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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mediendichten Absperren
eines Rohrabschnittes, um in einem Abwassernetz die Dichtheit von
Muffenverbindungen, Blindstutzen, Einlaufstutzen, Haupt- oder Anschlussrohren
zu prüfen und ganz allgemein zum Einfahren in ein Nebenrohr.
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Es
ist bekannt, Rohrleitungen auf Dichtheit in der Weise zu prüfen,
dass ein zu prüfender Rohrabschnitt mediendicht abgesperrt
wird, worauf der abgesperrte Abschnitt einem Prüfdruck
ausgesetzt wird, dessen Druckabfall über die Zeit geeignet überwacht
wird. Hierzu dienen häufig im Rohrnetz verfahrbare Absperrvorrichtungen.
Oftmals muss ein Prüfraum beidseitig abgesperrt werden.
Dies leistet entweder eine sich über den Prüfraum
erstreckende beidseitige Absperrvorrichtung oder es bilden zwei Absperrvorrichtungen
einen Zug. Zum Fahren im Rohr finden Zugseile, Zug-/Schiebestangen
oder Selbstfahrantriebe Verwendung. Beispielsweise kann eine Absperrvorrichtung
motorisch, über Rückstoßantrieb oder
unter Einsatz einer Zug-/Schiebestange eine angekuppelte weitere
Absperrvorrichtung oder ein sonstiges Gerät für
Rohrarbeiten nachziehen oder vor sich herschieben. Ein Beispiel
für einen Zug-/Schiebestangenantrieb eines Absperrzuges
zeigt
DE 41 35 153
C2 , einen selbstfahrenden Zug zeigt
DE 298 21 182 U1 .
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Schließt
ein Prüfabschnitt eines Hauptrohrs auch ein Nebenrohr ein,
typischerweise ein in ein Sammelrohr einmündendes Anschlussrohr,
so muss auch dieses vor der Druckprüfung abgedichtet werden
(
DE 43 28 575 C2 ,
DE 195 07 250 C2 ,
DE 297 11 808 U1 ).
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Steht
die Aufgabe, auch dass Nebenohr selbst auf Dichtheit zu prüfen,
so ist es bekannt, von einem Gerät im Hauptrohr aus eine
Nebenrohr-Absperrvorrichtung einzubringen und das Hauptrohr beiderseits
der Einmündung des Nebenrohrs abzudichten. Solcherart Absperrsysteme
sind beispielsweise in
DE
198 00 670 A1 und
DE
201 02 093 U1 beschrieben.
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Absperrvorrichtungen
sind oftmals zur Erfüllung multifunktioneller Aufgaben
ertüchtigt oder zumindest aufrüstbar. Solche Aufgaben
sind außer den genannten Dichtheitsprüfungen insbesondere
Transport-, Inspektions-, Ortungs-, Reinigungs- und/oder Sanieraufgaben.
Die Erfindung ist also nicht auf reine Absperrgeräte beschränkt.
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Es
ist zweckmäßig, mehrere Absperrvorrichtungen von
nur einer Rohrseite in ein Rohr einzusetzen und nur von dieser Rohrseite
mit Medien, wie Druckluft, Elektrizität, Signalisierung
oder Hydraulik zu versorgen, wodurch man mit nur einer mobilen Versorgungs-
und Bedieneinheit übertage auskommt, die dann z. B. in
der Nähe eines Kanalschachtes abgestellt ist. Dadurch ergibt
sich allerdings das Problem, dass ein Versorgungsschlauch für
Medien, beispielsweise Druckluft zum Aufblähen der Abdichtmäntel
der Absperrvorrichtungen oder zum Antrieb eines Druckluftmotors,
und/oder eine Zug-/Schiebestange zum Ankuppeln weiteren Geräts,
durch mindestens eine Absperrung druckdicht hindurchgeführt
werden müssen. Dies bereitet insbesondere dann Schwierigkeiten,
wenn ein Versorgungsschlauch oder eine Zug-/Schiebestangen durch
eine Absperrung längsverschieblich hindurchgeführt
werden müssen, um unterschiedliche Abstände von
Absperrvorrichtungen untereinander realisieren zu können,
oder auch für sonstige im variablen Abstand zu positionierende
und zu versorgende Geräte und Gerätekomponenten,
wie eine Videokamera mit Scheinwerfern, eine Sensoreinrichtung oder
ein Werkzeug. Um die Qualität eines Anschlussrohrs zu prüfen,
ist es zudem wünschenswert, eine Nebenrohr-Absperrvorrichtung
möglichst unkompliziert und möglichst weit in
ein Nebenrohr einzuschleusen, deren Versorgungsstrang dann ebenfalls durch
eine im Hauptrohr positionierte Absperrvorrichtung längsverschieblich
hindurchgeführt werden muss. Ein erklärtes Ziel
ist es, für Rohrprüfungen von einem Hauptrohr
aus in ein Nebenrohr über die Grundstücksgrenzen
hinaus bis in ein Haus einzufahren.
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In
der Praxis ist ein Abdichtmantel einer Absperrvorrichtung häufig
nochmals in zwei auf geringem Abstand hintereinanderliegende Abdichtmäntel unterteilt,
um mit dem Zwischenringraum einen Referenzdruckraum zu gewinnen.
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Es
hat sich gezeigt, dass maschinenbauübliche Bauelemente,
wie Stopfbuchsen, Lager mit Dichtringen oder Abdichtscheiben zur
Abdichtung von Versorgungsschläuchen, die in oder durch
Absperrvorrichtungen führen, zur Absperrvorrichtung hin, nicht
immer befriedigend arbeiten. Selbst aufwändige Lamellendichtungen
erweisen sich als ungeeignet. Einerseits liegt das an den hohen
Rohrprüfdrücken, bei denen eine Leckage in der
Absperrvorrichtung selbst vermieden werden muss, um nicht zu falschen Prüfergebnissen
zu kommen, andererseits an oberflächlichen Unebenheiten
an den verschieblich durchzuführenden Versorgungsschläuchen, Zug-/Schiebestangen
usw. durch Gebrauch. Das können Schmutzablagerungen sein,
aber auch tiefere Einkerbungen, Scharten und dergleichen Verschleißergebnisse.
Insbesondere verursacht das Nachschleifen von Versorgungsschläuchen
auf dem Sohlenboden eines Abwassersammlers Riefen und Schmutzfahnen,
deren Länge über die Ringbreite üblicher
Dichtungen gehen und deshalb von diesen nicht zufriedenstellend
abgedichtet werden. Man kann auch die Dichtungen nicht all zu fest
anziehen, da dann eine ausreichend leichte Längsverschieblichkeit
der Versorgungsschläuche oder Zug-/Schiebestangen nicht
mehr gegeben ist. Gerade dann, wenn aufgrund größerer
Entfernungen vom Einsetzort selbstfahrende Absperrvorrichtungen
eingesetzt werden und demzufolge die Versorgungsschläuche hinter
sich herziehen oder durch sich hindurch weiterbefördern
müssen, ist auf Leichtgängigkeit des Transportierens
oder Nachführens durch eine Absperrvorrichtung hindurch
größter Wert zu legen.
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Nach
der schon genannten Schrift
DE 201 02 093 U1 wird der Versorgungsschlauch
für ein Nebenrohrgerät innerhalb eines Schleusenrohrs
geführt, welches zum Prüfraum abgedichtet ist.
Die zuvor genannten Probleme werden dadurch zwar ausschleusungsseitig
vermieden, jedoch nur nach weiter hinten verlagert, nämlich
dorthin, wo der Versorgungsschlauch die Absperrvorrichtung am mit
einer Abdichtscheibe versehenen Stirnflansch durchdringt.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine praxistaugliche
und zugleich kostengünstige Absperrung zu entwickeln, die
eine mediendichte Durchführung eines längsverschieblichen Langkörpers
zulässt. Eine Teilaufgabe in diesem Zusammenhang besteht
darin, für eine mehrseitige Absperrung eine im vorderen
Bereich des Langkörpers befindliche weitere Hauptrohr-Absperrvorrichtung und/oder
Nebenrohr-Absperrvorrichtung, die mit einem längsverschieblichen
Langkörper, insbesondere zwecks Versorgung und Führung,
verbunden sind, aufwandsarm und sicher nahezu beliebig weit durch eine
Hauptrohr-Absperrvorrichtung hindurch zu manipulieren, beispielsweise
also eine Nebenrohr-Absperrvorrichtung in ein Nebenrohr oder innerhalb
eines Nebenrohrsystems zu lenken und zu bedienen. Eine weitere Teilaufgabe
ist es, ein über einen eigenen Versorgungsstrang versorgtes
Nebenrohrgerät, welches mit einem Hauptrohrgerät
oder einem Hauptrohrgerätezug befördert wird,
möglichst einfach und aufwandsarm in ein Nebenrohr einzubringen.
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Erfindungsgemäß erfolgt
eine Abdichtung zwischen einem Versorgungsschlauch und/oder einer
Zug-/Schiebestange, die beide als Beispiele für einen innerhalb
einer Absperrvorrichtung verschieblich gelagerten Langkörpers
genannt sein sollen, und der Absperrvorrichtung mit einer unter
Druck sich mediendicht anlegenden schlauchartigen Dichtmanschette.
Zum Verschieben des Langkörpers wird dabei die Dichtmanschette
zwecks Spiels entspannt und zum Zwecke einer Druckprüfung
im Rohrsystem oder auch zum Festlegen des Langkörpers in
der Absperrvorrichtung durch Überdruck- oder auch Unterdruckbeaufschlagung
mediendicht zum Gegenlager verspannt. In vorteilhafter Weise wird
hiermit unter geringem Aufwand eine sehr zuverlässige und
leicht bedienbare Abdichtung erreicht. Hierzu sind nur solche baulichen
Mittel und Betätigungsmittel einzusetzen, die ohnehin üblicherweise
bei Innenrohrgeräten Verwendung finden, nämlich
ein vorzugsweise ventilgesteuerter expandierbarer Gummibalg, ein
Gegenlager und ein Druckmedium. Mit einer Hauptrohr-Absperrvorrichtung,
die eine sichere Längsverschieblichkeit eines Langkörpers
durch sich hindurch zulässt, können in einem Rohrnetz
bisher unlösbare Arbeitsaufgaben ausgeführt werden.
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Um
eine Nebenrohr-Absperrvorrichtung oder ein sonstiges Nebenrohrgerät
in ein Nebenrohr oder innerhalb eines Nebenrohrsystems zu lenken,
ist dieses erfindungsgemäß selbstauslenkend ausgeführt, ohne
dass es Einschleusungs- oder Ausrichtvorrichtungen am Hauptgerät
bedarf, ohne dass es sich an Rohrwänden abstützen
muss und ohne dass es endoskopartiger Zugmittel bedarf. Hierdurch
erspart man sich nicht nur eine mehr oder weniger sperrige und kostenintensive
Einlenkvorrichtung auf einem Hauptrohrgerät bzw. Hauptrohrgerätezug,
sondern kann auch im Nebenrohr ferngesteuert weitere Abzweige nehmen,
in welches ein Hauptrohrgerät aufgrund seiner Größe
und Starrheit nicht vordringen kann.
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Die
Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen
zeigt:
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1 die
prinzipielle Arbeitsweise eines Gerätezuges für
eine Dichtheitsprüfung eines Rohrabschnittes,
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2 schematisch
und unmaßstäblich eine erste Ausbildung einer
Durchführung eines Langkörpers durch eine Absperrvorrichtung,
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3 schematisch
und unmaßstäblich eine dritte Ausbildung einer
Durchführung eines Langkörpers durch eine Absperrvorrichtung,
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4 schematisch
einen Absperrzug mit einer Nebenrohr-Absperrvorrichtung an der Einmündung
eines Nebenrohrs und
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5 den
Absperrzug nach 4 mit in das Nebenrohr eingefahrener
Nebenrohr-Absperrvorrichtung.
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Nach 1 ist
in ein Rohr, insbesondere ein Abwasserrohr, ein Gerätezug
zwecks Druckprüfung eines Rohrabschnittes 1 eingefahren,
dessen Absperrvorrichtungen 2, 3 sehr schematisch
und unmaßstäblich dargestellt sind. Das Absperren
des Rohrabschnittes 1 erfolgt in der Weise, dass Dichtmäntel 2a, 2b, 3a, 3b der
Absperrvorrichtungen 2, 3 mit Druckluft aufgeblasen
werden, wodurch sich die Dichtmäntel 2a, 2b, 3a, 3b am
Innenrohr 1 mediendicht anlegen. Zwischen den Dichtmänteln 2a und 2b bzw. 3a und 3b stellen
sich im Beispiel Referenzdruckräume 5, 6 ein.
Mit ihrer Hilfe kann die Dichtwirkung der Dichtmäntel 5, 6 geprüft
werden. Zum Aufblasen der Dichtmäntel 5, 6 wird
Druckluft auf Versorgungsschläuche 4, 8 gegeben.
Anschließend wird durch einen weiteren Versorgungsschlauch 7 Prüfdruck
in den Rohrabschnitt 1 gegeben. Die Versorgungsschläuche 7, 8,
sind über lösbare Festanschlüsse mit
der Absperrvorrichtung 2 verbunden, weshalb deren Abdichtung
unproblematisch ist. Der Versorgungsschlauch 4 hingegen
ist verschieblich durch die Absperrvorrichtung 2 geführt
und erst mit der Absperreinrichtung 3 mit Hilfe eines lösbaren Festanschlusses
verbunden. Die Verschieblichkeit des Versorgungsschlauches 4 ermöglicht
die Realisierung unterschiedlicher Abstände der Absperrvorrichtungen 2, 3 untereinander.
Es soll an dieser Stelle nochmals verdeutlicht werden, dass anstelle
einer zweiten Absperrvorrichtung 3 oder zusätzlich
zu einer zweiten Absperrvorrichtung 3 jedes beliebige andere
Gerät für Rohrarbeiten versorgt werden kann, beispielsweise
eine Nebenrohr-Absperreinrichtung, wobei anstelle eines Versorgungsschlauches 4 oder auch
zusätzlich eine im Beispiel nicht dargestellte Zug-/Schiebestange
durch die Absperrvorrichtung 2 verschieblich oder nicht
verschieblich hindurchgeführt werden kann, welche in besonderer
Weise hergerichtet auch Medien oder Medienleiter führen kann.
Die Absperrvorrichtungen 2 und 3 können
des Weiteren auch lediglich Gerätekomponenten komplexerer
Rohrgeräte sein, mit denen sich außer Dichtheitsprüfungen
weitere Aufgaben in einem Rohrsystem erledigen lassen. Je nach Konzeption sind
Verschiebewege des Versorgungsschlauchs 4 von unterhalb
1 m bis oberhalb 30 m realisierbar.
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In 2 ist
eine erste Ausführung einer Absperrvorrichtung 2 näher
dargestellt. Ein Rohrabschnitt 1 ist mit einer Absperrvorrichtung 2 abgedichtet.
Diese trägt auf ihrem Stützkörper 9 im
Beispiel zwei Abdichtmäntel 2a, 2b, im
drucklosen Zustand und strichliniert im aufgeblasenen Zustand dargestellt
sind. Dazwischen bildet sich der Referenzdruckraum 5 aus.
Vom Stützkörper 9 getragen, und diesen
in zwei Kammern 10, 11 mediendicht unterteilend,
ist eine Schottwand 12 vorgesehen. Diese Schottwand 12 trägt
ihrerseits ein Führungsrohr 13 für die
Halterung einer gleichfalls zylindrischen Dichtmanschette 14.
Von Lagern 15, 16 geführt, die vom Führungsrohr 13 getragen
werden, durchsetzt die Absperrvorrichtung 2 ein längsverschieblicher
Langkörper 4, beispielsweise ein relativ schub-
und zugstabiler, aber gut ausbiegbarer Versorgungsschlauch oder
eine Zug-/Schiebestange.
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Oberhalb
der Mittellinie M ist die Dichtmanschette 14 im drucklosen
Zustand eingezeichnet. In diesem Zustand ist der Langkörper 4 frei
verschieblich und erlaubt auf diese Weise eine Relativbewegung der
Absperrvorrichtung 2 zum Langkörper 4. Der
Langkörper 4 kann im entspannten Zustand der Dichtmanschette 14 leicht
durch die Absperrvorrichtung 2 geschoben oder gezogen werden.
Ebenso kann bei ruhendem Langkörper 4 die Absperrvorrichtung 2 bzw.
ein komplexeres Gerät, leichtgängig längs
zum Rohr 1 in beiden Richtungen mit Fremd- oder Eigenantrieb
bewegt werden. Letztlich kann auch ein Antrieb im Inneren der Absperrvorrichtung 2 den
Langkörper 4 selbständig in beiden Richtungen durchziehen
bzw. durchschieben, oder im Prüfraum aufgebauter Druck
fördert eine Absperrvorrichtung 2 mitsamt den
Versorgungsschlauch rohrpostartig.
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Sobald
pneumatisch oder hydraulisch Druck auf den Druckraum 17 zwischen
dem Führungsrohr 13 und der Dichtmanschette 14 gegeben
wird, dieser Zustand ist unterhalb der Mittellinie M dargestellt, presst
sich diese umfänglich an den Langkörper 4 an, wodurch
eine sichere Abdichtung zwischen den Kammern 10, 11 erreicht
wird. Somit kann kein systembedingter Druckverlust vom Druckraum 1 durch die
Absperrvorrichtung 2 hindurch auf die andere Rohrseite
eintreten. Anstelle Druckluft kann im Spalt 18 zwischen
der Dichtmanschette 14 und dem Langkörper 4 auch
Unterdruck aufgebaut werden, wodurch derselbe Effekt eintritt.
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Je
nach Abdichtdruck und den Eigenschaften des Materials, aus denen
eine Dichtmanschette 14 hergestellt ist, kann durch eine
Passage auch mehr als ein Langkörper 4 führen
und sicher abgedichtet werden.
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In 3,
in der gleichartige Teile wiederum mit jeweils derselben Bezugsnummer
versehen sind, ist eine weitere Ausprägung der Erfindung
dargestellt, nach der ein Langkörper 4 mit einem
blähelastischen Mantel eine Absperrvorrichtung 2 durchsetzt. Die
Führung des Langkörpers 4 erfolgt durch
ein nicht aufblähbares Führungsrohr 13,
das die Schottwand 12 durchsetzt. Zwecks Abdichtung wird
von außen auf den Druckraum 17 im Langkörper 4 selbst Druck
gegeben, wodurch sich der Langkörper 4 im Führungsrohr 13 mediendicht
verspannt. Der Mantel des Langkörpers 4 wirkt
somit zugleich als Dichtmanschette. Der die Verschieblichkeit zulassende
Spalt 18 zwischen dem Langkörper 4 und
dem Führungsrohr 13 verschwin det. Alternativ kann
ein blähsteiferer Langkörper 4 auch von
einer blähweicheren, nicht dargestellten, Dichtmanschette
umschlossen sein und diese Dichtmanschette pneumatisch beaufschlagt
werden.
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Um
die Dichtwirkung des als Dichtmanschette 14 ausgebildeten
Langkörpers 4 zu prüfen, ist ein Referenzdruckraum 19 vorgesehen.
Selbstverständlich kann auch bei allen anderen Ausführungen
ein Referenzdruckraum vorgesehen werden. Im Beispiel nach 4 ist
angedeutet, dass der Referenzdruckraum 19, beispielsweise über
eine Öffnung (Ö), mit dem Referenzdruckraum 5 in
Verbindung stehen kann, wodurch ein gemeinsamer Referenzdruckraum 5/19 für
die Prüfung der Dichtmäntel 2a, 2b und
der Dichtmanschette 14 entsteht, und dementsprechend auch
nur ein Referenzdruckraum 5/19 sensorisch zu überwachen
ist.
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Die 3 zeigt
oberhalb der Mittellinie M eine druckentspannte Dichtmanschette 14 am
Langkörper 4 und unterhalb der Mittellinie M den
Langkörper 4 mit seiner Dichtmanschette 14 unter
Druck, wobei die Dichtmanschette 14 direkt vom Langkörper 4, beispielsweise
in Form eines hinreichend aufblähbaren Versorgungsschlauches,
ausgebildet sein kann.
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Prinzipiell
ist es auch möglich, ein Führungsrohr 13 nach 2 einzusetzen.
Dann wird sich ein aufblähbarer Versorgungsschlauch 14 oder
dessen Hülle an den Lagern 15, 16 etwas
einschnüren und bereits dort für eine gewisse
Abdichtung sorgen. Zusätzlich wird sich der Versorgungsschlauch 4 zum Führungsrohr 13 hin
so weit ausdehnen, dass auch in diesem Fall eine längere
Abdichtstrecke im Führungsrohr 13 entsteht.
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In
allen Ausführungen ist somit die wirksame Dichtlänge
genügend groß, dass Scharten 20, Ablagerungsstreifen 21 u. ä.
sicher abgedichtet werden. Dies können übliche
Ringdichtungen, Abdichtscheiben u. ä. nicht leisten. Die
wirksame Dichtlänge beträgt beispielsweise 200
mm, ohne hierdurch die Abdichtzone nach irgendeiner Seite hin einschränken zu
wollen.
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Im
Abdichtzustand klemmt der Langkörper 4 so fest
in der Absperrvorrichtung, dass diese den Langkörper 4 nachziehen
kann. Im nicht abgedichteten Zustand hingegen ist eine leichtgängige
Verschieblichkeit des Langkörpers 4 im Bereich
der Abdichtung gewährleistet. Beides kann mit Ringdichtungen
nicht erreicht werden.
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Weiterhin
kann die Dichtmanschette 14 als Ventil genutzt werden,
beispielsweise um unkontrolliert oder kontrolliert einen Prüfabschnitt
unabhängig vom Versorgungsschlauch 8 zu entlüften.
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Hervorzuheben
ist neben der sicheren Abdichtung und leichtgängigen Verschieblichkeit
des Langkörpers 4 im entspannten Zustand der Dichtmanschette 14 und
die extrem einfache Bedienung. Hierfür müssen
nicht noch weitere Versorgungsschläuche der Absperrvorrichtung 2 zugeführt
werden. Die Dichtung wird über nicht näher dargestellte Steuerventile
betätigt, wobei vorzugsweise Druckluft aus dem Versorgungsschlauch 7 abgezweigt
wird. Die Dichtung in der Absperrvorrichtung 3 wird analog aus
dem Versorgungsschlauch 4 mit Druckluft beaufschlagt.
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Es
versteht sich, dass der Innendruck im Dichtmanschettenraum 17 größer
sein muss, als der Prüfdruck im zu prüfenden Rohrabschnitt 1.
Es ist deshalb vorteilhaft, den Dichtmanschettenraum 17 bei
hinreichender Abdichtlänge klein zu halten. Dies erfolgt
in den Beispielen mit Hilfe des Führungsrohrs 13,
an dem sich die Dichtmanschette 14 abstützt.
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4,
in der gleichartige Teile wiederum mit jeweils derselben Bezugsnummer
versehen sind, zeigt eine selbstfahrende Vorrichtung zum Abdichten eines
Rohrabschnittes 1 mit zwei Hauptrohr-Absperrvorrichtungen 2, 3 und
einer mitgeführten Nebenrohr-Absperrvorrichtung 22.
Die beiden Hauptrohr-Absperrvorrichtungen 2, 3 sind
durch eine Kuppelstange 23 verbunden, durch die Versorgungsschläuche
und/oder -leitungen führen. Die Nebenrohr-Absperrvorrichtung 22 wird
von einem separaten Versorgungsschlauch 4 versorgt, durch
welchen wiederum mehrere Versorgungsstränge gehen. Der Versorgungsschlauch 4 durchsetzt
die Hauptrohr-Absperrvorrichtung 2. 5 zeigt
den Absperrzug 2, 3 an einem Nebenrohr 24.
Die Nebenrohr-Absperrvorrichtung 22 ist an der Spitze der
Hauptrohrabsperrvorrichtung 2 positioniert. Mit Kameras 25, 26, 27 kann
die Position des Absperrzuges kontrolliert werden.
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In
5,
in der gleichartige Teile wiederum mit jeweils derselben Bezugsnummer
versehen sind, ist der Absperrzustand eines Rohrabschnittes
1 einschließlich
eines Abzweigs eines Nebenrohrs
24 dargestellt. Die Nebenrohr-Absperrvorrichtung
22 ist
in das Nebenrohr
24 eingefahren. Die Einfahrtstrecke kann
durchaus mehrere Dutzende Meter betragen. Der Vorschub erfolgt beispielsweise
durch einen Antrieb für den Versorgungsschlauch
4 in
der Hauptrohr-Absperrvorrichtung
2. die Nebenrohr-Absperrvorrichtung
24 kann
jedoch auch (zusätzlich) einen Eigenantrieb aufweisen.
Das Einlenken erfolgt durch einen innerhalb der Nebenrohr-Absperrvorrichtung
22 befindlichen
Selbstlenkmechanismus. Die Nebenrohr-Absperrvorrichtung
22 kann
sich in über ihre gesamte Länge in allen drei
Raumebenen ferngesteuert biegen, beispielsweise durch im Inneren
angeordnete Längsschläuche, deren Volumen sich
bei Druckbeaufschlagung durch eine Flüssigkeit oder ein
Gas ändert. Nähere Angaben zu einem geeigneten
Selbstlenkmechanismus finden sich beispielsweise in der bisher unveröffentlichte
deutsche Anmeldung 103 06 714.0 ,
auf die hiermit ausdrücklich verwiesen wird.
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Zum
Einlenken in ein Nebenrohr 24 oder Fahren in einem Nebenrohrsystem
sind weder ein dreh- und schwenkbewegliches Einschleusrohr, ein von
außen betätigter Seilzug- oder ähnlicher
endoskopartiger Mechanismen noch Arme oder Taster für einen
Kontakt mit Rohrwänden notwendig. Damit ist die Nebenrohr-Absperrvorrichtung 22 selbst
in einem verzweigten Rohr system über längere Wegstrecken außerordentlich
frei, einfach und sicher beweglich.
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Die
Nebenrohr-Absperrvorrichtung 22 fährt im Bereich
der vorgesehenen Absperrung unter Kamerabeobachtung im Nebenrohr 24 mehrmals
vor- und zurück und säubert das Nebenrohr 24 in
diesem Bereich mit Hilfe eines Düsenkranzes 28 am
vorderen oder hinteren Ende, weil bekanntermaßen Ablagerungen
im Nebenrohr 24 sehr oft eine hinreichende Abdichtung verhindern.
Die Abdichtung des im Innern der Hauptrohr-Absperrvorrichtung 2 längsverschieblichen
Versorgungsschlauchs 4 erfolgt im Sinne der 2 bis 4.
Die Abdichtung des Prüfabschnittes 1 erfolgt durch
die Dichtmäntel 2a, 2b, 3a, 3b und 32 auf
den Absperrvorrichtungen 2, 3 und 22. Zwischen
den aufgeblasenen Abdichtmänteln 2a, 2b und 3a, 3b bilden
sich Referenzdruckräume 5, 6 aus. Sensoren 29, 30 in
den Referenzdruckzonen 5, 6 messen den Referenzdruck.
Daraus lässt sich die Dichtigkeit der Abdichtmäntel 2a, 2b, 3a, 3b im
Abdichtzustand feststellen. Gemäß der 6 kann nebenbei noch die Dichtigkeit einer
Rohrverbindungsmuffe 31 geprüft werden. Diese
Dichtigkeit lässt sich jedoch ebenso prüfen, wenn
die Rohrverbindungsmuffe 31 zwischen den zwei Hauptabsperr-Vorrichtungen 2, 3 liegt.
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Insgesamt
wird durch die Erfindung eine vielseitig einsetzbare, gut bedienbare,
sicher arbeitende und kostengünstige Vorrichtung für
Innenrohr-Prüfaufgaben und weitere Innenrohr-Arbeiten geschaffen.
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- 1
- Rohr
- 2
- Hauptrohr-Absperrvorrichtung
- 2a,
2b
- Dichtmäntel
zum Rohr 1
- 3
- Hauptrohr-Absperrvorrichtung
- 3a,
3b
- Dichtmäntel
zum Rohr 1
- 4
- Langkörper
(Versorgungsschlauch für Absperrvorrichtung bzw. Zug-/Schiebestange)
- 5
- Referenzprüfraum
- 6
- Referenzprüfraum
- 7
- Versorgungsschlauch
für Absperrvorrichtung 2
- 8
- Versorgungsschlauch
für Prüfabschnitt im Rohr 1
- 9
- Stützkörper
der Absperrvorrichtung 2
- 10
- Kammer
in Absperrvorrichtung
- 11
- Kammer
in Absperrvorrichtung
- 12
- Schottwand
- 13
- Führungsrohr
für Langkörper 4
- 14
- Dichtmanschette
im Führungsrohr 13
- 15
- Lager
für Langkörper 4
- 16
- Lager
für Langkörper 4
- 17
- Druckraum
für Dichtmanschette
- 18
- Spalt
für Längsverschieblichkeit des Langkörpers
- 19
- Referenzdruckraum
für Langkörperabdichtung
- 20
- Scharte
im Langkörper 4
- 21
- Schmutzablagerung
auf Langkörper 4
- 22
- Nebenrohr-Absperrvorrichtung
- 23
- Kuppelstange
- 24
- Nebenrohr
- 25
- Kamera
- 26
- Kamera
- 27
- Kamera
- 28
- Düsenkranz
- 29
- Sensor
- 30
- Sensor
- 31
- Rohrmuffe
- 32
- Dichtmantel
auf Nebenrohr-Absperrvorrichtung
- M
- Mittellinie
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4135153
C2 [0002]
- - DE 29821182 U1 [0002]
- - DE 4328575 C2 [0003]
- - DE 19507250 C2 [0003]
- - DE 29711808 U1 [0003]
- - DE 19800670 A1 [0004]
- - DE 20102093 U1 [0004, 0009]
- - DE 10306714 [0034]