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Die
Erfindung betrifft einen Amphibienschutzzaun als Schutz- und Leiteinrichtung
für Amphibien,
insbesondere von Kröten,
Lurchen, Fröschen
und dergleichen.
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Amphibien
der bezeichneten Gattung haben die Gewohnheit, zu bestimmten Zeiten
ihren Aufenthaltsort zu wechseln. Auf diesen Wanderungen ist es unvermeidbar,
dass die Amphibien Straßen überqueren
und dabei Gefahr laufen, von Fahrzeugen überfahren zu werden.
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Daher
werden zum Schutz dieser Tiere in bestimmten Wanderbereichen, längs von
Straßen, Schutzzäune errichtet,
welche die Aufgabe haben, als Sperr-, Schutz- und Leiteinrichtungen
für Amphibien
zu fungieren.
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So
haben sie die Aufgabe, Amphibien von der Straße fernzuhalten und zum anderen
die Tiere in ihrer Wanderung zu leiten, nämlich zu Durchlässen, die
die Straßen
queren und somit einen ungehinderten und geschützten Durchgang der Tiere garantieren.
Diese amphibiengerechten Durchlässe
in Straßen
dienen der Wiedervernetzung von Amphibienteillebensräumen und
sollen so die an- und abwandernden Tiere zu den Durchlässen hinführen. Dabei müssen wirksame
Schutz-, Sperr- und Leiteinrichtungen den gesamten Wanderkorridor
dieser Tiere erfassen, wobei in bestimmten Längenabschnitten Durchlässe in den
Straßenbereichen
einzubringen sind, damit die Amphibien geschützt zu den Laichgewässern und
zurück
zu ihren Landlebensräumen
gelangen können.
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Die
bekannten Amphibienschutzzäune
bestehen weitestgehend aus Wandelementen, welche an im Erdreich
eingerammten Pfosten befestigt werden. Diese Wandelemente, auch
Leitprofile, sind vorrangig aus feuerverzinkten Stahlblechen hergestellt, besitzen
im unteren und oberen Bereich Flansche, die zum einen als Laufstege
dienen und zum anderen als Überkletterschutz
im oberen Bereich der Wandelemente ausgebildet sind.
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Mit
der
DE 199 43 529
C1 ist ein Amphibienschutzzaun bekannt geworden, der aus
schussweise aufeinander folgenden Leitprofilen besteht. Je zwei benachbarte
Leitprofile sind unter Eingliederung einer Befestigungslasche an
einem im Boden verankerten Pfosten befestigt. Die Leitprofile selbst
weisen einen bodenseitigen Laufstreifen auf, eine im Wesentlichen
vertikale Leitwand sowie einen oberen Überhangstreifen. Die Befestigungslaschen
besitzen eine im Querschnitt der Form der Leitprofile angepasste
Form, so bestehen diese Befestigungslaschen aus einem Vertikalsteg,
einem Bodenschenkel und einem Überhangschenkel.
Die Leitprofile als auch die Befestigungslaschen werden über entsprechende
Schrauben mit dem im Erdreich eingelassenen Pfosten verschraubt
und bilden so einen Amphibienschutzzaun aus.
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Die
Leitprofile als auch die Befestigungslaschen sind aus einem feuerverzinkten
Stahlblech hergestellt. Die verwendeten Pfosten besitzen einen sigma-förmigen Querschnitt
und werden mittels einer Abdeckkappe nach oben hin verschlossen.
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Ein
Amphibienzaun als Leitrichtung für
Kröten
und Frösche
und dergleichen ist mit der
G
93 18 62 90 bekannt geworden, welcher gleichfalls in der
EP 1 005 787 B1 beschrieben
wird.
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Auch
dieser Amphibienzaun besteht aus einzelnen Wandelementen, die eine
bestimmte Querschnittsstruktur besitzen und an im Erdreich eingelassenen
Pfosten befestigt werden. Die Pfosten sind entweder als Doppel-T-Profile
ausgebildet oder aus zwei U-Profilen hergestellt.
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Die
Wandelemente, die an den Pfosten befestigt werden sollen, sind an
ihren Endseiten im Bereich des Unter- und Oberflansches mit Schlitzen ausgebildet,
mittels denen die einzelnen Wandelemente zu den Pfosten verbunden
werden, indem die Schlitze in die Stege der Pfosten eingreifen.
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Eine
Befestigung der Wandelemente untereinander und zum jeweiligen Pfosten
erfolgt über
zusätzliche
Abdeckungen, die im oberen und unteren Bereich die gefügten Wandelemente übergreifen
und mittels Schraubverbindungen zum Ober- und Unterflansch verbunden
werden. Die Wandelemente/Planken bestehen aus einem Stahlblech mit
einer Überzugs-Zinkschicht,
deren Dicke 60 bis 80μ beträgt.
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Diese
bekannten Lösungen
sind sicher geeignet, Amphibienschutzzäune herzurichten, allerdings
bedarf es jedoch erheblicher Aufwendungen hinsichtlich der Befestigung
und Verbindung der einzelnen Wandelemente untereinander und zu den Pfosten,
wodurch auch die Wirtschaftlichkeit negativ beeinflusst wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Amphibienschutzzaun
bereitzustellen, bei dem die einzelnen Wandelemente/Leitprofile ohne
zusätzliche
Befestigungselemente und Abdeckungen zueinander gefügt werden
können
und ferner die Nachteile des Standes der Technik weitestgehend beseitigt
werden.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen
und besondere Gestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach
der Erfindung hergestellte Leitprofile gewährleisten, dass durch das formschlüssige Fügen der
Leitprofile Amphibienschutzzäune
in den gewünschten
Längen
hergerichtet werden können.
Dabei garantiert die formschlüssige
Verbindung der Leitprofile untereinander eine sichere Verbindung
zur Herausbildung eines fortlaufenden Amphibienschutzzaunes, wobei
die Leitprofile an den Verbindungsstellen zweier Leitprofile mittels
Schraubverbindungen zum im Erdreich verankerten Pfosten verbunden werden.
Damit ist eine leichte Montage als auch Demontage möglich, so
dass, sollte dies notwendig werden, die Amphibienschutzzäune zu bestimmten
Zeiten, wenn keine Amphibienwanderungen stattfinden, auch jederzeit
abgebaut, das heißt,
demontiert werden können.
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Ein
nach der Erfindung herausgebildeter Amphibienschutzzaun, kann sowohl
im ebenen Gelände
als auch an Böschungen
eingesetzt werden. Dies bedeutet, im ebenen Gelände werden die notwendigen
Pfosten im Erdreich verankert, die zu befestigenden Leitprofile
zueinander gefügt
und dann zum Pfosten verschraubt. Die Leitprofile besitzen infolge
ihrer Herstellung genügend
Steifigkeit, so dass ein so herausgebildeter freistehender Amphibienschutzzaun
eine genügende
Standfestigkeit besitzt und seine Aufgabe als Schutz- und Leitfunktion
sowie als Sperrfunktion erfüllt.
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Diese
Steifigkeit der Leitprofile und in der Gesamtheit des herausgebildeten
Amphibienschutzzaunes bleibt auch erhalten, wenn diese vor oder
an Böschungen
aufgestellt und auf der Rückseite
mittels Erdreich oder anderen Füllstoffen
verfüllt
werden.
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Die
Leitprofile besitzen die üblich
bekannte L-Querschnittsform, die herausgebildet wird durch die senkrechte
Leitwand des Leitprofils und den an der senkrechten Leitwand vorgesehenen
Ober- und Unterflanschen.
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Die
formschlüssige
Verbindung zweier Leitprofile wird erreicht, indem jedes Leitprofil
auf einer Seite im Bereich des Oberflansches mit einer Verkröpfung ausgebildet
ist, über die
die Leitprofile zueinander gefügt
werden. Diese Verkröpfung
wird in Abhängigkeit
der Dicke der Leitprofile und des Krümmungsradius des Oberflansches
bestimmt bzw. von deren Maßen
und Formen abgeleitet. Dabei ist die Verkröpfung in analoger Weise zur
Form des Oberflansches gekrümmt,
konvex ausgebildet, wobei das Kröpfungsmaß kleiner
dem zweifachen Dickenmaß des
Leitprofils und somit der Dicke des jeweiligen Oberflansches entspricht.
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Die
Verkröpfung
ist ferner so ausgebildet, dass sie ausgehend von der senkrechten
Leitwand des jeweiligen Leitprofils ansatzfrei in die Wölbung der
Verkröpfung übergeht
und durch zwei bestimmte Radien R 1 und R 2 in ihrer Größe und Form
herausgebildet wird.
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Infolge
des ansatzfreien Überganges
der Wölbung
der Verkröpfung
und deren Form und Größe wird
gleichfalls gesichert, dass im Bereich der Oberflansche die zu fügenden Leitprofile
ansatzfrei zueinander gefügt
sind.
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Es
gehört
auch zur Erfindung, dass das Radiusmaß R 1 der Wölbung der Verkröpfung dem
Radiusmaß von
R 1 des Oberflansches entspricht und das Radiusmaß R 2 der
Wölbung
kleiner als das Radiusmaß von
R 1 ist.
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Die
Verkröpfung
im Oberflansch eines jeden Leitprofils ist in Längsrichtung betrachtet so ausgebildet,
dass der Oberflansch übergeht
in ein schräg
verlaufendes Wölbungsteil,
dem sich ein gerade verlaufendes Wölbungsteil anschließt.
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Die
geometrischen Abmaße
für das
schräg und
das gerade verlaufende Wölbungsteil
werden abgeleitet und bestimmt aus den Abmaßen der herzustellenden Leitprofile,
was wiederum abhängig
ist vom Anwendungs- und Verwendungszweck des herzurichtenden Amphibienschutzzaunes,
wobei die Länge
des herauszubildenden gerade verlaufenden Wölbungsteiles dem Deckungsmaß zweier
Leitprofile entspricht, wenn diese zueinander gefügt und in
diesem Überdeckungsbereich
zum jeweiligen Pfosten des Amphibienschutzzaunes verbunden werden.
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Vorteilhafterweise
werden die Leitprofile aus Stahlblechen mit Dickenbereichen von
2,5 bis 3 mm hergestellt und die Stahlbleche sind stückverzinkt.
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Von
besonderem Vorteil ist, die Leitprofile aus einem bandverzinkten
Stahlblech mit den genannten Dickenmaßen herzustellen. Diese drücken sich
insbesondere dadurch aus, dass allein durch die Herstellung eines
bandverzinkten Stahlbleches geringere Schichtdicken für die Schutzschicht
des Stahlbleches notwendig sind, somit sowohl wirtschaftliche als
auch ökologische
Vorteile für
den Einsatz von bandverzinktem Stahlblech sprechen. Ferner ist dabei
vorteilhaft, dass beim längenmäßigen Zuschnitt
derartiger Leitprofile an den Schnittstellen eine Überzugschicht,
eine Katodenschicht, herausgebildet wird, dadurch zusätzliche
Schutzisolierungen entfallen können.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsvariante eines
Amphibienschutzzaunes ist es möglich,
die Oberseite des Unterflansches eines jeden Leitprofils, der Laufseite
der Tiere, diese mit einer Beschichtung aus Kunststoff oder mit
einem aufklebbaren Laufbelag zu versehen, wodurch die Begehbarkeit
wesentlich verbessert wird und auch ein gewisser Laufschutz für die Tiere
gegeben ist.
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Mit
nachfolgendem Ausführungsbeispiel
soll die Erfindung näher
erläutert
werden.
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Die
dazugehörigen
Zeichnungen zeigen in
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1:
eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Amphibienschutzzaunes in
einer Explosionsdarstellung,
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2:
eine vergrößerte Einzelansicht
zweier verbundener Leitprofile,
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3:
eine Frontansicht eines Leitprofils und
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4:
Schnittansichten A – A
und B – B
nach 3.
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Ein
Amphibienschutzzaun wird herausgebildet durch das Fügen von
Leitprofilen 1, welche in dieser gefügten Position an den im Erdreich
verankerten Pfosten 6 mittels Schraubverbindungen befestigt werden.
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Die 1 zeigt
in der Explosionsdarstellung, wie die Leitprofile 1 zueinander
gefügt
und dann über die
im Pfosten 6 und in den Leitprofilen 1 vorgesehenen
Langlöchern
zueinander positioniert und dann miteinander verschraubt werden.
Gezeigt wird ferner die Ausbildung der Leitprofile 1, welche
aus einer senkrechten Leitwand 2 bestehen und im oberen
Bereich einen Oberflansch 3 und im unteren Bereich einen
Unterflansch 4 besitzen. Der Unterflansch 4 ist dabei
frontseitig mit einer Abkantung 8 ausgebildet, wobei der
Unterflansch 4 gleichzeitig aus Lauffläche, als Laufsteg für die Amphibien
dient und mit einer gewissen Neigung, weggerichtet von der senkrechten Leitwand 2,
ausgebildet sind.
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Der
Oberflansch 3 eines jeden Leitprofils 1 ist gekrümmt ausgebildet,
dies derart, dass der Oberflansch 3 eine nach außen gerichtete
Wölbung
aufweist, somit konvex ausgebildet ist.
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Die 1 zeigt
die Positionierung zweier Leitprofile 1 kurz vor dem Zusammenfügen, während die
gefügte
Position zweier Leitprofile 1 in der 2 dargestellt
ist. Diese Verbindung zweier Leitprofile 1 erfolgt derart,
dass das rechte Leitprofil 1 zu dem linken Leitprofil 1 gefügt wird.
Dies wird erreicht, dass beim Verbinden der Leitprofile 1 die
auf der linken Seite des rechten Leitprofils 1 im Oberflansch 3 vorgesehene
Verkröpfung 5 den
Oberflansch 3 des linken Leitprofils 1 untergreift.
Das heißt,
unter diesen Oberflansch 3 eingeschoben wird. Während des
Zueinanderfügens
dieser beiden Leitprofile 1 überlappt das rechte Leitprofil 1 mit
seiner senkrechten Leitwand 2 und seinem Unterflansch 4 sowie
seiner Abkantung 8 deckungsgleich die senkrechte Leitwand 2,
den Unterflansch 4 und die Abkantung 8 des linken Leitprofils 1.
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Neben
des formschlüssigen
Verbindens dieser beiden Leitprofile 1 ist die Möglichkeit
gegeben, mittels Blechtreibschrauben die Flansche 4 der
Leitbleche 1 miteinander zu verschrauben, somit eine sichere
Verbindungsstelle herausgebildet wird.
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Die
Ausbildung eines Leitprofils 1 mit der im Oberflansch 3 herausgebildeten
Verkröpfung 5 ist
in einer Frontansicht eines Leitprofils 1 in der 3 und in
den Schnittdarstellungen in der 4 gezeigt.
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So
zeigt 3, dass die Verkröpfung 5, ausgehend
vom Oberflansch 3, in ein schräg verlaufendes Wölbungsteil 12 übergeht
und von dort in das gerade verlaufende Wölbungsteil 11. Beide
Wölbungsteile 11/12 sind
gekrümmt
ausgebildet, wobei das gerade Wölbungsteile 11 in
seiner konvexen Ausbildung durch die Radien R 1 und R 2 bestimmt
wird.
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Dies
ergibt sich insbesondere aus den Darstellungen gemäß der 4,
bei der die Schnittansicht A – A
die konvexe Ausbildung des geraden Wölbungsteils 10 der
Ver- kröpfung 5 mit
den Radien R 1 und R 2 und die Schnittdarstellung B – B die
konvexe Ausbildung des Oberflansches 3 eines Leitprofils 1 mit
dem Radius R 1 zeigen.
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So
wird die konvexe Form des Oberflansches 3 durch eine konstant
verlaufende Krümmung durch
das Maß des
konstanten Radius R 1 herausgebildet, demgegenüber wird die konvexe Form der Wölbung 10 der
Verkröpfung 5 durch
zwei Radien R 1 und R 2 bestimmt, welche unterschiedliche Radienmaße besitzen.
So verläuft
die Wölbung 10 der
Verkröpfung 5 ansatzfrei
von der Rückseite 9 der
senkrechten Leitwand 2 unter dem Radiusmaß R 2, welches
kleiner ist als das Radiusmaß R
1 und geht dann in den Krümmungsradius
R 1 über
und nimmt dann auslaufend wieder ein Krümmungsmaß nach dem Radiusmaß R 2 an.
Durch diese Veränderungen der
Krümmungsform
wird die Wölbung 10 weitestgehend
exzentrisch zur senkrechten Leitwand 2 des Leitprofils 1 herausgebildet,
dadurch ein leichtes Fügen
von zwei Leitprofilen 1 in ihren Oberflanschbereichen gewährleistet.
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Dies
bedeutet, dass die Form der Wölbung 10 der
Verkröpfung 5 in
der dargestellten Ausbildung abhängig
ist von der Form, der Krümmung
des Oberflansches 3 und dessen Abmaßen, wobei das jeweilige Dickenmaß des Leitprofils 1 bei
der Bestimmung der Radienmaße
für R 1
und R 2 Berücksichtigung finden.
Bei einem Radiusmaß R
1 von beispielsweise 25 bis 35 mm ist der Krümmungsradius R 2 entsprechend
kleiner ausgebildet und dem Radius R 1 angepasst.
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- 1
- Leitprofil
- 2
- senkrechte
Leitwand
- 3
- Oberflansch
- 4
- Unterflansch
- 5
- Verkröpfung
- 6
- Pfosten
- 7
- Langlöcher
- 8
- Abkantung
- 9
- Rückseite
der senkrechten Leitwand 2
- 10
- Wölbung der
Verkröpfung 5
- 11
- gerade
verlaufendes Wölbungsteil
- 12
- schräg verlaufendes
Wölbungsteil