DE202006004932U1

DE202006004932U1 - Werkstoffplatten mit zylinderartiger Überblattung mit anschließendem gewinkelten Auslauf und entsprechender Gegenkante

Info

Publication number: DE202006004932U1
Application number: DE200620004932
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2006-03-28
Filing date: 2006-03-28
Publication date: 2007-08-02
Anticipated expiration: 2016-03-29
Also published as: WO2007112875A3; WO2007112875A2; EP2044271A2

Abstract

Werkstoffplatten mit zylinderartiger Überblattung mit anschließendem gewinkelten Auslauf und entsprechender Gegenkante gekennzeichnet dadurch, daß eine Kante der Werkstoffplatten eine zylinderartiger Überblattung mit daran anschließendem gewinkelten Auslauf aufweist, wobei die zylinderartige Überblattung unterschiedliche Durchmesser und damit unterschiedliche Größen haben kann, unter unterschiedlichen Winkeln angebracht sein kann sowie auch ellipsen- und parabelförmig ausgebildet sein kann und der daran anschließende gewinkelte Auslauf unter unterschiedlichen Winkeln und Krümmungen ausgebildet sein kann und die zylinderartige Überblattung mit daran anschließendem gewinkelten Auslauf in die entsprechend passende Gegenkante der Gegenplatte, wobei deren vorzugsweise zylinderartige Aussparung zum Plattenkernbereich hin sich erweitert, eingreift.

Description

Die Erfindung betrifft Werkstoffplatten wie Holzwerkstoff-, Kunststoff-, Verbund- und Laminatplatten mit zylinderartiger Überblattung mit anschließendem gewinkelten Auslauf zur qualitätsvollen und kostengünstigen Verlegung vorzugsweise im Trockenbau, Fußbodenhandwerk und Fassadenbau ohne bzw. mit geringfügiger Befestigungsnotwendigkeit.
Moderne Holzwerkstoffe in Form von Platten verschiedener auf Holz basierender Zusammensetzung wie OSB-, MDF-/HDF-, Sperrholz-, Furnierschichtholz- und Tischlersowie Kunststoff-, Verbund- und Laminatplatten werden im großen Umfang im Baugewerbe insbesondere im Trockenbau – zur Herstellung von Wänden, Decken und Fußböden bzw. zur Fassadengestaltung, im Industriebau u.a. eingesetzt.
Die genannten Werkstoffplatten werden vor Ort am zu bearbeitenden Objekt so zusammengesetzt, daß sie eine geschlossene, sogenannte Scheibe, d.h. z.B. Wand, Fußboden Fassade o.a. ergeben. Dabei spielt eine einfache, qualitativ sichere Zusammenfügbarkeit der Platten und eine sichere, qualitativ hochwertige Stabilität der sogenannten Scheibe eine entscheidende Rolle für die Anwendbarkeit der Platten. Beide Voraussetzungen werden vor allem von der Ausbildung der Plattenkanten bestimmt.
Die bisherigen marktüblichen Kanten-Verbindungen der o.g. Werkstoffplatten sind in 1 dargestellt. Die Platten werden

– stumpf gestoßen (1.1) oder
– über V-förmige Keile (1.2 und 1.3) und entsprechende Nuten oder
– mittels einer rechteckigen Feder und einer entsprechenden Nut in der Gegenplatte (1.4) bzw.
– durch Nut und Feder oder Haken (Klicksystem) entsprechend 1.5 miteinander verbunden bzw.
– entsprechend 1.6 durch Rasterhaken und -nase ( AZ 20 2005 013 464.3 ) zusammengefügt.

Die Plattenverbindungen entsprechend 1.1 lassen ein Kippeln der Platten nach oben hin zu und erfordern eine entsprechende sichere und anspruchsvolle Befestigung auf der Unterkonstruktion.
Plattenverbindungen entsprechend den 1.2-1.5 gewährleisten eine höhere Stabilität der Kantenverbindungen, lassen aber immer auch ein gewisses „Kippeln" der Platten vor der Befestigung zu und eine Arretierung gegen ein Zurückgleiten der Platten aus der Steckverbindung heraus ist nur im Falle der 1.5, wenn auch schwach, sowie 1.6 gegeben.
Plattenverbindungen entsprechend 1.6 sind deutlich fester, haben aber den Nachteil einer gewissen Starrheit beim Zusammenfügen der Platten.
Alle Platten mit Kanten entsprechend dem Stand der Technik (1.2-1.6) haben darüberhinaus den Nachteil, daß die gestalteten Kanten relativ lang sind, in der Regel etwa im Bereich einer Plattendicke bis zu einem Mehrfachen der Plattendicke liegen, was einen gewissen ökonomisch nachteiligen Materialverlust bei der Herstellung der Platten bedingt. Alle diese Platten sind außerdem nur eben und rechtwinklig verlegbar. Das hat auch zur Folge, daß Platten mit Klicksystemen bei häufig auftretenden Unebenheiten auf Fußböden, an Wänden oder Decken dort erst dann verlegt werden können, wenn diese Unebenheiten beseitigt werden, weil sonst die Platten an ihren Kanten nicht eben zusammenstoßen und deshalb nicht arretiert werden können. Und auch die Gestaltung von bsw. gekrümmten Wänden oder Decken – bedingt durch deren Kantenausbildung mit rechtwinkligen Ecken bzw. Nasen bzw. Haken – ist nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Kantenausbildung für Werkstoffplatten wie Holzwerkstoff-, Kunststoff-, Verbund- und Laminatplatten zur Verfügung zu stellen, die es gestattet, die genannten Platten bei ihrer Montage leicht und sicher zu einer stabilen Scheibe zusammenzufügen, wobei jeweils zwei zusammengefügte Platten nicht kippeln sollen, nicht auseinandergleiten können, die Platten mit einem nur geringen Aufwand bzw. überhaupt nicht zusätzlich auf der Trägerkonstruktion verankert werden müssen und die Kantenausbildung material-ökonomisch günstig gestaltetet sein soll und auch gekrümmte Flächen mit den Platten baubar sein sollen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Kantenausbildung gemäß 2.
Die Platten weisen jeweils an einer Seite eine zylinderartige Überblattung mit daran anschließendem gewinkelten Auslauf auf, wobei die zylinderartige Überblattung unterschiedliche Durchmesser und damit unterschiedliche Größen haben kann, unter unterschiedlichen Winkeln angebracht sein kann sowie auch elipsen- und parabelförmig ausgebildet sein kann und der daran anschließende gewinkelte Auslauf unter unterschiedlichen Winkeln und Krümmungen ausgebildet sein kann und die zylinderartige Überblattung mit daran gewinkeltem Auslauf in die entsprechend passende Gegenkante der Gegenplatte, wobei deren vorzugsweise zylinderartige Aussparung zum Plattenkernbereich hin sich erweitert, eingreift.
Die an den erfindungsgemäßen Kanten der Platte jeweils anliegenden zwei Seiten können entsprechend dem Stand der Technik ausgebildet sein.

Die Maße der erfindungsgemäßen Lösung sind wie folgt gegeben:

d (Durchmesser der Überblattung)	1/6 bis 5/6 der Plattendicke
D (Plattendicke)	5 bis 120 mm
W-1 (Winkel der Überblattung zur
Plattenoberfläche)	10° bis 150°
W-2	90° ± 30°
W-3	90 ± 30°
W-4	0° bis 115°
W-5	0° bis 115°
GWA (gewinkelter Auslauf)	5° bis 45°

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß die Platten quasi weich und scharnierartig – bedingt durch die zylinderartigen Kanten – (2.2 und 2.4) sicher mit den erfindungsgemäßen Gegenkanten zusammengefügt werden können und weder ein Kippeln noch ein Zurückgleiten der Platten erfolgt und die Platten fest verbunden sind und die gesamte Scheibe einen festen Verbund ergibt bei geringer Tiefe der zylinderartigen Kanten von etwa einer Plattendicke.
Außerordentlich günstig ist, daß Platten mit den erfindungsgemäßen Kanten auch dann miteinander arretiert werden können, wenn – wie häufig in der Praxis gegeben – leichte Unebenheiten auf den zu bebauenden Flächen (wie Fußböden, Laminatfußböden, Wänden und Decken) vorhanden sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Platten je nach Anwendungsfall zusätzlich verleimt oder verschraubt werden können – aber nicht müssen.
Darüberhinaus bedingen die zylinderartigen Kanten, daß mit Hilfe solcher Platten nicht nur ebene Scheiben (z.B. Fußböden, Wände), sondern auch gekrümmte Scheiben (z.B. gekrümmte Wände oder Gewölbe, runde Betonschalungen für Säulen usw.) geformt werden können, da die ineinander greifenden Platten im Bedarfsfall aus der Ebene der Platten heraus, sowohl nach oben als auch nach unten, gedreht werden können, ohne dass die erfindungsgemäße zylinderartige Überblattung dabei gelöst wird, sondern als Scharnierverbindung stabil bleibt.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß die sich in der Gegenkante quasi ergebende Nase sehr massiv und stabil ausgebildet sein kann, was von großem Vorteil für eine bruchsichere und qualitativ einwandfreie Montage der Platten ist.

Claims

Werkstoffplatten mit zylinderartiger Überblattung mit anschließendem gewinkelten Auslauf und entsprechender Gegenkante gekennzeichnet dadurch, daß eine Kante der Werkstoffplatten eine zylinderartiger Überblattung mit daran anschließendem gewinkelten Auslauf aufweist, wobei die zylinderartige Überblattung unterschiedliche Durchmesser und damit unterschiedliche Größen haben kann, unter unterschiedlichen Winkeln angebracht sein kann sowie auch ellipsen- und parabelförmig ausgebildet sein kann und der daran anschließende gewinkelte Auslauf unter unterschiedlichen Winkeln und Krümmungen ausgebildet sein kann und die zylinderartige Überblattung mit daran anschließendem gewinkelten Auslauf in die entsprechend passende Gegenkante der Gegenplatte, wobei deren vorzugsweise zylinderartige Aussparung zum Plattenkernbereich hin sich erweitert, eingreift.
Werkstoffplatten mit zylinderartigr Überblattung mit anschließendem gewinkelten Auslauf und entsprechender Gegenkante nach Anspruch 1 gekennzeichnet dadurch, daß die Maße – Durchmesser der zylinderartigen Überblattung 1/6 bis 5/6 der Plattenstärke – Dicke der Platte 5 bis 120 mm – Winkel 1 der zylinderartigen Überblattung zur Plattenoberfläche 10° bis 150° – Winkel 2 90° ± 30° – Winkel 3 90° ± 30° – Winkel 4 0° bis 115° – Winkel 5 0° bis 115° – GWA (gewinkelter Auslauf) 5° bis 45°

betragen.
Werkstoffplatten mit zylinderartiger Überblattung mit anschließendem gewinkelten Auslauf und entsprechender Gegenkante nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die erfindungsgemäße Lösung für ein Spektrum von unterschiedlichen Werkstoffplatten wie Holzwerkstoff-, Kunststoff-, Verbund- und Laminatplatten und bsw. Betonschalungen geeignet ist.