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Die
Erfindung betrifft ein vielfältig
nutzbares und kompaktes dreidimensionales Kletterlabyrinth, insbesondere
für Kinder,
mit Klettersektionen und zugänglichen
Raumbereichen in mehreren direkt übereinander befindlichen Bewegungsebenen.
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Labyrinthe
sind schon seit Jahrtausenden in begehbarer Form bekannt. Ursprünglich dienten
sie der Irreführung
von Schatzsuchern bzw. Feinden. Später wurden sie dann auch zum
Zeitvertreib z.B. in Gartenanlagen angelegt. Anzumerken ist, dass
hier nicht die antike Bedeutung des Wortes „Labyrinth" zugrunde gelegt wird, mit der ein Labyrinth
als ein in sich verschlungenes aber nie verzweigtes „Ein-Weg-System" verstanden wird.
Die heute übliche
Bedeutung des Wortes wird im Sinne eines weit verzweigten Wegsystems
gebraucht. Beispiele sind Irrgärten
aus geschnittenen Hecken oder Labyrinthe in Maisfeldern, die begehbare
Freizeitanlagen bilden.
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Diese
bekannten Labyrinthe sind im Regelfall gekennzeichnet durch senkrechte
Begrenzungen der Labyrinthgänge,
beispielsweise durch Mauern oder geschnittene Hecken und charakterisiert
durch eine einzige Bewegungsebene. Die Anlage dieser Form des Labyrinths
bedeutet einen vergleichsweise hohen Flächenverbrauch bei zugleich
eingeschränkten
Bewegungsmöglichkeiten
und räumliche
Erfahrungen.
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Zudem
sind solche begehbaren Labyrinthe für Kinder, insbesondere für kleinere
Kinder nur bedingt geeignet und aus diesem Grund weniger interessant.
Aus der
DE 9115383
U1 ist ein Zellenklettergerüst bekannt, welches insbesondere
als Spieleinrichtung auf Kinderspielplätzen verwendbar ist. Das Zellenklettergerüst soll
gegenüber
herkömmlichen Klettergerüsten interessantere
Spielmöglichkeiten ermöglichen.
Durch eine Anordnung von Kletterzellen soll eine mehr oder weniger
geschlossene Struktur gebildet werden, um zum Beispiel eine gewünschte Kletterhöhe oder
eine bestimmte Zielzelle in der Anordnung von Kletterzellen zu erreichen.
Die würfelförmigen Kletterzellen
bestehen aus Rahmenteilen aus Metall, die mit einem weitgehend durchsichtigen Drahtgewebe
für die
Zellenwand bespannt sind.
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Diese
bekannten Labyrinthe bilden mit ihrer äußern Umfassung allseitig geschlossene
Strukturen mit einer einzigen Ausgangszelle und einer Zielzelle, was
aus verschiedenen Gründen
für kleinere
Kinder nicht geeignet ist. Aufgrund der weitgehend offenen Drahtgitterbespannung
wird der Sinneseindruck eines Labyrinths durch die freie Einsichtnahme
eingeschränkt.
Andererseits ist die Bergung von kleineren Kindern unter Umständen dennoch
erschwert. Aus diesem Grund werden Kletterzellen nur von einer begrenzten
Gruppe von Kindern bevorzugt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es somit, bei einem dreidimensionalen Kletterlabyrinth
ein höheres Maß an Bewegungsmöglichkeiten
und räumlichen Erfahrungen
anzubieten und gleichzeitig die Attraktivität einer solchen Anlage für Kinder
unterschiedlichen Alters, insbesondere für kleinere Kinder, deutlich
zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein dreidimensionales Kletterlabyrinth mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Mit dem vorgeschlagenen Kletterlabyrinth ist durch die Beschaffenheit,
Anordnung, Anzahl und Größe der raumbildenden
Elemente gewährleistet,
dass ein ausreichend weitverzweigtes und unübersichtliches räumliches
Gefüge
entsteht und andererseits im Fall der Anwendung für Kinder und
insbesondere für
kleinere Kinder ausreichende Einblick-, Kontroll- und Zugangsmöglichkeiten
für Erwachsene
vorhanden sind. Das Kletterlabyrinth ist darüber hinaus kompakt aufgebaut
und kann in vielfältiger
Weise genutzt werden.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher
erläutert
werden.
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Im
Einzelnen zeigt
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1 das
Kletterlabyrinth in perspektivischer Darstellung,
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2 eine
horizontale Bewegungsebene des Kletterlabyrinths und
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3 eine
vertikale Bewegungsebene des Kletterlabyrinths in schematischer
Darstellung.
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Das
in 1 dargestellte dreidimensionale Kletterlabyrinth
besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion
mit senkrechten Pfosten 1 und waagerecht angeordneten Riegeln 2, zwischen
denen ein offenes Gefach 3 freigelassen ist. Das Kletterlabyrinth
besteht damit aus einem einzigen Baukörper. Mehrere Pfosten-Riegel-Konstruktionen
in Längs- und
Querrichtung hintereinander bilden ein dreidimensionales Traggerüst, das
im Ausführungsbeispiel als
würfelförmiger Quader
ausgebildet ist. Die Ausbildung des Traggerüstes kann außerdem rechteckig ausgeführt werden.
Jedes Gefach 3 kann durch ein plattenförmiges Bauteil mit einer blickdichten
Ausfachung 4 versehen werden. Dadurch werden geschlossene
Außenwände 5,
nicht weiter dargestellte geschlossene Innenwände 6 und eine Deckfläche 7 geschaffen,
durch die das Labyrinth in herkömmlicher
Weise von Außen
her geschlossen ist. Durch die Ausfachung 4 der Innenwände 6 werden
umgrenzte Raumbereiche 8 im Inneren des Baukörpers erzeugt. Das
Labyrinth wird in ebenfalls bekannter Weise dadurch geschaffen,
indem die Innenwände 6 nur
teilweise mit einer Ausfachung 4 versehen sind. Damit weist
das Kletterlabyrinth im Inneren Gabelungen, Verzweigungen, Kreuzungen
und beispielsweise Blindgänge
auf.
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2 zeigt
eine horizontale Bewegungsebene des Kletterlabyrinths, bei dem die
dunkleren Flächen
die offenen Gefache 3 unter der Schnittebene darstellen
sollen. Die weniger dunklen Flächen
stellen die offenen Gefache 3 oberhalb der Schnittebene dar,
wobei die hellen Flächen
die geschlossenen Ausfachungen 4 verdeutlichen. In 3 ist
eine vertikale Bewegungsebene des Kletterlabyrinths erkennbar, wobei
die dunkleren Gefache 3 die Durchgänge in Blickrichtung veranschaulichen,
während die
weniger dunklen Gefache 3 die Durchgänge entgegen der Blickrichtung
beinhalten. Die hellen Flächen
demonstrieren die Ausfachungen 4. Durch einen Doppelpfeil 9 wird
eine Klettersektion veranschaulicht.
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Das
Kletterlabyrinth besteht aus mindestens zwei versetzt beziehungsweise übereinander
befindliche Bewegungsebenen, wobei das Traggerüst nach 1 in der Längs- und
Querrichtung eine Anzahl von mindestens 3 – 5 Pfosten 1 aufweisen
kann. Die vertikale Erstreckung ergibt sich durch die Anzahl der Riegel 2.
Die Raumbereiche 8 sind begehbar, durch eine kriechende
Fortbewegung oder auf eine andere Weise zugänglich, wenn auf ein und derselben
Ebene zwei nebeneinander liegende Raumbereiche 8 durch
eine fehlende Ausfachung 4 miteinander verbunden sind.
Eine Klettersektion wird durch zwei Raumbereiche 8 geschaffen,
die in übereinander
befindlichen Bewegungsebenen direkt durch ein offenes Gefach 3 miteinander
verbunden sind. Durch die offenen Gefache 3 ergibt sich
ein fließendes
Raumkontinuum ohne separate Öffnungen
zwischen einzelnen Raumbereichen 8.
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Die
raumeingrenzenden Ausfachungen 4 sind vollständig oder
zumindest überwiegend
undurchsichtig und ergeben eine dreidimensionale Anordnung, die
eine eng und kompakt miteinander verwobene räumliche Struktur beinhalten,
mit der die bekannten Labyrinthprinzipien des Verirrens, Suchens, Findens
ect. in die Höhe
ausgedehnt werden. Durch dieses Einbeziehen der dritten Dimension
entstehen auf kleinster Grundfläche
vielfältige
und kaum überschaubare
räumliche
Konstellationen. Mit und in ihnen werden Kinder sowohl zu ausgelassenen
Hasche - und Verstecke-Spielen als auch zu sozialen bzw. Rollenspielen
animiert. Ein modulares, neutrales, zunächst vor allem geometrischkonstruktiven
Erfordernissen folgendes Erscheinungsbild ermöglicht eine freie und nicht
gelenkte Entfaltung der Fantasie der Kinder. Das Labyrinth wandelt
sich so ohne intellektuelle Reibungsverluste z.B. zu einer Ritterburg, einem
Märchenschloss
oder einem Piratenschiff. Weitere zu erwartende Effekte beim Umgang
der Kinder mit dem Labyrinth sind das Schulen von räumlichem
Vorstellungs- und Orientierungsvermögen, abstraktgeometrischem
Denken und konstruktivem Verständnis.
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Das
Kletterlabyrinth ist daher besonders gut für kleine Kinder geeignet. Aus
diesem Grund ist es im Rahmen der Erfindung vorgesehen, wenn eine Einsichtnahme
Erwachsener in das Labyrinth geschaffen wird. Die Einsichtnahme
wird durch eine bereichsweise obere Begrenzung der Deckfläche 7 sowie
der Außenwände 5 des
Labyrinths geschaffen. Vorzugsweise wird die Einsichtnahme so geschaffen, dass
mehrere nebeneinander liegende Klettersektionen und zugängliche
Raumbereiche 8 durch ein offenes Gefach 3 in den
Außenwänden 5 und
der Deckfläche 7 erreichbar
sind.
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Das Überwinden
der unterschiedlichen Höhenebenen
wird je nach Zielgruppe, Höhendistanz und
Bewegungsrichtung mit oder ohne Hilfsmittel erreicht. Als Hilfsmittel
sind in den offenen Gefachen 3 Leitern, Treppen, einzelne
Stufen, Trittelemente und Griffe, Kletterstangen und Rutschen möglich. Darüber hinaus
können
einzelne oder mehrere Ausfachungen 4 mit Trittelementen 11 und
Griffen versehen werden, was in 1 verdeutlicht
ist.
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Das
Traggerüst
des Kletterlabyrinths ist vorzugsweise in Holzbauweise errichtet.
Die Pfosten 1 und Riegel 2 bestehen aus Holz.
Für die
Ausfachung 4 können
alle gebräuchlichen
Plattenwerkstoffe, vorzugsweise Holzwerkstoffplatten beziehungsweise Faserzementplatten
oder textile Werkstoffe verwendet werden. Vereinzelt können die
Ausfachungen 4 aus transparenten oder transluzenten Plattenmaterialien
wie Einscheiben-Sicherheitsglas oder Acrylglas bestehen. Die räumlichen
Abmessungen des Kletterlabyrinths können in einem vergleichsweise
großen Bereich
variieren. Entscheidend hierfür
ist die Einsehbarkeit und Kontrollmöglichkeit durch Erwachsene.
Ein für
kleine Kinder geeignetes Kletterlabyrinth kann nach dieser Maßgabe beispielsweise
eine Kantenlänge
von 5 m aufweisen. Damit ist das Kletterlabyrinth selbst für den Einsatz
in Innenräumen
geeignet.
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Möglich ist
auch eine Kombination von mindestens zwei Kletterlabyrinthen zu
größeren Einheiten,
wobei hier jedoch auch der Grundsatz der Einsehbarkeit und Kontrollmöglichkeit
durch Erwachsene gilt. Die äußere Form
des Kletterlabyrinths ist variabel. Sie wird ausschließlich begrenzt
durch das modulare System der Konstruktion. So sind beispielsweise
Würfel,
Quader, Stufenpyramiden, aber auch freie Formen möglich.
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Die
Erfindung soll jedoch nicht auf ein Kletterlabyrinth für Kinder
eingegrenzt werden. Im Rahmen der Erfindungsansprüche sind
in entsprechend angepasster Größe größere und
insbesondere kleinere Kletterlabyrinthe für Katzen oder andere kleinere
Tiere ausführbar.