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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erleichterung der Haarwäsche gemäß dem Oberbegriff des
Aspruches 1.
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Bei
der Pflege von Menschen in Krankenhäusern sowie bei der häuslichen
Pflege insbesondere kranker und alter Menschen ist es häufig erforderlich,
auch die Körperreinigung
am liegenden Menschen durchzuführen.
Dies wirft insbesondere bei der Haarwäsche große Probleme auf, da hier das
Haar des Patienten in einem ersten Schritt komplett gespült, in einem
zweiten Schritt die Haarwaschmittel aufgetragen und in einem letzten
Schritt das Haar wieder ausgespült
werden muss. Dies erfordert den Einsatz größerer Mengen an Wasser, welches
aufgefangen werden muss.
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Üblicherweise
werden hierfür
Wannen beziehungsweise Schüsseln
verwendet, die unter den Kopf des Patienten geschoben werden. Diese
Wannen beziehungsweise Schüsseln
können
eine Aussparung im Bereich des Halses des Patienten aufweisen, wodurch
der Kopf des Patienten besser in die Schüssel gelegt werden kann.
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Diese
herkömmliche
Vorgehensweise weist mehrere Nachteile auf. Zum einen sind die bekannten
Schüsseln
für den
Patienten sehr unkomfortabel, da dieser entweder mit dem Hinterkopf
in der harten Schüssel
auffliegt oder den Kopf in der Schwebe halten muß. Zum anderen liegt der Patient
im Bereich des Nackens auf der Aussparung oder dem Rand der Schüssel auf.
Insbesondere im Bereich des Nackens schneidet dies auf unangenehme
Weise ein. Zudem ist nachteilig, dass gerade im Bereich der Aussparung
bzw. des Randes eine wirkliche Abdichtung nicht möglich ist,
weshalb regelmäßig Wasser
in geringen Mengen austritt, und das Bett des Patienten neu bezogen
werden muss.
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Aus
diesen Problemen resultiert, dass häufig die Haarwäsche mit
zu wenig Wasser und somit nur unzureichend durchgeführt wird.
Auch können
die bereits gewaschenen Haare hierbei leicht in das in der Wanne
bzw. Schüssel
befindliche Brauchwasser geraten. Schließlich ist es ein Vorgehen,
dass sowohl für
den Patienten als auch für
das Pflegepersonal oder den Angehörigen anstrengend und mühsam ist.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 8118234 U1 ist eine Vorrichtung zum Waschen
des Kopfhaares beim Menschen bekannt, die diese Nachteile durch
eine Kombination baulicher Einrichtungen umgeht. Diese umfassen
einen Frisch- und einen Abwassertank, entsprechende Schlauchzuführungen,
ein Becken zur Aufnahme des Kopfes sowie ein all dies tragendes
Fahrgestell mit Pumpvorrichtungen. Dieser Wagen wird seitlich an
das Patientenbett herangefahren, wobei das Becken auf das Bett geschoben
wird und die Haarwäsche
erfolgen kann.
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Ein
klarer Nachteil dieser Lösung
liegt im hohen konstruktiven Aufwand der Vorrichtung. Zudem handelt
es sich um eine Vorrichtung mit großem Raumbedarf, die nicht portabel
ist. Ein Einsatz dieser Vorrichtung ist somit bestenfalls im stationären Bereich
eines Krankenhauses oder Pflegeheimes denkbar. Für die häusliche Pflege ist sie nicht
anwendbar, da sie zu viel Raum einnimmt und nicht von einer Pflegeperson
in einen Haushalt mitgebracht werden kann. Selbst für den Einsatz in
einer Klinik erscheint die Vorrichtung zu aufwändig und unhandlich, da sie auch
der Wartung bedarf, einen Stromanschluß braucht und umständlich zu
befüllen,
zu entleeren und zu reinigen ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Vorrichtung zur
Erleichterung der Haarwäsche
zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet und hierbei preiswert,
konstruktiv einfach und mobil einsetzbar ist. Hierbei soll zudem
sichergestellt sein, dass das verwendete Wasser sicher aufgenommen
und leicht zu entsorgen ist.
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Erreicht
wird dies nach der Erfindung durch eine Vorrichtung zur Erleichterung
der Haarwäsche mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die
weiteren Ansprüche
kennzeichnen vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Die
Grundidee der Erfindung liegt darin, eine einfache Vorrichtung zu
schaffen, die sich hierbei als Stand der Technik an der einfachen
manuellen Haarwäsche
orientiert. Es wurde hierbei versucht, die Problematik des Auffangens
und des Transportes des verwendeten Wassers zu lösen.
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Hierfür wird erfindungsgemäß ein Beutel
vorgeschlagen, der mit seiner Öffnung
unter den Kopf des Patienten geschoben wird, wobei der Beutel seitlich über die
Kante des Bettes bis auf den Boden hängt und hier aufliegt. Auf
diese Weise wird erreicht, dass das verwendete Wasser nicht im Bereich
des Kopfes des Patienten verbleibt, wo es den Waschvorgang behindert
und eine Verunreinigung des Bettes bewirken kann. Vielmehr läuft das
verwendete Wasser in den erfindungsgemäßen Beutel und fließt bis zum
Boden des Beutels, der auf dem Boden neben dem Bett auffliegt. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass der erfindungsgemäße Beutel
nicht durch die Gewichtskraft des angesammelten Wassers nach unten
und so unter dem Kopf des Patienten herausgezogen wird.
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Hierfür ist wesentlich,
dass der erfindungsgemäße Beutel
im Bereich seiner Öffnung
eine Verstärkung
bzw. Versteifung in Form eines umlaufenden Wulstes aufweist, der
zum einen bewirkt, dass die Öffnung
stets geöffnet
bleibt und nicht auf Grund der Bewegungen des Patienten und des
Pflegers unbeabsichtigt geschlossen wird. Zum anderen bewirkt der
Wulst eine Erhöhung
der Öffnung
um einige Zentimeter, wodurch im Bereich der Öffnung des Beutels eine Art
Becken entsteht, und das Wasser so sicher in der Öffnung und
somit im Beutel verbleibt.
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Beim
ersten Arbeitsgang, indem die Haare lediglich mit Frischwasser benetzt
werden, kann es hierbei sinnvoll sein, den Beutel noch bis auf die
Bettfläche
hin aufzurollen und so ein vollständiges abfließen des
Wassers zu diesem Zeitpunkt zu vermeiden. Hieraus resultiert, dass
sich das Wasser im beckenartigen Öffnungsbereich ansammelt, was
bei der ersten Benetzung des Haares hilfreich sein kann, um die Menge
des benötigten
Wassers zu reduzieren.
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Auf
diese Weise wird erreicht, dass durch einen einfachen Beutel mit
spezieller Öffnungsgestaltung
eine effektive Vorrichtung zur Erleichterung der Haarwäsche geschaffen
ist, die zum einen in leerem wie in gefülltem Zustand leicht zu transportieren
ist und wahlweise als Wegwerf- oder Mehrwegprodukt ausgeführt sein
kann. Dies prädestiniert
die Vorrichtung insbesondere für
den Einsatz im Bereich der häuslichen
Pflege.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung weist im Bereich der Öffnung des Beutels einen in
etwa ringförmigen
Wulst auf, der die Öffnung in
einem Durchmesser von mindestens 60 cm offen hält. Auf diese Weise ist die Öffnung ausreichend groß für die Aufnahme
des Kopfes eines Patienten. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass ein ausreichend großer
Arbeitsbereich für
den Pfleger bei der Haarwäsche
zur Verfügung
steht. Ferner wird auch die Bequemlichkeit für den Patienten erhöht.
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Hierbei
ist es zweckmäßig, dass
der Wulst zu einer relativ starren Erhöhung und Verbreiterung der Öffnung auf
mindestens 5 cm Breite und Höhe
führt. Durch
diesen ringförmigen
Wulst entsteht eine beckenartige Öffnung, die ein sauberes Arbeiten
ermöglicht.
Zudem liegt der Wulst in dieser Form gut im Nackenbereich des Patienten
an. Durch geeignete Vorbereitung der Kopfunterlage unterhalb der
beckenartigen Öffnung
wird der Beckencharakter noch unterstützt.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird der Wulst um die Öffnung des Beutels durch einen
aufblasbaren Ring erzeugt. Auf diese Weise ist der erfindungsgemäße Beutel
bei noch nicht aufgeblasenem Ring sehr platzsparend zusammenzufalten,
wodurch die Mobilität
der Vorrichtung weiter verbessert wird. Gerade in der Ausführungsform
als Wegwerfprodukt kann so der erfindungsgemäße Beutel als kleine Einheit
transportiert und vor Ort durch Aufblasen des Ringes in seine Benutzungsform
gebracht werden. Auch die spätere
Entsorgung nach der Benutzung ist so ideal möglich, da lediglich nach Entsorgung
des im Beutel befindlichen Brauchwassers die Luft aus dem Ring abgelassen und
der Beutel entsorgt werden kann.
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Es
ist hierbei zweckmäßig, den
aufblasbaren Ring über
ein Ventil mit Luft zu befüllen,
welches mit dem Mund aufblasbar ist. Auf diese Weise kann der erfindungsgemäße Beutel
jederzeit ohne Einsatz zusätzlicher
Hilfsmittel vor Ort in Betrieb genommen werden. Ein Mitführen einer
Luftpumpe oder eines Kompressors ist somit nicht erforderlich.
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Es
ist hierbei gegenüber
den beschriebenen Lösungen
ein großer
Vorteil, daß die
Erzeugung des Wulstes durch Aufblasen des Ringes nicht zwingend vor
der Positionierung unter dem Kopf des Patienten zu erfolgen hat.
Alternativ kann nämlich
die Beutelöffnung
in ihrer flachen Form vor dem Aufblasen des Ringes unter den Kopf
des Patienten geschoben werden, wofür der Kopf nicht einmal angehoben
werden muß,
was besonders bei Patienten mit Verletzungen der Halswirbel den
Vorgang deutlich vereinfacht und das im Anheben des Kopfes liegende
Risiko in diesen Fällen
ausschließt.
Ebenso kann die Luft aus dem Ring nach der Haarwäsche noch unter dem Kopf des
Patienten abgelassen werden und die so wieder flache Öffnung des
Beutels mühelos
und ohne Anheben des Kopfes unter diesem herausgezogen werden, um
der eingeschränkten
Beweglichkeit des Patienten Rechnung tragen zu können.
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Um
die zuvor beschriebene Anwendung des Beutels sicherzustellen, ist
es zweckmäßig, den
Beutel in einer Länge
von mindestens 120 cm auszuführen.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Beutel locker über den
Rand des Bettes bis auf den Boden fallen kann. Dies ist vorteilhaft,
damit der Beutel durch das aufgenommene Wasser und somit das am Beutel
ziehende Gewicht nicht verschoben und unter dem Kopf des Patienten
herausgezogen wird. Unterschiedliche Betthöhen sind hierbei bei der Länge des Beutels
zu berücksichtigen.
Insbesondere weisen speziell ausgebildete Krankenhausbetten häufig eine größere Höhe auf als
Betten im privaten Bereich. Es sind daher unterschiedliche Ausführungen
des erfindungsgemäßen Beutels
je nach Höhe
des Bettes vorgesehen.
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Das
Material des erfindungsgemäßen Beutels
muss primär
wasserdicht sein. Weitere Kriterien für die Wahl des Materials sind
bedingt von der Ausführung
als Mehrwegprodukt oder als Wegwerfprodukt. Hierbei wird die Ausführung als
Wegwerfprodukt präferiert,
da eine Reinigung des Beutels bei einem Mehrwegprodukt mit Aufwand
verbunden wäre. Grundsätzlich ist
allerdings ein erfindungsgemäßer Beutel
als Mehrwegprodukt durchaus einsetzbar und sinnvoll.
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Für eine Verwendung
als Wegwerfprodukt empfiehlt sich eine Fertigung des Beutels aus
Kunststoff, vorteilhafter Weise aus Polyethylen. Auf diese Weise
wird ein leichter und preiswerter Beutel erreicht, der ohne Aufwand über die
bereits bestehenden Entsorgungsmöglichkeiten
für Kunststoffe,
beispielsweise den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne in jedem Privathaushalt
zu entsorgen ist.
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Es
kann hierbei zweckmäßig sein,
in einer Ausführungsform
der Erfindung unterschiedliche Materialstärken für den eigentlichen Beutel und
den daran angesetzten Ring vorzusehen. Eine vorteilhafte Bauform
des Beutels sieht hierbei für
den Beutel Polyethylen der Stärke
50 my und für
den Ring Polyethylen der Stärke
80 my vor. Auf diese Weise wird der stärkeren Belastung des Ringes
Rechnung getragen und eine Beschädigung
in diesem Bereich vermieden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind nachstehend anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen
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1 den
erfindungsgemäßen Beutel 2 mit der Öffnung 3;
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2 den
erfindungsgemäßen Beutel 2 in Anwendung
an einem Patienten 9.
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In 1 ist
der Beutel 2 dargestellt, dessen obere Öffnung 3 den Wulst 4 aufweist.
Es ist hierbei erkennbar, dass der an sich flache Beutel durch den Wulst 4 offen
gehalten wird.
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Der
Wulst 4 wird hierbei erzeugt durch den aufblasbaren Ring 5,
der im dargestellten Beispiel aus einer Kammer 6 besteht.
Aufgeblasen wird der Ring 5 durch das Ventil 7,
wobei es sich um ein mit dem Mund aufblasbares Ventil 7 handelt.
Das Ventil 7 ist hierbei auf dem Ring 5 angeordnet.
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In 2 ist
schematisch die Situation einer Haarwäsche an einem im Bett 8 liegenden
Patienten 9 dargestellt.
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Der
Kopf des Patienten 9 liegt hierbei innerhalb des zuvor
beschriebenen Ringes 5, wodurch das zum Benetzen und Aus
spülen
des Haupthaares verwendete Wasser in diesen Ring 5 und
die hierdurch bewirkte beckenartige Öffnung 3 läuft und
so in den Beutel 2 gelangt.
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Der
Beutel 2 liegt hierbei zum einen seitlich vom Kopf des
Patienten auf der Bettfläche
auf, hat dann einen in etwa senkrechten Abschnitt von der Bettkante
bis zum Boden, wo der Beutel 2 nochmals einen Abschnitt
aufweist, mit dem er auf dem Boden aufliegt. In diesem auf dem Boden
aufliegenden Abschnitt 10 des Beutels 2 sammelt
sich bei der Anwendung das Brauchwasser im Beutel 2, wodurch
der obere auf dem Bett aufliegende Bereich des Beutels 2 nicht
vom Bett gezogen wird.