DE2019866A1 - Stoff und Verfahren zur Erfassung elektromagnetischer Strahlung - Google Patents
Stoff und Verfahren zur Erfassung elektromagnetischer StrahlungInfo
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Description
DiPL-JNG. KLAUS NEUBECKER Patentanwalt v
4 Düsseldorf 1 · Schadowplatz 9
•Düsseldorf, 22. April 1970 40,328
.Westinghouse Electric Corporation
Pittsburgh, Pa. t Y. St. A.
•Stoff und Verfahren zur Erfassung elektro- magnetischer Strahlung
•Die Erfindung bezieht sich auf flüssige Kristalle der cholesterinhalt igen Phase enthaltende Stoffe, in die eine auf die Frequenz
der damit zu erfassenden elektromagnetischen Strahlung abgestimmte, entweder von einem geeigneten öl oder einer phototropischen
Substanz gebildete zusätzliche Komponente eingebaut ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Erfassung solcher elektromagnetischer Strahlung, bei dem der Stoff allein oder zusammen mit anderen geeigneten Zusätzen einer solchen Strahlung ausgesetzt wird. Außerdem bezieht die Erfindung sich auf unter Verwendung der erfindungsgemäßen Stoffe hergestellte Gegenstände.
Es sind zahlreiche Stoffe bekannt, die innerhalb eines bestimmten
Temperaturbereiches flüssige Kristalle der Cholesterinphase aufweisen, wie das beispielsweise mit der US-Patentschrift 3 114 836
oder auch der britischen Patentschrift 1 041 490 beschrieben ist.
Wie mit diesen Patentschriften erläutert, weisen Stoffe mit flüssigen Kristallen der Cholesterinphase zahlreiche interessante
Eigenschaften auf, von denen eine darin besteht, daß diese Stoffe einen Temperaturbereich haben, innerhalb dessen
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sie aufgrund von im allgemeinen relativ geringen Temperaturänderungen wahrnehmbare Farbänderungen zeigen. Zum größten Teil finden
dies· Farbänderungen ziemlich schnell statt, wenn die Verbindung einer neuen Temperatur ausgesetzt wird. Bisher waren jedoch noch
keine Stoffe bekannt oder untersucht worden, die flüssige Kristalle
der cholesterinhaltigen Phase enthalten und auf Strahlung innerhalb des vorerwähnten Frequenzbereiches ansprechen.
Zur Erfassung von einfallender Strahlung des vorgenannten Frequenzbereiches wurden bisher gewöhnlich Filme mit einem geeigneten
empfindlichen Material verwendet, wobei ein solcher Film dann zur Bestimmung der eingefallenen Strahlungsmenge zunächst einer besonderen Entwicklung unterworfen werden muß. Vorrichtungen mit solchen Filmen sind auch eingesetzt worden, obwohl die Tatsache, daß
noch eins besondere Entwicklung erforderlich ist, das Arbeiten mit
solchen Vorrichtungen nicht nur umständlicher, sondern auch wesentlich kostspieliger macht, als dies bei Verwendung einer unmittelbar ablesbaren Einrichtung entsprechend der vorliegenden Erfindung
der Fall ist.
In der Physik ist das Phänomen des "Phototropismus" oder "Photochromismus" bekannt. Es*rsprechend diesem Phänomen Andern bestimmte
Substanzen bei Einwirkung einer g^ignstan aktivierenden Strahlung
ihre nach außen tretende Farbe. Diese Erscheinung ist dabei von der Erscheinung der Fluoreszenz oder Phosphoreszenz, die durch
eine Absorption und Ro-Ein iss ion von Lichtenergie hervorgerufen
wird, zu unterscheiden. Die Erscheinung das "Phototropismus" wird
ausführlich in eins»i_ .Utisata vou äla-u, H, Brown und Wilfrid G.
Shaw in "Reviews and Applied Chemistry", Band 11, Heft 1, S. 2 -32 vom März 1961 untersucht. Wie von den Verfassern ausgeführt,
gibt es offenbar eine erhebliche Anzahl verschiedener Möglicher.Erklärungen für das phototropische Verhalten eines Stoffes. Einige
Stoffe erfahren eine Umwandlung durch Isomerisation, andere bilden
Tautomere oder frei© Radikale, während wieder andere Stoffe offenbar molekulare Anhäufungen bildön. Einige Stoffe scheinen chemische Reaktionen etwa mit Luftsauerstoff oder mit Wasser einzugehen,
da sie im Vakuum oder ohne die Anwesenheit von Wasser ihre Farbe
nicht ändern. Die phototropische Veränderung tritt teilweise sehr
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langsam, teilweise wiederum sehr schnell auf. Einige Substanzen
weisen e|.ne phototropische Veränderung auf, die offenbar sehr
tiirabhänßig ist oder aber eine anregende Strahlung einer
h spezifischen Frequenz erfordert, während andere Substanzen .gegenüber diesen Einflüssen wieder »ehi* unempfindlich zu sein
scheinen, Insbesondere gibt es eine Reihe von Azo~Verbindungeftt bei
denen ein phototropischer Effekt offenbar infolge einer cis-trans-Isomerisation auftritt, wobei die Änderung sehr schnell in der
Größenordnung von einer lfikrosekunde und somit etwa in der Größenordnung der Geschwindigkeit auftritt, mit der es bei Stoffen mit
iiusslgen Kristallen der Cholesterinphase aufgrund einer Temperatüränderung zur Farbänderung kommt. Soweit bekannt, gehört es jedoch bisher noch nicht zum Stand der Technik, ein Gemisch aus
einer solchen phototropiechen Substanz und einem flüssige Kristalle der Cholesterinphase enthaltenden Stoff herzustellen.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung werden flüssige Kristalle
der Cholesterinphase enthaltende Verbindungen, die gegenüber der Strahlung in dem weiter oben erwähnten Frequenzbereich empfindlich
sind, durch Einbau von geeigneten Zusätzen in die einer solchen
strahlung ausgesetzten Gemische hergestellt« Zur Erfassung vote
Strahlung Im Frequenzbereich von 10 » bis 10 Hertz, d« h«
infraroter Strahlung oder Wärme, wird in die la wesentlichen von
Stoffön mit flüssigen Kristallen der Cholesterinphase gebildete
Verbindung ein geeigneter öllöslicher, Insbesondere einejn holten
Absorptionskoef^izienten aufweisender Farbstoff wie Brillantgrün
öder ein οίΐοοΐicher schwarzer Azo-Farbstoff eingearbeitet. Innerhalb des'''" sichtbaren' Öereiches, d. h. zwischen 10 und 10 Hertz
können" feine Vielzahl geeigneter phototropischer Stoffe wie etwa
AliiIe|s Hydrazone, Osazone, Seaiicarbazone, Stilb%nderivatet Fulgide (Ceuchstoffe) u. dgl. Verwendung finden. Für die Erfassung von
UV-Strahlung, d. h. !Strahlung im Frequenzbereich von lO bis
' ΪΟ Hertz* können Verbindungen mit wirksamen Anteilen weiterer
Siofte wie ß-Carotin oder Cholesteryl-p-phenylazophenyl-carbonat
verwendet werden. Die Erfindung kann für Abbildungsvorrichtungen etwa entsprechend der US-Patentschrift 3 114 836 oder auch in anderer, "für dein^Fauhiaann ersichtlicher TVeise Verwendung finden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft u. a, ein Verfahren zur Erfassung
elektromagnetischer Strahlung, gemäß dem ein Stoff hergestellt wird, der mindestens einen wirksamen Anteil eines Cholesterin-
oder Cholestanol-Derivats enthält, wobei der so hergestellte Stoff einen Farbänderungstemperaturbereich hat, so daß
hinsichtlich der darin enthaltenen Menge an sensibilisierenden Komponenten (deren Anteil klein, jedoch wirksam sein oder auch
bis zu etwa 60 Gew% der Gesamtverbindung ausmachen kann), der etwa
zu erwartenden Temperatur sowie der Stärke der zu erfassenden Strahlung eine relativ starke Farbänderung des Stoffes erzielt
werden kann, wenn dieser Stoff einer Strahlung mit der zu erfassenden
Wellenlänge, Intensität und Dosis ausgesetzt wird. Dazu wird der Stoff in eine geeignete geometrische Form gebracht, beispielsweise
als Film mit einer Stärke von etwa 5 bis 50 Mikron auf ein geeignetes Substrat wie einen Kunststoffilm aus Polyethylenterephthalat
mit einer schwarzen Farbbeschichtung o. dgl. aufgebracht.
Bei der Verwendung des gegenüber elektromagnetischer Strahlung des oben genannten Frequenzbereiches empfindlichen Materials ist
es wesentlich, daß dieses Material einen relativ großen Anteil der vorstehend erwähnten Stoffe mit flüssigen Kristallen der Cholesterinphase
bzw. Cholesterinderivaten (cholesterogenic materials) enthält, d. h. einen Stoff, der innerhalb eines bestimmten, für
das Material charakteristischen Temperaturbereiches eine Farbänderung von Rot bis Violett erfährt, v/obei dieses Cholesterinderivat
entsprechend der vorliegenden Erfindung einen auf die Erfassung von elektromagnetischer Strahlung innerhalb eines jeweils zu
untersuchenden Frequenzbereiches abgestimmten Zusatzstoff enthalt.
Als Zusatz zu dem Cholesterinderivat wird ein öllöslicher Farbstoff
verwendet, der die Strahlung innerhalb eines bestimmten Frequenzbereiches absorbieren kann. Der verwendete Farbstoff ist
gegenüber Strahlung in dem zu erfassenden Frequenzbereich besonders empfindlich oder absorptionsfähig. Wenn beispielsweise die
etwa bei einer aotmaren Explosion erzeugte Menge an infraroter oder Wärmestrahlung erfaßt werden soll, wird dem Cholesterinderivat
ein öllöslicher Farbstoff, insbesondere mit hohem Absorptions-
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koeffizienten zugesetzt, wie etwa Brillantgrün, Methylorange,
"National azo oil black", Phthalocyaninfarbstoffe ("Heliogen Blue
BK powder" oder "Heliogen Green GA powder"), ein grüner Benzolfarbstoff (wie der unter dem Handelsnamen "Fisher 6025" verkaufte
Farbstoff der Fisher Scientific Company, Pittsburgh, Pa., V. St.
Α.), ein blauer Benzolfarbstoff ("Fisher 6530") oder ein gelber
Benzolfarbstoff ("Fisher 6520"). Weiter lassen sich als Farbstoffe
Azo-Farbstoffe wie Amino-Azobenzol-Derivate ("Celliton"
oder "Scarlet B") und ß-Naphtol-Derivate ("Scarlet GG"), ferner
Tripheny!methinfarbstoffe wie Malachitgrün, Diphenylmethanfarbstoffe
wie Auramin, Acridinfarbstoffe wie Acridinorange oder Indigofarbstoffe wie Indigopurpur oder Indigoweiß verwenden.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist es wesentlich, daß in ein im übrigen geeignetes Cholesterinderivat ein Stoff eingebaut
wird, der auf eine bestimmte Wellenlänge anspricht bzw. dieser gegenüber absorptionsfähig ist, so daß der Aufbau und daher
das Farbansprechverhalten des Cholesterinderivats eine nennenswerte änderung erfährt, wobei eine verhältnismäßig kleine Änderung
im Energiegehalt des Films oder dergl. aus dem Cholesterinderivat
infolge der Anwesenheit des sensibilisierenden Stoffes in diesem Film in eine wesentlich stärkere und besser wahrnehmbare Änderung,
d, h. in eine Änderung des Farbansprechverhaltens des Cholesterinderivatmaterials
selbst,umgesetzt wird.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung sind ferner gegenüber sichtbarem Licht empfindliche Stoffe vorgesehen, die von
Cholesterinderivaten gebildet sind, die mindestens eine wirksame,
im allgemeinen etwas weniger als 20 Gew% ausmachende Menge an geeignetem phototropischen Material enthalten. Als phototropische
Stoffe haben sich dabei die Anile (oder Schiffsche Basen) wie
Salicyliden-anilin oder Salicyliden-m-toluidin, ferner Hydrazone
wie Benzal-phenylhydrazon, Benzal-ß-naphthylhydrazon oder Zimtaldehyd-phenylhydrazon,
weiterhin Osazone wie Phenylosazone von Anisil oder Benzil sowie Semicarbazone wie Zimtaldehyd-semicarbazon
oder p-Methoxy-zimtaldehyd-phenylsemicarbazon als besonders
brauchbar erwiesen. In diesem Zusammenhang sind ferner Stilben-Derivate
wie 4,4t-Diformamido-2.21-stilben-disulfonsäure oder
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4,4f-Acetaiaido-2l2t-stilben-disulfonsäure, weiter Fulgide zu
nennen, die Reaktionsprodukte von Ketonen mit Bernsteinsäureanhydrid
sind.
Die vorstehend genannten phototropischen Stoffe werden in die
Cholesterinderivate eingebaut, wenn die Frequenz der zu erfassenden
elektromagnetischen Strahlung zwischen 10 und 10 Hertz
liegt. Für die Erfassung elektromagnetischer Strahlung einer etwas höheren Frequenz von etwa 10 bis 10 Hertz, d. h. für die
Erfassung von allgemein im UV-Bereich liegender Strahlung ist etwas andersartigen Zusätzen der Vorzug zu geben. Beispielsweise
wurde gefunden, daß dreh Zusatz von 5 Teilen ß-Carotin zu einem im wesentlichen aus 40 Gew.-Teilen Cholesteryl-nonanoat und 60
Gew.-Teilen Oleyl-cholesteryl-carbonat bestehenden Cholesterinderivat
eine Verbindung erhalten wird, die bei Einfall von UV-Strahlung eine Farbänderung von Grün nach Blau zeigt. Andere, anstelle
von ß-Carotin verwendbare Stoffe sind Azo-Verbindungen, die bei Anregung durch Strahlung eine cis-trans-Isomerisation erfahren.
Solche Azo-Verbindungen enthalten im allgemeinen selbst keine flüssigen Kristalle der Cholesterinphase. Eine Azo-Verbindung,
die zu einer solchen Isomerisation fähig ist und außerdem flüssige Kristalle der Cholesterinphase bildet, ist Cholesteryl-pphenylazophenyl«carbonat.
Wie für den Fachmann ersichtlich, kann das den sensibilisierenden Stoff enthaltende Cholesterinderivat in seiner chemischen Zusammensetzung
je nach den durch die Anwendung bedingten Anforderungen erheblich schwanken. In den meisten Fällen soll der Cholesterinderivat-Grundstoff,
dem der sensibilisierende Stoff zugesetzt wird, seinen Farbänderungsbereiaii etwa bei der Anwendungstemperatur
oder bei ainer etwas feöfcaren Temperatur' besitzen* und der verweaciete
Stoff auf Änderungen der amf ihn einwirkenden Bedingungen
mit einer des* vorgesehenen Verwendungszweck an^ispssenr-rt Ο^οϊηΰη-dii/'keit
ansprechen (so dmß einige CSi^l3sterin,rl3Fl7ate ihre farbe
20 25 in einer Sekunde änCosns wäteeiid andere Chales&i^inderivate
me^i'^r© Stuncl@ia für sine laderixag l3@z*,Sti*eß Ison*^s.*:. e ^fcei eignen
sißh Verbind«E.gan d©y ©rstg©nar:nt©E Art h®^-.&uetr'·: dann, wenn eine
äg isaiEittelbap abg©l©s©n w©n-aa soll, ohne daß eine fort-009846/160
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laufende Aufzeichnung gemacht wird, während Verbindungen der
letztgenannten Art sich mehr dann eignen, wenn Einwirkungen Über eine längere Zeitdauer beobachtet werden sollen und es
auf eine "permanente" Aufzeichnung der beobachteten Änderungen ankommt.).
Unabhängig von der Beschaffenheit des sensibilisierenden Stoffes ist das bevorzugte Verfahren im wesentlichen das gleiche, nachdem einmal ein in geeigneter Welse empfindlich gemachtes Cholesterinderivat gewonnen worden ist. Das empfindlich gemachte Cholesterinderivat wird in einem geeigneten
organischen Lösungsmittel wie Benzol, Chloroform, Petroläther o. dgl, gelöst und auf einen geeigneten Träger wie einen
Film aus Polyethylenterephthalat oder einen anderen klaren Kunststoffilm aufgebracht, der auf der der mit dem Cholesterinderivat beschichteten Seite gegenüberliegenden Seite mit einer
schwarzen Farbschicht versehen 1st. In einigen Fällen absorbiert der empfindliche Stoff, beispielsweise der öllösliche schwarze Farbstoff, die Strahlung und dient als geeigneter Hintergrund. Es ist naturgemäß möglich, einen Kunststofffilra ohne schwarze Farbabdeckung zu verwenden, jedoch zeigt
das Cholesterinderivat dann bei einer bestimmten Temperatur oder bei bestimmten Bestrahlungsbedingungen Farben, die das
Komplement zu den von einem Film mit schwarzer Farbabdeckung gezeigten Farben sind. Beispielsweise würde ein Film mit
schwarzer Farbabdeckung und roter Farbe beim Fehlen der schwär·
zen Farbabdeckung grün erscheinen. Die Lösung wird auf das Trägermaterial aufgesprüht, worauf das organische Lösungsmittel verdampfen kann, so daß ein Film oder eine Schicht mit
einer Stärke von beispielsweise etwa 5 bis 50 Mikron zurück-
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bleibt. Der so behandelte Film wird dann entsprechend dem vorgesehenen Anwendungszweck eingesetzt. Die Schicht kann
auch von das CholesterInderivat enthaltenden Kapseln gebildet
werden, wobei das Kapselmaterial zum Beispiel ein durchsichtiger Kunststoffilm sein kann.
Die Besonderheit der vorliegenden Erfindung ist teilweise darin zu sehen, daß es für den Durchschnittsfachmann überraschend
sein mußte, mit einer verhältnismäßig kleinen Menge in das Cholesterinderivat eingebauten sensibilisierenden
Stoffes eine relativ intensive Änderung in der äußeren Erscheinungsform des die flüssigen Kristalle der Cholesterinphase
enthaltenden Stoffes zu erzielen. Ebenso ist es für den Durchschnittsfachmann überraschend, daß zur Erzielung
einer zur Farbänderung des Flüssigkristallfilms ausreichenden Energieabsorption Farbstoff oder anderes sensibilisierendes
Material in keiner so großen Menge eingesetzt werden muß, daß dadurch dann andere Schwierigkeiten eintreten würden,
wie etwa eine Verdeckung der Farbänderungen in dem Flüssigkristallmaterial durch die Farbe des Farbstoffes oder ein
Verlust des Fltissigkristallverhaltens des gesamten Stoffes infolge der Zugabe an sensibilisierendem Material. Weiter
müßte an sich damit gerechnet werden, daß das sensibilisierende Material selbst aus dem die Flüssigkristalle der
Cholesterinphase enthaltenden Material auszutreten suchende, sichtbare Strahlung in einem Maße absorbieren würde, so daß
es schwierig oder sogar unmöglich wäre, eine durch auf den Film aus dem Cholesterinderivat mit dem sensibilisierenden
Material gefallene Strahlung hervorgerufene Farbän-
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derung zu bemerken. Für verschiedene Stoffzusammensetzungen können
diese Schwierigkeiten sich tatsächlich gelegentlich einstellen, jedoch werden derartige Schwierigkeiten entsprechend der vorliegenden
Erfindung vermieden und gleichzeitig im allgemeinen die erwünschten
Effekte erzielt, wenn der Gehalt an sensibilisierendem
Material genügend klein gehalten wird.
Die vorliegende Erfindungfarird anhand der nachstehenden Beispiele
näher erläutert*.
Auf ein Stück Polyäthylenterephthalatfilm von etwa 6,4/u Dicke "
bringt man auf einer Seite eine Beschichtung einer schwarzen Sprühemaille, auf der anderen Seite eine Flüssigkeit auf, die
durch Einmischen in 500 ml Petroläther der nachstehenden Substanzen hergestellt worden ist:
5 g Brillantgrün
10 g Oleyl-cholesteryl-carbonat 10 g Cholesteryl-benzoat und 25 g Cholesteryl-nonanoat.
10 g Oleyl-cholesteryl-carbonat 10 g Cholesteryl-benzoat und 25 g Cholesteryl-nonanoat.
Man läßt den Aufstrich trocknen und erhält auf einer Seite des Films eine Beschichtung von etwa 20 - 30 ^u Dicke. Bei einer |
Temperatur von etwa 50° C erscheint dieser Film grün. Der auf etwa
dieser Temperatur gehaltene Film wurde nach elektromagnetischer Bestrahlung mit der Frequenz des Infrarot und ausreichend großer
Amplitude bläulich-grün.
Auf eine Seite eines Polyäthylenterephthalatfilmabschnittes mit
einer Dicke von 6,4 /u wird eine Beschichtung mit schwarzer Sfcrühemaille,
auf die andere Seite des Films eine Flüssigkeit aufgebracht, die durch Einmischen in 500 ml Petroläther der nachstehenden
Substanzen hergestellt worden ist:
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5 g Methylorange
10 g Oleyl-cholesteryl-carbonat 10 g Cholesteryl-benzoat und 25 g Cholesteryl-nonanoat.
10 g Oleyl-cholesteryl-carbonat 10 g Cholesteryl-benzoat und 25 g Cholesteryl-nonanoat.
Diesen Film läßt man trocknen und erhält auf der einen Seite des
Films eine Beschichtung von etwa 20 - 30 ^u Stärke. Dieser Film
erscheint bei einer Temperatur von 20° C orange. Wird der Film auf etwa dieser Temperatur gehalten, so verfärbt er sich bei elektromagnetischer
Bestrahlung mit der Frequenz des Infrarot und genügend großer Amplitude ins Gelbe oder Braune.
Auf die eine Seite eines Polyäthylenterephthalatfilmabschnittes
von etwa 6,4 /u Stärke bringt man eine Beschichtung aus sctoC^raer
Sprühemaille, auf die andere Seite des Films dagegen eine FlUe^* <ζ-keit
auf, die durch Einmischen in 500 ml Dimethylformamid der nach" stehend genannten Substanzen hergestellt worden ist:
5 g Salicylidin-anilin
10 g Oleyl-cholesteryl-earbonat 10 g Cholesteryl-benzoat und 25 g Cholesteryl-nonanoat.
10 g Oleyl-cholesteryl-earbonat 10 g Cholesteryl-benzoat und 25 g Cholesteryl-nonanoat.
Man läßt den Film trocknen und erhält auf der einen Filmseite eine
Beschichtung von etwa 20 - 30 /u Stärke. Bei einer Temperatur von etwa 50° C erscheint der Film grün. Hält nan den Film auf dieser
Temperatur, so nimmt er unter der Einwirkung einer darauf einfallenden
elektromagnetischen Strahlung sichtbarer Frequenz und ausreichender Amplitude eine bläulich-grüne oder blaue Färbung an.
Auf die eine Sollte eines PolyäthylenterephthalatfilraRbsotoittes von
etwa 6,4 /u Stärke bringt man eine Beschichtung aus schwarzer SprühemaillQ, aui die andere Seite des Films eine Flüssigkeit auf,
die durch Einmischen in IJOO ml Benzol dor nachstehenden Substanzen
Hergestellt worden ist t) 0 9 8 4 6 / 1 6 0 9
5 g 4,4f-Diformamido-2,2t-stllben-disulfonsäure
10 g Oleyl-cholesteryl-carbonat
10 g Cholesteryl-benzoat und 25 g Cholesteryl-nonanoat.
Han läßt den FiIn trocknen und erhält auf der einen Seite des
Filas eine Beschichtung von etwa 20 - 30 /u Stärke, Bei einer Temperatur von etwa 50° C erscheint der Film grün. Wird der Film auf
dieser Temperatur gehalten, so nimmt er unter der Einwirkung einer
darauf fallenden elektromagnetischen Strahlung sichtbarer Frequenz und ausreichender Amplitude eine bläulich-grüne oder blaue Färbung an.
Auf die eine Seite eines Polyäthylenterephthalatfilmahschnittes
von etwa 6,4 /u Stärke bringt man eine Beschichtung aus schwarzer Sprühemaille, auf die andere Seite des Films dagegen eine Flüssigkeit auf, die durch Einmischen in 500 ml einer Mischung aus Petroläther und Chloroform der nachstehenden Stoffe hergestellt worden
ist:
30 g Oleyl-cholesteryl-carbonat,
20 g Cholesteryl-nonanoat und Ig Cholesteryl-p-phenylazophenyl-carbonat.
Dabei ist die letztgenannte Verbindung, deren Herstellung im nachstehenden Beispiel β beschrieben wird, neu. Diese auf die andere
Seite des Polyäthylenterephthalatfilms aufgebrachte Flüssigkeit
läßt man wiederum trocknen, wobei eine Beschichtung von etwa 0,25 /a erhalten wird. Nach dem Verdampfen des Losungsgemisches wird
im Vakuum eine weitere Schicht Polyäthylenterephthalat auf das Flüssigkristallmaterial aufgebracht. Der so hergestellte Film wird
mit Hilfe einer gefilterten AH-4-Quöcksilber-Photolampe mit UV-Strahlung belichtet. Zum Aufbringen eines Bildes auf den Film
zwecks Bestimmung der Grau-Skala und der Auflösung können gewöhnliche Negative verwendet werden. Es wurde gefunden, daß mit diesem
Verfahren etwa 40 Abstufungswerte zur Verfügung stehen und die
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räumliche Auflösung mehr als 20 Linien/mm beträgt. Die Einwirkung
der UV-Strahlung auf das Flüssigkristallmaterial ist reversibel. Nach einer Erwärmung auf etwa 150° C für eine Dauer von 30 see
oder nach einem 8stündigen Stehenlassen bei 30° C erscheint der Film, als sei er nicht belichtet worden.
Cholesteryl-p-phenylazophenyl-carbonat wird wie folgt hergestellt:
In einen Kolben werden 22,5 g (0,05 Mol) in 75 ml Benzol gelöstes Cholesteryl-chlorformiat gegeben. Dann werden 3,9 g (0,05 Mol)
in 5 ml Benzol gelöstes Pyridin hinzugegeben. Anschließend wird eine Suspension von 10,0 g (0,05 Mol) p-Phenylazophenol in Benzol
in den Kolben eingeleitet. Der Kolbeninhalt wird unter Rückfluß erhitzt und unter Rühren zwei Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird abgekühlt und unter Entfernung des ausgefallenen Pyridin-Hydrochlorids gefiltert. Zum
Filtrat fügt man Methanol hinzu und fällt das Produkt Cholesterylp-phenylazophenyl-carbonat aus der Lösung aus. Der Niederschlag
wird aus der Benzol-Methanol-Lösung mit einer Ausbeute von besser als 90 %, bezogen auf die eingesetzte Cholesteryl-chloroformiat-Menge, umkristallisiert. Der dabei erhaltene Niederschlag hat einen
Schmelzpunkt von 166 - 167,5° C und weist bei einer etwas darüber liegenden Temperatur eine helle, kräftige Farbänderung auf. Die
neue Verbindung kann entsprechend dem Beispiel 5, jedoch ebenso in anderem Zusammenhang, wie er sich dem Fachmann anbietet, verwendet
werden.
5
Dabei wurde das Beispielymit dem Unterschied wiederholt, daß die
doppelte Menge des neuen Carbonate verwendet wurde. Der so erhaltene Film war gegenüber UV-Strahlung noch geringfügig empfindlicher,
jedoch waren die Ergebnisse im Übrigen die gleichen.
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ORtOINAt INSPECTED
• I * I t
- 13 - v
setzt wurde. Die Ergebnisse waren in wesentlichen die gleichen wie
für das Beispiel 7 (mit keiner wesentlichen Verbesserung hinsichtlich der Empfindlichkeit), jedoch suchte das den Film bildende
Flüssigkristallmaterial zu einem echten Feststoff zu kristallisieren.
Diese Neigung, zu einem echten Feststoff zu kristallisieren wurde
stets dann beobachtet, wenn eine mehr als fünfmal größere Menge des neuen Carbonate als In Verbindung mit dem Beispiel 5 verwendet
wurde, und wenn diese Menge sogar das Zehnfache betrug, so hörte der Stoff ganz auf, auf UV-Strahlung anzusprechen.
Gemäß der Erfindung können daher ß-Carotin, Cholesteryl-p-phenylazophenyl-carbonat oder andere Azobenzol-Verbindungen, die unter
der Einwirkung elektromagnetischer Strahlung zu einer schnellen cis-trans-Isomerisation in der Lage sind, als senslbilisierende
Zusätze für Stoffe mit Flüssigkristallen der Cholesterinphase
verwendet werden.
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..INSPECTEÖ
Claims (1)
- - 14 -Patentansprüche(1/ Stoff Mit flüssigen Kristallen einer cholesterinhaltigen Phase, gekennzeichnet durch einen wirksamen QeHaIt an einem; auf elektromagnetische Strablung in Frequenzbereich von 1O13 bis tO17 Berts ansprechenden Wirkstoff.2. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dad der Wirkstoff «In öllöslicher Farbstoff ist, der auf elektromagnetische Stral Herta anspricht«12 14 magnetisch« Strahlung im Frequenzbereich von 10 bis 103. Stoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dall der Farbstoff ein hOMOgenes System mit den flüssigen Kristallen bildet und Brillantgrün, Methylorange, ein schwarzer Azo-Farbatoff, ein Phthalooyaninf&rbstoff (Heliogen-Blau-BK-Pulver, Heliogen-drün-OA-Pulver), ein Benzolfarbstoff, ein Aminoasobenaol-Derivat, ein 8-Maphthol-Derivat, ein Triphenylmethan-Farbstoff, ein Oiphepylmethan-Fajrbstoff, ein Acrldin-Farbatoff oder ein Indigo-Farbstoff ist«4; Stoff nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet, dafl der Wirkstoff auf ela@ Strahlung in Frequenzbereich von 10 bis 10 Hertz anspsrigtit und «in photot?cpi*ches Material aufweist, das geeignet ist, mit ά&η flüSsaigen Kristallen ein homofone* Mafeerl»! nsu bilden und «us eine« Anil, einem Hydrazon, einem Osazon, einem Sesaicarbaf5oa? alnem Stilben-Derivat oder einem Falgid- besteht· ;5. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafl der Wirkstoff auf elektromagnetis€^e Strahlung im Frsquenabereich15 ; 17von 10 bis; 10 lertz anspricht, mit den flüssigen Kristal* ~ len der cfeolesterinfealtigen Phase ©in· mmm^mB Qmiii^L· bilden kann und! aus , pcarbonat oder ein®T bei Siawi>?l?sag elektrojaagnetletjlurr Strahlung au einer schnellen ©£s-taeafi3~!s«iiS'i-itrti®E! geeigaeten A9SobenzoI<»Terbiüidung besteht»009846/16Od■■,,-;=. s :*·:;: w --'1^----1 ORIGINAL INSPECTEDβ. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Kristalle der cholesterlnhaltlgen Phase enthaltende Stoff im wesentlichen aus einem Gemisch mit 60 Gew% Oleyl-cholesteryl-carbonat und 40 Gew% Cholesteryl-nonanoat besteht,7. Stoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff auf elektromagnetische Strahlung im Frequenzbereich von 10 bis 10 Hertz anspricht und einen mit dem Flüssigkristall-Stoff ein homogenes System bildenden Farbstoff aufweist, der aus Brillantgrün, Methylorange, "National azo oll black1*! einem Phthalocyaninfarbstoff (Hellogen-Blau-BK-Pulver, ReIlogen-Grün-GA-Pulver), einem grünen, blauen oder gelben Benzolfarbstoff, einem Amino-azobenzol-Derivat» einem ß-Haphthol-Derivat, einem Triphenylmethan-Farbstoff; einem Diphenylmethan-Farbstoff, einem Acridin-Farbstoff oder einem Indigo-Farbstoff besteht,8. Stoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein auf eine Strahlung im Frequenzbereich von 10 bis 10 Hertz ansprechendes Material 1st, das aus einem mit dem Flüssigkrietall-Stoff ein homogenes Material bildenden phototropischen Material besteht und aus einem AnIl, einem Hydrazon, einem Osazon, einem Semicarbazon, einem Stilben-Derivat oder einem Fulgld besteht.9. Stoff nach 'Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff auf elektromagnetische Strahlung im Frequenzbereich von 1O15 bis 1017 Hertz anspricht, mit flüssigen Kristallen einer cholesterlnhaltlgen Phase eine homogene Mischung bilden kann und aus ß-Carotin, Cholesteryl-p-phenylazophenylcarbonat oder einer bei Einwirkung elektromagnetischer Strahlung zu einer schnellen cis-trans-Isomerisation geeigneten Azobenzol-Verblndung besteht.10, Verfahren zur Erfassung elektromagnetischer Strahlung im12 17
Frequenzbereich von lO bis 10 Hertz, dadurch gekenn- * zeichnet, daß ein Stoff nach Anspruch 1 in die Form einesG098A6/16 09ORfQINAt. (NSPECTEDif ι z: t) :J10" htm IG-"^ Herta est-dem Yerfaisrea BaeSa iisisprueli 10,12. Verwendung eines Stoffes aaeiii
elektromagnetisches? StraSalimg sprechend dem Verfahren aach Anspruch 10.S sur Sriassiing14 15 10 bis Io Hertz ent-13, Verv/endung eines Stoffes aach Anspruch 9 zur Erfassung elektromagnetischer Strahlung von 10 - bis 10 Herta ent· sprechend dem Verfahren nach Anspruch 10.009846/1609BAD ORIGINAL
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