt der
Fallenschwanz 4 einen Fallenrückzugsvorsprung 7,
an dem ein Drückernussarm 6 angreifen
kann. Drückernussarm 6 und
Wechselhebel 20 bilden Fallenrückzugsorgane aus. Der Fallenrückzugsvorsprung 7 ragt
am Ende des Fallenschwanzes von dessen Breitseite ab. Eine Schenkelfeder 5 belastet die
Rückseite
des Fallenkopfes 3 und bildet eine Fallenfeder aus. Die
Fallenfeder 5 beaufschlagt die Falle 2 in Fallenvortrittsstellung.
Der Drückernussarm 6 ist mit
einer Druckernuss 17 verbunden und wird von einer Drückernussfeder 18 in
einer Neutralstellung gehalten, die einer Fallenvortrittsstellung
entspricht. Durch Drehen der Druckernuss 17 greift der
Drückernussarm 6 am
Fallenrückzugsvorsprung 7 an,
um die Falle von der in 1 dargestellten Fallenvortrittsstellung
in die in 2 dargestellte Fallenrückzugsstellung
zu verlagern.
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Das
zuvor beschriebene DIN-Schloss kann in einfacher Weise mit einer
Fallensperre versehen werden. Hierzu muss zunächst am Stulp 9 das
Rastfenster 12 angebracht werden. Das Rastfenster besitzt
eine im Wesentlichen L-Form und bildet eine Raststufe 13 aus.
Die Raststufe 13 liegt auf der Seite des Stulps, zu der
auch die Fallenschräge
weist. Dies ist die Schließrichtung
der mit einem Schloss ausgestatteten Tür.
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Des
Weiteren muss oberhalb der Falle 2 etwas rückwärtig des
Fallenkopfes 3 eine Lagerbohrung in den Boden des Schlossgehäuses 1 eingebracht
werden. In diese Lagerbohrung wird eine Schwenkachse 15 eingesteckt.
Die Schwenkachse 15 ist von einer Druckfeder 16 umgeben,
die sich an einer Breitseite eines Fest stellhebels 8 abstützt, der ebenfalls
in das Schlossgehäuse
eingesetzt werden muss.
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Der
Feststellhebel 8 ist so gestaltet, dass ein erster Arm,
der einen Betätigungsabschnitt 10 ausbildet,
mit einem Endabschnitt in das Rastfenster 12 ragt. Ein
mehr als doppelt so langer zweiter Arm des Feststellhebels 8,
der einen Sperrabschnitt 11 ausbildet, besitzt ein sich
in Erstreckungsrichtung des Fallenschwanzes 4 erstreckenden
Sperrfortsatz 11'.
Die Länge
des Sperrabschnittes 11 ist so bemessen, dass das Ende
des Sperrfortsatzes 11' bei
zurückgezogener
Falle 2 und in einer Sperrstellung gebrachten Feststellhebel 8 vor
dem Fallenrückzugsvorsprung 7 liegt.
Der Sperrabschnitt 11 besitzt insgesamt eine etwa Z-förmige Gestalt.
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Das
freie Ende des Betätigungsarmes 10 besitzt
einen Rastvorsprung 14, der in der Sperrstellung vor der
Raststufe 13 des Rastfensters 12 liegt. Die quer
zu seiner Schwenkrichtung den Feststellhebel 8 beaufschlagende
Druckfeder 16 bildet eine Rastfeder aus, die den Rastvorsprung 14 in
der Rastposition vor der Raststufe 13 hält. In dieser Stellung kann die
Falle 2 nicht die in 2 dargestellte
Rückzugsstellung
verlassen.
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Um
die Fallenfunktion wieder freizugeben, muss der Rastvorsprung 14,
also der Betätigungsabschnitt 10 des
Feststellhebels 8 in Öffnungsrichtung des
Türflügels, also
in Richtung der Sperrfläche
des Fallenkopfes 2 verlagert werden. Dies erfolgt gegen die
Rückstellkraft
der Rastfeder 16. Zufolge der auf den Feststellhebel 8 einwirkenden
Schwerkraft verschwenkt letzterer, wenn der Rastvorsprung 14 die Raststufe 13 verlassen
hat. Im Zuge dieser Verschwenkbewegung tritt der Sperrfortsatz 11' aus der Bewegungsbahn
des Fallenrückzugsvorsprungs 7, wobei
ein gerundeter Abschnitt 7' des
Fallenrückzugsvorsprungs 7 eine
Steuerfunktion übernimmt, um
den Sperrfortsatz 11' nach
unten zu steuern. Bei der sich daran anschließenden Vortrittsbewegung der
Falle 2 wird der Sperrfortsatz 11' vom Fallenrückzugsvorsprung 7 überlaufen.
Der Sperrfortsatz 11' liegt
dann unterhalb des Fallenrückzugsvorsprungs 7,
so dass er in der Fallenvortrittsstellung nicht verschwenkt werden
kann.
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In
einer nicht dargestellten Variante kann der Sperrabschnitt 11 des
Feststellhebels 8 auch am Wechselhebelangriffsvorsprung 21 angreifen.