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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Trinkbecher oder einen Einsatz für einen Trinkbecher, mit einer
die aufzunehmende Flüssigkeit
umgebenden Wandung und einem Boden.
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Trinkbecher und vor allem Trinkbecher
mit einem Deckel und einem schnabelförmigen Ausguss werden häufig von
alten oder kranken Menschen benutzt. Sind diese nun in ihrer Bewegungsfreiheit
eingeschränkt,
beispielsweise altersbedingt oder Patienten mit einem Hals-Wirbelsäulen-Symptom, Patienten
mit Arthrose im Schulter- bzw. Nackenbereich oder Osteoporosepatienten,
so können
diese Personen den Kopf nicht weit genug zurücklegen, um die Flüssigkeit
aus den Trinkbecher vollständig
zu entleeren. Auch ist es auf Grund der Geometrie nicht möglich, den
Trinkbecher relativ zum Kopf weiter zu verschwenken, um die Restflüssigkeit
herauszuholen, da dieser in diesem Falle an der Nase anstößt. All
dies hat zur Folge, dass der Trinkbecher nicht vollständig geleert
werden kann.
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Weil das Pflegepersonal glaubt, der
Patient habe die vorschriftsmäßige Menge
getrunken, wird der Trinkbecher wiederbefüllt oder entfernt ohne dass
die gesamte Flüssigkeit,
aus den oben genannten Gründen,
vom Patienten aufgenommen wurde, was auf lange Sicht besonders bei
pflegebedürftigen Personen
häufig
zu Dehydrierungen führt.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Trinkbecher oder einen Einsatz
für einen
Trinkbecher der eingangs genannten Art zu schaffen, so dass der
Trinkbecher auch von alten und kranken Personen vollständig geleert
werden kann.
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Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Trinkbecher
oder ein Einsatz für
einen Trinkbecher gemäß den Merkmalen
des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Ein nach dieser technischen Lehre
ausgebildeter Trinkbecher hat den Vorteil, dass auch beim Schwenken
des Trinkbechers um 30° bis
75° die
Abschrägung
bereits die Horizontale erreicht, und somit sämtliche Flüssigkeit aus dem Trinkbecher
herausfließen
kann, ohne dass die Person hierzu den Kopf nach hinten neigen muss.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, die Abschrägung
eben zu gestalten, damit eine einfache Reinigung und eine einfache
Fertigung dieses Trinkbechers oder Einsatzes für einen Trinkbecher möglich ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Abschrägung
0,5 cm bis 2 cm, vorzugsweise 1 cm, unterhalb des Randes des Trinkbechers
oder des Einsatzes angeordnet und reicht bis auf den Boden. Die
Anordnung der Abschrägung
beabstandet vom Rand des Trinkbechers hat den Vorteil, dass hierdurch
die Lippe den Rand des Bechers in gewohnter Weise ertasten kann
und der Benutzer somit keinen Unterschied zu einem Trinkbecher aus
dem Stand der Technik wahrnimmt.
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Die Ausbildung der Abschrägung bis
zum Boden hin hat den Vorteil, dass hierdurch ein einheitlicher
Trinkbecher entsteht, und sich keine Flüssigkeitsreste hinter der Abschrägung verbergen
können.
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In einer bevorzugten Weiterbildung
ist der Trinkbecher als Tasse ausgebildet, das heißt, es ist an
der Wandung des Trinkbechers ein Henkel angebracht. Dabei ist der
Henkel fluchtend mit der Abschrägung
angeordnet, so dass die Abschrägung während der
Benutzung des Trinkbechers nach unten zeigt. Somit ist sichergestellt,
dass auch ein alter oder kranker Patient den Becher stets in der
richtigen Weisen zum Mund führt,
um eine vollständige
Leerung zu erwirken.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
ist an der Abschrägung
eine Stütze
angebracht, die die Standfestigkeit des Trinkbechers erhöht. Schließlich ist
durch die Abschrägung
auch der Boden verkleinert, so dass ein Trinkbecher ohne Stütze eine
geringere Stabilität
aufweist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist am oberen Rand des Einsatzes eine umlaufende Anschlagkante zur
formschlüssigen
Aufnahme des Deckels ausgebildet. Durch dieses formschlüssige Ineinandergreifen
von Deckel und Einsatz wird eine gute Abdichtung erreicht, so dass
keine Flüssigkeit
am Einsatz vorbei in einen Außenbecher fließen kann.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Trinkbechers
ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung
und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungs formen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es
zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform eines Trinkbechers
mit Einsatz;
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2 eine
Teilansicht des Trinkbechers gemäß 1, geschnitten entlang Linie
II – II
in 1;
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3 eine
geschnitten dargestellte Teilansicht einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Trinkbechers;
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Deckels für einen erfindungsgemäßen Trinkbecher;
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5 eine
perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trinkbechers;
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6 eine
perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trinkbechers
mit Henkel.
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In den 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform
eines als Schnabelbecher 10 ausgeführten Trinkbechers dargestellt.
Dieser Schnabelbecher 10 umfasst einen im Wesentlichen
zylindrisch ausgebildeten, sich nach unten leicht konisch verjüngenden
Außenbecher 12,
einen in den Außenbecher 12 einsetzbaren
Innenbecher 14 und einen Deckel 16 mit einem schnabelartigen
Ausguss 18. Dabei besitzt der Deckel 16 einen
umlaufenden Kragen 20, der passgenau in den Außenbecher 12 eingreift
und in einer am Innenbecher 14 angebrachten, umlaufenden Anschlagkante 22 zur
Anlage kommt, wie 2 detailliert
zu entnehmen ist.
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Der Innenbecher 14 umfasst
eine Wandung 24 und einen Boden 26. Die Wandung 24 ist
im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt und verjüngt sich zum
Boden 26 hin. In der Wandung 24 ist eine eben ausgebildete
Abschrägung 28 ausgebildet,
die etwa 1 cm unterhalb des oberen Randes des Innenbechers 14 beginnt
und bis zum Boden 26 hin reicht. Dabei ist die Abschrägung 28 um
den Winkel α =
45° geneigt.
Diese Abschrägung 28 bewirkt,
dass bereits ein Schwenken des Schnabelbechers 10 um 45° dazu führt, dass
die Abschrägung 28 in
eine horizontale Position gelangt, so dass sämtlicher Inhalt des Schnabelbechers 10 durch
den Ausguss 18 herausfließen kann.
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Mit solch einem Schnabelbecher 10 wird
gewährleistet,
dass der Patient sämtlichen
Inhalt des Schnabelbechers trinkt, so dass das Pflegepersonal exakt überprüfen kann,
welche Flüssigkeitsmenge der
jeweilige Patient im vorgegebenen Zeitraum bekommt. Somit kann ein
Dehydrieren des Patienten verhindert werden.
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In der in 3 dargestellten zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Trinkbechers ist
ebenfalls ein Schnabelbecher 30 dargestellt, der im Wesentlichen
wie der in den 1 und 2 dargestellte Schnabelbecher 10 ausgebildet
ist. Der einzige Unterschied besteht darin, dass hier im oberen Rand
des Innenbechers 32 eine konkav ausgeführte Aufnahme 34 ausgebildet,
während
im Deckel 36 ein dementsprechend ausgebildeter Kragen 38 vorgesehen
ist, so dass der Kragen 38 formschlüssig in die Aufnahme 34 eingreift,
um den Deckel 36 mit dem Innenbecher 32 abzudichten.
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In 5 ist
eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Trinkbechers 50 dargestellt, dessen
im Wesentlichen zylindrisch und sich konisch verjüngend ausgebildete
Wandung 52 ebenfalls eine Abschrägung 54 aufweist.
Die Abschrägung 54 ist wie
bei der ersten Ausführungsform
gemäß den 1 und 2 ebenfalls etwa 1 cm unterhalb des Randes
der Wandung 52 angesiedelt und reicht bis zu deren Boden 56.
Außenseitig
ist an der Abschrägung 54 eine
Spitze 58 angebracht, die die Stabilität des Trinkbechers 50 erhöht und ein
Umkippen verhindern soll.
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Dieser Trinkbecher 50 kann
beispielsweise mit dem in 4 dargestellten
Deckel 40 verschlossen werden, wobei ein am Deckel 40 ausgebildeter Kragen 42 ins
Innere der Wandung 52 hineinreicht.
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Der in 6 dargestellte
Trinkbecher ist als Tasse 60 ausgeführt, und weist einen an der
Wandung angebrachten Henkel 62 auf. Dieser Henkel 62 ist
fluchtend mit der Abschrägung 64 angebracht,
so dass der Patient beim Trinken durch Ergreifen des Henkels 62 automatisch
die Abschrägung 64 nach unten
hin ausrichtet, so dass ein vollständiges Entleeren der Tasse 60 gewährleistet
ist. Analog zu der in 5 dargestellten
dritten Ausführungsform
kann auch diese Tasse 60 mit dem Deckel 40 verschlossen werden.
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Die an der Außenseite der Abschrägung 64 angebrachte
Stütze 66 reicht
bis an einen Boden 68 und gewährleistet somit eine stabile
und zuverlässige Standfestigkeit
dieser Tasse 60.
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Es versteht sich, dass sowohl der
Schnabelbecher 10, als auch der Trinkbecher oder die Tasse 60 so
dimensioniert werden, dass eine genau definierte Flüssigkeitsmenge
darin Platz findet. Sinnvollerweise ist an einer geeigneten Stellen
eine Skala gut sichtbar angebracht, damit das Pflegepersonal zweifelsfrei
die einzufüllende
Flüssigkeitsmenge
registrieren kann und somit über
die vom Patienten aufgenommene Flüssigkeitsmenge Buch führen kann.
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In anderen, hier nicht dargestellten
Ausführungsformen
ist die Abschrägung
nicht eben, sondern leicht konvex oder konkav gewölbt ausgebildet. Dies
führt zu
einer noch besseren und zuverlässigeren
Entleerung des jeweiligen Trinkbechers. Es versteht sich, dass diese
diversen Trinkbecher aus einem spülmaschinenfesten Material,
vorzugsweise aus Hartkunststoff, hergestellt werden, um ein gutes Reinigen
und eine hohe Lebensdauer zu gewährleisten.
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- 10
- Schnabelbecher
- 12
- Außenbecher
- 14
- Innenbecher
- 16
- Deckel
- 18
- Ausguss
- 20
- Kragen
- 22
- Anschlagkante
- 24
- Wandung
- 26
- Boden
- 28
- Abschrägung
- 30
- Schnabelbecher
- 32
- Innenbecher
- 34
- Aufnahme
- 36
- Deckel
- 38
- Kragen
- 40
- Deckel
- 42
- Kragen
- 50
- Trinkbecher
- 52
- Wandung
- 54
- Abschrägung
- 56
- Boden
- 58
- Stütze
- 60
- Tasse
- 62
- Henkel
- 64
- Abschrägung
- 66
- Stütze
- 68
- Boden