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Beschreibung zum Patenterteilungsantrag vom 12.4.1970.
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Wellenformige Kartongefache aus Pappe, sowie Verfahren und Worrichtung
zu ihrer Derstellung und 3e-festigung -im Karton.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Form von Kartongefachen
auch Fächerstege genannt -, ihre vollautomatische Herstellung, sowie ihre vollautomatische
Einsetzung und Befestigung in Kartons oder Faltschachteln.
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Die Gefache haben die Aufgabe, Flaschen, Gläser und andere Waren,
denen der Karton als Packmittel dient, vor gegenseitiger Berührung zu schützen.
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Sie verhindern so, daß die Gegenstände durch Erschütterungen und Stöße
Oberflächenbeschädigungen erleiden oder zerstört werden.
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Für diesen Zweck sind verschiedenartige Gefachkonstruktionen aus verschiedenen
Materialien, vorzugsweise aus Wellpappe in Anwendung oder bekanntgAemacht-worden.
Die hekannteste und überwiegend angewendete Gefachartsind die sogenannten "Kreuestege"
Figur 1, die durch Ineinanderstecken von 2 oder mehreren, je mit Einsteckschlitzen
versehenen Pappestreifen entstehen. Eine andere Ausführungsart sind die gogenannten
U-Stege, bei denen in ein Unförmig abgekantetes und geschlitztes Pappestück ein
oder mehrere ebenfalls geschlitzte Querstücke aus Pappe eingesteckt werden, Fig.
2.
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Allen bisher bekannten Gefacharten haften aber einige gewichtige Nachteile
an. Das Ausstänzen der für das Zusammenstecken erforderlichen Schlitze und sonstigen
Aussparungen ergibt zwar saubere, flusenfreie Schnittkanten, ist aber wegen des
gesonderten Arbeitsganges teuer, Einfache Schlitze mit geraden, parallelen Schnittkanten
lassen sich zwar ohne zusätzlichen Arbeitsgang mit einer maschinellen Einrich tung,
de Siotter" im koutinuierlichen Herstellungsprozeß der Stegteile zu relativ geringen
Kosten herstellen, aber die Schnittkanten sind nicht flusenfrei. iR anflaftenden,
nicht völlig abgetrennten Pappeteile und Sohmittreste, Flusen genannt, können sich
lösen und in die im den Karton verpackten, aber noch nicht gefüllten und nicht verschlossenen
Gläser und Flaschen gelangen, Sie stellen für das Füllgut eine Verunreinigungsgefahr
dar. Die Flusenbildnng tritt bei dem gebräuchlichsten, weil billigsten Werkstoff
"Schrenzpappe" besonders häufig auf. Besseres Material, z.B, Wellpappe aus Natronzellstoff,
verteuert die Gefache. Es werden auch Gefache aus Vollpappe oder Papier angeboten,
jedoch bietet diese Materialien dem Papkgut nicht den gleich guten Stoßschütz wie
Wellpappe.
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Die Serstellung und Anwendung der bisher bekannten Gofachkonstruktionen
ist teuer, weil unter X*wendung verschiedener Maschinen oder mit viel
Handarbeit
mehrere Arbeitsgänge vorgenommen werden müssen. Das soll am Beispiel der bekannten
Kreuz stege gezeigt werden.
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Erster Arbeitsgang: Zuschneiden der einzelnen Gefachteile, Kann, wie
oben erwähnt, auf dem Slotter geschlitzt werden, geschieht es im selben Arbeitsgang.
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Zweiter Arbeitsgang: Stanzen vom. Schlitzen und anderen Aussparungen.
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Dritter Arbeitsgang: Querstegteile werden maschinell oder von Eand
in die Längsstegteile eingesteckt und das Gefach zusammengeklappt.
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Wierter Arbeitsgang erfolgt im Betrieb des Kartonabnehmers: Das Gefach
wird von Hand auseinandergeklappt und in den leeren Karton eingesetzt.
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Zu diesen Arbeitsgängen kommen noch Arbeiten für mehrfache Z«ischentransporte
und Zwischenlagerungen der Gefabhe hinzu. -Die Erfahrung lehct, daß durch den Verzug,
dem die Gefachteile infolge Feuchtigkeit und anderer Einwirkungen unterlien, das
maschinelle Zusammenstecken erschwert wird. Die zusammengesteckten Gefache müssen
zusammengeklappt werden, um sie transportieren und lagern. zu können, Durch die
Eigenspannnng, die sie dabei erhalten, neigen sie dazu, nach der Auffaltung wieder
zusammenzuklappen oder ihre genaue Ausrichtung zu verlieren. Es hat sich überhaupt
als nachteilig erwiesen, -wenn die Gefacht lose im Karton stehen. Wenn sie auf dem
Wege von der Kartonmontagestelle bis zur Fackstelle zusammenfallen, müssen sie vor
dem Einsetzen des Packgutes wieder ausgerichtet werden. Dieser Arbeitsgang läßt
sich nur von Eand ausführen und behindiert die Automatisierung des Packvorganges
beträchtlich. Es ist daher erwünscht, daß die Gefache in irgendeiner Weise mit dem
Karton fest verbunden sind. - Eine Ausführungsart ist mit Gebrauchtmuster Nr. 1881976
bekanntgemacht worden, Alle bisher bekanntgewordenen Methoden sind aber wegen der
Art der Stege oder ihrer Befestigung teuer oder besitzen andere schwerwiegende Nachteile.
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Mit der vorliegeüden Erfindung sollen mit einfachen Mitteln flusenfreie
Gefache vollautomatisch hergestellt, in Kartons eingesetzt und befestigt werden
Abgesehen vom Zuschneiden der Gefachteile werden alle weiteren Operationen auf einer
einzigen Maschine, die auch den Karton automatisch auffalten und verleimen kann,
ausgeführt.
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Als efachmaterial dienen rechteckige Zuschnitte aus Pappe, vorzugsweise
Wellpappe, im passender Länge und Breitet Fig. 3. Die Breite entspricht der Gefachhöhe
im fertigmontierten Kartonb Die Zuschnitte erhalten keine Schlitze, Aussparungen,
Rillungen usw. und sind dadurch äußerst billig und absolut flusenfrei.
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Im der Maschine werden die Zuschnitte Magazinen entnommen, in der
erfi@-dungsgemäßen #### Art geformt, Fig. 4, unterseitig auf den Schnittkanten 1
beleimt, im; den einseitig gesohlossenen Karton ei ngesetzt, -an den Karton boden
angedrückt
und in dieser Position solange unter Druck gehalten, bis der Leim abgebunden hat.
Damit ist der Karton fertig zum Einpacken des Packgutesf Eine, durch die vorliegende
Erfindung geschützte Art der Gefachherstellung ist die folgende. Zuschnitts, auf
passende Länge geschnitten, werden weichselveise nach links und rechts um jeweils
90° abgekantet, so daß sich einseitig offene, quadratische oder rechteckige Fächer
bilden.
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Mehrere dieser abgekanteten Pappezuschnitte, hier kurz '2Wellenstege"
genannt, werden aneinandergereiht, so daß sich das Gefach bildet.
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Sie erhalten durch Leimauftrag an den unteren Schnittkanten 1 ihre
Befestigung am Kartonboden 8. Sie können aber auch an den Kartonseitenwänden 2 durch
Klammern, Leimenoder auf andere Weis4 befestigt werden, Fig. 5.
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Auch eine gegenseitige Befestigung in Richtung der Pfeile in Fig,
6 ist zur Erreichung der Formsteigigkeit möglich.
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Die Wellenform wird sich im allgemeinen aufr eine quadratische Gefachbildung
Fig. 6 beschränken. Jedoch sind auch rechtreckige, mehreckige und halbrund geformte
Wellenstege möglich.
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Das Abkanten der Pappezuschnitte 5, Fig. 7, zu Wellenstegen kant auf
verschiedene Weise geschehen, und erfolgt der Erfindung nach mit Hilfe von geschlitzten
Formklötzen Fig, 7. Formklötze 6, mit Schlitzen 7 versehen, si nd paarweise so angeordnet,
daß sie in geöffneter Stellung gem, Fig, 7 Stegzuschnitte 5 aus Pappe in gestreckter
Form aufnehmen können, Anschließend werden die Formklötze 6 durch Parallelverschiebung
und Versetzung geschlossen, Fig. 8, und dabei die Stege abgekantet, Die keihenteise
Anordnung von Formklötzen 6 und gemeinsame Parallelverschiebung, Fig. 92 ermöglicht
es die für einen Karton erforderliche Anzahl von Wellenstegen gleichzeitig zu formen.
Das Prinzip dieses Faltvorganges ist ebenfalls Gegenstand der vorliebnden Erfindung.
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Die so gefalteten und das Gefach bildendem Wellen stege werden samt
Formklötzen in den geöffneten Karton eingeführt. Hierbei auß giohergestellt sein,
daß die Formklötze a5-, bl, #5 in Fig. 9 aus dem Verband der FormkLötze ausreichen
können, nachdem sie ihre Führungsfunktio für die Stege bis zum Beginn des Einsetzens
in den Karton ausgeübt haben.
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itt Hilfe der
werden die Wellenstege solange gegen den Kartonboden gedrückt bis der vorher aufgebrachte
Leim abgebunden hat. Der Leimauftrag auf die Schnittkanten der Stege kann vor oder
nach der Faltung der Wellenstege erfolgen. Der Leimauftrag kann auch nach dem Einschieben
in den Karton erfolgen, wenn die Kartonbodenklappen noch geöffnet geblieben sind.
Das Schließen der Kartonbodenklappen erfolgt in bekannter Weise, nachdem zwischen
die inneren und äußeren Bodenklappen Leim gegeben wurde,0 'Fü r die Stege und Bodenklappen
kann Kalt- oder Heißleim verwendet werden.
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JBi Werwendung von Eeißleim können die Formklötze 6 nach wenigen Sekunden
Anpreßzeit herausgezogen werden, worauf der Karton verwendungsfertig ist.
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Bei Bertendung von Kaltleim ist eine längere Anpreßzeit erforderlich.
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Um die Leistung def Maschine zu erhöhe, können mehrere Faltklötze
Anwendung finden, die parallel arbeiten.
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Nach einer anderen, als Gegenstand der Erfindung gekennzeichneten
Art werden die
zu Gefachen gefalteten Stege aus den Faltklötzen in andere Formklötze übergeben.
Diese Formklötze haben die gleichen kreuzweise angeordneten Schlitze, sind aber
in sich starr, Sie nehmen die gefalteten Stege auf, um sie während des Einsetzens
in den Karton und während der Abbindezeit in Position zu halten. Sie dienen dabei
als Transportmittel bis der Karton mit'Gefach gebrauchsfertig ist und aus der Maschine
ausgestoßen wird.
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Die Herstellung des Gefaches, das Auffalten des Kartons, das Einsetzen
des Gefaches in den Karton und die Verleimung können von einer einzigen Maschine
ausgeführt werden.
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Durch die Gedanken, Wellenstege aus rechteckigen Pappezuschnitten
vollautomatisch zu formen und im Karton, z.B. durch Anleimung, zu befestigen, werden
verschiedene, vorstehend beschriebene Nachteile der bisher bekannten Gefachausführungen
vermieden und insbesondere durch den Fortfall mehrerer Arbeitsgänge erhebliche Kosteneinsparungen
erzielt.