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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Glutaminyl-Cyclase (QC, EC 2.3.2.5), welche die
intramolekulare Cyclisierung von N-terminalen Glutaminresten zu
Pyroglutaminsäure (5-Oxoprolin, pGlu*) unter Freisetzung
von Ammoniak und die intramolekulare Cyclisierung von N-terminalen
Glutamatresten zu Pyroglutaminsäure unter Freisetzung von
Wasser katalysiert.
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Die
vorliegende Erfindung identifiziert Säugetier QCs als Metallenzyme,
und stellt neue physiologische Substrate von QC in Säugetieren
und die Verwendung von Effektoren der QC und pharmazeutische Zusammensetzungen,
die Effektoren der QC enthalten, für die Behandlung von
Zuständen, die durch die Modulation der QC Aktivität
behandelt werden können, bereit. Darüber hinaus
wird gezeigt, dass Metall-Wechselwirkung ein nützlicher
Ansatz für die Entwicklung von QC-Inhibitoren (QC-Hemmern)
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die Verwendung von Effektoren der QC-Aktivität
in Kombination mit Inhibitoren der DP IV oder DP IV-ähnlichen
Enzymen zur Behandlung oder Linderung von Zuständen bereit,
die durch die Modulation der QC- und/oder DP IV-Aktivität
behandelt werden können.
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Ein
Screening-Verfahren für die Ermittlung und Auswahl von
Effektoren der QC-Aktivität wird auch zur Verfügung
gestellt.
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Hintergrund
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Glutaminyl-Cyclase
(QC, EC 2.3.2.5) katalysiert die intramolekulare Cyclisierung von
N-terminalen Glutaminresten zu Pyroglutaminsäure (pGlu*),
wobei Ammoniak freigesetzt wird. 1963 wurde QC zum ersten Mal von
Messer aus dem Latex der tropischen Pflanze Carica papaya isoliert
(Messer, M. 1963 Nature 4874, 1299). 24 Jahre später
wurde eine entsprechende enzymatische Aktivität in einer
Tierhypophyse entdeckt (Busby, W. H. J. et al. 1987 J Biol
Chem 262, 8532-8536; Fischer, W. H. und Spiess,
J. 1987 Proc Natl Acad Sci USA 84, 3628-3632). Für
die Säugetier QC konnte die Umwandlung von Gln zu pGlu
durch QC für die Vorläufer von TRH und GnRH gezeigt
werden (Busby, W. H. J. et al. 1987 J Biol Chem 262, 8532-8536; Fischer, W.
H. und Spiess, J. 1987 Proc Natl Acad Sci USA 84, 3628-3632).
Zudem ergaben erste Lokalisierungsversuche für QCin Rinderhypophyse
eine Kolokalisation mit seinen mutmaßlichen Katalyseprodukten,
wodurch die vorgeschlagene Funktion in der Peptid-Hormon-Synthese
weiter belegt wurde (Rockers, T. M. et al. 1995 J Neuroendocrinol
7, 445-453). Im Gegensatz dazu ist die physiologische Funktion
der pflanzlichen QC weniger klar. Im Fall des Enzyms aus C. papaya
wurde eine Rolle bei der pflanzlichen Verteidigung gegen pathogene
Mikroorganismen vorgeschlagen (El Moussaoui, A. et al. 2001
Cell Mol Life Sci 58, 556-570). Mutmaßliche QCs
aus anderen Pflanzen wurden vor kurzem durch Sequenzvergleiche ermittelt
(Dahl, S. W. et al. 2000 Protein Expr Purif 20, 27-36).
Die physiologische Funktion dieser Enzyme ist jedoch noch immer
nicht eindeutig bekannt.
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Die
aus Pflanzen und Tieren bekannten QCs zeigen eine strikte Spezifität
für L-Glutamin in der N-terminalen Position der Substrate
und es wurde festgestellt, dass ihr kinetisches Verhalten der Michaelis-Menten Gleichung
gehorcht (Pohl, T. et al. 1991 Proc Natl Acad Sci USA 88,
10059-10063; Consalvo, A. P. et al. 1988 Anal Biochem
175, 131-138; Gololobov, M. Y. et al. 1996 Biol
Chem Hoppe-Seyler 377, 395-398). Ein Vergleich der Primärstrukturen
der QCs aus C. papaya und der der hochkonservierten QC aus Säugetieren
ergab jedoch keine Sequenzhomologie (Dahl, S. W. et al.
2000 Protein Expr Purif 20, 27-36). Während die
pflanzlichen QCs zu einer neuen Enzymfamilie zu gehören
scheinen (Dahl, S. W. et al. 2000 Protein Expr Purif 20,
27-36), wurde gefunden, dass die Säugetier QCs
eine ausgeprägte Sequenzhomologie zu bakteriellen Aminopeptidasen
haben (Bateman, R. C. et al. 2001 Biochemistry 40, 11246-11250),
was zu dem Schluss führte, dass die QCs aus Pflanzen und
Tieren unterschiedliche evolutionäre Ursprünge
haben.
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EP 02 011 349.4 offenbart
Polynucleotide, die für Insekten Glutaminyl-Cyclase codieren
sowie Polypeptide, die dadurch codiert sind. Diese Anmeldung stellt
ferner Wirtszellen bereit, die Expressionsvektoren enthalten, die
erfindungsgemäße Polynucleotide enthalten. Isolierte
Polypeptide und Wirtszellen, die Insekten QC enthalten, sind nützlich
bei Screening-Verfahren nach Mitteln, die die Aktivität
der Glutaminyl-Cyclase verringern. Solche Mittel werden beschrieben,
nützlich als Pestizide zu sein.
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Alzheimer-Krankheit
(AD) ist durch eine abnorme Akkumulation von extrazellulären
amyloiden Plaques charakterisiert, die eng mit dystrophischen Neuronen,
reaktiven Astrozyten und Mikroglia assoziiert sind (Terry,
R. D. und Katzman, R. 1983 Ann Neurol 14, 497-506; Glenner,
G. G. und Wong, C. W. 1984 Biochem Biophys Res Comm 120, 885-890; Intagaki,
S. et al. 1989 J Neuroimmunol 24, 173-182; Funato,
H. et al. 1998 Am J Pathol 152, 983-992; Selkoe,
D. J. 2001 Physiol Rev 81, 741-766). Amyloid-beta (Aβ)
Peptide sind die hauptsächlichen Bestandteile der senilen
Plaques und es wird angenommen, dass sie unmittelbar an der Pathogenese
und Progression von AD beteiligt sind, eine Hypothese, die durch
genetische Studien gestützt wird (Glenner, G. G.
und Wong, C. W. 1984 Biochem Biophys Res Comm 120, 885-890; Borchelt,
D. R. et al. 1996 Neuron 17, 1005-1013; Lemere,
C. A. et al. 1996 Nat Med 2, 1146-1150; Mann, D.
M. und Iwatsubo, T. 1996 Neurodegeneration 5, 115-120; Citron,
M. et al. 1997 Nat Med 3, 67-72; Selkoe, D. J.
2001 Physiol Rev 81, 741-766). Aβ wird durch proteolytische
Prozessierung des β-Amyloid-Vorläuferproteins
(APP) generiert (Kang, J. et al. 1987 Nature 325, 733-736; Selkoe,
D. J. 1998 Trends Cell Biol 8, 447-453), das sequenziell gespalten
wird durch β-Sekretase am N-Terminus und γ-Sekretase
am C-Terminus von Aβ (Haass, C. und Selkoe, D.
J. 1993 Cell 75, 1039-1042; Simons, M. et al. 1996
J Neurosci 16, 899-908). Zusätzlich zu den dominanten
Aβ Peptiden, die mit L-Asp am N-Terminus beginnen (Aβ1-42/40),
tritt eine große Heterogenität von N-terminal
verkürzten Formen bei senilen Plaques auf. Von diesen verkürzten
Peptiden wird berichtet, dass sie in-vitro neurotoxischer sind und
schneller als die vollständigen Isoformen aggregieren (Pike,
C. J. et al. 1995 J Biol Chem 270, 23895-23898). Es ist
bekannt, dass N-verkürzte Peptide in Subjekten mit familiärem AD
(FAD) in einem frühen Stadium überproduziert werden
(Saido, T. C. et al. 1995 Neuron 14, 457-466; Russo, C.
et al. 2000 Nature 405, 531-532), früh im Gehirn
bei Down-Syndrom (DS) auftreten und sich mit dem Alter anreichern
(Russo, C. et al. 1997 FEBS Lett 409, 411-416; Russo,
C. et al. 2001 Neurobiol Dis 8, 173-180; Tekirian,
T. L. et al. 1998 J Neuropathol Exp Neurol 57, 76-94).
Schließlich gibt deren Menge die fortschreitende Schwere
der Erkrankung wieder (Russo, C. et al. 1997 FEBS Lett 409,
411-416). Zusätzlich können post-translationale
Prozesse den N-Terminus weiter modifizieren, durch Isomerisierung
oder Racemisierung des Aspartats bei Position 1 und 7 und durch
Cyclisierung von Glutamat bei den Resten 3 und 11. Pyroglutamat-haltige Isoformen
bei Position 3 [pGlu3] Aβ3-40/42]
stellen die wichtigen Formen – ca. 50% der gesamten Aβ Menge – der
N-verkürzten Arten bei senilen Plaques dar (Mori,
H. et al. 1992 J Biol Chem 267, 17082-17086, Saido, T.
C. et al. 1995 Neuron 14, 457-466; Russo, C. et
al. 1997 FEBS Lett 409, 411-416; Tekirian, T. L.
et al. 1998 J Neuropathol Exp Neurol 57, 76-94; Geddes,
J. W. et al. 1999 Neurobiol Aging 20, 75-79; Harigaya,
Y. et al. 2000 Biochem Biophys Res Commun 276, 422-427)
und sie sind auch bei prä-amyloiden Läsionen vorhanden (Lalowski,
M. et al. 1996 J Biol Chem 271, 33623-33631). Die Anhäufung
von AβN3(pE) Peptiden erfolgt vermutlich aufgrund der strukturellen Änderung,
die die Aggregation verstärkt und Resistenz gegenüber
den meisten Aminopeptidasen verleiht (Saido, T. C. et al.
1995 Neuron 14, 457-466; Tekirian, T. L. et al.
1999 J Neurochem 73, 1584-1589). Dieser Nachweis gibt Hinweise
für eine zentrale Rolle der AβN3(pE) Peptide bei
der AD Pathogenese. Allerdings ist relativ wenig über ihre
Neurotoxizität und Aggregationseigenschaften bekannt (He, W.
und Barrow, C. J. 1999 Biochemistry 38, 10871-10877; Tekirian,
T. L. et al. 1999 J Neurochem 73, 1584-1589). Darüber
hinaus sind die Wirkung dieser Isoformen auf Gliazellen und die
Antwort der Gliazellen auf diese Peptide völlig unbekannt,
obwohl aktivierte Gliazellen strikt mit senilen Plaques assoziiert
sind und aktiv zu der Anhäufung von Amyloid-Ablagerungen
beitragen könnten. In neueren Studien wurden die Toxizität,
Aggregationseigenschaften und der Katabolismus von Aβ1-42,
Aβ1-40, [pGlu3]Aβ3-42
und [pGlu3]Aβ3-40 Peptiden in Kulturen
von neuronalen und Gliazellen untersucht, und es wurde gezeigt,
dass eine Änderung von Pyroglutamat die toxischen Eigenschaften
der Aβ Peptide verschlimmert und auch deren Abbau durch
kultivierte Astrozyten hemmt. Shirotani et al. untersuchten
die Entstehung von [pGlu3]Aβ Peptiden
in primären kortikalen Neuronen, die in vitro mit Sindbis-Virus
infiziert waren. Sie konstruierten zu Amyloid-Vorläuferprotein komplementäre
DNAs, die durch Aminosäure-Substitution und -Deletion für
einen potentiellen Vorläufer von [pGlu3]Aβ codierten.
Für einen künstlichen Vorläufer, der
mit einem N-terminalen Glutaminrest an Stelle von Glutamat in dem
natürlichen Vorläufer beginnt, wurde eine spontane
Umwandlung oder eine enzymatische Umwandlung durch Glutaminyl-Cyclase
zu Pyroglutamat vorgeschlagen. Der Cyclisierungsmechanismus des N-terminalen
Glutamats bei Position 3 in dem natürlichen Vorläufer
von [pGlu3]Aβ wurde in vivo nicht
bestimmt (Shirotani, K., Tsubuki, S., Lee, H. J., Maruyama,
K., und Saido, T. C. (2002) Neurosci Lett 327, 25-28).
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Dipeptidylpeptidase
IV (DP IV) ist eine post-Prolin (zu einem geringeren Umfang eine
post-Alanin, post-Serin oder post-Glycin) spaltende Serinprotease,
die in verschiedenen Geweben des Körpers gefunden wird,
einschließlich Niere, Leber und Darm, und N-terminale Dipeptide
aus einer Peptidkette spaltet. Vor kurzem wurde gezeigt, dass DP
IV eine wichtige Rolle im Neuropeptid Stoffwechsel, bei der T-Zellaktivierung,
der Bindung von Krebszellen an das Endothel und der Aufnahme von
HIV in Lymphzellen spielt. Siehe hierzu
WO 02/34242 ,
WO 02/34243 ,
WO 03/002595 und
WO 03/002596 .
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Es
ist bekannt, dass DP IV-Inhibitoren für die Behandlung
der pathologischen Glucosetoleranz und von Diabetes mellitus nützlich
sein können (Internationale Patentanmeldung, Publikationsnummer
WO 99/61431 ,
Pederson,
R. A. et al. 1998 Diabetes 47, 1253-1258 und
Pauly,
R. P. et al. 1999 Metabolism 48, 385-389). Insbesondere
offenbart
WO 99/61431 DP
IV-Inhibitoren, umfassend einen Aminosäurerest und eine Thiazolidin-
oder Pyrrolidingruppe und Salze derselben, insbesondere L-threo-Isoleucyl
Thiazolidin, L-allo-Isoleucyl Thiazolidin, L-threo-Isoleucyl Pyrrolidin,
L-allo-Isoleucyl Thiazolidin, L-allo-Isoleucyl Pyrrolidin, und Salze
derselben.
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Weitere
Beispiele für niedermolekulare Dipeptidylpeptidase IV-Inhibitoren
sind Mittel, wie z. B. Tetrahydroisoquinolin-3-carboxamid-Derivate,
N-substituierte 2-Cyanopyrrole und -pyrrolidine, N-(N'-substituierte Glycyl)-2-cyanopyrrolidine,
N-(substituierte Glycyl)-Thiazolidine, N-(substituierte Glycyl)-4-cyanothiazolidine, Aminoacyl-borono-prolyl-Inhibitoren,
Cyclopropyl-fusionierte Pyrrolidine und heterocyclische Verbindungen. Inhibitoren
der Dipeptidylpeptidase IV sind beschrieben in
US 6,380,398 ;
US 6,011,155 ;
US 6,107,317 ;
US 6,110,949 ;
US 6,124,305 ;
US 6,172,081 ;
WO 95/15309 ;
WO 99/61431 ,
WO 99/67278 ,
WO 99/67279 ,
DE 198 34 591 ,
WO 97/40832 ,
DE 196 16 486 C2 ,
WO 98/19998 ,
WO 00/07617 ,
WO 99/38501 ,
WO 99/46272 ,
WO 99/38501 ,
WO 01/68603 ,
WO 01/40180 ,
WO 01/81337 ,
WO 01/81304 ,
WO 01/55105 ,
WO 02/02560 und
WO 02/14271 ,
WO 02/04610 ,
WO 02/051836 ,
WO 02/068420 ,
WO 02/076450 ,
WO 02/083128 ,
WO 02/38541 ,
WO 03/000180 ,
WO 03/000181 ,
WO 03/000250 ,
WO 03/002530 ,
WO 03/002531 ,
WO 03/002553 ,
WO 03/002593 ,
WO 03/004496 ,
WO 03/024942 und
WO 03/024965 , deren Lehren hierin
durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen sind, insbesondere
im Hinblick auf diese Inhibitoren, ihre Definition, Verwendungen
und ihre Herstellung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue physiologische Substrate der QC
in Säugetieren, Aβ3-40/42, [Gln3]Aβ3-40/42,
[Glu11]Aβ11-40/42, [Gln11]Aβ11-40/42, [Gln1]Gastrin,
[Gln1]Neurotensin, [Gln1]FPP, [Gln1]CCL2, [Gln1]CCL7,
[Gln1]CCL8, [Gln1]CCL16,
[Gln1]CCL18, [Gln1]Fractalkin,
[Gln1]Orexin A, [Gln3]glucagon3-29
und [Gln5]Substanz P5-11 und die Verwendung
von Effektoren der QC und pharmazeutische Zusammensetzungen, umfassend
Effektoren der QC, für die Behandlung von Zuständen,
die durch die Modulation der QC Aktivität behandelt werden
können.
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In
Inhibitionsuntersuchungen wurde gezeigt, dass humane QC eine Metall-abhängige
Transferase ist. QC Apoenzym ließ sich am wirksamsten durch
Zinkionen reaktivieren, und das Metall-bindende Motiv der Zink-abhängigen
Aminopeptidasen ist auch in humaner QC vorhanden. Verbindungen,
die mit dem im aktiven Zentrum gebundenen Metall interagieren sind
hochwirksame Inhibitoren.
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Unerwartet
wurde gezeigt, dass rekombinante humane QC sowie QC Aktivität
aus Hirnextrakten sowohl die N-terminale Glutaminyl- als auch Glutamat-Cyclisierung
katalysieren. Am auffallendsten ist die Feststellung, dass die Cyclase-katalysierte
Glu1-Umlagerung bei etwa pH 6,0 begünstigt
ist, während die Gln1-Umlagerung
zu pGlu-Derivaten bei einem pH-Optimum von etwa 8,0 erfolgt. Da
die Bildung von pGlu-Aβ-verwandten Peptiden durch Hemmung
der rekombinanten humanen QC und QC Aktivitäten aus Extrakten
von Schweinehypophyse unterdrückt werden kamen, ist das
Enzym QC ein Ziel in der Medikamentenentwicklung zur Behandlung
der Alzheimer-Krankheit.
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Durch
die Gabe von Effektoren der QC-Aktivität an ein Säugetier
kann es möglich sein, Zustände zu verhindern oder
zu lindern, die ausgewählt sind aus: Alzheimer-Krankheit,
Down-Syndrom, Magengeschwüren und Magenkrebs mit oder ohne
Helicobacter pylori Infektionen, pathogene psychotische Zustände,
Schizophrenie, Unfruchtbarkeit, Neoplasie, inflammatorische Reaktionen
des Wirts, Krebs, Schuppenflechte, rheumatoide Arthritis, Arteriosklerose,
beeinträchtigte humorale und Zell-vermittelte Immunantworten,
Leukozyten-Adhäsion- und Migrationsprozesse im Endothel,
eingeschränkte Nahrungsaufnahme, Schlaf-Wachsamkeit, beeinträchtigte
homöostatische Regulation des Energiestoffwechsels, beeinträchtigte
autonome Funktion, beeinträchtigte hormonale Balance und
beeinträchtigte Regulierung der Körperflüssigkeiten.
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Ferner
kann es durch die Gabe von Effektoren der QC-Aktivität
an ein Säugetier möglich sein, die Zellproliferation
des Magen-Darm Traktes anzuregen, vorzugsweise die Proliferation
von Zellen der Magenschleimhaut, Epithelzellen, die akute Säuresekretion
und die Differenzierung der Säure produzierenden Belegzellen
und Histamin-sekretierende enterochromaffine Zellen.
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Weiterhin
kann es durch die Verabreichung von Effektoren der QC-Aktivität
an ein Säugetier möglich sein, die Proliferation
von myeloischen Vorläuferzellen zu unterdrücken.
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Darüber
hinaus kann die Verabreichung von QC Inhibitoren zur Unterdrückung
der männlichen Fruchtbarkeit führen:
In einer
bevorzugten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung
die Verwendung von Effektoren der QC-Aktivität in Kombination
mit Inhibitoren der DP IV oder DP IV-ähnlichen Enzymen
für die Behandlung oder Linderung von Zuständen
bereit, die durch die Modulation der QC und/oder DP IV Aktivität
behandelt werden können.
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Die
vorliegende Erfindung stellt pharmazeutische Zusammensetzungen für
die parenterale, enterale oder orale Verabreichung bereit, umfassend
mindestens einen Effektor der QC, optional in Kombination mit üblichen
Träger- und/oder Hilfsstoffen; oder umfassend mindestens
einen Effektor der QC in Kombination mit mindestens einem DP IV-Inhibitor,
optional in Kombination mit üblichen Träger- und/oder
Hilfsstoffen.
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Screening-Verfahren
für die Ermittlung und Auswahl von Effektoren der QC werden
auch bereit gestellt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Erkenntnisse über diese und andere Aspekte der vorliegenden
Erfindung werden unter Einbeziehung der Figuren erhalten, wobei:
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1 zeigt
die Verlaufskurven der Cyclisierung von H-Gln-Ala-OH, katalysiert
durch humane QC, wobei die Abnahme der Absorption bei 340 nm beobachtet
wird. Die Proben enthielten 0,3 mM NADH/H+,
14 mM α-Ketoglutarsäure, 30 U/ml Glutamat-Dehydrogenase
und 1 mM H-Gln-Ala-OH. Von Kurve A–D wurden unterschiedliche
Konzentrationen von QC eingesetzt: A, 10 mU/ml, B, 5 mU/ml, C, 2,5
mU/ml. Bei der Kurve D wurde QC weggelassen. Eine lineare Beziehung
zwischen der QC Konzentration und der beobachteten Aktivität wurde
erhalten (eingefügter Graph).
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2 zeigt
die pH-Abhängigkeit von humaner und Papaya (eingefügter
Graph) QC, bestimmt unter Geschwindigkeitsbedingungen 1. Ordnung
unter Verwendung von Gln-βNA als Substrat. Im Falle der
humanen QC wurde ein Puffersystem verwendet, dass eine konstante
Ionenstärke gemäß Ellis und Morrison
bereit stellt, bestehend aus 25 mM MES, 25 mM Essigsäure
und 50 mM Tris (Ellis, K. J. und Morrison, J. F. 1982 Methods
Enzymol. 87, 405-426). Aufgrund einer leicht hemmenden
Wirkung von Tris, wurde Papaya QC unter Verwendung von einem 50
mM MOPS Puffer untersucht. Die Ionenstärke wurde durch
Zugabe von NaCl auf 0,05 M eingestellt. Die Geschwindigkeitsprofile
wurden ausgewertet, indem sie an ein Modell angepasst wurden, das
auf Abgangsgruppen basiert. Im Falle von Papaya QC wurde ein PKa von 7,13 ± 0,03 durch Anpassung
der Daten an ein einzelnes Dissoziationsmodell erhalten.
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3 zeigt
die Wirkung des pH-Wertes auf die Stabilität der QC aus
Papaya Latex und humaner QC. Eine Enzymstammlösung wurde
20-fach verdünnt in 0,1 M Puffer verschiedener pH-Werte
(pH 4–7 Natriumcitrat, pH 7–10 Natriumphosphat).
Enzym-Lösungen wurden bei 30°C für 30
min inkubiert und anschließend wurde die enzymatische Aktivität
gemäß dem Standard-Protokoll analysiert.
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4 zeigt
den Vergleich der Spezifitätskonstanten kcat/KM für eine Reihe von Substraten,
die Glutamat an der zweiten Aminosäureposition enthalten.
Während eine Erhöhung der Spezifität
bei der humanen QC von den Di- zu den Tetrapeptiden detektiert wurde,
wurde im Falle der Papaya QC keine Veränderung beobachtet.
Die hier präsentierten Daten sind eine Wiederholung der
graphischen Darstellung der in Tabelle 3 angegebenen Parameter.
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5 zeigt
die Bildung von pGlu-Lys (pGlu)-Arg-Ala-Leu-NH2 aus
H-Gln-Lys (Gln)-Arg-Ala-Leu-NH2, katalysiert
durch die humane QC. Die Substratumwandlung wird beobachtet durch
die zeitabhängige Änderung des m/z-Verhältnisses
aufgrund des Austretens von Ammoniak. Die Zusammensetzung der Probe
war: 0,5 mM Substrat, 38 nM QC in 40 mM Tris/HCl, pH 7,7. Bei den angegebenen
Zeiten wurden Proben aus dem Assay-Reagenzglas entnommen, mit der
Matrix-Lösung (1:1 V/V) gemischt und anschließend
die Massenspektren aufgenommen. Eine sehr ähnliche Abhängigkeit
wurde im Falle der Papaya QC beobachtet.
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6 zeigt
die Bildung von pGlu-Phe-Lys-Ala-Glu-NH2 aus
H-Gln(NMe)-Phe-Lys-Ala-Glu-NH2, katalysiert
durch Papaya QC. Die Substratumwandlung wird beobachtet durch die
zeitabhängige Änderung des m/z-Verhältnisses
aufgrund des Austretens von Methylamin. Die Zusammensetzung der
Probe war: 0,5 mM Substrat, 0,65 μM Papaya QC in 40 mM
Tris/HCl, pH 7,7. Bei den angegebenen Zeiten wurden Proben aus dem
Assay-Reagenzglas entnommen, mit der Matrix-Losung (1:1 V/V) gemischt
und anschließend die Massenspektren aufgenommen. Keine
Substratumwandlung wurde in Proben ohne Papaya QC oder bei Anwendung
von bis zu 1,5 μM humaner QC auf das Substrat beobachtet
(nicht gezeigt).
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7 zeigt
die Bildung von [Gln3]-Aβ3-11 aus
[Gln3]Aβ1-11, katalysiert durch
DP IV. Bei den angegebenen Zeiten wurden Proben aus dem Assay-Reagenzglas
entnommen, mit Matrix-Lösung (1:1 V/V) gemischt und anschließend
die Massenspektren aufgenommen.
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8 zeigt
die Verhinderung der Spaltung von [Gln3]Aβ1-11
durch den DP IV-Inhibitor Val-Pyrrolidid (Val-Pyrr). Bei den angegebenen
Zeiten wurden Proben aus dem Assay-Reagenzglas entnommen, mit Matrix-Lösung
(1:1 V/V) gemischt und anschließend die Massenspektren
aufgenommen.
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9 zeigt
die Bildung von [pGlu3]Aβ3-11 aus
[Gln3]Aβ3-11, katalysiert durch
QC. Bei den angegebenen Zeiten wurden Proben aus dem Assay-Reagenzglas
entnommen, mit Matrix-Lösung (1:1 V/V) gemischt und anschließend
die Massenspektren aufgenommen.
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10 zeigt
die Hemmung der Bildung von [pGlu3]Aβ3-11
aus [Gln3]Aβ3-11 durch den QC-Inhibitor 1,10-Phenanthrolin.
Bei den angegebenen Zeiten wurden Proben aus dem Assay-Reagenzglas
entnommen, mit Matrix-Lösung (1:1 V/V) gemischt und anschließend
die Massenspektren aufgenommen.
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11 zeigt
die Bildung von [pGlu3]Aβ3-11 aus
[Gln3]Aβ1-11 nach aufeinander folgender
Katalyse durch DP IV und QC. Bei den angegebenen Zeiten wurden Proben
aus dem Assay-Reagenzglas entnommen, mit Matrix-Lösung
(1:1 V/V) gemischt und anschließend die Massenspektren
aufgenommen.
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12 zeigt
die Hemmung der Bildung von [pGlu3]Aβ3-11
aus [Gln3]Aβ1-11 durch den QC-Inhibitor 1,10-Phenanthrolin
in Gegenwart von katalytisch aktiver DP IV und QC. Bei den angegebenen
Zeiten wurden Proben aus dem Assay-Reagenzglas entnommen, mit Matrix-Lösung
(1:1 V/V) gemischt und anschließend die Massenspektren
aufgenommen.
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13 zeigt
die Reduktion der Bildung von [pGlu3]Aβ3-11
aus [Gln3]Aβ1-11 durch den DP IV-Inhibitor Val-Pyrr
in Gegenwart von katalytisch aktiver DP IV und QC. Bei den angegebenen
Zeiten wurden Proben aus der Assay-Mischung entnommen, mit Matrix-Lösung
(1:1 V/V) gemischt und anschließend die Massenspektren
aufgenommen.
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14 zeigt
die Bildung von Peptid [pGlu3]Aβ-3-11
aus [Gln3]Aβ1-11 nach aufeinander
folgender Katalyse durch Aminopeptidase(n) und QC, die in Schweine-Hypophysen-Homogenat
vorhanden sind. Bei den angegebenen Zeiten wurden Proben aus dem
Assay-Reagenzglas entnommen, mit Matrix-Lösung (1:1 V/V) gemischt
und anschließend die Massenspektren aufgenommen.
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15A und B zeigen Massenspektren von Aβ3-11a
und Aβ3-21a, inkubiert mit rekombinanter humaner QC, die
vor ihrer Verwendung für 10 Minuten gekocht wurde. C und
D zeigen Massenspektren von Aβ3-11 und Aβ3-21a
in Gegenwart von aktiver humaner QC, was zur Bildung von [pGlu3]Aβ3-11a bzw. [pGlu3]Aβ3-21a führte.
E und F zeigen Massenspektren von Aβ3-11a und Aβ3-21a
in Gegenwart von aktiver QC und 5 mM Benzimidazol, das die Bildung
von [pGlu3] unterdrückt.
-
16 zeigt
die Reaktionsgeschwindigkeiten der von Papaya QC-katalysierten Glu-βNA-Umwandlung,
aufgetragen gegen die Substratkonzentration. Die Anfangsgeschwindigkeiten
wurden gemessen in 0,1 M Pyrophosphatpuffer, pH 6,1 (Quadrate),
0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,5 (Kreise) und 0,1 M Boratpuffer, pH 8,5
(Dreiecke). Die kinetischen Parameter lauten wie folgt: KM = 1,13 ± 0,07 mM, kcat =
1,13 ± 0,04 min–1 (pH 6,1);
KM = 1,45 ± 0,03 mM, kcat =
0,92 ± 0,01 mm–1 (pH 7,5);
KM = 1,76 ± 0,06 mM, kcat =
0,56 ± 0,01 min–1 (pH 8,5).
-
17 zeigt
die pH-Abhängigkeit der Umwandlung von Gln-βNA
(Kreise) und Glu-βNA (Quadrate), bestimmt unter Geschwindigkeitsbedingungen
1. Ordnung (S << KM).
Die Substratkonzentration war 0,01 mM bzw. 0.25 mM. Für
beide Bestimmungen wurde ein Puffersystem aus drei Komponenten eingesetzt,
bestehend aus 0,05 M Essigsäure, 0,05 M Pyrophosphorsäure
und 0,05 M Tricin. Alle Puffer wurden durch Zugabe von NaCl auf
gleiche Leitfähigkeit eingestellt, um Unterschiede in der
Ionenstärke zu vermeiden. Die Daten wurden an Gleichungen
angepasst, die für zwei Abgangsgruppen gelten und ergaben
pKa-Werte von 6,91 ± 0,02 und 9,5 ± 0,1
für Gln-βNA und 4,6 ± 0,1 und 7,55 ± 0,02
für Glu-βNA. Die pKa-Werte
der jeweiligen Substrat-Aminogruppen, bestimmt durch Titration,
betrugen 6,97 ± 0,01 (Gln-βNA) und 7,57 ± 0,05
(Glu-βNA). Alle Bestimmungen wurden bei 30°C durchgeführt.
-
18 zeigt
die Verlaufskurven der durch humane QC-katalysierten Cyclisierung
von H-Gln-AMC in Gegenwart von Imidazol, Dipicolinsäure
und in Abwesenheit einer hemmenden Verbindung. Die hyperbolische Form
der Kurve in Gegenwart von Dipicolinsäure weist auf die
Entfernung von Metallionen aus dem aktiven Zentrum von QC hin.
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19 zeigt
die zeitabhängige Inaktivierung von QC durch den heterocyclischen
Chelatbildner 1,10-Phenanthrolin. Nach der Inkubation des QC-Enzyms
mit dem Inhibitor in Abwesenheit von Substrat (durchgezogene Linie),
wurde eine Verringerung der enzymatischen Aktivität im
Vergleich zu Proben beobachtet, die nicht mit Inhibitor vorinkubiert
wurden (gestrichelte Linie), was auf die Entfernung von Metallionen
aus dem aktiven Zentrum der QC hinweist.
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20 zeigt
die Reaktivierung von humaner QC mit einwertigen und zweiwertigen
Metallionen. QC wurde durch Zugabe von 2 mM Dipicolinsäure
in 50 mM Bis-Tris, pH 6,8 inaktiviert. Anschließend wurde
das Enzym einer Dialyse gegen 50 mM Bis-Tris, pH 6,8, enthaltend
1,0 mM EDTA, unterzogen. Reaktivierung der Enzyme wurde durch Inkubation
der inaktivierten Enzymprobe mit Metallionen bei einer Konzentration
von 0,5 mM erreicht, in Gegenwart von 0,5 mM EDTA, um eine unspezifische
Reaktivierung durch in Spuren in den Pufferlösungen vorhandene
Metallionen zu vermeiden. Kontrollen werden durch Enzymproben erhalten,
die nicht inaktiviert wurden, aber auch gegen EDTA-Lösung
dialysiert wurden, wie das inaktivierte Enzym (+EDTA) und Enzymproben,
die gegen Pufferlösungen ohne zugesetztes EDTA (–EDTA)
dialysiert wurden.
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21 Sequenzanordnung
(sequence alignment) der humanen QC (hQC) und anderer M28 Familienmitglieder
der Metallopeptidase Clan MH. Die Anordnung mehrer Seuqenzen (multiple
sequence alignment) erfolgte mit ClustalW bei ch.EMBnet.org mit
Standardeinstellungen. Die Konservierung der das Zink-Ion bindenden
Reste ist gezeigt für humane QC (hQC; GenBank X71125),
der Zn-abhängigen Aminopeptidase aus Streptomyces griseus
(SGAP; Swiss-Prot P80561), und innerhalb der N-acetylierten-alpha-verbundenen
sauren Dipeptidase (NAALADase 1) Domäne (Reste 274–587)
der humanen Glutamat-Carboxypeptidase II (hGCP II, Swiss-Prot Q04609).
Die an der Metallbindung beteiligten Aminosäuren sind fett
gedruckt und unterstrichen. Im Falle der humanen QC sind diese Reste
die mutmaßlichen Entsprechungen zu den Peptidasen.
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Peptid-Sequenzen
-
Die
hierin erwähnten und verwendeten Peptide haben die folgenden
Sequenzen:
-
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Effektoren der Glutaminyl-Cyclase (QC)
bereit für
- a) die Behandlung von Krankheiten
bei Säugetieren, die durch die Modulation der QC Aktivität
in vivo behandelt werden können und/oder
- b) die Modulation von physiologischen Prozessen auf der Grundlage
der Wirkung von pGlu-enthaltenden Peptiden, verursacht durch Modulation
der QC Aktivität.
-
Darüber
hinaus stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen zur Hemmung
der Glutaminyl-Cyclase (QC, EC 2.3.2.5) und/oder QC-ähnlicher
Enzyme in einem Säugetier bereit und die Verwendung von
Inhibitoren der QC Aktivität für die Behandlung
von pathologischen Zuständen, die mit QC Aktivität
im Zusammenhang stehen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein neues Verfahren zur Behandlung
der Alzheimer-Krankheit und des Down-Syndroms bereit. Die N-Termini
von Amyloid-beta Peptiden, die bei der Alzheimer-Krankheit und bei
Down-Syndrom im Gehirn abgelagert sind, tragen Pyroglutaminsäure.
Die Bildung von pGlu ist ein wichtiges Ereignis in der Entwicklung
und der Progression der Krankheit, da die modifizierten amyloiden β-Peptide
eine erhöhte Neigung zur Aggregation von Amyloid-beta und
Toxizität zeigen, was wahrscheinlich den Ausbruch und die
Progression der Krankheit verschlechtert. (Russo, C. et
al. 2002 J Neurochem 82, 1480-1489).
-
Im
Gegensatz dazu ist in den natürlichen Aβ Peptiden
(3-40/42) Glutaminsäure als N-terminale Aminosäure
vorhanden. Bisher ist keine enzymatische Umwandlung von Glu zu pGlu
bekannt. Darüber hinaus ist bisher noch keine spontane
Cyclisierung von Glu-Peptiden zu pGlu-Peptiden beobachtet worden.
Daher war ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, die Rolle von QC
bei der Alzheimer-Krankheit und Down-Syndrom zu bestimmen. Mit diesem
Aspekt wurde sich befasst durch die Synthese von Aβ3-11
und Aβ1-11, die die Aminosäure Glutamin an Stelle
von Glutaminsäure an Position 3 enthalten, die Bestimmung
der Substrateigenschaften dieser modifizierten Amyloid-beta Peptide
gegenüber QC, DP IV und DP IV-ähnlichen Enzymen
und Aminopeptidasen und die Verwendung von Inhibitoren der QC, um
die Bildung von pGlu aus einem N-terminalen Glutaminylrest der Amyloid-beta
abgeleiteten Peptide (amyloid β-derived peptides) 1-11
und 3-11 zu verhindern. Die Ergebnisse sind in Beispiel 8 gezeigt.
Das verwendete Verfahren wird in Beispiel 3 beschrieben.
-
Bis
heute gibt es keine Hinweise, die eine Beteiligung der QC bei der
Progression der Krankheit anzeigen, weil Glutaminsäure
die N-terminale Aminosäure in Aβ (3-40/42 oder
11-40/42) ist. Aber QC ist das einzige bekannte Enzym, das fähig
ist, pGlu am N-Terminus von Peptiden zu bilden. Weitere Aspekte
der vorliegenden Erfindung betreffen die folgenden Erkenntnisse
und Entdeckungen:
- a) In einer Nebenreaktion
katalysiert QC die Cyclisierung von Glutaminsäure zu Pyroglutaminsäure
mit sehr niedriger Geschwindigkeit,
- b) Glutaminsäure aus APP oder dessen anschließend
gebildeten Amyloid-beta Peptiden wird post-translational durch eine
unbekannte enzymatische Aktivität in Glutamin umgewandelt
und in einem zweiten Schritt katalysiert QC die Cyclisierung von
Glutamin zu Pyroglutaminsäure nach der Prozessierung des
N-Terminus des Amyloid-beta Peptids,
- c) Glutaminsäure wird post-translational durch eine
chemische Katalyse oder Autokatalyse in Glutamin umgewandelt und
anschließend katalysiert QC die Cyclisierung von Glutamin
zu Pyroglutaminsäure nach der Prozessierung des N-Terminus
des Amyloid-beta Peptids,
- d) im APP-Gen, das für das Amyloid-beta Protein codiert,
gibt es Mutationen, die zu Gln statt Glu an Position 3 führen.
Nach der Translation und Prozessierung des N-Terminus katalysiert
QC die Cyclisierung von Glutamin zu Pyroglutaminsäure,
- e) Glutamin wird in die entstehende Peptidkette von APP eingearbeitet,
aufgrund einer Fehlfunktion einer unbekannten enzymatischen Aktivität
und anschließend katalysiert QC die Cyclisierung des N-terminalen Glutamins
zu Pyroglutaminsäure nach der Prozessierung des N-Terminus
des Amyloid-beta Peptids.
-
QC
ist in allen fünf oben aufgeführten Fällen
am kritischen Schritt beteiligt, nämlich der Bildung von Pyroglutaminsäure,
die die Aggregation von Amyloid-beta Peptiden begünstigt.
So führt eine Hemmung der QC zu einer Verhinderung der
Präzipitation der Plaquebildner Aβ3-40/41/43 oder
Aβ11-40/41/43, die den Ausbruch und die Progression der
Alzheimer-Krankheit und des Down-Syndroms verursachen, unabhängig
vom Mechanismus durch den Cyclisierung erfolgt.
-
Glutamat
wird an den Positionen 3, 11 und 22 des Amyloid-beta Peptids gefunden.
Unter diesen ist die Mutation von Glutaminsäure (E) zu
Glutamin (Q) an Position 22 (entsprechend zu dem Amyloid-Vorläuferprotein
APP 693, Swissprot P05067) als so genannte Mutation der niederländischen
Art der zerebralen Hämorrhagie mit Amyloidose (Dutch type
cerebroarterial amyloidosis mutation) beschrieben worden.
-
Dier
Amyloid-beta Peptide mit einem Pyroglutaminsäurerest an
Position 3, 11 und/oder 22 sind als zytotoxischer und hydrophober
als Aβ1-40/42/43 beschrieben worden (Saido T. C.
2000 Medical Hypotheses 54(3): 427-429).
-
Die
vielfachen N-terminalen Variationen können an verschiedenen
Stellen durch das β-Sekretase-Enzym β-Stellen-Amyloid-Vorläuferprotein-spaltendes
Enzym (β-site amyloid precursor proteincleaving enzyme; BACE)
erzeugt werden (Huse J. T. et al. 2002 J. Biol. Chem. 277
(18): 16278-16284), und/oder durch Prozessierung durch
Aminopeptidase. In allen Fällen kann die Cyclisierung nach
a)–e) erfolgen, wie oben beschrieben.
-
Bisher
gab es keinen experimentellen Nachweis, der die enzymatische Umwandlung
von Glu1-Peptiden zu pGlu-Peptiden durch
eine unbekannte Glutamyl-Cyclase (EC) entsprechend Weg a) gestützt
hat (Garden, R. W., Moroz, T. P., Gleeson, J. M., Floyd,
P. D., Li, L. J., Rubakhin, S. S. und Sweedler, J. V. (1999) J Neurochem
72, 676-681; Hosoda R. et al. (1998) J Neuropathol
Exp Neurol. 57, 1089-1095). Bis heute wurde keine derartige
Enzymaktivität identifiziert, die fähig ist, Glu1-Peptide, die N-terminal protoniert sind
und eine negativ geladene Glu1 γ-Carboxylateinheit
besitzen, unter schwach alkalischen pH-Bedingungen zu cyclisieren.
-
QC
Aktivität gegenüber Gln1-Substraten
ist unterhalb pH 7 dramatisch verringert. Im Gegensatz dazu scheint
es, dass eine Glu1-Umwandlung bei sauren
Reaktionsbedingungen erfolgen kann (Iwatsubo, T., Saido, T.
C., Mann, D. M., Lee, V. M. und Trojanowski, J. Q. (1996) Am J Pathol
149, 1823-1830; Russo, C., Saido, T. C., DeBusk,
L. M., Tabaton, M., Gambetti, P. und Teller, J. K. (1977) FEBS Lett
409, 411-416; Russo, C., Salis, S., Dolcini, V.,
Venezia, V., Song, X. H., Teller, J. K. und Schettini, G. (2001)
Neurobiol Dis 8, 173-180; Tekirian, T. L., Saido,
T. C., Markesbery, W. R., Russell, M. J., Wekstein, D. R., Patel,
E. und Geddes, J. W. (1998) J Neuropathol Exp Neurol. 57, 76-94; Russo,
C., Violani, E., Salis, S., Venezia, V., Dolcini, V., Damonte, G.,
Benatti, U., DArrigo, C., Patrone, E., Carlo, P. und Schettini,
G. (2002) J Neurochem 82, 1480-1489; Hosoda, R.,
Saido, T. C., Otvos, L., Jr., Arai, T., Mann, D. M., Lee, V. M.,
Trojanowski, J. Q. und Iwatsubo, T. (1998) J Neuropathol Exp Neurol.
57, 1089-1095; Garden, R. W., Moroz, T. P., Gleeson,
J. M., Floyd, P. D., Li, L. J., Rubakhin, S. S. und Sweedler, J.
V. (1999) J Neurochem 72, 676-681).
-
Gemäß der
vorliegenden Erfindung wurde untersucht, ob QC fähig ist,
Amyloid-beta abgeleitete Peptide zu erkennen und unter leicht sauren
Bedingungen umzuwandeln. Daher wurden die Peptide [Gln3]Aβ1-11a,
Aβ3-11a, [Gln3]Aβ3-11a,
Aβ3-21a, [Gln3]Aβ3-21a
und [Gln3]Aβ3-40 als potentielle
Substrate des Enzyms synthetisiert und untersucht. Diese Sequenzen
wurden ausgewählt, um natürliche N-terminal und C-terminal
trunkierte [Glu3]Aβ Peptide und
[Gln3]Aβ Peptide nachzuahmen, die
durch post-translationale Glu-Amidierung auftreten könnten.
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In
der vorliegenden Erfindung wurde gezeigt, dass Papaya und humane
QC sowohl Glutaminyl- als auch Glutamyl-Cyclisierung katalysieren.
Offenbar ist die primäre physiologische Funktion der QC,
die Hormonreifung in endokrinen Zellen durch Glutamin-Cyclisierung
vor oder während des Hormon-Sekretionsprozesses abzuschließen.
Es ist bekannt, dass solche sekretorischen Vesikel einen sauren
pH aufweisen. So könnte eine Nebenaktivität des
Enzyms in dem engen pH-Bereich von 5,0 bis 7,0 seine neu entdeckte
Glutamyl-Cyclaseaktivität sein, die auch Glu-Aβ Peptide
umwandelt. Aufgrund der wesentlich langsamer erfolgenden Glu-Cyclisierung
im Vergleich zur Gln-Umwandlung, ist es jedoch fraglich, ob die
Glutamyl-Cyclisierung eine wesentliche physiologische Rolle spielt.
In der Pathologie von neurodegenerativen Erkrankungen ist die Glutamyl-Cyclisierung
jedoch von Bedeutung.
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Bei
der Untersuchung der pH-Abhängigkeit dieser enzymatischen
Reaktion fanden wir, dass der unprotonierte N-Terminus für
die Cyclisierung der Gln1-Peptide essentiell
war und dementsprechend, dass der PKa-Wert
des Substrats identisch zu dem pKa-Wert
für die QC-Katalyse war (siehe 17). Somit
stabilisiert QC den intramolekularen nucleophilen Angriff der unprotonierten α-Aminoeinheit
auf den γ-Carbonyl-Kohlenstoff, elektrophil aktiviert durch
Amidierung (Schema 1).
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Im
Gegensatz zu der einwertigen Ladung, vorhanden in Peptiden, die
N-terminal Glutamin enthalten, ist der N-terminale Glu-Rest in Peptiden,
die Glu enthalten, überwiegend zweiwertig geladen bei etwa
neutralem pH. Glutamat zeigt pKa-Werte von
etwa 4,2 und 7,5 für die γ-Carboxyl- bzw. die α-Aminoeinheit.
D. h. bei neutralem pH und oberhalb ist die γ-Carboxylgruppe
unprotoniert, obwohl der α-Amino-Stickstoff zum Teil oder vollständig
unprotoniert und nucleophil ist, und so keine elektrophile Carbonyl
Aktivität ausübt. Daher ist intramolekulare Cyclisierung
unmöglich.
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In
dem pH-Bereich von etwa 5,2–6,5, zwischen ihren jeweiligen
pKa-Werten, sind die zwei funktionellen
Gruppen beide in nicht-ionisierter Form vorhanden, in Konzentrationen
von etwa 1–10% (-NH2) oder 10–1% (-COOH)
des gesamten N-terminal Glu-enthaltenden Peptids. Folglich sind über
einen leicht sauren pH-Bereich Spezies von N-terminalen Glu-Peptiden
vorhanden, die beide Gruppen ungeladen tragen und, deshalb, ist
es möglich, dass QC das Zwischenprodukt der intramolekularen
Cyclisierung zu pGlu-Peptid stabilisieren könnte. D. h.,
wenn die γ-Carboxylgruppe protoniert ist, ist der Carbonyl-Kohlenstoff
elektrophil genug, um einen nucleophilen Angriff durch die unprotonierte α-Aminogruppe
zu ermöglichen. Bei diesem pH fungiert das Hydroxylion
als Abgangsgruppe (Schema 3). Diese Annahmen werden erhärtet
durch die Daten der pH-Abhängigkeit, erhalten für
die QC-katalysierte Umwandlung von Glu-βNA (siehe Beispiel
11). Im Gegensatz zur Glutamin-Umwandlung von Gln-βNA durch
QC, verschiebt sich das pH-Optimum der Katalyse in den sauren Bereich
um pH 6,0, d. h. der pH-Bereich, in welchem Substratmolekül-Spezies
vorhanden sind, die gleichzeitig eine protonierte γ-Carboxyl-
und eine unprotonierte α-Aminogruppe tragen. Darüber
hinaus stimmt der kinetisch bestimmte pKa-Wert
von 7,55 ± 0,02 hervorragend mit dem der α-Aminogruppe
von Glu-βNA überein, bestimmt durch Titration
(7,57 ± 0,05).
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Physiologisch
könnte bei pH 6,0 die Geschwindigkeitskonstante 2. Ordnung
(oder Spezifitätskonstante, kcat/KM) der QC-katalysierten Glutamat-Cyclisierung
könnte in dem Bereich von 8000-fach langsamer als die für
die Glutamin-Cyclisierung sein (17). Die
nicht-enzymatische Umsetzung der beiden Modellsubstrate Glu-βNA
und Gln-βNA ist jedoch vernachlässigbar, was im
Einklang mit der beobachteten vernachlässigbaren Bildung
von pGlu-Peptid in der vorliegenden Erfindung ist. Daher kann für
die pGlu-Bildung durch QC eine Steigerung von mindestens 108 aus dem Verhältnis der enzymatischen
gegenüber der nicht-enzymatischen Geschwindigkeitskonstanten
geschätzt werden (beim Vergleich der Geschwindigkeitskonstanten
2. Ordnung für die Enzymkatalyse mit der jeweiligen Geschwindigkeitskonstanten
1. Ordnung für die nicht-enzymatische Cyclisierung ist
der katalytische Leistungsfaktor 109–1010 M–1 für
die Gln- bzw. die Glu-Umwandlung). Die Schlussfolgerung aus diesen
Daten ist, dass in vivo nur ein enzymatischer Weg denkbar scheint,
der zu pGlu-Bildungen führt.
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Da
QC im Gehirn reichlich vorhanden ist und unter Berücksichtigung
der hohen Umsetzungsrate von 0,9 min–1,
die vor kurzem für die Reifung von 30 μM (Gln-)TRH-ähnlichem
Peptid ((Gln-)TRH-like Peptide) gefunden wurde (Prokai,
L., Prokai-Tatrai, K., Ouyang, X., Kim, H. S., Wu, W. M., Zharikova,
A. und Bodor, N. (1999) J Med Chem 42, 4563-4571), kann
man eine Halbwertszeit für die Cyclisierung von etwa 100
Stunden für ein geeignetes Glutamat-Substrat vorhersagen,
sofern ähnlich Reaktionsbedingungen zur Verfügung
gestellt werden. Angesichts der Kompartmentierung und Lokalisation
der Gehirn-QC/EC im sekretorischen Stoffwechselweg, könnten
die tatsächlichen in vivo Enzym- und Substrat-Konzentrationen
und die Reaktionsbedingungen noch günstiger für
die enzymatische Cyclisierung in der intakten Zelle sein. Und eine
viel schnellere pGlu-Bildung, vermittelt durch QC, könnte
erwartet werden, wenn N-terminales Glu zu Gln umgewandelt wird. In
vitro wurden beide Reaktionen durch die Anwendung von Inhibitoren
der QC/EC-Aktivität unterdfrückt (9, 10 und 15).
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Zusammenfassend
zeigt die vorliegende Erfindung, dass humane QC, die im Gehirn reichlich
vorhanden ist, wahrscheinlich ein Katalysator für die Bildung
der amyloiden pGlu-Aβ Peptide aus Glu-Aβ und Gln-Aβ Vorläufern
ist, die mehr als 50% der Plaque-Ablagerungen, die bei Alzheimer-Krankheit
gefunden werden, ausmachen. Diese Ergebnisse identifizieren QC/EC
als Akteur bei der Bildung seniler Plaques und damit als ein neues
Ziel für Medikamente zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wurde festgestellt, dass Amyloid-beta abgeleitete Peptide ein Substrat
von Dipeptidylpeptidase IV (DP IV) oder DP IV-ähnlichen
Enzymen sind, vorzugsweise Dipeptidylpeptidase II (DP II). DP IV,
DP II oder andere DP IV-ähnliche Enzyme setzen ein Dipeptid aus
dem N-Terminus des modifizierten Amyloid-beta Peptids (1-11) frei,
wobei Amyloid-beta Peptid (3-11) mit Glutamin als N-terminalem Aminosäurerest
generiert wird. Die Ergebnisse sind in Beispiel 8 gezeigt.
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Vor
der Spaltung durch DP II, DP IV oder anderen DP IV-ähnlichen
Enzymen, kann die Peptidbindung zwischen Asparaginsäure
(Rest 1 von Amyloid-beta Peptid) und Alanin (Rest 2 von Amyloid-beta
Peptid) isomerisiert werden, wodurch ein Isoaspartylrest erhalten
wird, wie in der Literatur beschrieben (Kuo, Y.-M., Emmerling,
M. R., Woods, A. S., Cotter, R. J., Roher, A. E. (1997) BBRC 237,
188-191; Shimizu, T., Watanabe, A., Ogawara, M.,
Mori, H. und Shirasawa, T. (2000) Arch. Biochem. Biophys. 381, 225-234).
-
Diese
Isoaspartylreste machen die Amyloid-beta Peptide resistent gegen
Aminopeptidase-Abbau und folglich enthalten die Kern-Plaques hohe
Mengen an isoAsp1-Amyloid-beta Peptiden,
was einen verringerten Umsatz am N-Terminus suggeriert.
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Jedoch
wird in der vorliegenden Erfindung zum ersten Mal gezeigt, dass
das N-terminale Dipeptid H-isoAsp1-Ala2-OH durch Dipeptidylpeptidasen freigesetzt
werden kann, insbesondere unter sauren Bedingungen. Darüber
hinaus wurde gezeigt, dass Isomerisierung auch einer Spaltung durch β-Sekretase
voraus gehen kann, und dass Isomerisierung die proteolytische Prozessierung
beschleunigen kann, und damit zu einer Lösung einer N-terminalen
Isoaspartyl-Bindung aus isoAsp1-Amyloid-beta
Peptiden, die anschließend einer Umsetzung durch DP II,
DP IV oder DP IV-ähnlichen Enzymen unterzogen wird (Mornand,
J. und Clarke, S. (1987) Biochemistry 26, 7798-7805; Kuo,
Y.-M., Emmerling, M. R., Woods, A. S., Cotter, R. J., Roher, A.
E. (1997) BBRC 237, 188-191). Dementsprechend kann die
Hemmung der Bildung von Isoaspartyl zur Verringerung der Spaltung
durch β-Sekretase führen und, dies wiederum, zu
einer verminderten Bildung von Amyloid-beta Peptiden. Darüber
hinaus würde die Blockade der Umsetzung von isoAsp1-Amyloid-beta Peptid durch Hemmung der DP
II, DP IV oder DP IV-ähnlichen Enzymen die Exposition von
[Glu3]Aβ gegenüber der QC/EC-katalysierten
Bildung von [pGlu3]Aβ verhindern.
-
In
einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
kam eine Kombination aus Inhibitoren der DP IV Aktivität
und Inhibitoren der QC für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit
und von Down-Syndrom eingesetzt werden.
-
Die
kombinierte Wirkung von DP IV und/oder DP IV-ähnlichen
Enzyme und von QC wird wie folgt veranschaulicht:
- a)
DP IV und/oder DP IV-ähnliche Enzyme spalten Aβ1-40/42,
ein Dipeptid, umfassend H-Asp-Ala-OH, und Aβ3-40/42 werden
freigesetzt,
- b) In einer Nebenreaktion katalysiert QC die Cyclisierung von
Glutaminsäure zu Pyroglutaminsäure bei sehr niedrigen
Geschwindkeiten,
- c) Glutaminsäure wird am N-Terminus post-translatorisch
durch eine unbekannte enzymatische Aktivität zu Glutamin
umgewandelt und anschließend, nach der Prozessierung des
N-Terminus des Amyloid-beta Peptids, katalysiert QC die Cyclisierung
von Glutamin zu Pyroglutaminsäure,
- d) Glutaminsäure wird post-translatorisch durch eine
chemische Katalyse oder Autokatalyse in Glutamin umgewandelt und
in einem zweiten Schritt katalysiert QC die Cyclisierung von Glutamin
zu Pyroglutaminsäure nach der Prozessierung des N-Terminus
des Amyloid-beta Peptids,
- e) Es gibt Mutationen im APP-Gen, die für das Amyloid-beta
Protein codieren, was zu Gln an Stelle von Glu an Position 3 von
Aβ führt. Nach der Translation und Prozessierung
des N-Terminus katalysiert QC die Cyclisierung von Glutamin zu Pyroglutaminsäure,
- f) Glutamin wird in die entstehenden Peptidkette von APP eingebaut,
aufgrund einer Fehlfunktion einer unbekannten enzymatischen Aktivität,
und anschließend katalysiert QC die Cyclisierung von N-terminalem Glutamin
zu Pyroglutaminsäure nach der Prozessierung des N-Terminus
des Amyloid-beta Peptids.
-
Die
N-terminalle Gln-Exposition gegenüber QC Aktivität
kann auch durch unterschiedliche Peptidase Aktivitäten
getriggert werden. Aminopeptidasen können Asp und Ala sequenziell
aus dem N-Terminus von Aβ1-40/41/43 entfernen, und somit
Aminosäure 3 demaskieren, die zu Cyclisierung neigt. Dipeptidylpeptidasen,
wie zum Beispiel DP I, DP II, DP IV, DP 8, DP 9 und DP 10, entfernen
das Dipeptid Asp-Ala in einem Schritt. Daher ist die Hemmung von
Aminopeptidase- oder Dipeptidylpeptidase Aktivität nützlich,
um die Bildung von Aβ3-40/41/43 zu verhindern.
-
Die
kombinierte Wirkung von Inhibitoren der DP IV und/oder DP IV-ähnlicher
Enzyme und der Aktivitäts-mindernden Effektoren von QC
wird auf die folgende Weise illustriet:
- a)
Die Inhibitoren der DP IV und/oder DP IV-ähnlichen Enzyme
hemmen die Umwandlung von Aβ1-40/42 zu AβP3-40/42.
- b) Eine N-terminale Exposition der Glutaminsäure wird
dadurch verhindert und eine Umwandlung zu Glutamin, entweder durch
enzymatische oder chemische Katalyse, die anschließend
zur Bildung von Pyroglutaminsäure führt, ist nicht
möglich.
- c) Inhibitoren der QC verhindern außerdem die Bildung
von Pyroglutaminsäure bei allen verbleibenden modifizierten
Aβ3-40/42 Molekülen und jenen modifizierten Aβ3-40/42
Molekülen, die durch Mutationen des APP-Gens generiert
werden.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde eine ähnliche kombinierte
Wirkung von DP IV oder DP IV-ähnlichen Enzymen und QC für
weitere Peptidhormone gezeigt, wie zum Beispiel Glucagon, CC Chemokine und
Substanz P.
-
Glucagon
ist ein Polypeptid mit 29 Aminosäuren, das aus den alpha-Inselzellen
der Bauchspeicheldrüse freigesetzt wird und bewirkt, dass
die Euglykämie durch Anregung der hepatischen Glykogenolyse
und Gluconeogenese aufrecht erhalten wird. Trotz ihrer Bedeutung
gibt es eine Kontroverse über die Mechanismen, die für
die Glucagon Ausscheidung im Körper verantwortlich sind. Pospisilik
et al. untersuchten den enzymatischen Metabolismus von
Glucagon unter Verwendung von empfindlichen massenspektrometrischen Verfahren,
um die molekularen Produkte zu identifizieren. Inkubation von Glucagon
mit gereinigter Schweine-Dipeptidylpeptidase IV (DP IV) ergab eine
sequenzielle Produktion von Glucagon3-29 und Glucagon5-29. Im menschlichen
Serum wurde der Abbau zu Glucagon3-29 schnell gefolgt von einer
N-terminalen Cyclisierung von Glucagon, die eine weiterer DP IV-vermittelte
Hydrolyse verhinderte. Ein Bioassay von Glucagon nach Inkubation
mit gereinigter DP IV oder normalem Ratten-Serum zeigte einen signifikanten
Verlust an hyperglykämischer Aktivität, während
eine ähnliche Inkubation in DP IV-defizientem Ratten-Serum
keinerlei Verlust der Bioaktivität von Glucagon zeigte.
Der Abbau, beobachtet mit Hilfe von Massenspektrometrie und Bioassay,
wurde durch den spezifischen DP IV Inhibitor Isoleucyl-Thiazolidin
blockiert. Diese Ergebnisse identifizieren DP IV als ein primäres
Enzym, das beim Abbau und der Inaktivierung von Glucagon beteiligt
ist. Diese Erkenntnisse haben große Bedeutung für
die Bestimmung von Glucagonspiegeln in humanem Plasma (Pospisilik
et al. Regul Pept 2001 Jan 12; 96 (3): 133-41).
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Humanes
Monozyten chemotaktisches Protein 2 (Monocyte Chemotactic Protein
(MCP)-2) wurde ursprünglich aus stimulierten Osteosarkomzellen
isoliert als ein Chemokin, das zusammen mit MCP-1 und MCP-3 produziert
wird. Von Coillie et al. (Van Collie, E. et al. 1998 Biochemistry
37, 12672-12680) klonierten eine 5'-Ende verlängerte
MCP-2 cDNA aus einer cDNA-Bibliothek aus menschlichem Hoden. Es
codierte für ein MCP-2 Protein mit 76 Resten, aber unterschied
sich von der berichteten cDNA Sequenz des aus Knochenmark gewonnenen
MCP-2 in Codon 46, das an Stelle eines Gln für ein Lys
codiert. Diese MCP-2Lys46 Variante, verursacht durch einen Einzelnucleotid-Polymorphismus
(single nucleotide polymorphism (SNP)), wurde biologisch mit MCP-2Gln46
verglichen. Die codierenden Bereiche wurden subkloniert in den bakteriellen
Expressionsvektor pHEN1, und nach der Transformation von Escherichia
coli, wurden die zwei MCP-2 Proteinvarianten aus dem Periplasma
gewonnen. Edman-Abbau ergab einen Gln Rest am NH2-Terminus
an Stelle eines pGlu. rMCP-2Gln46 und rMCP-2Lys46 und die entsprechenden
NH2-terminalen cyclischen Ausführungen
wurden auf monozytischen Zellen in Calcium Mobilisierungs- und Chemotaxis-Assays
getestet. Kein signifikanter Unterschied in der biologischen Aktivität
wurde zwischen den Isoformen rMCP-2Gln46 und rRMCP-2Lys46 beobachtet.
Jedoch wurde für beide MCP-2 Varianten gezeigt, dass das
NH2-terminale Pyroglutamat für
die Chemotaxis essentiell ist, aber nicht für die Calcium
Mobilisierung. Die NH2-terminale Verkürzung von
rMCP-2Lys46 durch die Serinprotease CD26/Dipeptidylpeptidase IV
(CD26/DPP IV) resultierte in der Freisetzung des NH2-terminalen
Dipeptids Gin-Pro, während synthetisches MCP-2 mit einem
Amino-terminalen pGlu unberührt blieb. CD26/DPP IV-verkürztes
rMCP-2Lys46(3-76) war fast völlig inaktiv, sowohl bei Chemotaxis-
als auch bei Signalisierungs-Assays. Diese Beobachtungen legen nahe,
dass das NH2-terminale pGlu in MCP-2 für
die chemotaktische Aktivität notwendig ist, aber auch,
dass es das Protein gegen den Abbau durch CD26/DPP IV schützt
(van Collie, E. et al. Biochemistry 1998 37, 12672-80).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde durch LC/MS-Analyse festgestellt,
dass die Bildung des N-terminalen Pyroglutamatrestes, bestimmt bei
Glucagon3-29 (Pospisilik et al. 2001) und bei Isoformen
von MCP-2 (van Coillie et al. 1998), durch QC katalysiert
wird.
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Darüber
hinaus wurde durch LC/MS-Untersuchung bewiesen, dass nach der DP
IV-katalysierten Entfernung der beiden Dipeptide Lys-Pro und Arg-Pro
vom N-Terminus der Substanz P die verbleibende [Gln1]Substanz
P5-11 durch QC zu [pGlu5]Substanz P5-11
umgewandelt wird.
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DP
IV – Inhibitoren sind in
WO
99/61431 offenbart. Insbesondere sind DP IV-Inhibitoren
offenbart, die einen Aminosäurerest und eine Thiazolidin-
oder Pyrrolidingruppe umfassen, und deren Salze, vorzugsweise L-threo-Isoleucyl
Thiazolidin, L-allo-Isoleucyl Thiazolidin, L-threo-Isoleucyl Pyrrolidin,
L-allo-Isoleucyl Thiazolidin, L-allo-Isoleucyl Pyrrolidin, und deren
Salze.
-
Weitere
Beispiele für niedermolekulare Dipeptidylpeptidase IV-Inhibitoren
sind Mittel, wie zum Beispiel Tetrahydroisoquinolin-3-carboxamid
Derivate, N-substituierte 2-Cyanopyrrole und -Pyrrolidine, N-(N'-substituierte
Glycyl)-2-cyanopyrrolidine, N-(substituierte Glycyl)-thiazolidine,
N-(substituierte Glycyl)-4-cyanothiazolidine, Aminoacyl-borono-prolyl-Hemmer,
Cyclopropyl-fusionierte Pyrrolidine und heterocyclische Verbindungen.
Inhibitoren der Dipeptidylpeptidase IV sind beschrieben in
US 6,380,398 ,
US 6,011,155 ,
US 6,107,317 ;
US 6,110,949 ;
US 6,124,305 ;
US 6,172,081 ,
WO 95/15309 ,
WO 99/61431 ,
WO 99/67278 ,
WO 99/67279 ,
DE 198 34 591 ,
WO 97/40832 ,
DE 196 16 486 C2 ,
WO 98/19998 ,
WO 00/07617 ,
WO 99/38501 ,
WO 99/46272 ,
WO 99/38501 ,
WO 01/68603 ,
WO 01/40180 ,
WO 01/81337 ,
WO 01/81304 ,
WO 01/55105 ,
WO 02/02560 und
WO 02/14271 ,
WO 02/04610 ,
WO 02/051836 ,
WO 02/068420 ,
WO 02/076450 ,
WO 02/083128 ,
WO 02/38541 ,
WO 03/000180 ,
WO 03/000181 ,
WO 03/000250 ,
WO 03/002530 ,
WO 03/002531 ,
WO 03/002553 ,
WO 03/002593 ,
WO 03/004496 ,
WO 03/024942 und
WO 03/024965 , deren Lehren hierin
durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen sind, vor allem
im Hinblick auf diese Inhibitoren, ihre Definition, Verwendungen und
ihre Herstellung.
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Bevorzugt
für die Verwendung in Kombination mit Effektoren der QC
sind DP IV Inhibitoren, wie zum Beispiel NVP-DPP728A (1-[[[2-[{5-Cyanopyridin-2-yl}amino]ethyl]amino]acetyl]-2-cyano-(S)-pyrrolidin)
(Novartis), wie offenbart von
Hughes et al. 1999 Biochemistry
38 11597-11603, LAF-237 (1-[(3-Hydroxy-adamant-1-ylamino)-acetyl]-pyrrolidin-2(S)-carbonitril);
offenbart von
Hughes et al., Tagung der American Diabetes
Association 2002, Abstract Nr. 272 (Novartis), TSL-225
(Ttryptophyl-1,2,3,4-tetrahydroisochinolin-3-carbonsäure),
offenbart von
Yamada et al. 1998 Bioorg Med Chem Lett 8,
1537-1540, 2-Cyanopyrrolidide und 4-Cyanopyrolidide, wie
offenbart von
Asworth et al. 1996 Bioorg Med Chem Lett 6,
1163-1166 und 2745-2748, FE-999011 offenbart von
Sudre
et al. 2002 Diabetes 51, 1461-1469 (Ferring) und die Verbindungen,
die in
WO 01/34594 (Guilford)
offenbart sind, bei Verwendung von Dosierungen, wie sie in den oben
genannten Referenzen angegeben sind.
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Stärker
bevorzugte DP IV-Inhibitoren für die Verwendung in Kombination
mit Effektoren der QC sind Dipeptidverbindungen, in denen die Aminosäure
vorzugsweise ausgewählt ist aus einer natürlichen
Aminosäure, wie, beispielsweise, Leucin, Valin, Glutamin,
Glutaminsäure, Prolin, Isoleucin, Asparagin und Asparaginsäure.
Die Dipeptid-ähnlichen Verbindungen, die gemäß der
Erfindung verwendet werden, zeigen bei einer Konzentration (von
Dipeptidverbindungen) von 10 μm eine Verringerung der Aktivität
von Plasma-Dipeptidylpeptidase IV oder DP IV-analogen Enzymaktivitäten
von mindestens 10%, insbesondere von mindestens 40%. Häufig
ist auch eine Verminderung der Aktivität von mindestens
60% oder mindestens 70% in vivo gewünscht. Bevorzugte Verbindungen
können auch eine Verminderung der Aktivität von
maximal 20% oder 30% zeigen.
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Bevorzugte
Dipeptidverbindungen sind N-Valyl-prolyl, O-Benzoylhydroxylamin,
Alanyl-Pyrrolidin, Isoleucyl-Thiazolidin, wie L-allo-Isoleucyl-Thiazolidin,
L-threo-Isoleucyl-Pyrrolidin und Salze derselben, insbesondere die
Salze der Fumarsäure und L-allo-Isoleucyl-Pyrolidin und
Salze davon. Besonders bevorzugte Verbindungen sind Glutaminyl-Pyrrolidin
und Glutaminyl-Thiazolidin, H-Asn-Pyrrolidin, H-Asn-Thiazolidin, H-Asp-Pyrrolidin,
H-Asp-Thiazolidin, H-Asp(NHOH)-Pyrrolidin, H-Asp(NHOH)-Thiazolidin,
H-Glu-Pyrrolidin, H-Glu-Thiazolidin, H-Glu(NHOH)-Pyrrolidin, H-Glu(NHOH)-Thiazolidin,
H-His-Pyrrolidin-, H-His-Thiazolidin, H-Pro-Pyrrolidin, H-Pro-Thiazolidin,
H-Ile-Azididin, H-Ile-Pyrrolidin, H-L-allo-Ile-Thiazolidin, H-Val-Pyrrolidin und
H-Val-Thiazolidin und pharmazeutisch akzeptable Salze derselben.
Diese Verbindungen sind beschrieben in
WO 99/61431 und
EP 1 304 327 .
-
Darüber
hinaus stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung von Effektoren
der QC in Kombination mit Substrat – ähnlichen
Peptidverbindungen bereit, die nützlich für die
kompetitive Modulation der Katalyse durch Dipeptidylpeptidase IV
sind. Bevorzugte Peptidverbindungen sind 2-Amino-octansäure-Pro-Ile, Abu-Pro-Ile,
Aib-Pro-Ile, Aze-Pro-Ile, Cha-Pro-Ile, Ile-Hyp-Ile, Ile-Pro-allo-Ile,
Ile-Pro-t-butyl-Gly, Ile-Pro-Val, Nie-Pro-Ile, Nva-Pro-Ile, Orn-Pro-Ile,
Phe-Pro-Ile, Phg-Pro-Ile, Pip-Pro-Ile, Ser(Bzl)-Pro-Ile, Ser(P)-Pro-Ile, Ser-Pro-Ile,
t-Butyl-Gly-Pro-D-Val, t-Butyl-Gly-Pro-Gly, t-Butyl-Gly-Pro-Ile,
t-Butyl-Gly-Pro-Ile-amid, t-Butyl-Gly-Pro-t-butyl-Gly, t-Butyl-Gly-Pro-Val,
Thr-Pro-Ile, Tic-Pro-Ile, Trp-Pro-Ile, Tyr(P)-Pro-Ile, Tyr-Pro-allo-Ile, Val-Pro-allo-Ile,
Val-Pro-t-butyl-Gly, Val-Pro-Val und pharmazeutisch akzeptable Salze
derselben, wobei t-Butyl-Gly definiert ist als
und Ser(Bzl) und Ser(P) sind
definiert als Benzylserin bzw. Phosphorylserin. Tyr(P) ist definiert
als Phosphoryltyrosin. Diese Verbindungen sind in
WO 03/002593 offenbart.
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Weitere
bevorzugte DP IV-Inhibitoren, die gemäß der vorliegenden
Erfindung in Kombination mit Effektoren der QC verwendet werden
können, sind Peptidylketone, z. B.
- • 2-Methylcarbonyl-1-N-[(L)-Alanyl-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Hydrobromid,
2-Methylcarbonyl-1-N-[(L)-Valinyl-(L)-Prolyl-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Hydrobromid,
- • 2-[(Acetyl-oxy-methyl)carbonyl]-1-N-[(L)-Alanyl-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Hydrobromid,
- • 2-[Benzoyl-oxy-methyl)carbonyl]-1-N-[{(L)-Alanyl}-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Hydrobromid,
- • 2-{[(2,6-Dichlorbenzyl)thiomethyl]carbonyl}-1-N-[{(L)-Alanyl}-(L)-Valinyl]-(2S)-Pyrrolidin,
- • 2-[Benzoyl-oxy-methyl)carbonyl]-1-N-[Glycyl-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Hydrobromid,
- • 2-[([1,3]-Thiazolethiazol-2-yl)carbonyl]-1-N-[{(L)-Alanyl}-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Trifluoracetat,
- • 2-[(Benzothiazolethiazol-2-yl)carbonyl]-1-N-[N-{(L)-Alanyl}-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Trifluoracetat,
- • 2-[(-Benzothiazolethiazol-2-yl)carbonyl]-1-N-[{(L)-Alanyl}-Glycyl)]-(2S)-pyrrolidin-
Trifluoracetat,
- • 2-[(Pyridin-2-yl)carbonyl]-1-N-[N-{(L)-Alanyl}-(L)-Valinyl]-(2S)-pyrrolidin-Trifluoracetat
und
andere pharmazeutisch akzeptable Salze derselben. Diese Verbindungen
sind in WO 03/033524 offenbart.
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Ferner
können gemäß der vorliegenden Erfindung
substituierte Aminoketone in Kombination mit Effektoren der QC verwendet
werden. Bevorzugte substituierte Aminoketone sind
- • 1-Cyclopentyl-3-methyl-1-oxo-2-pentanaminiumchlorid,
- • 1-Cyclopentyl-3-methyl-1-oxo-2-butanaminiumchlorid,
- • 1-Cyclopentyl-3,3-dimethyl-1-oxo-2-butanaminiumchlorid,
- • 1-Cyclohexyl-3,3-dimethyl-1-oxo-2-butanaminiumchlorid,
- • 3-(Cyclopentylcarbonyl)-1,2,3,4-tetrahydroisoquinoliniumchlorid,
- • N-(2-Cyclopentyl-2-oxoethyl)cyclohexanaminiumchlorid
und
andere pharmazeutisch akzeptable Salze derselben.
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In
der seltenen Gruppe von Prolin-spezifischen Proteasen wurde von
DP IV ursprünglich angenommen, dass es das einzige Membran-gebundene
Enzym ist, spezifisch für Prolin als vorletzter Rest am
Amino-Terminus der Polypeptidkette. Jedoch wurden auch andere Moleküle
identifiziert, sogar solche, die mit DP IV strukturell nicht homolog
sind, aber eine entsprechende Enzymaktivität besitzen.
DP IV-ähnliche Enzyme, die bisher identifiziert wurden,
beinhalten z. B. Fibroblasten aktivierendes Protein α (fibroblast
activation Protein α, FAPα), Dipeptidylpeptidase
IV β, Dipeptidylaminopeptidase-ähnliches Protein
(dipeptidyl aminopeptidase-like Protein), saure N-acetylierte α-verbundene
Dipeptidase (N-acetylated α-linked acidic dipeptidase,
NAALADase), Prolin-Dipeptidase aus ruhender Zelle (quiescent cell
proline dipeptidase, QPP), Dipeptidylpeptidase II, Attractin und
Dipeptidylpeptidase IV-verwandtes Protein (DPP 8), DPL1 (DPX, DP6),
DPL2 und DPP9, beschrieben in Übersichtsartikeln von Sedo & Malik (Sedo
und Malik, 2001, Biochim Biophys Acta, 36506, 1-10) und
Abbott und Gorrell (Abbott, C. A. und Gorrell, M. D. 2002
in: Langner & Ansorge (Hrsg.),
Ectopeptidases (Ectopeptidasen). Kluwer Academic/Plenum
Publishers, New York, 171-195). Vor kurzem wurde die Klonierung
und Charakterisierung von Dipeptidylpeptidase 10 (DPP 10) berichtet
(Qi, S. Y. et al. Biochemical Journal Immediate Publication.
Veröffentlicht am 28. März 2003 als Manuskript
BJ20021914).
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Effektoren,
wie dieser Begriff hier verwendet wird, sind definiert als Moleküle,
die an Enzyme binden und deren Aktivität in vitro und/oder
in vivo steigern oder herabsetzen. Einige Enzyme besitzen Bindungsstellen
für kleine Moleküle, die ihre katalytische Aktivität
beeinflussen; ein Stimulator-Molekül wird als Aktivator
bezeichnet. Enzyme können sogar mehrere Stellen für
die Erkennung von mehr als einem Aktivator oder Inhibitor haben.
Enzyme können Konzentrationen einer Vielzahl von Molekülen
detektieren und nutzen diese Informationen, um ihre eigenen Aktivitäten
zu variieren.
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Effektoren
können enzymatische Aktivität modulieren, da Enzyme
sowohl aktive als auch inaktive Konformationen annehmen können:
Aktivatoren sind positive Effektoren, Inhibitoren sind negative
Effektoren. Effektoren agieren nicht an den aktiven Zentren von
Enzymen, sondern auch an regulatorischen Stellen, oder allosterischen
Stellen, Begriffe werden benutzt, um zu betonen, dass die regulatorische
Stelle ein Element des Enzyms ist, das verschieden ist vom katalytischen
Zentrum, und um diese Form der Regulation zu unterscheiden von der
Kompetition zwischen Substraten und Inhibitoren am katalytischen
Zentrum (Darnell, J., Lodish, H. und Baltimore, D. 1990,
Molecular Cell Biology 2nd Edition (Molekularbiologie der Zelle,
2. Aufl.), Scientific American Books, New York, Seite 63).
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Bei
den Peptiden der vorliegenden Erfindung wird jeder Aminosäurerest
durch eine Ein-Buchstaben- oder Drei-Buchstaben-Bezeichnung wiedergegeben,
der dem Trivialname der Aminosäure entspricht, in Übereinstimmung
mit der folgenden üblichen Liste:
Aminosäure | Ein-Buchstaben-Symbol | Drei-Buchstaben-Symbol |
Alanin | A | Ala |
Arginin | R | Arg |
Asparagin | N | Asn |
Asparaginsäure | D | Asp |
Cystein | C | Cys |
Glutamin | Q | Gin |
Glutaminsäure | E | Glu |
Glycin | G | Gly |
Histidin | H | His |
Isoleucin | I | Ile |
Leucin | L | Leu |
Lysin | K | Lys |
Methionin | M | Met |
Phenylalanin | F | Phe |
Prolin | P | Pro |
Serin | S | Ser |
Threonin | T | Thr |
Tryptophan | W | Trp |
Tyrosin | Y | Tyr |
Valin | V | Val |
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Der
Begriff ”QC”, wie hierin verwendet, umfasst Glutaminyl-Cyclase
(QC) und QC-ähnliche Enzyme. QC und QC-ähnliche
Enzyme haben eine identische oder ähnliche Enzymaktivität,
weiter definiert als QC Aktivität. In diesem Zusammenhang,
QC-ähnliche Enzyme können sich in ihrer molekularen
Struktur fundamental von QC unterscheiden.
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Der
Begriff ”QC Aktivität”, wie hierin verwendet,
ist definiert als intramolekulare Cyclisierung von N-terminalen
Glutaminresten zu Pyroglutaminsäure (pGlu*) oder von N-terminalem
L-Homoglutamin oder L-β-Homoglutamin zu einem cyclischen
Derivat der Pyroglutaminsäure (pyro-homoglutamine derivative)
unter Freisetzung von Ammoniak. Siehe hierfür Schema 1
und Schema 2.
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Schema
1: Cyclisierung von Glutamin durch QC
-
Schema
2: Cyclisierung von L-Homoglutamin durch QC
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Der
Begriff ”EC”, wie hierin verwendet, umfasst die
Nebenaktivität von QC und QC-ähnlichen Enzymen als
Glutamat-Cyclase (EC), weiter definiert als EC Aktivität.
-
Der
Begriff ”EC Aktivität”, wie hierin verwendet,
ist definiert als intramolekulare Cyclisierung von N-terminalen
Glutamatresten zu Pyroglutaminsäure (pGlu*) durch QC. Siehe
hierfür Schema 3.
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Der
Begriff ”Metall-abhängiges Enzym”, wie
hierin verwendet, ist definiert als Enzym(e), das/die ein gebundenes
Metallion benötigen, um ihre katalytische Funktion auszuüben
und/oder ein gebundenes Metallion benötigen, um die katalytisch
aktive Struktur zu bilden.
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Moleküle,
die an Enzyme binden und deren Aktivitäten steigern oder
herabsetzen, werden als ”Effektoren” bezeichnet.
Effektoren können enzymatische Aktivität verändern,
weil Enzyme sowohl aktive als auch inaktive Konformationen annehmen
können: Aktivatoren sind positive Effektoren; Inhibitoren
sind negative Effektoren Effektoren binden an regulatorische Stellen
oder allosterische Stellen (aus dem Griechischen für ”andere
Form”); ein Begriff, verwendet, um zu betonen, dass die
regulatorische Stelle ein Element des Enzyms ist; das verschieden
ist vom katalytischen Zentrum, und um diese Form der Regulation
zu unterscheiden von der Kompetition zwischen Substraten und Inhibitoren
am katalytischen Zentrum. Gemäß den einzelnen
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden entweder
Aktivatoren oder Inhibitoren bevorzugt.
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Schema
3: N-terminale Cyclisierung von ungeladenen Glutamylpeptiden durch
QC (EC)
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Identifizierung
von neuen physiologischen Substraten von QC. Diese wurden identifiziert
durch Durchführung von Cyclisierungsexperimenten mit Säugetierpeptiden,
wie in Beispiel 5 beschrieben. Vorher wurden humane QC und Papaya
QC isoliert, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die angewandten Verfahren
sind in Beispiel 2 beschrieben und die eingesetzte Peptidsynthese ist
in Beispiel 6 erläutert. Die Ergebnisse der Studie sind
in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1: Neue physiologische Substrate
von Glutaminyl-Cyclase (*, qualitativ bestimmt durch MALDI-TOF Experimente)
Substrat | | humane QC | | | Papaya QC | |
| KM (μM) | kcat (s–1) | kcat/KM (mM–1s–1) | KM (μM) | kcat (s–1) | kcat/KM (mM–1s–1) |
[Gln1]-Gastrin | 31 ± 1 | 54,1 ± 0,6 | 1745,2 ± 36,9 | 34 ± 2 | 25,8 ± 0,5 | 759 ± 30 |
[Gln1]-Neurotensin | 37 ± 1 | 48,8 ± 0,4 | 1318,9 ± 24,8 | 40 ± 3 | 35,7 ± 0,9 | 893 ± 44 |
[Gln1]-FPP | 87 ± 2 | 69,6 ± 0,3 | 800,0 ± 14,9 | 232 ± 9 | 32,5 ± 0,4 | 140 ± 4 |
[Gln1]-TRH | 90 ± 4 | 82,8 ± 1,2 | 920,0 ± 27,6 | - | - | - |
[Gln1]-GnRH | 53 ± 3 | 69,2 ± 1,1 | 1305,7 ± 53,2 | 169 ± 9 | 82,5 ± 1,9 | 488,2 ± 14,8 |
[Gln3]-glucagon(3-29) | | | * | | | * |
(Gln5]-substance P(5-11) | | | * | | | * |
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Alle
Analysen wurden entweder im optimalen Bereich der Aktivität
und der Stabilität von humaner oder pflanzlicher QC durchgeführt,
wie in Beispiel 4 gezeigt.
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Die
Aminosäuresequenzen der physiologisch aktiven Peptide mit
einem N-terminalen Glutaminrest, weshalb sie Substrate für
das QC Enzym sind, sind in Tabelle 2 aufgelistet.
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Tabelle
2: Aminosäuresequenzen von physiologisch wirksamen Peptiden
mit einem N-terminalen Glutaminrest
-
-
-
In
einer vierten Ausführungsform wurden die Peptide [Gln1]Gastrin (17 und 34 Aminosäuren
lang), [Gln1]Neurotensin und [Gln1]FPP als neue physiologische Substrate von
QC identifiziert. Gastrin, Neurotensin und FPP umfassen einen pGlu
Rest an ihrer N-terminalen Position. Für alle Peptide wurde
gezeigt, dass dieser N-terminale pGlu Rest aus N-terminalem Glutamin
durch QC-Katalyse gebildet wird. Als Folge davon, werden diese Peptide
nach der Umwandlung des N-terminalen Glutamin Restes zu pGlu in
Bezug auf ihre biologische Funktion aktiviert.
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Am
transepithelialen Transport beteiligte Zellen (transepithelial transducing
cells), insbesondere die Gastrin (G)-Zelle, koordinieren die Sekretion
der Magensäure mit der Ankunft der Nahrung im Magen. Jüngste Arbeiten
haben gezeigt, dass mehrere aktive Produkte aus dem Gastrin-Vorläufer
gebildet werden, und dass es eine Vielzahl von Kontrollpunkten bei
der Biosynthese von Gastrin gibt. Biosynthetische Vorläufer
und Zwischenprodukte (Progastrin und Gly-Gastrin) sind vermeintliche
Wachstumsfaktoren; ihre Produkte, die amidierten Gastrine, regulieren
die epitheliale Zellproliferation, die Differenzierung der Säure
produzierenden Belegzellen (parietal cells) und der Histamin-sekretierende
enterochromaffin-ähnlichen (ECL)-Zellen und die Expression
von Genen, die an der Histaminsynthese und der Speicherung in ECL-Zellen
beteiligt sind, sowie die akute Anregung der Säuresekretion.
Gastrin stimuliert auch die Produktion von Mitgliedern der epidermalen Wachstumsfaktor
(EGF)-Familie, die wiederum die Funktion der Belegzellen hemmen,
aber das Wachstum von Oberflächen-Epithelzellen stimulieren.
Gastrin Plasma-Konzentrationen sind erhöht bei Subjekten
mit Helicobacter pylori, von denen bekannt ist, dass sie ein erhöhtes
Risiko für Zwölffingerdarmgeschwür (duodenal ulcer
disease) und Magenkrebs (gastric cancer) haben (Dockray,
G. J. 1999 J Physiol 15, 315-324).
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Das
Peptidhormon Gastrin, freigesetzt aus antralen G-Zellen, ist bekannt,
dass es die Synthese und die Freisetzung von Histamin aus ECL-Zellen
in der Magenschleimhaut (oxyntic mucosa) via CCK-2-Rezeptoren stimuliert.
Das mobilisierte Histamin induziert die Säuresekretion
durch Bindung an die H(2)-Rezeptoren, die sich auf den Belegzellen
befinden. Neuere Studien legen nahe, dass Gastrin, sowohl in seiner
vollständig amidierten als auch in seiner weniger prozessierten
Form (Progastrin und Glycin-verlängertes Gastrin), auch ein
Wachstumsfaktor für den Magen-Darm-Trakt ist. Es wurde
festgestellt, dass die hauptsächliche trophische Wirkung
von amidiertem Gastrin die die Schleimhaut des Magens betrifft (oxyntic
mucosa of stomach), wo sie eine gesteigerte Proliferation von Magen-Stammzellen
und ECL-Zellen bewirkt, was zu einer erhöhten Beleg- und
ECL-Zellmasse führt. Auf der anderen Seite scheint das
wichtigste trophische Ziel des weniger prozessierten Gastrin (z.
B. Glycin-verlängertes Gastrin) die Kolonschleimhaut zu
sein (Koh, T. J. und Chen, D. 2000 Regul Pept 9337-44).
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In
einer fünften Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die Verwendung von aktivitätssteigernden Effektoren
der QC für die Stimulierung der Zellproliferation im Magen-Darm-Trakt
bereit, insbesondere der Zellproliferation der Magenschleimhaut,
der epithelialen Zellproliferation, der Differenzierung von Säure produzierenden
Belegzellen und Histamin-sekretierenden enterochromaffin-ähnlichen
(ECL)-Zellen, und die Expression von Genen, die an der Histaminsynthese
und der Speicherung in ECL-Zellen beteiligt sind, sowie für
die Anregung der akuten Säuresekretion bei Säugetieren
durch die Aufrechterhaltung oder Erhöhung der Konzentration
von aktivem [pGlu1]-Gastrin.
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In
einer sechsten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung
die Verwendung von aktivitätsvermindernden Effektoren der
QC für die Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwür
und Magenkrebs mit oder ohne Helicobacter pylori bei Säugetieren
bereit, indem die Umwandlungsgeschwindigkeit von inaktivem [Gln1]Gastrin zu aktivem [pGlu1]Gastrin
verringert wird.
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Neurotensin
(NT) ist ein an der Pathophysiologie der Schizophrenie beteiligtes
Neuropeptid, das spezifisch Neurotransmitter-Systeme moduliert,
von denen zuvor gezeigt wurde, dass sie bei dieser Krankheit fehlgesteuert
sind. Klinische Studien, in denen NT-Konzentrationen in cerebrospinaler
Flüssigkeit (CSF) gemessen wurden, ließen eine
Untergruppe von schizophrenen Patienten mit einer verminderten CSF
NT-Konzentration, die durch wirksame Behandlung mit Psychopharmaka
wieder hergestellt wird, erkennen. Ein deutlicher Beleg hierfür
ist auch die Übereinstimmung mit der Beteiligung von NT-Systemen
am Wirkungsmechanismus von Psychopharmaka. Die Auswirkungen auf
das Verhalten und die biochemischen Wirkungen von zentral verabreichtem
NT ähneln auffallend denen von systemisch verabreichten
Psychopharmaka, und Psychopharmaka erhöhen die Neurotransmission
von NT. Diese Verkettung von Erkenntnissen führte zu der
Hypothese, dass NT als ein endogenes Psychopharmakon wirkt. Darüber
hinaus ändern typische und atypische Psychopharmaka differenziell
die Neurotransmission von NT in nigrostriatalen und mesolimbischen
dopaminergen Endbereichen (nigrostriatal and mesolimbic dopamine
terminal regions), und diese Effekte sind prädikativ für
Belastungen duch Nebenwirkungen bzw. die Wirksamkeit (Binder,
E. B. et al. 2001 Biol Psychiatry 50, 856-872).
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In
einer siebten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung
die Verwendung von aktivitätssteigernden Effektoren der
QC für die Herstellung von Psychopharmaka und/oder für
die Behandlung von Schizophrenie bei Säugetieren bereit.
Die Effektoren der QC halten entweder die Konzentration von aktivem [pGlu1]Neurotensin oder erhöhen diese.
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FPP
(fertilization promoting peptide), ein Tripeptid, das verwandt ist
zu TRH (thyrotrophin releasing hormone), wird in Samenplasma gefunden.
Kürzlich in vitro und in vivo erhaltene Belege zeigten,
dass FPP eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Fruchtbarkeit
von Spermien spielt. Genau genommen stimuliert FPP zunächst
unfruchtbare (nonfertilizing) (unkapazierte (uncapacitated)) Spermatozoen
zur ”Einschaltung” und zum schneller fruchtbar
werden, aber dann hält es die Fähigkeit an, so
dass die Spermatozoen keinen spontanen Verlust des Akrosoms erleben
und deshalb ihre Fruchtbarkeitsvermögen nicht verlieren.
Diese Reaktionen werden nachgeahmt, und in der Tat gesteigert, durch
Adenosin, das bekannt ist, den Stoffwechselweg der Signalübertragung
der Adenylylcyclase (AC)/cAMP zu regulieren. Sowohl für
FPP als auch für Adenosin wurde gezeigt, dass sie die cAMP-Produktion
in unkapazitierten Zellen stimulieren, aber sie in kapazitierten Zellen
hemmen, wobei FPP-Rezeptoren irgendwie mit Adenosin-Rezeptoren und
G-Proteinen interagieren, um eine Regulierung der AC zu erreichen.
Diese Ereignisse beeinflussen den Phosphorylierungsgrad von Tyrosin
in verschiedenen Proteinen, von denen einige wichtig in der Anfangsphase
der ”Einschaltung” sind, andere sind möglicherweise
an der Akrosomreaktion selbst beteiligt. Calcitonin und Angiotensin-II,
die auch im Samenplasma gefunden werden, haben in vitro eine ähnliche
Wirkung auf unkapazitierte Spermatozoen und können die
Antworten auf FPP steigern. Diese Moleküle haben ähnliche
Wirkungen in vivo, sie beeinträchtigen die Fruchtbarkeit
durch Stimulation und halten dann das Fruchtbarkeitsvermögen
aufrecht. Jede Verringerung der Verfügbarkeit von FPP,
Adenosin, Calcitonin, und Angiotensin-II oder Mängel an
ihren Rezeptoren tragen zur männlichen Unfruchtbarkeit
bei (Fraser, L. R. und Adeoya-Osiguwa, S. A. 2001 Vitam
Horm 63, 1-28).
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In
einer achten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung
die Verwendung von aktivitätssenkenden Effektoren der QC
für die Herstellung von die Fruchtbarkeit verhindernden
Arzneimitteln und/oder zur Verringerung der Fruchtbarkeit bei Säugetieren
bereit. Die aktivitätssenkenden Effektoren der QC verringern die
Konzentration von aktivem [pGlu1]FPP, was
zu einer Verhinderung der Spermienreifung (sperm capacitation) und
einer Deaktivierung von Spermienzellen führt. Im Gegensatz
dazu konnte gezeigt werden, dass aktivitätssteigernde Effektoren
der QC in der Lage sind, die Fruchtbarkeit von Männern
zu fördern und Unfruchtbarkeit zu behandeln.
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In
einer neunten Ausführungsform wurden weitere physiologische
Substrate der QC im Rahmen der vorliegenden Erfindung identifiziert.
Dabei handelt es sich um [Gln1]CCL2, [Gln1]CCL7, [Gln1]CCL8, [Gln1]CCL16, [Gln1]CCL18
und [Gln1]Fractalkine. Siehe Tabelle 2 für
Details. Diese Polypeptide spielen eine wichtige Rolle bei pathophysiologischen
Zuständen, wie z. B. der Suppression der Proliferation
von myeloischen Vorläuferzellen, Neoplasie, inflammatorische
Reaktionen des Wirts, Krebs, Schuppenflechte, rheumatoide Arthritis,
Arteriosklerose, humoralen und Zell-vermittelten Immunantworten,
Leukozyten-Adhäsions- und Migrationsprozessen im Endothel.
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Mehrere
zytotoxische T-Lymphozyten-Peptid-basierte Impfstoffe gegen Hepatitis
B, humanen Immunschwächevirus und Melanom wurden kürzlich
in klinischen Studien untersucht. Ein interessanter Melanom-Impfstoff-Kandidat
allein oder in Kombination mit anderen Tumorantigenen ist das Dekapeptid
ELA. Dieses Peptid ist ein Analogon des immundominanten Melan-A/MART-1
Antigenpeptids, mit einer N-terminalen Glutaminsäure. Es
wurde berichtet, dass die Aminogruppe und die gamma-Carboxylgruppe
von Glutaminsäuren sowie die Aminogruppe und gamma-Carboxamidgruppe
von Glutaminen leicht kondensieren, um Derivate der Pyroglutaminsäure
zu bilden. Um dieses Stabilitätsproblem zu überwinden,
wurden mehrere Peptide von pharmazeutischem Interesse mit einer
Pyroglutaminsäure an Stelle von N-terminalem Glutamin oder
N-terminaler Glutaminsäure entwickelt, ohne Verlust der
pharmakologischen Eigenschaften. Leider, verglichen mit ELA, löste
das Pyroglutaminsäure-Derivat (PyrELA) und auch das N-terminal
acetylierte (acetylcapped) Derivat (AcELA) keine zytotoxische T-Lymphozyten
(CTL)-Aktivität aus. Trotz der scheinbar geringfügigen
Modifikationen, die in PyrELA und AcELA eingeführt sind,
weisen diese beiden Derivate wahrscheinlich eine geringere Affinität
als ELA für den spezifischen MHC (Haupthistokompatibilitätskomplex)-Klasse
I-Komplex (class I major histocompatibility complex) auf. Folglich
muss die Bildung von PyrELA vermieden werden, um die volle Aktivität
von ELA zu erhalten (Geck A. et al. 2001, J Pept Res 57(6):
528-38). Vor kurzem wurde gefunden, dass auch das Enzym
Glutaminyl-Cyclase (QC) in Melanomen überexprimiert wird
(Ross D. T. et al. 2000, Nat Genet 24: 227-35).
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In
einer zehnten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung
die Verwendung von Effektoren der QC für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von pathophysiologischen Zuständen
bereit, wie z. B. Suppression der Proliferation von myeloischen
Vorläuferzellen, Neoplasie, inflammatorische Reaktionen des
Wirts, Krebs, maligne Metastasen, Melanom, Schuppenflechte, rheumatoide
Arthritis, Arteriosklerose, verminderte humorale und Zell-vermittelte
Immunantworten, Leukozyten-Adhäsions- und Migrationsprozesse
im Endothel.
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In
einer elften Ausführungsform wurde [Gln1]Orexin
A als ein physiologisches Substrat der QC im Rahmen der vorliegenden
Erfindung identifiziert. Orexin A ist ein Neuropeptid, dass eine
bedeutende Rolle bei der Regulierung der Nahrungsaufnahme und Schlaf-Wachsamkeit
spielt, möglicherweise, indem es die komplexen Verhaltens-
und physiologischen Reaktionen dieser komplementären homöostatischen
Funktionen. Es spielt auch eine umfassende Rolle bei der homöostatischen
Regulation des Energiestoffwechsels, der autonomen Funktion, dem
Hormonhaushalt und der Regulierung der Körperflüssigkeiten.
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In
einer zwölften Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung die Verwendung von Effektoren der QC für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von eingeschränkter
Nahrungsaufnahme und Schlaf-Wachsamkeit, beeinträchtigter
homöostatischer Regulierung des Energiestoffwechsels, beeinträchtigter
autonomer Funktion, beeinträchtigtem Hormonhaushalt und
beeinträchtigter Regulierung der Körperflüssigkeiten
bereit.
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Eine
Verlängerung des Polyglutamin-Bereichs bei mehreren Proteinen
führt zu neurodegenerativen Erkrankungen, wie Parkinson-Krankheit
und Kennedy-Krankheit. Der Mechanismus bleibt daher weitgehend unbekannt.
Die biochemischen Eigenschaften der Polyglutamin-Wiederholungen
(polyglutamine repeats) liefern eine mögliche Erklärung:
endolytische Spaltung bei einer Glutaminyl-Glutaminyl Bindung, gefolgt
von einer Pyroglutamat-Bildung kann zur Pathogenese beitragen, indem
die katabole Stabilität, Hydrophobie, Amyloidogenität
(amyloidogenicity) und die Neurotoxizität der Polyglutaminyl-Proteine
gesteigert wird (Saido, T; Med Hypotheses (2000) Mar; 54(3):
427-9).
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In
einer dreizehnten Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung daher die Verwendung von Effektoren der QC für
die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung der Parkinson-Krankheit
und von Huntington-Krankheit bereit.
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In
einer vierzehnten Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung einen allgemeinen Weg zur Verringerung oder Hemmung der
enzymatischen Aktivität von QC bereit. Beispiele für
hemmende Verbindungen werden ebenfalls bereit gestellt.
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Die
Hemmung einer Säugetier-QC wurde zunächst nur
für 1,10-Phenanthrolin und reduziertes 6-Methylpterin erkannt
(Busby, W. H. J. et al. 1987 J Biol Chem 262, 8532-8536).
EDTA hemmte, QC nicht, und somit wurde gefolgert, dass QC kein Metall-abhängiges
Enzym ist (Busby, W. H. J. et al. 1987 J Biol Chem 262,
8532-8536, Bateman, R. C. J. et al. 2001 Biochemistry
40, 11246-11250, Booth, R. E. et al. 2004 BMC Biology
2). In der vorliegenden Erfindung wird jedoch gezeigt,
dass humane QC und andere Tier-QCs Metall-abhängige Enzyme
sind, wie deutlich gemacht durch die Hemmungseigenschaften der QC
durch 1,10-Phenanthrolin, Dipicolinsäure, 8-Hydroxychinolin
und anderen Chelatoren (18, 19)
und durch die Reaktivierung der QC durch Übergangsmetallionen
(20). Schließlich wird die Metallabhängigkeit
durch einen Sequenzvergleich mit anderen Metall-abhängigen
Enzymen dargelegt, der auch bei humaner QC eine Konservierung der
chelierenden Aminosäurereste zeigt (21). Die
Wechselwirkung von Verbindungen mit dem im aktiven Zentrum gebundenen
Metallion stellt einen allgemeinen Weg zur Verringerung oder Hemmung der
QC Aktivität dar.
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In
der vorliegenden Erfindung wird gezeigt, dass Imidazolderivate wirksame
Inhibitoren der QC sind. Unter Verwendung des kontinuierlichen Assay
(siehe Beispiel 2 für Details) wurden viele Imidazolderivate
in Bezug auf ihre Fähigkeit zur Hemmung der humanen QC
als einem Mitglied der hochkonservierten Säugetier-QCs
analysiert.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung Imidazolderivate und Histidin und
seine Derivate bereit als aktivitätsvermindernde Effektoren
der QC und ihre Eigenschaften in Bezug auf die Hemmungsart und -Wirksamkeit.
Strukturen und Ki-Werte sind in den Tabellen
3 und 4 gezeigt. Die Ergebnisse sind im Detail in Beispiel 7 beschrieben.
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Tabelle
3: Inhibitionskonstanten von Imidazolderivaten bei durch humane
QC-katalysierter Reaktion. Bestimmungen wurden durchgeführt
bei 30°C in 0,05 M Tris-HCl pH 8,0, enthaltend 5 mM EDTA.
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Tabelle
4: Hemmung der QC durch L-Histamin und seine zwei biologischen Metaboliten
(auch bekannt als tele-Methylhistamin).
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Überraschenderweise
wurde während der Charakterisierung der enzymatischen Aktivität
festgestellt, dass neben einem N-terminalen Glutaminylrest, N-terminale β-homo-Glutaminylreste
auch die Eigenschaften als Substrate der QCs aus Pflanzen und Säugetieren
erfüllen. Der N-terminale β-homo-Glutaminylrest
wurde in einen fünfgliedrigen Lactamring umgewandelt durch
Katalyse von humaner QC bzw. Papaya QC. Die Ergebnisse sind in Beispiel
5 beschrieben. Das verwendete Verfahren ist in Beispiel 2 dargestellt
und die Peptidsynthese wurde wie in Beispiel 6 beschrieben durchgeführt.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst ein Screening-Verfahren für Effektoren der QC.
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Ein
bevorzugtes Screening-Verfahren zur Identifizierung von aktivitätsändernden
Effektoren der QC aus einer Gruppe von Verbindungen umfasst die
Schritte:
- a) Kontaktieren der Verbindungen
mit QC unter Bedingungen, die eine Bindung zwischen diesen erlauben;
- b) Hinzufügen eines Substrats der QC;
- c) Beobachtung der Umwandlung des Substrats oder gegebenenfalls
Messung der verbleibenden QC-Aktivität; und
- d) Berechnung von Änderungen bei der Substratumwandlung
und/oder der Enzymaktivität der QC, um einen aktivitätsändernden
Effektor zu identifizieren.
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Ein
weiteres bevorzugtes Screening-Verfahren betrifft ein Verfahren
zur Identifizierung und Auswahl von Effektoren, die direkt oder
indirekt mit dem im aktiven Zentrum von QC gebundenen Metallion
interagieren, und umfasst folgende Schritte:
- a)
Kontaktieren der Verbindungen mit QC unter Bedingungen, die eine
Bindung zwischen diesen erlauben;
- b) Hinzufügen eines Substrats der QC, welches von QC
umgewandelt wird;
- c) Beobachtung der Umwandlung des Substrats oder gegebenenfalls
Messung der verbleibenden QC-Aktivität; und
- d) Berechnung von Änderungen bei der Substratumwandlung
und/oder der Enzymaktivität der QC, wobei Änderungen
benutzt werden können, um einen aktivitätsändernden
Effektor der QC zu identifizieren.
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Für
die Verwendung in den vorstehend beschriebenen Screening-Verfahren
bevorzugt sind Säugetier QC oder Papaya QC. Besonders bevorzugt
ist Säugetier QC, da die durch diese Screening-Verfahren
identifizierten Effektoren für die Behandlung von Krankheiten
in Säugetieren, insbesondere bei Menschen, verwendet werden
sollen.
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Die
Mittel, die durch die vorstehend beschriebenen Screening-Verfahren
ausgewählt werden, können wirken durch eine Verminderung
der Umwandlung von mindestens einem Substrat der QC (negative Effektoren,
Inhibitoren) oder durch die Steigerung der Umwandlung von mindestens
einem Substrat der QC (positive Effektoren, Aktivatoren).
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in Säureadditionssalze,
insbesondere pharmazeutisch akzeptable Säureadditionssalze,
umgewandelt werden.
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Die
Salze der Verbindungen der Erfindung können in Form von
anorganischen oder organischen Salzen vorliegen.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können umgewandelt
werden in und eingesetzt werden als Säureadditionssalze,
insbesondere pharmazeutisch akzeptable Säureadditionssalze.
Ein pharmazeutisch akzeptables Salz nimmt in der Regel eine Form
an, bei der eine basische Seitenkette mit einer anorganischen oder
organischen Säure protoniert ist. Repräsentative
organische oder anorganische Säuren umfassen Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure, Perchlorsäure, Schwefelsäure,
Salpetersäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Propionsäure,
Glykolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Apfelsäure,
Weinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure,
Mandelsäure, Methansulfonsäure, Hydroxyethansulfonsäure,
Benzensulfosäure, Oxasäure, Pamosäure,
2-Naphthalinsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure (p-toulenesulfonic
acid), Cyclamsäure (cyclohexanesulfamic acid), Salicylsäure,
Saccharinsäure oder Trifluoressigsäure. Alle pharmazeutisch
akzeptablen Säureadditionssalzformen der Verbindungen der
vorliegenden Erfindung sollen in den Bereich dieser Erfindung einbezogen
sein.
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In
Anbetracht der engen Beziehung zwischen den freien Verbindungen
und den Verbindungen in Form ihrer Salze soll auch ein entsprechendes
Salz gemeint sein, sobald eine Verbindung in diesem Zusammenhang
genannt wird, sofern dies unter den gegebenen Umständen
möglich oder geeignet ist.
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Sofern
die Verbindungen gemäß dieser Erfindung mindestens
ein chirales Zentrum aufweisen, können sie dementsprechend
als Enantiomere existieren. Sofern die Verbindungen zwei oder mehr
chirale Zentren besitzen, können sie darüber hinaus
als Diastereomere existieren. Es sollte verstanden werden, dass
alle diese Isomere und Mischungen derselben im Rahmen der vorliegenden
Erfindung umfasst sind. Außerdem können einige
der kristallinen Formen der Verbindungen als Polymorphe existieren
und als solche sind sie dazu bestimmt, in der vorliegenden Erfindung
enthalten zu sein. Darüber hinaus können einige
der Verbindungen Solvate mit Wasser (d. h. Hydrate) oder üblichen
organischen Lösungsmitteln bilden, und solche Solvate sind auch
dazu bestimmt, in den Umfang dieser Erfindung einbezogen zu sein.
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Die
Verbindungen, einschließlich ihrer Salze, können
auch in Form ihrer Hydrate erhalten werden oder auch andere Lösungsmittel
einschließen, die für ihre Kristallisation verwendet
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren bereit zur Vorbeugung oder Behandlung eines Zustands,
der durch Modulation der QC-Enzymaktivität vermittelt wird,
in einem bedürftigen Subjekt, welches das Verabreichen
einer der Verbindungen der vorliegenden Erfindung oder von pharmazeutischen
Zusammensetzungen derselben in einer Menge und einem Dosierungsregime,
therapeutisch wirksam, um den Zustand zu behandeln, umfasst. Darüber
hinaus umfasst die vorliegende Erfindung die Verwendung der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung, und ihrer entsprechenden pharmazeutisch
akzeptablen Säureadditionssalzformen, für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Vorbeugung oder Behandlung eines
Zustandes, der durch die Modulation der QC-Aktivität in
einem Subjekt vermittelt wird. Die Verbindung kann einem Patienten
durch jede übliche Art der Verabreichung verabreicht werden,
einschließlich, aber nicht beschränkt auf, intravenöse,
orale, subkutane, intramuskuläre, intradermale, parenterale
Verabreichung und Kombinationen derselben.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die
Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen, d. h. Arzneimittel,
die mindestens eine Verbindung der Erfindung oder deren Salze enthalten,
optional in Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutisch akzeptablen
Trägern und/oder Lösungsmitteln.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können, zum Beispiel,
in Form von parenteralen oder enteralen Formulierungen sein und
geeignete Träger enthalten, oder sie können in
Form von oralen Formulierungen sein, die geeignete Träger,
geeignet für die orale Verabreichung, enthalten können.
Vorzugsweise sind sie in Form von oralen Formulierungen.
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Die
Effektoren der QC-Aktivität, verabreicht gemäß der
Erfindung, können verwendet werden in pharmazeutisch verabreichbaren
Formulierungen oder Formulierungskomplexen als Inhibitoren oder
in Kombination mit Inhibitoren, Substraten, Pseudosubstraten, Inhibitoren
der QC-Expression, Bindungsproteinen oder Antikörpern von
jenen Enzymproteinen, die die QC-Proteinkonzentration bei Säugetieren
verringern. Die Verbindungen der Erfindung machen es möglich,
die Behandlung individuell an die Patienten und Krankheiten anzupassen,
wobei es insbesondere möglich ist, individuelle Unverträglichkeiten,
Allergien und Nebenwirkungen zu vermeiden.
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Die
Verbindungen zeigen auch unterschiedliche Grade der Aktivität
als Funktion der Zeit. Der behandelnde Arzt erhält dadurch
die Möglichkeit, unterschiedlich auf die individuelle Situation
der Patienten zu reagieren: auf der einen Seite ist er in der Lage,
die Geschwindigkeit des Beginns der Wirkung und, auf der anderen
Seite, die Dauer der Wirkung und insbesondere die Intensität
der Wirkung präzise anzupassen.
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Ein
bevorzugtes Behandlungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung stellt einen neuen Ansatz für die Vorbeugung
oder Behandlung eines Zustandes dar, der durch Modulation der QC-Enzymaktivität
bei Säugetieren vermittelt wird. Es ist vorteilhaft einfach,
geeignet für die kommerzielle Anwendung und zur Verwendung
bei Säugetieren und, insbesondere in der Humanmedizin,
insbesondere zur Behandlung von Krankheiten, die auf unausgeglichener
Konzentration von physiologisch aktiven QC-Substraten beruhen, z.
B. aufgeführt in den Tabellen 1 und 2.
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Die
Verbindungen können vorteilhaft verabreicht werden, zum
Beispiel, in Form von pharmazeutischen Zubereitungen, die den Wirkstoff
in Kombination mit üblichen Zusätzen, wie Verdünnungsmitteln,
Hilfsstoffen und/oder Trägern, bekannt aus dem Stand der
Technik, enthalten. Zum Beispiel können sie parenteral verabreicht
werden (z. B. i. v. in physiologischer Kochsalzlösung)
oder enteral (z. B. oral, formuliert mit üblichen Trägern).
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Abhängig
von ihrer endogenen Stabilität und ihrer Bioverfügbarkeit,
kann eine Dosis oder mehrere Dosen der Verbindungen pro Tag gegeben
werden, um die gewünschte Normalisierung der Blutzuckerwerte
zu erreichen. Zum Beispiel kann ein solcher Dosisbereich beim Menschen
im Bereich von etwa 0,01 mg bis 250,0 mg pro Tag sein, vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,01 bis 100 mg der Verbindung pro kg Körpergewicht.
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Durch
Verabreichung von Effektoren der QC-Aktivität an ein Säugetier
könnte es möglich sein, Zustände, ausgewählt
aus Alzheimer-Krankheit, Down-Syndrom, Magengeschwür und
Magenkrebs mit oder ohne Heliobacter pylori Infektionen, pathogenen
psychotischen Zuständen, Schizophrenie, Unfruchtbarkeit,
Neoplasie, inflammatorischen Reaktionen des Wirts, Krebs, Schuppenflechte,
rheumatoide Arthritis, Arteriosklerose, beeinträchtigte
humorale und Zell-vermittelte Immunantworten, Leukozyten-Adhäsions-
und Migrationsprozesse im Endothel, beeinträchtigte Nahrungsaufnahme,
Schlaf-Wachsamkeit, beeinträchtigte homöostatische
Regulierung des Energiestoffwechsels, beeinträchtigte autonome
Funktion, beeinträchtigter Hormonhaushalt und beeinträchtigte
Regulierung der Körperflüssigkeiten, zu verhindern
oder zu lindern.
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Ferner
könnte es durch die Verabreichung von Effektoren der QC-Aktivität
an ein Säugetier möglich sein, die Zellproliferation
des Magen-Darm-Trakts zu stimulieren, vorzugsweise die Proliferation
von Zellen der Magenschleimhaut, Epithelzellen, akuter Säuresekretion
und der Differenzierung der Säure produzierenden Belegzellen
und Histamin-sekretierenden enterochromaffin-ähnlichen
Zellen.
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Darüber
hinaus könnte die Verabreichung der QC-Inhibitoren an Säugetiere
zu einem Verlust der Funktion einer Samenzelle führen,
und damit zur Unterdrückung der männlichen Fruchtbarkeit.
Somit stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren für
die Regulierung und Kontrolle der männlichen Fruchtbarkeit
und die Verwendung von aktivitätsmindernden Effektoren
der QC für die Herstellung von Arzneimitteln zur Empfängnisverhütung
für Männer bereit.
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Darüber
hinaus kann es durch die Verabreichung von Effektoren der QC-Aktivität
an ein Säugetier möglich sein, die Proliferation
von myeloischen Vorläuferzellen zu supprimieren.
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Die
Verbindungen, eingesetzt gemäß der Erfindung,
können dementsprechend in einer an sich bekannten Weise
in übliche Formulierungen umgewandelt werden, wie z. B.,
beispielsweise Tabletten, Kapseln, Dragees, Pillen, Zäpfchen,
Granulate, Aerosole, Sirupe, flüssige, feste und Creme-ähnliche
Emulsionen und Suspensionen und Lösungen, unter Verwendung
inerter, nicht giftiger, pharmazeutisch geeigneter Träger
und Zusatzstoffe oder Lösungsmittel. In jeder dieser Formulierungen
sind die therapeutisch wirksamen Verbindungen vorzugsweise in einer
Konzentration von etwa 0,1 bis 80 Gew.-%, stärker bevorzugt
von 1 bis 50 Gew.-%, der gesamten Mischung, vorhanden, d. h., in
Mengen, die ausreichen, um die genannte Breite der Dosierung zu
erhalten.
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Die
Substanzen können verwendet werden als Arzneimittel in
der Form von Dragees, Kapseln, beißbaren Kapseln, Tabletten,
Tropfen, Sirupen oder auch als Zäpfchen oder als Nasensprays.
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Die
Formulierungen können vorteilhaft hergestellt werden, zum
Beispiel, indem der Wirkstoff gestreckt wird mit Lösungsmitteln
und/oder Trägern, optional unter Verwendung von Emulgatoren
und/oder Dispergiermitteln, wobei es möglich ist, zum Beispiel,
in den Fällen, in denen Wasser als Verdünnungsmittel
verwendet wird, optional organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel
zu verwenden.
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Beispiele
für Hilfsstoffe, die im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung nützlich sind, umfassen: Wasser, nicht toxische
organische Lösungsmittel, wie z. B. Paraffine (z. B. Fraktionen
von natürlichem Öl), Pflanzenöle (z.
B. Rapsöl, Erdnussöl, Sesamöl), Alkohole
(z. B. Ethylalkohol, Glycerol), Glykole (z. B. Propylenglykol, Polyethylenglykol);
feste Trägerstoffe, wie z. B., beispielsweise natürliche
Mineralien in Pulverform (z. B. hochdisperses Silica, Silikate),
Zucker (z. B. Rohzucker, Laktose und Dextrose); Emulgatoren, wie
z. B. nicht-ionische und anionische Emulgatoren (z. B. Polyoxyethylen-Fettsäureester,
Polyoxyethylen-Fettalkoholether, Alkylsulfonate und Arylsulphonate),
Dispergiermittel (z. B. Lignin, Sulfitlaugen, Methylcellulose, Stärke und
Polyvinylpyrrolidon) und Gleitmittel (z. B. Magnesiumstearat, Talkum,
Stearinsäure und Natriumlaurylsulfat) und optional Aromastoffe.
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Die
Verabreichung kann auf übliche Weise erfolgen, vorzugsweise
enteral oder parenteral, insbesondere oral. Im Falle der enteralen
Verabreichung können Tabletten neben den genannten Trägern
weitere Zusatzstoffe enthalten, wie z. B. Natriumcitrat, Calciumcarbonat
und Calciumphosphat zusammen mit verschiedenen Zusätzen,
wie z. B. Stärke, vorzugsweise Kartoffelstärke,
Gelatine und dergleichen. Darüber hinaus können
zur Tablettierung gleichzeitig Gleitmittel, wie z. B. Magnesiumstearat,
Natriumlaurylsulfat und Talkum, verwendet werden. Im Fall von wässrigen
Suspensionen und/oder Elixieren, bestimmt zur oralen Verabreichung,
können verschiedene Geschmacksverbesserer und Farbstoffe
zu den Wirkstoffen zusätzlich zu den oben genannten Hilfsstoffen
zugesetzt werden.
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Im
Fall der parenteralen Verabreichung können Lösungen
der Wirkstoffe unter Verwendung geeigneter flüssiger Träger
eingesetzt werden. Im Allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
im Fall der intravenösen Verabreichung, Mengen von etwa
0,01 bis 2,0 mg/kg, vorzugsweise etwa von 0,01 bis 1,0 mg/kg Körpergewicht
pro Tag zu verabreichen, um effektive Ergebnisse zu erzielen und,
im Fall der enteralen Verabreichung ist die Dosierung etwa 0,01
bis 2 mg/kg, vorzugsweise etwa von 0,01 bis 1 mg/kg Körpergewicht
pro Tag.
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Nichtsdestotrotz
kann es jedoch in einigen Fällen notwendig sein, von den
genannten Mengen abzuweichen, abhängig vom Körpergewicht
des Versuchstieres oder des Patienten, oder von der Art des Verabreichungswegs,
aber auch auf der Grundlage der Tierarten und ihrer individuellen
Reaktion auf das Medikament oder dem Intervall, in welchem die Verabreichung
erfolgt. Dementsprechend kann es in einigen Fällen ausreichend
sein, weniger als die oben genannte Mindestmenge zu verwenden, während
in anderen Fällen die genannte obere Grenze überschritten
werden muss. In Fällen, in denen relativ große
Mengen verabreicht werden, kann es ratsam sein, diese Mengen in
mehrere Einzeldosen über den Tag zu verteilen. Für
die Verabreichung in der Humanmedizin wird die gleiche Dosierungsbreite
zur Verfügung gestellt. Die vorstehenden Ausführungen
gelten in diesem Fall analog.
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Beispiele für pharmazeutische
Formulierungen
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1. Kapseln, enthaltend 100 mg einer Verbindung
der Erfindung pro Kapsel:
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Für
etwa 10.000 Kapseln wird eine Lösung der folgenden Zusammensetzung
hergestellt:
Verbindung
der Erfindung | 1.0
kg |
Glycerol | 0.5
kg |
Polyethylenglykol | 3.0
kg |
Wasser | 0.5
kg |
| 5.0 kg |
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Die
Lösung wird in weiche Gelatinekapseln in an sich bekannter
Weise eingeführt. Die Kapseln sind geeignet zum Kauen oder
zum Schlucken.
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2. Tabletten oder beschichtete Tabletten
oder Dragees, enthaltend 100 mg einer Verbindung der Erfindung:
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Die
folgenden Mengen beziehen sich auf die Herstellung von 100.000 Tabletten:
Verbindung der Erfindung,
fein
gemahlen | 10,0
kg |
Glucose | 4,35
kg |
Lactose | 4,35
kg |
Stärke | 4,50
kg |
Cellulose,
fein gemahlen | 4,50
kg |
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Die
vorstehenden Bestandteile werden gemischt und dann mit einer Lösung
versehen, hergestellt aus
Polyvinylpyrrolidon | 2,0
kg |
Polysorbat | 0,1
kg |
und
Wasser | ca.
5,0 kg |
und in einer an sich bekannten Weise granuliert,
indem die feuchte Masse durch ein Gitter gelassen wird und, nach
der Zugabe von 0,2 kg Magnesiumstearat, getrocknet wird. Die fertige
Tablettenmischung von 30,0 kg wird verarbeitet, um gewölbte
Tabletten mit einem Gewicht von 300 mg zu bilden. Im Idealfall können
die Tabletten in einer an sich bekannten Weise beschichtet oder
mit Zucker beschichtet sein.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, durchgehend definiert in der
Beschreibung, enthalten vorzugsweise eine Kombination aus mindestens
einem Effektor der QC-Aktivität und mindestens einem DP IV-Inhibitor.
Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen sind besonders nützlich
für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit und des Down-Syndroms.
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Beispiel 1: Herstellung von humaner QC
und Papaya QC
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Wirtstämme und Medien
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Pichia
pastoris Stamm X33 (AOX1, AOX2), verwendet für die Expression
von humaner QC wurde wachsen gelassen, transformiert und analysiert
gemäß den Anweisungen des Herstellers (Invitrogen).
Die benötigten Medien für P. pastoris, d. h. gepuffertes
Glycerol (BMGY) Komplex- oder Methanol (BMMY) Komplexmedium und
das Basalsalzmedium zur Fermentation wurden nach den Empfehlungen
des Herstellers zubereitet.
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Molekulare Klonierung von Plasmidvektoren,
die für die humane QC codieren
-
Alle
Klonierungsverfahren wurden unter Anwendung von molekularbiologischen
Standardverfahren durchgeführt. Für die Expression
in Hefe wurde der Vektor pPICZαB (Invitrogen) verwendet.
Der pQE-31 Vektor (Qiagen) wurde benutzt, um die humane QC in E.
coli zu exprimieren. Die cDNA der reifen QC, beginnend mit Codon
38, wurde im Rahmen fusioniert mit dem durch das Plasmid codierten
6 × Histidin-Tag. Nach der Amplifikation unter Verwendung
der Primer pQCyc-1 und pQCyc-2 (Tabelle 1) und Subklonierung wurde
das Fragment in den Expressionsvektor unter Verwendung der Restriktionsschnittstellen
von SphI und HindIII eingefügt.
-
Transformation von P. pastoris und Expression
im kleinen Maßstab
-
Plasmid-DNA
wurde in E. coli JM109 amplifiziert und gereinigt gemäß den
Empfehlungen des Herstellers (Qiagen). In dem verwendeten Expressionsplasmid,
pPICZαB, werden drei Restriktionsschnittstellen für die
Linearisierung bereit gestellt. Da SacI und BstX1 innerhalb der
cDNA von QC schneiden, wurde PmeI für die Linearisierung
gewählt. 20–30 μg Plasmid-DNA wurden
mit PmeI linearisiert, mit Ethanol gefällt, und in sterilem,
entionisiertem Wasser gelöst. 10 μg der DNA wurden
dann eingesetzt für die Transformation der kompetenten
P. pastoris Zellen durch Elektroporation gemäß den
Anweisungen des Herstellers (BioRad). Die Selektion erfolgte auf
Platten, enthaltend 150 μg/ml Zeocin. Eine Transformation
unter Verwendung des linearisierten Plasmids lieferte mehrere hundert
Transformanten.
-
Um
die rekombinanten Hefeklone auf QC-Expression zu testen, wurden
die Rekombinanten für 24 h in 10 ml konischen Röhrchen,
enthaltend 2 ml BMGY, wachsen gelassen. Anschließend wurde
die Hefe zentrifugiert und resuspendiert in 2 ml BMMY, enthaltend
0,5% Methanol. Diese Konzentration wurde aufrecht erhalten durch
Zugabe von Methanol, alle 24 h bis 72 h. Anschließend wurde
die QC-Aktivität im Überstand bestimmt. Das Vorhandensein
des Fusionsproteins wurde mittels Western Blot-Analyse unter Verwendung
eines gegen das 6 × Histidin-Tag gerichteten Antikörpers
(Qiagen) bestätigt. Klone, die die höchste QC-Aktivität
zeigten, wurden für weitere Experimente und die Fermentation
ausgewählt.
-
Expression in einem Fermenter in großem
Maßstab
-
Die
Expression von QC wurde durchgeführt in einem 51 Reaktor
(Biostat B, B. Braun Biotech), im Wesentlichen, wie beschrieben
in den "Richtlinien für den Fermentationsprozess
für Pichia" (Invitrogen). Kurz gesagt,
die Zellen wurden wachsen gelassen in dem Basalsalzmedium für
die Fermentation, supplementiert mit Spuren von Salzen und mit Glycerol
als einziger Kohlenstoffquelle (pH 5,5). In einer ersten Batchphase
für etwa 24 h und einer anschließenden Fed-Batch-Phase
für etwa 5 h wurde Zellmasse angesammelt. Sobald ein Zellnassgewicht
von 200 g/l erreicht war, wurde eine Induktion der QC-Expression
unter Verwendung von Methanol durchgeführt, wobei ein dreistufiges
Fütterungsprofil über die gesamte Gärungszeit
von etwa 60 h eingesetzt wurde. Anschließend wurden die
Zellen aus dem QC-enthaltenden Überstand entfernt durch
Zentrifugation bei 6000 × g, 4°C für
15 min. Der pH-Wert wurde auf 6,8 durch Zugabe von NaOH eingestellt,
und die daraus resultierende trübe Lösung wurde
erneut zentrifugiert bei 37000 × g, 4°C für
40 min. In Fällen fortgesetzter Trübung wurde
ein zusätzlicher Filtrationsschritt unter Verwendung einer
Cellulosemembran (Porenweite 0,45 μm) angewandt.
-
Reinigung von mit 6 × Histidin-Tag
versehener QC, exprimiert in P. pastoris
-
Die
mit His-Tag versehene QC wurde zuerst durch immobilisierte Metall-Affinitätschromatographie (IMAC)
gereinigt. In einer typischen Reinigung wurden 1000 ml Kulturüberstand
aufgetragen auf eine mit Ni2+-beladene chelatierende
Sepharose FF-Säule (1,6 × 20 cm, Pharmacia), die
mit 50 mM Phosphatpuffer, pH 6,8, enthaltend 750 mM NaCl, bei einer
Fließgeschwindigkeit von 5 ml/min äquilibriert
wurde. Nach dem Waschen mit 10 Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer
und 5 Säulenvolumen Äquilibrierungspuffer, enthaltend 5
mM Histidin, wurde das gebundene Protein eluiert durch einen Wechsel
zu 50 mM Phosphatpuffer, pH 6,8, enthaltend 150 mM NaCl und 100
mM Histidin. Das daraus resultierende Eluat wurde gegen 20 mM Bis-Tris/HCl,
pH 6,8, bei 4°C über Nacht dialysiert. Anschließend
wurde die QC weiter gereinigt durch Anionenaustauschchromatographie
auf einer Mono Q6 Säule (BioRad), äquilibriert
mit Dialysepuffer. Die QC-haltige Fraktion wurde auf die Säule
aufgetragen mit einer Fließgeschwindkeit von 4 ml/min.
Die Säule wurde dann mit Äquilibrierungspuffer,
enthaltend 100 mM NaCl gewaschen. Die Elution wurde mit zwei Gradienten durchgeführt,
und resultierend mit 30 Säulenvolumen und 5 Säulenvolumen
von einem Äquilibrierungspuffer, enthaltend 240 mM bzw.
360 mM NaCl. 6 ml Fraktionen wurden gesammelt und die Reinheit wurde
durch SDS-PAGE analysiert. Fraktionen, enthaltend homogene QC, wurden
zusammengefasst und durch Ultrafiltration konzentriert. Für
die Langzeitlagerung (–20°C), wurde Glycerol zu
einer Endkonzentration von 50% zugefügt. Protein wurde
gemäß dem Verfahren von Bradford oder Gill und
von Hippel (Bradford, M. M. 1976 Anal Biochem 72, 248-254; Gill,
S. C. und von Hippel, P. H. 1989 Anal Biochem 182, 319-326.)
quantifiziert.
-
Expression und Reinigung von QC in E.
coli
-
Das
Konstrukt, das für QC codiert, wurde transformiert in M15-Zellen
(Qiagen) und auf selektiven LB Agarplatten bei 37°C wachsen
gelassen. Die Proteinexpression wurde in LB-Medium, enthaltend 1%
Glucose und 1% Ethanol, bei Raumtemperatur durchgeführt.
Wenn die Kultur einen OD600 von etwa 0,8
erreichte, wurde die Expression mit mit 0,1 mM IPTG über
Nacht induziert. Nach einem Zyklus von Einfrieren und Auftauen wurden
die Zellen bei 4°C durch Zugabe von 2,5 mg/ml Lysozym in
50 mM Phosphatpuffer, pH 8,0, enthaltend 300 mM NaCl und 2 mM Histidin,
für etwa 30 min. lysiert. Die Lösung wurde geklärt
durch Zentrifugation bei 37000 × g, 4°C für
30 min, gefolgt von einer Filtration unter Anwendung einer Glasfritte
(DNA-Trennung) und zwei weiteren Filtrationsschritten unter Anwendung
von Cellulosefiltern für Rohpräzipitate und feine
Präzipitate. Der Überstand (etwa 500 ml) wurde
aufgetragen auf eine Ni2+-Affinitätssäule
(1,6 × 20 cm) bei einer Fließgeschwindigkeit von
1 ml/min. Die Elution der QC wurde ausgeführt mit 50 mM
Phosphatpuffer, enthaltend 150 mM NaCl und 100 mM Histidin. Die
QC-haltige Fraktion wurde durch Ultrafiltration konzentriert.
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Reinigung von QC aus Papay Latex
-
QC
aus Papaya Latex wurde hergestellt unter Verwendung des BioCAD 700E
(Perseptive Biosystems, Wiesbaden, Deutschland) mit einer modifizierten
Version eines bereits berichteten Verfahrens (Zerhouni,
S. et al. 1989 Biochim Biophys Acta 138, 275-290). 50 g
Latex wurde in Wasser gelöst und zentrifugiert, wie darin beschrieben.
Die Inaktivierung der Proteasen wurde durchgeführt mit
S-Methylmethanthiosulfonat und der daraus resultierende Rohextrakt
wurde dialysiert. Nach der Dialyse wurde der gesamte Überstand
geladen auf eine (21 × 2,5 cm i. d.) SP Sepharose Fast
Flow Säule, äquilibriert mit 100 mM Natriumacetatpuffer,
pH 5,0 (Fließgeschwindigkeit 3 ml/min). Die Elution wurde
durchgeführt in drei Schritten durch die Erhöhung
der Konzentration des Natriumacetatpuffers bei einer Fließgeschwindigkeit
von 2 ml/min. Der erste Schritt war ein linearer Gradient von 0,1
bis 0,5 M Acetatpuffer in 0,5 Säulenvolumen. Der zweite
Schritt war eine lineare Erhöhung der Pufferkonzentration
von 0,5 auf 0,68 M in vier Säulenvolumen. Während
des letzten Elutionsschritts wurde ein Säulenvolumen mit
0,85 M Puffer aufgetragen. Fraktionen (6 ml), enthaltend die höchste
enzymatische Aktivität wurden zusammen gefasst. Die Konzentration
und Pufferänderungen zu 0,02 M Tris/HCl, pH 8,0 wurden
mittels Ultrafiltration (Amicon; Molekulargewichtsgrenze (cut-off)
der Membran 10 kDa) durchgeführt.
-
Ammoniumsulfat
wurde zu einer Endkonzentration von 2 M zugefügt zu dem
konzentrierten Papaya Enzym, erhalten aus dem Ionenaustauschchromatographie-Schritt.
Diese Lösung wurde aufgetragen auf eine (21 × 2,5
cm i. d.) Butyl Sepharose 4 Fast Flow Säule (Fließgeschwindigkeit
1,3 ml/min), äquilibriert mit 2 M Ammoniumsulfat, 0,02
M Tris/HCl, pH 8,0. Die Elution wurde in drei Schritten mit abnehmenden
Konzentrationen von Ammoniumsulfat durchgeführt. Während
des ersten Schritts wurde ein linearer Gradient von 2 bis 0,6 M
Ammoniumsulfat, 0,02 M Tris/HCl, pH 8,0 angewandt für 0,5
Säulenvolumen bei einer Fließgeschwindigkeit von
1,3 ml/min. Der zweite Schritt war ein linearer Gradient von 0,6
bis 0 M Ammoniumsulfat, 0,02 M Tris/HCl, pH 8,0, in 5 Säulenvolumen
bei einer Fließgeschwindigkeit von 1,5 ml/min. Der letzte
Elutionsschritt wurde ausgeführt durch Auftragung von 2
Säulenvolumen 0,02 M Tris/HCl bei pH 8,0 bei einer Fließgeschwindigkeit
von 1,5 ml/min. Alle Fraktionen, die QC-Aktivität enthielten,
wurden vereinigt und durch Ultrafiltration konzentriert. Die resultierende
homogene QC wurde bei –70°C gelagert. Die Endkonzentrationen
des Proteins wurden ermittelt nach dem Verfahren von Bradford, im
Vergleich zu einer Standardkurve, erhalten mit Rinderserumalbumin.
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Beispiel 2: Assays für Glutaminyl-Cyclase
Aktivität
-
Fluorometrische Assays
-
Alle
Messungen wurden bei 30°C durchgeführt mit einem
Bioassay Reader HTS-7000 Plus für Mikrotiterplatten (Perkin
Elmer). QC-Aktivität wurde fluorometrisch bewertet unter
Verwendung von H-Gln-βNA. Die Proben bestanden aus 0,2
mM fluorogenem Substrat, 0,25 U Pyroglutamyl-Aminopeptidase (Unizyme, Hørsholm,
Dänemark) in 0,2 M Tris/HCl, pH 8,0, enthaltend 20 mM EDTA
und ein entsprechend verdünntes Aliquot von QC in einem
Endvolumen von 250 μl. Anregungs-/Emissionswellenlängen
waren 320/410 nm. Die Assay-Reaktionen wurden durch Zugabe von Glutaminylcyclase
gestartet. Die QC-Aktivität wurde bestimmt aus einer Standardkurve
von β-Naphthylamin unter Assay-Bedingungen. Eine Einheit
wird definiert als die Menge von QC, die die Bildung von 1 μmol
pGlu-βNA aus H-Gln-βNA pro Minute unter den beschriebenen
Bedingungen katalysiert.
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In
einem zweiten fluorometrischen Assay wurde die QC-Aktivität
unter Verwendung von H-Gln-AMC als Substrat bestimmt. Die Reaktionen
wurden bei 30°C unter Nutzung des Novostar Reader für
Mikrotiterplatten (BMG labtechnologies) durchgeführt. Die
Proben bestanden aus unterschiedlichen Konzentrationen des fluorogenen
Substrats, 0,1 U Pyroglutamyl-Aminopeptidase (Qiagen) in 0,05 M
Tris/HCl, pH 8,0, enthaltend 5 mM EDTA und ein geeignet verdünntes
Aliquot von QC in einem Endvolumen von 250 μl. Anregungs-/Emissionswellenlängen
waren 380/460 nm. Die Assay-Reaktionen wurden durch Zugabe von Glutaminylcyclase
gestartet. QC-Aktivität wurde aus einer Standardkurve von
7-Amino-4-methylcumarin unter Assay-Bedingungen bestimmt. Die kinetischen
Daten wurden unter Verwendung der Software GraFit ausgewertet.
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Spektrophotometrischer Assay für
QC
-
Dieser
neue Assay wurde verwendet, um die kinetischen Parameter für
die meisten Substrate von QC zu bestimmen. QC-Aktivität
wurde spektrophotometrisch analysiert unter Verwendung von einem
kontinuierlichen Verfahren, das erhalten wurde, indem ein früherer
diskontinuierlicher Assay (Bateman, R. C. J. 1989 J Neurosci
Methods 30, 23-28), der Glutamatdehydrogenase als Hilfsenzym
verwendet, angepasst wurde. Die Proben bestanden aus dem jeweiligen
QC-Substrat, 0,3 mM NADH, 14 mM α-Ketoglutarsäure
und 30 U/ml Glutamatdehydrogenase in einem Endvolumen von 250 μl.
Die Reaktionen wurden durch Zugabe von QC gestartet und verfolgt
durch Beobachtung der Abnahme der Absorption bei 340 nm für
8–15 min. Typische Zeitverläufe der Produktbildung
sind in 1 dargestellt.
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Die
Anfangsgeschwindigkeiten wurden ausgewertet und die enzymatische
Aktivität wurde aus einer Standardkurve von Ammoniak unter
Assay-Bedingungen bestimmt. Alle Proben wurden bei 30°C
gemessen, entweder unter Verwendung des SPECTRAFluor Plus oder des
Sunrise (beide von TECAN) Reader für Mikrotiterplatten.
Die kinetische Daten wurden unter Verwendung der Software GraFit
ausgewertet.
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Inhibitor-Assay
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Zum
Test eines Inhibitors war die Probenzusammensetzung die gleiche,
wie vorstehend beschrieben, mit der Ausnahme, dass die vermeintlich
hemmende Inhibitorverbindung zugefügt wurde. Für
einen schnellen Test der QC-Hemmung enthielten die Proben 4 mM des
jeweiligen Inhibitors und eine Substratkonzentration von 1 KM. Für detaillierte Untersuchungen
der Hemmung und die Bestimmung von Ki-Werten,
wurde zuerst der Einfluss des Inhibitors auf die Hilfsenzyme untersucht.
In allen Fällen wurde kein Einfluss auf das jeweilige Enzym
beobachtet, und somit war eine zuverlässige Bestimmung
der QC-Hemmung möglich. Die Inhibitorkonstante wurde ausgewertet,
indem der Satz von Verlaufskurven an die allgemeine Gleichung für
kompetitive Hemmung unter Verwendung von der Software GraFit angepasst
wurde.
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Beispiel 3: MALDI-TOF Massenspektrometrie
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Matrix-unterstützte
Laser-Desorption/Ionisation (Matrix-assisted Laser Desorption/Ionisation,
MALDI) Massenspektrometrie wurde ausgeführt unter Verwendung
des Hewlett-Packard G2025 LD-TOF Systems mit einem linearen Flugzeit-Analysator
(time of flight analyzer). Das Instrument wurde ausgerüstet
mit einem 337 nm Stickstoff-Laser, einer Ionenbeschleunigerquelle
(potential acceleration source) (5 kV) und einer 1,0 m Flugöhre.
Der Detektorbetrieb erfolgte im Positiv-Ionenmodus und die Signale
wurden aufgezeichnet und gefiltert unter Verwendung eines LeCroy
9350M digitalen Speicheroszilloskops, das mit einem PC verbunden war.
Die Proben (5 μl) wurden mit gleichen Volumen der Matrixlösung
gemischt. Für die Matrixlösung verwendeten wir
DHAP/DAHC, hergestellt, indem 30 mg 2,6-Dihydroxyacetophenon (Aldrich)
und 44 mg Diammoniumhydrogencitrat (Fluka) in 1 ml Acetonitril/0,1%
TFA in Wasser (1/1, v/v) gelöst wurden. Ein kleines Volumen (1 μl)
der Matrix-Analyt-Mischung wurde zu einer Sondenspitze überführt
und sofort in einer Vakuumkammer verdampft (Hewlett-Packard G2024A
Probenvorbereitungszubehör), um eine schnelle und homogene
Probenkristallisation zu gewährleisten.
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Für
die Langzeituntersuchungen der Glu1-Cyclisierung
wurden Aβ-abgeleitete Peptide in 100 μl 0,1 M Natriumacetatpuffer,
pH 5,2 oder 0,1 M Bis-Tris Puffer, pH 6,5 bei 30°C inkubiert.
Die Peptide wurden aufgetragen in Konzentrationen von 0,5 mM [Aβ3-11a]
oder 0,15 mM [Aβ3-21a] und 0,2 U QC wurde alle 24 Stunden hinzugefügt.
Im Fall von Aβ3-21a enthielten die Assays 1% DMSO. Zu verschiedenen
Zeiten wurden die Proben aus dem Assay-Röhrchen entnommen,
die Peptide unter Verwendung von ZipTips (Millipore) nach Angaben
des Herstellers extrahiert, mit Matrixlösung (1:1 v/v)
gemischt und anschließend die Massenspektren aufgenommen.
Negativkontrollen enthielten entweder kein QC oder Hitze deaktiviertes
Enzym. Für die Inhibitoruntersuchungen war die Probenzusammensetzung
die gleiche, wie oben beschrieben, mit der Ausnahme, dass die hemmende
Verbindung zugefügt war (5 mM Benzimidazol oder 2 mM 1,10-Phenanthrolin).
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Beispiel 4: pH-Abhängigkeit
-
Die
pH-Abhängigkeit der Katalyse von humaner und Papaya QC
wurde untersucht unter Geschwindigkeitsbedingungen 1. Ordnung, um
dadurch die Auswirkungen der Protonenkonzentration auf die Spezifitätskonstante
kcat/KM wiederzugeben.
Zu diesem Zweck wurde der gekoppelte Enzymassay unter Verwendung von
Pyroglutamyl-Aminopeptidase als Hilfsenzym und Gln-βNA
als Substrat verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass Pyroglutamyl-Aminopeptidase
aktiv und stabil zwischen pH 5,5–8,5 ist (Tsuru,
D. et al. 1978 J Biochem (Tokyo) 84, 467-476). Somit ermöglichte
der Assay die Untersuchung der QC-Katalyse in diesem pH-Bereich.
Die erhaltenen Geschwindigkeitsprofile wurden an klassische glockenförmige
Kurven angepasst, wie in 2 gezeigt. Die humane QC zeigt
eine sehr enge pH-Abhängigkeit mit einem Optimum bei etwa
pH 7,8–8,0. Bei basischerem pH tendierte die Geschwindigkeit
dazu, sich zu verringern. Dies steht im Gegensatz zu dem für
Papaya QC beobachteten Geschwindigkeitsprofil, das keinen Rückgang
der Aktivität bis pH 8,5 zeigte (2, Einschub).
Allerdings hatten beide Enzyme ihre optimale Spezifität
bei pH 8. Überraschenderweise offenbarte die Auswertung
der Kurven identische PKa-Werte im sauren
Bereich von 7,17 ± 0,02 und 7,15 ± 0.02 für
humane bzw. Papaya QC.
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Die
Abnahme der Aktivität der humanen QC bei basischen pH-Werten
war offensichtlich bedingt durch die Dissoziation einer Gruppe mit
einem pKa von etwa 8,5. Im Fall von Papaya
QC war keine übermäßige Datenpunktsammlung
im basischen pH-Bereich möglich, um eine zuverlässige
Bestimmung des zweiten pKa-Wertes zu ermöglichen.
Dies wird gestützt durch die Anpassung der Daten an ein
Einzeldissoziationsmodell, das in einem nahezu identischen pKa-Wert (pKa 7,13 ± 0,03)
resultiert, verglichen mit einer Anpassung der Daten an ein Zweifachdisssoziationsmodell.
Dies deutet darauf hin, dass beide pKa-Werte
ziemlich getrennt sind.
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pH-Stabilität
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Die
Stabilität der Glutaminyl-Cyclasen wurde untersucht, indem
die pflanzlichen und tierischen Enzyme bei 30°C für
30 min bei unterschiedlichen pH-Werten zwischen pH 4–10
inkubiert wurden. Danach wurde die QC-Aktivität unter Standardbedingungen
bestimmt. Die Ergebnisse sind in 3 gezeigt.
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Die
QC aus Papaya Latex war stabil im untersuchten pH-Bereich, ohne
eine offensichtliche Tendenz für eine Instabilität
im sauren oder basischen Bereich. Im Gegensatz dazu zeigte die humane
QC nur eine vergleichbare Stabilität im pH-Bereich zwischen
7 und 8,5, was eine bemerkenswerte Instabilität bei pH-Werten oberhalb
von pH 8,5 und unterhalb von 6 anzeigt. Somit scheint der Bereich
um pH 8 optimal zu sein für die Aktivität und
die Stabilität der pflanzlichen und humanen QC, und ein
geeigneter pH-Wert für die Durchführung eines
Vergleichs der Substratspezifität der QCs.
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Beispiel 5: Bestimmung der Substratspezifität
von QC
-
Spektrophotometrischer Assay
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Der
kontinuierliche spektrophotometrische Assay wurde durchgeführt
wie in Beispiel 2 beschrieben. Entsprechend wird die QC-Aktivität
durch eine Abnahme der Absorption bei 340 nm wieder gespiegelt,
verursacht durch die Freisetzung von Ammoniak und anschließendem
Verbrauch von NADH/H+ auf Grund der Bildung
von Glutamat aus α-Ketoglutarsäure. Wie in 1 gezeigt,
wurden lineare Verlaufskurven beobachtet und es gab eine lineare
Beziehung zwischen der gemessenen Aktivität und der Konzentration
der QC. Darüber hinaus waren die kinetischen Parameter,
erhalten für H-Gln-Gln-OH unter Verwendung des hierin präsentierten
kontinuierlichen Assay (Tabelle 1), in guter Übereinstimmung
mit den Ergebnissen, erhalten unter Verwendung des diskontinuierlichen
Assay (KM = 175 ± 18 μM,
kcat = 21.3 ± 0.6 s–1).
Darüber hinaus sind die in Tabelle 1 gezeigten kinetischen
Parameter für die Umwandlung der Substrate H-Gln-Ala-OH,
H-Gln-Glu- OH, H-Gln-Gln-OH, H-Gln-OtBu und H-Gln-NH2 durch
Papaya QC in guter Übereinstimmung mit denen, die unter Verwendung
eines direkten Verfahrens bei pH 8,8 und 37°C bestimmt
wurden (Gololobov, M. Y. et al. 1996 Biol Chem Hoppe Seyler
377, 395-398). Damit ist es ziemlich offensichtlich, dass
der neue kontinuierliche Assay zuverlässige Ergebnisse
liefert.
-
Di-, Tri- und Dipeptid-Surrogate
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Unter
Verwendung des neuen vorstehend beschriebenen kontinuierlichen Assay
wurden etwa 30 Verbindungen als mögliche Substrate von
QC aus C. papaya und humaner QC getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle
5 dargestellt. Durch Vergleich der Spezifitäten wurde gezeigt,
dass nahezu alle kurzen Peptidsubstrate effizienter durch Papaya
QC umgewandelt wurden, im zu dem humanen Enzym. Interessant ist,
dass für beide Enzyme Substrate mit großen hydrophoben
Resten an der Position zwei die wirksamsten Substrate sind, wie gezeigt
durch die Spezifitäten für H-Gln-Tyr-Ala-OH, H-Gln-Phe-Ala-NH2 und H-Gln-Trp-Ala-NH2 im
Vergleich zu denen anderer Tripeptide oder den Reaktivitäten
der chromophoren Substrate H-Gln-AMC, H-Gln-βNA und H-Gln-Tyr-OH
im Vergleich zu Dipeptidsubstraten. Für Papaya QC steht
diese Feststellung im Einklang mit früheren Ergebnissen,
die zeigen, dass die Spezifität mit der Größe
des zweiten Aminosäurerestes korreliert (Gololobov,
M. Y. et al. 1996 Biol Chem Hoppe Seyler 377, 395-398).
Der einzige auffallende Unterschied in der Spezifität der
pflanzlichen und tierischen QC wurde im Fall von H-Gln-OtBu beobachtet.
Während der Ester von Papaya QC mit ähnlicher
Spezifität im Vergleich zu Dipeptidsubstraten umgewandelt
wurde, wurde er etwa um eine Größenordnung langsamer
durch humane QC umgewandelt.
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Oligopeptide
-
Neben
mehreren Dipeptiden und Tripeptiden wurde eine Reihe von Oligopeptiden
getestet auf die Umwandlung durch Papaya QC und humane QC (Tabelle
5). Interessant ist, dass im Ganzen der Unterschied in den Spezifitäten
zwischen humaner und pflanzlicher QC für eine Reihe von
Tetrapeptiden nicht so groß war, wie er für Dipeptid-
und Tripeptidsubstraten beobachtet wurde. Dies deutet darauf hin,
dass die Aminosäuren an Position 3 und 4 noch Einfluss
auf das kinetische Verhalten haben, vor allem bei humaner QC. Eine
Ausnahme stellen jedoch die Peptide mit einem Prolinrest an der
Position der zweiten Aminosäure dar, die deutlich verringerte
kcat/KM-Werte in
einer Reihe von Tetrapeptiden mit der Struktur H-Gin-Xaa-Tyr-Phe-NH2 zeigen (Tabelle 5). Die Verringerung der
Spezifität war ausgeprägter für humane
QC, was zu einem etwa 8-fachen Unterschied bei den kcat/KM-Werten, verglichen mit Papaya QC, führt.
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Leicht
verringerte Spezifitäten der humanen QC wurden auch für
die Umwandlung von Substraten mit einer positiv geladenen Aminosäure
C-terminal zu Glutamin beobachtet, wie angezeigt durch die Spezifitäten für
H-Gln-Arg-Tyr-Phe-NH2, H-Gln-Arg-Tyr-Phe-NH2 und H-Gln-Lys-Arg-Leu-NH2 im
Vergleich zu anderen Tetrapeptiden. Offenbar war die verringerte
Spezifität vor allem auf einen geringere Umsatzzahl (turnover
number) zurück zu führen. Dieser Effekt trat im
Fall des pflanzlichen Enzyms nicht auf.
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Tabelle
5: Kinetische Auswertung von Peptidsubstraten der humanen und Papaya
QC (n. r., nicht reaktiv; n. i., keine Hemmung; n. d., nicht bestimmt;
*, für Substrathemmung)
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Die
mit den Tetrapeptiden erzielten Ergebnisse lassen auch eine andere
Schlussfolgerung zu. Wie bereits erwähnt, zeigte Papaya
QC eine höhere Selektivität für Dipeptide.
Für einige der Tetrapeptide wurden jedoch höhere
Spezifitätskonstanten mit der humanen QC beobachtet, wie
in 4 gezeigt, die eine graphische Darstellung der
in Tabelle 5 angegeben Daten bereit stellt, für eine Reihe
von Peptiden, die Glutamat an der zweiten Aminosäureposition
enthalten. Weiterhin nimmt die Selektivität der humanen
QC mit steigender Kettenlänge von Di- zu Tetrapeptiden
zu, im Gegensatz zu den Ergebnissen die mit Papaya QC erhalten wurden. Darüber
hinaus wurde die höchste Selektivität der humanen
QC für die Peptide aufgezeichnet, die einen sperrigen hydrophoben
Rest an der 3. und 4. Aminosäureposition enthalten, was
auf hydrophobe Wechselwirkungen mit dem Enzym hindeutet. Durch den
Vergleich der kinetischen Parameter für die jeweiligen
Peptide scheinen die Änderungen vor allem auf die niedrigeren
KM-Werte zurück zu führen
zu sein, für die Umsatzzahlen für die Umwandlung
der Peptide wurde festgestellt, dass sie ähnlich sind.
Somit wird angenommen, dass die höhere Selektivität
der humanen QC für längere Peptide das Ergebnis
einer festeren Bindung des hydrophoberen Substrates an das Enzym
ist.
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Die
Unterschiede zwischen humaner und pflanzlicher QC, beobachtet mit
Peptiden, die hydrophobe Aminosäuren an der 3. und 4. Position
entahlten, wird auch deutlich durch einen Vergleich der Spezifitätskonstanten
der Enzyme gegenüber H-Gln-Gly-Arg-Ile-NH2 und
H-Gln-Arg-Tyr-Phe-NH2 oder H-Gln-Gln-OH
und H-Gln-Gln-Tyr-Phe-OH.
-
Für
humane QC wurde auch gefunden, dass sie selektiver für
homologe Substrate ist, die N-terminal Gln und eine wachsende Zahl
von C-terminalen Ala Resten enthalten (Tabelle 6). Während
die Selektivität der humanen QC mit der Substratlänge
steigt, gab es keinen solche Tendenz bei der Papaya QC. Da die humane QC
weniger spezifisch für ein Peptid mit einem Ser Rest in
der Sequenz war, scheint auch die Art der Seitenkette von Bedeutung
zu sein (Tabelle 6).
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Tabelle
6: Einfluss der Substratlänge auf die Aktivität
von humaner und Papaya QC
-
Einfluss der Ionenstärke auf
die Katalyse
-
Ein
weiterer Parameter, der im Hinblick auf seinen Einfluss auf die
Substratspezifität untersucht wurde, war die Ionenstärke.
Zu diesem Zweck wurden die kinetischen Parameter für die
Cyclisierung von mehreren Substraten in Gegenwart und Abwesenheit
von 0,5 M KCl bestimmt (Tabelle 7). Überraschenderweise änderte sich
im Fall der QC aus Papaya Latex und humaner QC die Selektivität
für Substrate mit ungeladenem Rückgrat nicht wesentlich
durch Zugabe von Salz. Die Spezifitätskonstanten der humanen
QC für H-Gln-Ala-OH und H-Gln-Glu-OH nahmen durch die Zugabe
von KCl jedoch ab. Wie durch die individuellen kinetischen Parameter
angedeutet, war dieser Effekt auf eine Zunahme von KM und
eine nur leichte Abnehme des kcat-Wertes zurück
zu führen. Im Fall von Papaya QC gab es keinen Effekt auf
einen der bestimmten Parameter. Der Effekt schien nicht auf das
negativ geladene Substrat als solches zurück zu führen
sein, da unveränderte Parameter für das negativ
geladene Peptid H-Gln-Glu-Asp-Leu-NH2 gefunden
wurden. Ein interessanter Effekt der Salzzugabe wurde für
die positiv geladenen Substrate H-Gln-Gly-Arg-Ile-NH2 und
H-Gln-Lys-Arg-Leu-NH2 gefunden. Im Fall
von pflanzlicher und humaner QC wurde ein positiver Effekt auf die
Katalyse bestimmt, hauptsächlich auf Grund eines geringeren
KM-Wertes und einer leicht höheren
Umsatzzahl.
-
Tabelle
7: Einfluss der Ionenstärke auf die Katalyse von humaner
und Papaya QC
-
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Physiologische Substrate
-
In
früheren Studien wurde die Umwandlung von [Gln1]-TRH
und [Gln1]-GnRH durch QC bereits gezeigt für
die QC aus Rinder- und Schweine-Hypophyse (Busby, W. H.
J. et al. 1987 J Biol Chem. 262, 8532-8536; Fischer,
W. H. und Spiess, J. 1987 Proc Natl Acad Sci USA 84, 3628-3632).
Zusätzlich zu diesen bereits untersuchten Hypophysenhormonen
wurden drei mögliche physiologische Substrate der humanen
QC synthetisiert und die auf Umwandlung getestet, nämlich
[Gln1]Gastrin, [Gln1]Neurotensin
und [Gln1]FPP. Die kinetischen Parameter
für ihre Umwandlung sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Interessanterweise werden die Glutaminyl-Peptide zu den jeweiligen
Pyroglutamyl-Peptiden umgewandelt mit zunehmenden Spezifitätskonstanten
in Abhängigkeit von ihrer Größe, d. h.
Zuerst das größte Peptid pro-Gastrin mit 17 Aminosäuren,
gefolgt von pro-Neurotensin, pro-GnRH, Pro-TRH und pro-FPP. Diese
Feststellungen entsprechen den Daten, die mit den synthetischen
Peptiden erhalten wurden.
-
Überraschenderweise
werden auch die längeren Substrate mit höherer
Selektivität durch das pflanzliche Enzym umgewandelt, ein
Ergebnis, das zum Teil den Ergebnissen für die kürzeren
Oligopeptide widerspricht. Möglicherweise gibt es weit
vom aktiven Zentrum entfernte sekundäre Bindungswechselwirkungen zwischen
Substrat und Enzym.
-
Peptide mit modifizierten Aminosäuren
-
Um
die Spezifität und Selektivität der QCs weiter
zu untersuchen, wurden Peptide synthetisiert, die entweder einen
modifizierten N-terminalen Glutaminylrest oder eine modifizierte
Aminosäure an der Position 2 enthalten. Die Umwandlung
dieser Peptide wurde qualitativ unter Verwendung von MALDI-TOF Massenspektrometrie
untersucht (siehe auch Beispiel 3). Auf Grund der Cyclisierung des
Glutaminylrestes bzw. seinem Analogon wird für das Substrat
und das Produkt der Katalyse eine Massendifferenz erkannt; ein Mol
pro Mol Substrat in Fällen der Freisetzung von Ammoniak.
Die Umwandlung wurde auch quantitativ unter Verwendung von dem spektrophotometrischen
Assay analysiert.
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H-Gln-Lys(Gln)-Arg-Leu-Ala-NH2. Dieses N-terminal verzweigte Peptid, das
zwei Glutaminylreste am N-Terminus enthält, die via einer
Peptid- und partiellen Isopeptidbindung an einen Lysylrest gebunden
sind, wurde durch humane QC (5) und Papaya
QC (nicht dargestellt) auf scheinbar identische Art umgewandelt. Beide
Glutaminylreste wurden in Pyroglutaminsäure umgewandelt,
ohne irgendeine nachweisbare Präferenz für einen
bestimmten Rest, wie angezeigt durch die konsistente Substratumwandlung
(5). Somit unterscheidet sich die Selektivität
der QCs für die unterschiedlich gebundenen Glutaminylreste
nicht grundlegend.
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H-Gln(NMe)-Phe-Lys-Ala-Glu-NH2. Der methylierte Glutaminylrest wurde nur
von Papaya QC in einen Pyroglutamylrest umgewandelt (6).
Darüber hinaus wurde keine Hemmung der humanen QC durch
das Peptid beobachtet, was darauf hinweist, dass der methylierte
Rest von humaner QC nicht erkannt wird.
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H-Glu(OMe)-βNA
und H-Glu-βNA. Keine dieser Verbindungen wurde durch Papaya
QC oder humane QC umgewandelt. Diese fluorogenen Substrate wurden
fluorometrisch analysiert unter Verwendung von Pyroglutamyl-Aminopeptidase
als Hilfsenzym. Der O-methylierte Glutamatrest zeigte jedoch eine
bemerkenswerte Instabilität sowohl in Tris- als auch in
Tricin-Puffer, mit der Tendenz zu einer nicht-enzymatisch katalysierten Cyclisierung.
Weiterhin wurde die Aktivität von beiden QCs gegenüber
H-Gln-AMC als Substrat nicht durch die längeren Peptide
H-Glu(OMe)-Phe-Lys-Arg-Ala-Leu-NH2 oder
H-Glu-Phe-Lys-Arg-Ala-Leu-NH2 gehemmt, was
darauf hinweist, dass Glutaminsäure oder Derivate von beiden
QC Formen nicht erkannt werden. Außerdem impliziert das
Ergebnis, dass nicht nur die negative Ladung des Glutaminsäurerestes
der Grund für die Verdrängung des Peptids aus
dem aktiven Zentrum ist.
-
H-Gln-cyclo(Nε-Lys-Arg-Pro-Ala-Gly-Phe).
Die Umwandlung von H-Gln-cyclo(Nε-Lys-Arg-Pro-Ala-Gly-Phe),
welches eine partielle intramolekulare Isopeptidbindung enthält,
wurde quantitativ analysiert, wobei ein KM-Wert
von 240 ± 14 μM und 133 ± 5 μM
für humane bzw. Papaya QC ermittelt wurde. Auf Grund der
höheren Umwandlungszahl für die Umwandlung durch
Papaya QC (49,4 ± 0,6 s–1)
im Vergleich zu humaner QC (22,8 ± 0,6 s–1),
zeigt das pflanzliche Enzym mit 372 ± 9 mM–1min–1 einen etwa 4-fach höheren
kcat/KM-Wert als
die humane QC. Somit ist die Spezifitätskonstante im Fall
der Papaya QC nur leicht niedriger im Vergleich zu Substraten mit
einer ähnlichen Größe, wie z. B. H-Gin-Ala-Ala-Ser-Ala-Ala-NH2. Der mit 95 ± 3 mM–1s–1 ermittelte kcat/KM-Wert für humane QC war jedoch
etwa eine Größenordnung kleiner bei Vergleich
mit Substraten ähnlicher Größe (Tabelle
5).
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H-βhomoGln-Phe-Lys-Arg-Leu-Ala-NH2. Der N-terminale β-Homoglutaminylrest
wurde durch Katalyse mit humaner bzw. Papaya QC in einen fünfgliedrigen
Lactamring umgewandelt. Die gleichzeitige Freisetzung von Ammoniak
wurde spektrophotometrisch und mittels MALDI-TOF Analyse, wie zuvor
beschrieben, analysiert. Es wurde keine Freisetzung von Ammoniak
beobachtet, wenn QC weggelassen oder gekocht wurde, was auf eine
spezifische Katalyse der Cyclisierung anzeigt. Interessanterweise
katalysieren die QC aus C. papaya (KM =
3,1 ± 0,3 mM, kcat = 4,0 ± 0,4
s–1) und humane QC (KM =
2,5 ± 0,2 mM, kcat = 3,5 ± 0,1
s–1) die Umwandlung dieses Peptids
mit nahezu identischen kcat/KM-Werten
von 1,4 ± 0,1 bzw. 1,3 ± 0,1 mM–1s–1. Somit wird die Cyclisierung
des β-Homoglutaminrestes mit einer etwa 1000-fach geringeren
Effizienz katalysiert im Vergleich zu Peptiden ähnlicher
Größe, die einen Glutaminylrest an ihrem N-Terminus
enthalten. Dies zeigt, dass die Konstitution des α-Kohlenstoffs
des Substrats wichtig für die Substraterkennung durch die
QC Formen ist, aber nicht essentiell. Die essentielle Voraussetzung,
um ein Substrat zu sein, ist eine γ-Amidgruppe und eine
unprotonierte N-terminale Aminogruppe in einem zur Cyclisierung
neigenden Abstand und Winkel, eine Voraussetzung, die von N-terminalen
Glutaminyl- und Homoglutaminylresten erfüllt wird.
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Beispiel 6: Synthese der QC-Substrate
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Oligopeptide.
Peptide wurden halbautomatisch in einem 0,5 mmol Maßstab
synthetisiert unter Verwendung von einem Peptidsynthesizer (Labortec
SP650, Bachem, Schweiz), wie zuvor beschrieben (Schilling, S.
et al. 2002 Biochemistry 41, 10849-10857). Längere
Peptide wurden in einem 25 μmol Maßstab synthetisiert unter
Verwendung des automatischen Symphony Peptidsynthesizer (Rainin
Instrument Co.), wie beschrieben (Manhart, S. et al. 2003
Biochemistry 42, 3081-3088). Für alle Peptidkupplungen
wurden modifizierte Fmoc-Protokolle für die Festphasen
Peptidsynthese eingesetzt unter Verwendung von 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumtetrafluorborat
(TBTU; Novabiochem)/Base (Diisopropylethylamin oder N-Methylmorpholin,
Merck) oder im Fall von schwierigen Kupplungen wurde N-[(Dimethylamino)-1H- 1,2,3,-triazolo[4,5-b]pyridin-1-ylmethylen]-N-methylmethanamminium
hexafluorphosphat N-oxid (4,5) (HATU; Applied Biosystems)/Diisopropylethylamin
als Aktivierungsreagenz verwendet. Nach Abspaltung vom Harz mit
Trifluoressigsäure (TFA, Merck)-enthaltendem Cocktail,
wurde das rohe Peptid durch präparative HPLC mit säurefreien
Lösungsmitteln gereinigt, um eine weitere Cyclisierung
des N-terminalen Glutamins zu vermeiden. Präparative HPLC
wurde durchgeführt mit einem linearen Gradienten aus Acetonitril
(Merck) in Wasser (5–40% oder 65% Acetonitril über
40 min) auf einer 250-21 Luna RP18 Säule (Phenomenex).
Zur Bestätigung der Peptidreinheit und Identität
wurden eine analytische HPLC und ESI-MS eingesetzt.
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Glu(NH-NH2)-Ser-Pro-Thr-Ala-NH2.
Das lineare Vorläuferpeptid (Fmoc-Glu-Ser-Pro-Thr-Ala-NH2) wurde nach Fmoc-Standardverfahren synthetisiert
(Schilling, S. et al. 2002 Biochemistry 41, 10849-10857)
an einem Rink Amid MBHA Harz (Novabiochem). Nach Abspaltung des
Fmoc-geschützten Peptids vom Harz wurde das Peptid mit
Diethylether (Merck) präzipitiert, filtriert und getrocknet.
HMBA-AM Harz (1,16 mmol/g, Novabiochem) wurde verwendet für
die Kupplung der γ-Carboxylsäuregruppe der Glutaminsäure
des Vorläuferpeptid (3 Äq.) in Dichlormethan (DCM,
Merck). Dicyclohexylcarbodiimid (DCC, Serva) (4 Äq.) und
Dimethylaminopyridin (DMAP, Aldrich) (0,1 Äq) wurden als
Kupplungsreagenzien verwendet. Nach 12 Stunden wurde das Harz filtriert,
mit DCM gewaschen und die Reaktion wurde wiederholt. Nach der Entschützung
der N-terminalen Fmoc-Gruppe durch den Einsatz von 20% Piperidin
in DMF (3 × 5 min) wurde das Peptidharz für 1,5 Stunden
mit einer 5%-igen Hydrazinlösung (20 ml/g) behandelt. Das
Harz wurde filtriert und mit Dimethylformamid (DMF, Roth, Deutschland)
und TFA gewaschen. Nach Evaporation wurde das Rohpeptid mit Ether
präzipitiert, die Ausbeute betrug 76%.
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H-Gln-Lys(Gln)Arg-Leu-Ala-NH2. Das lineare Peptid wurde synthetisiert
nach dem Fmoc/tBu-Standardverfahren an Rink
Amid MBHA (Schilling, S. et al. 2002 Biochemistry 41, 10849-10857)
unter Verwendung von Fmoc-Lys(Fmoc)-OH als vorletzte Aminosäurekupplung.
Nach der Entschützung der beiden Aminoschutzgruppen von
Lysin mit 20% Piperidin (Merck) in DMF, wurden 4 Äq. Fmoc-Gln(Trt)-OH
gekuppelt. Standardabspaltungsverfahren ergaben eine 95% Ausbeute.
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H-Gln(NMe)-Phe-Lys-Ala-Glu-NH2. Fmoc-Gln(NMe)-OH wurde synthetisiert ausgehend
von Fmoc-Glu-OtBu geladen an Fmoc-MI-AM (Novabiochem) Harz. Nach
Schwellung mit DCM wurde das Harz (0,5 g) mit DMF gewaschen mit
DMF und entschützt mit einer 20%igen Piperidinlösung
in DMF. Das Harz wurde in 5 ml DMF gegeben und 5 Äq. Fmoc-Glu-OtBu,
5 Äq. HATU und 10 Äq. DIPEA wurden anschließend
zugegeben und für 6 Stunden geschüttelt. Nach
Filtration und Waschen wurde das Produkt abgespalten gemäß Standardbedingungen
bei der Spaltung mit TFA. Das Peptid H-Gln(NMe)-Phe-Lys-Ala-Glu-NH2 wurde wie beschrieben synthetisiert (Schilling,
S. et al. 2002 Biochemistry 41, 10849-10857). Fmoc-Gln(NMe)-OH
wurde über Nacht mit HATU/DIPEA gekuppelt. Standardabspaltungsverfahren
ergaben 78% des Rohpeptids.
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H-Glu(OMe)-β-naphthylamid,
H-Gln-Val-OH, H-Gln-Tyr-OH. Boc-geschützte Dipeptide wurden
synthetisiert durch Standardverfahren unter Anwendung von gemischtem
Anhydrid, indem Isobutylchlorcarbonat (Merck) verwendet wurde. Die
C-terminalen Methylester Boc-Gln-Tyr-OMe und Boc-Gln-Val-OMe wurden
verseift mit 1 N NaOH in Dioxan. Die Boc-geschützten Peptide
wurden entschützt mit einer HCl/Dioxan-Lösung für
10 min. Nach der Evaporation wurde der Rückstand mit mehreren
Lösungsmitteln kristallisiert, was 60–70% einer
festen Verbindung ergab.
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H-Gln-cyclo(Nε-Lys-Arg-Pro-Ala-Gly-Phe).
Der lineare Vorläufer Boc-Gln(Trt)-Lys-Arg(Pmc)-Ala-Gly-Phe-OH
wurde synthetisiert an säureempfindlichem 2-Chlortrityl-Harz.
Die Kupplung wurde ausgeführt unter Verwendung von einem
Standardverfahren der Fmoc/tBu-Strategie
unter Verwendung von Fmoc-Lys(Mtt)-OH. Nach der Spaltung mit 3%iger
TFA-Lösung in DCM (10 Mal 5 min) wurde die Lösung
mit 10% Pyridin (Merck) in Methanol (MeOH, Merck) neutralisiert,
3 Mal mit DCM und MeOH gewaschen, auf 5% des Volumens eingedampft
und das Rohpeptid wurde mit eiskaltem Wasser präzipitiert.
Im Anschluss wurde das Rohpeptid cyclisiert unter Verwendung von
DCC/N-Hydroxybenzotriazol (HOBt, Aldrich) Aktivierung. Das Rohpeptid
wurde gelöst in trockenem Dichlormethan (0,2 mmol/50 ml),
0,2 mmol N-Methylmorpholin und 0,4 mmol 1-Hydroxybenzotriazol wurde
zugefügt. Diese Lösung wurde bei 0°C
tropfenweise zu einer Lösung von 0,4 mmol Dicyclohexylcarbodiimid
in 250 ml Dichlormethan zugegeben. Die Reaktion wurde durch Rühren über
Nacht bei Raumtemperatur abgeschlossen. Nach Filtration mit N,N'-Dicyclohexylharnstoff wurde
das Lösungsmittel abgedampft. Der Rückstand wurde
in Ethylacetat gelöst und mehrmals gewaschen mit 1 N HCl,
gesättigter Lösung von NaHCO3 und
Wasser. Die Lösung wurde über wasserfreiem Na2SO4 getrocknet,
filtriert und im Vakuum zur Trockne eingedampft.
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Beispiel 7: Charakterisierung von Effektoren
der QC
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Imidazolderivate
-
Imidazol-
und Benzimidazolderivate, die Substituenten an unterschiedlichen
Positionen des fünfgliedrigen Rings tragen, wurden als
Inhibitoren der QC getestet (Tabelle 3). Die Anordnung der Zahlen
bezieht sich auf den Imidazolring. Die angewandten Verfahren sind
in Beispiel 2 beschrieben.
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C-4(5)
und C-4,5 Derivate. Die Verbindungen, die entweder einen Substituenten
an der 4- oder 5-Position des Imidazolrings, die konstitutionell äquivalent
sind, tragen oder an beiden Positionen, zeigten eine verminderte
Wirksamkeit für die Hemmung von humaner QC. Die einzige
Ausnahme betraf jedoch N-ω-acetyliertes Histamin, das sich
als eine der am stärksten hemmenden Verbindungen erwies.
Kleine Substituenten an diesen Positionen hatten nur einen geringen
Effekt auf die Bindung, wie angezeigt durch die ähnliche
Hemmkonstante von 5-Hydroxymethyl-4-methylimidazol im Vergleich
zu Imidazol. Größere und sperrigere an diesen Stellen
angebrachte Gruppen verminderten oder verhinderten die Bindung der
Verbindung an das Enzym. Einige der anderen getesteten Substituenten
sind bekannt dafür, dass sie negative induktive oder mesomere
Effekte ausüben, die in der Lage sind, die Elektronendichte
im Imidazolring zu verringern, was auch zu schlechteren Bindungskonstanten
beiträgt. Die Unterschiede bei den Ki-Werten
von L-Histidin und Histidinamid zeigen auch einen gewissen Einfluss
der Ladung auf die Bindung an. Der Nachweis für eine elektrostatische
Abstoßung der geladenen Substrate wurde bereits in den
Untersuchungen zur Substratspezifität gezeigt, d. h. Glutaminamid
wurde von humaner QC leicht zu Produkten umgewandelt, aber für
freies Glutamin als Substrat wurde keine Reaktivität beobachtet.
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C-2
Derivate. Alle getesteten Derivate hemmten QC schwächer
als Imidazol. Jede Substitution, die größer ist
als ein Proton, verhindert eine ordnungsgemäße
QC-Bindung. Allein aufgrund der Methylgruppe in 2-Methylbenzimidazol
fällt die Hemmungskonstante um etwa eine Größenordnung.
Eine sehr ähnliche Beziehung wurde gezeigt durch Vergleich
der Ki-Werte für Benzimidazol und
2-Aminobenzimidazol. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse,
dass der Einfluss nicht mit elektronischen Änderungen verbunden
ist.
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N-1
Derivate. Unter den auf die Hemmung der humanen QC getesteten Imidazolderivaten
zeigten die meisten Verbindungen, die einen verbesserten Ki-Werte im Vergleich zu Imidazol aufwiesen, Änderungen
an einem Stickstoffatom. Diese Verbindungen enthielten auch einen
der wirksamsten QC-Inhibitoren, 1-Benzylimidazol. Interessant ist,
dass nur kleine Änderungen dieser Struktur zu einem Verlust
der hemmenden Qualität führten, wie man an 1-Benzoylimidazol
und Phenylimidazol sehen kann, die unter den Versuchsbedingungen inaktiv
waren. Auch in diesem Fall schienen die beobachteten Veränderungen
nicht nur durch eine verringerte Elektronendichte des Imidazolrings
auf Grund des negativen mesomeren Effekts der Phenylgruppe verursacht zu
werden, weil auch die sperrige Trimethylsilylgruppe, die einen positiven
induktiven Effekt ausübt, eine verminderte Bindung im Vergleich
zu anderen Resten zeigte. Interessanterweise war 1-Aminopropylimidazol
eine der weniger wirksamen Verbindungen dieser Gruppe. Die geringe Wirksamkeit
dieser Verbindung wird durch die basische Aminogruppe verursacht,
da die sterisch ähnlichen Verbindungen 1-Methylimidazol
und 1-Vinylimidazol eine verbesserte Bindung an das aktive Zentrum
zeigten. Damit ist die positiv geladene Aminogruppe ursächlich
für den kleineren Ki-Wert, ein
Ergebnis, das durch einen Vergleich der Ki-Werte
von N-ω-acetyliertem Histamin (Tabelle 3) und Histamin
(Tabelle 4) bestätigt wird.
-
Effekt
der 3,4 und 3,5 Derivatisierung. Die Imidazolderivate, die Substituenten
an Position 4(5) oder beiden enthielten, zeigten, dass sie eine
eingeschränkte Effizienz für die Bindung an das
Enzym haben. Der Effekt der spezifischen Substitutionen wurde spezifiziert
durch Vergleich der Hemmungskonstanten von L-Histamin und den beiden
Zwischenprodukten beim biologischen Abbau von Histamin, 3-Methyl-4-Histamin
und 3-Methyl-5-Histamin (Tabelle 4). L-Histamin offenbarte einen
Ki-Wert, der im Vergleich zu seinem acetylierten Gegenstück
etwa um eine Größenordnung kleiner war. Die Methylierung
von einem Stickstoff führte zu einer erheblichen Verbesserung
der Wirksamkeit im Fall von 3-Methyl-4-Histamin. Die zu 3-Methyl-5-Histamin
führende Methylierung resultierte jedoch in einem völligen
Verlust der inhibitorischen Aktivität. Somit scheint der beobachtete
Effekt hauptsächlich auf eine sterische Hinderung der Bindung
auf Grund der Derivatisierung des Kohlenstoffs neben dem basischen
Stickstoff zurück zu (ihren zu sein. Vermutlich spielt
der basische Stickstoff eine Schlüsselrolle für
die Bindung an das Enzym.
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Beispiel 8: Bildung von Aβ3-40/42
Derivaten
-
Die
Messungen wurden ausgeführt mit zwei kurzen N-terminalen
Peptid-Sequenzen von Aβ3-40/42, [Gln3]-Aβ1-11
(Sequenz: DAQFRHDSGYE) und [Gln3]Aβ3-11,
die ein Glutamin an Stelle eines Glutaminsäurerestes an
der dritten Position enthalten. Spaltung durch DP IV und Cyclisierung
des N-terminalen Glutaminrestes durch QC wurde bei den beiden Peptiden
durch getestet unter Verwendung von MALDI-TOF Massenspektrometrie.
Die Messungen wurden ausgeführt unter Verwendung von gereinigter
DP IV (Schweineniere) oder rohem Homogenat der Schweinehypophyse
als Quellen für QC sowie für beide Enzyme für
die Messungen der konsekutiven Katalyse.
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Ergebnisse
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1. Bildung von [Gln3]Aβ3-11a
aus [Gln3]Aβ1-11a, katalysiert
durch DPIV, und deren Verhinderung durch den DP IV-Inhibitor Val-Pyrrolidid
(Val-Pyrr)
-
DP
IV oder DP IV-ähnliche Aktivität spaltet [Gln3]Aβ1-11a unter Bildung von [Gln3]Aβ3-11a (7). Der Rest
an der dritten Position wird durch diese Spaltung freigelegt und
wird dadurch für Modifikationen durch andere Enzyme, d.
h. QC, zugänglich. Wie erwartet kann die Katalyse durch
Val-Pyrr vollständig verhindert werden (8).
-
2. Bildung von [pGlu3]Aβ3-11a
aus [Gln3]Aβ3-11a durch Katalyse
von QC aus Hypophysenhomogenat und Verhinderung durch Val-Pyrr und
1,10-Phenanthrolin
-
Glutaminyl-Cyclase,
die im Homogenat von Schweinehypophyse vorhanden ist, katalysiert
die Umwandlung von [Gln3]Aβ3-11a
zu [pGlu3]Aβ3-11a (9).
Bildung von [pGlu3]Aβ3-11a wurde
gehemmt durch Zugabe von 1,10-Phenanthrolin (10).
-
3. Konsekutive Katalyse von DP IV und
QC, resultierend in der Bildung von [pGlu3]Aβ3-11a
und Verhinderung durch Val-Pyrr und 1,10-Phenanthrolin
-
Bildung
von [pGlu3]Aβ3-11a aus [Gln3]Aβ3-11a findet statt nach konsekutiver
Katalyse durch DP IV und QC, gemessen in Rohhomogenat von Schweinehypophyse
mit zugesetzter DP IV aus Schweineniere (11). [pGlu3]Aβ3-11a wurde nicht gebildet,
wenn der QC-Inhibitor 1,10-Phenanthrolin (12) oder
der DP IV-Inhibitor Val-Pyrr zugefügt wurde (13).
Die leichte Erscheinung von [pGlu3]Aβ3-11a
ist zurück zu führen auf eine Aminopeptidasespaltung
und die folgende Cyclisierung des Glutaminrestes, auch angezeigt durch
die Bildung von [Gln3]Aβ2-11a.
-
4. Bildung von [pGlu3]Aβ3-11a
in rohem Hypophysenhomogenat durch Katalyse von Aminopeptidase(n)
-
Auf
Grund der Bildung von [pGlu3]Aβ3-11a,
die nicht von DP IV Katalyse abhängig war, wurde der Abbau
von [Gln3]Aβ1-11a untersucht in
rohem Hypophysenhomogenat ohne Zusatz von DP IV (14).
Wie aus den Daten in Abschnitt 4 erwartet, wurde die Bildung von
[pGlu3]Aβ3-11a beobachtet. Die
Daten zeigen, dass der Abbau von [Gln3]Aβ1-11a
auch durch Aminopeptidase(n) katalysiert werden kann, resultierend
in [pGlu3]Aβ3-11a. Damit zeigen
die Ergebnisse, dass die Pyroglutamylbildung ein Endpunkt des N-terminalen Peptidabbaus
in diesem Gewebe ist, was die Rolle von QC bei der Plaquebildung
weiter stützt.
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Beispiel 9: Umsatz von [Gln3]Aβ3-11a;
3-21a und 3-40 durch rekombinante humane QC
-
Alle
getesteten [Gln3]Aβ-abgeleiteten
Peptides wurden durch humane QC effizient in die entsprechenden
Pyroglutamatylformen umgewandelt (Tabelle 8). Auf Grund der schlechten
Löslichkeit von [Gln3]Aβ3-21a und
[Gln3]Aβ3-40 in wässriger
Lösung wurden die Bestimmungen in der Gegenwart von 1%
DMSO ausgeführt. Die bessere Löslichkeit von [Gln3]Aβ3-11a erlaubte jedoch eine kinetische
Analyse des QC-katalysierten Umsatzes in Gegenwart und Abwesenheit
von DMSO (Tabelle 8). Zusammengefasst, die Untersuchung der Aβ Peptide
als QC-Substrate mit einer Kettenlänge von 8, 18 und 37
Aminosäuren (siehe Tabelle 8) bestätigte die Beobachtung,
dass humane QC-Aktivität mit der Länge seiner
Substrate zunimmt. Dementsprechend sind Gln1-Gastrin,
Gln1-Neurotensin, Gln1-GnRH
unter den besten QC-Substraten, wenn man die Spezifitätskonstanten
berücksichtigt. Ähnlich zeigten [Gln3]Aβ3-40
und Glucagon, die bisher größten untersuchten
QC-Substrate, hohe Geschwindigkeitskonstanten 2. Ordnung (449 mM–1s–1 bzw.
526 mM–1s–1),
sogar in Anwesenheit von 1% DMSO (Tabelle 8).
-
Interessanterweise änderten
sich die kinetischen Parameter für die Umwandlung der untersuchten Amyloid-
Peptide mit zunehmender Größe nicht dramatisch,
was darauf hindeutet, dass der C-terminale Teil von Aβ nur
moderate Auswirkungen auf die QC Katalyse hat. Wegen der besseren
Löslichkeit und experimentellen Handhabbarkeit wurden daher
die weiteren Untersuchungen bezüglich der Prozessierung
durch N-terminale Aminopeptidasen unter Verwendung der kleineren
Fragmente von Aβ, [Gln
3]Aβ1-11a,
[Gln
3]Aβ3-11a und Aβ3-11a,
durchgeführt. Tabelle 8: Kinetische Parameter für
die Umwandlung von N-terminal Gln-enthaltenden Peptiden durch rekombinante
humane QC in Pufferlösung, enthaltend 1% DMSO
Peptid | KM (μM) | kcat (s–1) | kcat/KM (mM–1s–1) |
[Gln3]Aβ3-11a | 87 ± 3# | 55 ± 1# | 632 ± 10# |
[Gln3]Aβ3-11a | 155 ± 4 | 41,4 ± 0,4 | 267 ± 4 |
[Gln3]Aβ1-21a | 162 ± 12 | 62 ± 3 | 383 ± 10 |
[Gln3]Aβ3-40 | 89 ± 10 | 40 ± 2 | 449 ± 28 |
Glucagon(3-29) | 19 ± 1 | 10,0 ± 0,2 | 526 ± 17 |
- # bestimmt in Abwesenheit von DMSO
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Beispiel 10: Umsatz von Aβ3-11a
und Aβ3-21a durch rekombinante humane QC
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Die
Inkubation von Aβ3-11a und Aβ3-21a in Gegenwart
von QC ergab, dass im Gegensatz zu früheren Arbeiten, Glutamat-haltige
Peptide auch als QC-Substrate dienen können (15C und D). Die QC-katalysierte Bildung
von [pGlu3]Aβ3-11a und [Gln3]Aβ3-21a wurde untersucht bei pH
5,2 bzw. 6,5. Wenn der QC-Inhibitor Benzimidazol vor dem Start des
Assays durch Zugabe von QC zu der Lösung zugegeben wurde,
wurde die Substratumwandlung, die zu [Gln3]Aβ3-11a
oder [Gln3]Aβ3-21a führt,
unterdrückt (15E und F).
Wenn QC vor der Zugabe gekocht wurde, war die Bildung der pGlu-Peptide
vernachlässigbar (15A und
B).
-
Beispiel 11: pH-Abhängigkeit
der Papaya QC-katalysierten Cyclisierung von Gln-βNA und
Glu-βNA
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Papaya
QC wandelte Glu-βNA in einem Konzentrationsbereich bis
zu 2 mM (was durch die Löslichkeit des Substrats begrenzt
war) gemäß Michaelis-Menten Kinetik um (16).
Die Prüfung der Umsatz versus Substratkonzentration Diagramme
für die QC-katalysierte Umwandlung von Glu-βNA,
untersucht zwischen pH 6,1 und 8,5, ergab, dass sich für
dieses Glu-Substrat beide Parameter, KM und
kcat, in einer pH-abhängigen Art und
Weise änderten (16). Dies
steht im Gegensatz zu der vorher beschriebenen QC-katalysierten
Cyclisierung von Glutamin, für die nur Änderungen
bei KM über den angegebenen pH-Bereich
beobachtet wurden (Gololobov, M. Y., Song, I., Wang, W.
und Bateman, R. C. (1994) Arch Biochem Biophys 309, 300-307).
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Anschließend
wurde die pH-Abhängigkeit der Cyclisierung von Glu-βNA
und Gln-βNA unter Bedingungen von Geschwindigkeitsraten
1. Ordnung (d. h. Substratkonzentrationen weit unterhalb KM-Werten) untersucht, um den Einfluss der
Protonenkonzentration während der Glu- und Gln-Cyclisierung
zu studieren (17). Die Cyclisierung von Glutamin
hat ein pH-Optimum bei pH 8,0, im Gegensatz zu der Cyclisierung
der Glutaminsäure, die ein pH-Optimum von pH 6,0 zeigte.
Während sich die Spezifitätskonstanten bei den
jeweiligen pH-Optima etwa 80000-fach unterscheiden, ist das Verhältnis
von QC- versus EC-Aktivität um pH 6,0 nur etwa 8000.
-
Die
nicht-enzymatische pGlu-Bildung aus Gln-βNA, untersucht
bei pH 6,0, wurde für 4 Wochen verfolgt und ergab eine
Geschwindigkeitskonstante 1. Ordnung von 1,2·10–7s–1.
Jedoch wurde während dieses Zeitintervalls kein pGlu-βNA
aus Glu-βNA gebildet, was erlaubt, die Geschwindigkeitskonstante
für den Umsatz auf 1,0·10–9s–1 zu schätzen.
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Beispiel 12: Enzyminaktivierungs-/-reaktivierungsverfahren
-
Ein
Aliquot der humanen QC (0,1–0,5 mg, 1 mg/ml) wurde über
Nacht inaktiviert durch Dialyse gegen einen 3000-fachen Überschuss
von 5 mM 1,10-Phenanthrolin oder 5 mM Dipicolinsäure in
0,05 M Bis-Tris/HCl, pH 6,8. Anschließend wurde das Inaktivierungsmittel
sorgfältig entfernt durch Dialyse (3 Zyklen, 2000-fachen Überschuss)
der Proben gegen 0,05 M Bis-Tris/HCl, pH 6,8, enthaltend 1 mM EDTA.
Reaktivierungsexperimente wurden 15 Minuten lang durchgeführt
bei Raumtemperatur unter Verwendung von Zn++,
Mn+ +, Ni++, Ca++, K+ und Co++ Ionen
in Konzentrationen von 1,0, 0,5, 0,25 mM in 0,025 M Bis-Tris, pH
6,8, enthaltend 0,5 mM EDTA. QC-Aktivitätsassays wurden
durchgeführt in 0,05 M Tris/HCl, pH 8,0, enthaltend 2 mM
EDTA, um eine schnelle Reaktivierung durch Metallionen, in Spuren
in Pufferlösungen vorhanden, zu vermeiden.
-
Die
Hemmung von Schweine QC durch 1,10-Phenanthrolin wurde bereits beschrieben
(Busby, W. H. J. et al. 1987 J Biol Chem 262, 8532-8536, Bateman,
R. C. J. et al. 2001 Biochemistry 40). Die Tatsache, dass für
EDTA gezeigt worden, das es eine aktivierende Wirkung auf die QC-Katalyse
hat, legte jedoch nahe, dass die Hemmung durch Phenanthrolin nicht
auf eine Chelatisierung des Metalls zurück zu führen
ist (Busby, W. H. J. et al. 1987 J Biol Chem 262, 8532-8536, Bateman,
R. C. J. et al. 2001 Biochemistry 40). Zusätzlich
zu der Hemmung durch 1,10-Phenanthrolin wurde die von humaner QC
katalysierte Substratcyclisierung auch in Gegenwart von Dipicolinsäure
und 8-Hydroxychinolin, anderen Inhibitoren von Metalloenzymen, verhindert. Diese
Chelatoren hemmen QC in einer kompetitiven und zeitabhängigen
Weise, d. h. es wurde gefunden, dass bereits anfänglich
kompetitiv gehemmte Aktivität nach längerer Inkubation
mit den Verbindungen weiter verringert wird (18, 19).
Interessanterweise zeigte EDTA unter keinen Bedingungen eine merkliche
Hemmung, unabhängig von der Inkubationszeit.
-
Humane
QC wurde nach umfangreicher Dialyse gegen 5 mM 1,10-Phenanthrolin
oder 5 mM Dipicolinsäure fast vollständig inaktiviert.
Nach wiederholter Dialyse über Nacht gegen Chelator-freie
Pufferlösungen, wurde die QC-Aktivität teilweise
reaktiviert, bis zu 50 bis 60%. Wenn jedoch gegen Puffer, enthaltend
1 mM EDTA, dialysiert wurde, wurde keine Reaktivierung beobachtet.
-
Nahezu
vollständige Wiederherstellung der QC-Aktivität
nach Inaktivierung mit entweder Dipicolinsäure oder 1,10-Phenanthrolin
wurde erreicht durch 10 minütige Inkubation des Protein
mit 0,5 mM ZnSO4 in Gegenwart von 0,5 mM
EDTA (20). Teilweise Wiederherstellung
der QC-Aktivität wurde gleichermaßen bei Verwendung
von Co++- und Mn++-Ionen
für die Reaktivierung erreicht. Selbst in Gegenwart von
0,25 mM Zn++ war eine Reaktivierung bis
zu 25% der ursprünglichen Aktivität möglich.
Keine Reaktivierung wurde beobachtet bei Anwendung von Ni++-, Ca+ +-
oder K+-Ionen. Ebenso hatte die Inkubation
von vollständig aktiver QC mit diesen Ionen keinen Effekt
auf die Enzymaktivität.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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