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Die
Erfindung betrifft eine Hebeeinrichtung mit vier Seilpaaren, deren
jeweils V-förmig
zueinander angeordneten Hubseile zum Heben und Senken einer Lastaufnahmevorrichtung,
an der sie angreifen, von antreibbaren Seiltrommeln ablaufen, wobei
die freien Seillängen
der Hubseile von zwei Längs-Seilpaaren
in voneinander beabstandeten Längsebenen und
die freien Seillängen
der Hubseile von zwei Quer-Seilpaaren in voneinander beabstandeten, rechtwinklig
zu den Längsebenen
stehenden Querebenen liegen
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Eine
bekannte derartige Hebeeinrichtung wird bei Containerkränen eingesetzt.
Diese haben die Aufgabe Container in mehreren Lagen übereinander
zu stapeln, Lastkraftwagen zu be- und entladen usw. Die Kräne werden
durchwegs vollautomatisch oder teilautomatisch gesteuert. Hierbei
ist eine genaue Positionierung des Containers bzw. der den Container
tragenden Lastaufnahme vorrichtung im Zentimeterbereich erforderlich.
Dies bedingt eine möglichst
stabile Lastaufhängung,
die gewährleistet, dass
durch äußere Krafteinflüsse keine
unkontrollierbaren Pendelbewegungen eintreten. Eine zu diesem Zweck
bewährte
Konstruktion umfasst einen Seilschacht, auch Seilturm genannt, der
vier Seilpaare aufweist, die jeweils von zwei V-förmig zueinander angeordneten
Seilen gebildet werden. Hierbei liegen die freien Seillängen von
zwei Längs-Seilpaaren
in voneinander beabstandeten Längsebenen
und die freien Seillängen
von zwei Quer-Seilpaaren in voneinander beabstandeten, rechtwinklig
zu den Längsebenen
stehenden Querebenen. Bei der vorbekannten Hebeeinrichtung der eingangs
genannten Art sind zwei rechtwinklig zueinander stehende Seiltrommeln
vorhanden, von denen eine zum Auf- und Abwickeln der Längs-Seilpaare
und die andere zum Auf- und Abwickeln der Quer-Seilpaare dient.
Von den beiden Seilen eines jeweiligen Seilpaars läuft hierbei
eines von der Seiltrommel direkt zur Last und das andere von der
Seiltrommel über
eine Umlenkrolle zur Last, um die V-förmige Anordnung der beiden Seile
auszubilden. Die beiden Seiltrommeln sind über ein jeweils zugeordnetes
Getriebe von einem gemeinsamen Antriebsmotor synchron angetrieben, um
die Lastaufnahmevorrichtung in gewünschter Weise zu heben und
zu senken.
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Bei
einer weiteren vorbekannten Hebeeinrichtung mit einem Seilschacht
bzw. Seilturm der zuvor beschriebenen Art sind alle Seile der Seilpaare auf
eine zentrale Seiltrommel aufgewickelt und laufen über bzw.
um entsprechende Seilrollen (= Umlenkrollen), um die V-förmigen Seilpaare
auszubilden. Die zentrale Seiltrommel ist von einem Antriebsmotor über ein
Getriebe zum Heben und Senken der Lastaufnahmevorrichtung angetrieben.
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Nachteilig
an diesen vorbekannten Hebeeinrichtungen ist es, dass die Einstellungen
der Längen der
einzelnen Seile sehr aufwändig
sind. Durch die Einstellungen für
die Seillängen
wird zunächst
die Geometrie der Aufhängung
der Lastaufnahmevorrichtung bestimmt, wobei die Lastaufnahmevorrichtung
möglichst
zentrisch aufgehängt
sein soll. Weiters müssen
die Seillängen
möglichst
exakt aufeinander abgestimmt werden, damit es zu möglichst gleichmäßigen Belastungen
der Seile kommt, da unterschiedliche Seilspannungen zu einer Verringerung der
Lebensdauer der Seile führen.
Im Laufe der Betriebsdauer kommt es dabei zu Änderungen in den Seilspannungen, so
dass die Seileinstellungen von Zeit zu Zeit wiederholt werden müssen. Auch
können sich
die Verhältnisse
der Seilspannungen in Abhängigkeit
vom Betriebszustand ändern,
so dass eine optimale Einstellung für alle Betriebszustände eventuell
gar nicht möglich
ist.
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Die
Größe der differenten
Hubseilbelastungen wird insbesondere durch folgende Einflüsse bestimmt:
durch Lagetoleranzen der Seiltrommel- und Seilrollenpositionen;
durch Verformungen des Tragrahmens für das Hubwerk, der Hubwerksteile
und der Lastaufnahmevorrichtung; durch Durchmesser- und Rundlauftoleranzen
der Seiltrommeln; durch Durchmesser und Rundlauftolzeranzen der
Seilrollen, um welche die Hubseile laufen; durch Durchmessertoleranzen
der Seile; durch unterschiedliches Reckverhalten der Seile; durch
unterschiedliche Seillängen
und daraus folgendes unterschiedliches Dehnverhalten; durch die
Genauigkeit der Seileinstellungen.
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Da
gleichmäßige Seilspannungen
entscheidend für
die Lebensdauer der Hubseile sind, ist somit eine möglichst
hohe Präzision
bei der Herstellung und Platzierung der Bauteile erforderlich. Die
Seile müssen
aus einer Charge sein, damit Durchmesser und Reckverhalten möglichst
gleich sind. Die Instandhaltungskosten sind hoch und die Hebeeinrichtung
ist während
der zeitintensiven Instandhaltungsarbeiten nicht verfügbar. Auch
bei Einhaltung dieser Kriterien ist die Lebensdauererwartung der
Seile relativ gering.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verbesserte Hebeeinrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, bei der die Instandhaltungsarbeiten
verringert werden und die Hubseile eine größere Lebensdauererwartung haben.
Erfindungsgemäß gelingt
dies durch eine Hebeeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
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Bei
der Hebeeinrichtung der Erfindung ist somit einerseits ein Hubwerk
für die
beiden Längs-Seilpaare, andererseits
ein hiervon mechanisch getrenntes, d.h. ein nicht mechanisch mit
dem Hubwerk für die
beiden Längs-Seilpaare
gekoppeltes Hubwerk für die
beiden Quer-Seilpaare vorhanden. Jedes der beiden Hubwerke weist
einen eigenen Antriebsmotor auf und die beiden Antriebsmotoren sind
von einer gemeinsamen Steuereinrichtung angesteuert. Es können durch
eine entsprechende Ansteuerung der beiden Antriebsmotoren weitgehend
gleiche Seilspannungen für
alle Hubseile erreicht werden, ohne dass hierzu eine exakte Einstellung
der Hubseile selbst erforderlich ist. Die Lebensdauererwartung für die Hubseile
kann dadurch wesentlich erhöht
werden und die Wartungsarbeiten können wesentlich verringert
werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung weisen die beiden Hubwerke jeweils separate Seiltrommeln
für die
beiden Seil der dem jeweiligen Hubwerk zugeordneten Seilpaare auf.
Die separaten Seiltrommeln eines jeweiligen Hubwerks sind hierbei
mechanisch gekoppelt und laufen synchron zueinander. Es werden dadurch
Umlenkrollen für
vier der Hubseile vermieden, welche den Verschleiß der über sie
laufenden Hubseile erhöhen
würden.
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Vorzugsweise
sind die Antriebsmotoren der beiden Hubwerke mittels der Steuereinrichtung
drehzahlgeregelt, wobei dieser Drehzahlregelung eine Drehmomentregelung überlagert
ist, wie in der Figurenbeschreibung noch genauer erläutert werden wird.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
der beiliegenden Zeichnung erläutert.
In dieser zeigen:
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1 und 2 schematische
Schrägsichtdarstellungen
eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung aus verschiedenen Blickrichtungen;
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3 eine
Draufsicht;
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4 eine
schematische Darstellung der elektronischen Ansteuerung der Antriebsmotoren.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Hebeeinrichtung
ist in den Figuren schematisch dargestellt. Eine solche Hebeeinrichtung
kann insbesondere bei einem Kran, z.B. Containerkran eingesetzt
werden.
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Die
Hebeeinrichtung umfasst acht Hubseile 1 – 8,
die jeweils paarweise V-förmig
zueinander angeordnet sind, wobei die Hubseile 1 – 8 eines
jeweiligen Seilpaars nach oben auseinanderlaufen. An ihren unteren
Enden sind die Hubseile 1 – 8 mit einer Lastaufnahmevorrichtung 9 verbunden.
Zum Heben und Senken der Lastaufnahmevorrichtung 9 sind
die Hubseile 1 – 8 auf
Seiltrommeln 10 – 13,
mit denen sie an ihren oberen Enden verbunden sind, mehr oder weniger
weit aufwickelbar bzw. von diesen abwickelbar.
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Die
jeweils freien Seillängen
der Hubseile 1, 2 bzw. 3, 4 der
beiden Längs-Seilpaare
liegen in voneinander beabstandeten Längsebenen 14, 15.
Die freien Seillängen
der Hubseile 5, 6 bzw. 7, 8 der
beiden Quer-Seilpaare liegen in voneinander beabstandeten Querebenen 16, 17,
welche rechtwinklig zu den Längsebenen 14, 15 stehen.
Als "freie Seillänge" eines Seils wird
der jeweils nicht auf die zugehörige Seiltrommel
aufgewickelte Abschnitt des Seils bezeichnet.
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Die
Längsebenen 14, 15 und
Querebenen 16, 17 sind im Wesentlichen vertikal
ausgerichtet. Im Wesentlichen vertikal bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass es z.B. aufgrund der unterschiedlich weiten Aufwicklung der
Hubseile 1 – 8 auf
den Seiltrommeln 10 – 13 je
nach der momentanen Höhe
der Lastaufnahmevorrichtung 9 zu einer gewissen Abweichung
von der exakten vertikalen Ausrichtung und zu einer gewissen Schrägstellung
der Längs- und
Querebenen 14 – 17 kommen
kann. Diese Abweichung von der Vertikalen beträgt vorzugsweise jedenfalls
weniger als 4°.
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Die
Hebeeinrichtung umfasst erfindungsgemäß zwei getrennte Hubwerke 18, 19.
Das Hubwerk 18 wirkt mit den Hubseilen 1 – 4 der
beiden Längs-Seilpaare
zusammen und das Hubwerk 19 wirkt mit den Hubseilen 5 – 8 der
beiden Quer-Seilpaare zusammen. Jedes der beiden Hubwerke 18, 19 ist
von einem eigenen Antriebsmotor 20, 21 angetrieben. Über die
Antriebsmotoren 20, 21 sind die beiden Hubwerke 18, 19 also
grundsätzlich
unabhängig voneinander
betätigbar
(wobei eine weiter unten beschriebene Kopplung der beiden Hubwerke über die elektronische
Ansteuerung der beiden Hubwerke erfolgt), sie sind nicht mechanisch
gekoppelt, lufen also nicht zwingend synchron.
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Das
Hubwerk 18 weist die beiden separaten Seiltrommeln 10, 11 auf.
Von jeder dieser Seiltrommeln 10, 11 läuft eines
der beiden Hubseile 1, 3 bzw. 2, 4 eines
jeweiligen Längs-Seilpaars
ab. Die beiden Seiltrommeln 10, 11 des ersten
Hubwerks 18 sind mechanisch gekoppelt, derart, dass sie
jeweils die gleiche Drehzahl aufweisen, also synchron laufen, im gezeigten
Ausführungsbeispiel
erfolgt diese mechanische Kopplung über den gemeinsamen Antriebsmotor 20.
Der Antrieb der Seiltrommeln 10, 11 durch den
Antriebsmotor 20 erfolgt jeweils über ein Getriebe 22, 23,
welches im gezeigten Ausführungsbeispiel in
Form eines Winkelgetriebes ausgebildet ist.
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Das
Hubwerk 19 umfasst die beiden Seiltrommeln 12, 13,
von denen jeweils eines der beiden Hubseile 5, 7; 6, 8 eines
jeweiligen Quer-Seilpaars abläuft.
Die Seiltrommeln 12, 13 sind, vorzugsweise über den
gemeinsamen Antriebsmotor 21, mechanisch gekoppelt, so
dass sie die gleichen Drehzahlen aufweisen, also synchron laufen.
Der Antrieb der Seiltrommeln 12, 13 durch den
Antriebsmotor 21 erfolgt über Getriebe 24, 25,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel
in Form von Winkelgetrieben ausgebildet sind.
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In
der gezeigten Ausführungsform
sind die beiden Hubwerke 18, 19 in völlig analoger
Weise ausgebildet, wobei sie als gegeneinander um 90° um eine
vertikale Achse verdreht angesehen werden können.
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Die
Längsachsen
der Seiltrommeln 10, 11 des Hubwerks 18 für die Hubseile 1 – 4 der Längs-Seilpaare stehen
hierbei rechtwinklig zu den Längsebenen 14, 15,
in denen die Hubseile 1, 2; 3, 4 der
Längs-Seilpaare
liegen, und die Längsachsen der
Seiltrommeln 12, 13 des Hubwerks 19 für die Hubseile 5 – 8 der
Quer-Seilpaare stehen rechtwinklig zu den Querebenen 16, 17,
in denen die Hubseile 5, 6; 7, 8 der
Quer-Seilpaare liegen.
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Die
Seiltrommeln 10 – 13 sind über Lager 26, die
in den Figuren als Stehlager dargestellt sind, mit einem in den
Figuren der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellten Rahmen verbunden und werden von diesem
getragen. Beim Einsatz der Hebeeinrichtung in einem Kran kann es
sich hierbei z.B. um den Laufkatzenrahmen des Krans handeln.
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Die
Gehäuse
der Getriebe 20 – 25 sind
mit diesem Rahmen beispielsweise über Verbindungslaschen 27 verbunden,
wobei z.B. eine am Gehäuse des
jeweiligen Getriebes 22 – 25 angebrachte Lasche
zwischen die beiden jeweils zugeordneten Verbindungslaschen 27 ragt
und ein Bolzen Öffnungen in
den Verbindungslaschen 27 und in der am Getriebegehäuse angebrachten
Lasche ragt. Das über
die Getriebe 22 – 25 jeweils
auf die zugeordnete Seiltrommel 10 – 13 übertragene
Drehmoment wird über diese
Verbindung der Getriebegehäuse
mit dem Rahmen auf den Rahmen übertragen,
wobei die Bolzen 28 mit diesem Drehmoment belastet werden. Durch
Integrierung von Dehnungsmessstreifen in die Bolzen 28 kann
eine Lastmesseinrichtung zur Erfassung der von den Antriebsmotoren 20, 21 aufgebrachten
Drehmomente ausgebildet werden.
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Die
Angriffsstellen der Hubseile 1 – 8 eines jeweiligen
Seilpaars an der Lastaufnahmevorrichtung 9 liegen jeweils
im Bereich der Mitte einer gedachten Seite eines Rechtecks, wobei
sich die An griffsstellen der Längs-Seilpaare
in den Mitten der längeren
Seiten und die Angriffsstellen der Quer-Seilpaare in den Mitten
der kürzeren
Seiten befinden.
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Die
Angriffsstellen der Seilpaare könnten sich
auch in den Mittelbereichen einer jeweiligen Seite eines gedachten
Quadrats befinden. Es wäre
dann willkürlich,
welche der gegenüberliegenden
Seilpaare als Längs-Seilpaare
und als Quer-Seilpaare bezeichnet würden.
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Das
gedachte Rechteck bzw. Quadrat liegt in einer im Wesentlichen horizontalen
Ebene. Im Wesentlich horizontal bedeutet in diesem Zusammenhang,
dass die Abweichung von der Horizontalen vorzugsweise weniger als
1° beträgt.
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Vorzugsweise
sind für
beide Hubwerke 18, 19 separate Bremsen 29, 30 vorhanden.
Von diesen sind in den Figuren schematisch nur die auf einer der Antriebswellen 31 des
jeweiligen Antriebsmotors 20, 21 angeordneten
Bremsscheiben dargestellt, mit denen in den Figuren nicht dargestellte
Bremsbacken zusammenwirken.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
greifen alle Seilpaare zur Verbindung mit des Lastaufnahmevorrichtung 9 jeweils
an einem Verbindungsglied 32 an, welches entlang der Lastaufnahmevorrichtung 9 verschiebbar
gelagert ist, und zwar jeweils in derjenigen Ebene 14 – 17,
in der die freien Seillängen
der Hubseile 1 – 8 dieses
Seilpaars liegen. Vorzugsweise ist diese Verschiebbarkeit in eine
im Wesentlichen horizontale Richtung ausgerichtet. Im Wesentlichen horizontal
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Abweichung von der Horizontalen
vorzugsweise weniger als 1° beträgt.
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Zur
verschiebbaren Lagerung der Verbindungsglieder 32 sind
z. B. wie dargestellt an der Lastaufnahmevorrichtung 9 Führungsschienen 33 angebracht,
entlang derer die Verbindungsglieder 32 verschiebbar gelagert
sind.
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Die
Verschiebbarkeit der Verbindungsglieder 32 gegenüber der
Lastaufnahmevorrichtung 9 ist blockierbar, und zwar vorzugsweise
an einstellbaren Positionen. Hierfür greift im gezeigten Ausführungsbeispiel
am jeweiligen Verbindungsglied 32 eine Kolben-Zylinder-Einheit 34 an.
Beispielsweise kann der Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit 34 an
der Führungsschiene 33 und
der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit 34 am zugehörigen Verbindungsglied 32 angebracht
sein. Mittels der Kolben-Zylinder-Einheit kann das jeweilige Verbindungsglied 32 entlang
der Führungsschiene 33 verschoben
werden und an einer gewünschten
Position festgesetzt werden (indem die Zylinderräume auf beiden Seiten des beidseitig wirkenden
Kolbens abgeschlossen werden). Weiters kann die Verschiebung des
Verbindungsgliedes 32 gegenüber der zugehörigen Führungsschiene 33 freigegeben
werden (indem die beiden Zylinderräume kurzgeschlossen werden).
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Die
Lastaufnahmevorrichtung 9 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Kopfeinheit 35 (die üblicherweise auch als "Head Block" bezeichnet wird,
an der die Verbindungsglieder 32 verschiebbar gelagert
sind) und eine mit dieser abnehmbar verbundene Trageinheit 36.
Die Trag einheit 36 kann beispielsweise zum Tragen von Containern
ausgebildet sein und wird dann üblicherweise
als "Spreader" bezeichnet. Derartige
Lastaufnahmevorrichtungen sind bekannt und müssen im vorliegenden Zusammenhang
nicht im Einzelnen erläutert
werden.
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Die
elektronische Steuerung der Hebeeinrichtung wird im Folgenden anhand
der schematischen 4 erläutert. Die beiden Antriebsmotoren 20, 21 werden
von einer gemeinsamen Steuereinrichtung 37 angesteuert.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
umfasst disese Steuereinrichtung 37 eine zentrale Einheit 44,
die beispielsweise in Form einer SPS ausgebildet ist, und die beiden,
einem jeweiligen Antriebsmotor 20, 21 zugeordneten
Frequenzumrichter 38, 39, über welche die Drehzahl eines
jeweiligen Antriebsmotors 20, 21 eingestellt wird.
Mit den Antriebsmotoren 20, 21 sind Drehgeber 40, 41 verbunden,
die die Ist-Drehzahl des jeweiligen Antriebsmotors 20, 21 auf
nehmen. Diese Drehgeber 40, 41 sind auch in den 2 und 3 schematisch
dargestellt, wobei sie in dieser Darstellung als Tachometer ausgebildet
sind, die über
Riemen mit der Antriebswelle 31 des jeweiligen Antriebsmotors 20, 21 verbunden
sind. Die von den Drehgebern 40, 41 erfassten
Messwerte werden der Steuereinrichtung 37, und in dieser
vorzugsweise neben der zentralen einheit 44 auch dem jeweiligen
Frequenzumrichter 38, 39, zugeführt. Anhand
dieser Ist-Werte und anzustrebenden Soll-Werten werden die Antriebsmotoren 20, 21 von
der Steuereinrichtung 37 drehzahlgeregelt. Dieser Drehzahlregelung
ist eine Drehmomentregelung der Antriebsmotoren 20, 21 überlagert.
Zu diesem Zweck sind Lastmesseinrichtungen 42, 43 vorhanden,
die das vom jeweiligen Antriebsmotor 20, 21 aufgebrachte
Drehmoment erfassen. Die Lastmesseinrichtungen 42, 43 können beispielsweise
in der beschriebenen Weise über
an den Bolzen 28 angeordnete Dehnmessstreifen ausgebildet
werden. Die von den Lastmesseinrichtungen 42, 43 erfassten Messwerte
werden der Steuereinrichtung 37 zugeführt. Wenn nun die Drehmomente
der beiden Antriebsmotoren 20, 21 voneinander
abweichen, d.h. es liegen für
die Längs-Seilpaare
und Quer-Seilpaare unterschiedliche
Seilspannungen vor, so wird die Drehzahl des Antriebsmotors 20, 21,
für den
das größere Drehmoment
festgestellt wurde, gegenüber
der Drehzahl des anderen Antriebsmotors 20, 21 entsprechend
verringert, bis die Drehmomentabweichung ausgeglichen ist, oder
es wird die Drehzahl des Antriebsmotors 20, 21,
für den
das kleinere Drehmoment festgestellt wurde, gegenüber der
Drehzahl des anderen Antriebsmotors 20, 21 entsprechend
erhöht,
bis die Drehmomentabweichung ausgeglichen ist.
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Günstigerweise
kann während
des Hebens und Senkens der Last die Verschiebbarkeit eines der Verbindungsglieder 32 gegenüber der
Lastaufnahmevorrichtung 9 freigegeben werden, während die anderen
Verbindungsglieder 32 unverschiebbar gehalten werden. Verzwängungen
zwischen den einzelnen Hubseilen 1 – 8, durch welche
andernfalls gegeneinander wirkende Momente gebildet werden können, werden
dadurch entgegengewirkt, was dazu beiträgt, dass die Seilspannungen
möglichst
gering gehalten werden können.
Falls die Lastaufnahmevorrichtung 9 wie dargestellt rechteckig
ausgebildet ist, so wird vorzugsweise die Verschiebbarkeit eines
der beiden an den längeren
Seiten angeordneten Verbindungsglieder 32 freigegeben.
Dadurch wird eine größere Stabilität als bei
der Freigabe eines der beiden an den Schmalseiten angeordneten Verbindungsglieder 32 erreicht,
da die größeren Momente
auf die weiter vom Zentrum entfernten Verbindungsglieder 32 wirken,
im Hinblick auf die Hebelverhältnisse
und beispielsweise auch bei angreifenden Windlasten, welche sich
auf die Längsseiten
der Container stärker
auswirken.
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Wenn
die Lastaufnahmevorrichtung 9 die vorgegebene Höhe zumindest
annähernd
erreicht hat, so wird das zuvor freigegebene Verbindungsglied 32 wiederum
festgestellt. Durch die Verschiebung der Verbindungsglieder 32 mittels
der Kolben-Zylinder-Einheiten 34 kann in der Folge eine Feinpositionierung
der Last durchgeführt
werden, wie dies bereits bekannt ist.
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In
einer vereinfachten Ausführungsform
der Erfindung könnten
auch drei der Seilpaare fix mit der Lastaufnahmevorrichtung verbunden
sein und das vierte Seilpaar über
ein verschiebbares Verbindungsglied, vorzugsweise eines der beiden
Längs-Seilpaare.
Hierbei könnte
auch eine Blockiereinrichtung zur Blockierung der Verschiebbarkeit
vorgesehen sein, um die Stabilität
der Lastaufnahmevorrichtung 9 bei Erreichen der vorgegebenen
Höhe zu
erhöhen.
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Unterschiedliche
weitere Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiels der Erfindung
sind denkbar und möglich,
ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Bei
der Einrichtung der Erfindung sind alle Hubseile 1 – 8 im
Wesentlichen gleich belastet, womit auch ein gleichmäßiger Verschleiß der Seile
bis zur Ablegereife gegeben ist. Die Hubseile 1 – 8 müssen nur
geometrisch eingestellt werden, die Seilkräfte werden durch die geregelten
Hubwerke 18, 19 bestimmt. Eine Seilnachstellung
kann höchstens
in Hinblick auf die Geometrie der Lage der Lastaufnahmevorrichtung 9 erforderlich
werden. Toleranzen beim Seildurchmesser, bei den Seiltrommeln und
bei der Platzierung der Hubwerke wirken sich nicht auf die Seilkräfte aus,
ebenso wie unterschiedliches Reckverhalten der Hubseile, Verformungen
des Tragrahmens und anderer Bauteile.
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Bei
der erfindungsgemäßen Einrichtung
werden daher an die Präzision
der Bauteile und Platzierung der Hubwerke keine besonders hohen
Ansprüche
gestellt. Die Hubseile 1 – 8 müssen nicht
unbedingt aus einer Charge sein, da sowohl Reckunterschiede als
auch Durchmesserdifferenzen bezüglich der
auftretenden Seilkräfte
keine Rolle spielen. Eine höchstmögliche Lebensdauer
der Seile kann erreicht werden, dies aufgrund der gleichmäßigen Belastung und
dem bevorzugten Wegfall unnötiger
Seilumlenkungen. Die Instandhaltungskosten sind durch den Wegfall
von auf wändigen
Einstellarbeiten an den Seilen und der wesentlich längeren Seilwechselintervalle
gering. Die Verfügbarkeit
der Hebeeinrichtung ist hoch.
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Im
Notfall (z.B. bei Ausfall eines Antriebsstranges) kann die gesamte
Last von einem der beiden Hubwerke 18, 19 getragen
und durch die Bremse 29, 30 dieses Hubwerks 18, 19 sicher
abgebremst werden.
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- 1
- Hubseil
- 2
- Hubseil
- 3
- Hubseil
- 4
- Hubseil
- 5
- Hubseil
- 6
- Hubseil
- 7
- Hubseil
- 8
- Hubseil
- 9
- Lastaufnahmevorrichtung
- 10
- Seiltrommel
- 11
- Seiltrommel
- 12
- Seiltrommel
- 13
- Seiltrommel
- 14
- Längsebene
- 15
- Längsebene
- 16
- Querebene
- 17
- Querebene
- 18
- Hubwerk
- 19
- Hubwerk
- 20
- Antriebsmotor
- 21
- Antriebsmotor
- 22
- Getriebe
- 23
- Getriebe
- 24
- Getriebe
- 25
- Getriebe
- 26
- Lager
- 27
- Verbindungslasche
- 28
- Bolzen
- 29
- Bremse
- 30
- Bremse
- 31
- Antriebswelle
- 32
- Verbindungsglied
- 33
- Führunggsschiene
- 34
- Kolben-Zylinder-Einheit
- 35
- Kopfeinheit
- 36
- Trageinheit
- 37
- Steuereinrichtung
- 38
- Frequenzumrichter
- 39
- Frequenzumrichter
- 40
- Drehgeber
- 41
- Drehgeber
- 42
- Lastmesseinrichtung
- 43
- Lastmesseinrichtung
- 44
- zentrale
Einheit