DE201966C - - Google Patents

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DE201966C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L91/00Compositions of oils, fats or waxes; Compositions of derivatives thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
201966 KLASSE 39 δ. GRUPPE
in LIEGNITZ,
besonders Leinöl.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1907 ab.
Es ist bekannt, feste kautschuk artige Produkte durch Erhitzen von trocknenden ölen herzustellen, wobei diese in sogenannten ölkautschuk umgewandelt werden. Abgesehen davon, daß die Umwandlung die Anwendung sehr hoher Temperaturen, bis zu 3000, während vieler Stunden erfordert, und das sich ergebende klebrige Produkt sich selbst bei sehr hoher Temperatur noch nicht verflüssigt und nicht ohne weiteres formbar ist, sondern diese Eigenschaft erst durch weitere mehrstündige Behandlung mit verdünnter Salpetersäure erlangt, ist die Fabrikation auch insofern mit Übelständen verknüpft, als sich bei der Herstellung große Mengen von feuergefährlichen und stechenden Gasen entwickeln. Bei dem nachstehend beschriebenen Verfahren wird aus trocknenden, fetten Ölen eine feste wachs- oder kautschukartige Masse bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum unter Anwendung erheblich niedrigerer Temperatur in wenigen Stunden gewonnen, die schmelzbar und daher leicht formbar ist und nach Belieben von harter oder weicher Beschaffenheit erhalten -werden kann.
In Ausübung des Verfahrens erhitzt man ein trocknendes, fettes öl, besonders Leinöl, bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum unter Zusatz von gepulverten metallischen Stoffen in feinst verteilter Form, wobei unter Gasentwicklung eine Veränderung des Leinöls eintritt. Die Reaktion verläuft bei etwa 110 bis 120° und ist nach etwa 3 !/2 bis 4 Stun35
den beendet. Es entsteht ein festes, formbares, leicht schmelzbares Produkt, dessen Konsistenz durch höheres oder längeres Erhitzen in geringen Grenzen unter mehr oder weniger Luftzutritt verändert werden kann.
Diese Wirkung tritt besonders leicht bei Anwendung von metallischem Magnesium auf, wovon man etwa 0,5 bis 1 Prozent anwendet.
An Stelle von Magnesium läßt sich auch Eisen, am besten als Ferrum hydrogenio reductum benutzen.
Das Produkt schmilzt bei etwa iio° und ist in Benzol, Terpentinöl, Schwefelkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff usw. löslich, weniger in Benzin, unlöslich in Alkohol oder Wasser; es ist gegen Säuren und Laugen auch in der Wärme ziemlich beständig. Es läßt sich durch Schwefel und Goldschwefel härten. Nach Beimischen von Speckstein, Anthrazen oder Anthrachinon fühlt sich das Produkt wie Kautschuk an und hat mattes Ansehen.
Das so erhaltene neue Produkt soll als Isolierstoff, als Ersatz für Kautschuk und GuttaT percha u. a. bei der Kabelfabrikation, der Herstellung yor^LjncJejimr^ciduktea.jKa^ssldicllieji Geweben, als Unterlage für Lacke und Kitte usw. Verwendung finden.
Ähnliche Veränderung wie Leinöl erfährt Mohnöl, Woodoil, Cottonoil, Hanföl und Firnis durch Einwirkung von Magnesium oder Eisen.
Auch bei vorheriger Schwefelung der öle erhält man sehr elastische Produkte, welche
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schmelzbar sind und nach dem Erkalten sofort wieder fest werden, ohne schmierige Beschaffenheit zu zeigen.
Andere Metalle lassen sich nicht mit gleichem Erfolge benutzen, da man entweder, wie z. B. bei Zink, Zinn, Blei, Kupfer, Mangan, eine so hohe Temperatur anwenden muß, daß weitgehende Zersetzungserscheinungen eintreten, oder, wie z. B. bei Natrium, ein seifiges, ίο schmieriges Produkt erhält, das nicht bräuchbar ist. ■ .

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus trocknenden, fetten ölen, besonders Leinöl, darin bestehend, daß man das öl unter Zusatz von metallischem Magnesium in feinst verteilter Form erhitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch x gekennzeichnet, daß man Magnesium durch Eisen in Form von Ferrum hydrogenio reductum ersetzt.
    ή
    OiJ
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