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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung von
Seitenkanälen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Entsprechend gesetzlich
gegebener Bestimmungen muss die Dichtheit sogenannter Hausanschlusskanäle geprüft und nachgewiesen
werden. Die Dichtheitsprüfung
erfolgt hierbei vom Hauptkanal aus über einen im Hauptkanal verfahrbaren
Kanalroboter, der zwei voneinander beabstandete Packer trägt und damit
im Hauptkanal genau vor und hinter der Einmündung des Seitenkanals in den
Hauptkanal positioniert wird. Der Kanalroboter trägt ferner
eine Satellitenkamera, die über
eine entsprechende Verlängerung
in den Seitenkanal eingeführt
wird, wobei die Verlängerung
entweder aus einer Schubstange, einem Hochdruckschlauch, einem Spiralschlauch
oder dergleichen besteht. Am freien Ende der in den Seitenkanal
eingeführten
Verlängerung
ist also diese Satellitenkamera angeordnet. In der Nähe der Satellitenkamera – oder mit
der Satellitenkamera direkt verbunden – ist ein weiterer Packer angeordnet,
der aufblasbar ist und der eine Abdichtung im Seitenkanal herbeiführen soll.
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Zur Überprüfung des
Anschlussbereiches zwischen dem Seitenkanal und dem Hauptkanal werden
zunächst
die beiden Packer im Hauptkanal aufgeblasen und der im Seitenkanal
angeordnete Packer wird soweit auf die Mündung des Seitenkanals in den
Hauptkanal zurückgefahren,
dass der durch die drei vorbeschriebenen Packer definierte Prüfraum einer
ersten Druckprüfung
unterzogen werden kann. Ist dieser Prüfraum dicht oder wurde er – nach Auffinden
entsprechender Undichtigkeiten – entsprechend saniert,
dann erfolgt die eigentliche Überprüfung des Seitenkanals.
Hierbei ist es bekannt, die Satellitenkamera mit der daran angeordneten
Vorschubstange oder dem Hochdruckschlauch in den Seitenkanal weitestmöglichst
vorzuschieben, um somit die gesamte Länge des Seitenkanals in Richtung
zu dem im Hauptkanal ausgebildeten Prüfraum einer Druckprüfung zu
unterziehen.
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Die
Druckprüfung
des Seitenkanals wird zunächst
mit einem gasförmigen
Medium (z. B. Pressluft) durchgeführt, weil diese Prüfung am
schnellsten zu bewerkstelligen ist. Es wird also am äußersten Ende
des Seitenkanals der Packer wiederum aufgeblasen, der sich dann
dichtend an die Innenwand des Seitenkanals anlegt und die gesamte
Länge des
Seitenkanals einschließlich
des Prüfraums
im Hauptkanal wird mit Pressluft beaufschlagt. Nun kommt es sehr
häufig
vor, dass diese Druckprüfung
mit Pressluft versagt, was aber nicht unbedingt auf einen undichten
Seitenkanal schließen
lassen muss. Es hat sich nämlich
herausgestellt, dass der im Seitenkanal angeordnete Packer in der
Regel nicht in der Lage ist, sich genügend dicht an die Innenwandung
des Seitenkanals anzulegen, weil entsprechende Ablagerungen bestehen,
welche ein dichtes Anlegen des Packers in diesem Bereich verhindern.
Die Druckprüfung
versagt dann, obwohl der Seitenkanal dicht ist.
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Ein
einfacheres Verfahren zur Dichtheitsprüfung von Rohren ist ein hydrostatisches
Prüfverfahren,
hervorgehend aus der
GB 329 540 .
Bei diesem Verfahren wird ein Rohr an seiner tiefstgelegensten Stelle
mit einer Messeinrichtung zur Bestimmung der Flüssigkeitssäule mittels eines Verschlussstopfen verschlossen
(U-Rohr-Messung). Das Rohr wird mit einer Flüssigkeit (z. B. Wasser) befüllt. In
der Prüfeinrichtung
stellt sich nunmehr der gleiche Flüssigkeitsstand ein, wie im
Rohr. Durch Verschließen
einer U-Rohr-Seite mittels Ventil wird der aktuelle Flüssigkeitspegel
festgehalten. Bei einer eventuellen Leckage im Rohr (Flüssigkeitsverlust)
sinkt der Gesamtflüssigkeitsspiegel
innerhalb einer definierten Prüfzeit
sowohl im Rohr als auch in dem zweiten, noch geöffneten U-Rohr. Der Vergleich
der beiden Flüssigkeitsspiegel
in den U-Rohren ist ein Maß für eine eventuell
vorhandene Leckage. Dieses Verfahren hat den Nachteil, das es nur
bedingt angewendet werden kann, da die Ortslage von Rohren ein solches
Prüfungsverfahren
nicht uneingeschränkt
zulässt.
Des Weiteren kann durch dieses Prüfverfahren keine Aussage über den
Ort und Größe der Leckage
getroffen werden. Lediglich die Aussage „Dicht" oder „Undicht" ist hierbei möglich.
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Aus
der
DE 43 28 575 A1 geht
als Stand der Technik dazu eine Vorrichtung zur Prüfung von
Hohlräumen
hervor, die einen im Hohlraum verschiebbaren Prüfkopf aufweist, der mit einer
Vorschubeinrichtung und mindestens zwei im Abstand voneinander angeordneten
Dichtungsanordnungen versehen ist. Zwischen den Dichtungsanordnungen
ist mindestens ein Satellitenprüfkopf
vorgesehen, der unter einem Winkel zur Längsachse des Prüfkopfes
mittels einer eigenen Vorschubeinrichtung verfahrbar ist und der drehbar
bezüglich
der Längsachse
des Prüfkopfes gelagert
ist. Diese Druckschrift lehrt, dass zur Dichtigkeitsprüfung wahlweise
Druckluft oder Flüssigkeit als
Druckmedium genutzt werden kann. Beim Einsatz von flüssigem Druckmedium
besteht jedoch die Gefahr, dass die Abdichtungen in ihrer Position
verrutschen und dadurch die Druckprüfung in ihrem Ergebnis wenigstens
negativ beeinflussen oder im schlimmsten Fall sogar bis hin zum
völlig
unbrauchbaren, weil falschem Prüfergebnis
führen.
Dies ist unter anderem vom zur Prüfung eingesetzten Druck des Mediums
abhängig.
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Die
DE 44 32 473 A1 lehrt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Dichtheitsprüfung von
Rohrleitungen, insbesondere von Abwasserleitungen. Zur Dichtheitsprüfungen von
Rohrleitungen wird in dieser Druckschrift ein Freispiegelverfahren
beschrieben. Dabei wird wiederum in einem abgedichteten Bereich eines
Kanals eine Dichtheitsprüfung
durchgeführt,
in diesem Falle mittels eines flüssigen
Mediums, bei der eine Verbindung zwischen dem mit Druck beaufschlagten
Raum und einer Messeinrichtung besteht, die vorzugsweise außerhalb
der Kanalisationsanlage angeordnet ist. Mittels dieser Messeinrichtung
kann der Flüssigkeitsstand
im Prüfraum überwacht
werden. Bei einem Druckabfall sinkt in der Messeinrichtung der Flüssigkeitsstand
entsprechend ab, worauf auf eine undichte Stelle geschlossen werden
kann. Es kann bei diesem Verfahren jedoch, ebenso wie bei der
DE 43 28 575 A1 ,
nicht zweifelsfrei bzw. überhaupt
nicht festgestellt werden, ob der Druckabfall aufgrund einer undichten
Stelle im Kanalisationsabschnitt hervorgerufen wurde oder ob eventuell
die Abdichtungen in ihrer Position verrutscht sind und somit den
Druckabfall verursacht haben.
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Es
ist ferner bekannt, an die mit einem gasförmigen Medium durchgeführte Druckprüfung eine Flüssigkeits-Druckprüfung anzuschließen. Hier
wird der gesamte Seitenkanal mit einem flüssigen Druckmedium (z. B. Wasser)
auf Dichtheit geprüft,
wobei jedoch die gleichen Schwierigkeiten bestehen, d. h. aufgrund
der mangelhaften Abdichtung zwischen dem Seitenkanal-Packer und
der Innenwandung des Seitenkanals ergibt sich ein falsch-positives
Ergebnis.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Ausführung
des Verfahrens der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass
falsch-positive Dichtheitsprüfungsergebnisse bei
der Überprüfung der
Dichtheit eines Seitenkanals weitestgehend vermieden werden.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung entsprechend der technischen
Lehre des Anspruches 1 vor, dass statt einer Druckprüfung mit einem
flüssigen
Druckmedium eine drucklose Prüfung
mit einem flüssigen
Medium stattfindet in der Weise, dass bei nicht-aufgeblasenem Seitenkanalpacker
der gesamte Prüfraum
einschließlich
des Seitenkanals mit einer Flüssigkeitssäule gefüllt wird
und der Flüssigkeitsstand
dieser Flüssigkeitssäule über eine
bestimmte Messzeit überwacht
wird. Sinkt die Flüssigkeitssäule während der
Messzeit, dann ist dies ein Nachweis für die Undichtheit des Seitenkanals,
der dann ein oder mehrere nebeneinander und/oder untereinander liegende
Lecks aufweisen kann.
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Wichtig
ist also, dass die zweite Druckprüfung mit dem flüssigen Medium
drucklos stattfindet und dass lediglich der Flüssigkeitsstand dieses Prüfmediums überwacht
wird.
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Eine
derartige Überwachung
erfolgt z. B. dadurch, dass in dem im Hauptkanal befindlichen Prüfroboter
ein Druckgeber angeordnet ist, der in den Prüfraum hineinragt und der den
Druck im Prüfraum misst.
Es kann somit die Höhe
der Wassersäule
erfasst werden, die sich von dem im Hauptkanal beginnenden Prüfraum aufbaut
und die Wassersäule
im Seitenkanal mit einschließt.
Es wird also die Höhe der
im Seitenkanal aufgebauten Wassersäule mittels eines Druckgebers überwacht,
der im Kanalroboter angeordnet ist. Versagt auch diese drucklose
Flüssigkeitsprüfung, weil
die Höhe
der Wassersäule über die
Messzeit nicht aufrecht erhalten bleibt, dann kann die Größe des Lecks
dadurch bestimmt werden, dass überwacht
wird, wieviel Prüfflüssigkeit
in den Hauptraum eingespeist werden muss, um die Höhe der Wassersäule konstant
zu halten. Der Verlust der Prüfflüssigkeit über eine
bestimmte Messzeit hinweg kann also als Maß für die Größe des Lecks verwendet werden.
In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist nun bei diesem
vorliegenden – positiven Prüfungsergebnis
vorgesehen, dass nun mittels einer Sensor-Messung die genaue Lage
des Lecks im Seitenkanal bestimmt wird.
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Erfindungsgemäß ist nämlich vorgesehen, dass
an der Satellitenkamera oder in der Nähe der Satellitenkamera eine
Sensoranordnung angeordnet ist, welche geeignet ist, die Kanalwandung
des Seitenkanals berührungslos
abzutasten und geeignet ist, mindestens den Ort des Lecks im Seitenkanal
anzugeben. Eine derartige Sensorkamera kann also bevorzugt in oder
an der Satellitenkamera angeordnet werden, weil hierdurch günstige Verbindungen
zu der Satellitenkamera und der daran angeordneten Elektronik bestehen.
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Die
Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt, denn die Sensoranordnung
kann auch an der Schubstange, dem Hochdruckschlauch oder den anderen
Verbindungsmitteln angeordnet sein, welche den im Hauptkanal beruhenden
Kanalroboter mit der im Seitenkanal vorgeschobenen Satellitenkamera
verbindet. Die berührungslos
arbeitende und das Leck im Seitenkanal erfassende Messvorrichtung
besteht bevorzugt aus einer Leitfähigkeitssonde, welche geeignet
ist, die Leitfähigkeit
des Prüfmediums
in Richtung zur Kanalwandung zu erfassen. Hierbei ist es dann vorgesehen,
dass ein erstes Potential dadurch geschaffen wird, dass beispielsweise
von im Hauptkanal ruhenden Kanalroboter eine elektrische Verbindung
zur Wandung des Hauptkanals oder zu dem den Hauptkanal umgebenden
Erdreich geschaffen wird.
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Die
Leitfähigkeitssonde,
die nun im Seitenkanal angeordnet ist, erfasst dann das Potential
des Prüfmediums
in Richtung zu dem Erdreich und der Seitenkanalwandung im Seitenkanal.
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Wenn
nun also nach der zweiten (drucklosen) Druckprüfung festgestellt wurde, dass
die im Seitenkanal angeordnete Wassersäule nicht stabil ist, wird
die Satellitenkamera – bei
nicht aufgeblasenem Packer – in
Richtung auf den Hauptkanal zurückgezogen
und während
dieser rückwärts gerichteten
Bewegung wird mittels der vorher beschriebenen Messanordnung die
Kanalwandung des Seitenkanals abgetastet. Neben der vorher beschriebenen Leitfähigkeitsmessung
sind von dem Erfindungsgedanken der vorliegenden Erfindung selbstverständlich alle
anderen berührungslos
arbeitenden Messverfahren umfasst, wie z. B. eine Ultraschall-Messung,
eine Strömungsmessung,
eine Temperaturmessung, eine Turbulenzmessung, eine Stromdichtemessung,
oder auch die Abtastung der Seitenkanalwandung mittels Röntgenstrahlen
oder Mikrowellen-Feldern. Eine derartige Mikrowellen-Messung kann
beispielsweise darin bestehen, dass in dem Messsensor ein Mikrowellensender
angeordnet ist oder eine Neutronen-Quelle und dass aufgrund des aus
dem austretenden Prüfmediums
die Strahlungsverteilung im Seitenkanal verändert wird, welche dann durch
einen entsprechenden zweiten Sensor festgestellt wird. Selbstverständlich sind
vom Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Magnetfeld-Messsonden
umfasst, die eine Veränderung
des Magnetfeldes im oder um den Seitenkanal herum aufgrund eines
austretenden Lecks erfasst.
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Wichtig
bei dieser technischen Lehre ist also, dass bei Versagen der drucklosen
Druckprüfung
nun eine weitere Messung angeschlossen wird, welche darin besteht,
dass die Satellitenkamera mit dem daran oder in der Nähe befestigten
Messsensor zurück in
Richtung auf den Hauptkanal gezogen wird und dass während dieser
rückwärts gerichteten
Bewegung die vorher besagte Abtastung der Seitenkanalwandung stattfindet.
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Bei
dieser Messung können
dann ein oder mehrere übereinander
oder nebeneinanderliegende Lecks ohne weiteres festgestellt werden.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
schematisiert im Schnitt die Anordnung eines Kanalroboters mit Messung
im Seitenkanal;
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2:
schematisiert die wichtigsten Teile des Kanalroboters im Seitenkanal
bei Ausführung der
Abtastungsmessung
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Der
Kanalroboter nach 1 ist in einem Hauptkanal der
Einmündung
eines Seitenkanals 3 gegenüberliegend angeordnet und besteht
im wesentlichen aus einem Vorschubantrieb 1, an dessen vorderen
Ende über
ein Gestänge 6 ein
erstes Abdichtelement 4 (Packer) angeordnet ist.
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Über weitere
Verbindungsteile sind am Vorschubantrieb 1 eine Halterung 7 angeordnet,
an welcher ein vorderer Tragwagen 8 angeordnet ist, der ein
zweites Abdichtelement 5 (Packer) trägt.
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Der
Tragwagen 8 kann ein oder mehrere Rollen 9 tragen,
welche auf der Sohle des Hauptkanals 2 abrollen.
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Zur
Positionierung des Kanalroboters im Hauptkanal 2 gegenüberliegend
der Einmündung zum
Seitenkanal 3 sind Kameras 10, 11 angeordnet, welche
sowohl in Fahrtrichtung nach vorne blicken als auch aufwärts gerichtet
sind um die Einmündung des
Seitenkanals 3 in den Hauptkanal zu finden.
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An
der Halterung 7 ist im übrigen
eine Schwenkmanschette 12 angeordnet, durch welche ein
Vorschubschlauch 13 hindurchgreift, der geeignet ist, in
Pfeilrichtung 18 in den Seitenkanal 3 eingeführt zu werden
und an dessen vorderen Ende eine Sensoranordnung 14 und
eine mit einem Abdichtelement 16 verbundene Kamera 15 angeordnet
sind.
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In
einer ersten Phase der Messung werden zunächst die Abdichtelemente 4, 5 expandiert,
so dass sie sich abdichtend an die Innenwand des Hauptkanals 2 anlegen
und hierdurch einen Prüfraum 17 bilden.
Hierbei ist das Abdichtelement 16 im Seitenkanal 3 nur
wenig in diesen eingefahren, um möglichst nur den Anschlussbereich
des Seitenkanals 3 in den Hauptkanal 2 zu überprüfen. Ergibt diese Überprüfung ein
richtig-negatives Ergebnis, dann werden die weiteren Prüfschritte
zur Überprüfung der
Dichtheit des Seitenkanals angeschlossen.
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Es
wird noch angefügt,
dass die Schwenkmanschette 12 so verschwenkt werden kann,
dass vom Kanalroboter aus die Kamera 15 mit dem Vorschubschlauch 13 in
den Seitenkanal 3 überhaupt eingeschoben
werden kann. Die Schwenkmanschette 12 dient also zur Positionierung
dieser Anordnung in Richtung zum Seitenkanal 3. Als nächste Prüfung wird
nun der Vorschubschlauch 13 so weit in Pfeilrichtung 18 in
den Seitenkanal eingeführt,
dass die Kamera 15 weitestmöglichst in den Seitenkanal
eingeführt
ist und die gesamte Länge
des Seitenkanals (Seitenkanal 3) überprüft werden kann. Hiermit wird also
die Dichtheit der Muffen 19, 20 überprüft, wobei ein
oder mehrere Lecks 21 gefunden werden können. Diese erste Druckprüfung im
Seitenkanal erfolgt nun dadurch, dass das Abdichtelement 16 aufgepumpt wird,
so dass es sich abdichtend an die Innenwandung des Seitenkanals
anlegt und es wird dann der gesamte Prüfraum 17 einschließlich der
gesamten Länge
des Seitenkanals 3 unter Druck gesetzt. Hierbei wird z.
B. Pressluft über
einen Zulauf 23, der in den Prüfraum 17 mündet, von
Seiten des Kanalroboters in den Prüfraum eingespeist und dieser
Druck muss nun über
eine gewisse Zeit aufrecht erhalten bleiben, um ein richtig negatives
Ergebnis zu erhalten. Wird jedoch ein positives Ergebnis erhalten,
d. h. wird ein Leck festgestellt, dann kann dies auch daran liegen,
dass die Abdichtung zwischen dem Abdichtelement 16 und
dem Seitenkanal 3 nicht funktioniert (falsch-positives
Ergebnis).
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Als
nächste
Prüfphase
wird nun über
dem Zulauf 23 ein flüssiges
Medium in den Prüfraum 17 eingespeist;
dieses Medium kann z. B. Wasser sein. Es bildet sich dann im Prüfraum 17 und
in der gesamten Länge
des Seitenkanals 3 eine stehende Wassersäule, wobei
das Abdichtelement 16 expandiert bleibt. Ergibt diese Druckprüfung mit
dem flüssigen Medium
wiederum eine Leckmeldung, dann muss dies immer noch nicht auf ein
vorhandenes Leck hindeuten.
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Es
wird deshalb als dritte Druckprüfung
nach der Erfindung vorgeschlagen, dass nun das Abdichtelement 16 entlüftet wird
und dass nun die Höhe
der sich im Seitenkanal ausbildenden Wassersäule über die Messzeit auf Konstanz überprüft wird.
Ergibt der im Kanalroboter und in den Prüfraum 17 hineinragende
im Kanalroboter angeordnete und in den Prüfraum 17 hineinragende
Messgeber 22, dass die Höhe der Wassersäule im Seitenkanal 3 nicht
konstant ist, wird über
den Zulauf 23 Wasser nachgefüllt. Die Zeit und Menge des
nachgefüllten
Wassers gibt Aufschluss über
die Größe des Lecks.
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Als
letzte Leckprüfung
schlägt
nun die Erfindung vor, dass nun die Kanalwandung des Seitenkanals 3 berührungslos
abgetastet wird. Hierbei wird die gesamte Messanordnung bei entlastetem
Abdichtelement 16' gemäß 2 in
Pfeilrichtung 18' in Richtung
auf den Hauptkanal 2 zurückgezogen und gleichzeitig
führt die
Sensoranordnung 14 die Abtastung der Wandung des Seitenkanals 3 mit
den vorher beschriebenen Messmethoden aus. Es wird somit z. B. ein
Leck 21 in der Wandung des Seitenkanals 3 genau
festgestellt und in ein Prüfprotokoll
eingetragen. Es werden somit auch mehrere hintereinander liegende
Lecks festgestellt, was mit vorherigen Prüfungsmethoden nicht möglich war.
Nach der Erfindung können
also punktgenau unterschiedliche Lecks an unterschiedlichen Stellen
im Seitenkanal 3 lokalisiert werden. Hierbei – während der
Sensormessung – bleibt
der Pegelstand 26 des Prüfmediums 25 in den
Seitenkanal 3 bevorzugt konstant aufrecht erhalten. Dies
wird durch ein entsprechend gesteuertes nachspeisen des Mediums über den
Zulauf 23 in den Prüfraum 17 bewerkstelligt.
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In
einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen,
dass auch eine Sanierung der Lecks im Seitenkanal stattfindet. Hierzu
ist ein weiterer Zulauf 24 am Kanalroboter vorgesehen,
der in den Prüfraum 17 mündet.
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Es
wird dann eine erste Komponente einer Chemikalie in den Prüfraum eingespeist,
wobei vorher das Prüfmedium 25 aus
dem Prüfraum
entfernt wurde. Es wird somit der gesamte Prüfraum 17 und der Seitenkanal 3 mit
der ersten Komponente gefüllt. Nach
einer gewissen Einwirkungszeit wird diese Komponente wieder aus
dem Prüfraum 17 abgepumpt.
Um ein entsprechendes Verbleiben dieser Komponente im Hauptkanal
zu unterbinden, kann es hier vorgesehen sein, dass der im Hauptkanal
verbleibende Flüssigkeitsstand
dieser Komponente mit einer zusätzlichen
(nicht näher
dargestellten Pumpe) abgesaugt wird, so dass auch die Sohle des
Hauptkanals von dieser ersten Komponente frei gemacht wird.
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Es
wird danach eine zweite Komponente in den Prüfraum eingespeist, welche mit
der ersten Komponente reagiert und einen durchgehenden Überzug im
gesamten Prüfraum
einschließlich
der Wandung des Seitenkanals bewirkt. Auf diese Weise werden alle
Lecks im Seitenkanal abgedichtet.
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Eine
derartige Sanierung von Lecks im Seitenkanal kann z. B. durch ein
Wasserglas als erste Komponente erfolgen, die mit einer zweiten
Komponente zum Aushärten
gebracht wird.
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Mit
der dargestellten Lehre nach der Erfindung ist es nun also erstmals
möglich
punktgenau Lecks in einem Seitenkanal zu lokalisieren, indem in den
Seitenkanal nicht nur eine Kamera und ein Abdichtelement eingeführt werden,
sondern zusätzlich noch
eine Sensoranordnung 14, die geeignet ist, die Kanalwandung
berührungslos
abzutasten und die dort befindlichen Lecks zu erfassen.
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Selbstverständlich ist
es nach der vorliegenden Erfindung nicht notwendig, dass das Abdichtelement 16 in
der Kamera 15 selbst angeordnet ist. Es kann auch räumlich davon
getrennt angeordnet werden oder beispielsweise mit der Sensoranordnung 14 verbunden
sein.
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Ebenso
ist es nach der Erfindung vorgesehen, dass die Sensoranordnung 14 mit
der Kamera 15 und dem Abdichtelement 16 eine Einheit
bildet.
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Die
drei genannten Elemente (Sensoranordnung 14, Kamera 15 und
Abdichtelement 16) können also
räumlich
voneinander getrennt oder auch im Verhältnis 2 + 1 oder auch 1 + 2
miteinander kombiniert werden.
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- 1
- Vorschubantrieb
- 2
- Hauptkanal
- 3
- Seitenkanal
- 4
- Abdichtelement
- 5
- Abdichtelement
- 6
- Gestänge
- 7
- Halterung
- 8
- Tragewagen
- 9
- Rolle
- 10
- Kamera
- 11
- Kamera
- 12
- Schwenkmanschette
- 13
- Vorschubschlauch
- 14
- Sensoranordnung
- 15
- Kamera
- 16
- Abdichtelement 16'
- 17
- Prüfraum
- 18
- Pfeilrichtung 18'
- 19
- Muffe
- 20
- Muffe
- 21
- Leck
- 22
- Messgeber
- 23
- Zulauf
(Medium)
- 24
- Zulauf
(Chemie)
- 25
- Prüfmedium
- 26
- Pegelstand