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Die Erfindung betrifft eine leimfreie Vollholzkonstruktion und eine leimfreie Schichtholzplatte für den Bau von Gebäuden, insbesondere für den mobilen Hausbau.
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Die Verwendung von Holz für den Hausbau hat viele Vorteile, beispielsweise ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, der als CO2-Speicher wirkt und ein hervorragendes Verhältnis von Eigengewicht zu Tragfähigkeit aufweist. Eine häufig verwendete Bauform im Holzhausbau ist die Holzrahmenbauweise, bei der Verbundkonstruktionen aus Holzrippen bzw. Holzrahmen die mit Hilfe von Nägeln, Klammern oder Schrauben oder Leim mit unterschiedlichen Baustoffen, wie Vollholz oder Holzwerkstoffen, beplankt werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Vollholzkonstruktion und Schichtholzplatte für den Bau von Gebäuden bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1, 14, 28 bzw. 29 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 wird eine leimfreie Vollholzkonstruktion für den Bau von Gebäuden bereitgestellt. Die Vollholzkonstruktion ist aus zumindest zwei Wandbauteilen mit integrierten Eckverbindungselementen ausgebildet. Der Begriff "Gebäude" schließt sowohl Wohnhäuser bzw. Wohngebäude und mobile Wohnhäuser ein als auch Gebäude oder Konstruktionen wie eine Garage, eine Hütte, ein Gartenhaus oder einen Schuppen. Beispielsweise können vier oder mehr Wandbauteile zu einer umlaufenden Wand für ein Haus zusammengefügt werden. Unter den Begriff "Gebäude" fallen ebenfalls (seitlich) offene Konstruktionen wie beispielsweise ein Carport mit einer oder mehreren offenen Seiten, der z.B. aus zwei Wandbauteilen ausgebildet ist.
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Jedes der zumindest zwei Wandbauteile weist auf:
- (i) eine Schichtholzplatte,
- (ii) einen Obergurt ausgebildet aus zwei Kanthölzern, die auf gegenüberliegenden Seiten der Schichtholzplatte mit einem oberen Ende bzw. einer Oberseite der Schichtholzplatte verbunden sind, und
- (iii) einen Untergurt ausgebildet aus zwei Kanthölzern, die auf gegenüberliegenden Seiten der Schichtholzplatte mit einem unteren Ende bzw. einer Unterseite der jeweiligen Schichtholzplatte verbunden sind.
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Der Begriff "Kantholz" soll nicht die Größe bzw. Querschnitte der Obergurte bzw. Untergurte einschränken, sondern bezeichnet Schnittholz in jedem für die jeweilige Anwendung geeigneten Querschnitt. Je nach den bauseitigen Anforderungen an die Vollholzkonstruktion bzw. an das Gebäude können Obergurt und/oder Untergurt aus Schnittholz mit kleinerem Querschnitt (z.B. Leisten) oder größerem Querschnitt (z.B. Balken) ausgebildet werden. Beispielsweise können Obergurt und Untergurt mittels Holzdübeln, Schrauben und/oder mittels mit Muttern gesicherten Gewindestangen mit der zugehörigen Schichtholzplatte verbunden werden. Beispielsweise kann kostengünstiges Nadelholz wie Fichten-, Kiefern-, Tannen- und/oder Lärchenholz für die Vollholzkonstruktion verwendet werden.
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Ein erstes Wandbauteil weist einen Obergurt und einen Untergurt mit Kanthölzern auf, die in Längsrichtung der Kanthölzer über zumindest eine Seite der zugehörigen Schichtholzplatte hinausragen, so dass der Obergurt der ersten Schichtholzplatte und der Untergurt der ersten Schichtholzplatte jeweils ein schlitzförmiges Eckverbindungselement ausbildet. Der seitlich über die Schichtholzplatte hinausragende Obergurt bzw. Untergurt bildet an der jeweiligen Seite bzw. Ecke des ersten Wandbauteils jeweils ein schlitzförmiges Eckverbindungselement bzw. eine Zange aus, so dass das erste Wandbauteil zumindest zwei schlitzförmige Eckverbindungselemente aufweist. Dabei bestimmt die Dicke bzw. Stärke der Schichtholzplatte die Breite des Schlitzes der Eckverbindungselemente.
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Ein zweites Wandbauteil weist auf zumindest einer Seite der zugehörigen Schichtholzplatte zumindest zwei zapfenförmige Verbindungselemente bzw. Zapfen auf. Die zapfenförmigen Verbindungselemente des zweiten Wandbauteils sind ausgebildet formschlüssig in die schlitzförmigen Verbindungselemente des ersten Wandbauteils einzugreifen, um eine Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Wandbauteil auszubilden. D.h. die zumindest zwei Wandbauteile können miteinander verbunden werden bzw. sind miteinander verbindbar, wobei die Kanthölzer des ersten Wandbauteils Zangen ausbilden, um die Zapfen des daran anschließenden bzw. benachbarten zweiten Wandbauteils aufzunehmen.
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Die Kanthölzer übernehmen mehrere Funktionen:
- – Ausbilden der schlitzförmigen Verbindungselemente bzw. Zangen,
- – Stabilisieren der Wandbauteile, und
- – Anschlusselement an den weiteren Boden/Deckenaufbau.
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Die schlitzförmigen Verbindungselemente sind einteilig mit dem ersten Wandbauteil ausgebildet bzw. in das Wandbauteil integriert. Da die Obergurte und Untergurte entlang der der (gesamten) Schichtholzplatte verlaufen und mit der Ober-/Unterseite der jeweiligen Schichtholzplatte verbunden sind, ist die Verbindung zwischen Zange bzw. schlitzförmigen Verbindungselement und Wandbauteil besonders stabil. Dadurch ist die Eckverbindung von zusammengefügten Wandbauteilen ebenfalls sehr stabil.
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Zudem müssen für das Bereitstellen des schlitzförmigen Verbindungselements keine zusätzlichen Elemente am ersten Wandbauteil (ausgebildet aus Schichtholzplatte, Obergurt und Untergurt) montiert werden, so dass die Wandbauteile einfach und kostengünstig hergestellt werden können. Durch den Aufbau der Vollholzkonstruktion bzw. deren Wandbauteile mit integrierten Eckverbindungselementen weist die Vollholzkonstruktion eine besonders hohe Stabilität und Biegesteifigkeit auf. Zusätzlich weist die Konstruktion eine Elastizität im mm-Bereich auf, die z.B. bei Einwirkung von Torsionskräften auf die (zusammengefügte) Vollholzkonstruktion ein Lösen oder Lockern der Verbindung zwischen den einzelnen Elementen verhindert. Insbesondere ist die zusammengefügte Vollholzkonstruktion durch die Kombination von hoher Biegesteifigkeit und Elastizität erdbebensicher. Zusätzlich gewährleistet die hohe Stabilität, dass die Vollholzkonstruktion (zusammengefügt oder die einzelnen Wandbauteile) schadensfrei transportiert werden können, insbesondere wenn die Wandbauteile bereits beplankt sind, z.B. mit Lehmputzbelag innen und/oder einer Putzfassade außen. Die Vollholzkonstruktion ist so ausgebildet bzw. dimensioniert, dass sie neben den statischen Anforderungen an ein Gebäude auch Wärme-, Schall- und Brandschutzanforderungen erfüllt.
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Die Vollholzkonstruktion ist leimfrei, d.h. die einzelnen Elemente (Kanthölzer, Schichtholzplatte) der Wandbauteile sind leimfrei zusammengefügt und die Wandbauteile sind miteinander leimfrei verbunden. Die Verwendung von Leim würde das Vollholz beim Arbeiten bzw. beim Quellen und Schwinden behindern, so dass Spannungen oder Spannungsrisse in der Vollholzkonstruktion auftreten würden. Durch den leimfreien Konstruktionsaufbau ist die Vollholzkonstruktion sehr stabil (konstruktiver Holzschutz).
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Besonders bevorzugt sind die schlitzförmigen Verbindungselemente und/oder die zapfenförmigen Verbindungselemente ausschließlich aus den jeweiligen Kanthölzern und/oder Schichtholzplatten ausgebildet oder ausgeformt. Beispielsweise sind – zusätzlich zu den oben beschriebenen in das erste Wandbauteil integrierten schlitzförmigen Verbindungselementen – die zapfenförmigen Verbindungselemente des zweiten Wandbauteils aus der zugehörigen Schichtholzplatte ausgeschnitten, ohne dass ein zusätzliches Element am Wandbauteil angebracht oder befestigt werden muss. D.h. für die Eckverbindungen der Wandbauteile (ausgebildet aus Schichtholzplatte, Obergurt und Untergurt) müssen keine zusätzlichen Elemente montiert werden, so dass die Wandbauteile bzw. die Vollholzkonstruktion einfach und kostengünstig hergestellt werden können bzw. kann.
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Ein oder mehrere Zwischenkanthölzer können zwischen den Ober- und Untergurten angeordnet und mit der Schichtholzplatte verbunden sein, so dass Gefache zwischen den Ober- und Untergurten ausgebildet werden. In den Gefachen kann Dämmmaterial aufgenommen werden. An den Zwischenkanthölzern (und Ober-/Untergurten) kann eine Außenschalung und/oder Innenschalung befestigt werden. Beispielsweise kann anschließend an die Zwischenkanthölzer eine Querlattung evtl. mit Zwischendämmung befestigt werden, daran anschließend eine vertikale Außenlattung, um eine Hinterlüftung herzustellen und zusätzlich Winddichtigkeit bereitzustellen. Die Außenlattung kann von außen beplankt werden, z.B. mit einer Putzträgerplatte oder einer Holzschalung.
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Zur sicheren Befestigung von nachfolgenden Lattungen oder Schalungen können Öffnungen in der Fläche der Schichtholzplatte (z.B. für Fenster, Türen) mit (vertikalen) Zwischenkanthölzern und/oder (horizontalen) Riegeln eingefasst sein.
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Vorzugsweise sind die Obergurte, die Untergurte, die Zwischenkanthölzer, die Riegel und/oder die Schichtholzplatten mittels einer Vielzahl von Holzdübeln miteinander verbunden. Besonders bevorzugt werden Eichenholzdübel zur Verbindung der einzelnen Elemente verwendet, die z.B. im Vergleich zu Dübeln aus Buchenholz eine lange Lebensdauer gewährleisten. Beispielsweise können geschlitzte und gekeilte Holzdübel zur Verbindung einer Schichtholzplatte mit einem Obergurt und einem Untergurt und zur Verbindung einer Schichtholzplatte mit Zwischenkanthölzern und Riegeln verwendet werden. Ein Keilschlitz eines Holzdübels ist jeweils quer oder im rechten Winkel zur Faserrichtung eines zugehörigen Kantholzes bzw. Ober-/Untergurt oder Zwischenkantholzes/Riegels ausgerichtet, um eine Sprengwirkung des jeweiligen Keils zu verhindern.
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Bevorzugt weist die leimfreie Vollholzkonstruktion zumindest vier Wandbauteile auf, um (zusammengefügt) eine umlaufende Wand auszubilden. Vorzugsweise weist die Vollholzkonstruktion genau vier Wandbauteile auf, um so eine umlaufende Wand mit rechteckigem oder quadratischem Grundriss bereitzustellen. Alternativ können mehr als vier Wandbauteile z.B. sechs Wandbauteile zu einer umlaufenden Wand mit sechseckigem Grundriss zusammengefügt werden. Weitere Alternativen sind entsprechend ausgestaltete bzw. dimensionierte Wandbauteile für eine umlaufende Wand mit trapezförmigem Grundriss, anderen mehreckigen Grundrissen, z.B. fünfeckig, achteckig usw. oder jedem anderen gewünschten (polygonen) Grundriss. Dabei werden die (zapfenförmigen) Verbindungselemente (entsprechend der Größe des Eckverbindungswinkels den zwei miteinander verbundene bzw. zu verbindende Wandbauteile einschließen) so ausgestaltet, dass die zapfenförmigen und schlitzförmigen Verbindungselemente formschlüssig ineinander greifen wenn die Wandbauteile miteinander verbunden sind.
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Gemäß einer Ausgestaltung weisen zumindest zwei Wandbauteile an ihren Ecken bzw. Seiten schlitzförmige Verbindungselemente auf, d.h. diese Wandbauteile (Zangenwandbauteile) weisen insgesamt vier schlitzförmige Verbindungselemente auf, die jeweils seitlich über die zugehörige Schichtholzplatte hinausragen. Zumindest zwei weitere Wandbauteile weisen an ihren Ecken zapfenförmige Verbindungselemente auf, so dass jedes dieser Wandbauteile vier zapfenförmige Verbindungselemente aufweist (Zapfenwandbauteile). Die zumindest vier Wandbauteile sind im Wechsel (Zangenwandbauteil-Zapfenwandbauteil-Zangenwandbauteil-Zapfenwandbauteil...) angeordnet, so dass die zapfenförmigen Verbindungselemente in die schlitzförmigen Verbindungselemente eingreifen. Dabei ist das erste und das letzte Wandbauteil miteinander verbunden, so dass alle zusammengefügten Wandbauteile eine umlaufende Wand ausbilden. In dieser Ausgestaltung können umlaufende Wände mit einem Grundriss mit einer geraden Anzahl von Seiten bereitgestellt werden, wie z.B. rechteckige Grundrisse, quadratische Grundrisse, sechseckige Grundrisse usw.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Vollholzkonstruktion mit zumindest vier Wandbauteilen weist jedes der Wandbauteile zumindest zwei schlitzförmige Verbindungselemente und zumindest zwei zapfenförmige Verbindungselement auf. D.h. in dieser Ausgestaltung sind in einem Wandbauteil beide Verbindungselemente kombiniert (Zangen/Zapfenwandbauteil), so dass jedes Wandbauteil in Bezug auf die Verbindungselemente gleich aufgebaut ist, wodurch eine Fertigung der Wandbauteile vereinfacht wird. Dabei ist das erste und das letzte Wandbauteil miteinander verbunden, so dass alle zusammengefügten Wandbauteile eine umlaufende Wand ausbilden. In dieser Ausgestaltung können zusätzlich zu umlaufenden Wände mit einem Grundriss mit gerader Anzahl von Seiten wie oben beschrieben auch Grundrisse mit einer ungeraden Anzahl von Seiten bereitgestellt werden. D.h. in dieser Ausgestaltung der Vollholzkonstruktion können zusätzlich zu z.B. rechteckigen Grundrissen umlaufende Wände mit z.B. fünfeckigen Grundrissen, siebeneckigen Grundrissen usw. ausgebildet werden.
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Vorzugsweise weist die Vollholzkonstruktion eine Bodenplatte auf, insbesondere aus Vollholz, die mit den Untergurten der Wandbauteile verbunden ist. Zusätzlich oder alternativ weist die Vollholzkonstruktion eine Deckenplatte auf, insbesondere aus Vollholz, die mit den Obergurten der Wandbauteile verbunden ist. Vorzugsweise ist die Bodenplatte mit den Untergurten und/oder die Deckenplatte mit den Obergurten mittels einer Vielzahl von Schrauben verbunden, z.B. bei einer Bodenplatte oder Deckenplatte aus Holz mit Edelstahlschrauben.
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Die Bodenplatte kann Transportaussparungen bzw. Transportöffnungen zur Aufnahme von Gurten und/oder Staplergabeln aufweisen. Damit kann die Vollholzkonstruktion, z.B. als mobiles Haus, leicht transportiert werden. Beispielsweise können Transportaussparungen ähnlich wie bei Europaletten ausgebildet sein, so dass die Vollholzkonstruktion z.B. mittels eines Schwerlastgabelstaplers transportiert werden kann.
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Bevorzugt bildet die oben beschriebene Vollholzkonstruktion ein Wohnhaus, ein mobiles Wohnhaus, eine Garage, einen Carport, eine Hütte, ein Gartenhaus oder einen Schuppen aus oder die Vollholzkonstruktion bildet zumindest einen Teilbereich der vorgenannten Bauten aus.
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Gemäß einer Ausgestaltung wird eine Gebäudeanordnung bereitgestellt mit einem Fundament und einer wie oben beschriebenen Vollholzkonstruktion, die auf dem Fundament angeordnet ist. Das Fundament kann ein betonierter oder gemauerter Keller, insbesondere ein Keller ohne Decke, eine Wärmedämmplatte aus Schaumglas oder eine unterlüftete Unterkonstruktion sein.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird ein Montagebausatz mit einer wie oben beschriebenen Vollholzkonstruktion mit zumindest zwei Wandbauteilen bereitgestellt. Vorzugsweise weist der Montagebausatz eine Deckenplatte und/oder eine Bodenplatte wie oben beschrieben auf. Ein solcher Montagebausatz kann platzsparend und damit kostensparend direkt auf eine Baustelle bzw. an einen Montageort transportiert werden, wo dann die Einzelteile vor Ort zusammengebaut werden.
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Gemäß Anspruch 14 wird eine leimfreie Schichtholzplatte mit zumindest vier Lagen bereitgestellt. Die im folgenden beschriebene Schichtholzplatte kann für die oben beschriebene Vollholzkonstruktion verwendet werden.
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Jede der zumindest vier Lagen ist aus nebeneinanderliegenden brettartigen Hölzern ausgebildet. Unter dem Begriff "brettartig" fallen die verschiedenen Arten von Schnittholz, wie z.B. Bretter, Latten, Leisten, Kanthölzer, Bohlen usw., die aus dem vollen Holz bzw. einem Baumstamm geschnitten werden. Die zumindest vier Lagen sind mittels einer Vielzahl von Holzdübeln leimfrei miteinander verbunden, insbesondere ist kein Leim oder anderer Klebstoff zwischen den einzelnen Lagen aufgebracht. Vorzugsweise geht jeder Holzdübel durch alle der zumindest vier Lagen hindurch. Besonders bevorzugt sind die Dübel aus Eichenholz, um eine lange Lebensdauer der Verbindung(en) zu gewährleisten.
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Eine erste Lage der Schichtholzplatte ist entlang einer Hauptrichtung oder Längsrichtung der Schichtholzplatte ausgerichtet. Die Ausrichtung einer Lage ergibt sich aus der Längsrichtung bzw. Längskante der Bretter, die in etwa der Richtung der Holzfasern entspricht. D.h. die Längsrichtung (Faserrichtung) der brettartigen Hölzer der ersten Lage verläuft entlang der Hauptrichtung der Schichtholzplatte. Beispielsweise bildet die erste Lage eine außenliegende Lage der Schichtholzplatte.
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Die Schichtholzplatte weist zumindest zwei Versteifungslagen bzw. Diagonallagen oder Querlagen auf, die die Schichtholzplatte Versteifen und Stabilisieren. Beide Versteifungslagen verlaufen quer zur (mit ihnen verbundenen) ersten Lage und bewirken damit eine Stabilisierung und Versteifung der Schichtholzplatte quer zur Hauptrichtung. Wenn beispielsweise die Schichtholzplatte als Wandelement so verbaut wird, dass die Hauptrichtung der Platte vertikal ausgerichtet ist (d.h. die erste Lage nimmt vertikale Lasten auf), dann gewährleisten die beiden Versteifungslagen, dass horizontale Lasten ohne Verformung der Schichtholzplatte sicher abgeleitet werden. Die zumindest zwei Versteifungslagen gewährleisten, dass z.B. Fensteröffnungen in der Schichtholzplatte bzw. in einem wie oben beschriebenen Wandbauteil mit einer solchen Schichtholzplatte, die statische Aussteifungswirkung kaum unterbrechen.
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Bevorzugt verläuft jede Versteifungslage in Bezug auf die Hauptrichtung der Schichtholzplatte unter einem Neigungswinkel, wobei die Neigungswinkel der zumindest zwei Versteifungslagen voneinander verschieden sind. Da die zumindest zwei Versteifungslagen voneinander verschiedene Neigungswinkel zur Hauptrichtung aufweisen, wird eine besonders stabile Versteifung der Schichtholzplatte bereitgestellt bei der Kräfte in den (voneinander verschiedenen) Richtungen der Versteifungslagen sicher abgeleitet werden.
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Eine erste Versteifungslage kann unter einem positiven Neigungswinkel zur Hauptrichtung ausgerichtet sein und eine zweite Versteifungslage kann unter einem negativen Neigungswinkel zur Hauptrichtung ausgerichtet sein. Beispielsweise liegt der positive Neigungswinkel im Bereich zwischen 20° bis 70°, 30° bis 70°, 40° bis 65°, 45° bis 65°, 50° bis 65° oder 55° bis 60° und/oder der negative Neigungswinkel im Bereich zwischen –20° bis –70°, –30° bis –70°, –40° bis –65°, –45° bis –65°, –50° bis –65° oder –55° bis –60°. D.h. die zumindest zwei Versteifungslagen sind zueinander gegenläufig angeordnet, so dass die zumindest zwei Versteifungslagen einander überkreuzende Diagonalen bilden bzw. die beiden Versteifungslagenagen schließen einen Überkreuzungswinkel kleiner als 180° und größer als 0° ein. Vorzugsweise ist beim Vorsehen von zwei Versteifungslagen der Betrag der jeweiligen Versteifungswinkel gleich groß, z.B. 45°/–45°, 60°/–60°.
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Bevorzugt sind alle Lagen der Schichtholzplatte aus brettartigen Hölzern bzw. Brettern/Bohlen mit derselben oder im Wesentlichen derselben Breite ausgebildet. In dieser Ausgestaltung beträgt der positive Neigungswinkel 60° oder im Wesentlichen 60° und der negative Neigungswinkel beträgt –60° oder im Wesentlichen –60°. Bei diesen Neigungswinkeln liegen die Bohlen der Lagen so übereinander, dass mit einem gleichmäßigen Bohrbild/Lochbild bzw. mit gleichmäßig zueinander beabstandeten Bohrungen mit jeder Bohrung (bzw. jedem Holzdübel) gleichzeitig alle Lagen mittig oder im Wesentlichen mittig durch eine jeweilige Bohle der Lage miteinander verbunden werden. Beispielsweise liegt die Breite der brettartigen Hölzer im Bereich zwischen 5 cm–25 cm, 10 cm–20 cm, 10 cm–15 cm.
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Die Schichtholzplatte kann zumindest zwischen zwei Lagen (aus Hölzern bzw. Brettern) eine Zwischenlage aus Dämmmaterial aufweisen. Mit der Zwischenlage kann das Auftreten akustischer Knarrgeräusche gedämpft oder verhindert werden, die durch Reibeeffekte zwischen den einzelnen (Holz-)Lagen aufgrund des Schwindens und Quellens des Plattenaufbaus erzeugt werden können. Beispielsweise kann als Dämmmaterial eine Holzfaser-Dämmplatte verwendet werden. Vorzugsweise weist das Dämmmaterial eine Stärke zwischen 1 mm–15 mm, 1 mm–10 mm, 1 mm–8 mm, 2 mm–6 mm oder 2 mm–4 mm auf. Beispielsweise kann zwischen allen (Holz-)Lagen eine Zwischenlage aus Dämmmaterial vorgesehen sein. D.h. wenn die Schichtholzplatte z.B. vier Lagen aufweist, können drei Zwischenlagen vorgesehen sein, jeweils eine Zwischenlage zwischen der ersten und zweiten Holzlage, der zweiten und dritten Holzlage und der dritten und vierten Holzlage.
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Vorzugsweise ist die Zwischenlage oder sind die Zwischenlagen nicht als vollflächige Lage ausgebildet, so dass in der Zwischenlage bzw. zwischen den zwei Lagen der Schichtholzplatte Lufträume ausgebildet sind. Durch die in der/den Zwischenlage/n eingeschlossenen Lufträume wird die wärmedämmende und schalldämmende Wirkung der Schichtholzplatte verbessert. Bevorzugt ist das Dämmmaterial streifenförmig ausgebildet und die Dämmmaterialstreifen sind beabstandet zueinander angeordnet, so dass zwischen den zwei Lagen der Schichtholzplatte Lufträume ausgebildet sind. Beispielsweise können benachbarte Dämmmaterialstreifen mit einem Abstand zueinander und/oder einem Abstand zu einem Rand der Schichtholzplatte zwischen 10 cm–50 cm, 15 cm–40 cm, 20 cm–40 cm oder 25 cm–35 cm angeordnet sein.
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Die Vielzahl von Holzdübeln zur Verbindung der einzelnen Lagen (und Zwischenlage/n) der Schichtholzplatte können unter einem Winkel zur Normalen der Schichtholzplatte angeordnet sein, insbesondere unter zumindest zwei zueinander verschiedenen Winkeln. Beispielsweise liegen die Winkel in einem Bereich zwischen 5°–10° zur Normalen der Schichtholzplatte. Durch die Vielzahl zueinander und zur (Oberfläche der) Schichtholzplatte schräg angeordneten Holzdübel wird ein Lösen der einzelnen Lagen voneinander verhindert und so die Schichtholzplatte auf einfache Weise leimfrei zusammengehalten. Vorzugsweise werden die Holzdübel sehr trocken (6%–7% Holzfeuchte) in entsprechende Bohrungen der Schichtholzplatte eingebracht, so dass die Holzdübel durch ein nachfolgendes Aufquellen in den Bohrungen form- und kraftschlüssig sitzen.
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Die Festigkeit der oben beschriebenen Vollholzkonstruktion und der Schichtholzplatte gegen Druckbelastung wird nicht durch die Vielzahl der Bohrungen für die Holzdübel zur Verbindung der Vollholzkonstruktion bzw. der einzelnen Elemente der Wandbauteile miteinander geschwächt. Da die Holzdübel die Bohrungen formschlüssig ausfüllen, werden Druckkräfte weiter übertragen, so dass z.B. die sich überkreuzenden Versteifungslagen sich gegen Boden und Decke eines Gebäudes stemmen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung liegen die zumindest zwei Versteifungslagen zwischen der ersten Lage und einer zweiten Lage, so dass die zumindest zwei Versteifungslagen innenliegend sind. Vorzugsweise ist die zweite Lage entlang der Hauptrichtung ausgerichtet bzw. die zweite Lage weist die gleiche Ausrichtung wie die erste Lage auf. Besonders bevorzugt bildet die erste Lage und die (gleich ausgerichtete) zweite Lage jeweils eine Außenseite der Schichtholzplatte, so dass die Schichtholzplatte auf ihren Außenseiten ein übereinstimmendes Holzbild bzw. die gleiche Holzausrichtung aufweist.
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Die oben beschriebenen einzelnen Merkmale der Vollholzkonstruktion, der Gebäudeanordnung, des Montagebausatzes und der Schichtholzplatte können auf beliebige Weise miteinander kombiniert werden.
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Anhand der Figuren werden Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert.
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1 zeigt eine perspektivische Explosionszeichnung eines Teils einer Vollholzkonstruktion gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung,
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2 zeigt eine seitliche Schnittansicht durch ein Wandbauteil der zusammengefügten Vollholzkonstruktion von 1,
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3 zeigt Draufsichten und seitliche Schnittansichten der verschiedenen Holzdübel, die zur Verbindung der einzelnen Elemente der Vollholzkonstruktion von 1 verwendet werden,
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4 zeigt eine Teilseitenansicht der Vollholzkonstruktion von 1, und
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5a–c zeigen schematisch die Ausrichtung der einzelnen Lagen einer Schichtholzplatte gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung.
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1 zeigt eine perspektivische Explosionszeichnung eines Teils einer beispielhaften Vollholzkonstruktion gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung. Zur Erläuterung des Aufbaus der Vollholzkonstruktion sind in dieser Darstellung von insgesamt vier Wandbauteilen nur drei Wandbauteile 2a–b, 4 dargestellt. Wenn alle vier Wandbauteile zusammengesetzt bzw. zusammengebaut sind, können sie (je nach Abmessungen der Wandbauteile) eine umlaufende Wand z.B. eines Wohngebäudes bzw. Wohnhauses, eines mobilen Wohnhauses, einer Hütte, eines Gartenhauses oder eines Schuppens ausbilden. Alternativ zu einer Vollholzkonstruktion mit umlaufender Wand können zwei oder mehr Wandbauteile zu einer Konstruktion oder einem Gebäude mit offenen Seiten zusammengefügt werden, wie z.B. zu einem einseitig oder zweiseitig offenen Carport oder einer einseitig offenen Garage. In der im folgenden beschriebenen bevorzugten Ausgestaltung der Vollholzkonstruktion weist die zusammengefügte Konstruktion bzw. der Wandverlauf einen rechteckigen Grundriss auf.
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Jedes Wandbauteil 2a–b, 4 ist aus einer Schichtholzplatte 6a–c und einem Obergurt 8a–c und einem Untergurt 12a–c ausgebildet. Die Anordnung der Obergurte 8a–c und Untergurte 12a–c wird der Übersichtlichkeit halber nur in Bezug auf ein Wandbauteil 6a beschrieben. Sofern nicht anders angegeben, weisen alle Wandbauteile 2a–b, 4 die gleichen Merkmale auf.
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Jeder Obergurt 8a ist jeweils aus zwei Kanthölzern 10a–b ausgebildet, die an einem oberen Ende und auf gegenüberliegenden Seiten der Schichtholzplatte 6a mit der Schichtholzplatte 6a verbunden sind. Jeder Untergurt 12a ist jeweils aus zwei Kanthölzern 14a–b ausgebildet, die an einem unteren Ende und auf gegenüberliegenden Seiten der Schichtholzplatte 6a mit der Schichtholzplatte 6a verbunden sind. Obergurte 8a–c und Untergurte 12a–c verlaufen entlang der gesamten Länge oder im Wesentlichen gesamten Länge der zugehörigen Schichtholzplatte 6a–c.
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Wie nachfolgend beschrieben weisen die Wandbauteile 2a–b, 4 integrierte Verbindungselemente auf, um die einzelnen Wandbauteile 2a–b, 4 miteinander zu verbinden.
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In dieser Ausgestaltung weisen jeweils zwei gegenüberliegende Zangenwandbauteile 2a–b an ihren Ecken schlitzförmige Verbindungselemente bzw. Zangen 16a–d auf. Diese schlitzförmigen Verbindungselemente 16a–d werden von den zugehörigen Obergurt- und Untergurtkanthölzern 10a–b, 14a–b ausgebildet, die seitlich über die Schichtholzplatte 6a hinausragen und dadurch jeweils eine Zange 16a–d ausbilden.
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Die beiden weiteren gegenüberliegenden Zapfenwandbauteile 4 (nur eines davon ist dargestellt) weisen an ihren Ecken passende zapfenförmige Verbindungselemente bzw. Zapfen 18a–d auf, die aus der Schichtholzplatte 6c ausgebildet sind bzw. aus der Schichtholzplatte 6c ausgeschnitten sind.
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Die Verbindung der Wandbauteile wird anhand der Eckverbindung zwischen dem Zangenwandbauteil 2a und Zapfenwandbauteil 4 beschrieben. Die Verbindung der weiteren Wandbauteile der Vollholzkonstruktion erfolgt entsprechend.
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Die beiden seitlichen Zapfen 15a–b des Zapfenwandbauteils 4 sind so ausgestaltet, dass sie formschlüssig in den seitlichen Zangen 16a–b des Zangenwandbauteils 2a aufgenommen werden. So kann auf einfache Weise durch Zusammenstecken der Wandbauteile 2a–b, 4 eine umlaufende Wand bereitgestellt werden.
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Wie beispielhaft in 1 für das Wandbauteil 2a dargestellt, können zwischen dem Obergurt 8a und Untergurt 12a und auf der Schichtholzplatte 6a optional Zwischenkanthölzer 28a–c befestigt werden. Auf den Zwischenkanthölzern 28a–c kann der weitere Wandaufbau erfolgen, wie z.B. eine Querlattung, eine Dämmschicht und/oder eine Beplankung von außen z.B. mit einer Putzträgerplatte oder Holzpanelen. Ein entsprechender Aufbau ist auf der Innenseite der Wandbauteile 2a–b, 4 möglich.
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In jedem der Wandbauteile 2a–b, 4 können Ausschnitte z.B. für Fenster und/oder Türen (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die von (vertikalen) Zwischenkanthölzern und (horizontalen) Zwischenkanthölzern bzw. Riegeln (nicht dargestellt) eingefasst sind. Diese Einfassung mit Zwischenkanthölzern gewährleistet einen dichten Anschluss der Ausschnitte an einen nachfolgenden Wandaufbau.
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2 zeigt eine seitliche Schnittansicht durch ein Wandbauteil 2a der zusammengefügten Vollholzkonstruktion von 1 mit einer Bodenplatte 30 und einer Deckenplatte 32.
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Alle Einzelteile der Wandbauteile 2a–b, 4 sind mittels Holzdübeln 20a–c, z.B. aus Eichenholz, leimfrei miteinander verbunden. Der Übersichtlichkeit halber ist im folgenden der Aufbau aller Wandbauteile 2a–b, 4 nur in Bezug auf das Wandbauteil 6a beschrieben. Sofern nicht anders angegeben, weisen alle Wandbauteile 2a–b, 4 die gleichen Merkmale auf.
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Wie beispielhaft in 5a dargestellt, kann die Schichtholzplatte 6a zumindest vier Lagen 22, 24, 25, 26 aus Vollholz bzw. Schnittholz aufweisen, wie z.B. Bretter, Leisten, Kanthölzer usw. Die Lagen 22, 24, 25, 26 der Schichtholzplatte 6a sind mittels zueinander schräg verlaufender Holzdübel 20a verbunden. Insbesondere verlaufen die (Bohrungen für) die Holzdübel abwechselnd schräg, z.B. von oben nach unten abwechselnd unter einem Winkel in einem Bereich von 5°–10° zur Fläche der Schichtholzplatte 6a. Da die Holzdübel 20a zueinander schräg verlaufen, wird ein Lösen der Holzdübel bzw. der einzelnen Lagen verhindert. Die Holzdübel 20a werden sehr trocken (ca. 6%–7% Holzfeuchte) verarbeitet bzw. in entsprechende Bohrungen der Schichtholzplatte eingebracht, so dass die Holzdübel 20a durch ein nachfolgendes Quellen sicher in der Schichtholzplatte 6a gehalten werden.
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Der Obergurt 8a und Untergurt 12a bzw. deren Kanthölzer 10a–b, 14a–b sind mittels geschlitzten und gekeilten Holzdübeln 20c miteinander und mit der Schichtholzplatte 6a verbunden. Die Holzdübel 20c gehen jeweils durch die Schichtholzplatte 6a und die beiden Kanthölzer des Obergurts 8a bzw. des Untergurts 12a durch, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten.
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Die Zwischenkanthölzer 28a und die Schichtholzplatte 6a sind mittels zueinander schräg verlaufender Holzdübel 20b miteinander verbunden, die geschlitzt und gekeilt sind. Die Holzdübel 20b gehen jeweils durch die Schichtholzplatte 6a und das jeweilige Zwischenkantholz 28a–c durch, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten.
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Wie in 3 dargestellt, sind die Holzdübel 20b und 20c geschlitzt und gekeilt, um einen sicheren Halt zu gewährleisten. Zusätzlich werden die Holzdübel 20b und 20c senkrecht zur Holzrichtung der Kanthölzer 10a–b, 14a–b bzw. Zwischenkanthölzer 28a geschlitzt und gekeilt, um eine Sprengwirkung durch die Holzdübel 20b–c bzw. durch das Verkeilen zu verhindern.
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4 zeigt einen seitliche Teilansicht der zusammengefügten Vollholzkonstruktion von 1. In dieser Ansicht ist der formschlüssig in der Zange 16b bzw. zwischen den beiden Kanthölzern 14a–b des Untergurts 16b aufgenommene Zapfen 18b dargestellt.
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In der Fläche ist in teilweise gestrichelten Linien ein beispielhafter Verlauf von einzelnen Brettern der Lagen der Schichtholzplatte 6c angedeutet.
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5a–c zeigen schematisch und nicht maßstabsgerecht die Ausrichtung und Anordnung der einzelnen Lagen 22, 24, 25, 26 einer Schichtholzplatte 6d gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung. Die Schichtholzplatte 6d kann für eine wie oben beschriebene Vollholzkonstruktion bzw. deren Wandbauteile 2a–b, 4 verwendet werden. Sofern nicht anders angegeben entsprechen die Merkmale der zu 1 bis 4 beschriebenen Schichtholzplatten 6a–c den Merkmalen der im folgenden zu 5a–c beschriebenen Schichtholzplatte 6d.
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Wie in der schematischen Seitenansicht der Schichtholzplatte in 5a dargestellt, weist die Schichtholzplatte 6d vier Lagen auf: eine erste außenliegende Decklage 22, eine zweite außenliegende Decklage 26 und dazwischen zwei Versteifungslagen 24, 25, die quer zu den Decklagen 22, 26 verlaufen. Die Decklagen 22, 26 bzw. deren Bretter oder Bohlen sind in eine Hauptrichtung A der Schichtholzplatte 6d ausgerichtet, so dass sie z.B. bei der Verwendung in einem wie oben beschriebenen Wandbauteil 2a–b, 4 der Vollholzkonstruktion vertikal verlaufen und somit vertikale Lasten aufnehmen können. Die einzelnen Lagen 22, 24, 25, 26 können die gleiche Stärke bzw. Dicke aufweisen oder alternativ unterschiedliche Dicken/Stärken.
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Beide Versteifungslagen 24, 25 verlaufen quer zur Hauptrichtung und bilden jeweils eine Diagonale zur Versteifung und Stabilisierung der Schichtholzplatte 6d. Dabei verlaufen die Versteifungslagen 24, 25 gegenläufig zueinander und überkreuzen sich, so dass die Schichtholzplatte 6d in beiden diagonalen (oder im Wesentlichen diagonalen) Richtungen versteift wird.
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Wie in 5b dargestellt, weist von der Hauptrichtung A aus gesehen eine der Versteifungslagen 24 einen positiven Neigungswinkel α zur Hauptrichtung A auf, und die andere Versteifungslage 25 einen negativen Neigungswinkel β zur Hauptrichtung A. Vorzugsweise ist der Betrag beider Neigungswinkel α, β gleich groß.
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5c zeigt schematisch eine Anordnung bzw. Ausrichtung der einzelnen Lagen der Schichtholzplatte 6d, wenn alle Lagen 22, 24, 25, 26 der Schichtholzplatte aus Brettern oder Bohlen mit der gleichen Breite b ausgebildet sind. In dieser Ausgestaltung liegt der positive Neigungswinkel bei oder im Wesentlichen bei 60° und der negative Neigungswinkel bei oder im Wesentlichen bei –60°. Beispielsweise können Bretter mit einer Breite von 12,5 cm für alle Lagen 22, 24, 25, 26 verwendet werden.
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Wie in 5c dargestellt, überlappen bei diesen Neigungswinkeln α, β die einzelnen Bretter oder Bohlen der Lagen 22, 24, 25, 26 so, dass die Holzdübel 20a (durch alle Lagen) in jeder der Bohlen oder Bretter mittig oder im Wesentlichen mittig angeordnet werden können. D.h. alle Bretter der einzelnen Lagen 22, 24, 25, 26 können mit gleichmäßigen über die Fläche der Schichtholzplatte 6d angeordneten Holzdübeln 20a (bzw. mit einem gleichmäßigen Bohrbild/Lochbild) verbunden werden. Durch die Verwendung von Brettern mit der gleichen Breite b kann die Schichtholzplatte einfach und schnell hergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2a–b
- Zangenwandbauteil
- 4
- Zapfenwandbauteil
- 6a–d
- Schichtholzplatte
- 8a–c
- Obergurt
- 10a–b
- Obergurtkantholz
- 12a–c
- Untergurt
- 14a–b
- Untergurtkantholz
- 16a–d
- Zange / Schlitz
- 18a–d
- Zapfen
- 20a–c
- Holzdübel
- 22
- erste Lage / Decklage
- 24
- erste Versteifungslage
- 25
- zweite Versteifungslage
- 26
- zweite Lage / Decklage
- 28a–c
- Zwischenkantholz
- 30
- Bodenplatte
- 32
- Deckenplatte
- A
- Hauptrichtung
- α, β
- Neigungswinkel
- b
- Breite der Bretter/Bohlen