DE202004010687U1 - Fertigsturz für Porenbetonmauerwerk - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fertigsturz für Fenster und Türen in Porenbetonmauerwerken. Die Erfindung betrifft insbesondere einen Fertigsturz für Fenster und Türen, der aus Porenbetonelementen hergestellt wird.
- Gemäß dem bekannten Stand der Technik werden Fenster- und Türenstürze in Porenbetonmauerwerken wegen mangelnder Festigkeitseigenschaften des Porenbetons üblicherweise aus Stahl, Betonstahl oder ähnlichen Werkstoffen, die die notwendige Tragfähigkeit besitzen, hergestellt. Nachteilig bei der Verwendung eines Sturzes aus einem derartigen Werkstoff gegenüber dem Baukörper aus Porenbeton wirken sich die unterschiedlichen bauphysikalischen Eigenschaften aus.
- Aus DE GM 76 06 468 ist ein Fertigsturz bekannt, der aus einem Stahlbetonfertigsturz besteht, der durch angegossene Verblendschalen umhüllt wird. Die Herstellung eines derartigen Fertigsturzes ist infolge der anfallenden Arbeits- und Schalungskosten mit erheblichen Kosten verbunden.
- Gemäß
DE 32 43 976 A1 ist ein vorgefertigter Flachsturz bekannt, der aus in Längsrichtung aneinandergesetzten U-Schalen aus Kalksandstein besteht. In den durch die schalenförmige Ausbildung entstehenden, nach außen offenen Hohlraum wird statisch definierter Bewehrungsstahl eingelegt und der Hohlraum wird mit Beton verfüllt. Der Nachteil eines derartig hergestellten Fertigsturzes besteht in den hohen Kosten, die durch die Bereitstellung von vorgefertigten Sonderbauelementen begründet sind. Darüber hinaus sind bei diesem Fertigsturz nur drei Seiten aus Kalksandstein, während die vierte Seite aus Beton besteht und damit ein unterschiedlicher Putzgrund gebildet wird, der zu Rissen im Putz führt, die durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten bei verschiedenartigen Baustoffen innerhalb einer Wand auftreten können. - In
DE 200 03 280 U1 wird ein Mauersturz beschrieben, der aus mehreren aneinander gereihten, im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Ziegeln besteht, wobei der durch diesen Querschnitt gebildete Kanal mit Leichtbeton verfüllt wird. Für zusätzliche Tragfähigkeit werden in den Leichtbeton Bewehrungsstäbe eingebettet. - Der Nachteil dieser Ausführung besteht gleichfalls darin, dass die Oberfläche des Mauersturzes aus unterschiedlichen Materialien mit den bereits genannten unterschiedlichen bauphysikalischen Eigenschaften besteht.
- Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fertigsturz bereitzustellen, der aus herkömmlichen Porenbetonsteinen hergestellt wird.
- Aufgabe der Erfindung ist es weiterhin, einen Fertigsturz bereitzustellen, der sich in die Fugenstruktur des Mauerwerkes einfügt.
- Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fenstersturz bereitzustellen, dessen Seiten ausschließlich aus Porenbeton bestehen und damit die Verwendung von verschiedenartigen Baustoffen im Sicht- und Putzbereich vermieden wird.
- Erfindungsgemäß werden die Aufgaben durch einen Fertigsturz gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
- Der erfindungsgemäße Fertigsturz wird aus Porenbetonsteinen hergestellt, die in ihrer Längsachse eine durchgehende Kernbohrung aufweisen. Die Porenbetonsteine werden stirnseitig in einer durch die Sturzlänge vorgegebenen Anzahl derart miteinander fest verbunden, dass die Kernbohrungen zueinander fluchtend ausgerichtet sind. Der durch die Kernbohrungen gebildete Kanal ist zur Aufnahme von darin platzieren und durch Beton vergossenen Bewehrungen ausgebildet.
- Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
-
1 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fertigsturzes, -
2 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fertigsturz mit einer Kernbohrung und -
3 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fertigsturz mit zwei Kernbohrungen, deren kreisrundförmiger Querschnitt sich schneidet. - Das Mauerwerk wird aus herkömmlichen und handelsüblichen Porenbetonsteinen
2 hergestellt, die zu einem Porenbetonsteinmauerwerk1 miteinander verklebt werden. Im Porenbetonsteinmauerwerk1 ist eine Öffnung, z.B. eine Fensteröffnung3 vorgesehen. Die Fensteröffnung3 wird durch den erfindungsgemäßen Fertigsturz4 überbrückt, der sich in die Fugenstruktur des Porenbetonsteinmauerwerks1 einfügt. - Der Fertigsturz
4 ist vorgefertigt. Er besteht aus den gleichen Porenbetonsteinen2 aus denen das Porenbetonsteinmauerwerk1 errichtet wird. Die für den Fertigsturz4 vorgesehenen Porenbetonsteine2' werden in ihrer Längsachse mit einer durchgehenden Kernbohrung5 versehen. Die mit der Kernbohrung5 versehenen Porenbetonsteine2' werden in einer Anzahl, die der Länge des Fertigsturzes4 entsprechen, in Längsrichtung mit ihren Stirnseiten aneinander gefügt und verklebt, so dass die Kernbohrungen5 der einzelnen Porenbetonsteine2' fluchtend zueinander ausgerichtet sind und einen durch den Fertigsturz4 hindurchgehenden Kanal6 bilden. - Dieser Kanal
6 dient der Aufnahme von Elementen, die die statischen Eigenschaften des Fertigsturzes4 gewährleisten. Im Ausführungsbeispiel wird in den Kanal6 eine Stahlbewehrung eingebracht, die aus einem Bewehrungsstab7 besteht, der durch Abstandshalter8 im Kanal6 ausgerichtet wird. - Dieser Kanal
6 wird mit Beton9 ausgefüllt, wodurch nach dem Aushärten des Betons9 der Fertigsturz4 die geforderten Tragfähigkeitseigenschaften aufweist. - Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Fertigsturzes
4 ist der handelsübliche Porenbetonstein2 das Ausgangserzeugnis des vorgefertigten Sturzes. Der Porenbetonstein2' wird in einer an sich bekannten und nicht näher beschriebenen Bohrvorrichtung in seiner Längsachse mit einer durchgehenden Kernbohrung5 versehen. - In einem nächsten Schritt werden die so vorgefertigten Porenbetonsteine
2' mit ihren Stirnflächen so aneinander geklebt, dass die fluchtend ausgerichteten Kernbohrungen5 einen durch gehenden Kanal6 bilden. Die Länge des herzustellenden Fertigsturzes4 bestimmt die Anzahl der aneinander zu fügenden Porenbetonsteine2' . - Im weiteren Arbeitsschritt wird in den Kanal
6 eine durch die Statik definierte Bewehrung eingeführt. Im Ausführungsbeispiel gemäß2 wird ein Bewehrungsstab7 verwendet, auf den Abstandshalter8 aufgeschoben werden, die eine axiale Ausrichtung des Bewehrungsstabes7 in dem Kanal6 bewirken. - Der Kanal
6 in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist nicht durchgehend durch den Fertigsturz4 ausgebildet. Durch Ausführung der Kernbohrung5 in einem der beiden endseitigen Porenbetonsteine2" als Sackbohrung bleibt die äußere Stirnseite dieses Porenbetonsteins2" verschlossen. Dadurch wird erreicht, dass beim Ausgießen des Kanals6 mit fließfähigem Beton9 bei senkrecht stehendem Sturz auf ein zusätzliches Verschlussmittel verzichtet werden kann. - Nach dem Aushärten des Fertigsturzes
4 steht ein Sturz zur Verfügung, der gegenüber dem bekannten Stand der Technik mehrere Vorteile aufweist. - Der erfindungsgemäße Fertigsturz verwendet herkömmliche und handelsübliche Porenbetonsteine, die zum Errichten eines Mauerwerkes aus Porenbeton eingesetzt werden. Es sind keine speziellen Formelemente aus Poren- oder Gasbeton nötig. Dadurch verringern sich die Kosten für vorgefertigte Stürze in erheblichem Maße.
- Der erfindungsgemäße Fertigsturz weist eine homogene Aussenschicht aus Porenbeton auf, und verfügt damit über die exakt gleichen bauphysikalischen Eigenschaften wie das übrige Mauerwerk. Es kommt z.B. bei verputzten Flächen nicht zu Putzrissen, deren Ursachen insbesondere in unterschiedlichen Materialien liegen.
- Die Tragfähigkeit des Fertigsturzes kann durch unterschiedliche Ausbildung des Querschnittes des Kanals
6 und Einlagern entsprechender Bewehrungen7 an den konkreten Belastungsfall angepasst werden.2 und3 zeigen zwei Formen von Querschnittsausbildungen. - Der erfindungsgemäße Fenstersturz fügt sich ohne Abweichungen in die Fugenstruktur des Mauerwerkes ein.
Claims (4)
- Fertigsturz für Porenbetonmauerwerk der aus Porenbetonelementen hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Porenbetonelemente als Porenbetonsteine (
2' ) darstellen, die in ihrer Längsachse eine durchgehende Kernbohrung (5 ) aufweisen, wobei die Porenbetonsteine (2' ) stirnseitig in einer durch die Sturzlänge vorgegebenen Anzahl derart miteinander fest verbunden werden, dass die Kernbohrungen (5 ) zueinander fluchtend ausgerichtet sind und der durch die Kernbohrungen (5 ) gebildete Kanal (6 ) zur Aufnahme von darin platzieren und durch Beton (9 ) vergossenen Bewehrungen (7 ) ausgebildet ist. - Fertigsturz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einer der am Ende des Fertigsturzes (
4 ) angeordneten Porenbetonsteine (2" ) eine als Sackbohrung ausgebildete Kernbohrung (5 ) aufweist. - Fertigsturz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kernbohrung (
5 ), vom kreisrunden Querschnitt abweichend, einen Querschnitt von mindestens zwei, sich schneidender Bohrungen aufweist. - Fertigsturz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Porenbetonsteine (
2' ) mit ihren Stirnseiten miteinander verklebt werden.
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2004
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