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Die
Erfindung betrifft einen Bandlappen für ein Band zur scharniergelenkigen
Verbindung eines Flügels
an einem Rahmen, mit einem einen Rohrabschnitt umfassenden Scharnierteil
und mit einem stoffschlüssig
mit dem Scharnierteil verbundenen Befestigungsteil.
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Bänder mit
derartigen Bandlappen sind bekannt. Sie werden wegen ihres im montierten
Zustand nach außen
sichtbaren, „rollenförmig" erscheinenden Scharnierteils
auch „Rollenbänder" genannt. Sie dienen
insbesondere zur Anbindung eines Türflügels an einen Rahmen.
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Zur
Herstellung von Bandlappen für
derartige Bänder
kommen zur Ausbildung der Befestigungsteile häufig plattenförmige Bauteile
zum Einsatz, die durch Zuschnitt von einem Flachmaterial gebildet
sind. Die Scharnierteile werden durch Ablängen eines Zuschnitts von einem
Flachmaterial hergestellt. Bestehen sowohl die Befestigungs- als
auch die Scharnierteile aus Metall, so wird die stoffschlüssige Verbindung
durch Anschweißen
des Befestigungsteils an dem Außenumfang
des Scharnierteils bewirkt.
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Um
einen stabilen, passgenauen Sitz des Scharnierteils an dem Befestigungsteil
zu erzielen, ist es aus der DE-OS 27 44 757 bekannt, in einen flächigen Endbereich
des Befestigungsteils eine Mulde einzuarbeiten, deren Kontur an
den Außenumfang des
Scharnierteils angepasst ist. Das Scharnierteil wird dann in die
Mulde eingelegt und durch Schweißnähte beidseitig der Mulde mit
dem Befestigungsteil verbunden.
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Nachteilig
ist bei derart hergestellten Bandlappen, dass das Befestigungsteil
durch die Mulde geschwächt
ist und dass sich das Befestigungsteil nicht radial, wie dies zur
Erzielung möglichst
geringer Platzanforderungen beim Einbau des Bandes bevorzugt ist,
sondern etwa tangential von dem Scharnierteil erstreckt.
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Aus
der
DE 102 10 507
B1 ist ein weiteres Band der eingangs beschriebenen Art
bekannt. Bei den Bandlappen dieses Bandes weisen die Scharnierteile
im Querschnitt eine einstückig
angeformte vorspringende Nase auf. Die stoffschlüssige Verbindung zwischen dem
Scharnierteil und dem Befestigungsteil erfolgt – beispielsweise durch Verschweißen – im Bereich
der vorspringenden Nase.
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Zwar
ist es bei diesen Bandlappen möglich, das
Befestigungsteil so mit dem Scharnierteil zu verbinden, dass sich
das Befestigungsteil etwa radial vom Außenumfang des Scharnierteils
forterstreckt, nachteilig ist jedoch, dass das Scharnierteil nicht durch
Ablängen
eines Zuschnitts von Rohrmaterial hergestellt werden kann, sondern
eine besondere Bearbeitung des Ausgangsmaterials notwendig ist, die
die Herstellung des Bandlappens verteuert. Ferner ist es nicht möglich, das
Befestigungsteil in einer Position anzubringen, die von der durch
die Nase vorgegebenen abweicht.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Bandlappen für ein gattungsgemäßes Rollenband
zu schaffen, die eine einfache, stoffschlüssige Verbindung von Befestigungsteil
und Scharnierteil in einer an die jeweiligen Anforderungen angepassten
Positionierung auf einfache Weise erlauben und die zudem kostengünstig herstellbar
sind.
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Diese
Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 wiedergegebenen Bandlappen
gelöst.
Dadurch, dass die Mantelfläche
des das Scharnierteil bildenden Rohrabschnitts einen sich über einen
Teil des Außenumfangs
erstreckenden, abgeflachten Bereich umfasst, und die stoffschlüssige Verbindung
zwischen dem Befestigungsteil und dem Scharnierteil in dem abgeflachten
Bereich erfolgt, kann die Anbringung des Befestigungsteils an dem
Scharnierteil nicht nur in sich radial von dem Scharnierteil forterstreckender Weise,
sondern auch – je
nach Bedarf – in
zeitlich parallel verlagerter Anordnung erfolgen. Durch die Abflachung
entstehen ferner seitlich neben dem Befestigungsteil gut zugängliche
Bereiche, in denen die Materialien von Scharnierteil und Befestigungsteil dicht
aneinander liegen, so dass eine zuverlässige Verschweißung erfolgen
kann.
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Der
abgeflachte Bereich in der Mantelfläche des Scharnierteils kann
spanend, beispielsweise durch Fräsen,
oder auch spanlos, beispielsweise durch Walzen hergestellt werden.
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Ferner
kann der abgeflachte Bereich eine glatte Oberfläche aufweisen. Ist das Befestigungsteil, wie
bevorzugt, plattenförmig
ausgebildet, so ist die an dem abgeflachten Bereich anliegende Schmalseite
des Befestigungsteil so abgekantet, dass sie flächig an dem abgeflachten Bereich
anliegt, wenn sich das Befestigungsteil in der gewünschten
Position zum Scharnierteil befindet. Erstreckt sich das Befestigungsteil – wie bevorzugt – senkrecht
zu der durch den abgeflachten Bereich definierten Ebene, so ist die
an dem abgeflachten Bereich anliegende Schmalseite des Befestigungsteils
senkrecht zu den Breitseiten ausgerichtet.
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Der
abgeflachte Bereich kann jedoch eine durch spanende oder nicht spanende
Bearbeitung erzeugte Mehrzahl von parallel zur Scharnierachse verlaufenden
Stegen und Nuten umfassen. Ist dann – wie bevorzugt – die die
stoffschlüssige
Verbindung zum Scharnierteil herstellende Schmalseite des Befestigungsteils
an die Gestalt und Anordnung von Stegen und Nuten angepasst, so
lässt sich
das Befestigungsteil nur in rasterartig wohl definierten Positionen
an dem Scharnierteil anbringen. Ferner wird durch diese Ausgestaltung
vermieden, dass das Befestigungsteil in Richtung der Scharnierachse
gesehen schräg
zum Scharnierteil angebracht wird, was zu einem Verkanten und Klemmen
des Bandes im montierten Zustand führen würde.
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Die
Stege und Nuten laufen bei einer ersten bevorzugten Variante zahnartig
spitz zu. Diese Variante eignet sich insbesondere zu einer sich
radial von dem Befestigungsteil forterstreckenden oder seitlich parallel
hierzu versetzten Befestigung des Befestigungsteils an dem Scharnierteil.
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Bei
einer zweiten Variante weisen die Nuten eine kreissegmentförmige Basis
auf. Entspricht die Breite der Basis etwa der Dicke des Befestigungsteils,
und ist die an dem Scharnierteil anliegende Schmalseite des Befestigungsteils
komplementär
zur kreissegmentförmigen
Basis gekrümmt,
so ist eine Festlegung des Befestigungsteils an dem Scharnierteil
nicht nur radial und seitlich parallel versetzt hierzu möglich, sondern
auch aus der radialen bzw. seitlich parallel versetzten Richtung
verkippten Ausrichtung.
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Die
Erfindung erstreckt sich auch auf ein Band mit mindestens einem
der vorstehend beschriebenen Bandlappen sowie auf ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Bandlappens, welches die folgenden
Verfahrensschritte umfasst:
- 1. Ablängen eines
Zuschnitts für
das Scharnierteil des Bandlappens von einem Rohrmaterial;
- 2. Ablängen
eines Zuschnitts für
das Befestigungsteil von einem Flachmaterial;
- 3. Abflachen eines Teils des Außenumfangs des Rohrabschnitts
sowie
- 4. Bewirken der stoffschlüssigen
Verbindung zwischen Befestigungsteil und Scharnierteil.
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Bestehen
das Scharnier- und das Befestigungsteil aus Metall, so kann die
stoffschlüssige
Verbindung auf einer Schweißanlage,
vorzugsweise auf einer Laser-Schweißanlage
oder Plasma-Schweißanlage
ohne Zusatz von Schweißmitteln
hergestellt werden.
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Soll
der abgeflachte Bereich – wie
besonders bevorzugt – sich
parallel zur Scharnierachse erstreckende Nuten und Stege aufweisen,
so umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
den zusätzlichen Schritt
des Einarbeitens von Nuten und Stegen in den abgeflachten Bereich
und Anpassen der für
die stoffschlüssige
Verbindung vorgesehenen Schmalseite des Befestigungsteils an die
Nuten und Stege vor Bewirken der stoffschlüssigen Verbindung, beispielsweise
durch Verschweißen.
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Die
Einarbeitung der Nuten und Stege kann durch Spanen, beispielsweise
durch Fräsen,
oder spanlos, beispielsweise durch Walzen, erfolgen.
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In
der Zeichnung sind – schematisch – Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Bandlappens
dargestellt. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
in einer Ansicht in Richtung der Scharnierachse;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
in einer Ansicht in Richtung der Scharnierachse;
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3 ein
drittes Ausführungsbeispiel
des Bandlappens in einer Ansicht in Richtung der Scharnierachse
sowie
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4 eine
Ansicht der vorstehenden Ausführungsformen
in einer seitlichen Ansicht senkrecht zur Scharnierachse.
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Der
in 1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Bandlappen
umfasst ein Scharnierteil 101, das durch Ablängen eines
Zuschnitts von einem Rohrmaterial bereitgestellt wurde. Das Scharnierteil 101 weist
einen abgeflachten Bereich 102 auf, der durch einen Walzvorgang
hergestellt ist.
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Ferner
umfasst der Bandlappen 100 ein Befestigungsteil 103,
das aus Flachmaterial besteht. Es ist mit einer Schmalseite 104 mit
dem Scharnierteil 101 in dem abgeflachten Bereich 102 durch
zwei sich beidseitig vom Befestigungsteil in der jeweils zwischen
dem Befestigungsteil 103 und dem Scharnierteil 101 gebildeten
Kehle erstreckende Schweißnähte 105 stoffschlüssig mit
dem Scharnierteil 101 verbunden.
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Bei
dem in 1 dargestellten Bandlappen 100 erstreckt
sich das Befestigungsteil 103 radial von der Scharnierachse
S des Bandlappens. Es ist im Bedarfsfalle jedoch ebenfalls möglich, das
Befestigungsteil 103 seitlich parallel versetzt anzubringen, da
die Breite des abgeflachten Bereichs 102 größer als
die Dicke des Befestigungsteils 103 ist.
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Der
in 2 als Ganzes mit 200 bezeichnete Bandlappen
umfasst wiederum ein Scharnierteil 201, das durch Ablängen eines
Zuschnitts von einem Rohrmaterial bereitgestellt ist. Der abgeflachte
Bereich 202 ist im Gegensatz zu demjenigen beim Bandlappen 100 jedoch
nicht eben ausgebildet, sondern er weist eine Mehrzahl von Nuten 206 und
Stegen 207 auf, die sich parallel zur Scharnierachse S erstrecken.
Die Nuten 206 und Stege 207 sind so ausgebildet,
dass sie zahnartig spitz zulaufen. Die Schmalseite 204 des
Befestigungsteils 203 weist eine entsprechend ausgestaltete
und angeordnete Folge von Nuten 208 und Stegen 209 auf,
so dass ein Ansetzen des Befestigungsteils 203 an dem Scharnierteil 201 unter
Ineinandergreifen der Stege in die Nuten des jeweils anderen Bauteils
erfolgen kann.
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Die
stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem Scharnierteil 201 und dem Befestigungsteil 103 ist
wiederum mittels zweier sich beidseitig vom Befestigungsteil 203 erstreckender
Schweißnähte 205 bewerkstelligt.
Da sie sich jeweils im Bereich von Stegen 207 des Scharnierteils 201 befinden,
sind sie aufgrund des sich durch die anschließende Nut bedingten Freiraumes
für eine
Schweißmaschine
besonders gut zugänglich.
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Wie
aus 2 sinnfällig
wird, kann die Befestigung des Befestigungsteils 203 an
dem Scharnierteil 201 sowohl in einer in 1 dargestellten
Position, in der sich das Befestigungsteil radial zur Scharnierachse
S erstreckt, erfolgen, oder in einer hierzu seitlich parallel versetzten
Position, wie sie beispielhaft in 2 wiedergegeben
ist. Durch den Eingriff der Nuten und Stege und deren parallelen Verlauf
zur Scharnierachse S wird eine Parallelausrichtung der Mittelebene
E des Befestigungsteils 203 zur Scharnierachse S sichergestellt,
wodurch eine aus der Scharnierachse S verkippte Position des Scharnierteils 201 bei
montiertem Bandlappen 200 verhindert wird.
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Bei
dem in 3 dargestellten Bandlappen 300 weisen
die in dem abgeflachten Bereich 302 des Scharnierteils 301 eingearbeiteten
Nuten 306 eine kreissegmentförmige Basis 310 auf.
Die Schmalseite 304 des Befestigungsteils 303 ist
komplementär
zur Basis 310 kreissegmentförmig gerundet, so dass sie im
Wesentlichen flächig
an der Basis 310 anliegt.
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Die
zwischen den Nuten 306 befindlichen Stege 307 verlaufen
wiederum spitz zu.
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Die
zur Bewirkung der stoffschlüssigen
Verbindung zwischen dem Scharnierteil 301 und dem Befestigungsteil 303 vorgesehenen
Schweißnähte 305 erstrecken
sich wiederum beidseitig vom Befestigungsteil 303, wobei
wiederum die angrenzende Nut 306 einen Freiraum bildet,
der den für
die Schweißnaht
benötigten
Verbindungsbereich zwischen dem Scharnierteil 301 und dem
Befestigungsteil 303 besonders gut zugänglich macht.
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Wie
sich dem Betrachter aus 3 erschließt, kann das Befestigungsteil 303 in
der in 3 dargestellten Position, in der es sich radial
zur Scharnierachse S erstreckt, oder in einer hierzu parallelen,
durch die Lage der benachbarten Nuten 306 vorbestimmten
Position an dem Scharnierteil 301 befestigt werden. Darüber hinaus
ist es möglich,
das Befestigungsteil 303 in einer aus der dargestellten Richtung
im Sinne des Doppelpfeiles P um eine Schwenkachse T verschwenkten
Position zu befestigen, sollte dies durch die Anwendungsbedingungen wünschenswert
sein.
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Es
ist ebenfalls möglich,
die Basis 310 und die Schmalseite 304 polygonartig
zu gestalten, derart, dass das Befestigungsteil 303 in
durch die Polygonstruktur vorgegebenen Winkelschritten an dem Scharnierteil
befestigt werden kann.
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Wie
in 4 erkennbar ist, weisen die Scharnierteile 101, 201, 301 jeweils
eine Länge
L auf, die geringfügig
größer als
die Länge
K des jeweiligen Befestigungsteils 103, 203, 303 ist.
Das Befestigungsteil ist symmetrisch zum Scharnierteil angeordnet,
so dass letzteres beidseitig über
das Befestigungsteil übersteht.
Durch diese Maßnahme
wird verhindert, dass unter Belastung die Befestigungsteile benachbarter
Bandlappen aufeinander reiben.
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- 100
- Bandlappen
- 101
- Scharnierteil
- 102
- Abgeflachter
Bereich
- 103
- Befestigungsteil
- 104
- Schmalseite
- 105
- Schweißnähte
- 200
- Bandlappen
- 201
- Scharnierteil
- 202
- Abgeflachter
Bereich
- 203
- Befestigungsteil
- 204
- Schmalseite
- 205
- Schweißnähte
- 206
- Nuten
- 207
- Stege
- 208
- Nuten
- 209
- Stege
- 300
- Bandlappen
- 301
- Scharnierteil
- 302
- Abgeflachter
Bereich
- 303
- Befestigungsteil
- 304
- Schmalseite
- 305
- Schweißnähte
- 306
- Nuten
- 307
- Stege
- 310
- Basis
- E
- Mittelebene
- K
- Länge
- L
- Länge
- S
- Scharnierachse
- T
- Schwenkachse