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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen von Leitungen
oder Werkzeugen in Kanäle
oder Rohre. Die Erfindung betrifft insbesondere eine selbstbewegende
Vorrichtung zum Einziehen von Werkzeugen in Schächte, Kanäle, Rohre, Leitungen oder Kamine
sowie zum Untersuchen oder zur Reparatur derselben.
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Um
bestehende Schächte,
Hohlleitungen oder Kanäle
zu inspizieren oder Neuleitungen darin zu verlegen, ist es bekannt,
Sonden zu verwenden, mit deren Hilfe Zugseile in die Rohre oder
Schächte eingebracht
werden, um damit die Neuleitungen in die bestehenden Rohre oder
Schächte
einzuziehen. Des weiteren ist es bekannt, bestehende Rohrleitungssysteme
mittels Berst- oder Schneideverfahren durch Neurohre zu ersetzen,
wobei ebenfalls selbstbewegende Sonden zum Einsatz kommen können.
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Die
bekannten Vorrichtung oder Kanalsonden und Verfahren zum Kabeleinziehen
in bestehende Rohre haben den Nachteil, dass bereits in dem Rohr
vorhandene Leitungen durch den Einsatz der bekannten Vorrichtung
beschädigt
werden können. Bekannte
Vorrichtungen weisen scharfe Krallen oder grobe Fortbewegungsmittel
auf, welche die Rohre oder darin bereits vorhandene Leitungen beschädigen können. Ferner
haben die bisher bekannten Kanalsonden eine großen Platzbedarf, wodurch bereits in
dem Schacht oder Rohr vorhandene Leitungen über ein verträgliches
Maß gepresst
oder verschoben werden können.
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Aus
der
DE 101 33 484
A1 ist beispielsweise ein selbstgetriebenes Schlaggerät zum Bewegen durch
vorhandene Leitungen oder Kanäle
bekannt, das Reibelemente aufweist, die als Rollen oder als Kufen
ausgebildet sind und mit der Wandung der Leitung oder des Kanals
in Kontakt stehen. Dieses selbstgetriebene Schlaggerät hat den
Nachteil, dass es bereits in dem Kanal vorhandene Leitungen mit den
als Rollen oder als Kufen ausgebildeten Reibelementen insbesondere
während
des Schlagbetriebs beschädigen können. Ferner
ist der Schlagbetrieb sowohl für
die vorhandenen Leitungen oder Kanäle wenig schonend.
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Die
DE 42 39 914 A1 offenbart
eine Vorrichtung zur Prüfung
von Hohlräumen,
wie Kanälen
oder Rohrleitungen, die einen Vorschubwagen aus zwei Wagenhälften umfasst,
die im Abstand voneinander und in Längsrichtung des Hohlraums hintereinander angeordnet
sind, wobei die vordere Wagenhälfte
mit einem Prüfkopf
versehen ist und die hintere Wagenhälfte mit einer Vorschubeinrichtung
verbunden ist. Beide Wagenhälften
sind mit einer Spreizvorrichtung versehen und z. B. über eine
Zahnstage derart miteinander gekoppelt, dass der Abstand zwischen
den beiden Wagenhälften
periodisch verändert
werden kann. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, dass die
beiden Wagenhälften
mit den Spreizvorrichtung den Durchmesser des zu prüfenden Hohlraums im
Wesentlichen ausfüllen,
so dass es nicht möglich ist,
beispielsweise Kabel, Leitungen oder Werkzeuge an den beiden Wagenhälften und
deren Spreizvorrichtungen vorbei zu führen.
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Die
DE 44 09 886 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Sanieren insbesondere des Muffenbereichs von nicht
begehbaren Rohrleitungen. Dazu wird ein Injektionssystem verwendet,
das teleskopierbare Zylinder und zumindest zwei Packer umfasst, über die Dichtungsmassen
in die Rohrleitung eingebracht werden können. Eine teleskopierbare
Zylinderkonstruktion kann hydraulisch ein- und ausgefahren werden
und ermöglicht
es, den Abstand zwischen den beiden benachbarten Packern zu verändern, so
dass der Bereich der Rohrleitung einer Druckprüfung unterzogen werden kann.
Ferner hat das Teleskop den Effekt eines selbsttätigen Schreitwerks, mit dem
sich das Injektionssystem innerhalb der Rohrleitung verschieben
lässt.
Auch diese Vorrichtungen nach dem Stand der Technik hat den Nachteil,
dass sowohl die teleskopierbaren Zylinder als auch die Packer den Durchmesser
der Rohrleitung im Wesentlichen ausfüllen, so dass keine Kabel,
Leitungen oder Werkzeuge daran vorbei geführt werden können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung bzw. Kanalsonde
sowie ein Verfahren zum Einbringen von Leitungen oder Werkzeugen
in Kanäle
oder Rohre bereitzustellen, die eine möglichst schonende Behandlung
bereits vorhandener Leitungen, des Kanals, Rohrleitung oder Schachts
gewährleisten.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen,
eine Vorrichtung zum Einbringen von Werkzeugen in Kanäle oder
Rohre bereitzustellen, die einen möglichst großen und flexibel Einsatz von
Werkzeugen ermöglicht. Ferner
liegt eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen festen
Stand für
den Einsatz der Werkzeuge in bestehenden Rohrsystemen, Schächten, Leitungen
oder Kanälen
zu gewährleisten.
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Die
oben genannten Aufgaben werden durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit den in dem unabhängigen
Vorrichtungsanspruch angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegebenen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zum Einbringen von
Leitungen oder Werkzeugen in Kanäle,
Rohre oder Kamine bereit, wobei die Vorrichtung zumindest zwei Hohlkörper umfasst,
die gegeneinander verschiebbar sind, und die Hohlkörper jeweils
mindestens ein Druckkissen aufweisen, die mit einem Fluid unter
Druck beaufschlagt und wieder entlastet werden können. Die Druckkissen können pneumatisch,
hydraulisch oder elektrisch mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt
werden, so dass sich diese in Bezug auf den Hohlkörper in
radialer Richtung aufblähen.
Dadurch kommen die Druckkissen mit der Innenwand des Kanals oder Rohrleitung
in fixierenden Kontakt. Durch eine wechselweise Druckbeaufschlagung
der Druckkissen in Kombination mit einer lateralen Bewegung der
Hohlkörper
kann eine raupenartige Fortbewegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Kanal oder Rohr erzielt werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bzw. Kanalsonde bietet durch die zueinander verschiebbaren Hohlkörper und
den daran angeordneten Druckkissen einen schonenden und sicheren
Vortrieb sowie eine stabile Fixierung an den Innenwänden des
Kanals beim Einsatz des eingebrachten Werkzeugs oder Instruments.
Aufgrund der kontrollierten und kraftvollen Fixierung an der Innenwand
des Kanals mittels der druckbeaufschlagten Druckkissen oder Balge
an den Hohlkörpern
bzw. Zylinderabschnitten in Verbindung mit der lateralen Vortriebsbewegung der
zueinander beweglichen und ineinander gleitenden Hohlkörper bzw.
Zylinder, kann eine kontrollierte und kraftvolle Fortbewegung der
Kanalsonde erzielt werden. Dadurch verfügt die Kanalsonde auch über eine
außerordentliche
Steigfähigkeit
und kann sich deshalb beispielsweise auch in senkrechten Kaminschächten fortbewegen.
Ferner sind beispielsweise hervorstehende Schweißnähte und andere Unebenheiten
an der Innenwand des Rohrs oder Kanals mit der erfindungsgemäßen Kanalsonde
leicht zu überwinden.
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Dabei
ermöglicht
die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch das Einbringen von Werkzeugen oder Instrumenten in Schächte, Kanäle, Rohre,
Leitungen oder Kamine zu deren Untersuchung oder zu deren Reparatur.
Beispielsweise können
durch die Kanalsonde Kameras in bestehende Schächte oder Rohrleitungssysteme
eingebracht werden, um diese von innen zu inspizieren. Durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung
können
statisch oder schlagend vortreibende Bohr- oder Meiselgeräte an einen
gewünschten
Einsatzort in bestehenden Schächten
oder Rohrleitungssystemen gebracht werden, um beispielsweise Blockaden
oder andere Behinderungen darin zu beseitigen.
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Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung können auch
Verfugungs- oder Betoniergeräte
in baufällige
Schächte
oder Rohrleitungssysteme eingebracht werden, um diese von innen
zu reparieren oder auszubauen. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
können
ferner Rohrdickenprüfer,
Fräser, Pressen,
Sandstrahler, Bürsten,
Hochdruckreiniger, Schaber, Dampfstrahler, oder Leckprüfgeräte in Kanäle, Schächte, Rohre
oder Kamine eingebracht werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann folglich zur Untersuchung, Reparatur oder zum Einziehen von
Langkörpern
in bestehende Schächte
oder Rohrleitungssysteme eingesetzt werden, wobei ein maximaler
Schutz bestehender Leitungen gewährleistet ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Druckkissen wechselweise mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt
werden, indem die an einem ersten Hohlkörper angeordneten Druckkissen
mit einem Fluid unter Druck gefüllt
werden, während
die an einem zweiten Hohlkörper
angeordneten Druckkissen entlastet werden. Zusätzlich oder alternativ können die
Druckkissen auch gleichzeitig mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt
werden wenn eine gleichzeitige Fixierung an der Innenwand des Kanals
mittels der druckbeaufschlagten Druckkissen oder Balge an den Hohlkörpern bzw.
Zylinderabschnitten erforderlich ist. Dies kann beispielsweise der
Fall sein, wenn an mit der Vorrichtung angeordnetes und so in den
Kanal eingebrachtes Werkzeug oder Instrument zum Einsatz gebracht
werden soll.
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Die
Hohlkörper
können
jeweils als Zylinder ausgebildet und so miteinander verschiebbar
verbunden sein, dass deren Längsachse
zueinander parallel verlaufen. Die Innenräume der Hohlkörper bilden ein
zusammenhängendes
Volumen, das zur Aufnahme von Instrumenten, Leitungen oder Werkzeugen geeignet
ist. Dadurch ist der Innenraum der Kanalsonde praktisch vollständig als
Nutzraum verwendbar. In diesem Innenraum können beispielsweise Werkzeuge
oder Instrumente zur Inspektion oder zur Reparatur des Kanals untergebracht
und befestigt werden. Ferner können
die stirnseitigen Enden der Hohlkörper bzw. Zylinder zumindest
teilweise offen sein. Auf diese Weise bildet der Innenraum der Vorrichtung
einen beidseitig geöffneten
Hohlraum oder Tubus. Aufgrund dieser Besonderheit ist die Kanalsonde
mit durchgehendem Hohlraum vielseitig verwendbar und bietet ein
Maximum an Raum und Kompatibilität
zur Aufnahme und für
den Transport von Leitungen, Werkzeugen oder Instrumenten.
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Die
Hohlkörper
sind derart gegeneinander verschiebbar, dass sie eine longitudinale
Bewegung relativ zueinander und parallel zu ihren Längsachsen ausführen können. Diese
Bewegung der Hohlkörper kann
beispielsweise mittels pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen
Antriebs bewerkstelligt werden. Ebenso können die Druckkissen oder -balge mittels
des pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antriebs mit
einem Fluid unter Druck beaufschlagt oder entspannt werden. Dieser
pneumatische oder hydraulische Antrieb kann entweder autark in der
Vorrichtung selbst eingerichtet sein oder separat von der Vorrichtung
getrennt vorgesehen sein, wobei ein druckbeaufschlagtes Fluid von
außen über entsprechende
Druckleitungen zur Kanalsonde geführt werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weisen die Hohlkörper bzw. Zylinder jeweils
an ihren Außenwänden eine
Anzahl von Druckkissen auf, die pneumatisch oder hydraulisch mit
einem Fluid unter Druck beaufschlagt werden können, so dass sich diese in
Bezug auf den Hohlkörper
in radialer Richtung aufblähen.
Zusätzlich oder
alternativ kann an den Hohlkörpern
bzw. Zylindern jeweils mindestens ein über den gesamten Umfang der
Hohlkörper
durchgehendes Druckkissen vorgesehen sein. Ein solches über den
gesamten Umfang der Hohlkörper
durchgehendes Druckkissen bietet einen besonders guten Halt der
Kanalsonde an der Innenwand des Kanals. Weiter vorteilhaft ist es, wenn
die Druckkissen im Bereich der gegenüberliegenden Enden der Hohlkörper angeordnet
sind. Dadurch kann eine maximale laterale Verschiebebewegung der
Hohlkörper
bzw. Zylinder zueinander erzielt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die Hohlkörper
bzw. Zylinder derart ineinander greifend angeordnet, dass sie zumindest
einen Arbeitszylinder bilden, der mittels eines pneumatischen, hydraulischen
oder elektrischen Antriebs mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt
und wieder entlastet werden kann. Dazu kann zumindest der erste
Hohlkörper doppelwandig
ausgebildet sein, während
der zweite Hohlkörper
mit einer Wandung in die Doppelwand des ersten Hohlkörpers abdichtend
eingreift, so dass ein Arbeitszylinder gebildet wird. Dieser Arbeitszylinder
kann mit einem Fluid unter Druck oder mit Unterdruck beaufschlagt
werden kann, wodurch der erste und der zweite Hohlkörper auseinander
bzw. voneinander weg gedrückt
oder zueinander bzw. ineinander gezogen werden.
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Somit
lassen sich die lateralen Bewegungen der zylindrischen Hohlkörper pneumatisch
oder hydraulisch veranlassen und steuern. Dazu kann zumindest ein
Arbeitszylinder zwischen den Hohlkörpern bzw. Zylindern mittels
des pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antriebs derart
mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt werden kann, dass sich
die Hohlkörper
auseinander bewegen, oder der Arbeitszylinder kann vom Druck entlastet
oder mittels des pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen
Antriebs mit Unterdruck beaufschlagt werden kann, so dass sich die
Hohlkörper
wieder zueinander bewegen. Alternativ können die Hohlkörper mittels
des pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antriebs auch
gegen die Federkraft eines Federelements bewegt werden, und der
Arbeitszylinder wieder vom Druck entlastet werden, so dass sich die
Hohlkörper
durch die Federkraft des Federelements wieder zurück bewegen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der pneumatische oder hydraulische Druck
in den Druckkissen und/oder im Arbeitszylinder über eine Steuereinheit und
den pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antrieb separat
steuerbar ist. Der Druck des Fluids, mit dem die Druckkissen beaufschlagt werden,
ist vorzugsweise nach Bedarf variierbar.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Hohlkörper an ihren Außenwänden jeweils
eine Anzahl von Gleitblöcken
und/oder Rollen versehen, wobei der radiale Abstand der Gleitblöcke und/oder
Rollen in Bezug auf den Hohlkörper
geringer ist als die Ausdehnung der Druckkissen in radialer Richtung,
wenn diese mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt sind. Dadurch
ist eine gleitende Bewegung eines Hohlkörpers auf der Innenwand des
Kanals möglich,
während
die Druckkissen entspannt sind. Mittels der Rollen lässt sich
die Kanalsonde auch schnell an einen Einsatzort bewegen, bevor der
raupenartige Fortbewegungsbetrieb zum Einsatz kommt oder eine stabile
Fixierung der Kanalsonde über
die Druckkissen mit der Innenwand des Kanals benötigt wird.
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Es
können über den
Umfang der Hohlkörper abwechselnd
Druckkissen und Gleitblöcke
und/oder Rollen vorgesehen sein, um wahlweise eine möglichst
gute Gleitbewegung der Kanalsonde auf der Innenwand des Kanals oder
eine möglichst
stabile Fixierung der Kanalsonde über die Druckkissen mit der Innenwand
des Kanals benötigt
wird zu ermöglichen. Die
an den Hohlkörpern
angeordneten Druckkissen, Gleitblöcke und/oder Rollen können austauschbar sein.
Die austauschbaren Gleitblöcke
und/oder Rollen können
sich in ihren radialen Abmessungen unterscheiden und die Druckkissen
können
sich in ihren radialen Abmessungen im druckbeaufschlagten Zustand
unterscheiden, um die Vorrichtung auf unterschiedliche Kanal- oder
Rohrdurchmesser anzupassen. Zusätzlich
oder alternativ können
die an den Hohlkörpern
angeordneten Druckkissen, Gleitblöcke und/oder Rollen auch mit
Distanzstücken
unterlegt sein, um die radialen Abmessungen der Druckkissen, Gleitblöcke und/oder
Rollen auf unterschiedliche Kanal- oder Rohrdurchmesser anzupassen.
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Um
die erfindungsgemäße Vorrichtung
an unterschiedliche Kanal-, Schacht- oder Rohrdurchmesser anzupassen,
werden vorzugsweise die Hohlkörper
der Kanalsonde bereits mit entsprechenden Durchmessern bereitgestellt.
Grundsätzlich
müssen die
Durchmesser der Hohlkörper
natürlich
kleiner sein als die Durchmesser des Kanals oder Rohrs, damit die
Kanalsonde in den Kanal, den Kamin oder das Rohr eingeführt werden
kann. Dabei sollten die Durchmesser der zylindrischen Hohlkörper so
bemessen werden, dass die Druckkissen zwischen den zylindrischem
Hohlkörpern
und der Innenwand des Kanals oder Rohrs möglichst optimal funktionieren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung
mindestens eine Aufnahme, an der Instrumente, Werkzeuge, Inspektionsmittel
oder zu transportierende Leitungen befestigt werden können. Solche
Werkzeug-Aufnahmen können
an der Außenwand und/oder
an der Stirnseite mindestens eines Hohlkörpers angeordnet sein und beispielsweise
als Gewindebohrungen, Innengewinde, Steckverbindungen und/oder Bajonettverschlüsse ausgebildet
sein, an denen Instrumente, Werkzeuge, Inspektionsmittel oder zu
transportierende Leitungen befestigt werden können. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist an der Innenwand einer Stirnseite
mindestens eines Hohlkörpers
ein Innengewinde vorgesehen ist, in das Werkzeuge über ein entsprechendes
Gegengewinde befestigt werden können.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist zwischen zwei benachbarten Hohlkörpern der
Kanalsonde ein Gelenk vorgesehen, über das die Hohlkörper zueinander
schwenkbar gekoppelt sind. Das Gelenk ermöglicht vorzugsweise Schwenkbewegungen
der Hohlkörper
relativ zueinander in allen Raumrichtungen. Das Gelenk ist beispielsweise
als Kreuzgelenk oder Kugelgelenk ausgeführt sein und kann ebenfalls
mittels des pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antriebs steuerbar
sein, um gezielte Schwenkbewegungen der Hohlkörper relativ zueinander ausführen zu
können.
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Vorteilhafterweise
sind Sensoren an der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen,
welche die relative Stellung der Hohlkörper zueinander, sowie den
pneumatischen oder hydraulischen Druck in den Druckkissen und/oder
im Arbeitszylinder oder auch andere Betriebsparameter der Kanalsonde
erfassen. Diese Sensoren können
als mechanische oder elektromagnetische Sensoren ausgebildet sein. Ferner
kann eine Steuerung vorgesehen sein, mit deren Hilfe die erfindungsgemäße Kanalsonde über elektrische,
pneumatische und/oder hydraulische Leitungen fernsteuerbar ist.
Weitere Leitungen drahtgebundener oder kabelloser Schnittstellen
der Kanalsonde können
beispielsweise auch Bilder übermitteln,
die von einer Kamera an der Kanalsonde erfasst werden.
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Wie
oben beschrieben, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung durch die gegeneinander
verschiebbaren zylindrischen Hohlkörper einen durchgehenden Hohlraum
auf, der über die Öffnungen
an den gegenüberliegenden
Stirnseiten der Hohlkörper geöffnet ist.
Dadurch können
sogar während
des Einsatzes der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Kanal oder Rohr weitere Kabel durch den durchgehenden Hohlraum
der Vorrichtung eingezogen werden, indem diese einfach durch den
durchgehenden Hohlraum der Vorrichtung eingezogen werden. Neue Kabel
müssen
dabei folglich nicht an der Kanalsonde vorbei geführt werden,
wo häufig
kaum genügend Platz
ist.
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Sofern
der durchgehende Hohlraum der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht durch
ein Werkzeug oder Instrument vollständig besetzt ist, kann die erfindungsgemäße Kanalsonde
sogar in Kanälen, Rohren,
Schächten
oder Kaminen benutzt werden, während
diese in Betrieb sind und darin beispielsweise Gas oder Wasser fließt. Da die
erfindungsgemäße Kanalsonde
einen durchgehenden Hohlraum mit großem Querschnitt aufweist, können durch
diesen Flüssigkeiten
oder Gase weiter durch den Kanal oder Schacht fließen, auch
während
die Kanalsonde in dem Kanal oder Schacht operiert. Auf diese Weise lassen
sich beispielsweise Abwasser- oder Frischwasserkanäle im aktiven
Betriebszustand inspizieren, ohne dass eine Abschaltung des betreffenden Schachts
oder Kanals erforderlich ist, oder es können vorhandene Gasleitungen
während
des aktiven Betriebs inspiziert oder repariert werden, ohne dass
diese dazu abgeschaltet werden müssen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Einbringen von Instrumenten, Leitungen oder Werkzeugen in Kanäle oder
Rohre, kann durch ein Verfahren betrieben werden, das die folgenden
Schritte umfasst:
- (a) Montieren der einzubringenden
Instrumente, Leitungen oder Werkzeuge an der Vorrichtung durch deren
zumindest teilweise Aufnahme im Innenraum der Hohlkörper;
- (b) Platzieren der Vorrichtung in einem Kanal oder Rohr;
- (c) Beaufschlagen von an einem ersten Hohlkörper der Vorrichtung angeordneten
Druckkissen mit einem Fluid unter Druck, so dass zumindest eine
Anzahl der druckbeaufschlagten Druckkissen an dem ersten Hohlkörper mit
der Innenwand des Kanals oder Rohrs einen fixierenden Kontakt herstellen;
- (d) Entspannen der an einem zweiten Hohlkörper der Vorrichtung angeordneten
Druckkissen, so dass diese mit der Innenwand des Kanals oder Rohrs
keinen fixierenden Kontakt haben;
- (e) Bewegen des zweiten Hohlkörpers gegenüber dem ersten Hohlkörper in
Richtung einer gewünschten
Bewegungsrichtung der Vorrichtung in dem Kanal oder Rohr;
- (f) Beaufschlagen von an dem zweiten Hohlkörper angeordneten Druckkissen
mit einem Fluid unter Druck, so dass zumindest eine Anzahl der druckbeaufschlagten
Druckkissen an dem zweiten Hohlkörper
mit der Innenwand des Kanals oder Rohrs einen fixierenden Kontakt
herstellen;
- (g) Entspannen der an dem ersten Hohlkörper der Vorrichtung angeordneten
Druckkissen, so dass diese mit der Innenwand des Kanals oder Rohrs keinen
fixierenden Kontakt haben; und
- (h) Bewegen des ersten Hohlkörpers
gegenüber dem
zweiten Hohlkörper
in Richtung der gewünschten
Bewegungsrichtung der Vorrichtung in dem Kanal oder Rohr.
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Auf
diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung sich raupenartig
vorwärts
oder rückwärts durch
den Kanal bewegen. Um eine bestimmte Strecke in einem Kanal oder
Rohr mit der Vorrichtung zurückzulegen,
können
in einem Wiederholungsschritt
- (i) die voranstehenden
Verfahrenschritte (a) bis (h) entsprechend nach Bedarf wiederholt
werden.
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Mit
der oben beschriebenen Ausführungsform
der Vorrichtung, bei der die Hohlkörper über ein Gelenk schwenkbar gekoppelt
sind, können
zwischen den Schritten (d) und (e) zusätzlich die folgenden Schritte
durchgeführt
werden:
- (j) Ausrichten des zweiten Hohlkörpers in
einer gewünschten
Raumrichtung durch eine Schwenkbewegung relativ zum ersten Hohlkörper; und
- (k) Bewegen des zweiten Hohlkörpers gegenüber dem ersten Hohlkörper in
die gewünschte
Raumrichtung.
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Auf
diese Weise kann die Vorrichtung beispielsweise in Richtung eines
abbiegenden oder abzweigenden Rohrs oder Kanals ausgerichtet werden, um
sich anschließend
in dieser Richtung weiterzubewegen. Dazu können die folgenden Schritte
vorgenommen werden:
- (l) Ausrichten des zweiten
Hohlkörpers
in Richtung eines abbiegenden oder abzweigenden Rohrs oder Kanals
durch eine Schwenkbewegung relativ zum ersten Hohlkörper; und
- (m) Bewegen des zweiten Hohlkörpers gegenüber dem ersten Hohlkörper in
die Richtung des abbiegenden oder abzweigenden Rohrs oder Kanals.
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Sobald
die Vorrichtung oder Kanalsonde eine gewünschte Stelle im Kanal erreicht
hat, kann der Fortbewegungsbetrieb eingestellt werden. Anschließend kann
ein an der Kanalsonde angeordnetes und so in den Kanal eingebrachtes
Werkzeug oder Instrument zum Einsatz gebracht werden. Dabei kann
es erforderlich sein, dass die Kanalsonde einen festen Stand bietet,
um dem Werkzeug oder Instrument eine stabile Arbeitsbasis zu bieten.
Dazu können
die folgenden Schritte vorgenommen werden:
- (n)
Beaufschlagen von an dem ersten und an dem zweiten Hohlkörper der
Vorrichtung angeordneten Druckkissen mit einem Fluid unter Druck,
so dass zumindest eine Anzahl der druckbeaufschlagten Druckkissen
mit der Innenwand des Kanals oder Rohrs einen fixierenden Kontakt
herstellen, um die Vorrichtung an einer gewünschten Stelle in dem Kanal
oder Rohr zu fixieren; und
- (o) Anwenden eines oder mehrerer der mit der Vorrichtung in
den Kanal oder das Rohr eingebrachten Instrumente oder Werkzeuge.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
oder Kanalsonde eignet sich folglich sowohl zum Einbringen von Neuleitungen
oder Werkzeugen in jede Art von Innenwände aufweisende Kanäle, Rohre,
Schächte oder
Kamine, die eine definierte Fortbewegung eines Körpers innerhalb des Kanals,
Schachts oder Rohrleitung voraussetzt, sondern auch für jede Situation, bei
der eine stabiler Stand durch eine kraftvolle Fixierung der Kanalsonde
mit der Innenwand des Kanals erfordert. So lässt sich die selbstgetriebene
Kanalsonde beispielsweise auch bei der Leckagekontrolle, Wartung
oder Reparatur von Leitungen und Kanälen einsetzen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung von einer Kanalsonde gemäß einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
2 eine
perspektivische Darstellung einer Kanalsonde gemäß einer zweiten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
-
3 eine
Stirnansicht vom linken Teil der in 2 dargestellten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
4 eine
Stirnansicht vom rechten Teil der in 2 dargestellten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
-
5 eine
perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
-
1 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer Kanalsonde gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. In dieser Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
oder Kanalsonde 1 zwei Hohlkörper 2 und 3,
die eine zylindrische Form aufweisen. Die Hohlkörper 2, 3 sind
gegeneinander und ineinander verschiebbar angeordnet, so dass ihre
Längsachsen übereinander liegen
oder zumindest zueinander parallel sind. Beide Hohlkörper 2, 3 sind
mit einer Doppelwand ausgebildet, die jeweils einen Zwischenraum
aufweisen. Die Hohlkörper 2, 3 können beispielsweise
im Wesentlichen aus einem Kunststoff, Keramik oder einem Metall,
wie z. B. Stahl oder Aluminium gefertigt sein.
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Die
beiden Hohlkörper 2, 3 sind
derart verschiebbar ineinandergefügt, dass die Doppelwände des
einen Hohlkörpers 2, 3 jeweils
in den Zwischenraum der anderen Hohlkörpers 2, 3 abdichtend
eingreift. Auf diese Weise werden mehrere Arbeitszylinder 8 gebildet,
deren Volumen sich jeweils durch die laterale Bewegung der zylindrischen
Hohlkörper 2, 3 gegeneinander
verändert.
Die Abdichtung der Arbeitszylinder 8 wird durch Dichtungsringe 9 an
den Doppelwänden
der zylindrischen Hohlkörper 2, 3 gewährleistet.
Die Arbeitszylinder 8 können
mittels eines pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antriebs
mit einem Fluid unter Druck oder mit Unterdruck beaufschlagt werden,
wodurch die Hohlkörper 2, 3 entweder
voneinander weg oder ineinander gezogen werden. Diese Hin- und Herbewegung
der Hohlkörper 2, 3 aufeinander
zu bzw. voneinander weg ist in 1 durch
einen Doppelpfeil angedeutet.
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An
den Außenseiten
der Hohlkörper 2, 3 ist jeweils
mindestens ein Druckkissen 4 angeordnet, die jeweils mit
einem Fluid unter Druck beaufschlagt und wieder entlastet werden
können.
Die Druckkissen 4 können
pneumatisch oder hydraulisch mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt
werden, so dass sie sich in Bezug auf die Längsachse der Hohlkörper 2, 3 in
radialer Richtung aufblähen.
Wenn sich die Vorrichtung 1 in einem Kanal befindet, können dadurch
die Druckkissen 4 mit der Innenwand des Kanals in fixierenden
Kontakt kommen. Durch eine wechselweise Druckbeaufschlagung der
Druckkissen in Kombination mit einer lateralen Bewegung der Hohlkörper kann
eine raupenartige Fortbewegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Kanal oder
Rohr erzielt werden. Die kann beispielsweise durch eine Vorgehensweise
mit den folgenden Schritten erfolgen:
- – Positionieren
der Vorrichtung 1 in einem Kanal oder Rohr;
- – Beaufschlagen
von Druckkissen 4, die an einem ersten Hohlkörper 2 der
Vorrichtung 1 angeordnet sind, mit einem Fluid unter Druck,
so dass zumindest eine Anzahl der druckbeaufschlagten Druckkissen 4 an
dem ersten Hohlkörper 2 mit
der Innenwand des Kanals oder Rohrs einen fixierenden Kontakt herstellen;
- – Entspannen
der an einem zweiten Hohlkörper 3 der
Vorrichtung 1 angeordneten Druckkissen 4, so dass
diese mit der Innenwand des Kanals oder Rohrs keinen fixierenden
Kontakt haben;
- – Bewegen
des zweiten Hohlkörpers 3 gegenüber dem
ersten Hohlkörper 2 in
Richtung einer gewünschten
Bewegungsrichtung der Vorrichtung 1 in dem Kanal oder Rohr;
- – Beaufschlagen
von an dem zweiten Hohlkörper 3 angeordneten
Druckkissen 4 mit einem Fluid unter Druck, so dass zumindest
eine Anzahl der druckbeaufschlagten Druckkissen 4 an dem
zweiten Hohlkörper 3 mit
der Innenwand des Kanals oder Rohrs einen fixierenden Kontakt herstellen;
- – Entspannen
der an dem ersten Hohlkörper 2 der Vorrichtung 1 angeordneten
Druckkissen 4, so dass diese mit der Innenwand des Kanals
oder Rohrs keinen fixierenden Kontakt haben; und
- – Bewegen
des ersten Hohlkörpers 2 gegenüber dem
zweiten Hohlkörper 3 in
Richtung der gewünschten
Bewegungsrichtung der Vorrichtung 1 in dem Kanal oder Rohr.
-
Diese
Vorgehensweise kann so oft wiederholt werden bis die Vorrichtung 1 eine
gewünschte Strecke
in dem Kanal oder Rohr zurückgelegt
hat. Auf diese Weise bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. Kanalsonde
durch die zueinander verschiebbaren Hohlkörper und den daran angeordneten
Druckkissen einen für
den Kanal und darin bereits vorhandene Leitungen eine schonenden
und sicheren Vortrieb. Dabei können
die Innenräume
der Hohlkörper 2, 3 ein
zusammenhängendes
Volumen V bilden, das zur Aufnahme von Instrumenten, Leitungen oder
Werkzeugen geeignet ist. Alternativ kann diese Volumen V auch als
beidseitig offener und damit durchgehender Kanal in der Kanalsonde 1 freigehalten
werden.
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Die
Druckkissen 4 können
sowohl als einzelne Balge ausgebildet sein, die über den Umfang der Hohlkörper 2, 3 auf
deren Außenseite
verteilt sind, oder auch als den gesamten Umfang der Hohlkörper 2, 3 umfassendes
Druckkissen 5 ausgebildet sein, wie in den 2 und 4 zu
erkennen ist. Neben den Druckkissen 4, 5 sind
auf der Außenseite
der Hohlkörper 2, 3 Gleitblöcke bzw.
Gleitsteine 6 angeordnet, deren radialer Abstand vom Hohlkörper geringer
ist als die Ausdehnung der Druckkissen 4, 5 in radialer
Richtung, wenn diese mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt sind.
Dadurch ist eine gleitende Bewegung der Vorrichtung 1 auf
der Innenwand des Kanals möglich,
während
die Druckkissen entspannt sind. Anstelle der Gleitsteine 6 können auch
Rollen vorgesehen sein. Ferner sind die Druckkissen und Gleitblöcke mit
Distanzstücken 7 unterlegt,
die unterschiedliche Abmessungen aufweisen, um die radialen Ausdehnungen
der Druckkissen und/oder Gleitblöcke
auf unterschiedliche Kanal- oder Rohrdurchmesser anzupassen.
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An
den freien Stirnseiten 13 der zylindrischen Hohlkörper 2, 3 sind
Aufnahmen 11, 12 für Werkzeuge oder Instrumente
vorgesehen sein. Diese Aufnahmen 11, 12 können beispielsweise
als Gewindebohrungen 12, Innengewinde 11, Steckverbindungen
und/oder Bajonettverschlüsse
ausgebildet sein, an denen zu transportierende Leitungen Instrumente, Werkzeuge
oder Inspektionsmittel befestigt werden können. Bei der in 1 dargestellten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist an der Innenwand der Stirnseite 13 der
Hohlkörper 2, 3 jeweils
ein Innengewinde 11 und Gewindebohrungen 12 vorgesehen,
in das Werkzeuge über
ein entsprechendes Gegengewinde befestigt werden können.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist
mit Sensoren 10 ausgestattet, welche die relative Stellung
der Hohlkörper 2, 3 zueinander
erfassen. Diese Sensoren 10 können als mechanische Anschlagssensoren
oder elektromagnetische Sensoren ausgebildet sein. Es können auch
weitere Sensoren 10 vorgesehen sein, die den pneumatischen
oder hydraulischen Druck in den Druckkissen 4, 5 und/oder
im Arbeitszylinder 8 oder weitere andere Betriebsparameter
der Kanalsonde 1 erfassen. Die von den Sensoren erfassten
Betriebsparameter können
an eine zentrale Steuerungseinheit (nicht dargestellt) weitergeleitet
werden, die auf der Grundlage der Sensordaten und weiteren Eingaben
die erforderlichen Steuerungssignale für die Kanalsonde 1 berechnet.
Mittels dieser Steuerung kann die erfindungsgemäße Kanalsonde über elektrische,
pneumatische und/oder hydraulische Leitungen ferngesteuert werden,
wobei über
weitere Leitungen drahtgebundener oder kabelloser Schnittstellen
der Kanalsonde 1 beispielsweise auch Bilder übermittelt
werden können,
die von einer Kamera an der Kanalsonde 1 erfasst werden.
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2 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer Kanalsonde gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Bei dieser Ausführungsform sind zwei Hohlkörperpaare 2, 3 vorgesehen,
die über
ein Gelenk 4 miteinander gekoppelt sind. Es können jedoch
auch mehr Hohlkörperpaare 2, 3 zu
einem Zug zusammengefügt
werden. Die Hohlkörperpaare 2, 3 sind
jeweils wiederum derart verschiebbar ineinandergefügt, dass
sie sich in einer lateralen Bewegung entweder aufeinander zu bzw. voneinander
weg bewegen können.
Diese Hin- und Herbewegung der Hohlkörper 2, 3 ist
in 2 durch Doppelpfeile angedeutet.
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Auf
der linken Seite der Vorrichtung 1 sind an dem freien Ende
des Hohlkörpers 2 über dessen
Umfang der Außenseite
jeweils abwechselnd Druckkissen 4 und Gleitblöcke 6 vorgesehen.
Dabei haben die Gleitblöcke 6 eine
größere radiale
Abmessung als die Druckkissen 4 im entspannten Zustand.
Dagegen haben die Druckkissen 4 im druckbeaufschlagten
Zustand eine größere radiale
Abmessung als die Gleitblöcke 6.
Am freien Ende des Hohlkörpers 3 auf
der rechten Seite der Kanalsonde 1 ist an dessen Außenseite
ein den gesamten Umfang des Hohlkörpers 2 umfassendes
Druckkissen 4 angeordnet. Dort sind die Gleitblöcke 6 auf
der Außenseite
des Hohlkörpers 3 in
axialer Richtung hinter dem Druckkissen 4 angeordnet.
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Das
Gelenk 14 zwischen den beiden gekoppelten Teilen der Kanalsonde 1 ist
als Kreuzgelenk oder Kugelgelenk ausgebildet, das eine Schwenkbewegung
des einen Teils gegenüber
dem anderen Teil der Kanalsonde 1 in allen Raumrichtungen
zulässt. Das
Gelenk 14 zwischen den gekoppelten Hohlkörpern 2, 3 kann
durch eine Gelenksteuerungsstange 15 angesteuert werden,
so dass die beiden gekoppelten Teile der Kanalsonde 1 gezielt
zueinander ausgerichtet werden können.
Dadurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch abbiegenden Rohrleitungen folgen bzw. in abzweigende Rohrleitungen einschwenken.
Dies kann beispielsweise durch eine Vorgehensweise mit den folgenden
Schritten erfolgen:
- – Ausrichten des zweiten Hohlkörpers 3 in
Richtung eines abbiegenden oder abzweigenden Rohrs oder Kanals durch
eine Schwenkbewegung relativ zum ersten Hohlkörper 2; und
- – Bewegen
des zweiten Hohlkörpers 3 gegenüber dem
ersten Hohlkörper 2 in
die Richtung des abbiegenden oder abzweigenden Rohrs oder Kanals.
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3 zeigt
eine Stirnansicht vom linken Teil der in 2 dargestellten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Darin ist zu erkennen, dass am freien
Ende des Hohlkörpers 2 auf
der linken Seite der Kanalsonde 1 an dessen Außenseite über den gesamten
Umfang des Hohlkörpers 2 jeweils
abwechselnd Druckkissen 4 und Gleitblöcke 6 angeordnet sind.
In der Mitte der in 3 gezeigten Stirnansicht ist
die konzentrische Öffnung 13 des
Hohlkörpers 2 zu
erkennen, die den Eingang bzw. Ausgang des durchgehenden Hohlraums
V aus den beiden Innenräumen
der beiden Hohlkörper 2 und 3 darstellt.
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Zur
Veranschaulichung einer alternativen Ausbildung des Druckkissens 4 zeigt 4 eine Stirnansicht
vom rechten Teil der in 2 dargestellten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. In 4 ist zu
erkennen, dass am freien Ende des Hohlkörpers 3 auf der rechten
Seite der Kanalsonde 1 an dessen Außenseite ein den gesamten Umfang des
Hohlkörpers 2 umfassendes
Druckkissen 4 vorgesehen ist. Die Gleitblöcke 6 sind
deshalb, wie in 2 zu sehen, auf der Außenseite
des Hohlkörpers 3 in
axialer Richtung hinter dem Druckkissen 4 angeordnet. In
der Mitte der in 4 gezeigten Stirnansicht ist
wiederum eine konzentrische Öffnung 13 des Hohlkörpers 3 zu
erkennen, die den Eingang bzw. Ausgang des durchgehenden Innenraums
V aus den Hohlräumen
der beiden Hohlkörper 2 und 3 darstellt.
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5 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die in 5 gezeigte
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kanalsonde
entspricht im Wesentlichen der in 2 dargestellten
Ausführungsform mit dem
Unterschied, dass bei der in 5 gezeigten Ausführungsform
ein Werkzeug in Form eines Meisel- oder Fräskopfs 18 vorgesehen
ist. Dieses Werkzeug 18 ist über eine Kupplung 17 an
der Stirnseite eines Hohlkörpers 3 angeordnet.
Die Kupplung 17 kann beispielsweise aus einem Gewinde bestehen, das
komplementär
zu dem Innengewinde 12 in der Öffnung 13 an der Stirnseite
eines Hohlkörpers 3 ausgebildet
ist. Dabei kann der Antrieb für
den Meisel- oder Fräskopf 18 im
Hohlraum des Hohlkörpers 2
oder
im gemeinsamen Innenvolumen V der Hohlkörper 2 und 3 untergebracht
sein. Die Kupplung 17 kann aber auch als Komplementär zu Gewindebohrungen,
Steckverbindungen oder Bajonettverschlüssen ausgebildet sein, die
als Aufnahmen von Werkzeugen 18 oder Instrumenten an der
Stirnseite der freien Enden der Hohlkörper 3 vorgesehen
sein können.
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An
den Enden der Hohlkörper 2, 3 sind über deren
Umfang jeweils abwechselnd Druckkissen 4 und Gleitblöcke 6 vorgesehen.
Das Gelenk 14 zwischen den beiden gekoppelten Teilen der
Kanalsonde 1 ist wieder als Kreuzgelenk oder Kugelgelenk ausgebildet,
das eine Schwenkbewegung des einen Teils gegenüber dem anderen Teil der Kanalsonde 1 in
allen Raumrichtungen zulässt.
Das Gelenk 14 zwischen den gekoppelten Hohlkörpern 2, 3 kann
durch zwei Gelenksteuerungsstangen 15 und 16 angesteuert
werden, so dass die beiden gekoppelten Teile der Kanalsonde 1 gezielt
in allen Raumrichtungen zueinander ausgerichtet werden können. Dadurch
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch abbiegenden Rohrleitungen folgen bzw. in abzweigende Rohrleitungen
einschwenken, wie oben zu 2 beschrieben.
Das Gelenk 14 selbst kann auch als Aufnahme für Werkzeuge
oder Instrumente dienen, wobei das Werkzeug oder Instrument eine
Wirkrichtung haben kann, die in eine senkrechten Winkel oder in einem
beliebigen anderen Winkel in Bezug auf die laterale Längsachse
der Vorrichtung 1 gerichtet sein kann.
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Ferner
ist in 5 zu erkennen, dass die beiden gekoppelten Teilen
der Kanalsonde 1 jeweils zwei Hohlkörper 2, 3 umfasst,
die jeweils in lateraler Richtung parallel zu ihren Längsachsen
gegeneinander beweglich sind. Durch wechselweise Druckbeaufschlagung
der Druckkissen 4 in Kombination mit der lateralen Verschiebebewegung
der Hohlkörper 2, 3,
wie oben beschrieben, kann somit eine raupenartige Bewegung der
Vorrichtung in einem Kanal oder Schacht erzielt werden, während die
Kanalsonde das Werkzeug 18 an den gewünschten Einsatzort bringt. Diese
Hin- und Herbewegung der Hohlkörper 2, 3 ist auch
in 5 wieder durch Doppelpfeile angedeutet. Alternativ
können
auch sämtliche
Druckkissen 4 mit einem Fluid unter Druck beaufschlagt
werden, um die Druckkissen 4 in radialer Richtung auszudehnen,
wodurch die Kanalsonde 1 über die Druckkissen 4 mit der
Innenwand des Kanals eine stabile Fixierung erfährt. Dadurch kann ein fester
Halt der als Werkzeugträger
dienenden Kanalsonde 1 für den Einsatz des Werkzeugs 18 gewährleistet
werden. Dabei können auch
mehrere Werkzeuge 18 an einer Kanalsonde 1 angeordnet
sein und nacheinander oder gleichzeitig zum Einsatz kommen.
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Dies
kann beispielsweise durch eine Vorgehensweise mit den folgenden
Schritten erfolgen:
- • Beaufschlagen von Druckkissen 4, 5,
die an dem ersten und an dem zweiten Hohlkörper 2, 3 der Vorrichtung 1 angeordnet
sind, mit einem Fluid unter Druck, so dass zumindest eine Anzahl
der druckbeaufschlagten Druckkissen 4, 5 mit der
Innenwand des Kanals oder Rohrs einen fixierenden Kontakt herstellen,
um die Vorrichtung 1 an einer gewünschten Stelle in dem Kanal
oder Rohr zu fixieren; und
- • Anwenden
eines oder mehrerer der mit der Vorrichtung 1 in den Kanal
oder das Rohr eingebrachten Instrumente oder Werkzeuge 18.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bzw. Kanalsonde bietet folglich durch die zueinander verschiebbaren
Hohlkörper 2, 3 und
den daran angeordneten Druckkissen 4 sowohl einen schonenden
und sicheren Vortrieb als auch eine stabile Fixierung an den Innenwänden des
Kanals beim Einsatz eines eingebrachten Werkzeugs oder Instruments.
Aufgrund der kontrollierten und kraftvollen Fixierung an der Innenwand
des Kanals mittels der druckbeaufschlagten Druckkissen oder Balge 4, 5 an
den Hohlkörpern 2, 3 in
Verbindung mit der lateralen Vortriebsbewegung der zueinander beweglichen
und ineinander gleitenden Hohlkörper 2, 3,
kann eine kontrollierte und kraftvolle Fortbewegung der Kanalsonde
erzielt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erfindungsgemäße Vorrichtung
bzw. Kanalsonde
- 2
- zylindrischer
Hohlkörper
- 3
- zylindrischer
Hohlkörper
- 4
- Druckkissen
bzw. Balg
- 5
- durchgehendes
Druckkissen bzw. Balg
- 6
- Gleitblöcke bzw.
Gleitsteine
- 7
- Distanzstücke unter
den Schleifblöcken 6 und unter
den Druckkissen 4
- 8
- Arbeitszylinder
- 9
- Dichtungen
- 10
- Sensoren
bzw. Mikroschalter
- 11
- Aufnahmegewinde
Steckverbindung bzw. Bajonettverschluss
- 12
- Innengewinde
zur Werkzeugaufnahme
- 13
- Öffnungen
an den Stirnseiten/gegenüberliegende
Enden der Hohlkörper 2, 3
- 14
- Gelenk
zwischen Hohlkörpern 2, 3
- 15
- Gelenksteuerungsstange
- 16
- Gelenksteuerungsstange
- 17
- Kupplung
zum Werkzeug 18
- 18
- Werkzeug
bzw. Meisel- oder Fräskopf
- V
- zusammenhängendes
Volumen der Hohlkörper 2, 3